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Dominant Veranlagt 02

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»Das tust du doch schon.«

»Nein«, widersprach Lea bestimmend, »Du hast vorhin gesagt, dass deine bisherigen Ausgaben für mich, kaum in deinem Vermögen auffallen. Welche Summe tut dir weh?«

Dr. Jano schaute geradeaus und überlegte sich seine Antwort gut: »Das müsste eine siebenstellige Summe sein«, sagte er schmallippig. Lea grübelte.

»Das sind Zahlen über einer Million«, erklärte Dr. Jano.

»Ja man, ich wäre auch gleich darauf gekommen«, schnauzte in Lea an. Sie dachte kurz nach und sagte: »Ich will fünf Millionen auf einem Schweizer Bankkonto, auf das nur ich Zugriff habe.«

Er schaute zu ihr rüber. Sie fühlte seine Blicke über ihre Kurven streichen.

»Du weckst Begehrlichkeiten, die mir, dir gegenüber nicht zustehen.«

»Lenke nicht vom Thema ab!«

»Das tu ich nicht«, sagte der Anwalt mit erregter Stimme, »Deine Forderung ist so anmaßend und dekadent, lass mich das genießen.«

Er drehte seinen Oberkörper in ihre Richtung und streckte eine Hand nach ihrem Oberkörper aus. Ihr linker Kinnhaken überrascht ihn. Leas Schlag war schnell wie eine Katze beim Mäusefangen und dafür nicht fest -- sie wollte sich ihre Fingerknöchel nicht blutig schlagen. Es reichte, um Dr. Jano auf seinen Platz zu verweisen. Die fünf Millionen waren für sie unbegreifbar viel und sie ahnte, dass sich die Lebensverhältnisse des Anwalts durch diese Vermögensumverteilung kein bisschen verschlechtern würden.

»Wenn du auf meine Forderung eingehst, darfst du an meinen Zehen lutschen«, schlug im Lea vor. Er berappelte sich von dem Schlag und schaute sie mit gierigen Augen an.

»Dann verspreche ich dir, die nächsten zwei Jahre bei dir zu bleiben, wenn Luke bei mir sein darf und er eine echte Chance auf ein gutes Leben bekommt.«

»Du versprichst es mir?«, fragte Dr. Jano ungläubig.

»Vertrauensbasis«, sagte Lea, »Du vertraust mir deine Eier und dein Leben an. Im Vergleich dazu ist dein scheiß Geld ein Witz. Auf deine Vertragsscheiße lasse ich mich nicht mehr ein.«

»Darf ich wichsen, während ich eure Füße verwöhne, Herrin?«

»Solange ich es nicht sehen muss«, sagte Lea und genoss die aufsteigende Vormittagssonne in ihrem Gesicht. Sie fühlte seine saugenden Lippen an ihrem großen Zeh. Er nahm ihn in den Mund und verwöhnte ihren Zehenballen mit der Zunge. Auf dem Gras kauernd, stützte er sich mit einer Hand vom Boden ab und wichste seinen Schwanz mit der anderen Hand, durch den offenen Hosenstall.

Lea fühlte, ihre Brustwarzen hart werden und versagte sich, danach zu greifen. Die emotionale Achterbahn der letzten halben Stunde, gipfelt in einem rasanten Looping, der angenehm in ihrem Bauch kribbelte. Sie hielt ihm ihren anderen Fuß hin und streichelte seine Wange mit den nassen Zehen des zuerst verwöhnten Fußes.

»Die fünf Millionen sind meine Rücklage für schlechte Zeiten. Solange ich bei dir bleibe, kommst du für alle laufenden Kosten, für mich und Luke, auf. Sei schön fleißig, damit du dir das leisten kannst.«

»Ja, Herrin«, schnaufte der Anwalt. Er erreichte seinen Höhepunkt schneller, als ihm lieb war und er fühlte sich besser gefickt, als gestern. Sie gab ihm sein Herrentaschentuch zurück, in das sie vorhin geschnäuzt hatte. Er entfernte damit die Spuren seiner Lust. Ihre Tränen waren getrocknet und sie musste sich keine Sorgen um den Zustand ihres Make-ups machen -- nie.

Als er mit geschlossener Hose vor ihr kniete, neigte sie den Oberkörper vor und streichelte mit dem Zeigefinger über sein Gesicht. Die Folgen ihres Kinnhakens waren als leicht geschwollene Rötung zu erkennen. Er hielt still und genoss die zärtlichen Berührungen.

»Darf ich lieb zu dir sein?«, fragte sie.

»Sie dürfen alles.«

»Nicht, dass du überschnappst und die Bodenhaftung verlierst«, sagte Lea mit einem fiesen Lächeln.

»Darf ich eine Anmerkung zu unserem Deal machen?«, fragte der Anwalt und verharrte demütig vor ihrem streichelnden Finger.

»Ja.«

»Schweizer Bankkonten sind nicht mehr zeitgemäß. Sie sollten das Geld einem Vermögensverwalter anvertrauen, dann erwirtschaftet ihr Vermögen deutlich höhere Erträge. Natürlich können sie diese Erträge weiter kapitalisieren, wenn sie nicht auf das Geld angewiesen sind.«

»Wie geht das?«, fragte Lea.

»Dazu sind leider Verträge nötig.«

»Dann soll das ein Anwalt für mich regeln, der nicht auf deiner Gehaltsliste steht.«

»Ich kann einen ausgezeichneten Kollegen empfehlen, den ich in die engere Wahl gefasst habe, um das Thema des Sorgerechts für ihren Bruder betreuen zu lassen. Ihren Vater zu diskreditieren, ist ein Kinderspiel. Wir müssen sicherstellen, dass sie vom Jugendamt als beste Alternative in Betracht gezogen werden. Luke darf auf keinen Fall in ein Heim oder eine Pflegefamilie kommen.«

»Gut gemacht«, sagte Lea und tätschelt ihm die Wange. Sie stand auf und schlenderte zurück zum Hubschrauber. Dr. Jano hob sein Sakko auf und eilte ihr nach. Auf Knien bot er ihr seine verschränkten Hände als Steigbügel an, um ihr einen komfortablen Einstieg zu ermöglichen. Als er von unten zu ihr aufblickte, überwältigte ihn ihre Erhabenheit. Sie war jung und stolz, nicht gebildet, aber klug und gerissen und sie hatte ihm heute endgültig die Grenzen zwischen oben und unten gezeigt. Sie war für ihn unendlich wertvoll und es erfüllte ihn mit Stolz, sich das leisten zu können.

Er erkannte den Fehler in seinem Plan, eine Domina nach seinen Vorstellungen zu formen: In letzter Konsequenz musste es darauf hinauslaufen, dass sie ihn formte. Er war von der Geschwindigkeit erschrocken, mit der sie die Kontrolle übernahm. Ihr jugendliches Temperament machte ihm Sorgen. Sie brauchte eine Leitfigur, die ihr gewachsen war, ohne in Konkurrenz zu ihr zu stehen und er ahnte, wer das sein könnte.

Dr. Jano informierte den Piloten, dass er den Heimflug fortsetzen konnte, und ging nach hinten zu Lea. Er sah, wie sie die Handschuhe, die Sonnenbrille und die Pumps in die Luxushandtasche steckte und diese durch die offene Tür ins Gras warf.

»Diese Sachen erinnern mich an deine Beleidigungen -- wir fangen von vorne an«, sagte Lea. Sie nahm Platz, verschränkte die Arme unter ihren Brüsten und schlug ihre Beine übereinander.

Der Hubschrauber landete durch die außerplanmäßige Verzögerung verspätet auf Dr. Janos Anwesen. Beim Aussteigen, sagte Lea: »Solange ich mein Geld nicht habe, stehe ich nicht für deinen kranken Scheiß zur Verfügung!«

»Es ist auch dein kranker Scheiß«, sagte Dr. Jano. Lea tätschelte seine Wange, lächelte ihn herablassend an und sprang auf den gepflegten Rasen. Ohne den Anwalt eines Blickes zu würdigen, lief sie barfuß zu ihrem Bungalow. Dort machte sie sich frisch, zog Freizeitkleidung an und verabredete sich mit Betty.

Die Assistentin klopfte an Leas Tür, sobald es ihr Arbeitsalltag zuließ und sie war begeistert von Leas neuem Körper, den sie von Bildern kannte und anhand der Maßtabelle, nach der sie einige Kollektionen für Lea in Auftrag gegeben hatte. Von Leas Gesicht war Betty auf eine faszinierte Art bestürzt.

»Ich möchte ein paar Sachen mit meinem Gesicht ausprobieren und brauche deinen Rat«, sagte Lea.

»Gerne«, sagte Betty und trat über die Türschwelle.

Sie verbrachten Stunden von einem Schminkspiegel und übten Gesichtsausdrücke. Mit Bettys Erfahrung übermalten sie Leas Gesicht, bis ihr permanent Make-up von einem rosigen Teint überlagert wurde. Durch Contouring ließen sie die animalisch erhöhten Wangenknochen flacher erscheinen und sie gaben ihren Lippen einen zarten Rosaton. Mit dezent aufgemalten Augenbrauen und etwas Wimperntusche sah sie fast aus, wie das nette Mädchen von nebenan. Mit dem Unterschied, dass dieses hypothetische Mädchen weniger Aufwand betreiben musste, um so auszusehen.

»Morgen Vormittag kommt dein Bewährungshelfer«, sagte Betty, »Ich habe ihn hingehalten, während du in der Klinik warst.«

»Lass ihn kommen«, sagte Lea gelassen.

»Du scheinst das alles locker wegzustecken?«, fragte Betty, »Die letzten Monate waren für dich bestimmt aufreibend?«

»Ich bin es gewohnt, einfach nur zu funktionieren«, sagte Lea, »Aber ich glaube, langsam wird es besser.«

»Ich bin froh, dass wir uns so gut verstehen«, sagte Betty und spielte mit Leas Haaren, die sie spielerisch hochsteckte und mit ein paar Klämmerchen fixierte.

»Wir könnten Freundinnen sein«, stellte Lea fest.

»Lass den Konjunktiv weg«, sagte Betty mit einem Lächeln. Lea schien ratlos.

»Könnte, ist Konjunktiv«, erklärte Betty, »Lass ihn weg -- wir sind Freundinnen, OK?«

»Das hört sich gut an«, sagte Lea und umarmte Betty.

Lea wusste nicht, wann sie zuletzt mit einer vertrauten Seele derart selbstvergessen Zeit verbringen durfte. Da war ihre Mutter noch gesund und Lea dachte in ihrer kindlichen Naivität, dass das Leben immer schön und leicht wäre. Ihre Mutter besaß zahlreiche Kostüme von Fantasyfiguren und liebte es, mit Lea in andere Rollen zu schlüpfen, wenn ihr Vater nicht zu Hause war. Der hatte kein Verständnis für die kleinen Ausflüge in andere Welten und drohte mehrmals, den Kostümquatsch aus dem Fenster zu werfen.

»Hallo?«, sagte Betty und schnippte mit dem Finger. Lea schaute sie erschrocken an.

»Du warst eben mit den Gedanken weit weg«, lachte Betty.

»Sorry«, lächelte Lea verlegen, »Was hast du gesagt?«

»Morgen Mittag ist die Unterrichtsstunde für das Verhaltenstraining, das dir vom Gericht auferlegt wurde.«

»Was muss ich da machen?«, fragte Lea.

»Hier auf dem Reiterhof, werden Seminare für Führungskräfte angeboten. Es geht darum, im Umgang mit Menschen sensibilisiert zu werden. Die Inhalte passen gut zu dem, was das Gericht sehen will. Dr. Jano meint, du sollst einmal hingehen, um es gesehen zu haben, dann bekommst du ein Zertifikat und das Thema ist erledigt.«

Bettys Smartphone klingelte. Sie schaute aufs Display und sagte: »Oh, Luke will ins Bett. Ich habe nicht gemerkt, wie die Zeit vergeht.«

»Kann ich dein Handy benutzen, meins ist weg?«, fragte Lea. Sie nahm Bettys Mobilteil und fragte: »Kannst du mir ein neues organisieren, bei dem alles geht? Frag den Anwalt, der wird es abnicken.«

Betty nickte und Lea begrüßte ihren Bruder, der sie daran erinnerte, dass dies seine letzte Schulwoche vor den Sommerferien war. Er konnte es kaum noch erwarten, sie zu besuchen -- wie sie es versprochen hatte.

Nach dem Telefonat brachte Lea Betty zur Tür, schminkte sich ab und schlief ein. Am nächsten Morgen gelang es ihr, das nette Mädchen von nebenan ohne Bettys Hilfe aus dem Schminkkasten zu zaubern. In einem knielangen Sommerkleid und schwarzen Ballerinas öffnete sie ihre Tür, als Jasmin klopfte. Die Schwuchtel brachte ihre Begeisterung für Leas Aussehen dramatisch überzogen zum Ausdruck und gab ihr eine neue Luxushandtasche, in der ein neues Smartphone lag. Lea erklärte ihm, dass sie das heutige Workout ausfallen lassen mussten, und vertröstete ihn auf morgen. Sie ging zum Frühstücken ins Restaurant im Haupthaus und traf sich dort mit ihrem Bewährungshelfer.

Lea erkannte nach wenigen Augenblicken, dass es einer dieser Streetworker war, die für alles Verständnis zeigten und jedem Menschen unendlich viele Chancen einräumten. Sie ließ ihn reden, stimmte ihm gelegentlich zu und gab ihm die Bestätigung, die er brauchte. Beiläufig erwähnte sie ihren Arbeitsvertrag, nach dem sie als Hilfskraft im Hotelbetrieb des Resorts angestellt war. Der Mann war vollauf zufrieden und versprach, einen wohlwollenden Zwischenbericht zu verfassen.

Am Nachmittag marschierte Lea in einer weißen Reiterhose, hohen Schaftstiefeln mit flachen Absätzen und einem Damenfrack, der mit zwei Knopfreihen geschlossen war, in die Reithalle ein. Ihr Haar war zu einem Zopf geflochten und sie trug das Make-up des netten Mädchens. Der schwarze Reithelm klemmte unter ihrem Arm, in ihm lagen schwarze Wildlederhandschuhe. Sie stellte das Ideal einer jungen Dressurreiterin dar und Betty war von dem Outfit entzückt gewesen.

Lea traf auf eine junge Frau mit langen kupferroten Locken und einem fröhlichen Gesicht voller Sommersprossen. Sie schätzte, dass die Frau kaum älter sein konnte, als sie. Die Frau hielt die Zügel eines großen, dunkelbraunen Pferds in einer Hand und sagte: »Hallo Lea, ich bin Franzi«.

Franzi trug Bluejeans, ein kariertes Hemd, mit abgeschnittenen Ärmeln und Gummistiefel. Sie besaß einen weiblichen Körperbau, mit natürlichen großen Brüsten, einem breiten Becken und dem dazu passenden, breiten Hintern.

»Du bist ja ein Vollblut«, stellte Franzi lachend fest und meinte Leas Outfit.

»Ich habe noch nie auf einem Pferd gesessen«, gestand Lea schmallippig und schaute sich um, sie fühlte sich maximal overdressed.

»Oh, OK«, sagte Franzi irritiert, »Das macht nichts. Heute geht es nicht ums Reiten, aber wir fangen am besten vorne an: Das ist Rambo«, stellte sie das Pferd vor.

Franzi erklärte die Grundregeln im Umgang mit Pferden und wo man nicht stehen sollte, um Huftritte zu vermeiden. Lea verstand nicht, was das mit ihrem Verhaltenstraining zu tun haben sollte. Nach einer halben Stunde führte sie Rambo, unter Franzis Anleitung, an den Zügeln durch die Reithalle.

»Was soll das eigentlich?«, fragte Lea.

»Dazu kommen wir jetzt«, erklärte Franzi und entfernte die Zügel vom Zaumzeug. Sie legte ihre Hand auf die Nase des Pferds und lief langsam vorwärts, der Gaul bewegte sich im gleichen Tempo rückwärts.

»Siehst du?«, sagte Franzi und forderte Lea auf, die Übung zu wiederholen. Lea fand das albern und legte die Hand auf die Pferdenase. Nach ihrem ersten Schritt erkannte sie, dass sich Rambo nicht bewegte. Sie drückte gegen die Nase des Tiers und es wich mit seinem Kopf aus.

»Darum geht es hier«, sagte Franzi, »Das Tier gibt dir eine ungeschönte Rückmeldung über deine Führungsqualitäten.«

»Welche Führungsqualitäten?«, fragte Lea.

»Das ist ein Seminar zur Personalführung, aber du bist sehr jung für eine Führungskraft«, stellte Franzi fest, »bist du hier überhaupt richtig?«

»Ja!«, stellte Lea klar und hob ihre Hand, um sie gegen die Nase des Pferds zu drücken. Rambo riss den Kopf hoch und wieherte, ohne sich einen Millimeter zu bewegen. Er stampfte mit einem Vorderhuf auf und Lea spürte die leichte Erschütterung im Boden.

»Was stimmt nicht mit dem Vieh? Braucht der einen Tritt in die Eier?«, schimpfte Lea.

»Rambo ist ein Wallach, der hat keine Eier mehr«, lachte Franzi.

»Vielleicht ist das sein Problem!«

»Du bist das Problem«, sagte Franzi, ohne vorwurfsvoll zu klingen, »Du baust unbewusst Druck auf. Tiere spüren das und verweigern sich instinktiv. Wenn du lernst, diese subtilen Botschaften zu kontrollieren, wirst du auch im Umgang mit Menschen weniger Widerstände erzeugen.«

»OK, erkläre es mir«, forderte Lea. Franzi lachte: »Das wird heute nichts mehr, dafür ist die Stimmung zwischen dir und Rambo jetzt zu schlecht. Aber Frau Schneider hat nur einen Termin für dich eingetragen -- im Durchschnitt sind fünf Termine notwendig, bis der Groschen bei dieser Übung fällt -- es kommt äußerst selten vor, dass jemand beim ersten Mal Erfolg hat.«

»Ich sage Betty, dass sie Termine einträgt, bis das klappt«, versprach Lea und schlenderte mit Franzi aus der Reithalle. Franzi hielt ihre Hand nach hinten und Rambo trotte genügsam hinter ihr her, als würde sie ihn an unsichtbaren Zügeln führen.

Lea kannte den Reiterhof und den Streichelzoo, vom Vorbeijoggen, wenn sie ihre Runden mit Jasmin drehte und sagte: »Hier könnte ein kleiner Junge aus der Großstadt viel entdecken.«

»Machst du Witze?«, lachte Franzi, »Der Reiterhof und das alles hier, ist eine große Bespaßungsmaschine für die Kinder der Urlaubsgäste des Resorts. Die Eltern geben ihre Kinder morgens hier ab, können den Tag genießen und bekommen sie abends todmüde und glücklich zurück. Wenn die Sommerferien losgehen, ist hier die Hölle los, dann gibt es Ponyreiten am Fließband, Reitausflüge, Kinderzeltlager und für die Teenager haben wir noch einen Zeltplatz weiter oben im Wald.«

»Mein Junge ist acht Jahre alt«, sagte Lea.

»Wie alt bist du?«, fragte Franzi und schaute Lea ungläubig an.

»Zwanzig -- Luke ist mein Bruder, aber ich bin wie seine Mutter, seit sie tot ist.«

»Oh, entschuldige«, sagte Franzi.

»Bist du Psychologin, oder so?«

»Mit Anfang zwanzig?«, lachte Franzi, »Nein, ich bin Tierpflegerin. Nebenbei bringe ich Pferden und Menschen das Reiten bei und bin hier das Mädchen für alles.«

»Kannst du mir und meinem Bruder das Reiten beibringen?«

»Klar«, sagte Franzi mit einem draufgängerischen Lächeln, »Ich bin von morgens bis abends hier. Es gibt immer was zu tun. Magst du einen Beitrag leisten, wenn dein Bruder hier ist?«

»Was soll ich beitragen?«

»Kannst du Gitarre spielen, jonglieren, töpfern, singen oder sowas in der Richtung?«

Lea schüttelte den Kopf.

»Wir sind froh, wenn sich die Eltern einbringen«, sagte Franzi, »Bei den Zeltlagern gibt es abends ein Lagerfeuer mit Stockbrot und Würstchen. Manchmal sind Gitarrenspieler da. Wer kann, singt. Letztes Jahr war eine Vorleserin für Gutenachtgeschichten da -- das ist so altmodisch, dass es die kleinen Smartphonezombies aus den Socken haut.«

»Ich kann was vorlesen«, schlug Lea spontan vor. Bei Luke war sie zeitweise erfolgreich gewesen, wenn er abends nicht zur Ruhe kam.

»Cool«, sagte Franzi.

Beim Abendessen mit Betty, bat Lea um weitere Termine mit Franzi, sie wollte es nicht auf sich sitzen lassen, an einem kastrierten Gaul zu scheitern.

»Und du musst mir bitte noch bei einem Kostüm helfen«, sagte Lea geheimnisvoll und zeigte Betty ein Foto auf ihrem neuen Smartphone.

»Krass!«, entfuhr es Betty, »bis wann?«

»Spätestens Freitag.«

Betty klappte der Unterkiefer mit vollem Mund runter.

»Du schaffst das«, ermutigte Lea die Assistentin, »Es muss nicht exakt so aussehen -- es darf ruhig besser werden.«

Das Kostüm wurde am Donnerstagabend von einer Kostümschneiderei geliefert, die europaweit für große Theaterbühnen arbeitete und nichts anderes gewohnt war, als Wunder über Nacht zu vollbringen. Lea stand in dem weißen Marmorfoyer, von dem aus Betty den Alltag des Anwalts und mittlerweile auch Leas Wünsche organisierte.

Der Schneidermeister führte die letzten Korrekturen mit Nadel und Faden aus, als Lea im edlen Gewand einer dunklen Herrscherin dastand. Die Robe war schulterfrei, mit langen, weit ausgestellten Ärmeln und floss in Schattierungen aus mattem und glänzendem Schwarz an den Kurven ihres Körpers hinab.

Betty umrundete Lea und filmte sie mit ihrem Smartphone, um ihr einen allseitigen Eindruck von ihrer Erscheinung vorführen zu können. Mit hängenden Armen verschwanden Leas Hände unter dem Stoff und die Ärmel verschmolzen optisch mit ihrem Körper. Wenn Lea die Arme hob, wirkten die ausladenden Ärmel wie gespreizte Flügel.

Lea konnte durch ihre Körperhaltung beeinflussen, wie viel sie von ihren Kurven zeigte und musste in keiner Pose befürchten, zu viel preiszugeben. Mit arrogant in die Hüfte gestemmten Händen und abstehenden Ellenbogen kam ihre zierliche Taille am besten zur Geltung. Das Kleid war bodenlang und eng geschnitten, selbst als sie die schwarzen Plateaupumps anzog, waren ihre Füße nicht zu sehen.

Sie präsentierte sich ungeschminkt, also in der vollen Pracht einer verführerischen bösen Herrscherin und brachte den Kostümschneider sichtbar in Bedrängnis, indem sie ihm lediglich zuschaute, wie er mit einigen Abnähern den Faltenwurf ihres Kleids perfektionierte. Als der Mann auf einen Hocker stieg und ihr den raffiniert gefertigten Kopfschmuck mit zwei geschwungenen Hörnern aufsetzte, war ihre Erscheinung über zwei Meter groß.

Ihr Haar verschwand unter schwarz glänzenden Stoffstreifen, die sich an ihren Kopf schmiegten, ihren Haaransatz kaschierten und ihr Gesicht anmutig umrahmten. Zwei stilisierte Hörner, ebenfalls von schwarz glänzenden Bändern umwickelt, ragten geschwungen und spiegelsymmetrisch nach oben. Ein breites, eng anliegendes Halsband aus schwarzem Samt hielt das kunstvolle Arrangement sicher an ihrem Kopf. In all dem Schwarz wirkte der helle Teint ihres Gesichts wie Edelweiß. Die dunkel schattierten Augen und ein blutroter Mund hoben sich deutlich davon ab. Lea liebäugelte mit dem Wesen im Spiegel und neigte den Kopf dezent, zum Zeichen der Anerkennung.