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Die Stiefmutter

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Das Verhalten der Jungs gegenüber Misaki veränderte sich Deutlich. Sie war nicht mehr nur das hübsche Beiwerk, die zum Anglotzen geduldete Sozia. Sie hatten echte Ehrfurcht vor ihr.

Misaki bog immer wieder vom Thema ab und nahm sich aus dem Mittelpunkt heraus wenn die Jungs sie neugierig nach ihrer Vergangenheit befragen wollten.

"Ich bin eben ein Naturtalent und bin in meiner Jugend mal den

Sonda-Markenpokal zur Nachwuchsförderung mitgefahren." der Versuch einer bescheidenen Erklärung.

Nur warum glaubte ihr das Niemand? Warum war ihre 400-er fast schneller wie eine serienmässige 600-er? Warum waren die Reifen so breit wie bei einer 750-er, die Bremsscheiben aus Keramik so groß wie Kanaldeckel und die Einarmschwinge war dick wie ein

Unterarm? Schnellwechsler an den Radnaben? Carbonverkleidung?

Alurahmen? Vergaser so dick wie Dachrinnen? Zweifel über Zweifel und keine plausiblen Antworten.

Die anderen Jungs genossen den Wein, hatten kaum Hemmungen wegen dem kurzen Heimweg ans Zelt. Ich mag Wein nicht ganz so gerne, hielt mich auch wegen meiner Stiefmutter etwas zurück. Mein Vater muss ja nicht alles Erfahren. Bald zogen sich alle zurück. Fast alle. Nur Misaki war noch munter.

"Was machen wir jetzt? Zum schlafen ist es noch viel zu Früh." Die Frau ist voller Energie.

"Hmm, keine Ahnung?"

"Würdest du noch mitkommen zum Tanzen? Ich dachte am Ortseingang direkt unten am See eine Disco gesehen zu haben?"

Eigentlich war ich wenig begeistert, wollte Misaki aber auch nicht

alleine auf die italian Stallion loslassen. Sagte zögerlich zu.

"Gut, ich gehe kurz ins Zimmer zum Umziehen. Treffen wir uns in 20 Minuten vorne bei der kleinen Kirche?"

Zustimmendes Nicken. Das Moped ließ sie im Pulk bei den Jungs stehen.

Ich war schnell umgezogen, eine kurze Dusche im Sanitärhäuschen. Konrad schnarchte im Zelt Laut vom vielen Wein, nicht sehr einladend.

Langsam schlenderte ich die Hauptstraße entlang, viele junge Leute kamen mir ausgehfertig entgegen. Komischerweise interessierten mich die anderen Mädchen kaum, obwohl diese sehr sommerlich gekleidet waren.

Dafür interessierte mich Misaki, welche soeben im dichten Verkehr die Straße überqueren wollte. Aber bei so einer Signorina halten

selbstverständlich alle Italiener. Misaki war ebenfalls sehr sommerlich gekleidet.

Gut, sie hatte ja nicht mehr Platz in ihrem kleinen Rucksack

als für Zahnbürste und für dieses bisschen von Klamotten, versuchte ich mich zu Beruhigen. Boahhh, einfach Boaahhhh!

Sonst immer mit ihrer Garderobe so dezent auf Understatement bedacht stand sie vor mir, ich musste im Laternenlicht mit Gewalt meinen Blick in ihr Gesicht zwingen. Sie trug nun einen ziemlich engen schwarzen Minirock, ein knappes weißes Top mit zierlichen Trägern und Bauchfrei.

Über Unterwäsche kann ich jetzt nicht spekulieren, zumindest zeichnete sich nichts durch die engen Stoffe durch. Dazu ziemlich hohe weisse Sandaletten, nur ein schmales Riemchen über die Zehen und ein Fesselriemchen mit kleiner Schnalle. Trotzdem konnte sie Halbwegs damit laufen.

Die Jungs hätten bei diesem Anblick wohl zu sabbern begonnen. Ich hatte etwas Einschränkungen beim gehen, denn meine Aufmerksamkeit galt mehr meiner Stiefmutter als dem etwas unebenen Untergrund des Fußweges.

Nach ein paar Minuten passierten wir eine Steinmauer, Misaki regte an uns etwas zu setzen. Wir liessen die Beine und die Seelen auf der Seeseite baumeln. Meine Stiefmutter sah Sehnsüchtig über den dunklen See und auf die Schatten der Berge gegenüber, der Mond ließ die kleinen Wellen im Wasser Lichtreflexe zaubern.

Ich sah gierig möglichst unauffällig auf ihre Beine und Füsse. Die

strammen Rundungen der Beine, der viele Sport formte eine knackige Figur aus. Ihre kleinen Füßchen mit den filigranen Knabberzehchen, die Nägel mit einem Zartrosa lackiert. Die zierlichen hellen Schuhe in starkem Kontrast zu ihrer leicht dunkleren Hautfarbe.

Misaki sinnierte laut vor sich hin, ich hörte nur auf ihre schöne

Stimme, der Inhalt ging irgendwie an mir Vorüber. Sie erzählte

irgendwas über den Tag, wie Wohl sie sich gefühlt hätte. Die Jungs

seien echt in Ordnung und ich behandle sie mit soviel Respekt.

Wenn nur mein Vater ihr auch so viel Aufmerksamkeit schenken könnte. Irgendwann lehnte sie ihren Kopf an meine Schulter, ich wurde noch Nervöser.

"Sag mal Misaki, wie hast du meinen Vater eigentlich genau

kennengelernt? Ihr seid ja schon ziemlich Unterschiedlich?"

"Interessiert dich das wirklich?"

"Sonst hätte ich nicht gefragt. Vielleicht will ich auch mal so eine

Frau kennenlernen?"

Misaki lächelte, sah zu mir auf.

"Deinen Vater lernte ich kennen weil dieser GPS Systeme vertreibt, zur genauesten Zeitmessung und als Tracking-system. Ich war beeindruckt über die leichte sorglose Lebenseinstellung deines Vaters, amüsierte mich weil dein Vater keinerlei falschen Respekt vor meinem Vater, dem großen tollen Team-Manager zeigte.

Dein Vater war Höflich aber kein Kriecher. Sprach auch mal dagegen wenn es schlicht geboten war. Das vertrug mein Vater am allerwenigsten, wenn seine Autorität öffentlich in Frage gestellt wurde.

Aber er konnte nichts dagegen machen, sogar seinem Verlangen den ungeliebten Mitarbeiter abzulösen wurde von der Zentrale nicht nachgekommen."

"Aha, jetzt weiß ich auch mal wie mein Alter sein Geld verdient."

"Ich hatte mich dann ein klein wenig verschaut in den so

unkonventionellen Mann aus Europa, der schien sehr viel freier und

fröhlicher zu Leben, ohne Zwang, wenig Druck. Er schien so unbefangen und Frei.

Ich wollte auch nach Europa, dort wo mich niemand kannte,

endlich mal richtig Leben. Damals hatte ich eine sehr schwierige Zeit, dein Vater half mir aus einer Krise."

"Misaki, du sagtest irgendwann mal du hättest Schuld auf dich geladen. Hat es damit zu Tun?"

Sie zögerte lange. Sehr lange. Ein kritischer fragender Blick zu mir.

"Bleibt es unter uns?"

"Alles was wir reden bleibt unter uns. Außer deinen Eskapaden mit der örtlichen Polizia."

Misaki kicherte, dann besann sie sich wieder. "Willst du alles hören?"

"Alles was du von dir aus willst. Es interessiert mich."

"Ich hatte früher einen Bruder. Haruto."

"Das hörte ich schon mal Irgendwann."

"Wir waren Zwillinge, ähnelten uns ziemlich. Viele gleiche Interessen, mein Vater erzog uns auch beide absolut gleich, mich mehr wie einen Jungen. So kamen wir beide auch früh zum Motorradrennsport.

Zuerst Motocross auf Juniorbikes. Das mit dem 400-er Markenpokal stimmt, das war unser Einstieg auf die Rundstrecke und wir waren damals 14. Später fuhren wir Superbike und Langstreckenrennen."

"Die ganz fetten Dinger?" ich war Erstaunt.

"Ja. Seriennahe 1000cc Motorräder. Natürlich stark Modifiziert aber

keine reinen Prototypen wie die MotoGP. Natürlich mit ordentlich

Dampf."

"Jetzt wird mir so einiges klar. Meine 750-er ist also nur ein Spielzeug für dich?"

"Nein, das macht mir durchaus Spaß, genauso wie die 400-er heute. Das war Fun ohne Ende."

"Weil du mich und die Jungs verblasen hattest."

"Ja, das auch." sie grinste.

"Haruto und ich standen uns sehr nahe. Deutlich unterschied uns

eigentlich nur unser Fahrstil. Bei Haruto ist es kurz Beschrieben:

Sieg oder Sanka. Ein zweiter Platz war eine Niederlage. Ich hingegen wollte Spaß am fahren, wollte nur ein möglichst fehlerfreies Rennen abliefern.

Je weniger Fehler man machte umso schneller ist man. Ankommen ist wichtig, vor allem Gesund! Ausfälle vermeiden. Lieber ein 8.Platz und die Punkte mitnehmen als Verletzt oder mit Defekt ausscheiden.

Haruto machte spektakuläre Siege oder haarsträubende Abflüge. Trotzdem war ich in den Einzelwertungen bei Meisterschaften oft vor ihm obwohl mir die Siege fehlten. Ich punktete Beständig auf den vordersten Plätzen, hatte kaum Ausfälle oder Verletzungspausen. Mein Material hielt."

"Warum redest du immer in der Vergangenheit?"

"Ich habe Schuld auf mich geladen weil mein Bruder Haruto tödlich

verunglückte und ich selbst und vor allem mein Vater gaben Mir die

Schuld dafür.

Das Team fuhr damals ausführliche geheime Probefahrten, sogenannte Longruns unter Rennbedingungen um das Material unter Wettkampfbedingungen zu Testen, um Wartungsintervalle festzulegen und die Crew auf den Rennstress vorzubereiten.

Eben hätte ich den Stint übernehmen sollen, die nächsten etwa 2 Stunden fahren. Aus irgendeinem Grunde fuhr jedoch Haruto statt mir, man weiß nichtmal genau warum.

Es gab gerade an der unpassendsten Stelle einen Bremsdefekt, das Versagen irgendeines lächerlichen Pfennigartikels, einen Impact an einer Hochgeschwindigkeitsstelle. Just an dieser Stelle kein Kiesbett, nur hier eine Mauer - mit schrecklichen Folgen."

Misaki senkte traurig den Kopf.

"Manche nennen so etwas Schicksal oder Bestimmung. Mein Vater war anderer Meinung: Die Schwester hatte den Bruder geopfert, sie wäre an dessen Stelle gewesen. Der Vorfall wurde zwar offiziell Untersucht, jedoch niemandem konnte irgendein Versäumnis nachgewiesen werden.

So hielt man den Unfall bedeckt um keinesfalls einen Schatten auf das Team fallen zu Lassen. Hohe Sponsorengelder stehen auf dem Spiel. Ich fuhr die Saison unbemerkt für Haruto zu Ende.

Bei Mannschaftsrennen fuhr ich Doppelstints, bei den Einzelrennen fuhr ich an seiner Stelle. Eigentlich recht erfolgreich nach Punkten. Niemand merkte es oder wollte es merken weil die großartigen Siege ausblieben.

Am Ende der Saison hatte das Team trotzdem die Meisterschaft und damit den neuen Werksvertrag in der Tasche. Ich zerbrach unter dem Druck, genau in dieser Zeit lernte ich deinen Vater kennen."

"Das ist ja krass! Wie fühlst du dich heute damit?"

"Noch nie habe ich so offen mit jemandem darüber gesprochen. Bei dir Miky habe ich das Gefühl dass ich offen sein kann. Deinen Vater

interessierte das nie wirklich." Misaki tätschelte meinen Oberarm.

"Ja, du kannst absolut sicher bei mir sein, ich schätze dich als

Menschen sehr!"

"Jetzt wo alles auch räumlich weiter Weg ist geht es leichter. Ich

erkenne dass es damals nicht mein Fehler war. Endlich kann ich wieder Leben. Niemand kennt mich, alle gehen mit mir offen um. Es ist sogar leichter als Ausländer gemieden zu werden als ständig an eine vermeintliche Schuld erinnert zu werden.

Nur die Jungs waren heute ein wenig in ihrem Stolz gekränkt. Aber ich wollte einfach etwas Spaß haben, mich nicht wieder verstecken müssen."

Jetzt grinste ich.

"Sie werden es überleben. Vielleicht senden sie dirihre Psychiater-Rechnungen. Oder sie schrauben dir zwei Zündkerzen aus deiner 400-er raus zum Bremsen. Die Feuerklinge von Armin wirst du

sicher auch nicht mehr bekommen, da stehen die Drahtfetzen seitlich aus dem Hinterreifen. Aber sonst bewundern sie dich eher."

"Du bewunderst mich auch? Das merke ich an deinen Blicken."

"Ja, du bist eine tolle Mischung. Eine echt schöne Frau und gleichzeitig der beste Kumpel. Wann hat man so etwas?"

"Miky, lass uns gehen, ich werde Sentimental!"

Interessiert sah ich zu wie Misaki ihre Beine mit dem engen Rock über die Mauer schwang und wieder Schritt aufnahm, als ich neben ihr lief hakte sie sich bei mir unter. Sie brauchte anscheinend jetzt den Kontakt, sie wollte nicht alleine sein.

Ebenfalls ungewohnt wie schnell man in Begleitung einer Frau wie Misaki in eine Disco eingelassen wird. Gucken können die Italiener.

Wir tranken ein paar Cocktails, zum weiteren Reden mussten wir unsere Köpfe in der Lautstärke ziemlich eng aneinander halten. Dabei war ich leider immer wieder gezwungen in ihren von zwei harten Brüsten offen gehaltenen Ausschnitt zu schielen, was mich sehr beunruhigte.

Danach tanzten wir sehr lange. Sonst kümmert sich kaum ein Mädchen um mich. Wenn du mit einer solchen Frau am tanzen bist sehen dich plötzlich alle an. So nach dem Motto:

Hey, was hat dieser Typ dass er ein solches Bunny bei sich hat? Nun, in meinem Falle ist es der Trauschein meines Vaters.

Mit fortschreitender Stunde wurde die Musik ruhiger, es wurden richtige Paartänze gespielt. Ein klein wenig war noch von meinen Tanzkursen in der Realschule im Hinterkopf, ich zeigte Misaki was ich noch zusammenkratzen konnte.

Sie scheute keinerlei Körperkontakt. Es war einfach nur schön! Die Hände verschränkt, der andauernde Körperkontakt, das mit seinem gegenüber beschäftigen müssen, in ihren Ausschnitt schielen. Ehrlich, ich wollte das nicht! Etwas übersinnliches zwang mich ständig dazu!

Dazu ihre schönen Hände mit den langen gepflegten Fingernägeln in meiner Hand und die schlanke Hüfte in der Anderen, neidische und bewundernde Blicke von anderen Gästen. Wegen mir hätte das noch ewig so weiter gehen können!

Irgendwann muss Misaki kurz auf Toilette. Der Discjockey hatte uns die ganze Zeit über schon beobachtet, winkte mich nun zu sich heran, quatschte mich mit erhobener Stimme gegen die Lautstärke auf italienisch an. Als er merkte dass ich ihn nicht verstand probierte er es mit Deutsch:

"Gratuliere Kleiner! Ich hab ja schon viel gesehen hier, aber deine Alte ist echt Rattenscharf. Die tropft wie ein Kieslaster. Wenn du die heute nicht knallst dann kannst du nur noch schwul werden."

Ich war etwas Beleidigt wie abfällig er über Misaki sprach. Entgegnete trotzig:

"Das ist meine Stiefmutter!"

Der DJ lachte laut auf.

"Offensichtlich nicht sehr ausgelastet die Arme?"

Dann klopfte er mir beruhigend auf den Arm.

"Nimm's leicht Junge, dann bleibt es ja in der Familie!"

Sein fieses Lachen verdarb mir die Stimmung, ich drängelte mich durch die etwas statisch tanzende Masse wieder vom Tresen weg. Ein verstohlener Blick zum DJ, der typisch italienische Macho kicherte sich immer noch eins.

Dann kam Misaki auch schon wieder, die langen Haare sorgsam gerichtet und die Augen nachgezogen. Aber etwas war anders. Eigentlich die ganze Zeit hier drin schon.

Ich konnte mir nicht erklären was genau, es schien als wäre eine Schranke zwischen mir und Misaki gefallen, eine neue Qualität der Beziehung erwacht. Alles wegen Vertrauen?

Ohne Scheu hängte sie sich erneut um meinen Nacken und nahm den langsamen Tanz wieder auf, die Musik blieb zu dieser fortgeschrittenen Stunde ziemlich ruhig.

Der DJ machte in die Musik hinein eine Ansage:

"Und hier liebe Gäste mein absoluter Lieblingssong für meine deutschen und thailändischen Gäste...."

Ich sah nochmal erschreckt zum Mischpult, er winkte mir und

grinste dreckig.... Thailand.... woher sollte er es denn wissen....?

Ein ziemlich ruhiges, klassisch geprägtes Lied begann:

https://www.youtube.com/watch?v=9DSzGQVTTRs

Mit einer wehmütig anklagenden Violine. Dieses ging weit unter die Haut, da in der Disco auch die entsprechende Anlage die Klänge tief ins Gemüt torpedierte. Misaki sah mich an, ganz anders wie sonst.

Sie sah mich nicht mehr als Stiefsohn an, sondern wie eine Frau einen Mann ansieht. Fordernd, frech, forschend.

Sie zog sich noch näher an mich, ihre harten Brüste drückten nun

ziemlich fest gegen meine Rippen. Auch den letzten Sicherheitsabstand damit aufgegeben.

Ihr Blick.... ich konnte nicht ausweichen. Wir drehten uns langsam, sortierten eng am Boden unsere Beine, sie drückte ihr Becken fest gegen meine garnicht mehr so weichen Weichteile.

Weglaufen? Nein. Bremsen? Warum? Sie wollte es so.

Meine Stiefmutter zog meinen Kopf nach unten, unendlich zärtlich drückte sie ihre Lippen auf meine. Ich erschrak zuerst furchtbar, erwiderte danach Scheu und Vorsichtig, wollte nur nichts Falsch machen. Mir wurde schwindelig.

Mein erster richtiger Kuß. Flaschendrehen auf Party's zählt nicht, das ist was anderes. Dann noch mit so einer Frau. Unter diesen etwas komplizierten familiären Verhältnissen. Wie sagte der Frechdachs:

Es bleibt ja in der Familie! Und trotzdem. Es war unendlich schön, es ging tief ins Herz. Wenn ich vorher vielleicht schon immer etwas in Misaki verknallt war, mit diesem Moment war es anders. Ich liebte sie wirklich!

Der Kuß nahm kein Ende solange der schöne Song dauerte. Danach wurden wir etwas jäh erweckt, der DJ legte wieder flottere Musik auf.

"Miky, gehen wir? Ich bin Müde. Und morgen wollen wir früh los, wir müssen noch über die Alpen."

"Ja Misaki, lass uns gehen."

Sie nahm meine Hand und führte mich durch die nun wieder hopsende Menge, nochmal mussten wir am DJ vorbei. Misaki beachtete ihn nicht, ich sah verstohlen zum Tresen. Er applaudierte mir symbolisch, dazu wieder das teuflische Grinsen. Egal, wahrscheinlich sehe ich den eh nicht mehr wieder.

Wir gingen an der Seepromenade bei spärlicher Beleuchtung entlang zur Pension, laut tackerten ihre hohen spitzen Absätze in die Nacht. Meine Hand ließ sie nicht los, wir sprachen nicht.

Ein warmer Wind umschmeichelte unsere durchgeschwitzten Leiber. Keinerlei Diskussion ob ich mit in ihr Zimmer käme, es war klar. Sie hätte wahrscheinlich auch meine Hand garnicht losgelassen?

Erst im Zimmer etwas Verunsicherung, der Mond drang über den Balkon ins Zimmer, niemand getraute sich das Licht anzuschalten. Wegen den Mücken. Alles klar????

"Was war das zum Schluß für ein schönes Lied?" fing Misaki mit leiser weicher Stimme zum reden an.

"Keine Ahnung. Das ist was ziemlich Bekanntes aus einem Kinofilm mit Belmondo."

Misaki nahm ihr hochmodernes Mobilphone vom Tisch auf, dieses riesen Teil hätte niemals in ihrer kleinen Handtasche Platz gefunden. Sie tippte etwas darauf herum, stellte den Lautsprecher auf voll. Sofort erklang die wehmütige Violine wieder.

"Ist es das?"

"Scheint so."

Misaki legte das Teil wieder am Tisch ab.

"Vorhin war es schöner."

"Wie meinst du?"

Ohne weiter zu Fragen hängte sie sich wieder an meinen Hals. Mit noch mehr Druck ihrer harten Höcker gegen meine Brust. Ich sah sie etwas erstaunt an, legte dann meine Hände auf ihren schmalen Hüften ab.

Sie bewegte sich vor mir, weniger zum Tanzen, mehr um sich an mir zu reiben, ihr Becken wieder gegen meinen Pimmel zu pressen. Sie sah mich provokativ an, diesmal begann ich den Kuss. So eine Einladung verstand sogar ich nun.

Es wurde ein ziemlich heftiger Kuss. Nass, aggressiv, fordernd. Das Lied begann von vorne, anscheinend hatte sie Endlos-Schleife aktiviert. Und nochmal. Und nochmal. Egal, ich wollte dass dieser Moment nicht mehr aufhört.

Zungen wühlen rabiat, Zähne klacken aufeinander. Trotz ihrer

wirklich hohen Schuhe ist noch ein erheblicher Größenunterschied, sie zog mich rabiat zu sich hinab, ihre Zunge drang energisch in meinen Mund. Erheblich Speichel floß, welcher sich natürlich in ihrem Mund sammelte, den sie mehrmals wegschluckte. Wahnsinn!

Mit einer Hand hielt sie mich im Nacken, die andere Hand zog mein Shirt aus der Hose, sie schlüpfte darunter und kratzte mich ziemlich grob mit ihren langen Nägeln an der Brust. Der undefinierbare Schmerz wandelte sich unmittelbar in Lust.

Meine Hände hielten ihre kleinen Beckenschaufeln wie ein Schraubstock, ich parierte damit den Druck ihres Beckens und des strammen Bauches gegen meine Keule.

Noch vor wenigen Tagen waren Mädchen oder Frauen bei mir dermaßen von weit weg. Sicher schwärmte man etwas, war manchmal etwas verliebt. Aber Mopeds waren stets wichtiger, die Mädchen in meinem Alter hatten dafür sowas von garkeinem Verständnis.

Sie wollen tolle wichtige Männer. Mit Limousine, Klimaanlage oder noch besser ein schickes Cabrio. Motorrad versaut nur die Frisur und die Bekleidung dazu ist auch mehr als prollig. Das Gegenteil bei Misaki.

Sie hatte nicht nur Verständnis. Für sie war das ein sehr wichtiger Teil des Lebens, sie duldete es nicht nur, sie lebte es noch weit mehr als ich selber. So was ich inzwischen ahnte hatte sie sogar mal ihren Lebensunterhalt damit verdient. Auch wenn sie mir sicher noch nicht alles erzählt hatte.

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