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*

Sie hatte davon geträumt, dem Jungen in die Leggins zu fassen. Ihn in den Schoß des Mädchens zu setzen und ihn zu blasen, während das fremde Mädchen munter zuschaute. Vielleicht unverständig, vielleicht nicht.

Der Morgen war über das kleine Salzburger Zimmer gekommen. Noch mehr Kissen waren auf den Teppich geflohen. Blüten und Vögel hatten sich dazugeknautscht. Nackte Füße hatten das getan.

Als sie die Augen aufschlug, lag ihre Hand auf seiner Schulter. Vorsichtig löste sie die vertrauliche Berührung, ihn nicht zu wecken, und streckte alle Glieder weit aus, ungeniert über ihren nur halbarrangierten Schlafanzug. Sie musste von oben ausschauen wie eine besonders edle Kuh mit minzgrünen Flecken. Sie könnte Werbung für Waldmeisterpudding machen. Sie kicherte ausgelassen, aber leise.

Sie fühlte sich befriedigt wie lange nicht. Das Gefühl hatte sie vermisst. Diese unterschwellige Rauheit zwischen den Beinen, dieses Gefühl von Fülle im Schoß, von Ausgefülltsein, was den Frauen noch lange nachklingt.

Sie dachte nach. Der Junge würde heute wieder fahren. Sie drehte sich wieder zu seiner Seite und beobachtete, wie sich seine Schulter unmerklich hob und senkte. Sie steckte gar nicht mehr im Nachtkleid, sondern war durch den Ausschnitt rausgerutscht. Ansonsten war der Junge sicherlich weniger derangiert als sie. Kein Wunder. Sie schmunzelte. Sein Kleidungsstück war ja auch viel... zugänglicher. Fast packte sie Neid auf ihr eigenes Dessous. Wollten wir doch mal sehen...

*

Ich wachte davon auf, das mir jemand im Schritt fummelte. Das geschah unter der Decke. Aber er stellte sich nicht sehr geschickt dabei an; scheiterte offenbar daran, unter den Saum meines Kleides zu fingern. Ich trug ein Kleid. Weil...

Licht blendete mich. Das direkt aus ihren Locken zu kommen schien. Verwundert starrte ich in die tiefe Azurbläue ihrer Augen. Sie leuchteten in den Morgen wie mit Korallenriffen besät.

Für einen Augenblick konnte ich die Schönheit nicht fassen. Dann ließen die Träume nach. Und ich verstand die Realität. Aber es war eine sanfte Enttäuschung.

Die Hand in meinem Schritt hatte zu kneten aufgehört und kroch fort. Ich lehnte mich vor und küsste. Die Frau, die vor mir lag. --

Am Ende des Kusses saß ich rittlings auf ihrem Bauch. Dann schaute ich auf sie hinab.

Jahre zogen in einem einzigen Augenwischen von ihr vorbei. Jahre der Begegnung, Jahre der Un-Erfüllung. -- Jetzt. Wie ich jetzt auf ihr saß, hinter meinen Lippen noch das Tasten ihrer Zunge, spannend, brutzelnd, lieblich -- -- Das war gut. So sollte es sein.

Wir schauten uns weiter verwundert in die Augen. Es war eine Naivität, die sie mir zuliebe vielleicht wieder einnahm. In Erinnerung an irgendwen, den sie einmal völlig überrascht so angesehen hatte. Ich allerdings löste mich erst, als sie sich, an ihrer Taille einknickend, hochbeugte und den Morgen mit einem weiteren Kuss schloss.

*

Greta, du Dummchen. Glaubst du wirklich, er wäre den weiten Weg zu dir gekommen, nur um mit dir zu schlafen? Sie konnte es nur nicht glauben. Das eben war der erste Kuss gewesen. Nun war er aufgestanden. Ließ Wärme zurück in der Matratze und auf ihrer Haut. Sie hatten sich murmelnd unterhalten. Er würde trotzdem abreisen. Nein, sie würde ihn besuchen.

Was immer aber geschah, das Nachtkleidchen würde sie erst einmal nicht waschen. Nein, es würde ihr Gesellschaft leisten müssen in diesem viel zu großen Doppelbett. Es roch viel zu gut.

Wenn die Frühjahrsstürme kamen und es von den E-Bus-Oberleitungen in die Pflasterstraßen tropfte. Und die Berge im Rücken Salzburgs ihre kleine Vorsiedlung in die Ebene hinausdrücken wollten, wo die Nächte schmutzig und einsam sind.

**

»Nah -- Nah. Des müssens wir a kontrollieran! Dänkens nur di Quaranteehn --«

Die gleiche näselnde Stimme, ein wohl zumindest ähnlicher Schaffner. Ich vermisste das schwarzhaarige Mädchen aus der Ecke. Das war bestimmt Interrail gewesen, mit dem ganzen Gepäck oben -- Mensch, so eine Europareise...

Aber noch mehr vermisste ich Greta. Gretchen. Jetzt schon.

Die Salzach verbreiterte sich, franste aus. Machte dann eine letzte Schwingung und war bald hinter der Kurve verschwunden. Zugegeben, es war ein wahnsinniger Feldzug gewesen.

Da schwemmte erneut Wärme auf in seiner Brust und trieb mehrere Tränchen vor sich her, die sich von seiner Bindehaut, erst an seinem Finger und dann an der Scheibe lösten. Besser hätte es nicht ausgehen können. Der Sex war doch nur die Eroberung gewesen. Der Vorstoß in die Hauptstadt, die er acht Jahre lang umzirkelt hatte. Nun gehörte sie ihm.

Und er ihr.

Ein Seufzer entkam ihm. Er ihr.

*

Er kramte sein Handy aus der Tasche. Zehn Uhr vierzig. Ein ganzer Tag Zugreise lag vor ihm. Da hatte er auch schon ihre Handynummer eingetippt. Dann löschte er die Ziffern wieder mit mechanischem Tippen. Er sollte sie in Ruhe lassen. Sie sollte es sich ruhig noch einmal überlegen. Immer noch daliegend in ihren roten Seidenlaken. Aufgewühlt.

Und wenn sie dann, mit klopfendem Herzen, zur Entscheidung kam, ihn anzurufen, dass er wirklich umkehren sollte, dann würde er das tun.

*

Zwei Tage später begann mein Husten. Aber das war es wert gewesen.

***

© Emanuel Senden 2020

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  • KOMMENTARE
Anonymous
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2 Kommentare
AnonymousAnonymvor etwa 4 Jahren
Halbwegs OK

Liest sich ganz gut nur das Pseudo Österreichisch ist eine Katastrophe

olivererektolivererektvor etwa 4 Jahren
Literatur pur,

Super, wie Du erotische Spannung erzeugst. Auch wunderbar der aktuelle Coronabezug, der ohne aufdringlich zu wirken, die ganze Geschichte durchwebt..

Oliver

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