Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Dienstgemahl

ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier

„Das ist mir egal. Mir wäre es lieber, wenn du eine totale Pause machst, aber ich bin bereit, dahingehend einzulenken, dass ihr zusammen arbeiten könnt, aber eure intimen Gespräche müssen aufhören."

„Ist das ein Befehl, Sir?"

„Du gibst mir ständig Befehle. Was mache ich?"

„Normalerweise befolgst du meine Befehle."

„Weil sie meist gut durchdacht und sinnvoll sind."

„Aber manchmal tust du es nicht."

„Korrekt. Genauso wie du nicht immer meine Befehle befolgst."

„Ich lehne es respektvoll ab, den Befehl zu befolgen, den Sie mir gerade gegeben haben, Sir. Ich weiß, dass Sie es für sinnvoll halten, aber Sie werden bald feststellen, dass es nicht gut durchdacht war."

Da sah ich auf meine Hände hinunter. Meine Knöchel waren nicht weiß, obwohl sie sich so anfühlten. Hoffentlich war mein Gesicht nicht rot. Um nicht vor aufregung zu explodieren wollte ich tief durchatmen, aber das ging nicht, denn Minerva hätte es sofort bemerkt. Also keuchte ich ein paar Augenblicke mit kaum geöffnetem Mund. Sie sah mich an und wartete auf meine Antwort. Dafür war es mir wichtig ruhiger zu werden.

„Wenn jemand einen Befehl nicht befolgt, kann das Konsequenzen haben", sagte ich."

„Ich weiß, aber die Konsequenzen werden gut sein und du wirst sehen, dass deine Anweisung albern war."

„Vielleicht, aber ich ziehe die Forderung trotzdem zurück. Du kannst mit Dieter machen, was du willst, aber ich möchte sicherstellen, dass du meine Gefühle verstehst, weshalb ich verspreche, dass ich dich und deinen Dienstgemahl in keiner Weise stören werde."

„Danke. Du wirst es nicht bereuen."

„Das ist noch nicht alles. Eigentlich habe ich großen Respekt vor deiner Intelligenz, aber aus irgendeinem Grund wendest du sie in dieser Situation nicht an. Der Rest des Versprechens ist also ganz unverblümt folgendes. Ich muss sicher sein, dass du mich verstehst. Du kannst tun, was du willst, aber wenn du ihn fickst, ist es aus."

Ihre Kinnlade klappte herunter und sie sah fassungslos aus. Dann holte sie aus und knallte mir eine. Mein Gesicht brannte von der Wucht ihrer Ohrfeige, aber ich bewegte mich nicht, als sie stotterte, versuchte Worte zu finden. Schließlich gab sie auf, rannte aus der Küche und die Treppe hinauf.

Mir war schlecht und ich fühlte mich schrecklich. Hatte ich gerade einen großen Fehler begangen, indem ich ehrlich zu ihr war? Hatte ich Dieter direkt in die Hände gespielt? Soll ich mich entschuldigen? Eine Million Dinge gingen mir durch den Kopf.

Zehn Minuten später kam sie die Treppe herunter, und ich konnte sehen, dass sie ihr Gesicht gewaschen hatte. Ihre Augen waren rot. Den Rest des Abends wechselten wir nicht mehr als ein Dutzend Worte.

In der nächsten Nacht schloss sie kaum die Tür zur Garage hinter sich, als sie ihre jubelnde Ankündigung mit lauter Stimme machte.

„Möchtest du wissen, was Dieter gesagt hat, als ich ihm erzählte, wie du dich letzte Nacht verhalten hast? Er meinte, dass es falsch war, so zu reagieren, wie ich es tat und es sei offensichtlich, dass du mich nur vor dem schützen wolltest, was du als Bedrohung empfunden hast. Es hat gezeigt, wie sehr du mich liebst. Der Beweis sei, dass du dich davor zurückgehalten hast, dich in meine Karriere einzumischen. Du hast nicht versucht, mir die Flügel zu stutzen, wie er es ausdrückte, aber du hast dir Sorgen gemacht, dass ich zu hoch fliegen könnte."

Ich hörte zu, sagte aber nichts. Sie wartete auf meine Antwort, gab schließlich auf und sprach weiter.

„Willst du dich nicht äußern? Ich bin wütender als je zuvor auf dich, und er hat nicht versucht, es in irgendeiner Weise auszunutzen. Er hat sich auf deine Seite gestellt. Was sagst du dazu?"

„Ich habe gestern alles gesagt, was ich sagen wollte. Ich habe nichts hinzuzufügen."

„Du bist wirklich ein Spast. Dieter mag deine Motive für edel halten, aber ich weiß es besser. Du hast deine Tarnung fallen lassen. Ich habe dich immer für gut angepasst und zentriert gehalten, aber das zeigt, dass du genauso unsicher und eifersüchtig sein kannst wie jeder Mann."

„Warum machst du so ein großes Ding daraus? Ich habe dir nie einen Grund gegeben, dich bedroht zu fühlen. Es ist erbärmlich, wie zerbrechlich dein Ego ist."

Als ich ihren Schmähungen lauschte, wurde ich mehr ermutigt als beleidigt. Ich hatte das Gefühl, dass ich sie aus ihrer Selbstgefälligkeit gerissen hatte, und ihre Wut würde sie dazu bringen, zu prüfen, was vor sich ging. Sie war zu schlau, um Dieter nicht zu durchschauen. Jetzt musste ich einfach nur geduldig sein."

Einige Wochen lang sprach sie nicht über Dieter. Emma bestätigte ihr, dass sie Dieter zustimmte, und sie unseren Streit vergessen und die Dinge in Ordnung bringen sollte. So entschuldigte sie sich halbherzig dafür, mich unbeabsichtigt provoziert zu haben. Da bekundete ich meine Vergebung. Meine Drohung wurde weder durch sie noch durch mich angesprochen.

Was mich beunruhigte, war, dass wir aufgehört haben, uns zu lieben. Sie hatte noch nie Sex benutzt, um mich zu bestrafen oder zu etwas zu überreden. Selbst als wir einen großen, monatelangen Kampf darüber führten, wo Luise aufs College gehen sollte, hat das unser Liebesleben nie beeinflusst. Minervas Bedürfnisse waren immer viel größer als meine. Sie sehnte sich nach Sex wie ein Junkie nach Drogen, und ich war immer froh, ihre Bedürfnis stillen zu können.

Jedes Mal, wenn ich daran dachte, etwas anzufangen, sah ich keine Möglichkeit, es zu tun, weil sie mir nicht nahe kam und ihre kühle Art mir keine Chance ließ. Ich hätte nicht gedacht, dass sie so lange ohne einen Orgasmus durchhalten kann, also begann ich mich zu fragen, ob sie woanders das bekommt, was sie braucht.

Akribisch behielt ich sie im Auge, aber ich ging nie weiter. Vermutlich hatte ich Angst vor dem, was ich herausfinden würde, wenn ich sie ausspionieren würde. Wenn dies unser Ende sein sollte, hatte ich es nicht eilig, dorthin zu gelangen. Keine Änderung in ihrem Zeitplan oder ihren Aktivitäten zu bemerken erleichterte mich.

Sie kochte gerne und hörte nie auf, jeden Abend das Abendessen zuzubereiten. Früher genoss sie meine Komplimente für ihre Kochkünste, aber jetzt gelang mir nur ein kurzes Dankeschön. Eines Abends bereitete sie das Abendessen vor, machte sich aber bereit, auszugehen, sobald ich nach Hause kam. Ich fragte sie, wohin sie gehe und kam mir blöd vor, als sie mich daran erinnerte, dass sie mir letzte Woche von dem Vortrag eines Experten für Schnitttechniken erzählt hatte.

Sie schien nicht ganz so aufgeregt von ihrem Abend mit den Rosenknospen zu sein, aber ich wertete es als gutes Zeichen, dass sie zum ersten Mal ohne Emma ging. Als sie nach Hause kam, sah sie glücklicher aus, als ich sie seit unserem großen Zwist je gesehen hatte.

Ich war nicht so glücklich, als sie mir mitteilte, warum sich ihre Stimmung geändert hatte.

„Du wirst nie erraten, wem ich in der Vorlesung begegnet bin."

Sie gab mir keine Chance es zu erraten.

„Ich hatte keine Ahnung, dass Dieter ein Rosenliebhaber ist, und er war genauso überrascht, dass ich dort war."

Ich antwortete nicht sofort, weil ich fassungslos war, dass sie so etwas Offensichtliches nicht sehen konnte.

„Ich weiß, was du sagen wirst, also mach dir keine Mühe", fuhr sie fort. „Ich habe ihm nie von meiner Leidenschaft für Rosen erzählt, und du weißt, dass ich seit Emmas Weggang zu keinen Veranstaltungen gegangen bin. Obwohl ich dir von dem Vortrag erzählt habe, habe ich mich erst heute Nachmittag auf der Heimfahrt entschlossen, mich dazu zu zwingen. Die einzige Person, die wusste, dass ich dort sein würde, warst du. Hast du darauf eine Antwort?"

„Bist du sicher, dass du dein Hobby nie erwähnt hast?"

„Ja, ich bin mir sicher. Danach tranken wir Kaffee und ich fand heraus, dass er zu Hause Rosen aufzieht. Glaubst du, er würde versuchen, mich deswegen zu täuschen? Lass uns morgen zu seinem Haus gehen und sehen, ob er lügt."

„Nein" sagte ich.

Das Dieter-Mysterium hat mich verblüfft. Ich bin sicher, Minerva muss ihm von ihren Rosen erzählt haben, denn sie erzählt es allen. Aber wie ist er heute Abend aufgetaucht? Stalkte er sie? Es machte keinen Sinn.

Danach wurde es zu Hause besser. Wir hatten sogar Sex, wenn auch nicht mehr annähernd so oft wie früher. Minerva war glücklich mit dem Leben und sie warf mir nur noch selten vernichtende Blicke zu. Es war fast so, als wäre Emma zurück, denn sie begann sich wieder ihren Rosen zu widmen und ging zu allen Veranstaltungen.

Es hat mich nicht glücklich gemacht, dass sie mit Dieter statt mit Emma bei den Vorträgen und Wettbewerben war. Einmal ließ meine Wachsamkeit nach und ich machte eine Bemerkung dazu, aber sie schlug nicht auf mich ein. Es klang, als hätte sie darauf gewartet, dass ich etwas sagte, denn sie schlug mir sofort vor, sie zu begleiten.

Sie lachte, als ich ablehnte.

„Ich schulde Dieter einen Kaffee. Ich war mir sicher, du würdest mitkommen wollen. Aber er sagte mir, dass du das nicht tun würdest, weil du allmählich akzeptierst, dass seine Rolle in meinem Leben deine nicht ändert. Ich schätze, er hat recht, auch wenn ich immer noch Feindseligkeit von dir empfange, wenn ich über ihn rede."

„Ich habe dir in letzter Zeit nicht von uns erzählt, weil ich deinen Groll gegen ihn spüren kann, wenn ich es tue. Er erinnert mich immer wieder daran, dass ich aufhören muss, Geheimnisse zu bewahren, und ich weiß, dass er Recht hat."

„Wie auch immer, die neuesten Meldungenen über uns lauten, anscheinend haben wir ‚Die Erste' an Land gezogen. Alles sollte in den nächsten zwei Wochen unterschrieben werden, und mein Jahresendbonus wird das Dreifache des Vorjahres betragen. Dieter denkt, ich muss einen Teil davon ausgeben, um dich nächstes Jahr auf einen teuren Urlaub nach Übersee mitzunehmen."

Ich widerstand dem Drang, sie daran zu erinnern, dass wir es uns leisten könnten, jeden Urlaub zu machen, den wir wollten, aber sie liebt ihre Arbeit mehr als das Reisen. Dabei wartete sie auch nicht, bis ich etwas sagte und redete weiter.

„Sobald der Deal abgeschlossen ist, wird es eine große Party geben. Du wirst Dieter und seine Frau kennenlernen."

****************

Da es nur noch zwei Wochen bis Weihnachten waren, wurde die Feier mit der Weihnachtsfeier zusammengelegt und alle im Unternehmen eingeladen.

Minerva überraschte mich beim Anziehen. Sie zog ein Kleid an, das sie vor kurzem gekauft haben musste. Es war ein knappes, rotes, sexy Kleid mit grün-weißem Besatz und es zeigte viel Haut. Ich hatte sie seit fünfzehn Jahren nicht in etwas so Gewagtem gesehen und sagte ihr, dass es gut an ihr aussehe.

„Das denkst du? Oder bist du nur nett? Glaubst du, ich kann es tragen?"

„Absolut!"

Sie schien zufrieden mit dem Kleid, der Feier, der Party und, ich wage es zu sagen, sogar mit mir. Aber auf der Fahrt zum Hotel wurde sie für einen Moment ernst.

„Ich habe eine Bitte an dich."

„Na dann erzähl mal."

„Würde es dir etwas ausmachen, wenn ich einmal mit Dieter tanze? Du kannst uns gerne zuschauen, aber was ich wirklich gerne hätte, ist, dass du mit Lori tanzt, während wir tanzen."

„Du kannst mit jedem tanzen, den du willst. Du brauchst meine Erlaubnis nicht."

„Ich weiß, aber ich möchte heute Nacht keine Unannehmlichkeiten haben. Wenn es dir also sehr widerstrebt, dass ich mit Dieter tanze, werde ich es nicht tun."

„Ist er ein guter Tänzer?"

„Ich habe keine Ahnung. Wir haben nicht über heute Abend gesprochen, aber ich bin sicher, er wird mich zum Tanzen auffordern. Ich lehne ab, wenn dir der Gedanke nicht gefällt."

„Ich habe kein Problem damit, dass du mit Dieter tanzt. Und ich werde mich freuen, mit Lori zu tanzen. Wer ist sie?"

„Sie ist Dieters Frau und ich muss dich warnen. Nach dem Foto, das ich gesehen habe und was Dieter mir erzählt, findest du sie vielleicht ein bisschen seltsam."

Minerva hat auf der Party nicht mit Dieter getanzt. Niemand tat es, obwohl ich sah, wie viele Frauen ihn beäugten. Er sah aus wie ein Filmstar und es war klar, dass er auch trainierte, wenn er keine Rosen pflanzte.

Lori hingegen hatte einen dicken, klumpigen Körper und ein aufgedunsenes Gesicht. Ihr Fett ließ sie viel älter aussehen als Dieter. Fast hätte man sie für seine Mutter halten können.

Als Dieter Minerva sah, brachte er seine Frau zu uns und stellte sie uns vor, aber bevor wir mehr als ein paar Sätze austauschen konnten, zerrte er sie weg, um sich mit jemand anderem zu treffen. Das war den ganzen Abend so. Er klammerte sich an sie wie eine Zecke an einen Hund. Sie bewegten sich ständig im Raum und blieben nie länger als ein paar Minuten bei jemandem.

Ich beobachtete sie neugierig und auch, wie Minerva sie beobachtete. Sie tanzte ein paar Tänze mit mir und ein paar mit einigen ihrer Kollegen, aber ihre Augen waren immer auf Dieter gerichtet. Alle Augen waren auf sie gerichtet, als sie und ein junger Mann aus ihrem Team bei einer schnellen Nummer abgingen. Sie schüttelte sich fast aus ihrem Outfit und setzte einen komischen Gesichtsausdruck auf, der alle zum Lachen brachte.

Ich bemerkte, dass sie durch ihre rasenden Schritte hindurch Dieter betrachtete, der sich nicht weit von ihr bei Lori aufhielt. Aber er kehrte ihr den Rücken zu, und ich sah nicht, dass er sie ansah.

Nach ihrer anstrengenden Vorstellung wurde Minerva langsamer. Als ich bemerkte, wie sie Dieter beobachtete, schien es, als würde langsam Luft aus einem platten Reifen entweichen.

Ich starrte die meiste Zeit in dieselbe Richtung wie sie, aber mein Fokus lag auf Lori. Als sie und Dieter sich durch den Raum bewegten, blieb ich in ihrer Nähe und wartete.

Weil Minerva, Dieter und ihr Team von ihrem Chef aufs Podium gerufen wurden, bekam ich endlich meine Chance. Dieter schien es zu widerstreben, Loris Hand los zu lassen, aber er ging schließlich hinauf und stand neben dem Team, nicht in der Nähe von Minerva, die sich ein paar Mal umdrehte, um ihn anzusehen.

Während der Chef sprach, ging ich so schnell ich konnte zu Lori, stellte mich an ihre Seite und stellte ihr die Frage, die ich den ganzen Abend geprobt hatte.

„Bist du auch eine Rosenknospe?"

Sie sah mich an, als wäre ich verrückt. In ihren Augen, die tief in ihren geschwollenen Wangen versunken waren, war Intelligenz zu erkennen.

„Entschuldigung, das nenne ich Rosenenthusiasten. Ich hoffe, sie sind nicht beleidigt."

„Gar nicht."

Mehr konnte sie nicht sagen, denn plötzlich war Dieter an ihrer Seite. Er muss mit Lichtgeschwindigkeit gereist sein, um so schnell dorthin zu gelangen. Er entschuldigte sich und seine Frau, weil er sie einem wichtigen Mitglied des Teams vorstellen wollte. Sie sah mich an, als er sie wegzog.

Den Rest des Abends beobachtete ich, wie sich Minervas Gesicht langsam von der Aufregung, die sie beim Betreten des Raumes ausstrahlte, in kaum verborgene Enttäuschung verwandelte, als wir hinausgingen. Ich beobachtete auch Lori, wie sie und Dieter sich weiter bewegten. Dabei sah ich, wie sie mich bei jeder Gelegenheit anstarrte. Einmal schien es, als ob sie den Kopf schüttelte, als signalisierte sie, dass ich näher kommen sollte.

Ich war mir nicht sicher, ob sie das tat, aber ich beschloss, ihnen weiter zu folgen. Auf jeden Fall hielt ich mich immer in ihrer Nähe auf. Dann sah ich, wie der Chef auf sie zukam. Er fing an, mit Dieter zu reden, und als er es tat, erkannte ich, wie Lori ihre linke Hand benutzte, um sich aus Dieters Todesgriff an ihrer rechten zu lösen.

Da sein Chef ihn in Beschlag nahm, konnte er sie nicht zurückhalten. Sobald sie frei war, ging sie schnell in einem Bogen von ihm weg, bis sie hinter ihm war und er sie nicht sehen konnte. Nach drei weiteren Schritten stand sie vor mir. Ich lächelte sie an.

Sie beugte sich vor und sprach leise, aber deutlich.

„Sie als Ehemann in der Position des aufmerksamen Beobachters zu wissen konveniert."

Sie warf mir ein geschmerztes Lächeln zu und eilte dann Richtung Damentoilette davon. Ich sah Dieter und sie gehen, kurz nachdem sie herausgekommen war.

Auf dem Heimweg versuchte Minerva gar nicht zu verbergen, dass sie unglücklich war. Ich dachte daran, etwas zu sagen, aber ich beschloss, ihre Hand kurz zu drücken und ruhig zu bleiben. Auch als wir uns fürs Bett ausziehen wollten, sprach sie nicht. Sie hielt mich fest, während wir ein paar Minuten lang kuschelten, bevor wir uns abwandten. Ich sah sie an und fragte mich, was sie dachte.

**********

Sie grübelte den ganzen Sonntag und auch am Montagmorgen, bevor sie zur Arbeit ging. Kurz bevor ich mein Büro verlassen wollte, kam etwas dazwischen, also kam sie vor mir nach Hause. Als ich zur Tür hereinkam, sagte mir ihre Begrüßung, dass sie wieder zu ihrem normalen, fröhlichen Ich zurückgefunden hatte. Ich folgte den köstlichen Gerüchen in die Küche, wo sie mich fest umarmte und mich saftig küsste. Sie war so glücklich, dass es so aussah, als würde sie schweben, wenn sie sich bewegte.

Ich fand den Grund heraus, sobald sie das Essen servierte und wir uns hingesetzt hatten.

„Dieter hat erklärt, was Samstagnacht passiert ist", berichtete sie.

„Ja, ich habe mich gefragt, warum er nicht mit dir oder irgendjemandem getanzt hat. Hatte er irgendeine Verletzung?"

„Nein, nein. Es war seine Frau. Ich wollte nichts über sie sagen, weil ich sie noch nie getroffen hatte, aber sie war genau wie er sagte."

„Was hat er dir gesagt?"

„Nun, er redet nicht viel über sie, aber --"

„Weil er zu sehr damit beschäftigt ist, dir zuzuhören, wenn du über mich redest", unterbrach ich sie.

„Bitte nicht. Willst du das nicht hören?"

„Ich möchte es hören, aber wenn wir über Dieter und seine Frau sprechen, habe ich auch etwas beizutragen."

„Was?"

„Du zuerst."

Sie sah mich einen Moment lang fragend an, bevor sie begann.

„Du hast gesehen, wie sie aussieht. Dieter hat mir erzählt, dass sie eine echte Granate war, als sie heirateten. Aber sie hat sich gehen lassen und ist eine verbitterte Frau geworden. Er denkt, dass sie ein bipolares Problem hat, denn mit ihren Kindern verkehrt sie positiv und energiegeladen, aber sobald die nicht da sind, wird sie zu dem, was du Samstagabend gesehen hast, eine depressive, übergewichtige Frau, deren Anblick den Leuten peinlich ist."

„Dieter hat erklärt, dass er versucht, ihre Gefühle zu schonen, wenn er sie zu geschäftlichen Anlässen mitnehmen muss. Er bleibt in Bewegung, so dass sie nie lange genug an einem Ort sind, damit sie nicht mitbekommt, dass die Leute sie anstarrten und über sie redeten."

„Hat Dieter eine Erklärung dafür, warum sie sich seit ihrer Hochzeit verändert hat?"

„Nein, aber er vermutet, dass es sich um ein chemisches Ungleichgewicht handelt. Er weiß es nicht genau, weil sie sich weigert, wegen ihrer Stimmungen einen Arzt oder Psychiater aufzusuchen."

„Ich bin kein Psychiater, aber ich glaube, ich habe sie diagnostiziert."

„Was meinst du? Wolltest du mir das sagen?"

„Nein. Es ist etwas anderes."

Sie hörte gespannt zu, als ich ihr von meiner kurzen Interaktion mit Lori erzählte. Ich fragte sie, was das ihrer Meinung nach bedeute.

„Ich denke, es bestätigt, was Dieter mir gesagt hat. Wie bizarr!"

Ich seufzte.

„Minerva, Minerva! Wann wirst du wieder anfangen, dein Gehirn zu benutzen?"

Sie sträubte sich.

„Du kannst es einfach nicht lassen, oder? Du interpretierst ihr Verhalten wahrscheinlich als Zeichen dafür, dass er hinter mir her ist. Wie kannst du diese Verbindung herstellen? Wie lange wirst du den Narren spielen? Du musst es wirklich lieben, dich selbst zu demütigen."

Ich ignorierte ihren Angriff und sprach mit mir selbst, aber laut genug, dass sie es hören konnte.

„Wie soll ich diesen schönen Kopf dazu bringen, wieder zu denken?"

Sie hat genau so reagiert, wie ich es wollte.

„Ja, Frank. Sag mir, wie willst du das machen? Ich habe meinen Verstand verloren und du kannst nichts tun, um mich wieder gesund zu machen. Vielleicht sollten wir einen Therapeuten aufsuchen. Du kannst ihn wählen, weil ich weiß, dass du einen Mann bevorzugen würdest. Du könntest ihm alle meine Symptome erzählen. Aber nachdem du das getan hast, werde ich ihm deine Symptome mitteilen. Dann wird er uns sagen, wer von uns wahnhaft ist."