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Die Geschichte des Paul Miller 06

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Es war zum ersten Mal seit vielen Wochen, dass ich wieder meine Ausrüstung packte. Mit der riesigen Tasche, in der sich meine Spieleruniform befand und einem kleinen Koffer mit Kleidung und Utensilien für einen Tag samt Übernachtung verließ ich am folgenden Morgen schon früh das Haus.

Darleen war eben erst zur Arbeit gefahren, hatte mich mit Glückwünschen überhäuft und wir vereinbarten, einander am Samstagvormittag am Haupteingang des Campus zu treffen.

„Ich werde ganz früh losfahren!" versicherte sie mir. „Und dann hoffentlich den zukünftigen Star der Defense abholen!"

Die Fahrt mit drei verschiedenen Buslinien nahm fast sechs Stunden in Anspruch und erinnerte mich daran, wie sehr ich die Wiederausstellung meines Führerscheines herbeisehnte. Ich kauerte mich in den recht unbequemen Sitzen zusammen und versuchte vergeblich noch ein wenig zu schlafen.

Und ich dachte die ganze Zeit über an Amy!

Im Gegensatz zu Ella und Amber stellte jedoch nicht der fantastische Körper, die süße, rasierte Pussy oder die üppigen Brüste das Zentrum meiner Sehnsüchte dar. Ich schwelgte in romantischen Erinnerungen an ihr Lachen, ihre fröhliche Erleichterung über das Ergebnis des Schwangerschaftstests und die hingebungsvolle Art mich zu küssen! Ich hatte noch nie einem Mädchen zu viel Zuneigung entgegengebracht wie Amy Heisner!

Die Beziehung mit Amber zu beenden würde nicht einfach werden und der Gedanke an das zweifellos notwendige Gespräch mit dem Coach beschäftigte mich zwar, doch all diese Dinge rückten angesichts des Verlangens, Amy wieder in die Arme schließen zu können in den Hintergrund.

Erst als der dritte Bus, mit dem ich auf meiner Reise unterwegs war, in das kleine Städtchen einfuhr, brachte mich das auf andere Gedanken.

Überall war das Logo das Footballteams oder der Universität zu sehen. Es gab kaum einen Laden, der nicht auf die Mannschaft hinwies, Fotos der Spieler aus der letzten Saison in den Auslagen zeigte und Vergünstigungen für Studenten anbot. Wenn alles gut lief, würde ich in ein paar Monaten dazu gehören, ein Teil dieser beliebten Jungs sein und ein Leben führen können, wie ich es vor dem Unfall gehabt hatte!

Trotz des Trainingsrückstands zuversichtlich stieg ich endlich aus, streckte meine vom langen Sitzen trägen Gliedmaßen und machte mich auf den Weg quer über den Campus.

Zahlreiche Studenten liefen auf den Wegen herum oder hockten in der warmen Sonne. Einige warfen mir neugierige Blicke nach, der größte Teil hingegen schenkte mir keinerlei Beachtung. Hier war ich nicht Paul Miller, der unter Alkohol und Drogen einen Unfall verursacht hatte, nicht derjenige, der Amy Heisner angeblich das Leben gerettet hatte und auch nicht der Exfreund von Ella Hyde.

Coach Ripley war ein untersetzter, bärtiger Rotschopf mit dem Händedruck einer Schraubzwinge.

„Paul Miller!" begrüßte er mich mit breitem Lächeln. „Der Mann, der in den nächsten Jahren hoffentlich unsere Defense verstärken wird!"

„Mal sehen!" reagierte ich verhalten. „Ich werde mein Bestes geben, um sie heute davon zu überzeugen, mir diese Chancen zu eröffnen!"

„Davon bin ich überzeugt, junger Mann! Ich zeige dir jetzt mal die Kabinen. Deine Sachen kannst du inzwischen dort abstellen!"

Obwohl nur eine Division II College bot das Umfeld des Trainingsgeländes doch ganz andere Möglichkeiten als jene an meiner High-School. Der Coach führte mich an vier Plätzen vorbei auf denen eifrig trainiert wurde, dazu gab es einen eigenen Bereich für die Defense-Line und ein bestimmt mehrere tausend Zuschauer fassendes Stadion für die Bewerbsspiele. Trotz der Erwartung einer derartigen Infrastruktur, spazierte ich -- die Tasche am Rücken und meinen Koffer hinter mir herziehen - ziemlich beeindruckt neben dem Coach her. Er stellte mir eine Handvoll weiterer Trainer seines Teams vor, die mich ebenfalls beobachten wollten.

Schließlich tauchten auch zwei Spieler auf und schüttelten mir die Hand. Beide waren groß gewachsene, muskulöse Jungs, deren Aufgabe es sein würde, mit mir verschiedene Spielsituationen zu simulieren.

„Zeigt ihm die Umkleide und dann wärmt euch alle mal ordentlich auf!" meinte der Coach. „In einer Stunde treffen wir uns dann wieder hier!"

Ich folgte den Studenten in die Kabine, zog meine Sportsachen an und zu dritt trabten wir anschließend über die Laufbahn.

„Hey!" meinte einer der zwei. „Ich bin übrigens Henrik und spiele in der nächsten Saison als Starting - Quarterback!"

„Ich heiße Russel!" stellte der zweite sich ebenfalls vor. „Reciever! Ich bin mal neugierig, ob du auch nur annähernd so schnell bist wie ich!"

„Wir werden sehen!" antwortete ich vorsichtig und passte mein Tempo den beiden Modellathleten an.

Der Kerl lachte auf.

„Du übernachtest heute hier, nicht wahr? Wenn du mir auch nur einen einzigen Pass abnimmst, dann übernehme ich am Abend jedes einzelne Bier von dir! Sollte dir das nicht gelingen, dann bist du mit dem Zahlen dran!"

„Lass ihn in Ruhe!" meinte Henrik. „Wie soll der Junge bei so einer Situation einen Ball abfangen können?"

„Naja, er musst schließlich was ganz Besonderes sein, wenn Coach Ripley ein eigenes Training für ihn ansetzt. Gilt die Wette?"

Russel streckte mir im Lauf herausfordernd die Hand entgegen.

Ich betrachtete zweifelnd seine muskulöse Figur und die kräftigen, athletischen Beine. In Anbetracht meines Trainingsrückstands konnte es ein Problem darstellen, dass ich gerade mal so viel Geld einstecken hatte, um mir etwas zu Essen zu kaufen.

Trotzdem schlug ich ein!

Wir passierten eine Gruppe von Cheerleadern beim Training. Sie trugen eng sitzende Sportanzüge und blonde, dunkle und vereinzelt auch rote Haare wirbelten ebenso durch die Luft wie lange Beine. Unter den Shirts mit dem Logo der Universität hüpften Brüste in allen Erscheinungsformen.

Einige der Studentinnen winkten uns beim Vorbeilaufen freundlich zu und lachten.

„Wenn du es in die Kampfmannschaft schaffst, dann kannst du sie fast alle haben!" lachte Russel. „Außer diejenige, dich ich dann gerade ficke!"

Ein kurzes Lächeln huschte über meine Lippen.

Ich wusste, dass ich nicht einen Fuß auf ein Spielfeld setzen musste, um jeden einzelnen dieser hübschen Cheerleader flachlegen zu können. Doch diese Zeiten waren vorbei, wenn auch die Gewissheit über meine Fähigkeit ein erhebendes Gefühl darstelle!

Wir liefen unsere Runden zu Ende und anschließend folgten ein paar ausführliche Dehnübungen. Pünktlich nach einer Stunde erschienen die Coaches wieder, bewaffnet mit Videokameras, Klemmbrettern und Listen.

Während Henrik sich auf der Seite warm warf und Russel seine Künste beim Fangen des Balles demonstrierte, folgte für mich die genau festgelegte Reihenfolge von Übungen. Ich musste ein paar Sprints absolvieren, deren Zeiten gestoppt und aufgeschrieben wurden, Geschicklichkeitsübungen zwischen am Spielfeld aufgebauten Hütchen absolvieren und aus verschiedenen Distanzen und Winkeln Football-Dummies tackeln.

Bei einigen Aufgaben erkannte ich zufriedenes Nicken, bei anderen bat man mich darum, sie zu wiederholen und brachte Verbesserungsvorschläge an.

Nach etwa einer Stunde war die Session zu Ende.

„Trink etwas und dann werden wir sehen, wie gut du in der Coverage bist!" meinte Coach Ripley.

Henrik warf Russel inzwischen Pässe quer über den Platz zu. Ich bewunderte die Stärke seines Armes und die Präzession, mit der die Bälle jedes Mal in den Händen des Recievers landeten. Und Russel ließ keinen einzigen davon fallen.

„Du erinnerst dich noch an unsere kleine Wette!" meinte er augenzwinkernd und nahm seine Position ein.

„Straight Man!" rief der Coach und auf seinen kurzen Pfiff ging Henrik in sein Drop-Back und warf den Ball.

Ich hielt mit Russell mit, doch er fing den Ball problemlos und ich simulierte den Tackle mit dem um seinen Bauch geschlungenen Arm.

„Junge, du bist schnell!" stellte der Student anerkennend fest und auch der Coach nickte zufrieden.

„Inside gegen eine kurze Route!" ordnete er jetzt an und dasselbe wie zuvor wiederholte sich.

Wieder war ich an ihm dran, doch er konnte den Ball ohne große Umstände fangen.

„Ich hoffe, du hast genug Geld dabei!" witzelte er. „Ich kann Unmengen an Bier vertragen!"

„Okay, trinkt mal was und dann zwei neue Situationen!" Der Trainer reichte mir eine Flasche und klopfte zufrieden auf meine Schulter. „Bis jetzt sehr gut gemacht, Miller!"

Wir nahmen wieder unsere Positionen ein und simulierten drei tiefe Passsituationen. Jedes Mal schnappten Russels Hände vor mir zu. Einmal konnte ich ihm den Ball zwar aus der Hand schlagen, hatte ihn bei dem verzweifelten Versuch, vor ihm dran zu sein, allerdings behindert.

„Pass Interference, Miller!" rief der Coach. „Hör auf, den Mann zu spielen!"

Ich nickte ihm zu und stützte mich nach dem kurzen Sprint keuchend auf den Knien ab.

Und dann sah ich sie.

Eine groß gewachsene Frau stolzierte auf hohen Absätzen über die Laufbahn auf die Coaches zu. Die weit geschnittenen Beine eines beigen Hosenanzuges flatterten im leichten Wind an den Schenkeln und sie trug eine gar nicht zu dem schicken Outfit passende Schirmkappe der Universität auf dem Kopf. Neben der verspiegelten Sonnenbrille flimmerten rotbraune Haarspitzen hervor.

„Wow!" brummte Russel neben mir. „Wer ist denn diese scharfe Braut?"

Ich wusste es längst, doch auch mir blieb der Mund vor Erstaunen offen.

Der Coach rief mich mit einer winkenden Geste zu sich und ich trabte perplex auf das Grüppchen zu.

Lena Brews nahm die Sonnenbrille aus dem Gesicht und grinste mich an.

„Hey Paul!" sagte sie und küsste mich links und rechts auf die Wagen. „Ich dachte ich sehe mir mal an, was mein Schützling wirklich so drauf hat!"

Ihr Parfum war wieder atemberaubend!

„Du KENNST die Alte?" murmelte Russel, als wir wieder auf unsere Position zurücktrabten.

„Sie hat sich für mich stark gemacht!"

„Mein Respekt!" bemerkte er und dann huschte ein breites Grinsen über sein Gesicht. „Deine letzte Chance, Junge. Ein Pass noch, dann ist die Sache hier vorbei! Ich verspreche dir, dass ich heute Abend verdammt durstig sein werde!"

Ich holte tief Luft und sah zu unseren Zusehern hinüber. Lena Brews hielt ihre Kappe fest und Coach Ripley hatte die Pfeife im Mund. Ein schriller Pfiff ertönte, Henrik ging in seine Passbewegung und Russel startete los.

Wir sprinteten fast im Gleichschritt und ich sah die hohe Flugbahn, die der Ball beschrieb. Er ging präzise zu seiner Außenschulter und würde es mir unmöglich machen, ihn vor seinen langen Armen abzufangen.

Ich musste es einfach tun!

Trotz der vollen Konzentration auf den Sprint und meinen Bewegungsablauf tauchte ich wie nebenbei in Russels Kopf und ließ ihn einen kleinen Schritt nach innen machen, der mir den entscheidenden Platz einräumte.

Ich stemmte den Fuß in den Rasen, drehte mich mit voller Wucht zur Seitenlinie und riss den Ball aus der Luft an meine Brust.

Ich konnte Lena Brews begeistertes Jubeln bis hierher hören und Coach Ripley klopfte mir schon wieder anerkennend auf die Schultern.

„Das war ein ausgezeichneter Tipp, Mrs. Brews!" bemerkte er. „Ich schätze, dass Paul noch eine große Zukunft vor sich hat!"

Lena lächelte zufrieden und nahm meine Hand, als ob wir ein Pärchen werden.

„Ich weiß!" meinte sie fröhlich. „Der junge Mann ist wirklich ein Naturtalent!"

Der Coach klärte mich über die weiteren Formalitäten auf und informierte mich darüber, dass die Zustimmung des Universitätsvorstandes zu seiner Empfehlung nur mehr reine Formsache wäre.

„Du wirst nächstes Jahr in meinem Team spielen, Paul Miller!" versicherte er und schüttelte meine Hand. „Herzlichen Glückwunsch dazu!"

Ich konnte mein Glück noch gar nicht fassen! Erfüllt von einer weiteren Welle an Hochgefühl registrierte ich nur am Rande, dass Lena Brews ein Hotelzimmer für mich gebucht hatte.

„Du musst noch lange genug in einer dieser Studentenbuden schlafen!" sagte sie. „Wir werden deinen Erfolg zusammen feiern und schick essen gehen!"

Unter der Dusche zeigte ein ziemlich niedergeschlagener Russell, dass er gar nicht so unglücklich darüber war, heute doch nicht mein Bier bezahlen zu müssen.

„Der hat was Besseres zu tun!" lachte Henrik. „Ich wette, dass du heute diese geile Alte flachlegen wirst!"

Ich schüttelte den Kopf und dachte an Amy!

Lena erwartete mich an Ausgang, lächelte immer noch zufrieden und meinte:

„Ich bringe dich erst mal ins Hotel. Dann machst du dich frisch und wir suchen uns ein nettes Restaurant aus!"

„Ich habe nichts wirklich Schönes zum Anziehen dabei!" bemerkte ich.

Sie zuckte mit den Schultern.

„Dann werden wir eben in unserem Hotel essen!"

„Übernachtest du etwa auch dort?" fragte ich erstaunt.

„Klar! Was denkst du denn!" Lena Brews lachte kehlig. „Vielleicht tun wir beide ja viel mehr als nur zu übernachten!"

Ich schüttelte den Kopf, doch sie registrierte das gar nicht mehr, weil sie schon in Richtung des Autos losgestartet war.

Der weiche, weite Stoff strich wieder um ihre Beine und die perfekten Bälle ihrer Pobacken schwangen verführerisch unter der einzig enganliegenden Stelle des Hosenanzuges.

Doch ich war immun gegen diese Reize!

Ab jetzt würde alles anders werden!

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Unser Hotel war -- ganz Lena Brews Geschmack und Einkommen entsprechend -- ein Luxusdomizil der allerersten Sorte. Es lag direkt um Ufer eines kleinen Sees und mein riesiges Zimmer bot einen herrlichen Ausblick über das Wasser.

Zuallererst rief ich Darleen im Büro an und teilte ihr die fantastische Neuigkeit mit, ohne jedoch die Anwesenheit ihrer ehemaligen Erzfeindin zu erwähnen.

Ich hätte mich auch gerne bei Amy gemeldet, doch das Risiko, ihren Vater zuerst am Apparat zu haben schien mir zu groß. Ich würde erst mit ihm reden müssen, unsere Beziehung gestehen und ihm klar machen, dass sie bei mir in guten Händen sei.

Lena erwartete mich wenig später bereits in der Lobby.

Sie hatte den Hosenanzug gegen einen simplen Jeansrock getauscht, der gerademal ihr Gesäß bedeckte und die großartigen, langen Beine in aller Ausführlichkeit zur Schau stellte. Ein weißes Shirt spannte sich über die runden Brüste und ließ das Spitzenmuster eines hellen BH durchschimmern.

„Gefalle ich dir?" fragte sie selbstsicher lächelnd und drehte sich hin und her.

„Wie könntest du jemandem nicht gefallen!" gab ich zurück und bedankte mich noch einmal dafür, dass sie dieses Training ermöglich hatte.

Ein Angestellter führte uns in das hoteleigene Restaurant und ich fühlte mich dort an die Situation im Stavros erinnert, nur das diesmal Amber an unserer Seite fehlte. Mir war wirklich zum Feiern zumute und zum ersten Mal seit dem Unfall trank ich ein Glas Wein.

„Du kannst dich heute noch ausführlich dafür erkenntlich zeigen!" murmelte irgendwann Lena kichernd und beugte sich über den Tisch zu mir. „Du wirst mich heute so lange ficken, bis ich den Verstand verliere!"

Ich holte tief Luft.

„Nein Lena! Das werde ich nicht tun! Ich will dich nicht bumsen!"

Das Selbstbewusstsein verschwand von einer Sekunde auf die andere aus ihrer Miene und die schönen Augen schmälerten sich. Sie schien sich scheinbar nicht zu entscheiden ob sie ärgerlich oder einfach nur belustigt reagieren sollte.

„JEDER Mann will mit mir ins Bett!" erklärte sie schließlich. „Naja, sagen wir fast jeder!"

„Ich nicht, Lena! Nimm das bitte nicht persönlich!"

„Soso!" Sie stocherte in ihrem Essen herum. „Ist es wegen Amber? Bist du wirklich so naiv, zu glauben, dass ihr euch immer treu sein werdet?"

„Das hat nichts mit ihr zu tun! Ich will einfach nicht!"

„Du bist ein eigenartiger Junge!" stellte sie fest und bestellte noch eine Flasche Wein, obwohl die alte noch gut zur Hälfte gefüllt war. „Trink doch noch etwas!"

„Was hast du für ein Problem mit mir?" ließ sie wenig später nicht locker und strich unter dem Tisch mit ihrem Fuß über meine Wade. „War ich dir letztens zu stürmisch?"

„Lena, lass es bitte gut sein. Ich habe dir schon gesagt, dass ich kein Problem mit dir habe."

„Was ist dann los?"

Ich hatte keine Lust darauf, mir meine gute Stimmung mit endlosen Diskussionen verderben zu lassen.

„Wenn du es genau wissen willst, ich habe vielleicht ein Problem damit wie du meine Schwester behandelt hast!"

Lena vollführte eine wegwerfende Handbewegung und lachte verächtlich.

„Mein Gott! Das ist über zwanzig Jahre her! Kein Mensch kann so nachtragend sein!"

Wir speisten schweigend zu Ende und ließen am Ende zwei halbvolle Weinflaschen am Tisch zurück. Lena gab dem Kellner großzügiges Trinkgeld und wies ihn an, die Rechnung auf ihr Zimmer schreiben zu lassen.

„Magst du noch eine Runde spazieren gehen?" fragte sie.

„Okay! Aber ohne jede Anmache!"

Lena Brews verdrehte die Augen und schüttelte den Kopf.

Die Promenade, die vor dem Hotel entlang des Seeufers führte, war gesäumt von kleinen Bars, Stehcafés und Verkaufsständen mit Souvenirs. Zahlreiche Menschen schlenderten auf und ab, Pärchen hielten einander an den Händen und kleine Kinder bettelten ihre Eltern um Süßigkeiten an.

Natürlich erregte Lena wieder die für sie so typische Aufmerksamkeit. Viele schienen ihr Gesicht zu erkennen und diejenigen, die das nicht taten drehten sich wohl wegen der attraktiven Erscheinung dieser Frau nach uns um. Sie warf den Leuten zufriedenes Lächeln zu, spielte manchmal scheinbar gedankenverloren mit den rotbraunen Haarsträhnen und bot bei jedem ihrer Schritte den Beweis dafür, wie fantastisch lange Beine und ein gut gebauter Hintern in einem kurzen Jeansrock aussehen konnten.

„Lass uns noch auf dein Stipendium anstoßen!" meinte sie, schnappte meine Hand und steuerte auf eine kleine Bar mit Stehhockern am Wegesrand zu.

Auch hier gab es wieder neugierige Blicke von einer Handvoll Gäste.

„Du wirst berühmt, Paul Miller!" kicherte sie und hievte sich - verdammt viel von ihren Beinen zeigend - auf den Hocker neben mir. „Alle denken, du wärst mein Lover!"

„Das bin ich aber nicht!" gab ich trocken zurück. „Und das werde ich heute auch nicht sein!"

Lena schmunzelte jetzt und bestellte, ohne mich zu fragen, zwei Cocktails für uns beide.

Meine Stimmung war nach wie vor voll von Euphorie. Auch wenn ich definitiv nicht mit Lena Brews schlafen würde, so überkam mich doch ein gewisser Stolz mit dieser bekannten, wunderschönen Frau gesehen zu werden.

Aus einem Drink wurden zwei, die Dämmerung brach herein und statt der Familien mit Kindern flanierten jetzt immer mehr Studenten an uns vorbei. Mit zufriedenem Gesicht dachte ich daran, dass ich im Herbst wohl auch zu ihnen gehören würde.

Zum ersten Mal seit der nun schon so in die Vergangenheit gerückten Nacht des Unfalls trank ich wieder größere Mengen an Alkohol und genoss seine berauschende Wirkung. Ich fühlte mich von einer trägen Zufriedenheit erfasst, lachte, plapperte viel mehr als sonst üblich und grinste wie ein kleines Kind unter dem Weihnachtsbaum.

Lena Brews ging es nicht anders. Ihr Gesicht bekam eine kräftige Farbe, die Augen glänzten und sie gackerte nach fast jeder meiner Bemerkungen wie ein pubertierender Teenager. Ich akzeptierte schließlich, dass sie irgendwann meine Hand nahm und auf ihr Knie legte.

„Du gibst immer noch nicht auf!" stellte ich fest, fühlte die seidig weiche Haut ihres Schenkels und bekräftigte. „Kein Sex heute!"

„Lena Brews lässt sich nicht kleinkriegen!" prustete sie und winkte nochmals den Barkeeper herbei.

Zwanzig Minuten später schob sie ihre Kreditkarte über den Tresen, stieß ein gurrendes Lachen aus und beglich die Rechnung.

Ich war angeheitert, aber nicht richtig betrunken. Lachend und fröhlich schritten wir eingehängt wie ein Pärchen wieder zurück in Richtung des Hotels, bis Lena plötzlich die Richtung wechselte. Sie zog mich nach links weg, quer durch dichtes Gebüsch bis auf einen Strand aus grobem Kiesel, der das Ufer des Sees säumte. Kichernd und ein wenig taumelnd das Gleichgewicht suchend bückte sie sich, um ihre hohen Sandaletten abzulegen.