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Eva 08 - Lakeside Campground

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Die Idee war natürlich, dass Sonya das Marianne und mir nur einmal zu erzählen brauchte, also gingen wir nach der nächsten Ablösung alle nach hinten, wo wir uns mit einem Plan, Sonya in der Mitte, auf die Polsterbank setzten, die man nachts in zwei übereinander liegende Kojen verwandeln konnte.

«Wir kommen auf der Tennessee 92 von Süden und biegen hier in die Renfro ein. Das hier ist die einzige Einfahrt in den Campground. Es gibt keinen anderen Zugang, auch nicht für Fussgänger. Rund um das Gelände erstreckt sich landseitig ein hoher Zaun, der in unregelmässigen Abständen von Wachen abgeschritten wird. Zu dem Gelände zählt auch diese bewaldete Halbinsel. Das Gebiet wird so gut bewacht, weil der Damm von kriegswichtiger Bedeutung ist.»

«Aber das hier ist doch eine öffentlich zugängliche Stelle, wo man Boote zu Wasser lassen kann.»

«Aber nur wenn man eine Bewilligung hat, und die bekommt man nur nach einem Security Check. Auf diesem See darf nicht einfach jeder herumfahren wie er will und wo er will. Teilweise stammen die Regeln noch aus der Zeit des kalten Krieges. Aber einige Regeln sind sogar in unserem Sinne. Beispielsweise dürften die Boote nicht hier in die Nähe des Camp-Ground fahren. Sonst dürfte man nicht nackt baden. Es könnten ja Kinder auf einem Boot sein.»

«Wo werden wir unsere Zelte aufschlagen?»

«Wir haben die begehrteste Subdivision hier ganz in der Südspitze. Auf der westlichen Seite ist der Zaun, im Süden ein sumpfiges Stück Wald und auf der östlichen Seite ist der See. Ich vermute, dass die beiden zugemieteten Container für Küche, Vorräte, Party und Büro bereits da stehen. Dazu kommen die vier Container, die wir mitbringen, so dass Ihr wieder sechs Container zur Verfügung habt. Vom Sitzplatz geht es direkt in den See. Dafür gibt es keinen Pool.»

«Begreiflich.»

«Noch ein Wort zu den Formalitäten. Dieses Gebäude hier bei der Einfahrt beherbergt eine Polizeistation, die Verwaltung der Boote und die Verwaltung des Campground. Teilweise akzeptieren sie, was ihr von der Riverport Road mitbringt, weil die beiden Besitzer zusammenarbeiten. Dazu gehört beispielsweise, dass Ihr Eure ID-Armbänder mit den Uhren auch hier verwenden könnt. Gewisse Dinge müssen aber erneut geprüft werden, weil wir unterdessen eine Staatsgrenze passiert haben werden. Wir sind bald in Tennessee und da haben sie etwas spezielle Regeln. Ihr werdet etwas Blut spenden müssen -- HIV-Test und so -- und Eure Fingerabdrücke werden ebenfalls gespeichert. In North Carolina hat das niemand interessiert, also muss das halt jetzt sein. Hingegen konnte mir niemand erklären, warum sie hier in Tennessee ihre eigenen Fotografien machen wollen. Jemand behauptete, das habe damit zu tun, dass ein hoher Politiker an einem Entwicklungslabor in Jefferson City beteiligt gewesen sei. Inzwischen wird zwar digital fotografiert, aber die Gesetzte sind immer noch die gleichen.»

«Vermutlich wollen sie auch unsere Pässe sehen?»

«Das dachte ich auch und habe mich erkundigt, aber nein, die Identität, die durch Eure Armbänder sichergestellt wurde, wird hier akzeptiert. In der Substanz heisst das, dass die Bürgschaft von Peter und Eva auch in Tennessee honoriert wird. Dabei dürfte auch wesentlich sein, dass Jo und Elias Cousins und enge Geschäftspartner von Felix sind.»

«Wer ist Elias?»

«Elias ist der Besitzer des Lakeside Campground und des Bootsverleihs. Elias Vater, er hiess ebenfalls Elias, hat auf Anraten der Väter von Felix und Jo in der Nähe aller Staudämme in den gesamten USA Land gekauft, noch bevor die Staudämme fertig geplant waren. Der Vater von Felix hatte Beziehungen und wusste immer im Voraus, wo der nächste Staudamm geplant wurde. Das grosse Geschäft machte Elias Sr normalerweise schon während des Baus, indem er Wohnraum vermietete und andere Dienstleistungen anbot. Man munkelt, Sex-Arbeit habe dabei eine gewisse Rolle gespielt.»

«Das sind ja interessante Beziehungen.»

«Ja, ich hörte auch, dass die beiden Elias denken, dass sie ihren Erfolg vor allem dem Vater von Felix verdanken und sie daher Felix auch heute noch Dank schuldig seien. Auf alle Fälle sind Freunde von Felix automatisch auch Freunde von Elias und davon profitieren wir alle. Jetzt sollte ich aber Blake ablösen.»

***

Die Ankunft -- Bericht von Paul

Mittlerweile hatte sich Blake ausgeruht und dann wieder das Steuer übernommen. Sonya meinte: «Ihr wart ja mächtig beeindruckt, als ich das Rig rückwärts in den Stellplatz auf dem Werkhof von 'Myer's Truck & Trailer Resort' bugsierte, aber da ging es nicht um Millimeterarbeit. Was Blake nun aber tun wird, ist Millimeterarbeit. Die sechs Container müssen am Schluss genau dort stehen, wo sie stehen sollen, damit man sie mühelos zusammenschrauben kann. Ich werde ihm dabei helfen, indem ich um den Trailer herumgehe. Ihr könnt zuschauen, wenn Ihr wollt.»

Als wir in die Nähe der Einfahrt zum Campground kamen, stand ein Mann mit Warnweste am Strassenrand: «Hallo Sonya. Da nur ein Truck auf einmal abgeladen werden kann, müsst ihr hier etwas warten. Ich könnte mir vorstellen, dass Ihr in dieser Zeit die Formalitäten erledigen möchtet. Wen habt Ihr denn dieses Mal mitgebracht?»

Sonya kletterte aus dem Truck, gefolgt von Marianne, mir und Blake. Sie stellte uns vor: «Hallo Michael. Das sind Marianne und Paul aus Good Old Germany. Das ist Michael, einer von sechs Rangers, die auf uns aufpassen, während wir hier wohnen. Michael, passt Du auf unseren Truck auf, bis wir zurück sind?» -- «Gerne.»

Dafür bekam Michael von Sonya einen Kuss mit auffällig viel Zunge. Es war klar, dass das nicht der erste Kuss war, den die beiden austauschten.

Während wir zu dem gedrungenen Gebäude gingen, flüsterte mir Blake zu: «Wir haben doch vorhin über Beziehungen gesprochen. In dieser Beziehung sind die Frauen klar im Vorteil, weil die Rangers und Polizisten hier vorwiegend männlich sind.»

Während wir hineingingen, dachte ich noch darüber nach, dass Blake die Formulierung mit 'vorwiegend' verwendet hatte. Das müsste doch bedeuten, dass nicht alle Ranger männlich sind...

Wir erledigten die meisten Formalitäten sehr rasch, denn die Jungs waren hier mit den modernsten Geräten ausgerüstet. Am meisten Zeit brauchte ich, um die Warnhinweise zu lesen, die wir extra und einzeln abzeichnen mussten. An eine Formulierung erinnere ich mich besonders deutlich: 'Mit Ihrer Unterschrift bestätigen Sie, dass Sie darauf hingewiesen wurden, dass das Gelände von steilen Ufern, von einem Sumpfstreifen und von Zäunen begrenzt wird. Das Klettern auf Zäunen ist verboten. Schwimmen ist nur im Campground-Inlet erlaubt. In der Nähe des Staudammes ist das Schwimmen lebensgefährlich.

Der Ranger, der mir als William vorgestellt wurde und 'Will' genannt werden wollte, sah mir beim Lesen zu. Der Mann war offensichtlich sehr aufmerksam und bemerkte meine Verwunderung: «Wenn wir das nicht tun würden, käme sicher noch jemand auf die Idee, uns zu verklagen, wir hätten ihn nicht darauf hingewiesen, dass er in eine Turbine gesaugt werden könnte.»

Als ich ihn immer noch fragend anschaute, fragte er zurück: «Hast Du von der Frau gehört, die ihren kleinen Pudel in der Mikrowelle zu trocknen versuchte und dann eine Sammelklage anstrengte?»

«Stimmt. Davon haben wir gehört. Vor da an mussten alle Bedienungsanleitungen genau erklären, wozu das Gerät gedacht ist, obschon das eigentlich jedem gesunden Bürger klar sein sollte.»

«Du hast es erfasst. Jede solche Klage führt zu mehr Bürokratie. Eines Tages wird unser Land in Bürokratie ertrinken.»

«Nicht nur Euer Land. Bei uns haben bürokratische Dinge unglaublicher Weise sogar Weltkriege überlebt.»

«Aber da war doch von 'Neubeginn' die Rede? Wurde da nicht aufgeräumt?»

«Alle haben neu begonnen oder gar neu beginnen müssen, nur ein paar Bürokraten haben leider noch Kopien der alten Gesetze gefunden und gemeint, es sei am einfachsten, diese abzuschreiben.»

Auf dem Weg zurück zu unserem Truck stellen wir fest, dass alle anderen Trucks verschwunden waren. Michael teilte uns mit, wir könnten nun auch hineinfahren.

Kaum waren wir wieder alle im Truck, rollten wir durch die Einfahrt und dem mittleren Fahrweg entlang zur südlichsten Subdivision, wo wir an drei ledigen Trucks vorbeirollten und fünf bereits zusammengestellte Container vorfanden. Blake liess uns aussteigen und manövrierte dann langsam rückwärts zum sechsten Stellplatz.

Sonya holte aus einem Fach an der Seite des Trucks vier kleine Kameras und steckte sie in vier vorbereitete Sockel am Boden: «Die Funksignale reichen nicht weit, aber das genügt. So 'sieht' der Bordcomputer gleichsam den Trailer 'auf sich zukommen' und kann Blake mit einer hilfreichen Anzeige unterstützen.»

Sonya ging nun mehrfach hinten um den Trailer herum und verglich seine Kanten mit den Markierungen auf dem Stellplatz. Dabei kam sie auch immer wieder bei uns vorbei. Sie hatte uns an einem Ort aufgestellt, wo wir sie nicht störten. Mit einem Funkgerät übermittelte sie Blake ihre Beobachtungen. Dabei tönte sie ein bisschen wie eine Mutter, die ihrem Kind bei den ersten Versuchen, etwas nicht ganz einfaches zu tun, zuredet: «Looking good. Looking really good. Perfect.»

Ich erwartete eigentlich, dass man nun mit einer Handkurbel das Abkuppeln vorbereiten müsste und bot Sonya an, ihr dabei zu helfen. Sie schmunzelte und sagte: «Das ist nur noch bei älteren oder billigen Trailern nötig. Bei diesen hier geht das per Knopfdruck.»

Sonya drückte einen Knopf und sechs Füsse senkten sich automatisch. Die Konstruktion erinnerte mich ein bisschen an das Fahrwerk eines Flugzeuges. Zuerst öffnete sich an der Unterkante des Trailers eine Klappe, dann klappte ein Fuss nach unten, der sich teleskopartig verlängerte. Ein Motorengeräusch liess vermuten, dass sich im Innern des Fusses eine Spindel drehte, bis die Fussplatte auf dem Boden aufsetzte. Ich konnte sogar hören, wie Fuss um Fuss aufsetzte und die zum Abkuppeln optimale Druckkraft aufgebaut wurde. Bei den Füssen weiter hinten ging es darum, die Räder zu entlasten.

Jetzt ging ich rasch um den Truck herum und konnte Blake gerade noch zuschauen, wie er das Kabel, das er am Morgen als letztes verstaut hatte, hervorholte und in eine regensichere Steckdose einsteckte. Ich fragte: «Ground Power?».

Blake antwortete nickend: «Ground Power!»

Der Begriff stammt aus der Fliegerei, aber die Reaktion von Blake liess den Schluss zu, dass die Trucker die gleiche Terminologie verwendeten. Während der Fahrt zehrte der Trailer von der Versorgungsleistung des Trucks, z.B. um das Eisfach kühl zu halten. Nun war das nicht mehr nötig.

Blake betätigte einen Hebel und sofort lösten sich eine ganze Gruppe von Kabeln und Schläuchen vom Truck und wurden vom Trailer gleichsam eingeschlürft. Dabei entstand diese interessante Mischung von Zischgeräuschen, die Sabrina uns schon zwei Tage zuvor auf der Heimfahrt von der grossen Party vorgemacht hatte. Jetzt erst begriff ich, wie wichtig die Mithilfe ihrer drei Töchter bei dieser Demonstration gewesen war. Mit einem Mund alleine konnte man diese Geräuschkulisse unmöglich imitieren.

Gleichzeitig konnte man ein 'Klack' hören. Ich vermutete, dass sich die Kupplung geöffnet hatte. In dem Moment verstaute Sonya die eingesammelten Hilfskameras in ihrem Fach. Dann kletterte sie in die Kabine, startete den Motor und fuhr den Truck ein paar Meter weit, so dass er hinter den anderen drei Trucks zu stehen kam. Hier würden die vier schönen Maschinen zwei Nächte bleiben.

Blake erklärte: «Nun stehen alle Trailer genau dort wo sie stehen müssen. Fast. Zusammengeschraubt wird morgen. Auseinanderschrauben bei Kunstlicht ist überhaupt kein Problem, aber das Zusammenschrauben geht bei Tageslicht etwas flotter. Aber etwas will ich Dir noch zeigen.»

Dann senkte er die Stimme: «Ich vermute, Sonya hat ihr Licht wieder einmal unter den Scheffel gestellt. Sie hätte das Manöver genauso gut wie ich fahren können. Tatsächlich sieht unser Reglement vor, dass sie mindestens eins von vier Manövern fahren muss. Dann bringe ich die kleinen Kameras aus und spreche die beruhigenden Bestätigungen. Diese haben übrigens den Zweck einer doppelten Prüfung. Sollte sich der Bordcomputer verrechnen, könnte das der Beobachter sofort sehen und 'Stop' rufen. Es würde sogar schon genügen, wenn er einfach aufhören würde, seinen Sermon aufzusagen. Dann hält die Person am Lenkrad sofort an.»

Während Blake das sagte, gingen wir zum hinteren Ende unseres Trailers, den ich jetzt etwas genauer anschaute. Es handelte sich um das Schlafzimmer von Marianne, das meinem Schlafzimmer diagonal gegenüber liegt. Gegenüber dem Schlafzimmer von Marianne liegt die Nasszelle mit den Toiletten und gegenüber meinem Schlafzimmer findet man die Dusche und einen Platz, dem ich den Namen 'Wickeltisch' gegeben hatte. Darunter war ein Raum, dessen Funktion bisher im Dunkeln lag.

Blake führte mich zur betreffenden Stelle und steckte einen Schlüssel in ein Schloss, worauf sich eine grössere Klappe öffnete, die meiner Erinnerung vom 'Wickeltisch' ziemlich gut entsprach. Blake fragte mich: «Kennst Du den Ausdruck 'Hustler Panel'?»

«Ja, von Lokomotiven. Die B-Units haben das, um damit aus eigener Kraft ohne Führerstand zu rangieren.»

«Genau das hast Du hier auch, allerdings voll automatisiert. Die Container haben Marker und Sensoren, mit denen sie einander gleichsam fühlen können, und zwar auf Bruchteile eines Millimeters genau. Zudem sind im Rahmen des Containers Wasserwaagen und Dehnungsmessstreifen verbaut, die der Bordcomputer lesen kann, um Lage und Verwindung des Containers zu erfassen. Jetzt pass auf!»

Blake drückte einen Knopf und ich konnte hören, dass in einigen der sechs Beine Spindelmotoren liefen. Tatsächlich hoben sich drei Fussplatten einige Millimeter an und bewegten sich seitlich, nämlich auf 'meinen' Container zu. Marianne kam mir gleichsam einen kleinen Schritt entgegen. Dann senkten sich diese Beine ab, übernahmen das Gewicht und die drei anderen Beine hoben sich leicht an. Gleichzeitig bewegte sich der Container um ein paar Millimeter. Das konnte ich nur erkennen, weil ich in der richtigen Ecke stand. Dann senkten sich diese drei Beine wieder ab und Blake schaltete die Automatik ab.

«Morgen, beim Zusammenschrauben, werden wir den Rest machen, so dass die Bolzenlöcher sich genau gegenüberstehen.»

In diesem Moment kamen Marianne und Sonya zu uns. Marianne blickte fragend und ich sagte: «Dein Schlafzimmer kann gehen und hat soeben gezeigt, wie ein kleiner Annäherungsversuch aussieht.»

Marianne fiel mir um den Hals: «Hast Du den kleinen Annäherungsversuch honoriert? Oder wartest Du auf einen grossen? Dazu haben wir später Zeit, aber jetzt wolltest Du doch mit Jessica zum See gehen.»

***

Der erste Abend am See -- Bericht von Paul

Genau in diesem Moment erschien Jessica: «Gratuliere! Alles genau im Zeitplan, sogar ein paar Minuten früher fertig als Sabrina gerechnet hat. Jetzt haben wir alle bis 8 PM frei, dann gehen wir zum grossen BBQ in der Mitte des Campground. Wie wäre es, wenn Blake Marianne herumführen würde. Ich übernehme gerne die Führung von Paul.»

Sonya grinste verstehend und entschuldigte sich, sie wolle sich noch etwas ausruhen. Ich hatte das sichere Gefühl, dass das zwischen Sonya und Jessica abgesprochen war, fragte mich aber im Hinterkopf, was wohl Vanessa und Sabrina davon halten würden, dass mich Jessica einfach so unter den Nagel riss. Wie wenn sie Gedanken lesen könnte, nahm sie mich bei der Hand und sagte: «Vanessa hilft Sabrina, die Abrechnung zu erstellen. Wenn Du willst, kannst Du morgen so viel Zeit mit den beiden verbringen wie Du möchtest. Jetzt gehörst Du mir.»

«Hast Du das gemeint, als Du heute Morgen 'Heute Abend im See' gesagt hast?»

«Genau. Ich hatte dem Tagesplan entnommen, dass Vanessa und Sabrina für die Abrechnung eingeteilt sind, und mit Sonya hatte ich abgemacht, dass ich mit Dir Schwimmen gehen darf. Sorry, dass wir Dich nicht gefragt haben, aber dann wäre es ja keine Überraschung mehr gewesen.»

Um der Entschuldigung Nachdruck zu verleihen, küsste mich Jessica. Dazu musste sie notgedrungen stehen bleiben und ich konnte heute die zweite blonde Sexbombe umarmen. Den Sprung in den Pool heute Morgen zählte ich nicht mit, zumal ich noch nicht richtig wach war und wir nicht lange allein blieben. Ich hatte aufgehört, die Überraschungen zu zählen. Pam war ja eine wirkliche Überraschung. Verglichen damit war Jessica direkt harmlos. Sie hatte mich ja gewissermassen vorgewarnt.

Nun zeigte sich, dass Jessica nicht einfach auf ein Abenteuer aus war oder sich nur mit mir vergnügen wollte, sondern echt um mich besorgt war: «Magst Du überhaupt noch? Haben die Vier heute Mittag noch etwas übriggelassen? Das letzte Mal, als sie Victor und Jeremy in die Finger bekommen haben, liessen sie nicht viel übrig, und da waren die Männer immerhin zu zweit.»

Dieses Mal blieb ich stehen und küsste sie: «Du bist echt süss. Tatsächlich ist mein Bedarf an Sex für heute gestillt, aber für etwas romantisches Schmusen bin ich immer zu haben.»

«Dazu ist diese Ecke wie geschaffen. Hierher kommt sonst niemand. Die Bewohner der nördlichen Subdivisionen wissen alle, dass die südlichste Subdivision und der zugehörige Uferabschnitt für die Freunde von Elias reserviert sind. Bald werden Eva, Peter, du und Marianne diese Ecke für Euch alleine haben. Falls Ihr Besuch haben möchtet, müsst ihr einladen.»

Während Jessica das erklärte, zeigte sie etwas herum, was mich veranlasste, etwas mehr auf die Bäume und Büsche zu achten, die teilweise fast so etwas wie Hecken bildeten. Wer diesen Park gestaltet hatte, war sich offenbar gewohnt, grosszügig zu planen. Ich war immer wieder beeindruckt, wie viel Platz man hier hatte. Verglichen damit war Mitteleuropa geradezu eine überstossene Weide.

Dieser zusätzliche Platz wurde von Amerikanern immer gerne dazu verwendet, durch eine raffinierte Bepflanzung ein Maximum an 'Privacy' zu erzeugen, auch so ein Wort, das man nicht einfach übersetzen konnte. 'Privatsphäre' traf es nicht schlecht, aber auch 'Intimsphäre', 'Ungestörtheit' und 'Zurückgezogenheit' waren inbegriffen. Die Amerikaner, die wir als offen, direkt, ja manchmal jovial empfanden, werteten 'Privacy' geradezu als Luxusgut, das man auch gerne zeigt: Wir können uns das leisten!

Der Lakeside Campground war kein Campingplatz für arme Leute, und dieser südlichste Zipfel schon gar nicht.

Mittlerweile waren wir am Wasser angekommen, legten unsere Kleider ab und sprangen hinein. Jessica meinte: «Jetzt im Spätsommer ist der See voll. Zu anderen Zeiten müsste man diese Leitern verwenden, um zum Wasser hinunterzukommen. Auch ist das Wasser noch angenehm warm. Im Herbst wird das dann doch etwas kühler und im Winter kann das bis zu 7 Grad Celsius absinken, wenn die kalten Winde vom Nordpol bis hierher durchpfeifen.»

Ich war immer wieder erstaunt, wie kalt die Winter hier sein konnten, denn wir befanden uns hier auf einem Breitengrad, der südlich von Tunis durchgeht. Wenn jemand behaupten würde, man müsse im Winter in Tunis das Eis von der Scheibe kratzen, würde er vermutlich für verrückt erklärt, aber in Raleigh war das nicht ausgeschlossen. Ich erinnerte mich daran, wie ich mächtig stolz auf meine Erfindungsgabe war, als ich eine Stelle auf dem Parkplatz vor dem Hotel ausfindig gemacht hatte, wo die Morgensonne mein Auto von Eis befreit hatte, bis ich zur Arbeit musste.

Jessica schwamm mit ruhigen Zügen quer über den Campground Inlet, der etwa vierzig Meter breit, aber gegen vierhundert Meter lang sein dürfte.

Auf der anderen Seite trafen wir eine völlig unberührte Natur an. Wir legten uns ins Gras und Jessica erzählte: «Hierher kommt man nur mit dem Boot oder schwimmend, denn der südliche Zugang führt durch den Sumpf, der extra für die Wasservögel und andere Tiere so belassen wurde. Dazu muss man vielleicht wissen, dass das gesamte Land hier der Eastern Power Authority, kurz EPA, gehört. Diese Behörde betreibt Kraftwerke östlich des Mississippi River. Sie wurde in der Zwischenkriegszeit ins Leben gerufen und hat riesige Ländereien erworben, um sie zu überfluten und in Speicherseen zu verwandeln.»

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