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Ein Studentenleben in den 80ern 09

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Sylvia war jetzt in ihrem Element. Das Sektglas war längst auf dem Nachttisch abgestellt. Sie war jetzt so dicht wie es nur irgendwie ging, an Christoph herangerückt. Das Wort „aneinandergekuschelt" passte dafür nicht, das hätte zu entspannt geklungen. Sylvia war nicht entspannt. Sie war eindeutig erregt. Ihre Hände gingen über Christophs ganzen Körper hinweg auf Wanderschaft.

„Und, sag mal" raunte sie ihm mit rauer Stimme zu, „was würdest Du dann machen mit so einem leckeren Männerschwanz?"

„Ich würde ihn zuerst mal in die Hand nehmen und schauen wie sich das anfühlt..:"

„So?"

„Ja. Genau so! Der Unterschied zwischen uns ist ja: Du fühlst über die Nervenenden in Deiner Hand den Schwanz. Wenn ich meinen eigenen in die Hand nehme, kommen nur die Signale von meinem Schwanz an, wie es sich anfühlt, in die Hand genommen zu werden. Nämlich supergut. So wie jetzt. Ich will aber auch mal spüren, wie sich ein anderer Schwanz anfühlt. Verstehst Du, was ich meine?"

„Ja, das verstehe ich. Ich kann Dir aber sagen: So ein Schwanz in der Hand fühlt sich richtig geil an. So hart, so warm, so richtig, richtig geil. So wie Deiner jetzt gerade. Und weiter: wenn Du ihn in der Hand hast, was machst Du dann?"

„Dann nehme ich die Vorhaut und schiebe sie rauf und runter. Erst langsam und vorsichtig, dann schneller und vielleicht auch ein bisschen härter."

„So wie ich jetzt?"

„Ja, genau so. Jaaaa. Aaah, geil."

„Und dann. Was machst Du dann?"

„Als nächstes würde ich versuchen, ihn in den Mund zu nehmen. Lecken mag ich ja gern, wie Du weißt. Blasen würde mir wahrscheinlich auch Spaß machen."

Sylvia setzte auch diesen Gedanken in die Tat um und nahm Christophs bestes Stück in den Mund. Erst nur die oberste Spitze, dann ließ sie den Zauberstab etwas tiefer in ihrer Mundhöhle verschwinden."

„Oh ja, genau so. Booah ist das geil."

Sylvia entließ Christophs bestes Stück kurz aus dem warmen, feuchten Gefängnis. Aber nur, um die nächste Frage zu stellen:

„Könntest Du Dir auch noch mehr vorstellen?"

„Weiß ich nicht. Wenn ich es mir selber mache, bin ich mit der anderen Hand schon öfter mal an meinem Hintern. Manchmal streichele ich nur die Rosette, aber manchmal schiebe ich mir auch den Finger rein. Manchmal sogar ganz tief. Und wenn ich richtig Bock habe, dann ficke ich mich mit dem Finger so richtig in den Arsch. Ja, genau so. Oh ist das geil. Jaaaa! Super!"

„Aber?"

„Ich weiß halt nicht, wie es sich anfühlt, wenn ich statt des Fingers gleich einen ganzen Schwanz im Arsch habe. Das tut ja vielleicht weh."

Statt einer Antwort nahm Sylvia jetzt einen zweiten Finger zur Hilfe. Beide hatte sie vorher mit Spucke gut angefeuchtet. Und sie achtete sehr genau, dieses „Werkzeug" vorsichtig einzusetzen und Christoph nicht wehzutun. Ganz offensichtlich war sein Po nicht der erste, der in den Genuss einer solchen Spezialbehandlung kam.

„Okay, Christoph. Jetzt weiß ich, was Dich geil macht, wenn Du mit einem Mann ins Bett gehen würdest. Wir machen jetzt ein Rollenspiel. Du machst jetzt die Augen zu. Und zwar so lange, bis Du abgespritzt hast. Und dann stell Dir vor, ich wäre keine Frau, sondern ein Mann. Genieße es einfach!"

Christoph lag auf dem Rücken. Seine Beine hatte er leicht angezogen, um Sylvia ungehinderten Zugang zu seiner Rückseite zu gewähren. Sylvia hatte sich neben ihn gekniet und bearbeitete sein bestes Stück mit der einen Hand und immer wieder mal auch mit dem Mund. Zwei Finger der anderen Hand ließ sie in ziemlich schnellem Rhythmus in seinem Po verschwinden.

Christoph verging aufgrund dieser Behandlung Hören und Sehen. Dass Sylvia fantastisch blasen konnte, wusste er ja noch von dem Dreier im Sommer bei Karin. Dass sie gleichzeitig mit ihren Fingern seinen Darm ausfüllte, war ein vollkommen neues Gefühl für ihn. Es war so überwältigend, dass es kaum auszuhalten war. Christoph konnte nur noch unkontrolliert keuchen. Zu diesem Zeitpunkt war ihm auch völlig gleichgültig, ob irgendwelche Zimmernachbarn von der Aktion etwas mitbekamen. Er war völlig losgelöst und marschierte in riesigen Schritten auf seinen zweiten Orgasmus an diesem Abend zu.

Aber Sylvia wäre nicht Sylvia gewesen, wenn sie in diesem Moment nicht noch eine Steigerung einzubauen gewusst hätte.

„Christoph, Du könntest doch den anderen Mann auch anal verwöhnen. Nicht mit dem Schwanz, den hab' ich ja bei mir. Aber so ein Finger im Po, das wäre doch schön. Lass die Augen zu, ich dreh mich einfach ein bisschen zu Dir, dann kommst Du besser dran."

Christoph hatte im Gegensatz zu Sylvia noch beide Hände frei. Mit der linken Hand hielt er sich an Sylvias linker Pobacke fest. Mit dem schnell angefeuchteten Zeigefinger der anderen Hand ging er, so gut das mit geschlossenen Augen ging, in der Ritze zwischen den beiden Pobacken auf die Suche nach dem Eingang. Und wurde fündig. Das Eindringen gelang überraschend mühelos. Es fühlte sich auch sehr gut an, den fremden Po mit dem Finger zu verwöhnen.

Und Sylvia zeigte ihm, dass sie genau darauf stand. Auch sie stöhnte jetzt. Und machte ihn mit Dirty Talk noch zusätzlich heiß:

„Du geile Sau. Los, fick mich in den Arsch! Ja, schieb ihn mir ganz tief rein! Soooo, ja. Sooooo. Ja, so ist es gut. Ich bin schon soooo nass. Meine Fotze läuft gleich aus. Jaaa, fick mich weiter! Jaaaaa!"

Und sie ließ nicht nach:

„Oh ist das geil! Dein Schwanz ist so geil in meiner Hand! So heiß und hart. Und ich fick Dich ganz tief in den Arsch. Ich weiß, dass Du jetzt gleich kommen wirst. Komm, komm! Ich will Dich spritzen sehen. Komm, schieß Deine heiße Ladung ab. Komm, spritz mir in den Mund! Kommmm! Jeeeetzt!"

Gerade noch rechtzeitig nahm sie Christophs Speer noch einmal in den Mund, bevor der seine heiße Ladung abschießen konnte. Natürlich schluckte sie alles, was Christoph an Samen in ihren Mund entließ. Und sie genoss ganz offensichtlich jeden Schub. Als sie alles heruntergeschluckt hatte, übernahm sie wieder das Kommando.

„Aaaah war das geil. Jetzt bin ich auch gleich soweit. Fick mich noch weiter mit Deinem geilen Finger. Ja, so. Sooooo! Jaaaaaa! Jeeeeetzt!"

Und dieses Mal half auch kein Kopfkissen mehr. Sylvia schrie ihren Orgasmus heraus, so dass wahrscheinlich das ganze obere Stockwerk des Gasthauses daran Freude hatte. Das war ihr aber vollkommen gleichgültig. Sie war ein drittes Mal gekommen an diesem Abend. Und das nur dadurch, dass Christoph sie in den Po gefingert hatte. An diesem Abend passte einfach alles. Der Junggesellinnenabschied der besonderen Art hätte nicht besser funktionieren können.

Als sie wieder halbwegs zu sich kam, fiel ihr Blick auf den für morgen früh vorbereiteten Wecker.

„Ach Du Schande! Schon Mitternacht. Wir müssen morgen um halb sieben raus. Ich glaub, wir gehen jetzt mal schlafen, oder. Mehr geht eh nicht mehr."

Sprach's, sauste ins Badezimmer, putzte die Zähne und kuschelte sich dann wieder zu Christoph unter die Bettdecke. Nackt natürlich. Auf Schlafanzüge oder ähnliches wurde heute verzichtet, auch mitten im Winter. Es war einfach zu schön, den Körper des anderen zu spüren, der noch ziemlich erhitzt vom heftigen Sex neben einem lag.

Schon ziemlich schläfrig meinte Sylvia flüsterte Sylvia:

„Das war soooo schön, Christoph! Ich hätte nie gedacht, dass man mit so einem süßen und ernsthaften Menschen wie Dir so versaute Sachen machen kann. Ganz vielen Dank!"

„Gar nichts zu danken! Für mich war es mindestens genauso schön! Und geil! Schlaf gut!"

„Du auch!"

Am nächsten Tag, bei wiederum prächtigem Sonnenschein, hatte Christoph Schwierigkeiten, sich auf seinen Skikurs zu konzentrieren. Viel zu oft musste er an den unfassbar geilen, komplett hemmungslosen Abend zurückdenken. Der hatte wieder gezeigt, dass man wunderbaren und erfüllenden Sex auch ohne eine feste Partnerschaft und ohne romantische Gefühle haben konnte. Vielleicht sollte er sich mit der Suche nach einer „Nachfolgerin" für Pia doch noch Zeit lassen und seine neue Freiheit ein wenig genießen.

Auch seine Mitbewohnerin Frauke „erfreute sich" seit längerem eines größeren Freiheitsspielraums. Anders als bei Pia und Christoph war ihre Trennung aber alles andere als einvernehmlich. Aus einem der ersten Kapitel wissen wir ja, dass ihre Freundin Christiane vom Prinzip der unbedingten Treue in der Partnerschaft nicht sonderlich viel hielt. Das war bereits an Fraukes allererstem Tag im Unistädtchen offenkundig geworden.

Der zweite „Vorfall" trug sich im Sommer des vergangenen Jahres zu. Frauke und Christiane waren im „Lesben und Schwulen Treff" an der Uni aktiv. Unter dem bemerkenswerten Akronym ‚Lust' war das weniger eine Partnerbörse denn eine Selbsthilfegruppe. Auch unter Studierenden war die gleichgeschlechtliche Liebe zu Beginn der achtziger Jahre noch ein Randphänomen. Deswegen tat die Selbstvergewisserung in der Gruppe allen gut.

Wie fast jede Studentengruppe feierte auch ‚Lust' kurz vor Semesterende ein Sommerfest an einem unter Studenten sehr beliebten Grillplatz am Fluss. Ein lauer Sommerabend, die Vorfreude auf die Ferien, Würstchen, Steaks, selbstgemachte Salate, und Bier aus Norddeutschland sorgten für eine entspannte Stimmung. Als die Sonne untergegangen war, kam es am Lagerfeuer naturgemäß zum Austausch von Zärtlichkeiten. Nicht bei Frauke, die sich gerade mit zwei Jungs aus ihrem Semester über Unithemen unterhielt. Wohl aber bei Christiane, die sehr intensiv mit einer zugegebenermaßen sehr süßen Gaststudentin aus Spanien beschäftigt war. Die eine Hand war unter dem T-Shirt der Spanierin verschwunden, die andere in ihrer Hose versenkt und dort auch schon sehr aktiv.

Als Frauke das mitbekam, war für sie die Party gelaufen. Sie schnappte sich ihr Fahrrad, radelte wutentbrannt nach Hause und war tagelang nicht ansprechbar. Über eine Woche brauchte Christiane, um den Riss wieder zu kitten. Frauke drehte schließlich bei, machte ihrer Freundin aber unmissverständlich klar, dass ihre Beziehung ein drittes offensichtliches Fremdgehen definitiv nicht überstehen würde.

Bis Mitte November ging auch alles gut. Dann waren Frauke und Christiane mal wieder bei einem Wochenendseminar der Studienstiftung. Im Schwarzwald, wo sie sich ein Jahr zuvor kennengelernt hatten. Das hielt Christiane nicht davon ab, in einer Kaffeepause, in der sich Frauke gerade auf ein Referat vorbereitete, mit einem anderen Mädel in ihr Zimmer zu verschwinden. Frauke bemerkte das erst, als beide nach der Pause gemeinsam in den Raum zurückkamen -- mit noch geröteten Gesichtern und einem satt-zufriedenen Gesichtsausdruck, den man eindeutig nur dann aufwies, wenn man kurz zuvor sehr guten Sex hatte.

Das war es dann für Frauke. Sie ließ sich noch am Abend ein anderes Zimmer geben, nahm am nächsten Tag einen anderen Zug nach Hause und sprach kein einziges Wort mehr mit Christiane. Deren Versuche, die Beziehung ein drittes Mal zu reparieren, prallten an Frauke so lange ab, bis Christiane aufgab und sich sofort nach „Ersatz" umsah.

Frauke dagegen fiel in ein regelrechtes Loch. Kein Wunder, hatte sie doch extra wegen Christiane den Studienort gewechselt und das liberale, weltoffenen, schwulen- und lesbenfreundliche Hamburg zugunsten eines kleinen Städtchens in der bayerischen Provinz verlassen.

Andererseits hatte sie dieses Städtchen längst liebgewonnen. Sie beschloss, sich wie Münchhausen am eigenen Schopf wieder aus dem Sumpf zu ziehen, oder, besser gesagt, aus dem Tal der Traurigkeit zu befreien. Das Projekt „WG mit Christoph" half dabei sehr, weil es die Aufmerksamkeit auf ein komplett neues Ziel richtet. Wochenlang war sie damit beschäftigt, ihr eigenes Zimmer und die gemeinsame Wohnküche so wohnlich einzurichten, dass man sich in den eigenen vier Wänden so richtig fallen lassen konnte.

Und dann war da ja noch ihre zweite große Leidenschaft, der Basketball. An dem Abend, an dem sowohl Pia als auch Christoph ihren ersten „Körperkontakt" nach der Trennung hatten, stand Frauke mit ihrer Mannschaft in einem Heimspiel auf dem Parkett. Die Saison nach dem Aufstieg war besser verlaufen als erwartet. In den ersten Begegnungen mussten die Mädels noch Lehrgeld zahlen, aber ab Anfang Dezember hatten sie die Eingewöhnungsphase abgeschlossen und verfügten inzwischen über ein ausgeglichenes Punktekonto.

An diesem Abend ging es allerdings gegen den Tabellenzweiten, ein sehr erfahrenes, technisch hochklassiges und bei allen Gegnerinnen gefürchtetes Team, gegen das sie in der Hinrunde komplett untergegangen waren. Der Spielverlauf in der ersten Hälfte war erneut sehr einseitig. Mit dem Tempo und der Raffinesse der Gegnerinnen konnten Frauke und ihr Team nicht mithalten. Schnell wurde der Rückstand zweistellig und zur Halbzeit lagen sie mit 20 Punkten zurück.

Zum Glück war ihr Trainer besonnen und sensibel. Von Schreien und Druck hielt er gar nichts und versuchte, seine Mädels ausschließlich positiv zu motivieren. So auch jetzt in der Halbzeitpause:

„Okay, meine Damen, jetzt schnauft erst mal durch. Kein Vorwurf für den Rückstand, die sind einfach eine Klasse besser. Ihr habt jetzt zwei Möglichkeiten: Ihr könnt das Spiel einfach laufen lassen, ohne gleich alles abzuschenken. Keiner wird Euch dafür einen Vorwurf machen. Oder Ihr versucht es noch einmal. Ich glaube, dass die ihr Tempo nicht bis zum Ende durchhalten können, dafür haben sie zu viele Ältere im Team. Ihr habt noch Reserven, weil wir laufend durchgewechselt haben. Und wenn Ihr die Fünf oder die Neun oder beide aus dem Spiel nehmen könnt, ist viel gewonnen. Über die läuft fast jeder Angriff. Karin, was meinst Du?"

Karin war Kapitänin, Aufbauspielerin und bei Weitem die erfahrenste im Team. Sie musste nicht lange überlegen:

„Ich glaube auch, dass wir noch eine kleine Chance haben. Wenn wir jetzt im dritten Viertel nichts mehr zulassen, werden die nervös. Wir greifen noch mal an, finde ich. Oder was meint Ihr, Mädels?"

Zustimmendes Kampfgeheul war die eindeutige Antwort. Karin lächelte zufrieden und sah zunächst den Trainer und dann Frauke an, den Star des Teams. Auch Frauke hatte an dem Abend noch Luft nach oben. Ihre Versuche, von außen zum Korb zu ziehen, waren bisher immer abgeblockt worden. Sie war zuversichtlich, dass sie sich nach der Pause besser würde durchsetzen können. Daher erwiderte sie Karins Blick, nickte entschlossen und sagte:

„Denen verlangen wir alles ab. Und hinterher machen wir richtig einen drauf. Auf beides hätte ich jetzt richtig Bock."

Später war Frauke ganz sicher, dass dieser Moment in der Pause des Basketballspiels der Wendepunkt war. Genau in diesem Augenblick hatte sie die Kurve bekommen und die Traurigkeit nach der Trennung von Christiane endgültig überwunden. Jetzt hatte sie wieder das Gefühl, im eigenen Leben zurück zu sein und die Dinge selbst gestalten zu können.

Dementsprechend trat sie nach der Pause auch in der Halle auf. Immer wieder gut von Karin in Szene gesetzt, startete sie einen Tempovorstoß nach dem anderen. Auch die Mannschaftskolleginnen fanden besser ins Spiel. Der Vorsprung der Gästemannschaft schmolz wie der Schnee in der Frühlingssonne. Und zu Beginn der allerletzten Spielminute war es Karin, die den Ausgleich erzielte. Dummerweise bekam die Gegenmannschaft acht Sekunden vor Ende noch zwei Freiwürfe, konnte aber nur einen verwandeln. Frauke und Karin stimmten sich noch schnell über den letzten Spielzug ab und in der Tat schaffte Frauke es, ein letztes Mal an ihrer Gegenspielerin vorbei zu ziehen und den Ball buchstäblich mit der Schlusssirene im Korb zu versenken.

61:60 lautete der Endstand, ein Ergebnis, das nach dem klaren Rückstand zur Pause kaum mehr jemand für möglich gehalten hatte. Dementsprechend frenetisch war der Jubel auf der Tribüne (hauptsächlich friends and family) und bei der Mannschaft. Karin schloss alle in die Arme und rief übermütig:

„Und, gehen wir jetzt richtig fort heute Abend?"

Die Zustimmung war eindeutig. Nachdem das Team geduscht und umgezogen war, wurde erst einmal in einer Pizzeria die Grundlage für den weiteren Abend gelegt, bevor die Mädels zum Feiern weiter in die Studentenkneipen der Altstadt zogen. Gegen Mitternacht löste sich die Gruppe langsam auf. Am Ende standen Frauke und Karin allein vor der Kneipe, in der sie den letzten Absacker genommen hatte. Plötzlich fiel es Karin wie Schuppen von den Augen.

„Ach Mann, ich bin ja heute mit dem Auto da. Der Manfred ist auf so einer doofen Wochenendfortbildung. Deswegen bin ich alleine unterwegs. Das ist ja ätzend. Ich hab' zwar deutlich weniger getrunken als ihr jungen Hühner, aber fahren kann ich jetzt auch nicht mehr. Dann muss ich mir jetzt extra ein Taxi suchen und morgen früh noch einmal, um wieder zum Auto zurück zu kommen. Manfred kommt erst morgen Abend wieder und ich bin nachmittags bei einer Kollegin zum Kaffeetrinken eingeladen. Da brauche ich das Auto. Saublöd."

„Ach Karinchen, das ist doch gar kein Problem. Du pennst einfach heute Nacht bei mir. Ich wohne nur drei Minuten von hier. Mitten im Bermuda-Dreieck, beste Wohnlage."

„Meinst Du, das geht wirklich? Das wäre natürlich klasse."

„Ja, klar geht das. Ich muss auf niemanden Rücksicht nehmen und kann morgen ausschlafen. Alles easy! Du gehst jetzt einfach mit. Morgen frühstücken wir zwei Hübschen noch nett zusammen und dann kannst Du ganz entspannt nach Hause tuckern."

Als Frauke das ausgesprochen hatte, waren sie schon auf dem Weg zur WG. Karin leistete keinen Widerstand mehr, sondern freute sich, dass ihr Problem so rasch gelöst werden konnte. Die Freude war allerdings schlagartig vorbei, als beide vor der WG-Tür ankamen und Karin das Klingelschild las.

„Mit wem wohnst Du denn hier so zusammen? Mal sehen. ‚Christoph Kramer'. Ach Du Schande, ich glaube, ich nehme doch lieber ein Taxi."

„Hey, jetzt bleib mal locker. Christoph ist gar nicht da. Der ist das ganze Wochenende beim Skifahren. Komm doch einfach rein! Aber, sag mal, woher kennst Du denn den Christoph? Das ist ja ein komischer Zufall!"

Inzwischen waren sie im Flur der WG gelandet und Frauke hatte das Licht angemacht. Jetzt konnte sie deutlich sehen, dass Karins Gesichtsfarbe ins Rötliche wechselte. Sonst nie um einen coolen Spruch verlegen, blieb sie die Antwort auf Fraukes Frage schuldig. Die war auch nach einigen Gläsern Wein noch in der Lage, Eins und Eins zusammenzuzählen:

„Das gibt's doch gar nicht! Nein, das fasse ich jetzt nicht! ‚Akademikerin, Ende 30, gut erhalten' -- das bist doch nicht etwas Duuuuuu?"

Als Karin nicht sofort widersprach, sondern verlegen den Kopf senkte, war Frauke nicht mehr zu halten. Sie schüttete sich förmlich aus vor Lachen und brauchte lange, bis sie sich beruhigt hatte. Dann wurde sie wieder ernst.

„Karin, sei mir bitte, bitte nicht böse. Aber das ist soooo lustig. Weißt Du warum?"

Karin wusste es naturgemäß nicht.

„Weil ich ihn überhaupt erst dazu gebracht habe, auf diese Annonce zu reagieren. Ich habe die Anzeige gesehen und ihn fast gezwungen, darauf zu antworten. Am Anfang war er sich zu fein für so etwas, und dann hat er gesagt, er hätte eh keine Chance. So ein sturer Kerl. Ich hab' ihn dann dazu verdonnert, dass er sich bei seinem Bewerbungsbrief besonders viel Mühe gibt."

„Das hat er auch. Das war mit Abstand die beste, offenste, schönste Antwort, die ich auf meine Anzeige bekommen habe."

„Ja, das kann ich mir vorstellen. Er hat mir den Brief gezeigt."

„Ich hatte ja gar keine Ahnung, dass es da so eine Vertrauensperson im Hintergrund gab. Und dass ausgerechnet Du das bist. Oh Mann, Frauke! Wir spielen schon über ein Jahr in der Mannschaft zusammen und jetzt stellt sich heraus, dass ich Dir die wunderschöne Zeit mit Christoph zu verdanken habe. Wahnsinn!!! Darf ich Dich mal kurz in den Arm nehmen?"

„Immer gerne! Und darauf trinken wir jetzt eine Flasche Sekt. Wir haben gerade noch eine im Kühlschrank. Und Du hast eh gesagt, Du hättest weniger getrunken als wir. Komm mit in die Küche!"

Dort saßen die beiden Frauen dann und quatschten lange über Christoph. Frauke erzählte, wie Christoph sie als heulendes Häufchen Elend aufgelesen, sich rührend um sie gekümmert und ihr beim Start am neuen Studienort enorm geholfen hatte. Die Vorkommnisse im Ruheraum der Sauna erwähnte sie nicht. Das war ihr zu intim.