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Ius Primae Noctis

Geschichte Info
Eine Geschichte aus dem Spätmittelalter.
12.2k Wörter
4.48
18.8k
2
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Das „Ius Primae Noctis" galt im Mittelalter und der frühen Neuzeit als das Recht der Grundherren, die Hochzeitsnacht mit der frisch vermählten Braut seiner Lehensleute zu verbringen. Die damit verbundene Defloration konnte durch Bezahlung eines Geldbetrages (Stechgroschen) abgegolten werden.

Wie weit dieser auch als Schenkelrecht, Herrenrecht oder „Droit du Seigneur" bekannte Brauch tatsächlich zur Anwendung kam ist unter Historikern umstritten. Überlieferungen weisen jedoch darauf hin, dass manche Gutsbesitzer und Adelige gerne und häufig davon Gebrauch machten.

Diese Geschichte ist im späten 17. Jahrhundert angesiedelt. Sie enthält Schilderungen von Gewalt und erzwungenen sexuellen Handlungen. Wer Derartiges nicht lesen möchte, der soll sich besser anderen Stories zuwenden.

Alle Charaktere sind volljährig und die Handlung ist frei erfunden.

HannsonX, Oktober 2021

***

Die Sonne näherte sich langsam dem Horizont und tauchte mit ihren Stahlen die Kuppeln der Eichenwälder der hügeligen Landschaft in sattes Grün. Draußen wehte ein warmer Wind und ein paar Raben kreisten am wolkenlosen Himmel.

Die Kutsche des Fürsten Lambert zu Hirsau holperte auf dem immer steiniger werdenden Weg dahin, kam manchmal in bedrohliche Schräglage und die Achsen knirschten als würden sie knapp davorstehen zu brechen.

„Wie weit ist es noch?" Er steckte den Kopf aus dem Fenster und meinte ungehalten: „Ich frage mich wie man hier die Ernte einbringt, wenn die Straßen in solch erbärmlichen Zustand sind!"

Der Hauptmann der mitgereisten Wachmannschaft brachte sein Pferd heran.

„Ich bin schon lange nicht mehr in dieser Gegend gewesen!" rief der Ritter. „Aber allzu lange kann es nicht mehr gehen!"

„Ich bete darum!" brummte Lambert, zog den Vorhang wieder zurück und versuchte das Gleichgewicht zu halten, indem er immer wieder von einer Seite auf die andere rutschte, wie auf einem Boot bei hohem Seegang.

Dann war es endlich so weit!

Nachdem sie ein kleines Waldstück durchquert hatten, hielt der Kutscher an und vor ihnen lag das kleine Dorf am Fuße einiger flacher Hügel.

Ein fröhliches Gewirr aus Stimmen erklang und der Duft nach gebratenem Fleisch stieg schon von Weitem in Lamberts Nase. Dazu tönte Gelächter und die Klänge von Schalmeien und Flötenspiel. Ein paar Kinder tollten auf den Wiesen einer kleinen Anhöhe umher und dort entdeckte er auch die Tische. Feuer flackerten und graue Rauchschwaden stiegen senkrecht empor. Die Bauern dieser Gegend waren harte Arbeiter, aber es galt als allgemein bekannt, dass sie auch ausgelassen feiern konnten.

Die Häuser des Dorfes zeigten, dass seine Bewohner offenbar von den Auswirkungen der Trockenheit der letzten Jahre verschont geblieben waren. Diese einfachen, gepflegten Gebäude und wohlgenährtes Vieh vor den umzäunten Ställen konnte man nur bei jenen vorfinden, deren Ernten immer noch gut ausfielen. Die vom Schicksal begünstigen Bauern waren es, deren Pacht seine Kasse jährlich klingeln ließ.

Lambert wies seinen Kutscher an, genau auf die Anhöhe zuzuhalten. Er würde keinen einzigen unnötigen Schritt zurücklegen.

Irgendwann stoppte das Gefährt erneut, die Pferde wieherten und einer seiner Ritter öffnete ihm die Türe.

Der Fürst zog den Kopf ein, stieg in das Gras hinab und lächelte selbstbewusst.

Es galt als Affront, bis mehr oder weniger in die Mitte einer feiernden Gesellschaft zu fahren und alle Gäste dem Geruch und dem von den Gäulen angelockten Ungeziefer auszusetzen.

Doch keiner hier wagte auch nur ein Wort zu sagen!

Es waren bestimmt mehr als drei Dutzend Männer und Frauen. Sie hockten an Tischen unter alten Kastanienbäumen, standen plaudernd in kleinen Gruppen herum oder tanzten zur Musik. Bis vor wenigen Minuten hatten sie noch getrunken, gelacht, sich den Wein und das Schwein gut schmecken lassen, dessen Fleisch über glühenden Kohlen brutzelte. Doch mit der Ankunft des Fürsten zu Hirsau war die Stimmung so schnell verflogen, als ob das Leichentuch der Pest sich wieder über das Land gelegt hätte.

Jeder hier kannte den Grund des hohen Besuches! Der Vollzug des Schenkelrechts war seit Jahrhunderten gang und gebe. Doch es sorgte immer noch für ebensolche Aufregung, wie jene Wochen im Herbst, in denen seine Steuereintreiber durch das Land zogen.

Einzelne Gesichter starrten auf Lambert und die Handvoll dunkel gekleideter Ritter. Ängstliche Blicke waren ebenso zu sehen wie sorgenvolle Mienen, Stirnrunzeln und zum Tuscheln zusammengesteckte Köpfe. Manche wandten sich ab, suchten nicht einsehbare Plätze hinter den dicken Stämmen der Kastanien auf, und Mütter riefen nach ihren Kindern.

Selbst die mutigsten Männer zogen ihre Köpfe zwischen die Schultern, blickten starr zu Boden und standen mit in den Hosensäcken vergrabenen Händen herum. Man wagte es nicht einmal, auf ihn zuzugehen und ihn zu begrüßen!

„Dämliches, ungezogenes Pack!" murmelte Lambert wütend. „Gebt mir nur den kleinsten Grund und ihr werdet mich kennenlernen!"

Dann aber setzte er ein freundliches Lächeln auf.

„Ich bin nicht hier, um eure Feier zu unterbrechen!" rief er laut. „Tut doch so als ob ich gar nicht anwesend wäre!"

Die Schalmeien begannen wieder zu spielen, doch die besorgten Mienen blieben zum größten Teil.

Ein klein gewachsener, älterer Mann erhob sich schließlich von einem Tisch und kam auf Lambert zu. Er krümmte schon beim Gehen Schultern und Rücken und kniete schließlich unterwürfig nieder.

„Mein Fürst!" murmelte er und hielt den Kopf gesenkt.

„Bist du hier der Gastgeber?"

„Ja, Hans Richters, der Vater der Braut! Es ist mir eine große Freude, euch an unserer bescheidenen Tafel willkommen zu heißen!"

Lambert lachte lauthals auf.

„Du lügst in zweierlei Hinsicht! Wie es aussieht, ist deine Tafel gar nicht so bescheiden! Und dann hast du bestimmt einhundert Vaterunser dafür gebetet, dass ich heute nicht erscheinen möge. Bleib in Zukunft besser bei der Wahrheit, du Bauerntölpel!"

„Ja mein Herr!"

Lambert amüsierte sich über die Unterwürfigkeit, seine Ritter lachten und der kniende Mann setzte seiner Erniedrigung die Krone auf, indem er kichernd in den heiteren Spott über sich selbst einstimmte.

Dann erhob er sich wieder und ließ eilig einen der Tische räumen.

„Wünscht ihr zu speisen, mein Herr? Wir haben Kartoffelsuppe mit frischen Pilzen und gestern Abend wurde das fetteste Schwein geschlachtet!"

Ein paar Frauen brachten Teller und Krüge heran, säuberten den Tisch und wischten sogar über die einfachen Stühle, auf denen Lambert und die Ritter Platz nahmen.

„Rückgradlose, feige Schleimer!" meinte er dann zum Anführer seiner Wache. „Aber die sind mir lieber als die Halsstarrigen, deren Gehorsam man nur mit dem Schwert erzwingen kann."

Er grinste zufrieden als der Wein gebracht wurde, nahm einen großzügigen Schluck und sah sich um. Welch beruhigendes Gefühl war es doch, diese allgegenwärtige Ängstlichkeit zu fühlen die ihm nahezu uneingeschränkte Herrschaft über die Menschen gab und schon seit Generationen für stabile Machtverhältnisse sorgte.

Obwohl die Musik wieder spielte, blieb der Tanzboden wie leergefegt. Die Gäste standen in Gruppen zusammen, schielten verstohlen immer wieder zu ihm und seinen Männern herüber, und sogar der unmittelbar angrenzende Tisch war abgeräumt worden weil es niemand wagte, dort sitzen zu bleiben.

„Zum Wohle meine Lieben!"

Der Wein schmeckte vorzüglich und lief über die Kehle wie Wasser.

„Bin ich ein Aussätziger? Wollt ihr mich nicht in eurer Mitte haben? Sind die Männer meiner Wache derart hässlich, dass alle Weiber sich verkriechen?" polterte Lambert lautstark. „Nennt ihr dies Gastfreundlichkeit?"

Nur zögerlich kam Bewegung in die Leute. Es wurde gemurmelt, gezerrt und gestoßen und irgendwann wagten sich ein paar Männer mit gesenkten Mienen an den Tisch.

„Auf euer Wohl!" wiederholte Lambert und hob seinen Becher an. „Wer von euch ist der Bräutigam? Und wo ist die Braut?"

„Ich bezahle!" rief der Brautvater und klimperte mit einem Beutel voller Münzen. „Ich löse den Stechgroschen ein!"

„Nur die Ruhe mein Freund! Wir wollen doch nicht gleich am Anfang von Geschäften sprechen! Habt ihr hier denn wirklich keine Manieren? Lasst mich doch den Brautleuten erst mal gratulieren!"

„Die beiden werden bald wieder hier sein. Sie haben nur kurz die Geschenke ins Haus geschafft!" kam die schnelle Antwort.

Lambert runzelte die Stirn.

„Das ist unhöflich!" bemerkte er. „Ich erweise ihnen die Ehre meiner Gegenwart, möchte meinen Sanctus zur Verehelichung geben und dann glänzen die beiden durch Abwesenheit?"

Der Brautvater zuckte als wäre jedes dieser Worte ein Peitschenhieb.

„Die Zwei kommen gleich, mein Herr! Sie werden bald wieder hier sein!"

Es war immer wieder dasselbe! Sie sträubten sich, suchten Ausreden und Entschuldigungen und versuchten das Unvermeidliche so gut als möglich hinauszuzögern. Fürst Lambert hatte schon alles Mögliche erlebt. Von vor Eifersucht fast wahnsinnigen jungen Ehemännern, die man nur mit Waffengewalt beruhigen hatte können, bis zu solchen, welche bis zur Bewusstlosigkeit betrunken waren, um das Ganze nicht miterleben zu müssen. Stoisch ruhige Bräute und andere die sich hysterisch flennend bis zum Schluss weigerten, ihr Schicksal zu akzeptieren.

„Dann werden wir uns so lange an eurem vorzüglichen Rebensaft erfreuen!" machte er dennoch gute Miene zum bösen Spiel und erhob erneut den Becher.

Zögerlich stießen dann doch ein paar der Männer mit ihm an.

Der Wein floss in Strömen. Immer wieder schleppten Frauen neue Krüge heran und je ausgelassener die Stimmung des Fürsten und seiner Männer wurde, umso mehr kehrte scheinbar auch wieder Normalität unter die Hochzeitsgäste ein. Einige Pärchen tanzten sogar, die Männer plauderten wieder untereinander und die Frauen standen ein wenig abseits zusammen oder räumten leere Becher und Geschirr ab.

Doch die sorgenvollen Blicke blieben. Sie richteten sich stets nur kurz und heimlich in die Richtung des fürstlichen Tisches und immer wieder rückten ein paar Köpfe zusammen und flüsterten miteinander.

Lambert streckte seine Beine aus und setzte den Becher erneut an die Lippen.

„Heute habe ich richtig Lust auf ein paar junge, kräftige Schenkel!" meinte er erheitert zum Hauptmann seiner Wache. „Hier gibt es jede Menge Weiberärsche!".

„So ist es, mein Herr!" erwiderte der. „In allen Formen und Altersstufen! Aber ich hasse diese Bauernröcke. Warum sehen die alle aus, als habe man ihnen einfach einen Sack über den Kopf gezogen?"

„Das sind gottesfürchtige Menschen! Eine Frau hat züchtig verhüllt zu sein, wenn sie sich in der Öffentlichkeit zeigt. Das ist nicht so wie in der Stadt! Aber es macht noch größeren Spaß, wenn man an diesen keuschen Weibern herumspielt!"

„Das Brautpaar scheint immer noch nicht da zu sein!"

Lambert erhob sich und brachte mit einer einzigen Handbewegung die Musik zum Verstummen. Die Gäste blieben wie versteinert stehen und glotzten ihn an.

„Wo sind denn jetzt die Brautleute?" stieß er ungehalten hervor. „Finden es die beiden tatsächlich nicht der Mühe wert, ihren Fürsten an diesem Tag gebührend zu begrüßen?

„Sie sind .... sie werden .... Die zwei sind gleich hier!" stotterte der Brautvater erneut, diesmal aus sicherer Entfernung.

„Ich gebe ihnen bis zum Sonnenuntergang Zeit! Wenn die beiden bis dahin nicht wieder hier sind, dann muss ich annehmen, dass sie sich aus dem Staub gemacht haben! Ihr wisst doch wohl alle, was in Anderbacht geschehen ist!"

Daran brauchte der Fürst niemanden zu erinnern! Ein junges Paar war von der eigenen Hochzeit geflohen als er dort war, um sein Recht einzufordern. Tags darauf hatte man die Zwei aufgegriffen und die Braut war mitten am Hauptplatz splitternackt festgebunden und ausgepeitscht worden, während ihr frisch vermählter Ehemann bis heute im Kerker verrottete.

Fürst Lambert blickte zufrieden in die nun noch mehr verängstigten Mienen der umherstehenden Gäste.

Nur gehorsame Lehensleute brachten Geld ein und nur eingeschüchterte Untertanen waren stets gehorsam!

Die Art und Weise wie er hier beäugt wurde, zeigte eindrucksvoll, dass ein grausames Spektakel wie jenes in Anderbacht dann und wann vonnöten war!

Der Fürst gedachte nur zu gerne den gellenden Schreien der jungen Frau, die sich ihm entziehen hatte wollen. Sie war ein schwarzhaariges, hübsches Ding gewesen. Zumindest bis zu dem Tag, an dem die Peitsche ihren wohlgeformten Körper verunstaltet hatte. Der Anblick ihres hilflosen Zappelns erregte ihn noch bis heute. Und der Wein tat sein Übriges, um die Erinnerung an dieses grausame Schauspiel heiß in seine Lenden strömen zu lassen.

Er stellte den Becher ab, packte die erstbeste Frau in seiner Nähe am Arm und hielt sie fest.

Die groß gewachsene Blondine hatte eben leere Krüge am Tisch wieder auffüllen wollen und stieß einen leisen Schrei aus. Geschirr polterte zu Boden und sie wand sich unter seinem festen Griff wie widerspenstiges Vieh, das man zur Schlachtbank zerrt.

„Ich werde mir die Zeit eben anderwärtig vertreiben müssen!" polterte Lambert. „Wenn die Brautleute nicht für meine Unterhaltung sorgen wollen, so gibt es andere Wege!"

Ein Raunen ging durch die Menge der Gäste. Sie traten zurück und machten ihm so die paar Schritte des Weges frei, auf dem er die junge Frau in Richtung des Tanzbodens zerrte. Obwohl sie verzweifelt versuchte, sich wieder loszureißen, stellte sich ihm niemand in den Weg.

„Hör auf zu zappeln! Du willst mir bestimmt die Ehre erweisen!" knurrte er und rief dann laut: „Bringt den Wein herauf! Ich werde so lange tanzen und meinen Spaß haben, bis sich endlich das Brautpaar zeigt!"

Er zog die große Blonde in seine Arme und hielt sie fest.

„Tut es mir gleich!" rief er schon nach den ersten Schritten in Richtung seiner Männer. „Zwei mögen für Ordnung sorgen, die anderen dürfen sich auch beim Tanz erfreuen!"

Lautes Geschrei ertönte, als die Ritter ausschwärmten. Kaum hatten die Frauen begriffen was geschah stoben sie in alle Richtungen davon. Es sah aus, als ob eine Gruppe von Wölfen Jagd auf Hochwild machte. Einer musste das erwählte Mädchen tatsächlich bis zum Fuß des kleinen Hügels verfolgen, wohin sie mit ihren flinken Beinen Reißaus genommen hatte.

Doch niemand hier hätte es gewagt, sich der Aufforderung des Fürsten wirklich zu widersetzen! Nur ein einziger Mann wollte sich schützend vor sein Weib stellen, doch der wurde mit einem einzigen Faustschlag niedergestreckt.

„Wir werden uns so lange hier vergnügen, bis das liederliche Brautpaar auftaucht!" lachte er und legte seine Hände auf die runden Hüften seiner Partnerin. „Findet sie! Denn wenn das nicht bald geschieht, bei Gott, macht euch auf Peitschenknallen gefasst!"

Es war kein richtiger Tanz, den Lambert und seine Männer aufführten. Behäbige Schritte ohne jedes Taktgefühl, mehr dirigiert vom reichlichen Genuss des Weines.

Die Frauen trugen durchwegs schlichte Leinenkleider, deren Schnitt wenig Rückschlüsse auf körperliche Attribute zuließ. Die enge Haltung am Tanzboden schaffte hierbei jedoch durchaus Klarheit.

Der Fürst zog sich sein Gegenüber an die Brust und drehte sie ein wenig im Kreis. Er konnte die festen Wölbungen ihrer Titten fühlen und wie die Schenkel an den seinen streiften. Über ihre Schulter hinweg sah er seinen Hauptmann, der einer Rothaarigen beide Hände so kraftvoll auf den Arsch zog, dass er die junge Frau beinahe anhob.

„Du!" rief er zu einer hübschen Schwarzhaarigen, die sich schutzsuchend an den Stamm einer Kastanie drängte. „Wenn du mir nun die Ehre erweisen würdest!

Er stieß die Blonde von sich weg und streckte den Arm aus.

Die junge Frau zögerte.

Man konnte die Furcht in jeder Faser ihres Gesichts erkennen. Sie starrte Lambert an wie ein Raubtier, das unmittelbar davorstand zum tödlichen Sprung anzusetzen.

Die nächste war wieder eine junge Blonde, dann folgte eine etwas ältere Frau, deren kleine Kinder kaum beruhigt werden konnten, als sie auf den Tanzboden gezwungen wurde.

Lambert fasste ihr auf den kräftigen Arsch, knetete die Backen für alle sichtbar mit beiden Händen und schob seinen Unterleib gegen ihren Bauch. Er war längst erregt genug, dass sie die feste Wölbung fühlen musste, welche sein Prügel in die Hose hob. Und es schaffte prickelndes Vergnügen, ihren Leib genau an diese Stelle zu pressen.

Er entdeckte wütende Blicke! Ehemänner, Brüder und Väter starrten ihn und seine Leute an, murmelten dumpf und schüttelten die Köpfe.

„Wenn ihr auch nur ein Messer seht, dann hackt die Hand ab, die es festhält!" befahl er der Wache so laut, dass es jeder hören konnte.

Gleichzeitig schob er sein Knie zwischen die Schenkel der Frau in seinen Armen, so dass diese wie in einem Sattel darauf zu hocken kam.

***

„Wo sind die beiden denn?" flüsterte ein junger Mann. „Hat Helena etwas davon gesagt, dass sie sich verstecken werden?"

„Unten am Heuboden!" Methild seufzte. „Ich glaube dort wollten sie hin!"

Sie hatte sich schützend hinter eine der Kastanien gestellt, wo sie vom Tanzboden aus nicht zu sehen war.

„Dann müssen wir sie holen! Warum sollen wir für ihre Feigheit büßen?" brummte er.

„Ich kann die Beiden verstehen! Der Gedanken ist nicht zu ertragen, dass der Fürst ..... in meiner ersten Nacht als richtige Frau .......! Und überhaupt, was sprichst du von Feigheit anderer? Gibt es hier denn keinen Mann, der das verhindern möchte?"

Methild schielte vorsichtig um den Stamm herum. Sie konnte sehen, wie die Unholde auf dem Tanzboden ohne jeden Funken Scham ans Werk gingen. Der Gedanken, dass ihr jeden Moment dasselbe zustoßen könnte, ließ eine Eiseskälte durch ihre Glieder fahren.

Der Fürst und seine Ritter johlten ausgelassen, zerrten ihre armen Opfer derb umher und tauschten sie untereinander aus wie billigen Tand auf einem Marktstand. Und sie wurden auch nicht müde, Dinge zu kommentieren, die nicht für die Ohren der Allgemeinheit bestimmt waren.

„...... Diese Euter würden einer Milchkuh alle Ehre machen ......... Was für ein herrlich fester Arsch .......... Ich glaube die hat eine richtig weiche Fotze .....!"

„Ihr seht tatenlos zu, dass sie die Frauen behandeln, als ob sie Huren wären?" zischte Methild entrüstet. „Ihr solltet euch alle schämen!"

„Dass er uns auspeitschen oder hängen lässt?" Der junge Mann schüttelte den Kopf. „Damit wäre niemandem gedient!"

Ihr Verlobter war Taglöhner und schon seit Wochen auf einem weit entfernten Hof beschäftigt. Methild fragte sich, ob auch er so untätig dabei zugesehen hätte.

„Wir können nur die Brautleute suchen!" stieß der Bursche jetzt hervor. „Sonst geschehen hier noch weit schlimmere Dinge! Im Heuboden hast du gesagt?"

„Ihr könntet euch endlich gemeinsam gegen diese Barbarei zur Wehr setzen!" Sie schüttelte den Kopf. „Wenn man nicht etwas unternimmt, dann wird es nie anders werden!"

Fürst Lambert zu Hirsau hatte nun eine Handvoll Frauen rund um den Tanzboden versammeln lassen und bediente sich aus der Gruppe wie von einem vollen Teller Früchte. Doch es war kein Tanz, was er und seine Männer vollführten, sondern Gotteslästerlichkeit.

Zwei der Ritter schienen schon vollends betrunken, hatten eine junge Frau in ihre Mitte genommen und wenige Minuten später eilte die heulend und das zerrissene Kleid vor die Brust gepresst davon. Sie sank neben Methild nieder, lehnte den Rücken an den Stamm und weinte bitterlich.

„Wo ist Helena mit ihrem Bräutigam hin?" schluchzte sie, wischte die Tränen vom Gesicht und versuchte gleichzeitig mit den Händen ihre Blöße zu bedecken. „Warum tut sie uns das an?"

„Wenn die beiden nicht bald hier sind, dann musst du nicht bis zu deiner Hochzeitsnacht warten!" murmelte der Junge zu Methild. „Dann erlebst du den Fürsten oder einen seiner Leute schon jetzt!"

Methild hielt den Atem an, drängte sich gegen den Baum und betete, dass dies nicht geschehen möge.

***

„Ich will noch mehr Weiber hier um den Tanzboden haben!" rief Lambert laut. „Bringt sie alle her und lasst sie da aufstellen!"