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Alle Kommentare zu 'Invisible Friend'

von bardo_eroticos

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  • 8 Kommentare
Auden JamesAuden Jamesvor etwa 9 Jahren
Wehe dem, der das Sexspielzeug der Zukunft nutzt?

Der vorliegende Text verweigert sich den LIT-Erzählkonventionen auf doppelte und bemerkenswerte Weise, denn zum einen ist sein Inhalt nicht der einer klassischen erotisch-pornographische Geschichte und zum anderen seine Form ein literarisches Experiment. Und das ist auf LIT- noch dazu im deutschsprachigen Bereich – außerordentlich selten der Fall! Für den Mut, so etwas im dt. LIT zu veröffentlichen, ist „bardo_eroticos“ – ganz gleich wie gelungen (oder auch nicht) der Text sein mag – zunächst einmal Achtung zu zollen! Und es ist ihm – natürlich! – zu danken, weil er dem zuletzt unablässigen Strom an stumpfsinnigen Inzestfantastereien etwas völlig anderes entgegensetzt.

Das Problem, aus meiner Sicht, ist beim vorliegenden Text nun – leider! – dasselbe wie und eh und je bei Texten aus der „Humor & Satire“-Kategorie, nämlich ein Prinzipielles, weil diese ihre eigentliche Wirkung – die Erotik – mittels der parodistischen Überhöhung (ungeachtet der wahrscheinlichen Möglichkeit, dass schon der zu parodierende Urtext der Pornographie selber eine Parodie, weil Überhöhung des Sexus, darstellen mag, was die wechselseitige Aufhebung von Parodie und Parodie und als Resultat einen Nulltext zur Folge hätte) mehr oder minder absichtlich ad absurdum führen – und damit in letzter Konsequenz sich selbst ad absurdum führen. Nicht anders verhält es sich bei dieser „Produktinformation“, die zwar über alle Maßen ein „nie dagewesenes sexuelles Empfinden“ anpreist, aber selbiges dem geneigten Leser auf ganzer Linie schuldig bleibt. Das mag Absicht sein, aber es macht mir die Einordnung des vorliegenden Texts (und Texten desselben Schlags) unter dem Dach der erotisch-pornographischen Schriften nicht leichter, eher im Gegenteil. Ich neige zu der Sicht, dass es sich bei den betreffenden Texten vielmehr um a- bis antierotische Schriften handelt, die zum Kreis der allgemeinen unerotischen Literatur zu zählen sind und quasi eine Außensicht auf dieses spezielle literarische Gebiet, in dem der Erotismus das fiktionale Geschehen beherrscht, spiegeln. Eine Art Meta-Literatur, die in ihrem Erzählen höherer Ordnung den Kern ihres Urtexts ausgeschieden hat und sich jetzt über alle Facetten dieser Ausscheidung lustig macht. Was man davon halten soll? Das sei dem geneigten Leser zu entscheiden überlassen. Für mich persönlich bleibt ein schaler Beigeschmack – und ein gewisser Eindruck von Leere bzw. Hohlheit.

Zum Text bleibt mir noch kritisch anzumerken, dass er sich nicht zwischen Werbetext und Beipackzettel zu entscheiden vermag. Für reine Werbung wird das Produkt zu kritisch betrachtet (s. „dissoziative Persönlichkeitsstörung“) und für einen Beipackzettel fehlt es an formaler Strenge und sprachlicher Nüchternheit (s. die unzähligen Suggestivfragen). Davon abgesehen stören hin wieder holprige Formulierungen die ansonsten auf Tadellosigkeit getrimmte Aufmachung (vgl.: „ein jederzeit, an jedem Ort verfügbarer Gespiele, oder Gespielin“ oder: „neue, wegbereitende sexuelle Technik“), was aber – ich bin nicht sicher – auch als ironische Brechung, ähnlich den Nebenwirkungsausführungen, beabsichtigt sein mag. Diese nachsichtige Deutung allerdings auch auf die diversen OGI-Nachlässigkeiten (z. B.: „Niemand außer Ihnen wird wissen, das [sic!] ...“) auszuweiten, ginge, denke ich, zu weit.

Nichtsdestotrotz eine so originelle wie kurzweilige Lektüre!

–AJ

AnonymousAnonymvor etwa 9 Jahren
Grundlage geschaffen?

Ich musste bei der Lektüre dieses Textes spontan an den Film "Total Recall" mit Arnold Schwarzenegger denken. Dort war es halt nicht eine implantierte Freundin, sondern ein implantiertes Erlebnis. Und man ist sich nicht sicher, ob es sich wirklich um einen "Traum" handelt oder nicht. Wie hier also dissoziative Persönlichkeitsstörungen (wenn ich mich nicht irre).

Auf jeden Fall hat dieser Text meiner Meinung nach das Potential, die Grundlage zu einer Geschichte in z.B. Science Fiction & Fantasy zu werden. Wenn es das würde, würde ich die Geschichte gerne lesen.

dutchraindutchrainvor etwa 9 Jahren
Patents pending?

Oh my ...

Dann war es wohl ein bisschen unvorsichtig die Werbebroschüre schon zu veröffentlichen.

bardo_eroticosbardo_eroticosvor etwa 9 JahrenAutor

@AJ

Erst mal danke, auch wenn ich nicht sicher bin, ob ein Lob dafuer, etwas Anderes gemacht zu haben, gerechtfertigt ist. Jedenfalls dafuer, dass es einfach nur anders ist. Die "Sternchen Wertung" jedenfalls scheint das (und vermutlich den Mangel "umsetzbarer" Erotik) entsprechend zu "belohnen". :-)

Mut gekostet hat es jedenfalls nicht. ;-)

Die Verbindung zwischen "Eindruck von Leere bzw. Hohlheit" und "originelle wie kurzweilige Lektuere" verwirrt mich ein wenig.

Ich bin nicht sicher, ob sich die Parodie der Parodie explizit auf meinen Text bezieht, wenn dem so ist kann ich dich beruhigen: es gibt keine (direkte) Vorlage fuer den Text.

Inwieweit der Text wirklich erotisch ist - wahrscheinlich eher nicht. Ich fand die Kategorie trotzdem eher angemessen als "Keine Erotik", aber da haette er wohl auch reingepasst.

Werbung ist m.E. (fast) immer leer und hohl, passt doch also perfekt. :-))

Das der Text sich "nicht zwischen Werbetext und Beipackzettel" entscheiden vermag, ist der Ursache geschuldet, dass die meiste Werbung, die ich zu Gesicht kriege, genau so ist. Werbung fuer medizinische Produkte/ Medikamente in Fachzeitschriften. Und die sind of tatsaechlich so gestrickt - ein bischen anpreisende Werbung, ein bischen "echte" Information, wobei letzteres meist im Kleingedruckten unter der eigentlichen Anzeige steht. Da das mit dem Kleingedruckten bei Lit gar nicht so trivial ist, habe ich darauf verzichtet, haette aber den Eindruck vermutlich verbessert. Lit hat auch so das Absatz- Layout mal wieder zerschossen. Manchmal wuensche ich, man koennte hier einfach pdf einreichen.

Ich musste den Text so schon zweimal Einreichen - der Lit Zensurroboter hat ihn wohl fuer eine echte Werbung gehalten und mit entsprechendem Vermerk im ersten Anlauf abgewiesen. :-))

Was an den von dir angefuehrten Stellen holprig ist, sehe ich nicht.

Und oops, Sorry, ja, bei dem Text habe ich weniger Arbeit in die formale Ueberarbeitung gesteckt, als sonst.

In letzter Zeit bin ich bei zuvielen Texten bei diesem Schritt haengen geblieben (vor allen allen Englischen :-)) ) und hatte wohl irgendwie die Hoffnung, es trotzdem einigermassen hingekriegt zu haben.

Naja, vielleicht die Tage noch mal durchgehen. Und beim Naechstenmal doch wieder mehr Arbeit reinstecken.

@anonym

"dissoziative Persoenlichkeitsstoerung" ist auf "schlau" was frueher eine "gespaltene Persoenlichkeit" war. Aber hier wohl mit deinem Beispiel vergleichbar.

Der Gedanke, eine "echte" Geschichte draus zu machen, war mir noch nicht gekommen, aber ich behalte ihn mal im Hinterkopf. Im Moment habe ich so viele halbgare Ideen in verschiedenen Stadien der Entwicklung auf der Festplatte, da kommt es auf eine mehr auch nicht mehr an.

Vielleicht wird ja aus einer mal wieder was Fertiges. ;-)

@dutchrain

"Patents pending" ist durchaus ueblich, findet sich in dem Kleingedruckten von relativ vielen Produkten: das Patent ist angemeldet, aber man will nicht mit dem Vermarkten warten, bis es offiziell erteilt ist. Leute, die das Produkt "klauen" wollen, koennen ggf nach der Patenterteilung trotzdem wegen Patentverletzung belangt werden.

(Wikipedia: "Patent pending" (sometimes abbreviated by "pat. pend." or "pat. pending") or "patent applied for" are legal designations or expressions that can be used in relation to a product or process once a patent application for the product or process has been filed, but prior to the patent being issued or the application abandoned. The marking serves to notify the public, business, or potential infringers who would copy the invention that they may be liable for damages (including back-dated royalties), seizure, and injunction once a patent is issued.)

Noch mal dank euch dreien. :-)

AnonymousAnonymvor etwa 9 Jahren
Bravo!

Mal wieder eine originelle Idee!

Ich schließe mich an, gerne eine entsprechende Geschichte lesen zu wollen...

(sofern du mal dazu Zeit findest bei deinen vielen Ideen!)

Schade, dass ich seit 4 Wochen darauf warten muss, nicht mehr anonym zu schreiben auch im Forum nichts schreiben zu können, aber damit muss ich wohl leben, oder kann mir da jemand einen Tip geben?

Hans858

bardo_eroticosbardo_eroticosvor etwa 9 JahrenAutor

@Hans858

Vielen Dank. Das ist dann jetzt die zweite "Geschichte" bei der ich nach Fortsetzung bzw "richtiger" Geschichte gefragt werde.

Vielen, vielen Dank, das ist letztlich doch das hoechste Lob, dass man kriegen kann. :-))

Wie bei der anderen auch, verspreche ich, mir Gedanken zu machen. Ich verspreche nicht, dass was d'raus wird. ;-)

Zum Registrierungsproblem:

falls du keine Mail von Lit bekommen hast, waere der erste Schritt:

https://www.literotica.com/faq/05233779.shtml#01243615 (Spamfilter?)

Falls du die hattest, oder der Schritt nix fruchtet, mail direkt an die Betreiber. Das setzt allerdings Englischkenntnisse voraus. ;-)

AnonymousAnonymvor etwa 9 Jahren
mal schauen...

eventuell mögen sie meine AOL-Adresse nicht...

Sogar dem Blindfisch vom Board habe ich eine PN geschickt, auch ohne Erfolg.

Trotzdem Danke für den Hinweis.

Hans858

Hans858Hans858vor etwa 9 Jahren
Geht doch!

Es lag an meiner AOL-Adresse!

Problem erkannt - Problem gebannt!

Viel Spaß beim Schreiben und lass uns nicht zu lange warten :-)

Gruss

Hans

Anonymous
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