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Ein erregender Erreger 02: Fieber

Geschichte Info
Wenn ein Virus für sehr eigennützige Zwecke missbraucht wird.
9.6k Wörter
4.67
12.3k
3

Teil 2 der 3 teiligen Serie

Aktualisiert 06/11/2023
Erstellt 03/10/2022
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Wenn ein Virus für sehr eigennützige Zwecke missbraucht wird.

********************

Daniel Forester ist intelligent, smart, gutaussehend und erfolgreich. Er ist Vizepräsident einer Forschungseinrichtung, verheiratet mit der bildhübschen Loreen, er hat ein großes Haus, einen Bentley, zwei Töchter. Und außerdem eine gewaltige Midlife-Crisis. Denn hinter der Fassade kriselt es: Daniel kommt sich ausgebrannt vor. Sein Job macht ihm keinen Spaß, seine Frau will nicht mehr mit ihm schlafen.

Da bekommt er durch Zufall ein genverändertes Grippevirus in die Hand. Zu den Krankheitssymptomen gehört ein massiver sexueller Schub. Welch ein Glück, dass gerade die nächste Vorsorgeimpfung für Loreen ansteht...

Ein erregender Erreger:

1: Infektion -- Ein trockener Wissenschaftler als Mega-Sexmaschine? WTF?

2: Fieber -- Wenn ein Virus für sehr eigennützige Zwecke missbraucht wird.

3: Schwindel -- Die Wahrheit über das Virus kommt ans Licht. Ist es zu spät?

4: Ohnmacht -- Sex-Chaos auf allen Straßen. Die Pandemie greift um sich...

***

Diese kleine Satire hatte ich schon vor einigen Jahren angefangen, lange vor Covid19. Heute passt sie ganz gut in die Zeit, schätze ich. Daher habe ich sie nun upgedatet, zu Ende geschrieben und veröffentliche sie hiermit erstmalig.

WARNUNG: Dieser Text ist infiziert und daher krankhaft, er wird aus gutem Grund unter „Horror" veröffentlicht. Wer es süß und gediegen haben möchte, sollte besser etwas anderes lesen. In diesem Sinne: Viel Spaß bei der nächsten Welle und so ;-)

Dingo

********************

„Aber Mr. Forester! Ich dachte, wir würden über das Angebot sprechen!"

Daniel schloss Samantha fester in die Arme und ließ sich auch von den gegen seine Brust gestemmten Händen nicht beirren.

„Ich heiße Daniel", raunte er ihr mit einem gewinnenden Lächeln zu und genoss es, wie sich ihre Taille unter seinen Fingern anfühlte. Jung und straff und biegsam. Eine reife Frucht, die dringend gepflückt gehörte. „Komm schon, Baby. Du wusstest genau, weshalb ich dich in ein Hotelzimmer eingeladen habe, oder? Über die Pipetten können wir später reden."

Das Mädchen, höchstens zwanzig, rothaarig und hübsch, seufzte tief und gab ihren Widerstand auf. Sie lächelte verschämt zu ihm auf.

„Sie sind einfach zu überzeugend, Mr. Forester... Daniel. Kein Wunder, dass du Vizepräsident geworden bist."

„Und du bist eine begabte Verkäuferin." Er beäugte ihren Ausschnitt. „Deine Warenpräsentation ist erstklassig."

Ein gurrendes, wenn auch etwas unsicheres Lachen antwortete ihm. Sie tat es nicht gern, das spürte er. Aber sie würde mit ihm ins Bett gehen, um den Auftrag zu erhalten.

Sein Institut gehörte zu den größten Kunden von „Bearnes Pharmaceuticals Ltd.". Der Fünfjahresauftrag über Pipetten, Reagenzgläser und ähnlichem Zeugs würde ihrem Arbeitgeber ordentlich Geld in die Kasse spülen. Der alte Bearnes kannte das Geschäft genau. Er wusste, wie die Außendienstlerinnen gebaut sein mussten, die er zu seinen Geschäftspartnern schickte. Sehr schön!

Er zog die Kleine an sich und küsste sie. Für einen Augenblick flackerte Panik in ihren Augen. Dann spürte er, wie ihre Lippen weich und sanft wurden und sich für ihn öffneten. Zögernd legten sich zwei Hände auf seinen Rücken. Ein einwandfreier Beweis ihres freien Willens. Seine Machtposition für ein kleines Abenteuer auszunutzen, das war eine Sache. Auf einen Prozess wegen sexueller Belästigung verspürte er wenig Lust.

Auch als er jetzt seine Hand voll auf Samathas Po schob -- aufreizend prall unter dem Kostümrock -- und ihr seine Zunge in den Mund zwang, da zuckte sie nicht zurück. Stattdessen drängte sie sich an ihn und rieb ihre Brüste gegen seine Rippen. Die junge Vertreterin war knapp mittelgroß und schlank, mit appetitlichen Rundungen an den richtigen Stellen. Besonders ihre roten Haare gefielen ihm. Das erinnerte ihn an Melissa, seine persönliche Assistentin bei der Arbeit. Die sah zwar noch besser aus als dieses kleine Zuckerstückchen hier, doch eine Mitarbeiterin im eigenen Haus würde er niemals anrühren. Zu gefährlich.

Samantha trug die Haare schulterlang um ein offenes Gesicht mit einer Stupsnase und blaugrauen Augen. Ganz hübsch, aber eigentlich nicht sein Typ. Er stand eher auf größere Frauen. Auf die Dunklen, Brünetten. So wie Loreen, seine Ehefrau. Ja, Loreen war schon immer seine Traumfrau gewesen, seitdem er sie zum ersten Mal gesehen hatte. Damals, in Colorado City, als...

Doch Stopp! Er wollte nicht an sie denken! Jetzt hieß es, sich voll auf diese Sahneschnitte hier im Hotelzimmer zu konzentrieren. Auf Samanthas herrlichen Arsch unter seinen Fingern. Auf ihre süße Zunge, mit der sie ihm entgegenkam. Auf die aufreizende Art, wie sie seufzte und sich an ihn klammerte.

Daniel Forester, 42 Jahre alt, verheiratet, Vizepräsident einer renommierten Forschungseinrichtung in Washington, D.C., stürzte sich grimmig in die Affäre. Nicht seine erste. In den letzten Jahren floss ein steter Strom von willigen Mädchen und notfalls bezahlten Escort Girls an ihm vorbei, die sein anstrengendes Leben versüßten. Ein Mann in seiner Position brauchte das einfach, wenn im Ehebett nichts mehr lief, oder? Und, viel wichtiger: Es boten sich immer ausreichend Möglichkeiten. Sein Beruf verpflichtete ihn zu längeren Reisen, quer durch die USA und auch international.

Ihm war es verflucht egal, ob die Flittchen in sein Bett hüpften, weil sie sich davon Aufträge erhofften, sich Hilfe bei der Karriere versprachen, oder weil sie ihn unwiderstehlich fanden. Hauptsache, sie machten die Beine für ihn breit.

Seine Hand fuhr unter Samanthas Kostümjacke und stieß auf eine Brust, klein und straff. Gierig griff er sich die Halbkugel, befühlte das aufregend junge Fleisch unter dem dünnen Stoff ihrer Bluse. Das Mädchen erzitterte, der Nippel explodierte geradezu zwischen seinen Fingern. Ohne den Kuss zu lösen zog er ihr die Jacke über die Schultern. Sie half und streifte das Kleidungsstück ab. Die Haut ihres Oberkörpers leuchtete beinahe, so hell war ihr Teint.

„So ist´s gut", murmelte Daniel und knöpfte sich das Hemd auf. Innerhalb weniger Minuten drängten sie sich beide nackt und keuchend auf dem Bett. Samantha griff nach seinem harten Schwanz und drückte. Das fühlte sich köstlich an. Doch Daniel registrierte, wie unsicher seine Gespielin sich anstellte. Er seufzte innerlich. Wieder so ein unerfahrenes, junges Ding, dessen Hauptargument in der jugendlichen Frische ihres Körpers bestand. Nun ja. Das war okay für ein kurzes Abenteuer. Mehr suchte er auch nicht.

Die Vertreterin schob sich auf dem blütenweißen Laken zurecht und spreizte die Beine. Sie hatte die Augen geschlossen und hielt den Kopf abgewandt. Das störte Daniel wenig. Er küsste ihren glatten Hals, streichelte begierig über ihren Leib, und brachte seine Erektion an ihre rot umwucherte Scham. Ohne übertriebene Rücksicht drang er ein. Sie keuchte abgehackt, als er sich in sie bohrte. Ja, das mochte er, wenn eine Muschi noch nicht richtig feucht war. Dann rieb sich die weiche Röhre so intensiv an seinem Schwanz, als würden zehn erfahrene Finger ihn mit höchster Aufmerksamkeit walken. Loreen hatte das manchmal gemacht, aber...

Nein! Loreen hatte hier nichts verloren! Weder in natura, noch in seinen Gedanken. Gewaltsam verdrängte er das Bild seiner unerreichbaren Frau und konzentrierte sich auf den zierlichen Leib, den er hier und jetzt fickte. Er stieß zu, im steten Rhythmus, und verfolgte, wie seine Eichel in Samantha vor und zurück glitt, inzwischen sanft und feucht umfangen. Seine Finger tasteten nach ihren bei jedem Anprall hüpfenden Brüsten, nach ihrer Kehle, ihrem Bauch.

Sie war nun auch heiß und ging mit, keuchte schnell. Er schob die Hand tiefer, befühlte ihren Schlitz und die geweiteten Falten, zwischen denen sein Kolben ein und aus fuhr. Der Geruch ihrer gemeinsamen Lust stieg in seine Nase, herb und verlockend wie ein köstliches Gewürz.

„Mmja, das mag ich", flüsterte sie, mit immer noch geschlossenen Augen. „Streichel mich da."

Für eine irrwitzige Sekunde erfüllte ihn der Impuls, ihre Klitoris zwischen die Finger zu nehmen und so hart zuzudrücken, bis sie aufschrie vor Schmerz. Die Schlampe verlangte etwas von ihm?

Er tat es nicht, erschrocken über seine unwillkürliche Reaktion. Stattdessen rieb er fest, stimulierte sie gezielt und schnell. Er kannte die Frauen. Er wusste, was sie brauchten. Das musste ihm dieses halbe Kind nicht erst sagen.

Samantha stöhnte hingebungsvoll und erschauerte am ganzen Leib. Inzwischen war kein Zeichen von Widerstand oder Zurückhaltung mehr spürbar. Das Mädchen bockte und wand sich unter ihm und genoss den harten Fick nach Leibeskräften, ebenso die manuellen Reize. Es verschaffte ihm eine Befriedigung eigener Art, auf ihrem Körper zu spielen wie auf einem Instrument. Vermutlich entlockte er ihr Töne, die sie selbst kaum kannte. An der Art, wie sie ihre Schenkel rhythmisch gegen seine Hüften presste spürte er genau, wie sie dem Orgasmus entgegen taumelte. Sie stieß einen tiefen, kehligen Ton aus.

Loreen war auch manchmal laut gewesen im Bett. Sie hatte gestöhnt und geschrien, manchmal fast geheult. Ihre intensive Reaktion hatte seine Lust angefacht, wie ein Sturm ein Feuer hochpeitschte. Gott, was gäbe er darum, mit seiner Loreen durch die Kissen zu toben, anstatt mit diesem unreifen Ding.

Seltsam unbeteiligt verstärkte er seinen Ansturm und pumpte schnell und heftig, ohne Unterlass. Samantha hatte einen Arm über die Augen gelegt und den Mund weit aufgerissen, sie schluckte die Luft mehr, als dass sie sie atmete. Ihre Brustwarzen ragten hoch wie Bleistiftstummel, ihre angespannte Bauchdecke zitterte sichtlich.

Roh drängte er einen Finger in ihre Muschi, neben seinem Schwanz, und presste ihn direkt auf ihre Klitoris. Sie bog sich durch und versteifte sich für eine Sekunde wie ein Brett. Dann schwappte der Höhepunkt über sie hinweg, und sie gurgelte vor sich hin, während ihr Körper losgelöst zuckte und pulsierte und ihre Fingernägel sich unkontrolliert in seinen Rücken gruben.

Daniel verspürte Befriedigung. Befriedigung über seine Künste als Liebhaber, über seine Expertise beim Sex. Er mochte es, wenn die Dinge sich exakt so entwickelten, wie er es wollte.

Doch gleichzeitig biss er mürrisch die Zähne aufeinander. Klar, solche jungen Küken schmeckten lecker. Aber eigentlich wollte er nicht Samantha oder Ann-Catrina oder Natasha oder Jodie oder wie immer sie hießen. Er wollte seine Loreen! Seine ihm angetraute Ehefrau, mit ihrem göttlichen Leib und ihrer unvergleichlichen Begeisterungsfähigkeit. Er wollte...

Was war das?

Sein Schwanz war im Handumdrehen erschlafft. Von ihm unbemerkt, bis Samanthas letzte ekstatische Konvektionen der Scheidenmuskeln das weiche Ding heraus gedrängt hatten. Jetzt hing es nass und kühl zwischen seinen Beinen. Ein überflüssiges Anhängsel, ein Werkzeug ohne sinnvollen Einsatz.

Er registrierte, dass Samantha ihn ansah.

„Was ist?", flüsterte sie unsicher.

„Nichts", knurrte er und schob sich zur Seite.

„Aber..."

„Zieh dich an und verschwinde."

Sie machte den Mund auf. Dann sah sie seinen Blick und presste die Lippen fest aufeinander. Er ignorierte sie, als sie sich aufrappelte und ihre verstreuten Kleider zusammensuchte. Ein Knäuel aus Frustration und Wut glühte in seinem Bauch vor sich hin. Er starrte zur Decke hoch und versuchte erfolglos, herauszufinden, was eigentlich los war.

„Daniel... Mr. Forester. Was... was machen wir denn jetzt mit dem Auftrag?"

Samantha stand vor dem Bett und wagte kaum, ihn anzusehen. Mit ihrem verschmierten Lippenstift und der derangierten Kleidung wirkte sie kein bisschen erotisch. Eher lächerlich, und beinahe bemitleidenswert.

„Wir kaufen das Zeug", murmelte Daniel. „Hau schon ab."

„War ich...?"

„HAU AB!"

Sie flüchtete. Als die Tür hinter ihr ins Schloss fiel, setzte er sich auf und nahm das Gesicht zwischen seine Hände.

Was zur Hölle war nur mit ihm los?

Sein Job langweilte ihn in letzter Zeit. Seine Familie brauchte ihn kaum. Seine Frau -- ha! Wenn ihm nun sogar diese kleinen Abenteuer keinen Spaß mehr machten -- wie sollte er sein Leben nur bewältigen? Die Zukunft erstreckte sich dumpf und grau vor ihm. Ein Leichentuch.

„Das ist völlig normal", hatte Trevor kürzlich gelacht, als er gegenüber seinem alten Freund diese Gefühle angedeutet hatte. „Nennt sich Midlife Crisis, mein Lieber. Niemand kommt davon, glaub mir."

So ein Blödsinn! Er musste nur das richtige Mittel finden. Den richtigen Dreh. Dann würde wieder alles laufen wie am Schnürchen.

So wie immer.

***

„Also, was haben wir heute Morgen?"

Daniel blickte mit strengem Blick in die Runde. Diesen Blick hatte er lange geübt und zu einer gewissen Meisterschaft entwickelt. Er signalisierte seinen Mitarbeitern genau die richtige Mischung aus Überlegenheit, Interesse und väterlicher Güte. Das hielt die Leute auf Trab. Insbesondere bei Gelegenheiten wie dieser Routinebesprechung am Montagmorgen. Es zahlte sich aus, dem Personal zum richtigen Zeitpunkt in den Hintern zu treten. Dann liefen alle die ganze Woche wie geschmiert.

Außerdem überdeckte sein Gehabe die Tatsache, dass er seinem neuen, prestigeträchtigen, und ausnehmend gut bezahlten Job bereits wieder überdrüssig war, obwohl er kaum ein halbes Jahr im Amt verbracht hatte. Eigentlich kümmerte es ihn einen Scheiß, wie die verschiedenen Untersuchungen und Testreihen vorankamen.

„Ich habe nur die Verträge mit dem Labor in Schottland." Sein Assistent Jim Riley rechts von ihm blätterte in einem Wust von Ausdrucken. „Aber darüber haben wir letzte Woche schon gesprochen. Da geht es nur noch um die Freigabe durch die Rechtsabteilung und die Unterschriften."

Daniel nickte. Auch das Nicken stellte keine einfache Kopfbewegung dar. Die Geste strahlte eine ebenso gravitätische wie elegante Meinungsäußerung dar. Huldvolle Akzeptanz. Angedeutete Zustimmung. Ein absoluter Monarch hätte so auf den Vorschlag eines minderen Sterblichen reagiert. Das hatte er lange Jahre geübt und bis zur Perfektion gebracht.

„Ich kümmere mich gleich heute drum", fügte Jim schnell an und warf ihm einen Seitenblick zu. „Bis übermorgen sollten wir den unterschriftsreifen Ausdruck haben."

„Hm."

Daniel sah ihn zwei Sekunden an, um dann wieder auf die Themenliste vor ihm zu blicken. Der Blick enthielt keine Aussage, nicht die Andeutung einer Stellungnahme. Das würde den Jungspund den ganzen Tag auf Trab halten. Er wandte sich an seine Assistentin Melissa, die neben ihm auf einem Notebook herum tippte.

„Halten Sie das für´s Protokoll fest, ja?"

„Klar."

Eifrig schrieb sie weiter. Daniel lehnte sich kurz in ihre Richtung und warf einen prüfenden Blick auf den Bildschirm. Schließlich arbeitete sie erst seit vier Wochen im Haus, die Tinte unter ihrem Hochschulabschluss war noch nicht ganz trocken. Da musste man als verantwortungsvoller Vorgesetzter dahinter her sein, nicht wahr? Außerdem stellte das eine gute Gelegenheit dar, dem gertenschlanken Mädchen seitlich in den Ausschnitt zu spähen. Melissa brachte wenig Oberweite mit, aber was er erspähte, sah nach erster Klasse aus.

Als Vizepräsident hatte er natürlich Anrecht auf ein ebenso blitzgescheites wie bildhübsches Mädchen als persönliche Assistentin. Er erinnerte sich an Samanthas roten Schopf. Melissa war viel zierlich gebaut, fast dünn. Sie musste sich herrlich schmal in seinen Armen anfühlen, wenn...

Schnell richtete er sich wieder auf und blickte herrisch in die Runde.

„Bei uns gibt es ein paar Probleme mit der Ebola-Versuchsreihe", meldet sich nun Violet Strake von der linken Seite des Besprechungstisches. „Nichts Ernstes. Mundee glaubt, es liegt an der Software der Sequencer. Aber wir bekommen eine Verzögerung von einigen Tagen rein."

„Gut. Bitte kümmern Sie sich darum."

Violet gegenüber war ein etwas wärmerer Ton angebracht. Sie war eine sehr fähige Molekularbiologin. Außerdem sah sie lecker aus. Schlank und elegant, stets beherrscht und kühl. Daniel vermutete, dass sich unter der professionellen Schale ein glutheißer Kern verbarg. Eine Affäre mit einer Mitarbeiterin, auch noch einer direkten Untergebenen, das kam natürlich nicht in Frage. Er hatte seine Karriere unter anderem der Tatsache zu verdanken, dass er Risiken nur einging, wenn die Belohnung es wert war.

Andererseits...

„Ich habe hier eine seltsame Geschichte."

Das war der alte Walter. Daniel fixierte ihn. Diesen ewig schwitzenden Fettsack würde er bei nächster Gelegenheit feuern. Ihm war völlig egal, ob jemand schon seit dreißig Jahren in seinem Zentrum arbeitete oder nicht. Er wollte Leute, die sich für ihn den Arsch aufrissen und dabei gut aussahen!

Walter fügte an: „Drüben in Chicago hat sich Dr. Spirelli, ein Labormitarbeiter, versehentlich mit einem modifizierten Grippevirus angesteckt, an dem sie gerade arbeiten."

Alle blickten auf und hielten den Atem an.

Walter winkte ab.

„Nichts Gefährliches. Das Virus kann sich nicht weiterverbreiten. Es hat ein E-43-Zerfallsmolekül eingebaut und zersetzt sich nach wenigen Tagen selbst. Außerhalb des Körpers stirbt es sofort ab, eine Tröpfcheninfektion kann es also nicht geben. Und im schlimmsten Fall läuft die Nase ein wenig. Das war ein neuer Träger für das „Radical"-Projekt der CIA, aber noch ohne programmierte Organschäden."

„Gut. Und was ist daran seltsam?" Daniel ließ einen Hauch Ungeduld in seine Stimme einfließen. Meine Zeit ist zu wichtig für so einen Mist, hieß das.

„Tony Spirelli zeigte gewisse... Verhaltensauffälligkeiten, bevor er starb." Walters Gesicht glänzte rot. „Eh -- er fing an, den Frauen im Labor nachzustellen. Dabei war er sonst absolut schüchtern, schreibt sein Chef."

„Aggressiv?" Jim neben ihm beugte sich vor.

„Nein, eigentlich nicht. Zuerst hat es auch niemand bemerkt. Aber er verschied an Herzversagen, als er eine Assistentin in seinem Büro, äh, vögelte. Erst danach kam raus, dass er es in den zwei Tagen zuvor bereits mit einigen anderen Mitarbeiterinnen im Institut getrieben hatte. Sie alle beschrieben ihn als, ich zitiere: ´unglaublichen Liebhaber´. Leider hatte er wohl ein schwaches Herz, das die plötzliche Aktivität nicht aushielt. Das Mädchen hat dabei einen, äh, Schock erlitten."

Daniel setzte sich auf und schürzte die Lippen. Zum ersten Mal an diesem Morgen -- zum ersten Mal seit mehreren Wochen, um genau zu sein -- lief sein Gehirn auf voller Geschwindigkeit. Es arbeitete mit der Kapazität, die ihn überhaupt erst auf diese bequeme und gut bezahlte Position des Vizepräsidenten eines halbstaatlichen Genforschungscenter gehievt hatte. Der Computer in seinem Kopf nahm diese Information auf, kalkulierte Konsequenzen, wog Optionen gegeneinander ab, stellte kritische Verzweigungen dar. Ein Labyrinth von Möglichkeiten tat sich unvermittelt auf.

Er war gut, ja brillant. Daran zweifelte weder er selbst, noch seine Kollegen oder Vorgesetzten. Doch in letzter Zeit hatte sich an der Stelle, wo früher sein Ehrgeiz brannte, eine Art schwarzes Loch aufgetan. Noch eine Beförderung? Wozu? Noch mehr Geld? Wozu? Noch eine wichtige Rede auf einem Kongress, Beifall, Dankadressen? Wozu?

Die Tatsache, dass eine Midlife-Crisis im Alter von 42 völlig normal, ja geradezu unumgänglich erschien, tröstete ihn kein bisschen. Da hatte er sich über 20 Jahre lang abgerackert. Erst das Medizinstudium, dann Jura. Er hatte als Assistent in Stanford geschuftet, sich in der Forschung einen Namen gemacht, und Kontakte in die Politik geknüpft. Er war an der Gründung eines Biotech-Startups beteiligt, hatte nach dessen Verkauf zu einem Pharmakonzern gewechselt und sich dort bis auf Vorstandsebene vorgekämpft. Vor einem halben Jahr hatte er schließlich diese wunderbare Stelle direkt in Washington ergattert. Das Zentrum lief praktisch von alleine. Er hatte wenig zu tun und bekam dafür ein unglaubliches Gehalt.

Eine glanzvolle Karriere! Ganz zu schweigen von seiner Bilderbuchehe, von der perfekten Familie, von dem prächtigen Haus, von seinem Bentley.