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Dienstgemahl

Geschichte Info
Seine Frau ist auch sein Cuckold-Detektiv.
17.2k Wörter
4.24
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Die ursprüngliche englische Geschichte von edrider73 spielte in Amerika, und ich hatte viel Chuzpe, um H.C. Waller, um es nach Europa zu bringen. Wie Sie sehen werden, hat er einen meisterhaften Job gemacht, und wenn Ihnen diese Version gefällt, werden Sie sich meiner herzlichen Dankbarkeit anschließen.

*

Emma hat eigentlich die ganze Sache verursacht, obwohl sie keine wirkliche Schuld trifft.

Bevor Emma wegzog, war Minerva ein leuchtender Stern. Ihr Aussehen und ihre Figur zogen die Aufmerksamkeit aller auf sich, die sie zum ersten Mal sahen, und das noch bevor diese herausfanden, dass sie einnehmend, interessant, mit esprit gesegnet und einfach amüsant war.

Sie hatte ein Geheimnis, das nur wenige von uns kannten. Wegen ihrer Zurückhaltung, erkannten die meisten Leute nicht, dass ihre Klugheit alle im Raum überstrahlte. Im Gespräch hatte sie den Fokus immer auf die Anderen, nie auf sich selbst gerichtet. Ihre strahlenden Zähne schienen so hell wie die Sonne zu leuchten und sie zeigte stets ihr bezauberndes Lächeln.

So war es früher. Mittlerweile war es harte Arbeit, das Bild von Minerva, das jeder kannte am Leben zu erhalten. Ich fragte mich, ob einer ihrer Kollegen sie durchschaute. Abends, wenn sie zu mir nach Hause kam, war sie erschöpft von den Anstrengungen des Tages und versuchte erst garnicht, ihre Traurigkeit und Abgeschlagenheit zu verbergen.

Sie und Emma hatten sich in der ersten Klasse kennengelernt. Obwohl sie sich nicht ähnlich sahen, hielt ich sie manchmal für Zwillinge, die bei der Geburt getrennt wurden. Sie waren immer die zwei besten in ihrer Klasse und manchmal sorgte ihre Konkurrenz für Streit. Aber jeder wusste, dass man sich Minerva verantworten musste, wenn man Emma zu nahe trat und umgekehrt.

Die Freundschaft wurde über die Jahre immer stärker. Als ich mich in Minerva verliebte, entschied sie sich klugerweise, meine dummen Manifestationen der Eifersucht gelassen hinzunehmen. Für mich war es eine schmerzhafte Entscheidung -- die ich aber nie bereut habe -- die es mir ermöglichte, die tollste Frau der Welt zu heiraten. Ich beschloss zu akzeptieren, dass Minerva mich nie so sehr lieben würde, wie sie Emma liebte.

Es half, dass Minerva mir alleine Dinge gab, die sie ihrer besten Freundin oder sonst jemandem nie zugestand. Abgesehen vielleicht von einigen ehemaligen Freunden war ich der einzige Mensch auf der Welt, der wusste, dass die körperlichen Freuden, die sie schenkte, ebenso umwerfend waren wie der Genuss ihrer Gesellschaft.

Ein paar Monate nach der Hochzeit sprach ich darüber, wie sehr ich ihre Trauzeugin früher hasste. Da erzählte mir Minerva, dass, während ich mir Sorgen um ihre Verbindung zu Emma machte, Emma ihr riet, mich festzuhalten, weil alles, was Minerva ihr erzählte -- und Minerva erzählte Emma alles, egal wie intim -- bestätigte, dass ich perfekt für sie sei.

Ich habe mich daran gewöhnt, dass Emma ein Teil unserer Ehe ist. Minerva war zu beschäftigt, um sie mehr als einmal in der Woche zum Mittagessen zu sehen, aber sie kommunizierten den ganzen Tag telefonisch oder schriftlich. Es war fast, als ob sie sich ununterbrochen unterhalten würden. Ursprünglich telefonierte sie jeden Abend mindestens eine Stunde mit Emma, wie sie es vor unserer Hochzeit getan hatten. Emma war es dann, die Minerva erklärte, dass diese Sitzungen enden mussten, weil sie sich auf mich konzentrieren sollte, wenn wir zu Hause waren.

Emma nannte eine allumfassende Klugheit ihr Eigen, was sich nur in Herzensangelegenheiten nicht bestätigte. Ihre Ehe mit Josef war überschattet von Schwierigkeiten. Nicht alle Details habe ich erfahren, aber ich habe genug gehört, um zu wissen, dass Emma ihn schon vor Jahren hätte fallen lassen sollen. Sie gab ihn nicht auf und als seine Firma ihm eine Beförderung anbot, die einen Umzug in eine recht weit entfernte Filiale bedeutete, sagte sie Minerva, es sei eine Chance für sie, neu anzuanfangen.

Minerva versuchte, den gleichen engen Kontakt wie immer zu halten, aber der Wechsel der Zeitzonen störte und schließlich meinte die weise Emma, dass sie auf die tägliche Interaktion verzichten und sich an den Wochenenden Zeit nehmen müssten. Minerva musste dem letztlich zustimmen, aber es traf sie hart. Sogar ihre geliebten Rosen vernachlässigte sie von da an.

Emma und Minerva interessierten sich beide im Gymnasium für Rosen, und als Minerva mir ihre Abschlussballfotos zeigte, sprach sie nicht über ihre Verabredungen oder ihre Kleider, sondern nur über die Ansteckrosen.

Schon früh nahmen Hans und Luise die Gespräche ihrer Mutter mit Emma auf und begannen, Minerva „Rose", in englischer Sprechweise, zu nennen. Wenn sie von der Uni anrufen oder schreiben, sprechen sie sie immer noch so an. Die Eltern ihrer Freunde glauben Minerva sei Britin.

Rosenknospen, wie ich sie nenne, begnügen sich nicht damit, nur am Wochenende zu pflanzen und kultivieren, sie haben fast einen Zwang unaufhörlich über ihre Techniken, ihre Fehler, ihre Hybriden und ihre Siege zu reden. Sie nehmen an jeder Blumenausstellung teil, und wenn ein Experte in der Stadt ist, strömen sie zu dessen Vorträgen oder Demonstrationen, so wie die Anhänger eines Gurus die um diesen herumschwärmen.

Emma und Minerva waren nicht nur verrückte Rosenknospen, sondern hatten auch noch eine andere Beschäftigung. Beide hatten schon immer viel gelesen, aber ein Vortrag an der Uni veränderte ihr Leben. In einer der Vorlesungen zeigte die Professorin den Studenten eine Tabelle, die das Leben eines durchschnittlichen Menschen in Stunden Schlafen, Essen, Arbeiten usw. unterteilte.

Als ich fragte, ob sie auch das Schnackseln mit einbezog, entgegnete Minerva, dass die Professorin das als Freizeitbeschäftigung bezeichnet hatte, zusammen mit Kino- und Konzertbesuchen, Partys und Lesen.

Der Punkt des Vortrags war, dass ihre Schüler zwar dachten, sie hätten alle Zeit der Welt, tatsächlich aber bleibt da nicht viel. Würden sie ihre Zeit damit verbringen, schlechte Filme anzuschauen, schlechte Beziehungen zu führen und Müll zu lesen, oder würden sie ihre Zeit nutzen, um das Beste von allem zu genießen?

Sie legte besonderen Wert auf das Lesen, meinte, viele Absolventen, mit denen sie sprach, gaben zu, dass sie ihren jeweiligen Literaturunterricht liebten und sich an die großartigen Bücher erinnerten, die sie gelesen hatten, aber sobald sie die Schule verließen, lasen sie nie wieder einen Klassiker.

Emma und Minerva diskutierten über den Vortrag und schlossen den Pakt, für den Rest ihres Lebens keinen Müll mehr zu lesen. Daran haben sie sich gehalten. Manchmal lesen sie Junk-E-Mails wie jeder andere, aber wenn es um Bücher geht, sind sie extrem wählerisch.

Ihre gegenseitigen Abschlussgeschenke waren komplette Sets der „Die große Erzähler-Bibliothek der Weltliteratur". Sie sind die einzigen Menschen, die ich je getroffen habe, die alle hundert seltsamen Bände dieser Reihe gelesen haben. Unsere Regale sind außerdem vollgestopft mit Büchern aus den Serien Brockhaus und alle Ausgaben des ‚Deutscher Klassiker Verlag'. Einmal beschuldigte ich Minerva, ein Snob zu sein, weil sie kein Buch lesen würde, das jünger als hundert Jahre ist. Sie wies darauf hin, dass ich mich irren würde und die Literatur, bis auf wenige Ausnahmen, erst in den sechziger Jahren ausgestorben ist.

Als Emma uns verließ, betrieb Minerva ihre Lesefreuden weiter, aber sie ging nicht alleine in den Buchclub, den sie früher besuchten. Auch ihre Rosen pflegte sie weiter, ging aber nicht zu Gartenveranstaltungen. Meine wenigen Versuche, sie zu trösten, wurden zurückgewiesen, also ging ich auf Eierschalen und versuchte, die Dinge nicht noch schlimmer zu machen, während ich auf die Zeit wartete, wo Emmas Abwesenheit weniger schmerzhaft werden würde.

****************

Minerva ist bei Success Solutions schnell aufgestiegen. Ich bin sicher, einige von denen, die mit ihr konkurrierten, dachten, es liege daran, dass sie in einer hauptsächlich männlichen Umgebung, jung und heiß aussah, aber der wahre Grund lag in ihrer Klugheit.

Sie verstand schnell, dass es von Vorteil war, Freunde im Entwicklungsteam zu finden, wenn Sie maßgeschneiderte integrierte Systeme an Topunternehmen in der Forbes-Liste verkaufen. Ich war der einzige Nerd, der die Verkaufsabteilung nicht hasste, also wurde ich ihr bester Kumpel bei der Arbeit. Sie benutzte mich, aber sie war so charmant, dass ich es genoss, benutzt zu werden.

Alle im Büro waren erstaunt gewesen, als unsere Beziehung persönlich wurde, zumal ich wahrscheinlich der einzige alleinstehende Mann dort war, der nie zuvorge versucht hatte sich ihr anzunähern. Sie musste mich umwerben. Nachdem sie mich überzeugt hatte, dass sie an mehr interessiert ist, als ich für sie tun könnte, habe ich zugegeben, dass ich mich bei unserem ersten Treffen bereits in sie verliebt hatte. Um keine negativen Reaktionen zu riskieren, sodass sie mich vielleicht meiden würde, hatte ich nie etwas gesagt.

Weil sie mich als Machotyp ansah, der von sich selbst dachte allen anderen gegenüber so überlegen zu sein, dass er niemandem etwas beweisen musste, überraschte ich sie, indem ich ihr sagte, dass sie mich absolut festgenagelt und vollständig im Griff hatte. In Bezug auf alles und jeden war ich vollkommen und beinahe unausstehlich selbstbewusst, einschließlich Frauen. Anfangs war ich sogar wütend, weil sie meine Rüstung durchbohrt hatte.

„Bist du noch sauer?"

„Machst du Witze? Ich weiß nicht, was du in mir siehst, aber ich gehöre dir in zerlumpter Rüstung, bis dein Ritter in glänzender Rüstung auftaucht."

„Das ist er bereits. Ich habe dich durchschaut. Du wirst mir wunderbare Kinder schenken und ein perfekter Vater sein. Vielleicht kannst du mir eines Tages auch einen Orgasmus verschaffen."

Da lachte sie auf einmal auf. Ich wusste nicht, ob ich ihren anderen Erwartungen gerecht werden konnte, aber sie hatte einen so starken Sexualtrieb, dass sie in dieser Hinsicht leicht zufrieden zu stellen war. Zwar hielt ich mich für einen Hengst, aber eines Nachts entschuldigte ich mich, als ich eine Pause brauchte, nachdem ich sie ein paar Mal zum Kommen gebracht hatte.

„Mach dir keine Sorgen", hatte sie geantwortet. „Du hast länger durchgehalten als alle anderen."

Mein Chef versicherte mir, dass er nach unserer Heirat kein Problem mit Vetternwirtschaft sah, aber Minerva und ich wollten nicht das Risiko eingehen, dass die Leute, mit denen wir zusammengearbeitet haben, es uns übel nehmen würden, also habe ich gekündigt. Wie alle Programmierer hatte ich eine Menge Ideen für Anwendungen, die uns sofort zu Millionären machen würden, also gründete ich meine eigene Firma.

An der App zum millionenscheffeln arbeite ich noch, aber inzwischen berate und arbeite ich fast genauso wie vorher. Der einzige Unterschied besteht darin, dass ich mich von jeder Branche fernhalte, in der ich für einen Konkurrenten eines ihrer Kundenunternehmen arbeiten könnte.

Das Lustige ist, dass Success Solutions mich ein paar Mal beauftragt hat, als sie in Schwierigkeiten waren und eine schnelle, saubere Rettung brauchten -- dafür haben sie mir für die gleiche Zeit das Dreifache bezahlt. Das hat unserer Familie dann doch schneller zur Million Euro verholfen.

Ich erinnere mich nicht, wann Minerva Dieter Kramer zum ersten Mal erwähnt hat. Wir reden vor allem, was bei der Arbeit passiert, aber ich höre oft nicht genau zu, es sei denn, sie spricht über jemanden, den ich kenne, und nach neunzehn Jahren gibt es nicht mehr viele Mitarbeiter, mit denen ich einmal zusammengearbeitet habe.

Das erste Mal, dass ich Dieters Namen registrierte, war die Nacht, in der sie mir sagte, er sei der amoralischste Mann, den sie je getroffen habe und über ihre Bewertung amüsiert zu sein schien.

„Hat er etwas mit dir versucht?" Frug ich.

„Nein, er ist wirklich nett zu mir. Ich habe noch nie jemanden wie ihn getroffen. Er erzählt mir Dinge, die ihn in große Schwierigkeiten bringen könnten."

„Was zum Beispiel?"

„Dinge, die er tut, um einen Verkauf abzuschließen."

„Also ist er im Vertrieb, nicht in der Produktentwicklung."

„Ja genau. Er ist im Team ‚Die Erste', also arbeiten wir zum ersten Mal eng zusammen. Ich habe noch nie jemanden getroffen, der so hinterhältig ist wie er. Ich lerne viel von ihm."

„Ich hoffe, du bist vorsichtig."

„Mach dir keine Sorgen. Ich würde niemals so ein Risiko eingehen wie er. Vermutlich hat unser Chef mich ins Team geholt um wenigstens teilweise einen Ausgleich zu Dieter zu schaffen. Wir können es uns nicht leisten, skrupellos zu sein, denn wenn die Kunden es jemals erfahren würden, würde dies ihr Vertrauen zerstören und wir würden nicht nur diesen Verkauf, sondern auch jede Chance für zukünftige Geschäfte verlieren."

„Was könnte Dieter dir dann beibringen?"

„Manches was er tut ergibt Sinn."

„Was denn?"

„Er sagt, dass wir beide Schauspieler sind, die Rollen spielen, und die Kunden spielen auch Rollen. Wir müssen sicherstellen, dass das Stück ein Happy End für uns hat."

„Was ist mit dem Kunden?"

„Das ist eine Grundlage. Dieter und ich wissen beide, dass wir das beste Produkt auf dem Markt haben und die Kunden, die es kaufen, einen Wettbewerbsvorteil haben und profitabler werden. Das Happy End für uns wird also auch für sie ein Happy End sein. Du weißt, dass ich das immer geglaubt habe. Wenn ich es nicht täte, wäre ich nicht gut in dem, was ich tue."

„Es hört sich so an, als würde er das Gleiche beschreiben, was du ohnehin immer getan hast."

„Ich wünschte, ich könnte Dieter heimlich in Aktion filmen. Dann würdest du es verstehen. Es ist erstaunlich, was er tut, um seinen Willen durchzusetzen."

„Er lügt die Kunden nicht wirklich an. Er hört genau zu, was sie sagen und nutzt die Informationen, um durch das Gespräch zu manövrieren, bis sie schließlich die Dinge sagen, die sie zu dem bewegen, was er will. Die Leute auf der anderen Seite des Tisches sind intelligent und haben alles gehört. Aber er improvisiert so subtil, dass sie keine Ahnung haben, was er gemacht hat, wenn sie anfangen, die Zeilen in seinem Stück zu rezitieren."

„Er hat angefangen, mir vor jedem Meeting mit der Ersten genau zu sagen, was bei dem Meeting passieren wird. Manchmal sind seine Erwartungen unseren Erwartungen so weit voraus, dass ich ihm sage, dass er träumt, aber wenn wir fertig sind, bekommt er alles, was er will. Er hat mir sogar erzählt, dass er immer bekommt, was er will."

„Klingt, als würde er viel von sich selbst halten."

„Du hast recht. Er ist total eingebildet, aber -- ich weiß nicht, wie ich das sagen soll, aus irgendeinem Grund wirken seine Ego-Trips charmant, nicht aufdringlich. Wir alle in unserer Abteilung haben viel Selbstvertrauen, und manchmal ist das, was wir sagen, geschmacklos. Ich beobachte mich selbst, also verhalte ich mich selten so, aber wenn Dieter etwas sagt, das eher abstossend klingt, wenn ich es sagen würde, tut er es auf eine Weise, die einen zum Lachen bringt."

„Ein Teil seiner Wirkung kommt wohl daher, dass er lustig ist und ein tolles Lächeln hat. Darüber hinaus sieht er gut aus, ist attraktiv und kleidet sich körperbetont. Manchmal schaue ich mir die Frauen im Erste-Team an und es scheint, als wären sie von ihm hypnotisiert und fragen sich, wie weit er gehen würde, um den Verkauf zu erzielen."

Minerva lachte.

„Ich denke, er wäre bereit, den Deal im Bett zu verhandeln. Er ist zwar verheiratet, aber wie gesagt, er ist total amoralisch."

„Beeindruckend!"

„Natürlich geht er nicht soweit, solange mein Boss ihn von der Polizei beobachten lässt. Das bin ich."

Sie lachte wieder.

„Wie alt ist er eigentlich?" Wollte ich wissen.

„Ich habe ihn nie gefragt, aber ich schätze, er ist mindestens zehn Jahre jünger als wir."

**************

Nach diesem Gespräch hörte ich immer genauer zu, wenn sein Name auftauchte, was fast jeden Tag der Fall war. Sie schienen viel Zeit miteinander zu verbringen und sie freute sich weiterhin über die unverschämten Dinge, die er sagte und tat. Als ich die Geschichten hörte, reagerte ich genau gegenteilig. Je mehr sie ihn mochte, desto weniger mochte ich ihn.

Die Dinge spitzten sich in jener Nacht zu, in der sie ihn als ihren Dienstgemahl bezeichnete.

„Was redest du?"

„Hast schon von einem Dienstgemahl oder einer Dienstgemahlin gehört?"

„Nein."

„Soeiner ist wie dein richtiger Ehemann, nur bei der Arbeit."

„Ich hoffe, ich habe das, was du gerade gesagt hast, falsch verstanden."

„Bring deine Gedanken aus der Gosse. Ich meine, man versteht und unterstützt einander, kann über alles reden, ohne sich Sorgen zu machen und hält sich gegenseitig immer den Rücken frei. Er ist jemand, auf den man zählen kann, wenn emotionale Unterstützung gefordert ist. Da gibt es eine echte Intimität in der Beziehung in jedem Bereich außer dem physischen."

„Wenn ihr so intim miteinander seid, was hält euch davon ab, körperlich zu werden?"

„Meinst du das ernst? Was ist so schwer zu verstehen? Ein Dienstgemahl ist kein Liebhaber. Er würde dir den Betrug ausreden, wenn du ihm jemals sagen würdest, dass du dich zu jemandem hingezogen fühlst. Er will das Beste für dich, genau wie dein privater Ehemann."

„Wer hat dir das alles erklärt, Dieter?"

„Nein. Johanna aus unserem Team wies darauf hin, dass Dieter und ich beruflich verheiratet wären."

„Das gefällt mir nicht."

„Es gibt keinen Grund, warum du dich bedroht fühlen solltest."

„Ich fühle mich nicht bedroht", log ich.

„Um Dieter musst du dir keine Sorgen machen. Tatsächlich mag und respektiert er dich. Er steht immer für dich ein."

„Ich habe den Typen noch nie getroffen, also wie soll er mich respektieren? Wie steht er für mich ein, wenn ich nicht einmal da bin?"

„Wenn ich ihm von unseren Reibereien erzähle, steht er immer auf deiner Seite."

„Was?"

„Ich meine, was auch immer ich über dich sage, dann sagt er mir immer, ich solle dankbar sein, dass ich einen so liebevollen, fürsorglichen Ehemann habe. Er meint, andere Ehemänner würden sich von einer Frau wie mir bedroht fühlen, aber du schätzt mich für das, was ich bin, und versuchst nicht, mich zurückzuhalten. Ausserdem hat er mir empfohlen, dass ich dir mehr über meine Arbeit erzählen sollte, einschließlich dessen, woran wir zusammen arbeiten."

„Er hat mir sogar gesagt, dass ich ansprechen sollte, was Johanna über ihn als Dienstgemahl gesagt hat. Er sagte, du würdest dich nicht aufregen. Jetzt muss ich ihm sagen, dass er damit falsch lag."

„Also denkt er, ich bin ein verständnisvoller Ehemann, der dich nicht zurückhält?"

„Er sagte, du zeigst, wie sehr du mich liebst, indem du mir die Freiheit lässt, mit meinem Leben zu tun, was ich will, und deshalb bin ich eine erfüllte Frau."

Ich war kurz davor zu explodieren, aber ich benutzte all meine Willenskraft, um die Kontrolle über mich zu behalten.

„Ich verstehe", erwiderte ich.

„Ich wusste, dass du das verstehen würdest."

„Aber ich verstehe nicht, was du verstehst."

„Was meinst du?"

„Ich meine, ich verstehe, dass Dieter hinter dir her ist. Was ich nicht verstehe ist, wie du es nicht sehen kannst? Du bist die Schlaue in der Familie, aber vielleicht bin ich bei so etwas eher gewieft."

„Er hat dich dazu gebracht, ihm alles über uns zu erzählen. Er wartet, bis er denkt, dass du verwundbar bist. Wenn wir das nächste Mal einen Streit haben, wird er alles zerstöten."

„Du bist so ein Neandertaler. Zuerstmal erzähle ich ihm nicht alles. Ja, ich habe mir ein paar mal Luft gemacht, wenn du mich geärgert hast. Jedes mal sagte er mir das Gleiche, dass ich mein Ego im Büro lassen, verständnisvoller sein und schätzen muss, dass du nur versuchst, das Beste für mich zu tun. Nie hat er versucht, mich zu trösten und Mitleid mit mir wegen meines großen bösen Ehemanns zu haben. Du beurteilst ihn ganz falsch."

„Ich denke, du must dich von deinem Dienstgemahl scheiden lassen."

„Das wird nicht passieren. Wir arbeiten gut zusammen und unser Chef sieht, dass unsere Synergie Ergebnisse bringt und die Erfolgsbilanz profitabler macht."