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Fluchtverhalten

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„Also eine Woche. Ich werde am Samstag offiziell verreisen, und am Montag kletterst du an der Rinne runter!"

Mit einem Jauchzer drückte Sophie sich enger an ihn, nahm seine Hand und küsste diese oft und schnell. Die Vorfreude auf ihr Entkommen verwandelte die ernste junge Frau in ein aufgeregtes Mädchen.

Zumindest, was ihr Verhalten anbetraf. Ihr Körper blieb genauso reif und feminin, wie er ihn kennen gelernt hatte. Bewundernd strich er mit zwei Fingern die Sinuskurve ihrer Taille und Hüfte nach, spürte makellose Haut, entspannte Muskeln, sanftes Fleisch. Dann schob er die Hand zwischen seinen Unterbauch und sie, legte sie auf ihre linke Hinterbacke, und tastete die straffe Halbkugel entlang. Sophie maunzte etwas und nahm ein Knie hoch, um ihm besser Zugriff zu gewähren.

So ermuntert erforschte er die anmutigen Erhöhungen und Vertiefungen ihres Pos. Von der seidigweichen Kerbe, wo der Schenkel in die Backe überging, über den leicht gespannten Muskel auf dem Hüftgelenk bis zum Ende ihrer Rückenwirbel und dem schmalen Beginn der warmen Furche. Sie erzitterte kurz und schob das obere Bein höher, öffnete sich ihm bereitwillig.

Seine Fingerspitzen drangen vorsichtig vor, erkundeten die Tiefe ihrer Analspalte, trafen auf mehr Wärme und schwitzige, zarte Haut. Schließlich auf den heißen Knubbel ihrer Rosette. Sie stöhnte leise und langgezogen und genoss es sichtlich, wie er sie dort behutsam massierte. Er konzentrierte sich ganz auf die unmerklich langsam kreisende Fingerkuppe, drückte sie nur andeutungsweise in ihren Hintereingang.

„Willst du mich -- da hinten?", murmelte sie und blinzelte ihn über ihre Schulter an.

Er holte tief Luft. Der Gedanke, sich bis zum Anschlag in diesem prachtvollen Arsch zu bohren war so etwa das Verlockendste, was er sich überhaupt vorstellen konnte.

„Nein", sagte er nach kurzem Zögern. „Dazu brauchen wir viel Zeit, und die haben wir heute Nacht nicht. Ich möchte das nicht überstürzen, sonst hast du nichts davon."

„Gut." Sie atmete tief aus. „Ich habe das nämlich noch nie gemacht. Lust hätte ich schon, aber auch ein bisschen Angst."

Er brummte zustimmend und gratulierte sich zu seinem Entschluss. So musste er wie ein sehr erfahrener Liebhaber auf sie wirken -- nicht schlecht! Und wenn sie wirklich tagelang zusammen in einer Fluchtwohnung zubrachten -- wer konnte wissen, was dann alles möglich war...

Die Zärtlichkeiten und die Bilder in seinem Kopf ließen seinen Penis erneut schwer pulsieren. Automatisch spannte er die Beckenmuskeln an und presste die Dreiviertelerektion gegen ihren Po, den er immer noch sacht stimulierte. Er löste den Finger mit leisem Bedauern aus ihrem Anus und drang tiefer, über ihren Damm bis zur Öffnung ihrer Muschi. Weiche Haut, benetzt mit schlüpfriger Flüssigkeit. Er nahm eine dünne Schamlippe zwischen zwei Fingern und massierte diese federleicht gegeneinander.

Sophie stöhnte verhalten, vergrub den Kopf zwischen den Armen, und gab sich seinen Liebkosungen reglos hin. Spielerisch erforschte er ihre warmen Falten, fuhr die Konturen ihrer Intimteile nach und ließ eine Fingerspitze zutraulich im Eingang ihrer Muschi kreisen. Sie seufzte erneut und hob ihm den Unterkörper entgegen, wollte mehr von ihm spüren. Doch er drückte sie zurück.

„Schon vergessen? Du hast mir das Nachholen des Vorspiels versprochen!", raunte er ihr ins Ohr. Sie kicherte und ergab sich seinen Zärtlichkeiten.

Er schob sich etwas tiefer und drang nach vorne vor, bis zum oberen Ende ihrer Spalte. Dort spürte er nach ihrer Perle, fand den kleinen Knopf schnell und fasste ihn mit zwei Fingerkuppen. Die er hauchfein gegeneinander rieb.

Sie zuckte ein, zwei Mal und stöhnte dumpf in das Kissen. Davon abgesehen ließ sie ihn ungehindert gewähren. Da sein Schwanz nun ohnehin groß und steif aufragte, nahm er nun diesen, um mit der heißen, entblößten Eichel in die dampfige Kuhle zwischen Po und Schenkeln vorzudringen.

Erneut schienen elektrische Funken über zu springen und kitzelnde Lust dort unten anzufachen. Sophie keuchte und drehte sich vollends auf den Bauch. Dazu streckte sie alle Glieder weit von sich, die Beine breit gespreizt. Sascha schob sich über sie, kniete zwischen ihren Schenkel und führte sein steinhartes Glied mehrmals langsam über ihre Lustspalte und über den Damm bis zum Anus und zurück.

„Los... nimm mich schon... mach...", ächzte sie jetzt und winkelte die Knie an. Sie zog die Fersen an den Körper, um sich weiter für ihn aufzumachen. Er quälte sie zwei weitere Minuten mit leichten, spielerischen Berührungen, bis sie fast wimmerte vor Verlangen. Dann brachte er die Eichel an ihr nasses, offenes Loch, holte einmal Luft, und schob seinen Schwanz erneut in sie.

„Ja... ja.. ja... ja...", stöhnte sie anfeuernd im Takt seiner Bewegungen und stemmte sich mit den Händen vorne gegen das Kopfteil des Betts, um nicht von den Stößen nach oben gedrückt zu werden. Sascha hing über ihr, eine Hand noch zwischen ihren stampfenden Leibern, die Finger genau an der Stelle, wo seine harte Stange immer wieder nass in ihren aufgedrückten Falten verschwand, den Handballen halb in ihrer Analspalte vergraben.

Für einen Moment blitzte das Bild eines Löwen in seinem Kopf auf, der ein brünstiges Weibchen rammelte. Davon inspiriert biss er sie in den Nacken, wenig zurückhaltend. Für eine Sekunde wurde sie steif wie ein Brett, ächzte und verdoppelte dann die Intensität ihrer Bewegungen. Ihr Becken rollte wollüstig vor und zurück, ihr Innerstes kam ihm entgegen, nahm ihn auf, schluckte ihn, inhalierte ihn.

In fieberhafter Erregung verlagerte er seinen Griff, tastete höher, bis er nun zwei Fingerkuppen in ihren Anus drängte, der sich konvulsivisch zusammenzog und lockerte.

„Jaaa.. oh Gott... ich komme gleich wieder... ich komme... ich..."

Wimmernd taumelte sie in einen zweiten Orgasmus. Fasziniert und hochgradig erregt genoss er das unglaubliche Gefühl, wie sich ihre Muschi und ihr Po spasmisch um seinen Schwanz und um seine Fingerspitzen krampften, wie nasse Hitze aus ihr explodierte, wie die unkontrollierten Zuckungen ihres ganzen Leibes ihn abzuwerfen drohten, wie sie kehlig schluchzte und keuchte.

Rasend vor Wollust rappelte er sich hoch, kam auf die Knie, und zog ihren schüttelnden Körper einfach mit. So fickte er sie in irrwitzigem Tempo von hinten. Brutal, wütend, maschinenhaft. Bis endlich auch er über die Klippe wankte und im freien Fall hinunterstürzte. Unten erfasste ihn die Brandungswoge und schleuderte ihn weg...

Wie er eine halbe Stunde später mit weichen Knien, zitternden Armen und einem schwachsinnigen Lächeln auf den Lippen heil die Regenrinne hinunter kam, daran konnte er sich später beim besten Willen nicht erinnern.

***

Sonntagmorgen.

Sascha erwachte, als die Sonne bereits so hoch stand, dass sie nicht mehr durch das Schlafzimmerfenster zu sehen war. Nach einer Sekunde der Desorientierung waren mit einem Schlag alle Erinnerungen an die zurückliegende Nacht präsent. Sophies schwimmende Augen, mit denen sie ihn beim Abschied angesehen hatte. Das Gefühl und der Geschmack ihrer Lippen auf seinen.

Neben dem wohligen Nachklang der gemeinsamen Lust im Bauch fühlte er eine gewisse Beklommenheit aufsteigen. Auf was hatte er sich da nur eingelassen? Nicht nur, dass er sich urplötzlich in einem intensiven Verhältnis mit einer völlig unbekannten Frau wiederfand. Dahinter lauerte die schwer einzuschätzende Bedrohung durch ihren Vater.

Wollte er das wirklich? Schließlich hatte er in den letzten zwei Jahren höchsten Wert daraufgelegt, sich seine Wohnung, seinen Beruf, sein Umfeld und sein ganzes Leben so einzurichten, dass er möglichst wenig mit anderen zu tun hatte. Möglichst ungestört vor sich hinvegetieren konnte. Dieser vertraute, ruhige Fluss der Dinge hatte sich buchstäblich über Nacht in einen Wildbach verwandelt, in dem Klippen und Stromschnellen als vergleichsweise harmlose Gefahren erschienen.

Nun ja, auf die Dauer waren die Leinwand-Abenteuer aus zweiter Hand doch zu schal. Er fühlte sich so lebendig wie schon lange nicht mehr. Energiegeladen sprang er auf, pfiff laut und falsch vor sich hin und braute den ersten Kaffee des Tages.

Sophie stand auf dem Balkon und streckte das Gesicht in der Sonne. Das helle Haar fing die warmen Strahlen ein und brach sie in glitzernde Pünktchen. Er meinte, den Geruch ihrer Haut noch in der Nase zu haben. Täuschte er sich oder drückte allein die Haltung ihres Kopfes frischen Lebensmut aus, neue Fröhlichkeit?

Ein warmes Gefühl stieg in seiner Brust auf, zwischen Besitzerstolz und Beschützerinstinkt. Er genoss es für einige Sekunden, dann konzentrierte er sich auf die vor ihm liegenden Sachfragen. Es schien zu früh am Tag, um sich Gedanken über wirklich wichtige Dinge zu machen. Dinge wie Liebe zum Beispiel...

Unter der Dusche legte er sich minuziös den Plan für die Fluchtvorbereitungen zurecht. Zuerst würde er Felix anrufen, seinen ältesten Freund. Er konnte vielleicht andeuten, dass er ein Verhältnis mit einer verheirateten Frau eingegangen war und dass er ein unauffälliges Liebesnest brauchte. Ja, das würde Felix gut verstehen, da würde er mitziehen!

Dann der vorgetäuschte Urlaub. Vermutlich war es das Sicherste, einen dieser 39-Euro-Flüge von Ryanair irgendwohin zu buchen. Nicht zu vergessen die Abstimmung mit seinen Kunden.

Als er rasiert und angezogen war und noch den intensiven Minzgeschmack der Zahncreme im Mund schmeckte, da platzte er beinahe vor Tatendrang und Aufregung. Die Luft, die er in seine Lungen sog, beinhaltete eine Schärfe, eine Frische, die er zuvor nicht wahrgenommen hatte. Die Strahlen der Junisonne hoben alle Dinge konturierter hervor, deutlicher. Sowohl das ferne Rauschen der Umgehungsstraße wie auch das Gedudel eines Radios irgendwo im Haus schienen demselben langsamen Takt zu folgen, in dem sein Herz schlug.

Sophie würde ihm...

Es klingelte.

Sascha erstarrte kurz. Der Plastikgriff der Sprechanlage fühlte sich kalt an in seiner Hand.

„Hallo?"

Keine Antwort, nur das elektronische Rauschen der Leitung. Dann klopfte es direkt an die Tür seiner Wohnung, neben seinem Kopf. Leise, aber nachdrücklich. Automatisch öffnete er, das Gesicht ausdruckslos, mit jagendem Puls.

„Guten Tag, Herr Wagner. Mein Name ist Nicolas Rohmann. Ich möchte gerne mit ihnen sprechen. Dürften wir eintreten?"

Sascha starrte den Mann an. Mitte fünfzig, halb ergrauter Bart, gekleidet in einem cremeweißen Anzug mit Hut. Nicht größer als er selbst, doch auf eine unterschwellige Weise hellwach und präsent. Die dunkelbraunen Augen unter den buschigen Brauen wirkten so hart wie Kieselsteine.

„Ah... nun, ok. Kommen... kommen sie bitte herein." Sascha fiel beim besten Willen kein geeigneter Grund ein, diesem Mann die Tür vor der Nase zuzuschlagen. Seine ausgestreckte Hand wurde kurz und fest gedrückt.

Nicolas Rohmann trat ein und sah sich um. Allein dadurch nahm er das Territorium in Besitz. Solch oberflächliche Dinge wie das Aufpflanzen eines Banners mit seinem Wappen konnte ein Mann wie er sich sparen.

Hinter ihm folgte ein Hüne und murmelte: „Bernard Vollier. Krankenpfleger." Eine weitere Hand zu drücken. Sascha lächelte schmerzverzerrt zu ihm auf und nickte. Die Pranke des Riesen schienen seine Finger zu einer einzigen Masse zusammengequetscht zu haben.

„Bitte -- setzen Sie sich doch!"

Sascha wies auf seine Couchgarnitur, obwohl er körperliches Unwohlsein dabei verspürte, diese Männer in seinem Allerheiligsten zu beherbergen.

Rohmann schüttelte den Kopf. Die kurze Geste verwandelte die formal höfliche Einladung in eine lächerliche Zumutung.

„Danke. Wir wollen Sie nicht lange stören. Wir gehen gleich wieder, nur eine Angelegenheit bedarf der Klärung. Sie wissen natürlich, was ich meine."

Sascha starrte den Mann an. Dieser seufzte und winkte. Bernard trat hinzu und produzierte ein iPad aus der Innentasche seines Jacketts. Als Bernard eine davon betätigte erschien sofort ein unscharfes Bild auf die Kunststoffoberfläche.

Sascha riss die Augen auf und schluckte.

Orangenes Licht, braune Umrisse. Zwei undeutlich zu erkennende Gestalten auf einem breiten Sofa, eng umschlungen und in einem eindeutigen Bewegungsmuster verfallen. Der Ton war fast auf Null herunter gedreht, die Geräusche kaum zu hören. Dennoch war Sascha sicher, dass jedes Wort klar zu verstehen wäre, wenn man lauter stellen würde. Jedes Seufzen, jedes lustvolle Aufkeuchen. Die Kamera musste irgendwo im hinteren Eck des Raumes postiert gewesen sein.

Bernard drückte einen anderen Knopf und der Film verschwand. Sascha schwieg. Er wusste nicht, was er sagen sollte.

„Herr Wagner", seufzte Rohmann und starrte aus dem Fenster. „Vielleicht sollte ich eingangs einige Dinge klarstellen. Ich bin ihnen nicht böse." Er warf ihm einen Seitenblick zu. „Ich habe den Clip nicht angeschaut. Das hat Bernard gemacht, auf meine Anweisung. Ich bin kein Voyeur, ich wollte nur sicherstellen, dass sie meine Tochter gut behandelt haben. Tatsächlich bin ich ihnen sogar dankbar. Verstehen Sie, es ist gut, wenn Sophie mal wieder guten Sex hat, das hilft ihr."

„Hilft ihr?", echote Sascha bitter. Rohmann atmete erneut durch und sah ihn eindringlich an.

„Ich weiß, was sie ihnen erzählt hat. Den Anfang der Aufnahme habe ich angesehen." Der Mann schnaubte amüsiert. „Verbrecherkönig! Ich sollte mich geehrt fühlen. Dem letzten Liebhaber hat sie weißgemacht, ich würde sie gefangen halten, weil ich ein inzestuöses Verhältnis mit ihr hätte."

Sascha fühlte sich betäubt. „Das heißt...", begann er mit belegter Stimme.

Rohmann wandte sich ihm jetzt frontal zu und packte ihn an den Schultern. „Herr Wagner. Meine Tochter ist krank! Sehr krank! Seit ihre Mutter damals starb, da balancierte sie auf dem schmalen Grat zwischen Gesundheit und Wahnsinn. Und als ihr Verlobter sie vor vier Jahren deshalb sitzen ließ, da hat sie das nicht verkraftet. Seitdem lebt sie in einer anderen Welt. Oder in vielen anderen Welten, genauer gesagt. Bernard?"

„Frau Rohmann leidet an einer starken dissoziativen Persönlichkeitsstörung", sagte der Kleiderschrank. Seine Stimme klang unbeteiligt, so als ob er über ein mäßig interessantes Insekt berichtete. „Kurze Perioden der Klarheit werden immer mehr von Wahnideen mit paranoiden Elementen überlagert. Die medizinischen Prognosen geben leider wenig Grund zur Hoffnung, eine Besserung ist unwahrscheinlich."

Rohmann drückte seine Finger in Saschas Oberarme, als ob ein Schulleiter einem Oberschüler eine wichtige Botschaft vermitteln wollte.

„Von Rechts wegen müsste sie in eine geschlossene Anstalt. Draußen ist sie eine Gefahr für sich selbst und für andere. Aber verstehen Sie: Ich bringe das nicht übers Herz! Ich sehe ihre Mutter in ihr, jeden Tag! Deshalb versuche ich, auf sie aufzupassen. Ihr zumindest ein kleines Bisschen Normalität zu bieten. Ich bin ein erfolgreicher Unternehmer, ich habe die Mittel dazu."

Hier ließ er Sascha los und wandte sich zum Fenster. „Ich würde alles hergeben, um sie gesund zu machen", murmelte er.

„Das ist... ich weiß nicht, was ich sagen soll...", stotterte Sascha. Welche Erleichterung, dass kein Krimineller vor ihm stand. Tobend, weil er seine einzige Tochter gevögelt hatte! Andererseits verspürte er vagen Verlust wegen der Implosion seiner fantastischen Pläne mit Sophie. Dies war unterlegt von Ärger über sich selbst, dass er sich so von einer Wahnsinnigen aufs Glatteis hatte führen lassen.

Rohmann drehte sich um und sah ihn scharf an. Dann klärte sich seine Miene. „Ah, ich verstehe. Sie glauben mir anscheinend noch nicht. Nein." Er winkte ab, als Sascha protestieren wollte, „Das ist nur verständlich. Ich könnte ja alles Mögliche behaupten. Ich könnte ja tatsächlich ein Gangster sein -- heute würde sogar mein Anzug dazu passen."

„Nicht doch", wehrte Sascha ab.

„Doch, doch!" Rohmann schnaubte wieder, was bei ihm wohl ein Kichern darstellte. „Ich schlage vor, Sie fragen die unbestechlichste Instanz dieses Planeten: Wikipedia! Haben Sie einen Computer hier?"

„Eh..." Sascha sah automatisch zum Büro hinüber.

„Gut, gut! Schauen Sie nach! Wikipedia, unter Rohmann!" Der Industrielle legte ihm die Hand auf den Rücken und schob ihn unwiderstehlich durch seine Wohnung. Sascha ließ zu, dass er ihn zu seinem Bürostuhl bugsierte und hineindrückte. Automatisch drückte er auf die Return-Taste seiner Tastatur. Binnen einer Sekunde erschien das Bild der Windows-Oberfläche. Sascha schaltete seinen Rechner niemals aus.

Rohmann machte eine auffordernde Handbewegung, die auch Ungeduld signalisierte. Sascha beeilte sich, den Browser zu starten und die Wikipedia-Homepage aufzurufen. Er beugte sich vor und studierte das Ergebnis seiner Anfrage:

„Rohmann

Rohmann ist der Familienname folgender Personen:

Anette Rohmann (* 1972), deutsche Psychologin

Dirk Rohmann (* 1975), deutscher Althistoriker

Eva Rohmann (1944--2020), deutsche Politikerin (DFD, SED), Abgeordnete der Volkskammer

Gregor Rohmann (* 1970), deutscher Historiker

Heinrich Rohmann (1853--1942), deutscher Politiker (SPD)

Klaus Rohmann (* 1939), deutscher alt-katholischer Theologe

Nicolas Rohmann (*1965), deutscher Unternehmer

Serge Rohmann (* 1970), luxemburgischer Fußballspieler

Teresa Rohmann (* 1987), deutsche Schwimmerin

Rohmann steht für:

Rohmann GmbH, eine Firma in Frankenthal

Siehe auch:

Romann"

Nach einem Blick auf den Mann neben ihm klickte er auf den Link zu „Nicolas Rohmann".

„Nicolas Rohmann

Nicolas Theodor Rohmann (* 1965 in Berlin) ist ein erfolgreicher deutscher Unternehmer mit verschiedenen Firmen und Beteiligungen, vor allem in den Branchen Schifffahrt, Spezial-Förderanlagen und Sicherheitselektronik. Seit 2014 ist das gesamte Unternehmensportfolio als Tochtergesellschaften einer Holding organisiert (Rohmann Holding AG) (ehemals Rohmann Verwaltungs-GmbH).

Lebenslauf [Bearbeiten]

Nicolas Rohmann studierte Elektrotechnik an der Universität Karlsruhe, arbeitete danach für zwei Jahre bei Shell in Brasilien und absolvierte ein MBA-Programm in Berkeley, USA. 1992 machte er sich selbständig und entwickelte die ersten internet-gestützten Vermessungs- und Kartographierungsgeräte für die Ölindustrie und andere Rohstoffgewinnung. Die Lizenzeinnahmen investierte er anfangs in Flugzeuge, Schiffe und spekulative Landkäufe in Südamerika, später vornehmlich in junge Unternehmen der New Economy.

Rohmann lebt sehr zurückgezogen und gibt keine Interviews, seit seine Frau Marian 2013 an Krebs starb. Die einzige Tochter Sophie gilt als seelisch labil und daher nicht als mögliche Nachfolgerin seiner Gruppe.

Neben seinen unternehmerischen Aktivitäten engagiert sich Rohmann in verschiedenen karitativen Organisationen, z.B. der Welt-Lungen-Stiftung und der Kindernothilfe. Darüber hinaus fungierte er als Business Angel für eine große Zahl von Gründungsunternehmen in Großbritannien, Brasilien und den USA.

Kategorien: Mann | Geboren 1965 | Unternehmer | Rohmann Holding AG | Ölindustrie"

Rohmann sah ihn an und zog fragend die Augenbrauen hoch.

„Ich glaube ihnen ja!", meinte Sascha gequält. „Es tut mir leid, wenn ich Sie fälschlicherweise... für einen anderen Menschen gehalten habe. Aber Ihre Tochter..."

„Ja. Sie kann sehr überzeugend sein." Rohmann wiegte verständnisvoll sein Haupt. „Hat sie wohl von mir. Ein Jammer. Sie könnte eine tolle Geschäftsfrau sein, wirklich!"

Sascha nickte mechanisch. Innerlich fühlte er sich seltsam leicht und leblos. Der Teich war spiegelglatt.

„Nun gut. Dann will ich ihre Zeit nicht länger in Anspruch nehmen. Ich bin auf einen Empfang in der Handelskammer eingeladen, daher auch dieser Aufzug. Ich danke ihnen für Ihr Verständnis und versichere ihnen nochmals, dass ich nichts Schlechtes von ihnen denke."

Ein letzter Händedruck, ein Nicken von Bernard, und die Tür schloss sich hinter ihnen. Die Wohnung war wieder still und friedlich. Sascha stand einige Minuten da und starrte die Tür an, bevor er sich schwerfällig in sein Sofa fallen ließ.