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Freya

Geschichte Info
Ein junges Mädchen ist verzweifelt und braucht Geld.
12.8k Wörter
4.58
40.9k
17
Geschichte hat keine Tags

Teil 1 der 3 teiligen Serie

Aktualisiert 06/10/2023
Erstellt 08/06/2020
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„Freya!", sagte meine Mutter mit brüchiger Stimme. „Gut, dass du da bist."

„Hast du Schmerzen, Mama?", frage ich besorgt.

„Es ist so weit."

„Nein! Bleib bitte stark, Du kannst noch nicht sterben. Nicht jetzt!"

„Ich kann einfach nicht mehr."

„Du kannst mich doch nicht alleine lassen!"

„Ich muss, mein Mädchen. Ich muss! Du kannst mir glauben, ich wäre auch froh, wenn es anders wäre. Aber wir müssen uns nun mal damit abfinden. Wir können uns nicht gegen das Schicksal wehren. Bitte schau auf deine Geschwister und deinen Vater."

„Mama!", rief ich flehend.

„Versprich es mir!", flüstert sie. Lauter konnte sie nicht mehr sprechen. „Bitte!"

„Ja, ich verspreche es dir. Keine Sorge! Ich werde mich um die Familie kümmern und für sie sorgen."

Mit Tränen in den Augen und zugeschnürter Kehle, bekam ich diese wenigen Worte nur sehr schwer über die Lippen. Immer wieder muss ich schlucken. Ich versuche ja, stark zu sein -- für sie. Aber es ist aber verdammt schwer. Die Situation ist kaum zu ertragen -- für mich zumindest. Ich sitze am Bett meiner totkranken Mutter und halte ihre Hand, die immer kälter wird. Ich kann deutlich spüren, wie das Leben zunehmend aus ihr schwindet. Es zerreißt mir das Herz, zu wissen, dass sie bald sterben wird.

„Ich bin mir sehr wohl bewusst, dass ich dir eine immens schwere Bürde auflade, Freya. Aber ich habe doch nur dich."

Die Stimme meiner Mutter ist dünn und sie muss oft eine Pause einlegen. Schon nach wenigen Worten schafft sie es nicht mehr und muss Kraft sammeln, um weiterreden zu können. Das Sprechen ist für sie ein ungeheurer Kraftakt. Die Ärzte haben mich ins Krankenhaus gerufen. Sie haben mich wissen lassen, dass es mit meiner Mutter zu Ende geht. Ich habe einen dicken Kloß im Hals.

Seit diese heimtückische Krankheit meine Mutter ans Bett fesselt, kümmere ich mich, um meine Geschwister und meinen Vater. Trotzdem versuche ich so oft ich kann, an ihrem Krankenbett zu sein. Sie soll sich nicht alleingelassen fühlen.

„Dein Vater ist ein guter Mann und er arbeitet auch fleißig. Aber er schafft es nicht alleine."

„Ich weiß."

„Ich habe dich unglaublich lieb!", haucht Mutter. „Du bist meine Erstgeborene und hattest in meinem Herzen immer einen ganz besonderen Platz. Das sollst du nie vergessen!"

„Mutter!"

„Ich weiß, dass ich mich auf dich verlassen kann. Das macht mir das Sterben leichter."

„Mutter!", schreie ich voller Verzweiflung.

Sie aber neigt ihr Haupt zur Seite. Auch wenn man meinen möchte, sie sei nur eingeschlafen, bin ich mir dessen bewusst, dass meine Mutter in diesem Augenblick still und leise, für immer aus meinem Leben geschieden ist. Ich vergrabe mein Gesicht in meinen Händen und beginne zu weinen. Ich lege meine Stirn auf das Bett und lasse meinen Schmerz heraus. Ich muss nicht mehr stark sein. Für wen auch? Sie ist ja nicht mehr da. Ich lasse deshalb meinen Tränen freien Lauf. Ab jetzt bin ich auf mich allein gestellt.

„Mutter, dein Rat wir mir fehlen", sage ich leise unter Schluchzen. Ich hoffe, sie kann mich, dort wo sie jetzt ist, noch hören.

---

„Vater, das Geld reicht beim besten Willen nicht aus. Ich habe keine Ahnung, wie wir das schaffen sollen. Die Schulden sind immens."

„Ich weiß."

Er klingt niedergeschlagen. Mir ist klar, er weiß nicht mehr ein noch aus. Er hat resigniert. Ich sitze mit meinem Vater im Garten des kleinen Häuschens, das wir bewohnen. Heute ist ein Brief von der Bank gekommen. Wenn wir nicht innerhalb von zwei Wochen die Schulden begleichen, wird unser Zuhause zwangsversteigert.

Mutters Krankheit hat uns immens viel Geld gekostet. Doch was hätten wir denn tun können? Wir mussten alles in unserer Macht stehende unternehmen, um Mutter zu helfen - auch wenn es am Ende nichts gebracht hat. Hätten wir es nicht getan, würden wir uns das ein Leben lang vorwerfen.

Mein Vater blickt hilflos in meine Richtung. Allerdings geht sein Blick durch mich hindurch. Er ist ein einfacher Mann und, wie Mutter am Sterbebett gesagt hat, er wird es niemals allein schaffen, für die Familie zu sorgen. Das ist auch mir bewusst. Doch wie soll eine 18-jährige das schaffen, was ein erwachsener Mann nicht in der Lage ist? Das ist doch eine Mammutaufgabe. Die Verantwortung für meine drei Geschwister lastet nun auf meinen Schultern. Dabei bin ich ganz sicher noch nicht bereit für eine solche Last. Aber was soll ich denn machen? Ich habe meiner Mutter ein Versprechen gegeben und ich werde es halten.

„Wo sollen wir denn hin?", jammert Vater.

„Keine Ahnung", antworte ich traurig. „Vielleicht geschieht ja doch noch ein Wunder."

„Ein Wunder?".

Nach dem Tod unserer Mutter wäre es für meine drei Geschwister ein herber Schlag, wenn wir nun auch noch das Haus verlassen müssten. Das muss ich unbedingt verhindern! Aber wie?

---

Ich sitze allein im Wohnzimmer. Meine Geschwister habe ich zu Bett gebracht und Vater hat sich in sein Zimmer zurückgezogen. Der Tod meiner Mutter und der Brief der Bank haben seinen Lebenswillen gebrochen. Er ist nur noch ein Schatten seiner selbst.

Ich habe mein Gesicht in die Hände vergraben und weine. Wie soll ich das nur schaffen? Das Leben ist so unfair! Die Tränen sickern durch meine Finger hindurch und bilden an der Unterseite der Hände Tropfen, die hinab in meinen Schoß fallen. Ich weine leise vor mich hin. Endlich bin ich allein und kann ich meiner Verzweiflung freien Lauf lassen. Doch jammern und klagen bringt uns nicht weiter.

„Ich muss etwas unternehmen!", sage ich laut zu mir selbst.

Ich wische entschlossen die Tränen aus meinem Gesicht und gehe an den alten Computer. Es grenzt an ein Wunder, dass dieses Museumsstück immer noch funktioniert, aber einen neuen konnten wir uns schon lange nicht mehr leisten. Ich will einen Job suchen. Egal was, ich muss das Studium abbrechen und mir einen Ganztagsjob suchen. Ich hoffe, dass ich die Bank damit überzeugen kann, das Haus nicht zu versteigern. Sie muss mir die Möglichkeit einräumen, die Schulden langsam abzubezahlen. Eine andere Möglichkeit gibt es nicht. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass ich ein monatliches Einkommen vorweisen kann. Und das ist nur möglich, wenn ich einen sicheren Arbeitsplatz habe.

Alles wird gesucht: Kranfahrer, Ingenieure, Lageristen und noch einiges mehr. Eine passende Stelle für mich jedoch scheint es nicht zu geben. Immer verzweifelter scrolle ich die Arbeitsangebote nach unten. Mir wird mit Schrecken bewusst, dass ich dem Ende der Annoncen immer näherkomme und immer noch ist nichts dabei war, das auch nur ansatzweise für mich gutgehen würde.

Ich bin schon fast ganz unten, da fällt mir eine Anzeige ins Auge: „Geile Fickstuten für tabulose Feste gesucht. Sehr gute Bezahlung".

Schockiert betrachte ich diese wenigen Worte. Noch nie habe ich eine auch nur ansatzweise vergleichbare Annonce gelesen. Ist es wirklich möglich, dass Männer bei Festen ihrem sexuellen Verlangen derart freien Lauf lassen? Kann es sein, dass man bei der Suche nach willigen Mädchen, so offen darüber spricht? Ich will ja nicht abstreiten, dass es derartige Feste schon immer gegeben hat. Die Reichen kommen da auf die schrägsten Ideen, um ihre Macht unter Beweis zu stellen. Doch bisher wurde bei Annoncen dieser Art doch immer sehr fantasievoll umschrieben, was gesucht wird. In diesem speziellen Fall dagegen wird gerade heraus gesagt, was Sache ist.

Ich scrolle weiter und hoffe, doch noch etwas Passendes zu finden. Aber immer noch nichts. Ich bin schon kurz davor, die Seite zu schließen, da kommt mir noch einmal diese eindeutig zweideutige Annonce in den Sinn. Ich stelle mir diesmal ernsthaft die Frage, ob das nicht doch die Lösung für mein Problem sein könnte. Es ist nur so ein Geistesblitz, aber er setzt sich irgendwie in meinem Hirn fest.

„Ich bin doch keine Hure", sage ich zu mir selbst.

Trotz der Ablehnung, die ich gegen den Gedanken habe, ziehe ich es tatsächlich in Erwägung, mich zu melden. Ich bin von mir selbst schockiert, dass ich auch nur mit dem Gedanken spiele. Allein schon zu überlegen, ob ich das könnte, verstößt gegen alles, was mir bisher heilig war. Aber kann ich es mir erlauben, wählerisch zu sein?

„Und was ist, wenn es der einzige Weg ist, genügend Geld aufzutreiben?"

Habe ich mir diese Frage tatsächlich laut gestellt? Mit Sorge bemerke ich, dass ich mich immer stärker mit diesem Thema befasse und immer mehr mit dem Gedanken spiele. Meine Überlegungen drehen sich inzwischen verstärkt um die Frage, ob ich so einen Job machen könnte. Ich komme zunehmend zur Überzeugung, dass wohl nur in diesem Gewerbe die Verdienstmöglichkeiten groß genug sind, damit ich es doch noch schaffen könnte, die Schulden zu tilgen. Mir ist aber gleichzeitig auch bewusst, dass es für mich ein unglaublicher Schritt wäre. Es würde mich unglaubliche Überwindung kosten und ich dürfte meiner Familie kein Wörtchen davon verraten.

Etwa geschlagene Stunde sitze ich grübelnd vor dem Bildschirm. Ich bin hin- und hergerissen. Ich habe bisher die Frauen immer verachtet, die ihren Körper verkaufen. Wenn ich aber ehrlich bin, wurde mir diese Einstellung von den Eltern und von der Gesellschaft so eingetrichtert. Immer und immer wieder gab es entsprechende Bemerkungen. Ich hätte es nie gewagt, mir diesbezüglich eine eigene Meinung zu bilden.

Ich selbst hatte bisher nur zweimal Sex. Das erste Mal endete in einer Katastrophe. Wir waren wohl beide noch zu jung. Wir waren fürchterlich aufgeregt und komplett unerfahren. Mann, hat es wehgetan und der Junge ist viel zu früh gekommen. Schon nach zwei Minuten war alles wieder vorbei. Zurück blieb nur die glibberige Flüssigkeit, die er mir auf den Bauch gespritzt hatte. Für mich gab es keine Befriedigung, keinen Spaß und keine positive Erinnerung an dieses doch so einschneidende Ereignis, das es für ein Mädchen sein sollte.

Der zweite Versuch war aber auch nicht viel besser. Zumindest hatte ich diesmal keine Schmerzen mehr. Aber auch dieser Junge war zu hektisch, zu unerfahren und viel zu sehr auf sich fixiert. Ich blieb wieder einmal völlig unbefriedigt zurück. Selbst die kurze Erregung, die ich gespürt habe, war viel zu kurz, als dass es sich gelohnt hätte, deswegen mit einem Mann zu schlafen. Keine Ahnung, warum Männer so einen Drang verspüren, eine Frau zu ficken. Ich kann locker darauf verzichten -- und das meine ich ernst!

Wenn ich jedoch meine bisherigen Erfahrungen als Maßstab nehme, wüsste ich nicht, was dagegensprechen würde, gegen Geld mit einem Mann zu schlafen. Wenn alle davon reden, dass man es nur mit jemand tun soll, den man auch liebt, so kann ich dies nicht bestätigen. Lust darauf verspüre ich weder so noch so. Aber schlimmer als bei diesen ersten beiden Versuchen kann es wohl kaum noch werden. Mir wäre nur wichtig, dass es nicht wehtut, wie beim ersten Mal. Wenn ich damit aber viel Geld verdienen kann, dann wäre das doch eine Möglichkeit? Wie gesagt, ich bin zu allem bereit, das Versprechen einzulösen, das ich meiner Mutter am Sterbebett gegeben habe. Es wäre fürchterlich für mich, würde ich meine Mutter in diesem Punkt enttäuschen.

Nach einer ewig langen Zeit des Nachdenkens nehme ich all meinen Mut zusammen und klickt auf die Mailadresse, die in der Anzeige angegeben ist. Sofort öffnet sich das Mailprogramm. Mann, was soll ich denn schreiben?

„Hallo,

ich bin Freya, bin 18 Jahre alt und wäre an ihrer Anzeige interessiert.

Bis bald"

Mehr fällt mir dazu beim besten Willen nicht ein. Was soll ich denn sonst schreiben. Ist schon schwer genug für mich, überhaupt zu antworten. Außerdem wüsste ich wirklich nicht, was man in so einer Mail schreiben sollte. Könnte wohl sein, dass meine Mail etwas zu kurz ausgefallen ist. Könnte auch gut sein, dass sich der Empfänger eine etwas ausführlichere Nachricht erwartet, mit detaillierten Angaben zu mir und meinem Körper oder meinen Vorlieben. Keine Ahnung! Womöglich erwartet er sich Nacktfotos oder eine frivole Anpreisung meiner körperlichen Eigenschaften oder gar meiner Fähigkeiten auf diesem Gebiet. Doch so etwas kann und will ich nicht. Das wäre mir zu erniedrigend. Entweder es klappt so oder gar nicht!

Mit Grübeln über den richtigen Text vergeht noch etwas Zeit. Als ich dann doch ins Bett gegen will und dabei bin, das Mailprogramm zu schließen, ertönt das typische „Pling", das ankündigt, dass eine Nachricht eingegangen ist. Erschreckt blicke ich auf den Bildschirm. Ich zögere ein paar Minuten, bevor sie öffne. Mir kommt es so vor, als gäbe es kein Zurück mehr, würde ich die Nachricht angeschaut haben.

„Hey Freya,

schön, dass du meine Fickstute werden willst. Ich habe viele geile Schweinereien mit dir vor. Mit deinen süßen 18 Jahren bist du perfekt. Wenn du auch noch halbwegs gut aussiehst, dann passt das mit uns beiden. Du kannst auch richtig viel Kohle verdienen, das verspreche ich dir. Wenn dich mein Angebot noch interessiert, dann komm morgen um 14 Uhr zu untenstehender Adresse.

Der Graf!

„Scheiße!", sage ich leise. Was nun?

---

Ich habe lange mit mir gerungen, ob ich zu diesem Treffen gehen soll oder nicht. Ich habe die ganze Nacht kein Auge zugetan. Die wenigen Augenblicke, in denen ich in einen unruhigen Schlaf abgerutscht bin, haben mich Alpträume verfolgt. Monster haben die Arme nach ihr ausgestreckt und an mir gezerrt und gezogen. Einmal hat mich ein riesiger Tintenfisch mit seinen unzähligen Tentakeln überall am Körper berührt. Mit einem seiner Arme ist er in mich eingedrungen. Es war erschreckend. Immer wieder bin ich in dieser Nacht voller Angst hochgeschreckt.

Meine Träume haben mich verunsichert. Das muss ich zugeben. Was ist, wenn es wirklich so grauenvoll für mich wird? Auch wenn mir klar ist, dass meine Ängste die Monster hervorgebracht haben, war das, was ich im Traum erlebt habe, ganz schön gruselig. Ich werde zwar keinen Monstern und Riesentintenfischen begegnen, aber ich habe keine Ahnung, was die Männer von mir verlangen werden, wenn ich mitmache. Ich kann mir vorstellen, dass bei so einem Fest Alkohol fließt und dann alle Hemmungen schwinden.

Schlussendlicht habe ich mich dann doch in letzter Minute dazu entschlossen, zum Treffen zu gehen. Ich kann mir doch das Ganze einmal ansehen, rede ich mir di ganze Zeit ein. Zum Treffen zu gehen, verpflichtet mich doch zu nichts. Ich kann immer noch Nein sagen.

Und nun stehe ich etwas außerhalb der Stadt an einer Straße, die von einer ewig langen Mauer gesäumt wird. Das Mauerwerk ist von wild wucherndem Efeu bewachsen und scheint uralt zu sein. Nur ein riesiges Tor und eine kleine Pforte bilden die einzige Unterbrechung. Ich muss eine Zeitlang suchen, bis ich die Klingel finde. Sie ist zwischen dem vielen Efeu nicht leicht auszumachen. Ich hole noch einmal tief Luft und mache mir selbst Mut. Dann drücke ich den Knopf.

„Ja bitte?", ertönt eine Frauenstimme.

„Ich bin Freya. Ich habe einen Termin."

„Freya, sie Fickstute?"

Scheiße! Ist das eine Begrüßung! Ich muss bei dieser Anrede kurz schlucken und bin einen Moment lang perplex. Ich schaue mich auch erschrocken um. Zum Glück ist niemand in der Nähe, der dies hätte hören können. Trotzdem würde ich am liebsten auf dem Absatz kehrt machen. Dann allerdings wäre der Weg hierher umsonst gewesen.

„Ja", antworte ich schließlich.

„Ja, was?", will die Stimme wissen.

Ich muss erneut schlucken. Ich weiß, was die Stimme auf der anderen Seite von mir erwartet. Trotzdem will es mir nicht über die Lippen kommen. Aber, wenn ich nicht sofort wieder gehen will, muss ich mich überwinden. Das ist mir klar. Ich rede mir deshalb ein, dass es schließlich eine Frau ist, die mit mir spricht. Zudem hat sie nicht ganz unrecht, da ich ja hier bin, um genau darüber zu sprechen. Deshalb schaffe ich es nach einer beinahe schon peinlichen Pause doch noch. Der Satz kommt mir aber echt nicht leicht über die Lippen.

„Ja, Freya die Fickstute."

„Komm rein!"

Sofort höre ich ein Summen und die Pforte öffnet sich von allein. Ich schlüpfe hinein. Gleich hinter mir schließt sich das kleine Tor wieder. Im ersten Moment kommt beinahe Panik in mir auf. Ich habe den Eindruck, als gäbe es kein Zurück mehr. Der Rückweg ist mir abgeschnitten. Ich hole tief Luft und sage mir immer wieder vor, dass ich mich zu nichts verpflichtet habe und jederzeit gehen kann.

Erst jetzt finde ich die Zeit, mich genauer umzuschauen. Wow! Ich bin auf Anhieb überwältigt. Ich stehe in einem riesigen Park. Zumindest macht es den Anschein. Vom Tor aus führt ein mit Würfel aus Porphyr gepflasterter und leicht geschwungener Weg auf einen Wald zu. Ich kann auf den ersten Blick kein Haus entdecken. Das Anwesen muss riesig sein.

Einen Moment lang überlege ich, was ich machen soll. Mir wird wohl nichts anderes übrigbleiben, als zu Fuß zu gehen und folge dem Weg. Ich erreiche schon bald den Wald, der zunehmend dichter wird. Immer wieder stehen riesige Felsblocken zwischen den Bäumen. Es herrscht eine eigenartige Atmosphäre. Ich habe den Eindruck, als würden im nächsten Augenblick ein Troll, ein Gnom oder eine Fee hinter einem Stein hervorkommen. Gänsehaut macht sich vor allem auf meinem Rücken breit.

Ich bin bei Gott kein ängstlicher Mensch. Doch dieser Wald wirkt unglaublich alt und ursprünglich. Es kommt mir so vor, als hätte ihn schon seit Jahrzehnten kein Mensch mehr betreten. Wenn das Märchen von Hänsel und Gretel wahr wäre, könnte das der Wald sein, durch den sie geirrt sind. Bei solchen Gedanken komme ich mir kindisch vor. Ich bin schließlich schon erwachsen, rede ich mir ein.

Ich beschleunige meine Schritte, damit ich so schnell wie möglich den Wald hinter mich bringe. Ich will ihn rasch durchqueren und schauen,was mich auf der anderen Seite erwartet. Der Wald ist mir trotz allem unheimlich.

Nach etwa zehn Minuten Fußmarsch lichtet sich der Wald und ich trete hinaus auf eine Wiese. Nicht weit vor mir steht eine mittelalterliche Burg. Ich wusste gar nicht, dass es so etwas hier in der Gegend gibt. Es ist keine kleine, süße Burg, sie ist wehrhaft und macht den Eindruck, als hätte sie bereits vielen Feinden getrotzt. Sie steht auf einer Insel in einem See. Der Abstand zum Ufer ist allerdings nicht groß und wird von einer Zugbrücke überwunden.

Ich gehe darauf zu. Kurz zögere ich, die Brücke zu betreten. Sie sieht unglaublich alt aus. Die Holzbalken sind dick und haben tiefe Furchen. Diese müssen Handkarren und Kutschen verursacht haben, die in früheren Zeiten darüber gerollt sind. In mir macht sich ein Gefühl von Angst breit, dass es kein Zurück mehr gibt, sobald ich sie einmal überschritten habe. Mir kommt es so vor, als würde ich über diese Brücke in eine andere Welt gelangen, aus der es kein Zurück mehr gibt.

Kann gut sein, dass ich mir das alles nur einrede. In meiner naiven Betrachtungsweise habe ich den Eindruck, als würde ich das Ufer der Tugend verlassen und über die Brücke in die moralisch verwerfliche Welt gelangen. Wohl auch deshalb fällt mir der Gang über die Zugbrücke nicht leicht. Es kommt mir vor, als würde ich mein altes Leben hinter mir lassen, als würde auf mich ein völlig neuer Lebensabschnitt zukommen. Könnte gut sein, dass mich mein Gefühl nicht wirklich täuscht.

Am Ende gehe ich über die Zugbrücke und gelange an ein großes und ausgesprochen wehrhaftes Tor. Man muss mich von innen beobachtet haben, denn ich habe das Tor noch nicht ganz erreicht, da wird eine in den großen Flügel eingelassene Tür geöffnet. Eine nackte Frau steht vor mir. Wo um Himmels Willen bin ich nur gelandet?

---

„Guten Tag Freya, die Fickstute", begrüßt mich die junge Frau.

Ich schätze sie auf etwa Zwanzig und damit nur zwei oder höchstens drei Jahre älter als ich. Sie ist auch auffallend hübsch. Da sie die Hände hinter dem Rücken verschränkt hat, reckt sie mir ihre Brüste einladend entgegen. Sie sind nicht sonderlich groß, dafür aber ausgesprochen straff und perfekt in der Form. Ihre Beine sind leicht gespreizt. Ihre mustergültig rasierte Scham ist meinem Blick schonungslos dargeboten. Ihre Beine sind lang und schlank, ihr Bauch flach und der gesamte Körper wohlproportioniert. Ihre langen blonden Haare umrahmen ein ausgesprochen niedliches Gesicht. Jeder Mann wäre von dieser Begrüßung begeistert.