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Ein Studentenleben in den 80ern 04

Geschichte Info
Man muss sich nicht immer lieben, um Spaß zu haben.
8.9k Wörter
4.64
36.5k
6

Teil 4 der 10 teiligen Serie

Aktualisiert 06/08/2023
Erstellt 02/23/2018
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Die Zeit zwischen dritter und vierter Folge konnte zum Glück kürzer gehalten werden. Dieses Mal geht es wieder etwas öfter „zur Sache". Alle, die an solchen Handlungen beteiligt sind, haben selbstverständlich das 18. Lebensjahr vollendet.

Christoph versuchte, zumindest noch ein Stündchen weiterzuarbeiten, musste aber immer wieder auf Fraukes Karteikarte schauen. Die Konzentration, die er gebraucht hätte, um die Hausarbeit sinnvoll fortzusetzen, brachte er nicht mehr auf. Nach zwanzig Minuten beschloss er, es für heute gut sein zu lassen. Zuhause angekommen, verfrachtete er seine Einkäufe im Kühlschrank und klingelte dann bei der Nachbarwohnung.

Die Frauke, die ihm öffnete, war wieder die vom Nachmittag ihres Kennenlernens: völlig verheult, tieftrauriger Blick, hängende Schultern. Und trotzdem so schön, dass es kaum auszuhalten war. Mit einer Mischung aus Wut und Verzweiflung schaute sie ihn lange wortlos an und zischte dann: „Ich bin eine naive, dumme Kuh."

„Unsinn! Du bist ganz sicher nicht naiv und schon gar nicht dumm. Aber wenn Du mir erzählen magst, was Dich so geärgert hat, höre ich gerne zu."

„Natürlich erzähle ich es Dir", erwiderte Frauke, jetzt wieder deutlich ruhiger. „Entschuldige bitte, dass ich Dich so angeraunzt habe. Das war doof und unfair. Du kannst ja gar nichts dafür."

„Kein Problem. Ich bin nicht sauer."

„Danke! Du bist der Beste! Du hast uns ja vorhin gesehen. Kanntest Du eigentlich Christiane?"

„Also, wir sind jetzt nicht in der gleichen Clique. Aber kennen tue ich sie natürlich. Sie ist ja eine der Besten in unserem Semester und stellt in den Vorlesungen immer ziemlich schlaue Fragen. Nicht angeberisch oder besserwisserisch, sondern richtig schlau. Außerdem weiß ich, dass sie im Studentenorchester Querflöte spielt. Und", an dieser Stelle grinste Christoph etwas, „dass sie sich meistens ziemlich unauffällig kleidet, aber in Wirklichkeit süße kleine Brüste und einen total knackigen Apfelpo hat."

„Waaas? Woher weißt Du das denn?" Man konnte merken, dass Fraukes Gesichtsfarbe in Sekundenbruchteilen von „vornehmer Blässe" ins Dunkelrote wechselte.

„Wir haben mal zusammen geduscht. Alles total harmlos. Die Geschichte kann ich gerne mal erzählen. Jetzt bist aber erst mal Du dran."

„Ja gut. Also ganz direkt gesagt: Christiane ist der Grund, warum ich von Hamburg nach Passau gewechselt bin. Oder besser gesagt: Sie war der Grund."

„Ach Du Scheiße", entfuhr es Christoph. Man konnte es so verstehen wie: „Ach Du Arme, das tut mir aber jetzt Leid". Gemeint war etwas anderes: Christoph hatte die zwei Tage mit Frauke sehr genossen. Er war von dieser einzigartigen Mischung aus Klugheit, Schönheit und Herzlichkeit sehr berührt. So sehr, dass er auf dem besten Weg war, sich in sie zu verlieben. Gestern Abend vor dem Einschlafen, als er sich mal wieder etwas Entspannung verschaffte, hatte er sich vorgestellt, es wäre nicht seine, sondern Fraukes Hand, die sein Teil verwöhnte. Und jetzt wurde klar, dass daraus wohl nie etwas werden würde. So ein Mist! Zeigen durfte er das aber nicht. Schließlich ging es jetzt darum, Frauke wieder aufzubauen.

„Ja genau! Scheiße! So fühlt es sich an."

„Was ist denn eigentlich passiert?"

„Was passiert ist? Dass Christiane ein unzuverlässiges und verlogenes Stück ist. Und dass ich das leider erst mitbekommen habe, als ich schon hier war. Das ist passiert. Aber vielleicht sollte ich von vorne anfangen. Der Anfang der ganzen Geschichte war nämlich noch total schön: Kurz nach Semesterbeginn habe ich erfahren, dass ich in die Studienstiftung aufgenommen worden bin."

„Hey, Glückwunsch! Schlaues Kind, wusste ich doch. Was ich bis vorgestern nicht wusste, ist, dass schlaue Kinder so schön sein können."

Ziel erreicht! Ein scheues Lächeln durchbrach die Trübsal in Fraukes wunderschönem Gesicht. Sie beugte sich über den Tisch und drückte Christoph ein züchtiges Küsschen auf die Wange.

„Danke, Du bist echt lieb. Was ich bisher nicht wusste: Dass Jungs so charmant sein können! Aber jetzt weiter im Text: Ja, das war schon eine schöne Bestätigung, die Aufnahme in die Stiftung. Und auch das Gefühl, dass ich finanziell ein bisschen auf eigenen Beinen stehe, tat gut. Auch wenn meine Eltern nicht gerade am Hungertuch nagen. Eher im Gegenteil.

Aber egal. Jedenfalls hat die Stiftung ihre Erstsemester zu einem Seminar zusammengetrommelt. Im Schwarzwald. Gleich nach Neujahr. Das war total schön. So ein Gästehaus in einem versteckten Tal mitten im Wald und alles dick verschneit. Wir kamen Freitagnachmittag an, dann war erst mal ein Kennenlernabend. Am Samstagvormittag haben wir dann ein paar sehr interessante Vorträge gehört und dann statt Mittagessen einen wunderschönen Winterspaziergang gemacht. Also richtig gute, entspannte Stimmung bei der anschließenden Gruppenarbeit. Wir sollten eine Präsentation zum Thema „Atomkraft" vorbereiten. Und bei der Vorbereitung der Präsentation merkte ich, dass da in meiner Gruppe ein Mädel war, die genau dieselben Ansichten hatte wie ich. Aber haargenau. Es ist uns dreimal passiert, dass die eine den Satz angefangen und die andere ihn beendet hat. Beim ersten Mal war es noch Zufall, beim zweiten Mal haben wir uns angegrinst und beim dritten Mal abgeklatscht. Das machte total Spaß. Und auch bei der Präsentation selbst haben wir uns gut ergänzt."

„Und dieses Mädel war Christiane?"

„Genau! Ich war total begeistert und wollte am liebsten den ganzen Abend nur mit ihr verbringen. Beim Abendessen saßen wir erst einmal an getrennten Tischen. Ich glaube, man hat uns beiden angemerkt, dass wir total neugierig aufeinander waren. Nach dem Essen haben wir uns dann auf einer Couch niedergelassen und Ewigkeiten gequatscht. Über alles: Schule, Abi, Eltern, erstes Semester, Bücher, Filme, Sport. Das war ein genialer Abend, der total Spaß gemacht hat. Weil schnell klar war, dass wir auch privat auf einer Wellenlänge lagen. Nur über Jungs haben wir nicht geredet. Das war kein Thema.

Jedenfalls waren wir so in unser Gespräch vertieft, dass wir gar nicht gemerkt haben, dass die anderen Jungs und Mädels alle schon nach oben gegangen waren und nur noch ein Kellner im Raum war, der auch endlich Feierabend machen wollte. Da haben wir dann ausgetrunken und sind auch nach oben gegangen. Wir waren in Mehrbettzimmern untergebracht, sie im ersten, ich im zweiten Stock. Auf der Treppe kam dann der Moment, wo wir uns eigentlich hätten trennen und Gute Nacht wünschen müssen. Taten wir aber nicht. Christiane hat mich an der Hand genommen und mir ins Ohr geflüstert: ‚Wir haben doch beide noch keine Lust, schlafen zu gehen. Komm, wir setzen uns auf die Treppe und quatschen weiter.'

Als wir nebeneinandersaßen, entstand erst einmal eine merkwürdige und verlegene Pause. Kennst Du das? Man ist mit jemand total ins Gespräch vertieft. Dann wechselt man den Ort oder wird unterbrochen und braucht danach erst mal eine Zeit, um den Faden wieder aufzunehmen."

„Ja, habe ich auch schon ein paar Mal erlebt."

„Jedenfalls saß ich erst mal ein paar Minuten da und wusste nicht recht, was ich sagen sollte. In dieses Schweigen sagte Christiane dann den Zaubersatz. Der hieß: ‚Ja, ich stehe auch auf Mädels'. Damit war das Eis gebrochen und wir fielen uns in die Arme. Dann war erst mal eine Stunde Kuscheln, Schmusen und verliebtes Flüstern angesagt, bis wir dann doch endgültig ins Bett gegangen sind. Damals noch getrennt. Für den nächsten Tag trafen wir uns zu einem kleinen Spaziergang vor dem Frühstück. Wohl um zu sehen, ob die Verliebtheit die nächtliche Trennung überstehen würde. Hatte sie aber. Und zwar locker. Es war unglaublich schön mit ihr draußen im Schnee. Wir vereinbarten, dass Christiane mich am nächsten Wochenende in Hamburg besuchen sollte. Und kaum waren wir nach dem Seminar am Sonntagabend wieder zu Hause angekommen, schrieb jede von uns der anderen erst einmal einen langen Liebesbrief.

Am folgenden Wochenende wollte ich ihr „mein" Hamburg zeigen. Dazu kam es aber nur punktuell. Hauptsächlich haben wir uns erst mal selbst erkundet. Du weißt schon, was ich meine. Und Du hast Recht: Auf den ersten Blick wirkt Christiane unauffällig und zurückhaltend. Sie ist aber ein starker Typ mit viel Power. Und ohne ihre etwas altmodischen Klamotten sieht sie richtig, richtig gut aus. Ich war ja vorher schon total verknallt, aber nach der ersten Nacht in meiner Studentenbude war es endgültig um mich geschehen. Christiane wusste ganz genau, wo sie hin fassen musste, um mich zum Brennen zu bekommen. Ich habe es genossen, dass sie im Bett die Initiative ergriffen hat. Aber natürlich habe ich mich bei ihr dann auch entsprechend revanchiert.

Am Samstag haben wir einen Spaziergang um die Alster gemacht und waren einfach nur verliebt und glücklich. Irgendwann hat sie mich ganz ernst angeschaut und mich gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, den Studienort zu wechseln. Das war keine leichte Frage. Hamburg ist eine tolle Stadt, die Uni hat mir gut gefallen, ich hatte schon viele nette Leute kennen gelernt und nach Hause war es auch nicht weit. Andererseits: In Hamburg zu bleiben hätte entweder Fernbeziehung oder gar keine Beziehung bedeutet. Deswegen habe ich um Bedenkzeit gebeten und auch bekommen. Noch besser: Christiane hat mich zu einem Gegenbesuch eingeladen. Ich bin extra an einem Donnerstag mit dem Nachtzug gefahren, um die Uni live und in Farbe zu erleben. Hat sich gelohnt. Als ich am Sonntagabend wieder abgefahren bin, war ich doppelt verliebt: in Christiane und in dieses süße Städtchen. Das mit dem Wechsel des Studienorts hat dann schnell und reibungslos geklappt."

„Also eigentlich alles gut?", fragte Christoph.

„Eigentlich ist ein ganz schön großes Wort, weißt Du das?", entgegnete Frauke. „Eigentlich wäre alles gut gewesen, wenn ich Trottel nicht beschlossen hätte, einen Tag früher als geplant von Hamburg hierherzufahren. Ich wollte Christiane überraschen. Außerdem hatte ich sie schon vier Wochen nicht mehr gesehen und habe es vor Sehnsucht nicht mehr ausgehalten. Deswegen bin ich einfach losgedüst, ohne mich vorher bei ihr zu melden."

„Oh weh. Ich ahne schlimmstes"

„Ja genau! Als ich bei Ihr klingelte, schaute sie sehr verdutzt und sagte nur ganz lahm ‚Ich dachte, Du kommst erst morgen'. Ich wollte schon fragen, ob sie sich denn gar nicht freut. Da hörte ich aus dem Schlafzimmer - Madame hat eine Zwei-Zimmer-Wohnung - eine weibliche Stimme fragen, wer denn da an der Tür ist. Nachdem Christiane nicht sofort antwortete, weil der, ehrlich gesagt, die Spucke weggeblieben war, kam die andere dann in den Flur gelaufen: Slip, T-Shirt, erhitzter Gesichtsausdruck. Christiane sah übrigens auch so aus. Das fiel mir aber erst auf, als ich die andere gesehen hatte. Da war für mich alles klar. Ich sagte nur kurz ‚Dann bin ich ja hier wohl überflüssig!' und zog ab. Irgendwie bin ich dann Richtung Wohnheim gefahren, aber eher in Trance. Das erste, was ich wieder bewusst wahrgenommen habe, war ein gut aussehender, höflicher junger Mann, der mich gefragt hat, ob er helfen kann."

„Danke für die Blumen! Das war ja wohl auch das mindeste, wenn ich das so höre. Das tut mir richtig leid, dass Dein Start hier jetzt so verpatzt ist. Und heute kam sie an und hat gesagt. ‚Es war nicht so, wie Du denkst'?"

„So ungefähr. Die ‚andere' war ihre Ex, mit der sie Schluss gemacht hat, noch bevor wir zusammengekommen sind. Die leidet aber offenbar an dieser Trennung immer noch schwer. Deswegen hat sie sich mit ihr getroffen, um sie schonend darauf vorzubereiten, dass sie in Kürze wieder zu zweit unterwegs sein wird. Das ist ja auch okay, vernünftig und vorausschauend. Nur, dass sie halt dann mit ihr noch mal in die Kiste gesprungen ist, wäre nicht nötig gewesen. Aus Mitleid, wie sie sagt. Aber vielleicht hatte sie nur genauso Hormonstau wie ich und wollte keinen Tag länger warten. Was weiß ich. Ist mir auch egal! Eigentlich. Schon wieder: eigentlich. In Wirklichkeit ist es mir nämlich gar nicht egal. Ach Christoph, das ist echt Scheiße! Jetzt bin ich ihretwegen Hals über Kopf aus Hamburg weg, hab' mühevoll meine Eltern davon überzeugt, dass das der richtige Schritt für mich ist und jetzt zicke ich rum, nur weil Madame ihre Finger nicht von ihrer Ex lassen konnte. Ich weiß wirklich nicht, ob es das wert ist. Vielleicht habe ich überreagiert. Was meinst Du?", fragte Frauke und grinste schief.

„Also überreagiert hast Du sicher nicht. Wenn ich meine neue Freundin mit einem anderen im Bett erwischt hätte, wäre ganz bestimmt mehr passiert", antwortete Christoph. Dabei unterschlug er, dass er in solchen Situationen nicht wirklich aus Erfahrung sprechen konnte. Das war aber jetzt auch nicht wichtig. Deswegen machte er auch weiter: „Eine ganz andere Frage ist aber, ob dieser Ausrutscher schon für den finalen Cut reicht. Ich habe den Eindruck, dass Du ihr noch eine zweite Chance geben willst. Du kannst sie ja noch ein paar Tage zappeln lassen und dann trefft ihr Euch irgendwo an einem neutralen Ort zum Kaffee oder Tee und sprecht Euch aus. Wenn Du weiter das Gefühl hast, dass es die große Liebe ist, wäre es doof, es nicht noch einmal zu versuchen. Du musst ihr halt klarmachen, dass Treue für Dich wichtig ist."

„Ja, ich glaube, so könnte man es versuchen. Die ‚Zappelphase' muss ja nicht sooo lange dauern. Mir wird schon wieder ganz anders, wenn ich an die Frau denke! Pffffh! Bin halt auch nur eine schwache Frau. Aber was laber' ich Dich eigentlich mit meinen sexuellen Fantasien zu. Es ist ja eh total lieb von Dir, dass Du Dir stundenlang meinen Quatsch angehört hast. A propos stundenlang: Sollten wir nicht jetzt schon im Kino sein? Mist, das habe ich vor lauter Christiane völlig vergessen. Aber mir ist auch gar nicht mehr nach Kino. Ich bräuchte jetzt was Härteres. Nein, keinen Alkohol. Am liebsten würde ich den Ärger richtig rausschwitzen. Hast Du eine Ahnung, ob es hier eine Sauna gibt?"

Wie sich zeigte, hatten sowohl Fraukes als auch Christophs Eltern eine Sauna im heimischen Keller. Beide waren daher seit früher Jugend Saunafans. Christoph war auch schon ein paar Mal in der Sauna des örtlichen Hallenbads gewesen, die er zwar nicht perfekt, aber auch alles andere als schlecht fand. Zu klären war nur, ob die Sauna an diesem Tag geöffnet hatte, und zwar für „Damen und Herren". Denn dass Frauke gerne mit ihm gemeinsam schwitzen wollte, hatte sie deutlich gemacht. Heutzutage kann man das mit maximal drei Mausklicks klären. In den Achtzigern brauchte man dafür entweder ein Telefon oder etwas Schriftliches. In unserem Fall war zum Glück beides zur Hand. Ergebnis: Sauna heute bis 23 Uhr für Damen und Herren geöffnet. Jetzt war es kurz nach sieben, es lohnte sich also noch. Schnell warfen beide Handtücher, Bademäntel und die erforderlichen Kosmetikartikel in je eine Umhängetasche und düsten mit Christophs Auto zum Hallenbad.

Die erste Saunarunde tat beiden gut. Man konnte förmlich spüren, wie das Schwitzen die Stimmung gelockert hatte. Christoph war für die kalte Dusche danach sehr dankbar. In der Saunakabine hatte er verzweifelt gegen den Drang angekämpft, Fraukes Traumbody näher in Augenschein zu nehmen. Kurz vor dem Ende des ersten Ganges konnte er der Versuchung nicht mehr widerstehen. Das blieb nicht ohne Auswirkungen auf sein äußeres Erscheinungsbild. Noch keine volle Erektion, aber auch kein „ganz kleiner Christoph" mehr.

Frauke hatte das natürlich mitbekommen. Sie nahm das Anschwellen von Christophs Männlichkeit als Kompliment. Ob seiner spürbaren Verzweiflung grinste sie stumm in sich hinein. Sie war in einer emotionalen Verfassung, in der man für jeden Gute-Laune-Beitrag dankbar war.

Nun lagen die Beiden in ihre Bademäntel gekuschelt nebeneinander im Ruhebereich. Nach ein paar Minuten entspannten Schweigens grinste Frauke Christoph an und sagte halblaut: „Hey, Du hast doch was auf dem Herzen, so wie Du guckst?"

„Ich bin einfach nur neugierig. Aber nein, das geht mich eigentlich nichts an..."

„Was möchtest Du denn wissen?"

„Soll ich wirklich?"

„Klar doch. Vertrauen gegen Vertrauen. Du hast mir vorhin wieder so geholfen und hast eindeutig viel gut bei mir."

„Genau: vorhin! Ich habe mich nur gerade gefragt, seit wann Du..." Christoph traute sich dann doch nicht, die Frage zu stellen, die ihn beschäftigte.

„Du meinst, seit wann ich weiß, dass ich auf Frauen stehe? Interessiert Dich das echt? Das ist keine furchtbar spannende Geschichte. Vor allem hat es nicht plötzlich „Klick" gemacht und alles war anders als vorher. Das war eher ein Prozess.

Es ging damit los, dass irgendwann alle meine Freundinnen nur noch über Jungs geredet haben. Wie der aussieht, wie jener redet, wie ein anderer riecht, welche Augenfarbe der Klaus hat und welche der Tom. Und ich habe gemerkt, dass mich gar nicht interessierte. Mit Puppen hatte ich damals auch schon lange nicht mehr gespielt. Aber ich fand eben andere Sachen interessanter: Basketball, Bücher, Kino.

Zunächst habe ich mich noch über meine Freundinnen lustig gemacht. Ich war sicher, dass mir eines Tages der Richtige begegnet und dass es sich lohnt, auf ihn zu warten. Aber als die Mädels anfingen, mit ihren ersten Erfahrungen zu prahlen -- Knutschen, erste Zungenküsse, Petting -- wurde ich doch unsicher und habe mich gefragt, ob mit mir etwas nicht stimmt. Naja, und wie das dann so ist: Wenn man verunsichert ist, fängt man an, Quatsch zu machen.

Bei mir war das eine Party einer Mannschaftskollegin im Basketball. Die hatte einen größeren Bruder, der auch bei uns im Verein war. Den fand ich schon ganz schnuckelig: so richtig mit Muckis, langen Haaren, Stirnband, freundlicher Typ. Aber er war drei Jahre älter und ich war viel zu schüchtern, ihn anzusprechen. Bei der Party war er auch da, und irgendwann hat er mich tatsächlich angequatscht. Wir haben uns ganz gut unterhalten und auch ein bisschen was getrunken. Irgendwann fing er an, mich zu küssen. Das konnte er ziemlich gut. Wir haben sehr lange einfach nur rumgeknutscht. Das hat mir gut gefallen. Irgendwann fragte er dann, ob ich mit in sein Zimmer kommen möchte. Er wollte mir etwas zeigen will. Zu dem Zeitpunkt hatte ich mir schon so viel Mut angetrunken, dass ich mitgegangen bin. War ja klar, was er mir dann gezeigt hat..."

„Doch nicht etwa sein Teil?"

„Natürlich, was glaubst Du denn? Sicher nicht seine Briefmarken! So viel hatte ich aber auch noch nicht intus, dass mir alles egal gewesen wäre. Ich habe ein bisschen gezickt, er hat mir dann viel Zeit gelassen, erst nur weiter geknutscht und dann ganz zärtlich meine Brüste gestreichelt. Das fand ich richtig schön. Erst durch das T-Shirt, dann hat er irgendwann drunter gefasst, und die Hand auch unter den BH geschoben. Aber immer vorsichtig und zärtlich. Die Zärtlichkeit hat mir schon gut getan und irgendwann habe ich dann vorgeschlagen, dass ich ihn ja in den Mund nehmen könnte. Das fand er gut und dann habe ich es einfach versucht.

Das musst Du Dir mal vorstellen: Der erste Schwanz, den Du in Deinem Leben präsentiert bekommst, und dann gleich volle Kanone Französisch. Ich hatte gar keine Ahnung, wie man das macht. Am Anfang habe ich ihn nur von außen mit der Zunge abgeschleckt und mit der Hand die Vorhaut rauf und runter geschoben. Offenbar war das aber schon ein ganz guter Start. Er hat nämlich bald angefangen, zu stöhnen und zu sagen, dass ich das ganz toll mache. Dann bin ich mutiger geworden. Ich habe die Eichel ganz in den Mund genommen und meine Lippen zum Einsatz gebracht. Und dann -- Du glaubst es nicht -- hat der Typ einfach nur „Jetzt" gesagt und hat abgespritzt. Die volle Ladung. Ohne Vorwarnung! Alles in meinen Mund. Ich wusste überhaupt nicht, was ich machen sollte. Irgendwann habe ich mir gedacht: Was soll's denn? Und habe es runtergeschluckt. Alles! Schmeckte komisch. Aber es war auch nicht schlimm.

Ein bisschen stolz war ich danach schon, dass ich mich beim ersten Mal offensichtlich gar nicht sooo dumm angestellt hatte. Und natürlich hätte ich es gerne gehabt, wenn er sich ein bisschen revanchiert hätte. Vielleicht nicht gleich Französisch. Aber wenn er ein bisschen mit meiner Mumu gespielt hätte, das hätte mir schon gefallen.