Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Eva 08 - Lakeside Campground

ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier

«Was in dieser vergleichsweise flachen Gegend ziemlich erstaunlich ist.»

«Ja, wir sind hier nicht in den Rockies, dafür nahe bei den Konsumenten. Die Appalachen sind voll von Speicherseen und um diese herum findet man immer wieder solche Campgrounds, die alle auf künstlich aufgeschüttetem Boden liegen. Die Halbinsel hier ist allerdings natürlichen Ursprungs. Bevor die EPA hier begann, war das ein kleiner Berg, der stehen blieb.»

«Aber nicht erschlossen wurde?»

«Nein, keine Strasse, kein trockener Weg, nichts. Nur Boote und Schwimmer, und die paar, die hierher kommen, verteilen sich. Die Halbinsel ist drei Mal so gross wie der Campground und dicht bewaldet.»

Wir legten uns ins Gras und Vanessa begann wie eine Katze zu schnurren, sobald ich sie ein bisschen streichelte. Das veranlasste mich, sie überall zu küssen. Sie schnurrte nun eher wie ein grosser Kater. Als ich bei ihrer Muschi vorbeikam, spreizte sie die Beine einladend und ich legte mich dazwischen, um ihre Pussy zu essen.

Eigentlich war ich davon ausgegangen, dass Paul Junior Ruhe brauchte, und hatte mich darauf eingestellt, Jessica mit Hand und Mund glücklich zu machen, aber plötzlich spürte ich, dass sich Junior bemerkbar machte, so im Sinne von 'nur für alle Fälle...'. Ich blieb aber trotzdem bei meinem Plan und überzeugte mich, dass meine Hand schon gut geschmiert in die Pussy von Jessica eindringen und sie ganz zart kraulen konnte, und zwar so, dass die Hand auf dem Rücken lag und die Finger in die Höhe zeigten.

Der Mittelfinger war dabei auf die Klitty gerichtet, aber von innen her. Von aussen her konnte ich mit dem Mund nachhelfen, aber ich hatte nicht die Absicht, Jessica einen Klitty-Höhepunkt zu verschaffen. Heute durfte es auch mal etwas heftigeres sein. Dazu blieb ich ein Weilchen bei den Kraul-Bewegungen, wanderte aber in der Pussy herum. «Sag mir bitte, wenn Du etwas aussergewöhnliches bemerkst.»

Jessica nickte nur und hörte zu schnurren auf. Ich hatte jetzt ihre Neugier geweckt. Sie konzentrierte sich voll auf meine Hand, die ich eine Spur weiter hineinschob und dann herumschob, nicht in der Mitte, sondern eher in der linken Hälfte. Jessica zuckte zusammen: «Da war ein Blitz! Das macht eindeutig geil! Was ist das?»

«Warte es ab.»

Jessica atmete jetzt etwas keuchend, war aber nach wie vor voll auf meine Hand konzentriert, mit der ich nun in die andere Hälfte der Pussy hinüberwanderte und dort etwas stöberte, aber nach wie vor kraulende Bewegungen ausführte. Jessica zuckte und keuchte: «Wieder ein Blitz! Was ist das? Habe ich zwei G-Punkte?»

«Warte es ab.»

Meine Hand ging nun in die Mitte und etwas tiefer hinein. Der Daumen machte sich so klein es ging, kauerte sich in die Handfläche. Während ich Jessica mit den Fingern von innen kraulte, nuckelte ich mit den Lippen an ihrer Klitty und reizte deren Spitze mit der Zunge. Ein Mann kann seine Zunge sehr rasch von links nach rechts und zurück bewegen. Jessica lief aus und keuchte immer lauter, langsam müsste man von Schreien sprechen, aber hier war vermutlich niemand, der sie hören konnte. Langsam ging die Sonne unter und die Vögel hatten ihr Konzert beendet. Man hörte nur noch Jessica, dafür wurde diese immer lauter. Dann bäumte sie sich auf: «Schon wieder ein Blitz! Ganz tief drin und ziemlich stark! Das geht nicht!»

Jessica verlor für einen Moment das Bewusstsein. Lust kann überwältigen. Darum sollten Leute mit Herzfehler keinen aufregenden Sex haben, heisst es. Ich nahm Jessica in die Arme. Sie sollte sich maximal geborgen fühlen und das auch ohne Bewusstsein. Allerdings war sie schon wieder da und bedankte sich, indem sie sich auf mich rollte und mich verschmuste. Sie schaute mir dabei so verliebt in die Augen, dass mich allein dieser Blick hundert Mal für meine Mühe entschädigt hätte.

Als Jessica wieder etwas zu Atem gekommen war, meinte sie: «Ich glaube, das darf ich den anderen Frauen nicht erzählen, sonst kannst Du Dich all der anstürmenden Frauen nicht mehr erwehren. Ich dachte, Du wolltest morgen etwas arbeiten.»

«Das ist zumindest der Plan.»

«Küss mich nochmal, dann schwimmen wir zurück.»

***

Das Lagerfeuer -- Bericht von Marianne

Plötzlich war ich mit Blake alleine, der vorschlug, etwas herumzugehen und sich dann erkundigte: «Wie hat Dir der Tag gefallen?»

«Die Fahrt mit Dir und Sonya war hochinteressant. Ich bin tatsächlich sehr beeindruckt. Vielleicht hat Dir Paul erzählt, dass ich mich etwas schwer tue mit Rückwärtsparken. Ich habe schon mal ein Rad in den Garten gesetzt und der Wagen steht danach nicht immer gerade in der Garage.»

«Ich habe da etwas aufgeschnappt, es gäbe da einen Witz, warum Frauen älter werden als Männer.»

«Ja. Es ist ja statistisch erwiesen, dass Frauen älter werden als Männer. Die Frage ist nur, warum. Jemand hat eine Lösung gefunden: Die Zeit, die wir für das Einparken zusätzlich benötigen, wird uns gutgeschrieben.»

«Also wird Sonya nicht besonders alt.»

«Genau das habe ich zu Paul gesagt. Um Deine Frage fertig zu beantworten: Ich war überhaupt nicht darauf vorbereitet, dass der Mittagshalt so interessant werden würde. Eva wusste das anscheinend schon vorher. Sie war vermutlich nicht das erste Mal im 'Myer's Truck & Trailer Resort' zu Gast.»

«Nein. Ich vermute, dass sie bei jeder Fahrt nach Westen dort Rast gemacht hat. Was aber überhaupt nicht geplant war, ist das Zusammentreffen mit Pamela. Felix hat das offenbar auch erst erfahren, als Sabrina ihren Detailplan hochgeladen hat. Dass er der Kommunikationszentrale Anweisung gegeben hatte, Eure Fahrt besonders aufmerksam zu verfolgen, hat mich nicht gewundert.»

«So oder so, der Lieblingsfranzose von Eva hat mir gut gefallen. Allerdings war diese Mittagspause sehr anstrengend. Ich glaube, ich brauche heute nur noch Ruhe. Bist Du enttäuscht?»

«Nein. Ich habe sowieso ab Mitternacht Wache. Bis dahin schlage ich vor, dass wir zum BBQ gehen. Das ist so etwas wie ein Beziehungsmarktplatz. Jeden Abend gibt es ein Lagerfeuer, aber nicht jeden Abend wird gleich ein Schweinchen gebraten, heute schon. Das wissen alle und daher kommen auch sehr viele. Zwei der vier Polizisten und vier der sechs Rangers sind jeweils auch dabei. Du kannst also mindestens vier neue Männer kennenlernen, vermutlich aber viel mehr.»

Ich hatte mich noch gefragt, wie Blake auf die Zahl 'vier' gekommen war. Ich glaubte, verstanden zu haben, dass alle Polizisten männlich waren, und hatte daraus geschlossen, dass auch alle Ranger männlich sein müssten. Dann hätte Blake aber 'sechs' sagen müssen. Demnach müssten zwei der Ranger weiblich sein?

Dann fiel mir aber ein, dass ich Blake noch etwas anderes fragen wollte: «Ihr habt so etwas wie Wachablösungen geplant? Das tönt ja wild romantisch wie in den Geschichten aus dem Wilden Westen.»

«Ganz so abenteuerlich ist es nicht, aber zum Perfektionismus von Sabrina gehört auch, dass die Tagespläne Wachen vorsehen. Das Grundprinzip dabei ist ganz einfach: Sowohl Bestandteile der Fracht als auch unsere Trucks werden mindestens einmal in jeder halben Stunde von einem von uns umrundet. Übrigens hat das weniger damit zu tun, dass etwas wegkommen könnte, eher im Gegenteil.»

Jetzt war ich ziemlich erstaunt: «Jemand würde etwas bringen?»

«Ja, Farbe! Es war schon vorgekommen, dass irgendjemand mit einem unserer Kunden ein Hühnchen zu rupfen hatte. Diese Person hat sich in der Nacht angeschlichen und ein Graffiti auf die Fahrzeuge gesprayt. Damals betrug das Wache-Intervall noch eine ganze Stunde. Das war für den Schmierer offenbar genug Zeit. Seit wir alle halbe Stunde vorbeischauen, ist das nie wieder vorgekommen und keiner unserer Kunden musste seinen Trailer neu lackieren.»

«Ich staune immer wieder, was zum Begriff 'Full Service' alles dazu gehört.»

«Du dachtest an etwas ganz anderes. Gib es doch zu!»

Blake blieb stehen, blickte mir schalkhaft in die Augen und küsste mich ziemlich aufregend, was mich auf die Idee brachte, eine Antwort zu geben, die schon fast an Dirty Talk grenzte: «Ich dachte, dazu gehört, dass weibliche Passagiere von den männlichen Fahrern scharf gemacht würden und umgekehrt weibliche Fahrer männliche Passagiere aufgeilen würden.»

Im Weitergehen meinte Blake: «Ja, gerne! Immer zu Diensten, Madam!»

Dabei kniff er mich deutlich in den Hintern, blieb alle paar Meter stehen, umarmte mich, küsste mich, und das törnte mich tatsächlich an.

Mittlerweile waren wir beim Lagerfeuer angekommen, wo bereits dutzende von Leuten herumstanden und an Tischen mit Bänken sassen. Sogar ein Barwagen war vorhanden, etwas kleiner als unser Trailer, aber immerhin. Davor hatte sich eine Schlange gebildet. Ich fragte Blake, warum der Barwagen so gross sein müsse. Er meinte: «Ein grosser Teil des Volumens besteht aus Kühlschränken. Im Hochsommer möchtest Du kein Getränk bekommen, das noch nicht lange genug gekühlt worden ist. Was hast Du eigentlich gemacht, bevor Du Paul kennengelernt hast, oder ist diese Frage zu indiskret?»

Blake schaffte es immer wieder, mich zu erstaunen. Bisher hatte mich hier noch nie jemand nach meinem Beruf gefragt, aber soeben musste ich daran denken, denn diese grossen Unterschiede zwischen Sommer und Winter kannten wir in der Nähe der Alpen überhaupt nicht, aber wenn man Geografie studiert, befasst man sich mit solchen Dingen. Konnte Blake Gedanken lesen? «Ich wollte eigentlich Geografie studieren, verliebte mich aber sehr jung, bekam Kinder, verlor meinen Mann durch einen Unfall und lernte Paul kennen, der relativ konservativ ist.»

«Will heissen?»

«Paul meint, zwei Söhne aufzuziehen, das sei ein Full Time Job. Er hat die beiden Kinder adoptiert und geholfen, sie aufzuziehen, wie wenn es seine eigenen Kinder gewesen wären. Irgendwie sind sie das auch geworden. Die einzige Bedingung war, dass ich mich voll auf meine Rolle als Mutter konzentrierte und alles andere ihm überliess. Später fand er dann, Grossmutter zu sein wäre ebenfalls ein Full Time Job. Als Ingenieur verdiente er genug, so dass ich nie eine Arbeitsstelle annehmen musste. So bin ich eine richtige gutbürgerliche Grossmutter geworden, bis mir Paul die Mail von Eva gezeigt hat.»

«Darf ich fragen, was darin so weltbewegendes gestanden ist?»

«In den Zeilen stand einfach, was Eva seit dem letzten Kontakt mit Paul gemacht hatte, aber zwischen den Zeilen las ich, dass es noch ganz andere Lifestyles gibt, von denen ich vorher nur ganz selten etwas mitbekommen hatte. Die Frage von Eva, ob wir sie besuchen wollten, verstand ich als Wink des Schicksals und als Chance, etwas ganz Neues kennen zu lernen, eine neue Philosophie. Nachdem meine jüngste Nichte volljährig geworden war, war ich ja gewissermassen als Grossmutter pensioniert, wie Paul auch, also hatten wir Zeit, um etwas Neues auszuprobieren, und das tun wir nun, unter anderem mit Dir!»

Damit küsste ich Blake wieder. In diesem Kuss lag spontan so etwas wie eine geballte Dankbarkeit, dass er da war und mithalf, dieses gewaltige Erlebnis möglich zu machen.

Unterdessen waren wir an der Spitze der Wartschlange angekommen und hinter uns räusperte sich jemand. Wir mussten unseren Kuss beenden und uns dem Barwagen zuwenden, um unsere Getränke zu bestellen. Gezahlt wurde auch hier mit dem ID-Armband am Handgelenk. Da es um uns herum relativ ruhig war, konnte ich hören, wie die Frau hinter uns zu ihrem Nachbarn sagte: «Wie zwei frisch Verliebte, dabei könnte sie doppelt so alt sein wie er.»

Was ihr Nachbar sagte, war nicht genau zu hören, aber ich glaubte zu verstehen, dass er befürchtete, dass wir sie hören könnten. Ich war gerade in richtig guter Laune, ergriff mein Getränk, nahm Blake am Arm und ging zu der Frau hin: «Ich bin Marianne und das ist Blake. Wir sind beide verheiratet, aber nicht miteinander. Um genau doppelt so alt zu sein wie Blake müsste ich vier Jahre älter sein oder Blake zwei Jahre jünger. Holt mal ein Getränk, damit wir anstossen können.»

«Ich hole die Getränke!» meinte der Mann und liess die Frau mit uns beiden stehen, die zunächst etwas ratlos drein guckte, dann aber lachen musste: «Sorry, aber bei uns ist es genau umgekehrt. Ich bin Penelope und nur 35 Jahre alt, wogegen Kurt 65 ist, aber wir sind verheiratet. Sorry, ich wollte nicht unhöflich sein, aber offenbar könnt Ihr mit meiner vorlauten Bemerkung umgehen. Danke.»

Kurt kam mit den Getränken, wollte aber zu den Tischen gehen, was wir alle ganz vernünftig fanden. Allerdings bestand ich darauf, einen grossen Tisch auszuwählen, der noch leer war: «Wir erwarten noch Freunde bzw. unsere Ehepartner.»

Jetzt hatte offenbar Penelope Lust, mich aufzuziehen: «So viele? Hast Du einen Harem? Lebt Ihr in Polygamie wie die Tibeter?»

Da konnte ich nicht anders, als es ihr mit vergleichbarer Münze lachend heimzuzahlen: «Nein, aber in Polyamorie, das ist zwar nicht dasselbe, aber auch nicht ganz verschieden.»

Hätte Kurt oder Penelope eine negative Reaktion gezeigt, hätte ich das Thema einfach fallen lassen, aber Penelope blickte interessiert und Kurt frage mit ernster Stimme: «Wenn es das ist, wofür ich es halte, würde mich das sehr interessieren. Ich habe mal einen Vortrag darüber gehört. Man hat einen festen Partner, aber gleichzeitig weitere Beziehungen und nichts ist geheim?»

Jetzt war ich erstaunt: «Das ist wohl die kürzeste und beste Zusammenfassung, die ich jemals gehört habe. Was war das für ein Vortrag?»

«Diese Zusammenfassung wurde an dem Vortrag nicht gegeben, die habe ich selbst gemacht. Der Vortrag war eher weitschweifig, manchmal sogar verwirrend, weil ich nicht so genau wusste, ist das nur Illustration oder Essenz. Aber ich bin als pensionierter Physiklehrer vielleicht zu ungeduldig oder verwöhnt.»

«Ich vermute, Du würdest Dich mit Paul, meinem Mann, sehr gut verstehen. Da kommt er ja gerade!»

Nicht nur er, auch Eva, Peter und die restlichen Trucker traten aus dem Dunkel in den flackernden Lichtschein. Ich stellte vor und sagte: «Wir waren gerade dabei, über Polyamorie zu reden. Ich glaube, Eva, Du kannst darüber am besten Auskunft geben, denn wir haben es ja von Dir gelernt.»

Eva wollte ihr Licht etwas unter den Scheffel stellen. Ihr Argument, Sabrina sei bereits ein Jahr länger mit Felix befreundet, wurde von deren Mann Sam mit einem Zwischenruf quittiert: «Wenn die beiden zusammen sind, haben sie aber vermutlich anderes zu tun, als über Philosophie zu reden. Ich würde sogar behaupten, dass sie ihre Münder ganz dringend für anderes brauchen. Und damit keine Missverständnisse aufkommen, ich denke dabei auch nicht an Gespräche über den nächsten Auftrag.»

Sam hatte natürlich alle Lacher auf seiner Seite, aber überzeugen liess sich Eva von einem Argument, das von Sabrina selbst kam: «Du hast Dich viele Jahre darum bemüht, zu lernen, wie man etwas erklärt. Ich denke daher, es wäre besser, wenn Du diese Aufgabe übernehmen würdest, mit einer Ausnahme vielleicht, wenn es darum ginge, zu erklären, wie man einen Truck fährt oder repariert, oder wie das Trucker-Business ganz allgemein funktioniert, aber sogar da hast Du ja schon organisatorische Beiträge geleistet.»

Jetzt meldete sich Kurt zu Wort: «Wenn ich Euch so zuhöre, so glaube ich zu verstehen, dass Eva ein Organisationstalent ist.»

Wir alle bestätigten Kurt, dass wir das ganz genau so sahen, waren aber gespannt, auf was er hinauswollte.

«Wenn jemand etwas erklärt, organisiert dieser Jemand Gedanken. Daher sind gute Organisatoren oft auch gute Erklärer, zumindest habe ich in der Physik diese Erfahrung gemacht. Überhaupt ist das Ordnen von Gedanken das höchste, was es im Universum gibt.»

Jetzt waren wir alle etwas erstaunt und schauten Kurt fragend an. Er meinte ganz unpathetisch: «Die Physik lehrt, dass die unbelebte Natur von sich aus nach grösstmöglichem Chaos strebt, nach einer Art Einheitsbrei. Das einzige Gegenmittel dazu ist ein ordnender Wille, also Geist. Aber wir wollten eigentlich nicht über den Entropiesatz diskutieren, sondern etwas über Polyamorie hören.»

Nun konnte Eva nicht mehr kneifen: «Ok, Ihr habt mich überstimmt. Ich beuge mich der Gewalt. Zunächst rein sprachlich könnte man das Wort Polyamorie als 'mehrere Liebschaften' verstehen, aber diese Definition schliesst auch die sogenannte 'Freie Liebe' ein, und das ist etwas anderes, etwas weniger geordnetes. Als Physiker könntest Du sagen, die Polyamorie sei 'entropiegebremst'. Tönt fast wie 'schaumgebremst' bei den Waschmitteln.»

Gelächter.

«Gemeint ist, dass es mehr Regeln gibt, die aber niemand erzwingt, also sind es keine Gesetze. Ob es einen Gruppendruck gibt, ist umstritten. Das hängt davon ab, ob eine Person eine Regel befolgt, weil sie es selbst richtig findet, dann wäre es Ethik, oder nur weil sie Nachteile fürchtet, die ihren Ursprung in der Gruppe haben, dann wäre es nur Moral. Ist das zu theoretisch?»

Wir waren alle der Meinung, ein konkretes Beispiel wäre nützlich.

«Eine Regel, die ich sehr wichtig finde, ist folgende: Man geht die meiste Zeit zu zweit oder allenfalls zu dritt oder mehr, im allgemeinen Fall in einer sogenannten Kleingruppe, fest zusammengebunden durchs Leben, trennt sich dann für ein paar Stunden oder auch mal Tage, kommt dann aber in der alten Kleingruppe wieder zusammen. Ich hatte mal eine Vorlesung bei einem Sprachwissenschaftler, der sich mit der Frage befasste, wie man Sätze in Wörter zerlegen oder Wörter zu Sätzen zusammensetzen kann. Dazu benötigt man ein Regelwerk, das dieser Mann durch sogenannte Eisenbahndiagramme darstellte. Das Eisenbahndiagramm der Polyamorie besteht aus Gleisharfen, also parallelen Strecken, und dazwischen einfachen Strecken. Alles andere ist durch diese zentrale Regel ausgeschlossen. In der sogenannten 'Freien Liebe' hüpfen die Individuen jedoch wahllos von Kleingruppe zu Kleingruppe.»

Eva beschrieb das auch mit Gesten in der Luft, aber man merkte ihr geradezu an, dass sie am liebsten eine Zeichnung gemacht hätte.

«Dort wo sich die Gleise einer Harfe zu einem einzigen Gleis zusammenfinden, findet eine sogenannte Reunion statt. Im Diagramm ist das einfach ein Punkt, aber in der Wirklichkeit gibt es da eine ganze Menge von Kommunikation, und auf die kommt es an. Die einzelnen Personen haben unterwegs etwas erlebt, was die anderen Mitglieder der Kleingruppe nicht erlebt haben, also nicht wissen. Bei der Reunion geht es darum, diese Geheimnisse abzubauen, also die anderen möglichst alles miterleben zu lassen.»

Kurt wollte wissen: «Wenn jemand sehr gut erzählt, damit es die anderen möglichst gut miterleben können, läuft das doch darauf hinaus, dass der Erzähler das gewissermassen noch einmal erlebt.»

Dem entstehenden Gemurmel konnte man entnehmen, dass das alle so sahen. Sonya sprach es aus: «Das gilt für positive Erlebnisse genauso wie für negative. Darum ist es so wertvoll, wenn in der Kleingruppe, wie Eva das nennt, jemand dabei ist, der etwas von Sozialhygiene versteht, oder von Hedonismus oder noch besser von beidem. Nimmt man das hinzu, ist die Sache nicht mehr so simpel wie am Anfang, aber das ist im Prinzip auch in einer klassischen Zweierbeziehung so. Auch die funktioniert am besten, wenn beide in diesen beiden Disziplinen erfahren sind.»

Penelope bedankte sich: «Danke für diese Erklärungen. Ich glaube, das müssen wir erst mal ein bisschen verdauen. Vielleicht treffen wir uns ja in den nächsten Tagen öfters beim Lagerfeuer. Wie lange bleibt Ihr?»

Eva antwortete: «Marianne, Paul, Peter und ich bleiben voraussichtlich zwei Wochen, vielleicht auch drei, aber die acht Freunde, die uns hergebracht haben, bleiben möglicherweise nur zwei Nächte.»

Eva sah Sabrina fragend an. Diese antwortete: «Ja, soeben ist ein Auftrag eingetroffen. Die nächsten vier Trailer warten bereits in Knoxville auf uns. Diese sollen wir übermorgen abholen und nach Norfolk bringen. Keine Passagiere.»

In diesem Moment hörte ich eine Stimme, die mir bekannt vorkam. Will rief voller Freude: «Michael, schau mal, die kennen wir doch!»

Mit den beiden uns schon bekannten Rangern waren noch vier Personen gekommen, die alle durch bläulich schimmernde prächtige schwarze Haare auffielen. An diese gewandt fuhr er fort: «Eva, Marianne, Peter und Paul haben heute eingecheckt, während ich Dienst hatte. Sabrina und ihre Familie kennt Ihr wohl schon länger.»

1...345678