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Die Geburt der Odaliske

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Wieder tauchte sie den Pinsel in das Wasser, nahm Seife auf und brachte das luftige Gemisch auf meine Scham auf. Dann gebrauchte sie das scharfe Messer und setzte an meinem Schamhügel an und zog es herunter meiner Scham entlang. Der erste Streifen meiner Schambehaarung war fort. Es folgten weitere Züge, und zum Schluss war meine Scham blitzblank. Mein Herz hatte sich beruhigt, doch als Mademoiselle Adele auf meine Scham blies fing es wieder an heftiger zu schlagen. Sie legte ihren Arm schützend um meine Schultern: „Aljana, das war sehr mutig von dir. Ich bin richtig stolz auf dich. Jetzt setzt dich wieder auf deinen Hocker. Bald werden alle von euch fühlen, wie sich das anfühlt, richtig sauber zu sein."

Sie rief ein weiteres Mädchen zu sich, um auch an ihr diese Prozedur zu wiederholen damit die Anleitung deutlicher wurde. Dann durften wir, unter ihrer Aufsicht und spezieller Anleitung diese praktische Einheit durchführen. So verging unsere erste Ausbildungseinheit. Eine weitere Einheit war das Erlernen der Türkischen Sprache, denn wir mussten uns ja mit unseren Anbefohlenen unterhalten können, um zu erfragen an was sie leiden. Am Abend schliefen wir, voll mit neuen Eindrücken ein.

So gingen die Tage, die Wochen ins Land. Wir hatten Unterricht in der Krankenpflege und in der Türkischen Sprache. Wir beschäftigten uns auch mit der morgenländischen Medizin. Mademoiselle Adele meinte, diese sei weiter als die christliche Medizin. Ich kann dazu nichts sagen, denn ich kannte beide nicht. Wir besprachen auch die weibliche Anatomie.

Ein wichtiger Teil war die Lehre von Giften in Verbindung mit der Kunst durch Pflanzenteile und Mineralien Heilung und Erleichterung zu schaffen. Wir lernten auch den Satz des Parazelzius, dass die Dosis das Gift macht. Gifte in der Hand eines Wissenden kann heilen oder töten. Uns wurde auch gesagt, dass wir bei plötzlichen schweren Erkrankungen im Harem immer an Gift denken mussten. Auf diese Art und Weise würde versucht werden die anderen Jungen oder deren Mütter zu ermorden. Die Frauen im Harem würden danach streben, ihren Sohn auf den Thron zu bringen. Dabei sei manchen jedes Mittel recht.

Ich war sowas von froh, dass ich, als Krankenpflegerin, nicht in diesem Geburtenstreit zu stecken. Ich war nur insoweit beteiligt, dass ich vieles über die Versorgung von Kindern erfuhr. Für die Geburten gab es in jedem Harem schon Ammen, damit würde ich weniger zu tun haben.

Zuletzt gab es eine Prüfung. Wir mussten zunächst eines der Mädchen im Bett waschen mit Rasur. Dann galt es eine, nicht vorhandene, Wunde zu verbinden. Wir mussten auch Gifte, deren Symptome, und deren Gegenmittel benennen. Der Abschluss war ein Test in der türkischen Sprache.

Mademoiselle Adele war mit uns allen zufrieden, mit dem was wir gelernt hatten. Sie rief jede einzelne nach vorne zu sich. So rief sie auch meinen Namen auf. Etwas nervös stand ich auf und ging nach vorne und ergriff ihre ausgestreckte Hand. „Aljana, versprichst du mir, vor deinen anderen Pflegerinnen, dass du das Wissen, das du hier erworben hast, nur zur Heilung und nie zum Schaden von Menschen einzusetzen?" Ich räusperte mich etwas und versuchte so viel Gewicht wie möglich in meine Stimme zu legen: „Ja, das verspreche ich!"

„Dann gratuliere ich dir zur bestandenen Prüfung, Krankenpflegerin, Aljana." Stolz ging ich zurück zu meinem Platz, während die nächste aufgerufen wurde.

Nach dieser kleinen Feier führte sie uns wieder in unseren Käfig und schloss die Türe zu. Ich merkte, dass sie etwas angespannt war. „So, ihr, nun ehemalige Schülerinnen", wandte sich Mademoiselle Adele an uns, „es ist Zeit Abschied zu nehmen. Es war eine schöne Zeit mit euch. Ich kann euch nun nichts mehr lehren. Lernt ihr aber weiter, gebt euer Wissen weiter an andere und sorgt gut für die euch anbefohlenen. Findet eure Freude an der Krankenpflege. Denkt daran, dass das Glück nicht nur im Schoße eines Mannes liegen muss. Obwohl, so schlecht ist es zwischen den Schenkeln eines Mannes auch nicht. Werdet wenn nicht glücklich, so doch froh und zufrieden! Lasst uns das schnell machen. Ich mag keine Tränen." Mit diesen Worten war sie schon draußen.

In dieser Nacht träumte ich wieder von dem Bären. Er war mir im Traum nähergekommen und ich fühlte mich dadurch getröstet. Es war mir als würde er mich bewachen. „Ich bleibe bei dir!" versprach er mir. Ich erzählte Katja davon und sie bestätigte mir diesen Traum. Der Bär wachte also über uns beide. Das brachte mir mehr innere Stärke für unsere weitere Reise.

Reise war das richtige Stichwort. Am nächsten Morgen kamen, nach dem Frühstück, Männer in unseren Schulraum. Sie hatten Kapuzenkittel auf ihrem Arm. Ich war innerlich so weit, dass ich es aushalten konnte, nackt in einem Raum mit Männern zu sein. Jeder wurde ein solches Gewand gereicht, welches wir uns überzogen. Es war seltsam wieder Stoff auf meiner Haut zu spüren. Ich hätte nie geglaubt, dass ich sowas mal sagen würde. Unsere Kettchen steckten wir durch ein Loch an der Vorderseite des Gewandes. Die Kette wurde an unserer Vorgängerin festgemacht. Es entstand eine Kette von Sklavinnen, welche nur noch sehr schlecht sehen konnten, durch den Gesichtsschleier bedingt.

Uns wurde gesagt, dass wir eingeschifft werden und so nach Istanbul gebracht würden. Wir wurden durch die Straßen des kleinen Ortes zum Hafen geführt und gingen so an Bord. Die Seereise begann zunächst mit vielem Erbrechen. Das war eine erste kleine Bewährungsprobe für uns neuen Krankenpflegerinnen. Ich hätte nie gedacht, dass ich mal zu See fahren würde und dort sogar tätig sein würde. Doch die Phase der Seekrankheit ging vorüber und alle gewöhnten sich an das Schaukeln des Schiffes. Wir setzten uns zusammen, mit den jeweiligen Freundinnen und hatten natürlich ein großes Thema: Was wird uns erwarten. Wie sollten wir an unsere Wirkungsorte gelangen.

„Mademoiselle Adele hat doch mal gesagt, dass Säckchen von Geld den Besitzer wechseln würden. Das bedeutet doch, dass wir verkauft werden?"

„Verkauft werden, so richtig versteigert werden, so wie ein Stück Vieh? Das will ich nicht."

„Ich glaube kaum, dass du da gefragt wirst, Aljana."

„Darum will ich das trotzdem nicht erleben müssen."

„Wir sind doch Krankenpflegerinnen. Ich glaube nicht, dass wir nackt versteigert werden."

„Unsere Ausbildung muss doch einen Wert haben. Ich will nicht, wie die Beischläferin eines Scheichs, behandelt werden."

„Denk an deinen Bären! Er wacht über dich, über uns."

Solche Gespräche waren täglich hier und dort zu hören. Mal siegte die Erwartung über unsere neue Aufgabe und Erprobung unseren Kenntnissen, das andere Mal siegte die Besorgnis über die kommende Versteigerung. Dass dieser Verkauf stattfinden würde, das galt als sicher. Wir erinnerten uns an die Worte unserer Mademoiselle Adele, dass die Sklavenhändler Geschäftsleute waren und keine Wohltäter. Ach, dass unsere Mademoiselle Adele noch hier wäre. Sie hätte uns noch so vieles sagen können!

Das Schiff legte an und unsere Seereise endete. Wie wir auf das Schiff gelangten, so wurden wir vom Schiff und dann durch die Straßen der großen Stadt geführt. Leider konnte ich nichts davon sehen. Unsere Reise endete in einem größeren Raum mit vielen Liegen und kleinen Tischchen. Uns wurden die Kittel abgenommen und wir standen wieder nackt da. Es waren einige Männer da. Ihre hohen Stimmen sagten uns, dass sie Eunuchen waren. Soweit waren wir, durch unseren Unterricht, informiert. Einer richtete das Wort an uns: „Sklavinnen, ähm, Krankenpflegerinnen, ihr seid nicht von der Jungfernprobe befreit. Da ihr gebildet seid, wisst ihr was das bedeutet. Ihr legt euch auf diese Bank und einer von uns untersucht euch. Alles wie in der Krankenpflege. Ich erwarte eure Mitarbeit."

Unsere Mitarbeit! Mir war gar nicht Wohl dabei. Wieder wollte eine lähmende Angst in mir aufsteigen. Doch was er sagte, das konnte ich auch etwas nachvollziehen. Es war eine medizinische Untersuchung. Und Eunuchen konnten mir eh nicht gefährlich werden. Nicht hier. Eher wenn sie ihre Peitschen an mir ausprobieren würden. Eine Mischung aus Vernunft und Furcht ließ mich auf die Bank legen und meine Beine spreizen. Bei uns allen wurde die Jungfrauenschaft festgestellt.

Nach dem Abendessen wurden uns befohlen uns auf die Liegen zu legen, wo unsere Hände so fest gemacht wurden, dass wir unseren Körper nicht mehr erreichen konnten. Das war keine geeignete Handlungsweise meine Angst zu verringern. Ich hörte einiges an Schnauben und Schluchzen. So ließ ich meinen Tränen freien Lauf. Irgendwann muss ich eingeschlafen sein. Wieder träumte ich von dem Bären. Ich stand da, in einem weißen Kleid, doch mit entblößten Brüsten. Der Bär stand hinter mir, direkt hinter mir und ich schmiegte mich in sein weiches Fell. Er legte seine Tatzen schützend um mich. „Ich bin bei dir! Ich bin dein Beschützer!"

Am anderen Morgen, noch vor dem Frühstück, kam die Botschaft: „Heute ist euer Tag, heute werdet ihr verkauft." Das hörte sich erschreckend an! Verkauft wie ein Stück Vieh! Wieder fühlte ich eine Enge im Hals. Ich brauchte jetzt die Erinnerung an meinen Traum mit dem Bären. Ich schloss die Augen und meinte seinen Pelz zu fühlen. Trotzdem konnte ich kaum etwas essen. Wie sollte das gehen, mit dem Verkauft werden? Würde ich den Käufern nackt in den Rachen geworfen werden?

Wir wurden nach dem Essen in ein Bad geführt wo wir, ja, diesmal wir Krankenpflegerinnen, gewaschen wurden. Das war doch unser Fachgebiet. Natürlich wurden wir auch rasiert und mit Ölen massiert. Das würde darauf deuten, dass es uns nicht erspart bleiben würde, nackt versteigert zu werden. Die Haare wurden uns gepflegt, gekämmt und dann hochgesteckt.

Nackt und mit gepflegtem Körper wurden wir an unseren Halsbändern aus dem Bad in eine Halle mit vielen Ringen an der Wand geführt. Dort gab es endlich Kleider für uns, zwar keine europäische Bekleidung, aber doch eine Bedeckung. Wir brauchten etwas Hilfe, dass wir mit der ungewohnten Kleidung zurecht kamen. Wieder hatte ich das seltsame Gefühl, Stoff auf der Haut zu fühlen. Unsere Brüste und Scham waren bedeckt. Der Rest war gut sichtbar. Zuletzt wurden unsere Hände mit Seilen auf den Rücken gebunden. Nun standen wir da, mit unseren Kettchen an die Wand angebunden und warteten auf unser Schicksal.

Wie viele Mädchen standen hier schon vor mir an diesen Ring gekettet und darauf wartend wer sie kaufen und dann Gewalt antun würde. Ich wollte nicht daran denken. Ich dachte an meine Ausbildung, dass ich nicht als Beischläferin verkauft werden würde sondern als Krankenpflegerin. Ich würde dem Haremsbesitzer vielleicht gar nicht auffallen. Lieber als graue Maus leben als von dem Haremsscheich Gewalt erfahren zu müssen.

Ein Mann löste meine Kette von der Wand: „Komm mit, kleine Pflegerin. Schade, dass wir dich nicht fürs Bett verkaufen. Du hättest so manchen der Männer um den Verstand gebracht." Mit diesen Worten führte er mich hinaus und dann durch eine Lücke des Vorhangs auf eine Bühne.

Ein mir unbekannter Mann nahm meine Kette in Empfang und führte mich nach vorne an die Bühne. Ein Sprecher verkündigte meinen Namen und betonte meine guten Leistungen in der Krankenpflege. Ich bekam davon wenig mit, denn der Mann an meiner Führkette drückte zunächst mein Gesicht nach oben, dass das Publikum mich ansehen konnte. Dann zog er an meiner Kurzbluse so dass meine Brüste mehr als nur zu ahnen waren.

Das Bieten begann. Zwei Männer lieferten sich einen Bieterwettstreit um mich. Ihre Stimmlage verrieten sie als Eunuchen. Der Sprecher betonte immer wieder meine Leistungen in meiner Ausbildung, während der andere immer wieder versuchte meinen Körper zu betonen. Endlich hörte ich einen Schlag auf ein Holz und ich war verkauft. Im Weggeführt werden konnte ich den Namen meines künftigen Herrn aufschnappen: Idris Eset. Idris, das konnte ich ableiten von lernen, studieren. Eset, das klang ähnlich wie das Asad, was Löwe bedeutet.

Mit diesen Gedanken fand ich mich in einer weiteren Halle wieder. Als mein Führer mich verließ, hockte ich in einem kleinen Käfig. Ich konnte nur hocken, zum Stehen fehlte es dem Käfig an Höhe, zum Liegen an Weite. Immer mehr Mädchen wurden hier hereingeführt und so verwahrt wie ich. Da ich noch immer gebundene Hände hatte konnte ich Katja nicht einmal zuwinken. Ich rief noch einmal ihren Namen, bevor einer der Aufseher Ruhe gebot. Ich konnte aber sehen, wie sie mir zunickte, als sie unweit meines Käfigs vorbeigeführt wurde, um in ihren eigenen Käfig gesteckt zu werden. Das letzte Mal, als ich sie sah, wurde sie aus ihrem Käfig geholt und ihrem Eunuchen übergeben. Leise wünschte ich ihr alles Gute.

Der Eunuch, der mich gekauft hatte, ließ sich Zeit, denn nur noch ich saß im Käfig, alle anderen Mädchen waren schon abgeholt worden. Er hatte mich doch nicht vergessen? Ich wusste nicht, ob ich das fürchten oder erhoffen sollte. Endlich kam er und ich wurde aus meinem Käfig und von meinen Handseilen befreit. Unwillkürlich schüttelte ich meine Arme und Beine aus, wurde aber auf meine Knie gezwungen. Mein altes Halsband wurde mir abgenommen und durch ein neues ersetzt, Leder wurde durch Metall ausgetauscht. Würde das ein Vorbote sein für mein zukünftiges Leben? Würde ich eherne Fesseln erleiden müssen? Auch meine Bein- und Fußmanschetten wurden durch metallenen ersetzt. Ein Zug an meinem neuen Halsband war das Zeichen für mich, dass ich ihm folgen sollte. Besonders freundlich schien er nicht zu sein. Bevor wir das Haus verließen, wurden mir die Augen verbunden und mir einen langen Mantel gereicht. Wieder würde ich nichts von der Stadt sehen können.

Der Wagen ratterte über die Pflastersteine. Ich hoffte sehr, dass die Laune dieses Eunuchen nicht der allgemeinen Stimmung im gesamten Harem entsprach. Ich war Krankenpflegerin, und doch auch Sklavin. Wie würde meine Stellung im Harem sein? Würde ich mit den Beischläferinnen in einem Raum leben und schlafen, oder hätte ich einen eigenen Raum? Das Rütteln wirkte auf mich einschläfert, auch angesichts dessen was ich heute alle erlebt hatte.

Ein Rütteln an meiner Schulter weckte mich auf, die Reise war wohl zu Ende. Mir wurde die Augenbinde abgenommen. Ich musste blinzeln, bis sich meine Augen wieder an die Helle der Sonne gewöhnt hatten. Seit dem der Käfigwagen in jenen Hof eingefahren war hatte ich die Sonne nicht mehr gesehen. Ich blieb stehen und genoss die Sonnenstrahlen. Das tat mir so richtig gut.

Ein Zug an meinem Halsband brachte mich wieder zurück in meine Situation, in einen Hinterhof eines Herrenhauses in Istanbuls. Ich folgte dem Zug an meinem Hals und betrat eine Vorhalle. Es war alles sauber und weiß getüncht. Es standen Schränke und Truhen an den Wänden. Wir gingen weiter, um einen Garten mit einem Springbrunnen zu passieren. Ich hörte von weitem das Lachen und Schwatzen von Frauen, welche sich um den Brunnen versammelt hatten. Ich winkte ihnen als ich an ihnen vorbei ging.

Ich wurde durch den Garten und dann in ein Haus geführt. „Das ist der Harem", wurde ich von dem Eunuchen belehrt, „Dieser Garten und dieser Bereich steht euch Frauen zur Verfügung. Auch du bist an diese Regel gebunden. Wehe du verlässt diesen Bereich allein! Auch als Pflegerin wirst du viel Mühen haben diese Wunden zu versorgen, welche wir Eunuchen dir schlagen werden. Nur wenn du gerufen wirst und einer von uns dich begleitet, kannst du diesen Bereich verlassen. Die meisten Frauen werden zu unserem Herrn gerufen, dass er ihrer Schönheit genießen kann. Bei dir wohl nicht; obwohl ich sagen muss, dass ich das bedauere. Deine Schönheit ist verschwendet, unter deinen Pflegerinnenkleider."

Mit diesen Worten öffnete er eine Tür und ich stand in einem Raum mit einigen Liegen und Truhen. Es stand auch ein kleiner Herd da mit einigen Wasserkesseln. Mir dämmerte es, dass dies das Krankenzimmer sein könnte. „Hier, in dieser Truhe, sind Kleider, die du anziehen kannst. Ich muss mich erst noch daran gewöhnen, dass es hier nun angezogene Frauen gibt. Das ist doch absolut unnatürlich. Ich habe eine der Frauen hier beauftragt, dass sie dich zum Essen bringt, wenn es Zeit ist. Ich hoffe du verirrst dich nicht. Ich muss jetzt abrechnen, was ich für dich ausgegeben habe und muss nachfragen welche der Frauen sich unser Herr für die Nacht herausgesucht hat. Richte dich hier ein. Da hinten, auf der Liege, da kannst du schlafen." Mit diesen Worten war er schon gegangen.

Ich hatte ja kein Gepäck und somit auch nichts zu verstauen. Ich schaute aber nach, welche Kleidung ich hier tragen sollte. Es waren Hosen mit einem tiefen Schritt, wie sie der Eunuch auch trug. Für meinen Oberkörper fand ich kurze Hemden und darüber kurze Westen und einen hohen Hut. Einer der Eunuchen musste wohl etwas von seiner Kleidung für mich abgetreten haben. In den anderen Truhen fand ich Bettwäsche und andere Dinge, welche für die Krankenpflege wichtig sein könnten.

Während ich noch alles ansah und auch etwas umschichtete, öffnete sich die Tür und eine Frau trat ein. Sie war, wie ich das nun erwartet hatte, nackt, bis auf ein Tuch, welches sie um ihre Stirn gebunden hatte. Ihre Haut hatte einen deutlichen Braunton, welcher nicht nur von dem Sonneneinfluss stammen konnte. Sie hatte keine großen Brüste, welche noch keine Anzeichen machten, sich Richtung Boden zu neigen. Eine kleine Hautirritation sagte mir, dass sie mindestens eine Schwangerschaft hinter sich haben musste.

„Hallo, ich bin Abischag. Du musst die Krankenpflegerin sein", fragte sie mich freundlich.

„Ja, ich bin die Aljana. Ich bin gerade hier angekommen, nach dem ich heute verkauft wurde." Ich gab ihr die Hand und spürte ihren festen Handdruck.

„Komm mit, es gibt essen. Auf dem Weg kannst du mich alles fragen was du wissen willst." Der Weg war nicht weit und ich hörte wieder die Frauen reden. In dem Raum, der Kantine, saßen ungefähr 30 Frauen zusammen und aßen. Doch das waren nicht alle Bettsklavinnen, die Köchinnen und deren Helferinnen aßen auch mit. Doch ich war die einzige der Frauen die Kleidung anhatte. Inzwischen war ich an den Anblick von nackten Frauen gewöhnt, dass mich dies nicht mehr berührte. Ich war sehr froh über meinen Türkisch Unterricht, so dass ich mich doch unterhalten konnte.

Nach dem Essen ging ich wieder in mein Krankenzimmer. Wie ich erfahren habe, gab es hier einen Komplex von Gebäuden mit Harems und dieses Krankenzimmer sollte für alle diese Frauen sein. Es würde mir also nicht an Arbeit fehlen. Ich wollte mich nicht langweilen und zu viel über mein Geschick nachdenken.

Am anderen Morgen kam Abischag in mein Zimmer und berichtete, dass ich gebraucht werde. Einer der Frauen hier sei ganz heiß an der Stirn und sie schwitze stark. Ich nahm eine Schüssel und Tücher mit und folgte ihr. Ich fand die Frau auf einer Liege in der beschriebenen Befindlichkeit. So ließ ich die Schüssel mit kaltem Wasser füllen, tauchte die Tücher ein und umwickelte ihre Waden. Mit einem weiteren Tuche kühlte ich ihre Stirn.

Einmal kam ein großer Mann mit schwarzem Bart herein. "Wie geht es ihr? Kann ihr geholfen werden?" Ich fand es nett, dass der Gärtner sich um die Frauen hier sorgte und berichtete: „Es geht ihr nicht gut, aber mit etwas Kühlung hoffen wir doch, dass wir ihr helfen können." Er sah mich seltsam an und auch etwas zu intensiv. Dann machte er kehrt und verließ den Raum. Da ich zu niemanden anderen gerufen wurde, blieb ich in diesem Zimmer und versuchte weiter meiner Patientin Erleichterung zu schaffen. Ich freute mich, dass es meiner Anvertrauten wieder besser ging und kehrte gegen Abend in meinen Bereich zurück.

Am anderen Morgen kam Abischag ganz aufgeregt ins Krankenzimmer.

„Du sollst sofort kommen!"

„Hat sich der Zustand meiner Patientin so verschlechtert?"

„Der geht es viel besser. Aber er ruft dich."

„Er? Wer ist er?"

„Nun, er, unser Herr!"

Also folgte ich ihr. Ich war ja der Meinung, dass der Herr des Hauses nicht in meine Zuständigkeit fiel. Unterwegs erzählte ich ihr von meiner Begegnung mit dem Gärtner, wobei sie ein Lachen nur schwer unterdrücken konnte. Sie öffnete die Tür und ich trat ein. Es war ein schöner Raum, reich mit Ornamenten und Schriftzügen in schöner arabischer Schrift geschmückt.