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Alle Kommentare zu 'Dilemma'

von florentine78

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  • 14 Kommentare
Auden JamesAuden Jamesvor etwa 12 Jahren
Kurz – und gut?

Also, was ich gut finde, ist, dass du eine neue Geschichte geschrieben hast! Aber was ich, leider, wie ich sagen muss, nicht so gut finde, ist diese neue Geschichte selbst. Und das hat seine Gründe.

Auf der allgemeinsten Ebene liegt das daran, dass wie schon in deinem ersten hier veröffentlichten Text das neue „Dilemma“ nicht allzu ideenreich daherkommt. Ich meine, die Augen-Verbinden-Session, die deine männliche Hauptfigur hier erlebt, ist wiederum nicht eigentlich originell (wie auch schon deine Partner-am-Morgen-überraschen-Grundidee in „Bedrängnis oder Lust?“). Und leider beschränkt sich „Dilemma“ ja dann auch darauf, einfach zu schildern, was die männliche Hauptfigur in dieser nicht allzu einfallsreichen Session erlebt. Über die Schilderung „Berührung A führt zu Empfindung A und zu Berührung B zu Empfindung B usf.“ kommt dein Text leider nicht hinaus. Das ist, finde ich, schade, denn hättest du deine Figuren stärker ausgeformt (Was ist ihre Beziehung? Wie ist das Verhältnis des Manns zu Analpenetration? Etc.), dann hätte „Dilemma“ der Möglichkeit nach auch mehr (Tiefen-)Wirkung entfalten können.

So ist der Text schlicht und ergreifend zu oberflächlich.

Dazu kommt, dass mich die Sprache nicht wirklich begeistern kann. Ich finde, dass hattest du – abgesehen von deinem exzessiven „zu“-Gebrauch – in „Bedrängnis oder Lust?“ m.E. attraktiver gelöst. Sprachlich ist z.B. im vorliegenden Text einzuwenden, dass du wiederholt auf die fragwürdige (weil Distanz schaffende) indirekte Wahrnehmung zurückgreifst, wenn du z.B. schreibst: „Sie spürt genau wie er sich sperrt [...].“ (Hier fehlt übrigens das Komma vor „wie“!) Oder: „Spürt wie er zittert und sein Schließmuskel zuckt.“ (Auch hier fehlt wieder das Komma vor „wie“.)

Außerdem, schätze ich, hättest du die ganze Chose eindringlicher gestalten können, wenn du stärker auf den Dialog statt oberflächliche Aktionsschilderung gesetzt hättest. Denn der gelungenste Satz, den du im vorliegenden Text formulierst, findet sich bezeichnenderweise in der direkten Rede wieder: „‚Weisst du, das Spielchen ist, dass du jetzt mein Spielzeug bist.‘“ Das ist ein nahezu perfekter Satz (abgesehen davon, dass „wissen“ mit „ß“ und nicht „ss“ konjugiert wird): Rhythmus, Klang, Aussage, Wortwahl – alles einfach erste Sahne!

Aber dem stehen dann so kraft- und klanglose Sätze gegenüber wie: „Die Reibung an seiner sensiblen Eichel lässt ihn keuchen. Wieder lässt sie ihn minutenlang warten. Es macht ihn mürbe und schürt erstaunlicherweise seine Erregung.“ Erst einmal nimmt die indirekte Konstruktion „jmd./etw. etw. tun lassen“, die du auch noch direkt wiederholst (!), den Sätzen jede Kraft und ferner stört dieses platzgreifende Adverb „erstaunlicherweise“, das wie ein aufgesetzter Kommentar seitens des Erzählers wirkt, der seinerseits darüber erstaunt ist, dass die Figur, deren Empfinden er gerade schildert, erregt wird. Dieser Eindruck des Erzählerkommentars rührt daher, dass „Dilemma“, wie eingangs angesprochen, großteils bloß oberflächliche Aktionsschilderungen seitens des Erzählers bietet, was zu vergleichen ist mit einem nüchtern-uninspirierten Fußball-Kommentar im Radio: „Spieler XY läuft schnaufend die Grundlinie entlang, spielt ab zu Spieler XX. Spieler XX kann erstaunlicherweise den Ball nicht erlaufen. Er lässt den Ball ins Aus gehen. XY spuckt aus und ist sichtlich zermürbt über seinen Fehlpass. Das schürt die Dominanz der Heimmannschaft ZY...“ Einsichtig, was ich meine?

Ferner fehlt dem Text so ziemlich jede Spannung, denn spätestens als die männliche Hauptfigur mit dem Arsch nach oben ans Bett gefesselt wird, ist klar, was ihm wohl blüht: Analspielchen. Zugegeben, ich hoffte, dass du weitergehen würdest als bloß zu Rimming und ein bisschen Fingern, denn schließlich legte ich dir ja bereits zu „Bedrängnis und Lust?“ nahe, dich deinen entlegeneren Fantasien zuzuwenden, womit ich nicht meinte, einfach über eine männliche Hauptfigur zu schreiben, sondern eine ‚dunklere‘ oder ‚härtere‘ Gangart einzulegen. Was du hier bietest ist mir zu ‚süß‘, du verstehst? Zu diesem Eindruck trägt auch das Ende bei, wo die Rollen quasi um 180° gewendet werden und jetzt Er mit Ihr machen dürfe, was immer er wolle. Mag ja nett oder eben ‚süß‘ im Sinne von Gleichberechtigung sein, aber eine originelle Fantasie sieht anders aus.

Schließlich ein paar Worte zum Umfang: Ich finde, der Text ist noch immer zu lang. Das liegt vor allem daran, dass er ja außer den oberflächlichen Aktionsschilderungen fast keinen Inhalt hat. Und kommentierte Leck- und Fingereinheiten ohne Kontext sind nun einmal nicht allzu mitreißend – jedenfalls nicht, wenn sie in solch kraft- und klanglosen Sätzen präsentiert werden, wie es in „Dilemma“ der Fall ist, leider. Wenn ich mir den Text anschaue, dann, finde ich, könnten z.B. die ersten beiden Absätze komplett gestrichen werden: Das ist ein überflüssiges Hinleiten zur Situation, das weder Spannung schafft (siehe Vorhersehbarkeit dessen, was Ihm blüht, als sie ihn sich aufs Bett hocken lässt oben) noch wichtige Informationen für den Leser enthält. Streicht man diese Absätze, startet die Geschichte gleich mittendrin, ohne unnötiges Drumherum-Reden. Und natürlich finden sich auch in den folgenden Absätzen viele Stelle, wo Adjektive gestrichen und aus zwei Sätzen einer gemacht werden sollten oder Sätze schlicht und ergreifend unsinnig formuliert sind („Eine explosive Mischung aus Gefühlen baut sich in ihm auf und verschafft ihr solche Lust am Spiel mit ihm.“ Wie bitteschön soll Sie Zugriff auf Seine Gefühle haben, wenn er nicht mit ihr redet und sie keine Telepathin ist?), aber die hier alle aufzuzählen, glaube ich, würde es jetzt auch nicht wirklich bringen.

Aus dieser Sicht ist es meine Empfehlung, dass du, liebe florentine78, beim nächsten Mal versuchst, das Füllwerk wegzunehmen, dass dem vorliegenden Text die Kraft raubt (das geht am besten, wenn man den Text mind. 3 Tage liegen lässt und dann wieder hervorholt und überarbeitet!), und ein originelleres und dialogreicheres Szenario oder eine Grundidee solcher Art dir überlegst, das bzw. die du dann erzählen und nicht bloß schildern willst, ja?

Andernfalls nämlich, vermute ich, wird leider auch der nächste Text kein Höhenflug. Der vorliegende mag für LIT-Verhältnisse in Ordnung gehen. Aber dass du es merklich besser kannst, das hast du ja bereits mit deinem Erstling bewiesen. Auf ein Neues! Nur Mut.

Beste Grüße

–AJ

Auden JamesAuden Jamesvor etwa 12 Jahren
∴ { ◊ • 1 ½ STERNE • ◊ }

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AnonymousAnonymvor etwa 12 Jahren
Labertasche

Hallo Auden James,

du bist eine absolut nervige Labertasche (wahrscheinlich fehlt auch hier ein Komma)

deine Kommentare sind so hilfreich wie ein schmutziges Handtuch auf der Toilette.

lg Grüsse

tausstaussvor etwa 12 Jahren

Ich finde die Geschichte außerordentlich gelungen. Vielen Dank dafür erstmal!

Ich hoffe, ich darf in Zukunft noch viel viel mehr von Dir lesen!

HartMannHartMannvor etwa 12 Jahren
5 von 5

Hervorragende Geschichte, aufregend und trotzdem realistisch. Ich war voll dabei.

Und ich stimme anonymous bezüglich Auden James bei.

Bravo an florentine...

AnonymousAnonymvor etwa 12 Jahren
Auden James - nervender Pseudokritiker

5 Sterne von mir für deine Geschichte Flo!

ClausTClausTvor etwa 12 Jahren
Sehr verlockend....

Einfach toll, Du bringst die Stimmung richtig rüber - ich wäre auch gern der Mann gewesen.... Bitte schreibe einfach weiter. Großes (Kopf-)kino. Ich war einfach vom Text gefesselt.

Gruß Claus

AnonymousAnonymvor fast 12 Jahren
@ Auden James

LiebeR Auden James

Grundsätzlich mögen Sie ja recht haben, was den Inhalt dieser Geschichte angeht, ABER wenn man schon soviel klugscheisst bezüglich sprachlicher Korrektheit, dann sollte man wenigstens sich selber nicht die kleinste Ungenuigkeit zu Schulde kommen lassen. Als da wären z.B: im Satz "Ich finde, dass hattest Du .... attraktiver gelöst" ist das "dass" ein Demonstrativpronomen und keine Konjunktion und wird demzufolge mit nur einem "s" geschrieben. Das Verb "wissen" wird mit "haben" (gewusst haben) konjugiert aber mit zwei "s" geschrieben. Es handelt sich also hierbei nicht um einen Konjugations sondern um einen Orthographie Fehler. Dazu ist noch zu sagen, dass deutsche Texte nicht nur im Schwabenland und Oesterreich geschrieben werden sondern auch bei uns in der Schweiz. Und in der Schweiz ist dieses komisch geschriebene "B" völlig unbekannt. Vielleicht sollte man sich in Grossdeutschland sowieso einmal die Frage stellen, ob im Zeitalter der Globalisierung dieser eigenartige Buchstaben nicht besser aufgegeben werden sollte. Meine Liebste (sie kommt aus Hamburg und hat auch dieses "B" im Namen) hätte dann in nicht Deutsch sprechenden Ländern vielleicht weniger Erklärungsbedarf - aber das nur so am Rande bemerkt.

Falls Sie in meinem Text irgendwelche Komma, Syntax, Grammatik, Orthographie u.a. Fehler finden sollten, dürfen Sie sie gerne behalten - Finderlohn gibt es keinen und Anspruch auf völlige Korrektheit erhebe ich niemals.

Thomas B.

Auden JamesAuden Jamesvor fast 12 Jahren
@ "Grammar Nazi" aka Anonymous

Nein, der Unterschied zwischen Ihnen und mir ist, dass Sie offenkundig "klugscheissen" wollen, was "sprachliche Korrektheit" anbelangt, nicht ich. Ich bot florentine78 bloß en passant ein paar mögliche Ansatzpunkte für eine Überarbeitung Richtung OGI-Bereich, während ich eigentlich auf etwaige inhaltliche Schwächen hinwies, nicht mehr und nicht weniger.

Sie, werter Grammar Nazi, hingegen meinen klugscheißen zu müssen, was sich für sprachliche Inkorrektheiten in meinem Kommentar finden lassen, o h n e eigentlich auf etwaige inhaltliche Schwächen meines Kommentars hinzuweisen, ganz im Gegenteil Sie ja sogar so weit gehen, mir "grundsätzlich" Recht zu geben., um dann nurmehr die OGI-Tour zu reiten. D a s ist Klugscheißen über sprachliche Korrektheit!

Und angesichts Ihres OGI-Fetisches will ich Sie, lieber Grammar Nazi, nicht in der Unkenntnis lassen, dass das Verb 'wissen' nicht mit dem Verb 'haben' "konjugiert" wird (es heißt ja schließlich nicht "ich habe weiß, du hast weißt, er hat weiß...", sondern "ich weiß, du weißt, er weiß...", und überhaupt: Was sollte das bedeuten, dass ein Verb A mit einem Verb B "konjugiert" würde?), sondern dass die Perfektform des Verbs "wissen" unter Rückgriff auf das Hilfsverb "haben" gebildet wird. Das ist kleiner, aber feiner Unterschied, werter Grammar Nazi, nicht wahr?

Und dass in der Schweiz nicht einfach Deutsch gesprochen wird, liegt ja schon in den Namen der dort gesprochenen Sprachen: Französisch, Italienisch, Rätoromanisch, Schweizerdeutsch, Schweizer Hochdeutsch etc. Selbst die dem Namen nach mit dem Deutschen anscheinend verwandten Sprachen in der Schweiz sind also nicht einfach 'deutsch', sondern 'schweizerisch' deutsch.

Und wenn wir das "ß" streichen, dann können wir die blöden Umlaute "ä, ö, ü" ja am besten auch gleich streichen, denn mit denen können die Sprecher der heutigen quasi-lingua-franca ebenso wenig anfangen wie Schweizer mit dem "ß"... Aber, was einem Schweizer sicher nicht behagt, so würde die Kommunikation mit unserem vielleicht bald neuen EU-Mitglied, der Türkei, dank jener Umlaute sicher vereinfacht. Ich weiß, ein Albtraum für einen Geissenpeter turned Grammar Nazi.

Morgen soll übrigens eitel Sonnenschein in der Schweiz sein. Einen schönen Tag wünsche ich Ihnen angesichts dieser Aussichten!

LG,

Auden James

backloverbacklovervor fast 12 Jahren
Gefallen

Tue bitte mir und vielen anderen den Gefallen und schreibe noch viel mehr Geschichten! Und schreibe sie einfach wie bisher in deiner Sprache, in deinem Stil. Das kommt nämlich total gut rüber.

AnonymousAnonymvor fast 12 Jahren
packt die Geschichte mal besser in den Bereich BDSM

Verdammt gut geschrieben, aber packt die Geschichte besser in den Bereich BDSM.

bustyposerbustyposervor mehr als 11 Jahren
Meine Fresse!

Diese Grammatik und Rechtschreibkommentare gehen einem echt total auf die Eier. Wir sind doch alle hier nur alle ein Haufen geiler Säcke und keine Lektoren!

Die Geschichte ist sehr gut.

Weiter so.

abcofloveabcoflovevor mehr als 11 Jahren
@bustyposer: Genau, meine Fresse (@"Meine Fresse")

"WIR sind hier alle nur geile Säcke und keine Lektoren." ("bustyposter")

Das mit dem "geilen Sack" mag vielleicht für dich gelten, ab er nicht für alle Leser/innen.

Ich bin zwar kein Lektor, aber Leser, und eine einigermassen akzeptable RS gehört für mich zu den Grundvoraussetzungen, eine Geschichte überhaupt zu Ende zu lesen.

abc (der ohne "_")

AnonymousAnonymvor fast 11 Jahren
wow!

Endlich mal was Anderes! Vielen Dank, super Geschichte!!!!

Anonymous
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