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Eva 08 - Lakeside Campground

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Zu uns gewandt, begann er nun, uns die vier stattlichen Personen vorzustellen: «Darf ich bekannt machen? Diese beiden Schönheiten sind Amadahy und Aponi. Sie sind einverstanden, dass wir sie 'Ama' und 'Apo' nennen, aber wir sollten nicht vergessen, dass diese schönen Namen auch etwas Schönes bedeuten. 'Amadahy' steht in der Sprache der Cherokee für 'Waldwasser'. Das ist Wasser, das ruhig dahinfliesst, im Gegensatz zu einem Bergbach. 'Aponi' heisst 'Schmetterling'. Das ist ein Tier, das sich fleissig bewegt. Die beiden Schwestern ergänzen sich ausgezeichnet.»

Für diese Erklärung wurde Will von den beiden geküsst, und zwar nicht bloss so ein bisschen, sondern ziemlich süss. Will schien bei den beiden sehr beliebt zu sein. Einer der beiden lachenden Cherokee-Frauen sagte: «Will, der Schmeichler, wie er leibt und liebt, äh, lebt.»

Will stellte uns nun auch die männlichen Cherokee vor: «Yuma bedeutet 'der Ehrliche' und Nevis bedeutet wörtlich 'der wie Schnee ist', also kaltblütig, lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. Der Name entstand aus der indianischen Aussprache des spanischen Wortes 'nieves' für Schnee. Die beiden Männer wissen alles über die hier heimischen Pflanzen.»

Die sechs setzten sich jetzt zu uns und Will versuchte, seinen Kollegen und Kolleginnen etwas über uns zu erzählen: «Ich hatte ja schon etwas Gelegenheit, mit den vier zu plaudern, und dann hatte ich viel Zeit, im Intranet der Riverport Siedlung nachzulesen. Man kann da so einiges über die beiden Gäste aus Good Old Germany lesen. Ich würde Euch empfehlen, das auch zu tun, wenn Ihr Bereitschaftsdienst habt.»

Nun wandte er sich an Paul: «Als Ranger haben wir ja auch Zugriff auf die Verwaltungsdaten, die für die Bewohner der Siedlung nicht zugänglich sind. Da ist mir aufgefallen, dass Ihr beide Business-Visa habt, und zwar zeitlich unbeschränkte.»

Paul meinte: «Wir haben vom Amerikanischen Konsulat in München ein Schreiben erhalten, wir möchten doch unsere Pässe vorbeibringen. Eigentlich dachten wir, dass wir für einen Kurzbesuch gar kein Visum benötigen. Wir gingen dann zum Konsulat und bekamen das Visum in den Pass gestempelt. Es sei bereits bezahlt. Aufgefallen ist mir nur der Eintrag 'indefinitely', sowohl bei der Aufenthaltsdauer als auch bei der Gültigkeit.»

Nun meldete sich Peter zu Wort: «Ich habe Felix um Rat gefragt, wie man so etwas am geschicktesten macht. Er bat mich um die Angaben, die Ihr Eva per Mail geschickt hattet, und versprach, alles in die Wege zu leiten. Soviel ich weiss, gibt es solche Visa nur, wenn eine Firma die Bürgschaft übernimmt. Offensichtlich hat Felix das getan.»

Paul fragte: «Was ist denn der Unterschied zu einem Touristen-Visum?»

Will kannte die Antwort: «Wir hatten einmal einen Gast mit Touristen-Visum, der seinen Bruder besuchte und seine Ferienvertretung als Wurstwarenverkäufer übernehmen wollte. Das wurde zunächst nicht bewilligt. Er musste über die Firma seines Bruders ein Business-Visum beantragen und dann ging es.»

Peter meinte: «Sieht so aus, dass Felix hellseherische Fähigkeiten besitzt. Er ist eben doch ein Glückspilz.»

Inzwischen waren mehrere Männer und Frauen erschienen, die alle Schürzen trugen und nach unseren Wünschen fragten. Wir bekamen Essen und Getränke wie in einem Restaurant. Bezahlt wurde wiederum per Armband.

Paul fragte in die Runde: «Das schöne Lagerfeuer ist vermutlich im Preis inbegriffen?»

Michael widersprach: «Nein, der Betreiber des Imbiss macht nur von dem Feuer Gebrauch, aber wir würden auch ein Feuer machen, wenn es den Imbiss nicht gäbe. Unser Chef Elias hat einen Auftrag von der EPA, die Wälder hier herum zu pflegen.»

Peter fragte: «Ist das der Grund, warum Ihr zu sechst seid? Allein für den Campground würde es doch nicht so viele Leute brauchen.»

«Das ist eine andere Frage. Wir sind froh, dass wir nicht weniger sind, denn wir möchten, dass zu den Bürozeiten immer zwei Ranger im Empfangsgebäude arbeiten und zu unregelmässigen Zeiten ein Ranger und ein Polizist zusammen die Runde machen. Ausser uns sechs hat Elias noch etwa zwei Dutzend Deputy-Ranger unter Vertrag, von denen viele nur Teilzeit arbeiten. Einige davon säubern hauptsächlich Wälder und bringen jeden Tag eine Ladung Holz hierher. Der nächste Holzaufkäufer ist ziemlich weit weg und zahlt für Fallholz ganz wenig, also machen wir lieber für unsere Gäste ein schönes Lagerfeuer.»

***

Vanessa -- Bericht von Paul

Während wir uns am Lagerfeuer unterhielten, sassen wir wild durcheinander und wechselten auch mal die Plätze, aber so langsam bildeten sich Paare. Zuerst verabschiedeten sich Penelope und Kurt. Eva meinte noch: «Warum schaut Ihr nicht morgen Abend so um Sechs bei uns vorbei?»

Dann verschwanden Sam und Victor mit den beiden Cherokee-Frauen. Jessica und Sonya angelten sich je einen Cherokee-Ranger.

Peter kam zu mir und zeigte mir sein Phone: Please be ready to be picked up at 9 AM. «Unser Fahrer ist auch unser Führer und unser Sekretär.»

Peter verschwand aus meinem Blickfeld und ich dachte noch, vielleicht wäre es angezeigt, sich früh schlafen zu legen, da setzte sich Vanessa zu mir und meinte: «Wie wäre es mit uns beiden? Morgen ist unser letzter Tag hier.»

Statt einer Antwort küsste ich die attraktive Trucker-Frau, die meine Tochter sein könnte. Unsere Zungen begegneten sich und Paul Junior machte einen Luftsprung. Diese Frau konnte richtig geil küssen.

«Welcher Mann könnte so einer verführerischen Einladung widerstehen. Hast Du einen besonderen Wunsch?»

«Ich möchte diese vorletzte Nacht im Freien verbringen. Durch den See ist es gerade noch warm genug und ich habe zwei Decken mitgebracht.»

Wir gingen zum südwestlichen Ende der Anlage, wo es ein Gebüsch gab, das für unsere Zwecke wie geschaffen war. Dort breiteten wir die Decken aus und legten uns hin. Zuerst lagen wir nebeneinander, aber Vanessa war damit nicht zufrieden. Sie wollte sich auf mich legen und bald merkte ich auch warum: Ihre Küsse wurden noch um einiges intensiver. Vanessa war eine Frau, die sich gerne in Kontrolle fühlte. Ich konnte damit leben, solange sie nicht von mir verlangte, dass ich ein Halsband trug oder dergleichen.

Vanessa übernahm die Führung, ging aber gleichsam immer mit dem guten Beispiel voran. Ihr T-Shirt verschwand, meines musste weg. Ihre Shorts verschwanden, meine mussten folgen. Vanessa trug nun nur noch einen Hauch von einem Höschen, das ganz gut zu meiner Säckchen-String-Konstruktion aus glattem Stoff passte. Paul Junior hatte das Säckchen bereits angehoben, so dass Vanessa ohne Probleme unter das Säckchen fassen und dieses anheben konnte, bis Junior darunter hervorrutschte.

Da wir an einer mehr oder weniger unbeleuchteten Stelle lagen, konnte ich nicht sehen, welche Miene Vanessa machte, aber ich konnte hören, wie sie sich freute, dass sie Paul Junior nun voll in der Hand hatte.

Ich wollte mich erkenntlich zeigen und schob das Höschen von Vanessa so weit zur Seite, dass ich ihre Lustlippen streicheln konnte, was ihr ein tiefes Stöhnen entlockte: «Mehr! Meine Klitty wartet auf Dich!»

Sie zog ihr Höschen aus, also tat ich dasselbe. Dann wollte ich wissen, wie viel Kontrolle Vanessa bereit war, abzugeben, und legte mich zwischen ihre Beine, um ihre Klitty zu lutschen. Zwischendurch fuhr ich mit der Zunge eine volle Runde vom Damm durch die gesamte Versammlung von Lustlippen bis zur Klitty, wobei ich meine Zunge auch noch von rechts nach links und zurück bewegte, aber kurz vor der Klitty damit aufhörte. Das trieb Vanessa auf die Barrikaden. Sie protestierte: «Du Schuft! Du weisst genau, dass ich es dort am nötigsten brauche! Gib es mir bitte!»

Wenn Du so schön bittest, warum nicht? Ich sog die Klitty unter der Kapuze hervor in den Mund, hielt sie sanft mit den Zähnen fest und liess meine Zungenspitze hin und her schnellen. Das brachte Vanessa blitzartig auf die Palme: «Paul, das ist sooooooo geiiiiiiil! Mehr geht nicht. Fuuuck!»

Für den Rest des späten Abends überliess ich Vanessa die Initiative. Ich wurde nach allen Regeln der Kunst geritten, bis Junior nicht mehr wollte und orale Wiederbelebungsversuche nötig wurden, bevor er zur nächsten Jagd antreten konnte. Danach beschlossen wir, in unsere jeweiligen Trucks zurückzukehren.

Ich wurde von zwei Schmusekatzen erwartet, aber eine war gerade auf dem Sprung. Von Blake war keine Spur zu sehen und Sonya meinte: «Wir haben jetzt Wache.»

Weg war sie. Marianne und ich schlüpften in die Koje von Marianne. Nachdem wir unseren Tag hatten Revue passieren lassen, sagte sie noch: «Ab morgen haben wir wieder zwei grosse Betten.»

Als ich jedoch Anstalten machte, in die untere Koje zu wechseln, hielt sie mich fest und ich schlief in ihren Armen ein.

***

Lower West Hydro -- Bericht von Paul

Am Dienstagmorgen standen Peter und ich ein paar Minuten vor neun Uhr beim ersten Truck an der Strasse. Die Trucker hatten begonnen, die Container zusammenzuschrauben und Versorgungsleitungen anzuschliessen, vor allem Strom, Wasser und Abwasser, aber auch eine feste Telecom-Anbindung gehörte zum Service, obschon die Gegend mobilfunkmässig voll erschlossen war.

Peter wusste zu berichten: «Die Leute hier sind der Meinung, Mobilfunkt sollte man sparsam verwenden, eigentlich nur, wenn man sich bewegt. In Tennessee gibt es ein Gesetz, das verlangt, dass der Netzbetreiber eine Festnetzverbindung für Daten und Telefon zur Verfügung stellt. Diese muss zudem günstiger sein als die entsprechende Mobilfunkverbindung.»

Da die Strasse von Norden nach Süden etwas abfiel, konnte ein Auto ganz leise zu uns her rollen. Erst als der Motor ausgeschaltet wurde, bemerkte ich das soeben eingetroffene Fahrzeug und versuchte zu erkennen, wer am Steuer sass, was mir aber nicht wirklich gelang. Jetzt öffnete sich die Fahrertüre. Zuerst sah ich nur rote High-Heels, dann ein elegantes, wirklich wohlgeformtes Bein, ein Knie, zwei Handbreit Oberschenkel und einen roten Rocksaum. Schlussendlich stand eine Frau im besten Business-Look neben dem Auto.

Unterdessen hatten wir die paar Meter zurückgelegt und konnten nun staunen: Lange blonde, leicht gewellte Haare, hübsche Augen und eine Stubsnase wurden nun durch eine Reihe makelloser Zähne ergänzt. Mit einem strahlenden Lächeln begrüsste sie uns: «Hallo, ich bin Samantha, Euer Fahrer und Sekretär. Ihr könnt mich 'Sam' nennen. Ich vermute, Ihr seid Peter und Paul, aber wer ist wer? Felix schrieb, Peter sei Amerikaner und Paul aus Good Old Germany, aber das kann man Euch nicht ansehen. Dennoch denke ich, Du bist Paul.»

Peter und ich waren überrascht und beeindruckt. Die Frau war offenbar im Bilde. Wir hatten hingegen beide keine Ahnung, dass unser Fahrer und Sekretär weiblich sein würde. Sie begrüsste uns geschäftsmässig mit Handschlag und verfrachtete uns völlig selbstsicher auf den Rücksitz des Wagens, den sie sofort wieder startete und wendete. Unterwegs erklärte Samantha: «Ich bin hier in Jefferson City aufgewachsen. Meine Grosseltern wohnten in 'Bean Station'.»

An dieser Stelle machte Samantha eine Pause, wie wenn sie eine Reaktion erwarten würde. Als wir keine Miene verzogen, schmunzelte sie in den Rückspiegel: «Ich werde sonst immer gefragt, ob es da Bohnen zu essen gäbe, aber der Ort wurde von einem 'William Bean' gegründet. Bean Station wurde geflutet und neu aufgebaut, als der West Dam in Betrieb ging. Meine Grosseltern fanden, dann könnten sie genauso gut nach Jefferson City umziehen. Wenn Ihr also etwas braucht oder etwas wissen wollt, ich bin hier zu Hause und für Euch da.»

Peter erklärte ihr dann, dass wir vor allem den Weg zum Kraftwerk kennen lernen wollten. In wenigen Minuten hatten wir unser Ziel erreicht: «Das ist der rasche Weg. Es gibt einen Weg mit schönerer Aussicht, aber der ist langsamer. Den können wir, wenn Ihr wollt, auf dem Rückweg nehmen. Da werdet Ihr dann auch mehr vom See sehen. So, da wären wir. Das ist EPA Lower West Hydro.»

Wir wurden von einem Mann, der sich als 'Lionel' vorstellte, erwartet und herumgeführt. Auf den ersten Blick sah für mich ein Kraftwerk aus wie jedes andere auch, aber Peter erkannte offensichtlich mehr, und begann mit Lionel ein Gespräch, das für mich nur noch knapp verständlich war. Ich konnte Samantha deutlich ansehen, dass sie noch weniger verstand als ich, aber dennoch aufmerksam zuhörte.

Dann kamen wir zur Kommunikationszentrale und da wurde es für mich interessanter: Die Erweiterung und Modernisierung, um die es ging, hatte vor allem das Ziel, danach mit weniger Personal vor Ort auszukommen. Das war ein allgemeiner Trend bei der EPA. Deshalb richtete die EPA ein Glasfasernetz ein, das alle ihre Betriebe mit der Zentrale in Knoxville verband.

Dabei kamen weltweit normierte Komponenten zum Einsatz, was auch eine weltweit recht einheitliche Terminologie zur Folge hatte. Ich erkundigte mich nach den Lieferanten einiger Ausrüstungsteile und erfuhr zu meinem Erstaunen, dass zwei davon sogar von dem Konzern stammten, bei dem ich früher meine Brötchen verdiente. Daran angeschlossen waren allerdings spezifischere Geräte und bei einem Schaltkasten handelte es sich sogar um eine kundenspezifische Entwicklung: Dieses Gerät war ausschliesslich nach den Wünschen der EPA von einer lokalen Firma entwickelt und gebaut worden.

Ich wusste aus Erfahrung, dass Abnahmebeamte nach diesem Kriterium sortierten: Je kundenspezifischer etwas war, desto genauer nahm man es unter die Lupe. Ich beriet mich kurz mit Peter und fragte dann Lionel, ob er uns die detaillierten Unterlagen beschaffen könne, was dieser bejahte. Samantha fragte: «Sind die Verträge auch dabei?»

Nicht nur Lionel war etwas verwundert: «Ja, warum?»

«Wenn ich das richtig verstanden habe, ist der Endkunde eine Bundesbehörde, der Generalunternehmer eine Firma aus North Carolina und der Lieferant des Schaltkastens ist in Tennessee zu Hause. Es würde mich interessieren, wie die Gerichtsbarkeit geregelt ist.»

Lionel telefonierte kurz und veranlasste, dass die Unterlagen ausgedruckt und für uns bereitgestellt würden. Da ich Samantha neugierig anblickte, fühlte sie sich aufgefordert, sich zu erklären: «So ein Fall war ein Thema im Zusammenhang mit meiner zweiten Master-Arbeit.»

Jetzt fragte Peter: «Was hast Du denn studiert?»

«Betriebswirtschafts- und Rechtslehre.»

Wir kamen im Moment nicht dazu, das zu vertiefen, denn Lionel wollte uns noch den Konferenzraum zeigen, in welchem wir uns am folgenden Montag mit den Supervisors und voraussichtlich eine Woche später mit den Abnahmebeamten treffen würden.

Danach gingen wir zum Büro von Lionel, wo drei Ordner mit Unterlagen für uns bereitlagen.

***

Samanta liebt mexikanisches Essen -- Bericht von Paul

Die nächsten Stunden nützten wir, um uns von Samantha die Gegend zeigen zu lassen. Dazu gehörte auch die 'Wirtschaftsgeografie': Nur zwei Minuten Fahrzeit vom Kraftwerk entfernt zeigte uns Samanta einen Imbiss-Stand, auf dessen Schild 'Tacos y Tortas' zu lesen war. Hier gab es mexikanisches Essen. Samantha kannte sich aus und führte uns durch die Speisekarte. Wir probierten mehrere Köstlichkeiten und von den 'transportableren' liessen wir uns gleich einen Vorrat einpacken. Ich sagte «for thirteen persons», weil ich an die Trucker, uns vier und Samantha dachte, aber Peter fügte hinzu «Make that twenty.»

Ich kannte zwar die typisch amerikanische Redewendung, hatte aber keine Idee, wie Peter auf die Zahl zwanzig gekommen war. Er sagte nur: «You never know.»

Als wir etwa um 15 Uhr zum Campground zurückkehrten, bat ich Samantha, auf einen Kaffee mit uns zu kommen. Dann fiel mir ein, dass ich möglicherweise zu viel versprochen hatte. Ich konnte nicht sicher sein, dass die Kaffeemaschine von Eva schon wieder betriebsbereit war. Na ja, ich konnte immerhin mexikanisches Essen anbieten, aber das hatten wir eigentlich schon. Gütige Sterne, diese junge Frau verwirrte mich eindeutig! Ich wollte einfach nicht, dass sie nun nach Hause fährt!

«Bei uns gibt es italienischen Kaffee.»

«Ok, überredet. Aber nur wenn ich helfen darf, die zwanzig Portionen 'Tacos y Tortas' hineinzutragen.»

«Noch so gerne.»

Die vier Trucks standen noch an derselben Stelle wie am Morgen, aber da war noch ein Auto, das mir irgendwie bekannt vorkam. Als wir ausstiegen, wurde mir klar: Das war die sogenannte Staatskarosse von Felix! Jetzt ahnte ich etwas und vermutete, dass folglich Gerry auch hier sein würde. Ich fasste Mut. Gerry war doch fast ein Synonym für italienischen Kaffee.

Bei den sechs Containern hatte sich einiges getan: Wir fanden einen voll funktionsfähigen Sitzplatz mit betriebsbereitem Grill. Ich machte einen Schritt vom Sitzplatz in den Aufenthaltsraum von Marianne und mir hinein, blieb aber sofort stehen, denn da stand ein nostalgisches Telefon. Bin ich jetzt im Aufenthaltsraum von Eva und Peter gelandet? Nein, in der Stauecke da hinten stehen ganz klar die Koffer von Marianne und mir. Dann fiel mein Blick in die Küchenecke und auf eine Espresso-Maschine. Vorher gab es das nur in der Küchenecke von Eva. Gerry war gerade dabei, die Maschine anzuschliessen: «Felix fand, Marianne solle ebenfalls ein Telefon und eine Espresso-Maschine haben. Dann würde sie sich jeden Tag an Felix erinnern.»

Ich verlieh meiner Freude über die Espresso-Maschine ziemlich laut Ausdruck und das lockte offenbar die Trucker-Frauen an, von denen ich erfuhr, dass ihre Männer mit unseren Frauen an den See gegangen seien, nachdem sie mit dem Zusammenschrauben der Container viel schneller als üblich fertig geworden seien. Sabrina frotzelte: «Zwei Deutsche Frauen als 'Carrot' verdoppeln die Leistung unserer Männer.»

Ich musste einen Moment überlegen, dann fiel mir ein, dass die Amerikaner drei bildhafte Redensarten 'Carrot on the stick', 'Carrot or the stick' und 'Carrot and the stick' verwendeten, um das Thema 'Motivation' zu illustrieren. Da ich nicht so sehr an Rüben interessiert war, erschloss sich mir persönlich der tiefere Sinn dieser Redensarten nicht so wirklich. Ich war eben weder ein Kaninchen noch ein Schweinchen, aber ich ahnte, was Sabrina sagen wollte: Die Trucker-Männer wollten den letzten Abend mit Eva und Marianne geniessen und hatten sich daher angestrengt. Sie waren vermutlich jetzt schon dabei, ihre Belohnung zu vernaschen.

Samantha war kaum von meiner Seite gewichen. Sie schien mir über das Hallo und die bunte Situation etwas verunsichert. Peter und ich hatten uns an diesem Tag bequem, aber doch 'geschäftstüchtig' gekleidet. Auch Gerry trug 'städtische' Kleidung, wenn auch sichtlich handwerkstaugliche. Die vier Trucker-Frauen hingegen hatten sich bereits in Freizeit-Kluft gestürzt: Slippers, Short Shorts und knappe Tops. Die vier sahen super sexy aus. Von Gerry wusste ich, dass er überhaupt kein Kind von Traurigkeit und einiges gewohnt war, aber der Anblick der vier Wildfänge, die er ja von der grossen Party her kannte und richtig einschätzen konnte, brachte sein Blut sofort in Wallung, und man konnte ihm das ansehen.

Verglichen mit diesen vier Hedonistinnen musste die junge Samantha -- ich schätzte sie auf fünfundzwanzig -- geradezu schüchtern sein. Ich setzte mich mit ihr in eine der Hollywood-Schaukeln, die auf dem Sitzplatz standen. Da mir nichts gescheiteres einfiel, fragte ich: «Wie lange kennst Du Felix schon?»

«Eigentlich noch gar nicht. Er rief meine Agentur letzten Freitag an und schickte mir Eure Namen mit der Meeting-Instruktion per SMS. Ich hatte das ganze Wochenende Zeit, mich über Felix und seine Geschäfte zu informieren, aber gesehen habe ich ihn noch nie.»

Jetzt war ich richtig gespannt: «Wie viel kann man denn über ein Wochenende über Felix herausfinden?»

«Ziemlich viel, wenn man geeignete Beziehungen hat. Zufällig ist einer der hiesigen Ranger, er heisst Will, ein Nachbar und Freund von mir. Er hatte mich schon vor einiger Zeit mit Elias bekannt gemacht. Elias wollte zwar nicht ratschen, aber er hat mir Zugang zu den internen Web-Sites des Lakeside Campground und der Riverport Road Siedlung verschafft. So konnte ich auch Dein Foto anschauen.»

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