Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Die zweite Chance

ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier
swriter
swriter
1,606 Anhänger

Wir geilten und gegenseitig auf, und als wir es nicht mehr aushielten, zogen wir uns zurück und steuerten den Hintereingang an. Wir quetschten uns an im Wege stehenden Discobesuchern vorbei und traten endlich ins Freie, wo wir uns hinter einen Müllcontainer begaben und übereinander herfielen. Meine Eroberung, keine Ahnung, wie sie hieß, ging sogleich in die Hocke und öffnete meine Hose. Sie holte meinen erigierten Schwanz aus seinem Stoffgefängnis und begann, mich mit ihrer flinken Zunge zu verwöhnen. Ich genoss das Spiel eine Weile und spürte, dass sie mich gekonnt hochbrachte. Ich wollte nicht schon abspritzen und entzog mich ihrem geilen Zugriff. Wenig später hatte ich sie gegen die Wand gelehnt und ihre Beine über meine Schultern gelegt. Sie saß praktisch auf mir und ihre Möse befand sich direkt vor meinem Mund. Was lag näher, als ihre heiße Möse zu lecken, die sie den Abend lang nicht mit einem Höschen bedeckt hatte. Ohnehin hatte ich den Eindruck gewonnen, dass sie kein Fan von Unterwäsche war. Sie war glatt rasiert und duftete anregend.

Ich vergrub meine Zunge in ihrer Spalte und konzentrierte mein Spiel auf ihren Kitzler. Sie schrie wollüstig auf und ich hatte keine Ahnung, ob wir beobachtet wurden. War mir aber auch egal. Dann wollte ich mehr und erhob mich. Ich packte die Blondine bei den Hüften, schob ihr Kleid ausreichend hoch und schob sie gegen den Müllcontainer. Sie streckte mir ihren geilen Arsch entgegen und ich ließ mich nicht zweimal bitten und bohrte ihr meinen harten Kolben in ihre feuchte Muschi. Ich fickte sie in hohem Tempo und beschloss, keine Pause einzulegen auf dem Weg zu einem verdienten Höhepunkt. Bevor es mir kam, entzog ich mich ihr und wichste mich zur Erlösung. Mein Sperma verteilte sich auf ihrem Arsch, während sich meine Fickpartnerin behände die Möse fingerte. Ich nehme an, sie war auch gekommen, wobei mich das bei meinen Sexpartnerinnen in der Regel weniger interessiert. Gibron hat mit seiner Einschätzung sicherlich recht: Ich nutze Frauen aus und denke stets an meine eigenen Bedürfnisse. Dennoch bin ich mir sicher, dass die meisten meiner Fickfreundinnen das Zusammentreffen mit mir nicht bereut haben.

Jetzt stehe ich mit hartem Schwanz vor dem Spiegel im Hotelzimmer. Mein bestes Stück zuckt bedürftig auf und ab. Durch die Gedanken an mein letztes Mal bin ich geil geworden und ich weiß, dass ich mich vor dem entspannenden Bad erleichtern muss. Kurz darauf spritze ich mein Sperma ins Waschbecken und tauche anschließend in das wohltemperierte Badewasser. Erst einmal entspannen - alles Weitere würde sich ergeben.

Nun bin ich fertig angezogen. Ich trage einen Anzug, der mir definitiv nicht gehört. Ich bin frisiert, dufte gut und sehe recht passabel aus. Ich habe beschlossen, Erika Müller einen Besuch abzustatten. Niemand soll hinterher behaupten, ich hätte mir keine Mühe gegeben. Ich erinnere mich an das Bild von ihr, das Gibron in den Nebel gezaubert hatte. Erika stellt im Vergleich zu der geilen Discoblondine keine Alternative dar. Wenn die Blondine auf einer Skala von 1 bis 10 eine 8,5 gewesen war, so kam Erika Müller maximal auf eine 2. Mit viel gutem Willen. Wie soll es mir gelingen, mit dieser unscheinbaren Dame anzubändeln und meine Aufgabe zu erfüllen?

Ich verlasse das Hotel und orientiere mich. Im Hotelfoyer habe ich mir einen Stadtplan ausgeborgt und bemühe mich, die Lage des Antiquitätengeschäfts rauszufinden. Ich entscheide mich für die U-Bahn. Irgendjemand hat mir einen Briefumschlag mit Geld in den Koffer gesteckt, an finanziellen Dingen wird das Vorhaben definitiv nicht scheitern. Eine halbe Stunde später stehe ich vor dem etwas schmuddelig wirkenden Ladenlokal. Es liegt in einem wenig frequentierten Stadtteil und ich denke nicht, dass Erika besonders viele Kunden am Tag begrüßen kann. Im Schaufenster entdecke ich kleinere Möbelstücke und Gemälde, deren Wert ich nicht im Ansatz einschätzen kann. Ich interessiere mich nicht für Kunst und frage mich, warum man ausgerechnet mir die Aufgabe übertragen hat, mit einer Kunsthändlerin anzubändeln. Ich habe mir auf den Weg überlegt, mich als Liebhaber von alten Gemälden auszugeben und werde von vornherein zugeben, dass ich von Kunst nicht besonders viel Ahnung habe. Den Kunstexperten würde mir Erika ohnehin nicht abkaufen, bin ich mir sicher.

Ich nehme allen Mut zusammen und schreite auf die Ladentür zu. Durch die Glasscheibe erkenne ich, dass das Geschäft nicht sehr groß ist und sich offenbar kein anderer Kunde hierher gewagt hat. Niemand scheint im Geschäft zu sein, auch Erika nicht. Ich trete ein und ein leises Klingeln eines Glöckchens oberhalb von mir kündigt mein Eintreffen an. Ich sehe mich um und erkennen diverse Möbel, Skulpturen, altes Geschirr, Bilder in kunstvoll anmutenden Rahmen und viel Krimskrams, mit dem ich nichts anzufangen weiß. Aus einem Nebenraum gesellt sich jemand zu mir und begrüßt mich mit freundlicher Stimme.

„Guten Tag ... Was kann ich für Sie tun?"

Ich starre sie an, mustere sie von oben bis unten. Es ist Erika. Die Ähnlichkeit zum Foto ist frappierend. Wenn ich genauer darüber nachdenke, stelle ich fest, dass Erika haargenau so aussieht, wie Gibron sie mir präsentiert hatte. Derselbe karierte Rock, weiter oben die graue Strickjacke und die dunklen Haare hochgesteckt. Als wäre Gibrons Foto an diesem Tage geschossen worden. Eine unvorteilhaft wirkende Brille ziert ihr Gesicht. Ich schlucke schwer und werde nervös. Ich habe keine Ahnung, wie ich es angehen soll. Wenn ich auf Jagd nach einem Sexabenteuer bin, bin ich nie um passende Worte verlegen. Mir fällt immer ein cooler Anmachspruch ein, doch hier und jetzt stehe ich vor einem Mauerblümchen und habe keinen blassen Schimmer, wie ich sie für mich begeistern soll. „Guten Tag ... Ein schönes Geschäft haben Sie hier."

Ob sie mir ansieht, dass ich ihr dreist ins Gesicht lüge? Oder glaubt sie selber, dass ihr schäbig wirkender Laden einem Schmuckstück gleicht?

„Danke sehr", dankt sie mir und lächelt mich freundlich an. „Was darf ich Ihnen zeigen?"

„Äh ... ach so ... Ich sehe mich nach alten Bildern um", platzt es aus mir heraus.

Mir wird schnell bewusst, dass ich keinen guten Eindruck mache, und zwinge mich, mich zusammenzureißen.

„Haben Sie an bestimmte Exemplare gedacht? Suchen Sie Motive bestimmter Künstler oder Bilder aus speziellen Epochen?"

Woher soll ich das wissen? Ich hätte mich besser vorbereiten sollen. Ich beschließe, mit offenen Karten zu spielen. „Ich bin kein Kunstexperte und dem Grunde nach kenne ich mich mit Gemälden nicht so gut aus ... Mir gefallen aber einige Bilder früherer Künstler ... So wie die Mona Lisa oder der Mann mit dem Goldhelm ... Wer hat den noch mal gemalt?"

Sie lächelt mich milde an. „Lange Zeit ging man davon aus, dass es sich um ein Original von Rembrandt handelt. Inzwischen gibt es da berechtigte Zweifel ... Ich glaube aber nicht, dass wir Bilder dieser Qualität hier bei mir im Geschäft finden werden."

Ich komme mir wie ein unwissender Schuljunge vor und blicke verschämt zu Boden. Dann schenke ich Erika mein schönstes gestelltes Lächeln und erkläre: „Das habe ich auch nicht erwartet ... Meine Großmutter hatte früher in ihrem Wohnzimmer ein altes Bild hängen gehabt ... Als Motiv diente ein Hirsch auf einer Lichtung vor einem dichten Wald. Ich fand das Bild immer faszinierend, weil ich nicht so gut malen konnte und weil mich die Detailgenauigkeit in seinen Bann gezogen hat."

„Wo befindet sich dieses Bild jetzt?"

„Das ist leider nach dem Tod meiner Großmutter abhandengekommen", erkläre ich. Tatsächlich hatte meine Oma so ein Bild an der Wand hängen gehabt. Leider konnte ich dem alten Schinken nie etwas abgewinnen und eine der ersten Handlungen meines Vaters nach dem Tod meiner Großmutter war gewesen, das hässliche Bild auf den Müll zu schmeißen.

„Das ist natürlich schade", meint Erika mitfühlend. Meine Güte, ich habe einen Gutmenschen vor mir. So freundlich, gutgläubig, mitfühlend ... Sie hat alles das, was mir abgeht.

Ich räuspere mich und frage: „Könnten Sie mir vielleicht ein paar Gemälde zeigen ...? Vielleicht erinnert mich ja eines an das meiner Großmutter."

„Gerne. Leider ist die Auswahl etwas bescheiden."

„Das macht ja nichts", gebe ich mich zufrieden und folge ihr auf dem Fuße. Während die 42-Jährige durch das Geschäft schreitet und mir mehrere Bilder präsentiert, mustere ich sie. Erika ist schlank und scheint keine schlechte Figur zu haben. Mögliche Problemzonen kann ich, bis auf einen weniger knackigen Hintern, nicht auf den ersten Blick ausmachen. Natürlich kaschiert sie ihre möglichen vorhandenen Reize mit dieser blöden Strickjacke und dem viel zu weiten Rock. Die Brille und die Frisur taugen auch nicht, um ihre Attraktivität zu unterstreichen. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass ich so eine ins Bett bekomme. Warum sollte sie sich auch mit einem wie mir einlassen? Ich will nicht arrogant klingen, aber ein Dritter würde feststellen, dass Erika und ich nicht in derselben Liga spielen. Alleine der Altersunterschied würde verhindern, dass sie sich auf einen wie mich einlassen würde. Meine älteste Bettgespielin mochte fünfunddreißig gewesen sein. Mit einer über 40-Jährigen hatte ich es noch nie zu tun. Und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Erika meine Libido ankurbeln würde.

Ich höre ihr aufmerksam zu und kommentiere die Bilder, wohl wissend, dass ich wahrscheinlich dummes Zeug rede. Ich beschränke mich darauf, das Motiv oder die Genauigkeit der Pinselführung zu loben und verschweige, dass ich die Bilder zum Kotzen finde. Keiner dieser alten Schinken würde jemals den Weg an eine Zimmerwand bei mir in der Wohnung finden.

„Sie haben wirklich eine sehr schöne Auswahl an Gemälden", stelle ich fest. Erika freut sich sichtlich über das Lob und fragt: „Ist denn etwas dabei, was Ihnen zusagt?"

„Das ein oder andere hat mir gefallen, aber ich kann mich nicht entscheiden", antworte ich. „Aber einer Sache bin ich mir sicher."

Sie sieht mich neugierig an und ich erkläre: „Sie führen dieses Geschäft wirklich ausgezeichnet und Ihre Beratung ist hervorragend."

„Danke sehr."

„Was halten Sie davon, wenn wir nachher zusammen einen Kaffee trinken gehen und Sie erzählen mir, wie Sie Antiquitätenhändlerin geworden sind."

Erikas Gesichtsausdruck verrät, wie überrascht sie ist. Mit so einer direkten Einladung hat sie nicht gerechnet. Im nächsten Moment wirkt sie nervös, zupft an ihrer Strickjacke herum und blickt verschämt zu Boden. Dann sieht sie mich an und meint: „Danke für die Einladung, aber ich denke nicht, dass das so eine gute Idee ist ... Außerdem habe ich heute schon einen anderen Termin. Danke aber dafür."

Das läuft ja mal gar nicht optimal. Ich bemühe mich, meine Enttäuschung zu verbergen. Offenbar habe ich mit Erika eine harte Nuss zu knacken und muss schwerere Geschütze auffahren. „Natürlich. Tut mir leid ... Ich wollte Ihnen nicht zu nahe treten. Wie konnte ich annehmen, dass Sie ... Sie kennen mich ja nicht."

Sie erwidert nichts und blickt mich unsicher an. Es ist ihr peinlich, mir diese Abfuhr erteilt zu haben, aber mir scheint, sie beharrt auf ihrer Absage. Ich gestehe mir meine Schlappe ein und beschließe, das erste Treffen mit Erika zu beenden. Ich verabschiede mich von ihr mit Händedruck und verspreche, bald wiederzukommen und mich für eines der präsentierten Gemälde zu entscheiden.

Als ich auf der Straße stehe, widerstehe ich dem Drang, durch das Schaufenster in das Geschäft zu blicken. Ich mache mich auf den Weg zur U-Bahn und bin kurz darauf zurück im Hotel. Ich setze mich auf mein Bett und starre die Wand an. Was soll ich tun? Mir war von Anfang an klar gewesen, dass es kein leichtes Unterfangen sein würde, Erika herum zu bekommen, aber nach dem heutigen Tag muss ich einsehen, dass es beinahe unmöglich erscheint, an diese Frau heranzukommen. Ich beschließe, mich auf andere Gedanken zu bringen und mich dem Erika-Problem am nächsten Tag zu widmen. Es wird draußen langsam dunkel - Zeit, auf die Piste zu gehen und etwas Spaß zu haben. Gibron hat mir nicht verboten, etwas mit anderen Frauen anzufangen, also nehme ich mir vor, eine fesche junge Dame an Land zu ziehen.

Nach drei Kneipen und einigen Anbaggerungsversuchen habe ich Erfolg und kehre in Begleitung zum Hotel zurück. Sandy ist Anfang zwanzig, naiv und betrunken, was eine gute Kombination ergibt, und gewillt, sich von mir durchficken zu lassen. Da sage ich doch nicht Nein. Wenn die Unterlagen des kleinen Elfen zutreffend sind, handelt es sich bei meiner Eroberung um die Nummer 147. Immerhin kommt keine betrogene Freundin hinzu, da ich zurzeit Single bin. Nachdem Sandy in meinen Armen gelegen und meinen Schwanz zu spüren bekommen hat, kann ich mit Fug und Recht behaupten, sie gehört zum besseren Drittel. Sie tobt mit mir durch das Hotelbett, lässt sich auf mehrere Stellungen ein, und nachdem ich gekommen bin und eine kleine Pause eingelegt habe, darf ich sie ein weiteres Mal nehmen. Das Ganze entwickelt sich zu einem befriedigenden Abend und wir schlafen erschöpft und zufrieden nebeneinander ein. Meinen Auftrag habe ich verdrängt und keinen Gedanken an Erika Müller verschwendet.

Als ich mitten in der Nacht aufwache, ist meine Bettgefährtin nicht mehr da. Mir ist es ganz recht. Ich stehe nicht auf Gespräche danach und bin froh, dass ich meine Ruhe habe. Ich falle erneut in einen unruhigen Schlaf, aus dem ich am späten Vormittag erwache. Ich genehmige mir ein ausgiebiges Frühstück am Buffet und kehre anschließend auf mein Zimmer zurück. Dort starre ich das Telefon an und den daneben liegenden Brief des Elfen. Auch wenn ich mir sicher bin, dass es nicht möglich ist, greife ich zum Hörer und tippe die angegebene Nummer ein. Ich erwarte die Meldung, dass die Nummer nicht vergeben sei, doch stattdessen meldet sich die mir wohlbekannte Stimme.

„Na ... Noch keinen Erfolg gehabt?"

Ich kann mir gut vorstellen, wie Gibron am anderen Ende der Leitung grinst. Dann frage ich mich spontan, warum ich von meinem Zimmer aus direkt zum Nordpol telefonieren kann und ob der Elf ein Handy benutzt.

Ich schüttle meine unproduktiven Gedanken ab und erkläre: „Der Auftrag ist unmöglich auszuführen ... Bei dieser Frau beißt jeder auf Granit."

„Willst du bereits aufgeben?", fragt Gibron mich. Ich höre die Vorfreude aus seiner Stimme heraus. „Luzifer wird es freuen, wenn du ihm Gesellschaft leistest."

„Hast du Erika mal aus der Nähe gesehen?", schreie ich in den Hörer. „Die ist so was von vertrocknet, da läuft nichts."

„Oder du hast dir noch nicht genug Mühe gegeben", stellt der Elf belustigt fest.

Ich bin stinksauer, hadere mit meinem Schicksal, will, dass dies alles endet und ich aus einem unschönen Traum erwache. Doch ich höre nur das leise Kichern des kleinen Mannes am anderen Ende der Leitung.

„Hast du nicht einen Tipp, wie ich Erika rumkriegen kann?"

„Na hör mal ... Du bist doch der Aufreißer. Oder war das ein anderer, der letzte Nacht seine 147. Eroberung zu Bette getragen hat?"

Woher weiß Gibron von meinem kleinen Sexabenteuer? Langsam glaube ich ihm das mit der Weihnachtsmann-NSA. „Also gut ... Ich werde heute noch einen Anlauf unternehmen. Vielleicht lässt sie sich ja doch auf ein Treffen mit mir ein."

„Viel Glück", wünscht mir Gibron und ich höre, wie der Hohn aus seiner Stimme tropft. Er hat aufgelegt und ich lege den Hörer auf die Station. Ich bleibe unschlüssig auf dem Bett sitzen und überlege mir eine Strategie. Erika hat angeblich mehrmals den Wunsch ausgesprochen, endlich ihren Traumprinzen kennenzulernen und von ihm verführt zu werden. Dann werde ich dieser Traumprinz sein und zuvorkommend, nett und rücksichtsvoll auftreten müssen. Ich werde eine andere Facette von mir zeigen müssen, geht es mir durch den Kopf, und mangels Alternativen beschließe ich, den Tag mit einer positiven Einstellung anzugehen.

Nach einer freudlosen U-Bahn-Fahrt stehe ich wieder vor Erikas Geschäft. Dieses Mal bedient sie einen Kunden und ich warte, bis dieser den Antiquitätenladen verlassen hat. Ich habe mich für einen neuen Anzug entschieden, den ich in meinem Koffer entdeckt habe. Auf eine Krawatte habe ich verzichtet und trage mein Hemd mit geöffnetem obersten Knopf. Ich sehe cool und gut aus. Meine Meinung. Was Erika von meinem Outfit hält, wird sich noch zeigen müssen. Das leise Klingeln kündigt mein Eintreten an, und als Erika sich nach mir umdreht und mich erkennt, strahlt sie über das ganze Gesicht. „Da sind Sie ja wieder ... Haben Sie sich doch für eines der Bilder entschieden?"

„Hallo ... Ich bin noch etwas unschlüssig. Sie werden mich noch ein wenig beraten müssen."

„Gerne", stimmt Erika zu und will mir erneut ihre Gemäldesammlung zeigen.

„Warten Sie ... Wie wäre es, wenn Sie mir mehr über die Bilder erzählen würden ... bei einem Kaffee", schlage ich vor.

Ihr Gesichtsausdruck verändert sich. Sie wirkt überrascht und nicht gerade glücklich. „Oh ... Hören Sie, das hatten wir doch gestern schon ..."

Ich unterbreche sie und erkläre: „Mir ist bewusst, dass Sie mich nicht kennen und dass Sie sich zurecht fragen, warum ich auf den Kaffee bestehe ... Ich will ehrlich zu Ihnen sein."

Sie sieht mich erwartungsvoll an und ich muss improvisieren. Ich setze mein bewährtes Anmachlächeln auf und sage: „Ich finde es wunderbar, dass Sie hier arbeiten. Dass Sie diese Schätze aus früherer Zeit verwalten, zum Verkauf anbieten und sicherlich ebenso lieben wie ich."

Sie muss ja nicht wissen, dass ich das Meiste hier im Geschäft für puren Schrott halte.

„Ich weiß nicht ..."

„Ich würde mich liebend gerne mit Ihnen darüber unterhalten, wie Sie zu dieser Berufung gekommen sind. Was hat Sie angetrieben, warum ist es ausgerechnet diese Arbeit geworden ... Welche Erfüllung erzielen Sie dadurch?"

Erika sieht mich ratlos wirkend an. Wenn sie mir eine erneute Abfuhr erteilen will, weiß sie zumindest nicht, wie sie es mir schonungslos mitteilen will. Ich sehe meine Chance und lege nach: „Es ist nur ein Kaffee ... Bitte, Sie würden mir damit eine große Freude bereiten. Ich entdecke erst frisch mein Interesse an der Kunst und an den schönen Dingen der alten Zeiten und würde mich sehr freuen, mit jemandem vom Fach darüber diskutieren zu können."

Erika räuspert sich. Ich stelle beiläufig fest, dass sie nicht minder unscheinbar gekleidet ist wie am Vortag. Ein bunter Rock wurde mit einer weißen Strickjacke kombiniert. Sie versprüht nicht gerade Erotik pur und doch ist sie diejenige, an die ich mich ranmachen muss.

„Ich danke Ihnen für das nette Angebot", erwidert Erika. „Aber Sie sehen ja, dass ich hier ein Geschäft zu hüten habe. Ich habe Kunden, die ebenfalls beraten werden müssen."

„Ich sehe keine", stelle ich fest und mache eine übertriebene Geste mit den Armen, während ich mich im Laden umsehe.

„Nun ja. Viel ist tatsächlich nicht los", gibt die 42-Jährige zu. „Aber es könnte jederzeit ..."

„Schließen Sie das Geschäft für eine Stunde und begleiten Sie mich in ein Café", schlage ich vor.

„Ich weiß nicht."

„Sind Sie nicht an einer gepflegten Unterhaltung über die schönen Künste interessiert?"

Ich baue darauf, dass sie nicht viel Kontakt zu ihren Mitmenschen pflegt und nicht viele Gelegenheiten erhält, sich nett zu unterhalten. Ich erkenne, wie ihre Zurückhaltung bröckelt, und lege nach. „Kommen Sie ... Mein Name ist übrigens Mark."

„Erika", erwidert sie verhalten.

„Das weiß ich."

Sie wirft mir einen fragenden Blick zu. „Woher wissen Sie ...?"

„Steht draußen auf dem Schild an der Tür", wage ich einen Schuss ins Blaue und habe offenbar recht, da sich Erika merklich entspannt und mich freundlich anlächelt.

„Also gut. Aber nur für eine Stunde. Länger kann ich mir das nicht erlauben."

Ich feiere den kleinen Etappensieg im Stillen und sehe ihr zu, wie sie nervös durch den Laden streift und schließlich mit einer viel zu großen Handtasche abmarschbereit vor mir steht. Erika schließt das Geschäft ab, und gemeinsam machen wir uns auf den Weg zu einem gemütlichen Café, das ich zuvor ausgekundschaftet habe. Wir nehmen an einem kleinen Tisch am Fenster Platz und bestellen unsere Getränke. Ich lade Erika zu einem Stück Kuchen ein und genehmige mir selber ein Stück Torte. Ich versuche, mich an eine Dokumentarsendung über Antiquitäten zu erinnern, die ich vor ein paar Wochen zufällig im TV gesehen habe, und werfe den ein oder anderen Brocken meines rudimentären Wissens über Kunst in den Ring. Erika geht auf mich ein und es entwickelt sich ein angenehmes, wenn auch etwas steifes Gespräch. Ich wage, mich nach ihren persönlichen Verhältnissen zu erkundigen und erfahre, dass sie das Antiquitätengeschäft seit über zehn Jahren führt und mit ihrer Arbeit glücklich ist. Ich sehe das Strahlen in ihren Augen und glaube ihr. Was meine Arbeit betrifft, bleibe ich bei der Wahrheit und stelle mich als Reiseverkehrskaufmann vor, der einen Kurzurlaub in München verbringt.

swriter
swriter
1,606 Anhänger