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Echte Liebe 10

Geschichte Info
Neue Orte, neue Liebe, neues Glück.
11.2k Wörter
4.71
5.3k
1

Teil 10 der 13 teiligen Serie

Aktualisiert 06/14/2023
Erstellt 09/20/2022
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Echte Liebe 10 - Neue Orte, neue Liebe, neues Glück

There's a lady who's sure all that glitters is gold
And she's buying a stairway to heaven
When she gets there she knows, if the stores are all closed
With a word she can get what she came for
Ooh, ooh, and she's buying a stairway to heaven
There's a sign on the wall, but she wants to be sure
'Cause you know sometimes words have two meanings
In a tree by the brook, there's a songbird who sings
Sometimes all of our thoughts are misgiven
You know

Stairway to Heaven, Led Zeppelin (1971)

*

Ein Mann trat durch die Tür der Hotelbar und schaute sich um. Man hatte das Gefühl, er passte nicht so richtig in dieses Fünf-Sterne-Superior-Hotel. Er blieb nach ein paar Schritten stehen und musterte die anwesenden Gäste. Langsam ging er vor bis zum Tresen und setzte sich auf einen Barhocker. Auf die Frage, was er gerne Trinken möchte, antworte er nur: „Einen doppelten Chivas Regal ohne Eis." Der Barkeeper stellte ein leeres Glas vor ihm hin und schenkte vor seinen Augen das Gewünschte ein.

Unser Mann am Tresen war noch keine 30 Jahre alt und seine Kleidung wies ihn als Geschäftereisenden aus. Designerschuhe, Designerhemd, und das weiße Hemd trug am Kragen den Namenszug der Firma, die er vertrat. Ständig griff er sich an seinen Kopf und zog an seinen kurzen lockigen Haaren. Irgendwas schien ihm unangenehm zu sein. Es setzte sich eine junge Frau neben ihn und der Anschein trog ihn nicht. Die Dame des horizontalen Gewerbes suchte einen Kunden. Der Blick des Barkeepers sprach Bände. Er hoffte nur, dass die Frau nicht wieder Ärger machte.

Sie fragte den Mann nach einem Drink, was er freundlich, aber entschieden, ablehnte. Mürrisch verließ sie den Tresen und suchte sich einen Tisch aus, von dem sie aus alles überblicken konnte.

*

Uwe saß bei Onkel Willi im Büro und sie verhandelten über die Auslandseinsätze. Uwe hatte den Vertrag sehr genau gelesen und mit seinem Vater besprochen. Und alle seine Änderungswünsche machte er zur Bedingung. Fliegen nur erster Klasse, eine persönliche Assistenz vor Ort, Zuschuss für seine Kleidung, usw. usw. Aber das Wichtigste für ihn war: Er wollte nicht in einem Appartement oder etwas ähnlichem untergebracht werden, er verlangte nach einem Fünf-Sterne-Hotel. Natürlich alles inklusiv. Am Tisch saß die Assistentin von Onkel Willi, die jeder nur Tante Lilli nannten. Willi und Lilli hatten seit vielen, vielen Jahren ein Verhältnis miteinander, obwohl beide in einer anderen Beziehung gebunden waren. Aber Scheidung kam für Beide nicht in Frage. Tante Lilli sagte immer: „Wenn ich meinen Willi den ganzen Tag zuhause hätte, würde ich verrückt werden. Nee, so passt das schon."

Tante Lilli schob ihrem Chef, das war er ja trotzdem, einen Zettel zu. Er warf einen kurzen Blick darauf und nickte ihr zu. Dann wandte er sich wieder an Uwe. „Einverstanden. Ich lasse Lilli den Vertrag entsprechend abändern. Aber jetzt habe ich auch noch eine Bedingung. Die brauchen wir nicht niederzuschreiben, da genügt mir Dein Wort." Uwe schaute ihn interessiert an. „Du lässt Deine Haare schneiden. Das sichert Dir ein größeres Ansehen bei den Geschäftspartnern." Uwe schaute ihn ungläubig an. „Uwe, bitte, mach das," mischte sich Tante Lilli ein. „Du hast dadurch nur Vorteile." Und Uwe sagte zähneknirschend zu.

Und jetzt saß unser Uwe ohne seine Mähne in der Hotelbar eines Luxushotels in Hong Kong und trank seinen Whisky. Die Bar füllte sich langsam und als er sich nach einiger Zeit umschaute, saß in einem dunklen Bereich an der Ecke des Tresens eine Frau. Sie musterte ihn die ganze Zeit und Uwe nahm an, die nächste Nutte würde ihn taxieren. Er sprach leise mit dem Barkeeper, aber er bezeichnete sie als erfolgreiches Modell. Uwe ging nicht weiter darauf ein und bestellte sich zu seinem Whisky noch eine Flasche Wasser.

Als er kurz die Toilette aufsuchte und zurückkam, waren seine Getränke verschwunden. Der Barkeeper winkte ihn an das Ende des Tresens, neben das angebliche Modell. Etwas verwundert wechselte er seinen Platz und stellte sich kurz als Uwe Hartmann aus Deutschland vor. „Vera de Vries aus den Niederlanden," kam es prompt zurück und sie hob ihr Glas. „Wundern Sie sich, dass ich sie auf diese Weise zu mir gebeten habe?" „Ehrlich gesagt: Ja," lachte Uwe, „aber Sie werden ihren Grund haben." „Ich fand sie interessant und wollte Sie kennenlernen. Ein Mann, der an der Bar eine große Flasche Wasser bestellt, ist für mich sehr außergewöhnlich."

So gab ein Satz den anderen und man unterhielt sich blendend. Vera de Vries war wirklich ein Modell für die reiferen und etwas stärkeren Damen. Sie präsentierte alle Arten von Garderobe einschließlich Dessous. „Dessous sind meine Leidenschaft. Vielleicht bin ich exhibitionistisch veranlagt? ... Nein, das bin ich bestimmt. Ich liebe es, schöne Wäsche zu tragen und wenn mich jemand darin sieht, genieße ich das." Dabei lachte sie über das ganze Gesicht.

„Sie entschuldigen mich einen Augenblick, ich muss mal." Dabei erhob sie sich von ihrem Barhocker und ging dicht an Uwe vorbei. Er atmete jetzt erst ihr atemberaubendes Parfüm ein und schaute ihr leicht verwirrt nach. „Verdammt, was für eine Frau," sagte er zu sich selbst. „Und ihre Proportionen einfach nur zum Hingucken und zum Staunen." Als sie zurückkam, beobachtete er eingehend ihre Front. Besonders stach ihr nicht unbedingt kleiner Busen hervor. Sie war zwar mollig, aber ihre Figur war für ihn trotzdem perfekt.

„Na, haben Sie mich genug gemustert," fragte sie ihn, aber sie klang dabei nicht böse. „Sie haben eine atemberaubende Figur," schmeichelte ihr Uwe. „Und wenn ich mit einigen Tricks nachgeholfen habe?", lachte sie. „Der Anblick entschädigt und verzeiht alles." „Ich hätte nicht gedacht, dass so ein junger Mann mir die Röte in mein Gesicht zaubern kann. Wie alt sind Sie?" „Gerade einmal 27," gestand er ihr. „Und wie für wie alt schätzen Sie mich?" Uwe schaute sie lange an, streichelte an ihren Augenpartien und ihren Wangen entlang und untersuchte ihre Hände. „Nicht älter als 45, höchstens 47, auf keinen Fall 50." „Danke," und sie drückte ihm einen kleinen Kuss auf seine Wange. „Dabei wollen wir es belassen. Der nächste Drink geht auf mich!"

Gegen Mitternacht waren sie endlich beim „Du" angekommen und als der übliche Kuss anstand, spürten sie die Zungenspitze des anderen, was beide sehr erregte. Ab und zu, wenn die Unterhaltung besonders innig wurde, lagen die Hände auf den Knien oder Schenkeln des / der anderen. Als Uwe wieder einmal über ihre Oberschenkel strich und dabei auf ihre einladende Oberweite schaute, atmete sie tief ein. „Langsam wird es mir warm, sehr warm." Sie strich ihre lockigen braunen Haare aus ihrem Gesicht. „Ich bin gerade in der Stimmung, ich möchte Dir gerne meine Dessous zeigen die ich dabeihabe und gestern und heute vorführen durfte. Möchtest Du?" „Ja, liebend gern," und Uwes Stimme klang kratzig vor freudiger Erwartung.

Er ließ es sich nicht nehmen, ihre Getränke mitzuzahlen und ließ alles auf sein Zimmer schreiben. Dann verließen sie die Bar gemeinsam in Richtung der Fahrstühle. Der Fahrstuhlboy brachte sie in das Stockwerk, in dem ihre kleine Suite lag. Uwe nahm ihr die Karte ab und öffnete damit die Zimmertür. Ein warmes Licht empfing sie und sie führte ihn in den Wohnbereich. „Nimm Dir was zu trinken und setzt Dich auf die Couch. Die Show beginnt bald."

Sie verschwand im Schlafbereich und Uwe hörte die Dusche. Es dauerte eine halbe Stunde, bis sie wieder auftauchte. Aber wie. Perfekt gestylt und eine BH / Höschen-Kombination in dunklem rot, die ihm fast den Atem raubte. In High Heels stolzierte sie an ihm vorbei und Uwe bewunderte ihren Körper. Ihre großen Brüste passten perfekt in die Körbchen. Der Slip betonte ihre satten Pobacken und in der Vorderansicht war eine rasierte Muschi zu vermuten.

„Na, gefällt es Dir," fragte sie und stolzierte auf Uwe zu. Sie beugte sich vor, so dass ihr üppiger Vorbau vor seinen Augen bebte. Bevor sie sich zurückzog, ließ sie es sich nicht nehmen, ihm einen feuchten Zungenkuss anzubieten. Und er nahm dieses Geschenk nur zu gerne an. Damit sie den Halt nicht verlieren würde, griff er ihr anfangs an die Hüften und hielt sie fest. Aber nur wenig später legte er seine Hände auf ihren üppigen Vorbau und streichelte mit seinen Daumen ihre Brustspitzen. Die Wirkung war sofort feststellbar. Ihre Nippel bohrten sich durch den feinen Stoff ihres BHs.

Der Baby Doll, den sie dann vorführte, war die Sünde pur. Die Körbchen waren transparent und zeigten ihre großen Vorhöfe und ihre harten Warzen. Der Schritt war offen und wurde nur von zwei roten Bändchen geschlossen gehalten. Uwe richtete sich auf und zog sie vorsichtig zu sich hin. Mit Lippen und Zunge verwöhnte er ihren Bauch mit dem tiefen Nabel, bis hinunter zum Ansatz ihres Slips. Zwei Finger streichelten von den Oberschenkeln aufwärts über ihre Pussi, die sich ihm heiß und feucht präsentierte. Bevor er noch tiefer vordringen konnte, zog sie sich lächelnd von ihm zurück. „Langsam, junger Mann, langsam. Wir haben noch viel Zeit."

„Du möchtest bestimmt noch mehr sehen," und sie verschwand mit einem neckischen Blick wieder ins Schlafzimmer. Dorthin wurde er ein paar Minuten später gerufen. Als er eintrat, lag sie unter einer dünnen Bettdecke und sie schickte ihn zum Duschen. Uwe beeilte sich und nach kurzem Suchen fand er sogar eine Einwegzahnbürste des Hotels. Nur mit einem Handtuch bekleidet, kam er zurück zu ihr. Sie erhob sich aus dem Bett und zeigte sich ihm in ihrer vollkommenen Nacktheit. Sie wusste sich zu bewegen, trotz hier und da ein paar Pfunde zu viel. Was hatte die Frau nur für ein Selbstbewusstsein! Er ließ sein Handtuch fallen und mit hoch erhobenem Schwanz nahm er sie in seine Arme. „Du verstehst es, Komplimente zu machen," ulkte sie und betrachtete seine stramme Männlichkeit. „Kaum siehst Du mich nackt, kommen Deine Gefühle hoch!"

Ihre Küsse waren mal zärtlich und mal besitzergreifend, ihre Hände griffen jede Stelle von ihm ab. Und sein hartes Teil hatte es ihr besonders angetan. Sie kniete sich vor ihm hin und bedeckte ihn zunächst mit Küssen. Erst dann stülpte sie ihre Lippen über seine Eichel und ließ sich langsam und vorsichtig in ihren Mund ficken. Nach einigen Minuten stand sie auf und legte sich auf das Bett. Jede noch so kleine Falte, jedes einzelne Teil wurde jetzt von ihm untersucht. Ihr erotischer Busen, ihr begehrenswerter Bauch, ihr runder, fester Po und ihre blank rasierte Möse, nichts ließ er aus.

Sein Mund schlürfte den Tau aus ihrem Schoße, seine Zunge drang in ihre Vagina ein, seine Lippen saugten an ihrem Kitzler und seine Zähne bissen zärtlich in ihre Schamlippen. Als er nach oben in ihr Gesicht schauen wollte, waren da ihre mächtigen Brüste im Weg. Sie hatte sie zwischen ihren Händen und massierte sie. Er küsste noch einmal ihren Kitzler und arbeitete sich dann hoch zu ihren Titten. Sie hielt sie ihm hin und er saugte an ihren harten Nippeln. Als sie ihre Brust los lies, sackten sie diese rechts und links an ihren Brustkorb herunter.

„Du hast so einen erregenden Körper," flüsterte er ihr zu und versuchte sie zu umarmen. „Komm jetzt, ich habe lange genug auf Dich gewartet," meinte sie zu ihm und suchte nach seinem Schwanz. „Gib ihn mir," hörte er noch, bevor sie ihn sich selbst in ihre heiße, nasse Möse steckte. Uwe schob gleich ein Stück nach, um nicht wieder herauszurutschen, so nass war sie. Und besonders eng gebaut (Vera, entschuldige bitte), war sie auch nicht. Es machte unheimlichen Spaß mit ihr zu ficken, denn Vera war eine leidenschaftliche Frau. Sie umarmte ihn mit ihren Armen und ihren Beinen, sie wechselten die Stellung, indem er sich, ohne aus ihr herauszugleiten, auf den Rücken legte und sie ihn reiten konnte. Sie trieben es in der Doggystellung, sie trieben es in der Löffelchenstellung, sie wechselten in die Neunundsechziger, um sich etwas zu erholen, kurz um, sie brauchten länger als eine Stunde, bevor sie in einem wilden Orgasmus fielen.

Danach lagen sie noch eine ganze Weile nackt nebeneinander im Bett und streichelten sich. „Gehst Du jetzt bitte," bat sie ihn auf einmal. „Ich muss noch ein bisschen schlafen. Und Dir würde es auch guttun." „Sehen wir uns morgen Abend wieder?", fragte er beim Hinausgehen. „Ich fliege gegen Mittag zurück nach Europa," sagte sie nur, als sie ihren Kopf schüttelte. Uwe ging in sein Zimmer und legte sich auf sein Bett. „Eine tolle Frau," dachte er noch, bevor er einschlief.

Jahre später sah er sie in einer Talkshow im Fernsehen wieder. Es ging um sie und das Ende ihrer Karriere. Hier erfuhr er ihr richtiges Alter. „Ich bin jetzt im Rentenalter, ich reise nicht mehr durch die Welt und werde nur noch in den Niederlanden ein paar Termine wahrnehmen." Uwe bauchte nicht lange nachzurechnen: „Aber dann war sie ja schon ... 58, als wir uns in Hong Kong trafen!"

*

Gegen 9 Uhr holte ihn ein Fahrer beim Hotel ab und fuhr ihn zu seinem Arbeitsplatz. Seine Mannschaft erwartete ihn schon, als er den Besprechungsraum betrat. Uwe begrüßte jede und jeden freundlich mit Namen und bat sie, Platz zu nehmen. Er hatte sich schon die letzten Tage in Deutschland und auf dem Flug mit diesem Projekt beschäftigt und er konnte viele Entscheidung nicht verstehen. „Kein Wunder, dass es nicht vorwärts geht," hatte er zu Onkel Willi bei der Abreise gesagt. „Die da drüben haben es verkackt! Stümperhaft, laienhaft, lachhaft." „Dann schmeiße von denen raus, wen Du willst. Meinen Segen hast Du. Aber bitte rufe mich jeden Tag an und berichte mir über die Vorfälle. Und je eher ich über Schwierigkeiten informiert bin, umso eher kann ich bei Ärger von hier aus dagegen steuern. Mache es gut, mein Lieber. Und bringe den Laden da drüben in Schwung."

Uwe blieb stehen und schaute in die Runde. „Sie haben alle für die nächsten Tage frei. Alle bis auf Linda." Er schaute die junge Mitarbeiterin an. „Sie möchte ich zu meiner Assistentin machen. Ich brauche ihr Fachwissen und ihre Kenntnisse hier vor Ort. Möchten Sie?" Ein leichter roter Hauch überzog Lindas Gesicht und sie sagte schnell zu. „Alle anderen werden wir abwechselnd und allein zu einer Besprechung bitten, um ihre Ansichten und Absichten kennenzulernen. Linda. Sie haben von allen die Handynummer?" Und noch einmal an alle gewandt: „Ich möchte, dass Sie für uns ständig erreichbar sind."

Er ging zur Tür und schaute Linda an. „Kommen Sie bitte? Wie haben zu arbeiten." Linda schaute ihre Kolleginnen und Kollegen an und zuckte mit den Schultern. Dann beeilte sie sich, ihrem neuen Chef zu folgen. In seinem Büro ließ er sich in seinen Stuhl fallen und bot seiner neuen Assistentin einen Platz neben sich an. „Gibt es hier Kaffee?", wollte er von ihr wissen. „Ich bringe ihnen einen," sagte sie schnell. „Stopp, mit absoluter Sicherheit machen Sie das nicht. Sie sind meine Assistentin, nicht meine Bedienung. Zeigen sie mir die Maschine, ich hole ihn mir selbst." Er stieg in ihrer Achtung noch ein Stück höher.

Er folgte Linda auf den Gang hinaus und zog sich an dem nahen Automaten einen Kaffee. Etwas peinlich war ihm, dass ihm seine Assistentin mit Kleingeld aushelfen musste. „Fühlen Sie sich eingeladen, Chef," meinte sie lachend. Zurück in seinem Büro ließ er sie aus ihrem bisherigen Leben erzählen. Dabei musterte er die unscheinbar wirkende Frau. Sie kam aus Irland und sie hatte diese typischen roten Haare und in ihrem schönen Gesicht tummelten sich die Sommersprossen. Sie war etwas kleiner als Uwe, schlank, mit einem kleinen Busen und einem süßen Po. Sie hatte in London und in Berlin im Fachbereich Elektro das Ingenieurwesen studiert und mit Bravour abgeschlossen.

Und jetzt sollte sie Uwe im Bereich Robotik unterstützen und beraten. „Ich habe vor, alle auf Herz und Nieren zu prüfen und wenn ich das Gefühl habe, dass jemand nicht mitziehen will, oder sich einen faulen Tag erlaubt, dann fliegt er raus. Die Zustimmung aus Deutschland für dieses Vorgehen habe ich bereits. Und Sie, Linda, unterstützen mich bitte dabei. Und wenn Sie einmal anderer Meinung sind, bitte, bitte halten Sie sich damit nicht zurück. Ich brauche auch die weibliche Sicht auf die Dinge." „Das wird spannend," meinte sie und lächelte Uwe an. „Sehr spannend. Und ohne vorzugreifen oder Sie beeinflussen zu wollen. Die Hälfte der Kollegen taugt nichts. Fachlich ungeeignet und immer für Ausflüchte gut."

Die nächsten Tage wurden arbeitsreich, aber erfolgreich. Uwe entließ aus dem Robotik-Team die Hälfte der Mitarbeiter, egal ob Männchen oder Weibchen, und stellte kurzfristig 3 neue Ingenieure ein. Nach drei Wochen stand seine neue Mannschaft. Alles junge wissbegierige und leistungsbereite Männer und Frauen. Zu Linda hatte er ein freundschaftliches Verhältnis und sie war die Einzige im Team, die ihn duzen durfte. Mit dem Rest verfolgte er die alte Schule: Der Chef siezt grundsätzlich alle und sie haben ihn natürlich auch zu siezen. Er ging dazu über, die Leute mit Vornamen anzureden, aber auf das „Sie" legte er weiterhin wert.

Linda vertraute ihm an, dass man ihm ein Verhältnis mit ihr andichtete. Er berief höchstpersönlich eine sofortige Teamsitzung ein und stellte sehr scharf und deutlich klar, dass er sich dies verbieten würde. „Das nächste Mal hat dies arbeitsrechtliche Konsequenzen." Da fror sogar Bo, wie er genannt wurde und als Clown und Sonnenschein der Gruppe galt, das Lachen im Gesicht ein. Uwes Führungsstil war hart, aber gerecht. Aber alle merkten, das Team arbeitete unter ihm perfekt zusammen. Und sie alle hatten Erfolg. Nach einem halben Jahr hatten sie mehr geschafft als vorher in zwei Jahren.

In einer Telefonkonferenz mit Deutschland lobte Onkel Willi ausdrücklich die gesamte Mannschaft und stellte ihnen zum Jahresende eine Erfolgsprämie in Aussicht, die dann auch ausbezahlt wurde. Mitte Dezember 1983 flogen alle in ihre Heimatländer und durften drei Wochen bei ihren Lieben verbringen. Uwe blieb ein paar Tage bei seinen Eltern, besuchte natürlich sie Schusters und seine Freunde Agate und Bernd, konnte es aber in seiner alten Wohnung nicht aushalten. Zuviel, wenn nicht alles, erinnerte ihn an Anette.

Er verbrachte eine Woche auf Mallorca und kam beim Feiern an der Playa auf andere Gedanken. Am 8. Januar 1984 landete er wieder auf dem Flughafen in Hong Kong. Linda war schon einen Tag vorher angereist und hatte auf Uwes Wunsch für den 9.01. eine Teamsitzung einberufen. Sie legten gemeinsam den neuen Fahrplan für das neue Jahr fest, den Uwe auf dem Flug ausgearbeitet hatte. Es wurde ein erfolgreiches Jahr und der „Chef", wie ihn alle nannten, teilte ihnen im Oktober mit, dass er das Team zum Jahresende verlassen würde, um sich einer neuen Aufgabe in Saigon zu widmen. Die Konzernleitung bestimmte auf seiner Anregung hin, Linda als seine Nachfolgerin.

*

Zum Jahresbeginn 1985 kam er in Saigon an und er merkte gleich, dass dies hier ein einziger Reinfall würde. Das ihm zur Verfügung gestellte Team war fachlich schlecht ausgebildet, hatte Probleme mit der englischen Sprache und war auch nicht sonderlich erbaut darüber, einen Chef aus Deutschland zu bekommen. Es ging, um es einfach zu sagen, nichts voran. Ein Mitarbeiterwechsel brachte auch nichts und so schlug Uwe im August 1985 der Leitung in Deutschland vor, das Saigonprojekt einzustellen. Onkel Willi teilte ihm ein paar Tage später mit: „Uwe, walte Deines Amtes. Kündige alle Mitarbeiter und löse alle Verträge aus diesem Projekt, egal wie. Dann sehen wir uns in Deutschland. Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende."

Nach sechs Wochen betrat ein gutgelaunter Uwe das Büro von Tante Lilli und fragte nach ihrem Mann und Chef. Lilli stand gleich auf und nahm ihn in ihre Arme. „Schön, dass Du wieder da bist. Er wartet schon auf Dich." Eine herzliche Begrüßung durch seinen direkten Chef eröffnete einen Sitzungsmarathon mit allen möglichen Damen und Herren des Unternehmens. Ausdrückliches Lob bekam Uwe für das Hong Kong -- Projekt. Kopfschütteln herrschte bei seinem Bericht über die Umstände in Saigon.