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JinJin

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Das musste nun ja wiederkommen. Bei jeder Möglichkeit, die sich ihr bot hielt sie es meinem Vater, wenn auch scherzhafthaft gemeint, unter die Nase. Der machte sich aus diesen Worten schon lange nichts mehr und deshalb lachte er nur.

„Hast du noch andere Sprachen auf deiner Reise gelernt?" fragte mich nun Anne.

„In Kanada ein wenig Französisch und in Südamerika Spanisch."

„Und wie gut bist du in diesen Sprachen?" wollte Anne nun wissen.

„Ich kann den meisten Gesprächen folgen und mich auch ganz gut unterhalten, bin aber natürlich weit davon entfernt zu behaupten, ich würde diese beiden Sprachen sehr gut sprechen. Chinesisch dagegen kann ich verhältnismäßig gut bis sehr gut. Ich hatte einen vorzüglichen Lehrer."

„Das ist ja wirklich toll, ich bin ganz stolz auf dich. Ich liebe dich Sohn."

Ich umarmte Anne und erwiderte:

„Ich liebe euch beide."

Die darauffolgende Woche verging wie im Flug. Ich traf mich mit vielen Freunden, ging jeden Tag zum Sport, vermied aber den Tennisklub. Aber am Donnerstag rief mich Robert an und sagte mir, dass er am Sonntag für ein informelles Turnier im Klub einen Doppelpartner benötige, da unser gemeinsamer Freund Stefan absagen musste. Ich bat ihn einen anderen Partner zu finden aber er beharrte darauf, mit mir zu spielen und ich musste ihm schließlich versprechen, dass ich am Sonntag für Stefan einspringen werde. Er sagte dann noch, ich könne nicht mein Leben lang vor Michaela davonlaufen und dass sie ihre Lektion wahrscheinlich gelernt haben sollte, nachdem ich mich so aufgeführt hatte.

Am Freitagmorgen, bevor Paps in die Firma fuhr, fragte ich ihn ob ich heute den Range Rover haben könnte, da ich einige Besorgungen machen müsste und der Porsche dafür nicht geeignet wäre. Er sagte natürlich, das ich nicht fragen müsste und den Wagen so lange haben könnte, wie ich ihn benötigte.

Gegen 17 Uhr fuhr ich mit dem Range dann aus der Garage und nahm Ziel auf den Flughafen. Um 18 Uhr landete die Maschine aus Hong Kong und ich wartete am Ausgang für ankommende Passagiere. Dann sah ich meinen Gast aus Hong Kong. Wir begrüßten uns herzlich und gingen dann zum Wagen, in den ich das zahlreiche Gepäck einlud. Wir fuhren dann zu uns nach Hause. Ich beließ das Gepäck vorerst im Auto und ging mit meinem Gast in das Haus. Meine Eltern saßen am Esstisch und hatten gerade ihr Abendessen.

Als ich ihnen mit meinem Gast gegenüber trat schauten beide erstaunt auf und blickten mich mit fragenden Augen an. Sie hatten kein Wort gesagt.

„Anne, Paps, darf ich euch meine Frau JinJin vorstellen? JinJin, das sind meine Eltern Meryem und Wolfgang."

Meine Eltern starrten uns beide nur fast entsetzt an.

Als dann noch JinJin, zwar in etwas holprigem Deutsch, aber trotzdem klar und deutlich sagte:

(Ich werde es vermeiden JinJin' s Deutsch im Wortlaut wieder zu geben, sondern werde es so schreiben, wie wenn sie Deutsch flüssig gesprochen hätte)

„Guten Abend, liebe Eltern meines Mannes. Ich freue mich sehr sie kennenzulernen. Ihr Sohn hat mir schon sehr viel von ihnen erzählt."

Zuerst war Totenstille, dann hörten wir das Zerbrechen einer Suppenschüssel, die Anita, die meinen Eltern das Essen servierte, fallen ließ. Das störte aber keine Menschenseele und noch immer starrten uns meine Eltern und Anita an. Mein Vater war der erste, der sich einigermaßen gefasst hatte und er erinnerte sich nun an SEINE gute Kinderstube und schnellte von seinem Stuhl auf und kam um den Tisch herum zu JinJin und mir.

„Herzlich Willkommen JinJin, es ist UNS eine Freude dich kennenzulernen, obwohl ich eingestehen muss, dass unser Sohn nichts von dir erzählt hat und weshalb wir auch rein gar nichts von dir wissen."

Er drückte dabei JinJin einen Kuss auf die Stirn und lächelte sie dabei an.

JinJin kicherte verlegen, wie es bei chinesischen Frauen üblich ist, und sagte dann zu meinem Vater.

„Ich weiß, ich habe meinen Mann gebeten ihnen nichts zu erzählen, weil wir ihnen eine Überraschung machen wollten. Sie sind uns deshalb aber hoffentlich nicht böse?"

„Wie könnten wir. Die Überraschung ist euch beiden aber mehr als gelungen, und ich lobe mir so wunderschöne „Überraschungen" wie du bist."

Er sah dabei JinJin von Kopf bis Fuß an und bekundete mit einem Lachen sein Wohlgefallen über seine Schwiegertochter.

Anne war nun auch endlich soweit, dass sie sich bewegen und etwas sagen konnte. Auch sie stand von ihrem Stuhl auf und kam auf uns zu.

„JinJin, das ist die schönste Überraschung, die mir je in meinem Leben gemacht wurde. Herzlich Willkommen in unserer Familie."

Sie umarmte JinJin und gab ihr einen Kuss auf ihre Wangen.

„Bitte setzt euch doch an den Tisch. Jinjin, hast du Hunger? Möchtet ihr beiden mit uns essen?"

„Danke ANNE, ich nehme ihre Einladung gerne und mit Ehrfurcht an."

Meine Mutter strahlte über das türkische Anne für Mutter. Ich führte JinJin an den Stuhl neben meiner Mutter und setzte mich dann neben meinen Vater.

„Anita, bitte zwei Gedecke für Michael und seine Frau."

Anita kam erst jetzt zu sich und sie rannte fast zur Vitrine und entnahm ihr die Gedecke und das entsprechende Geschirr. Meine Mutter sah mich spielerisch böse an und erhob ihren Zeigefinger, den sie mir wild fuchtelnd entgegenschwenkte.

„Du Schuft du. Hast uns kein Sterbenswörtchen von JinJin erzählt. Wusste gar nicht, dass du Geheimnisse so gut hüten kannst."

„Nicht böse sein Anne, wir wollten euch wirklich eine Überraschung machen. Ich hätte JinJin bereits bei meiner Rückkehr mitgebracht, aber es gab da ein kleines Problem in ihrer Familie und deshalb ist sie eine Woche später nachgekommen."

Meine Mutter wandte sich an JinJin: „Ich hoffe es ist kein schwerwiegendes Problem in deiner Familie JinJin"

„Schwerwiegend? Was bedeutet das." Sie verstand natürlich nicht alles was wir sprachen und musste gelegentlich nachfragen.

„Schwerwiegend bedeutet so etwas wie GROSS mein goldener Engel." erklärte ich ihr.

„Hen hao, ich verstehe. Nein Anne, kein SCHWERWIEGENDES Problem, nur eine wichtige Familienversammlung, die wir einige Male im Jahr abhalten und mein Vater bat mich erst danach abzureisen."

„Das freut mich aber. Du hast einen sehr schönen Namen. Hat dein Name eine Bedeutung?"

Ich antwortete für Jinjin: „Es hat sogar eine sehr schöne Bedeutung Anne. Jinjin bedeutet „die Goldene" und steht für die große Freude der Eltern, ihre erste Tochter bekommen zu haben. Den Namen JinJin tragen nur erstgeborene Töchter. Du wirst in China nie ein Mädchen oder eine Frau treffen, die JinJin heißt, wenn sie nicht die erstgeborene Tochter der Eltern ist.

Nun versuchte sich Anne an Chinesisch: „Hen Hao, das ist ein wunderschöner Name mit einer noch schöneren Bedeutung für eine noch wunderschönere Frau."

JinJin kicherte wieder auf ihre herrliche Weise. Sie freute sich, dass Anne sofort das chinesische Wort für „ich verstehe" aufgeschnappt hatte.

Ich glaube es ist nun an der Zeit JinJin etwas zu beschreiben. Jinjin war 25 Jahre alt und sie war mit ihren 1.70 für chinesische Verhältnisse eine hochgewachsene Frau. Sie hatte pechschwarzes Haar das wie Seide glänzte und ihr bis zur Hüfte reichte. Heute trug sie ihre Haare aber in einem langen Pferdeschwanz, der oben am Kopf zuerst in eine Rolle gewickelt war und dann erst herabfiel. Sie war schlank und hatte, auch für chinesische Verhältnisse unüblich, eine sehr weibliche Figur. Ihre Augen waren auch nicht typisch chinesisch, da irgendwann in der langen Geschichte ihrer Ahnen malaysisches Blut mit eingeflossen war. Sie hatte mandelförmige Augen. Und wie die Natur so spielt, hatte sie auch keine dunkle Augenfarbe. Ihre Augen funkelten wie grüne Smaragde. Durch das malaysische Blut hatte sie auch eine Hautfarbe, die immer so aussah, als käme sie gerade von einem Kurzurlaub aus der Karibik zurück. Sie war Chinesin durch und durch, aber ein ungeübtes Auge hätte lange gebraucht, diese Frau auch als Chinesin zu erkennen. Ihre Erziehung und ihre Kultur waren chinesisch. Sie hatte gelernt, was es bedeutet einer bedeutenden Familie in Hong Kong anzugehören und hatte eine erstklassige Ausbildung an den sehr guten Schulen und Universitäten in Hong Kong erhalten. Sie hatte auch zwei Jahre in England studiert und sprach deshalb auch exzellent Englisch. Die Schulen und Unis in Hong Kong unterrichten neben dem Mandarin oder Cantonese sowieso zweisprachig und deshalb war ihr Englisch schon vor ihrem Aufenthalt in England sehr gut gewesen. Langer Worte kurzer Sinn: Sie war eine Traumfrau.

Dieses dachte sich wahrscheinlich auch Anne, als sie JinJin gesagt hatte wie schön ihr Name und auch sie selbst ist.

Anita hatte inzwischen unsere Gedecke gebracht und sie sagte uns, dass es nun leider keine Suppe mehr gäbe. JinJin kicherte wieder.

„Ich habe keinen großen Hunger. Wenn ich nur etwas von dem Salat haben könnte, würde ich mich sehr freuen."

„Ich habe Hunger Anita, ich nehme etwas von dem Fleisch bitte und dazu Reis. Auch mir bitte etwas von dem Salat."

Anita servierte unser Essen und dann fragte Anne uns nach Strich und Faden aus. Wo wir uns kennengelernt hatten, seit wann wir uns schon kannten, wann wir geheiratet hätten und alles was Mütter nun in so einer Situation halt fragen. Da Anne es für unhöflich betrachtete zu viel über JinJin's Familie zu erfragen, begnügte sie sich zuerst einmal mit den üblichen Fragen über Vater, Mutter und Geschwister. Wir erzählten meinen Eltern (fast) alles und nach einer Stunde hatten sie die Grundausstattung an Wissenstand über JinJin und mich.

Ich sah JinJin an, dass sie von der langen Reise müde war und bat deshalb meine Eltern das weitere Kennenlernen auf morgen zu verschieben. JinJin hätte sich nie getraut, dass selber zum Ausdruck zu bringen. Das wäre für Chinesen sehr unhöflich gewesen. Deshalb sah ich ihren dankbaren Blick, als ich meine Eltern bat uns zu entschuldigen. Meine Eltern standen sofort mit uns auf und ich bat Anne JinJin, mein Zimmer zu zeigen. Paps und ich würden noch schnell ihr Gepäck holen. Während Anne JinJin zu unserem Zimmer brachte, ging ich mit Paps zum Range und holten JinJin's Sachen. Anne und Paps wünschten uns beiden noch eine gute Nacht und verließen dann mein Zimmer.

Als ich mit JinJin alleine im meinem Zimmer war gab ich ihr einen zärtlichen Kuss auf ihren Mund, den sie ebenso zärtlich erwiderte.

„Willkommen zu Hause mein goldener Engel."

„Danke mein Mann. Ich habe dich sehr vermisst."

„Ich dich auch mein Schatz. Willst du eine Dusche nehmen, bevor wir ins Bett gehen?"

„Ja, das würde ich sehr gerne nach der langen Reise."

Ich zeigte JinJin mein Badezimmer und gab ihr dann noch frische Handtücher aus meinem Schrank, sowie einen Bademantel von mir.

„Lass uns deine Koffer erst morgen auspacken. Begnüge dich heute Abend damit bitte."

„Selbstverständlich mein Mann." JinJin ging in das Badezimmer und da ich wusste, dass sie mindestens eine Stunde benötigen würde, bis sie geduscht und ihre Haare geföhnt hatte, sagte ich ihr das ich noch kurz bei meinen Eltern wäre und ließ sie dann allein.

Als ich in unser Wohnzimmer kam strahlten mich meine Eltern an. Meine Mutter kam auf mich zu und umarmte mich und küsste mir das Gesicht ab.

„Michael Ahmet, du hast uns mit deiner Überraschung sehr glücklich gemacht. Sie ist ein so wunderschönes und sanftes Geschöpf. Wie konntest du uns nur solange nichts von ihr erzählen?"

Auch mein Vater äußerte sich zu JinJin:

„Mein Sohn, alle Achtung. Sie ist, wie deine Mutter schon bemerkt hat, so wunderschön, das ist einfach unglaublich. Aber besonders gefällt mir ihre Art, sie ist so wundervoll... so... ich finde einfach nicht das richtige Wort dafür."

„Dann lass dir helfen Paps. Sie ist so wundervoll FRAU... Frau zu sich selbst, Frau zu ihrer Familie und Frau zu ihrem Mann. War es das was du gesucht hast?"

„Ja genau mein Sohn. Sie ist nicht EINE Frau... sie ist FRAU... das hast du sehr schön und passend ausgedrückt. Es gibt nicht mehr viel FRAU in unserer Gesellschaft. Da hast du eine wunderbare FRAU gefunden."

„Ich weiß Paps, und ich danke Gott und Allah jeden Tag dafür."

Meine Eltern lachten nun laut auf und beide kamen noch einmal zu mir und wir lagen uns für lange Zeit in den Armen. Sie hatten ihre Schwiegertochter von ersten Augenblick an in ihr Herz geschlossen. Ich entschuldigte mich bei meinen Eltern und ging zurück in mein Zimmer. Ich nahm schnell eine Dusche im Gäste-Bad und legte mich dann nur in Shorts in mein Bett. Etwas später kam JinJin aus dem Badezimmer. Sie hatte den zu großen Bademantel um ihren Körper gewickelt und er ging ihr fast bis zu den Knöcheln. Die Haare waren frisch gewaschen und geföhnt und hingen nun in ihrer ganzen Pracht bis zu ihren Hüften. Ich konnte mich nicht satt sehen an ihr. Sie war für mich wie ein Geschenk des Himmels.

„Welche Seite des Bettes möchtest du mein Engel?"

„Wie immer?"

„Hahaha, ok, wie immer." Ich öffnete die leichte Decke zu meiner rechten und JinJin öffnete den Bademantel und ließ ihn zu Boden fallen. Mein Gott, ihren wunderschönen Körper nackt zu sehen war einfach fast unerträglich. Außer ihren Haaren am Kopf war kein einziges weiteres Haar an ihrem Körper. Ihre Haut schimmerte in einem leicht gebräunten Bronzeton, obwohl JinJin ein Sonnenbad vermeidet wie die Pest. Sie vertrug nicht zu viel Sonne an ihrer Haut. Sie hatte Traummasse und besonders gefielen mir ihre schlanken und langen Beine. Sie hatte fast zierliche Füße im Vergleich zu ihrer Größe und auch ihre Hände waren verhältnismäßig klein. Die Finger und Zehennägel waren rot lackiert. JinJin hasste Schmuck und deshalb trug sie bis auf zwei Ringe keinen. JinJin kam nun zum Bett und glitt wie eine Elfe neben mich. Sie schmiegte sich sofort an mich und legte ihren Kopf auf meine Brust.

„Mein starker Mann, bist du mir sehr böse, wenn wir jetzt nur so eng zusammenliegen und schlafen würden? Ich bin sehr müde von der Reise. Ich habe im Flugzeug kein Auge zugemacht, weil ich so glücklich und aufgedreht war, dass ich dich bald wiedersehen würde."

„Natürlich nicht meine Elfe. Schlafen wir. Es genügt mir schon, wenn ich dich wieder neben mir spüren und fühlen kann. Ich habe dich so sehr vermisst. Gute Nacht mein goldener Engel."

„Ich danke dir mein Mann. Schlafe gut." Sie gab mir noch einen sanften Kuss und legte sich dann wieder auf meine Brust. Nach wenigen Augenblicken war sie auch schon eingeschlafen. Ich folgte ihr sehr bald in das Land der Träume.

Durch das Glücksgefühl JinJin wieder bei mir zu haben schlief ich unnatürlich lange. Als ich aufwachte lag JinJin nicht mehr neben mir. Ich sah verschiedene geöffnete Koffer und Taschen. JinJin musste anscheinend früh aufgestanden sein und sich einige Kleidung aus den Koffern genommen haben. JinJin war auch nicht im Zimmer. Ich stand schnell auf und ging auf die Toilette. Danach wusch ich mir den Schlaf aus dem Gesicht und zog mir meine Badeshorts und ein T-Shirt an. Es war Samstag und nichts Wichtiges stand an. Nur JinJin.

Ich ging nach unten und fand JinJin und Anne in der Küche, wo sie gerade eine Tasse Kaffee tranken. Meine Mutter liebte es, manchmal in die Küche zu gehen und mit den Angestellten Kaffee zu trinken. So auch heute. Ingrid und Anita saßen mit am Tisch und auch sie hatten je eine Tasse Kaffee vor sich auf dem Tisch. Als ich in die Küche kam wollte Anita aufstehen um auch mir Kaffee einzuschenken doch ich winkte ab.

„Bleib sitzen Anita, ich kann mir meinen Kaffee schon selbst einschenken." Ich nahm mir eine große Tasse aus dem Schrank und füllte ihn mir mit Kaffee. Dann setzte ich mich neben JinJin. Davor gab ich Anne einen Kuss auf die Stirn.

„Na meine zwei Frauen, unterhaltet ihr euch schön?"

„Ja mein Sohn, ich habe JinJin heute Morgen das Haus gezeigt und ihr fürs erste erklärt, wie so alles bei uns abläuft. Und nun trinken wir einen schönen Kaffee mit Ingrid und Anita."

„Und wie hast du geschlafen mein goldener Engel? Ist das Bett bequem?"

JinJin senkte verlegen ihren Blick und kicherte.

„Ja mein Mann, ich habe sehr gut geschlafen."

„Darf ich dich mal etwas fragen JinJin: Warum sprichst du Michael nie mit seinem Namen an? Ist das so üblich bei euch?" fragte meine Mutter.

„Anne, eine chinesische Frau spricht ihren Geliebten, Verlobten oder Mann nie mit seinem Namen an, sondern mit seinem Stand. Also Geliebter, Verlobter oder Mann. Alles andere ist sehr unhöflich in unserer Kultur."

Mutter lachte nun herzhaft auf: „Na hoffentlich verlangt mein Mann nicht bald von mir das ich ihn auch mit „Mein Mann" anspreche."

JinJin kicherte wieder unwiderstehlich und ich musste auch herzhaft lachen.

Meine Mutter fragte nun mich: „Mein Sohn, habt ihr heute etwas Besonderes vor?"

„Ich denke ich werde mit JinJin in die Stadt fahren und ihr etwas von München zeigen. Kannst du zwischenzeitlich bitte von Ingrid und Anita JinJin's Sachen, soweit Platz dafür ist, in meine Schränke räumen lassen? Wir überlegen uns dann später, wie wir uns einrichten werden."

„Aber natürlich mein Sohn, Ingrid und Anita werden das gleich nachdem ihr weg seid übernehmen. Alles was nicht in deine Schränke passt, werden wir in einen der Schränke der Gästezimmer einräumen."

„Prima, dann gehe ich jetzt zuerst schwimmen und dann können JinJin und ich gleich fahren." Ich zog mir bereits in der Küche mein T-Shirt aus und bemerkte den Blick meiner Mutter, mit dem sie mir auf eine Narbe in der Magengegend sah.

„Was ist das für eine Narbe da an deinem Bauch? Die hattest du früher noch nicht."

JinJin's Blick verfinsterte sich mit einem Augenblick und sie blickte sofort verlegen nach unten.

„Ist nichts Besonderes Anne. Ich hatte einen kleinen Unfall in Hong Kong und die Wunde musste genäht werden."

„Das sieht mir aber nicht nach einem „kleinen Unfall" aus Michael. Das ist ja eine furchtbare Narbe."

JinJin wurde immer verlegener und sie musste sich zusammenreisen nicht zu weinen.

„Sieht schlimmer aus als es aussieht Anne. Schau, alles gut verheilt." Dabei boxte ich mir auf die Narbe um Anne zu zeigen, dass sie sich keine Sorgen machen musste.

„Ok, mein Sohn, wenn du es sagst."

„Also, in springe jetzt mal in den Pool und du kannst dich inzwischen fertig machen JinJin."

JinJin sah nicht auf als sie mir antwortete:

„Ja mein Mann."

JinJin's plötzliche Wandlung war Anne nicht entgangen, aber sie sagte vorerst nichts dazu. JinJin und ich verließen die Küche. JinJin ging schnellen Schrittes hoch in unser Zimmer und ich ging in den Garten um zu schwimmen.

Nach einer Stunde fuhren JinJin und ich im Porsche in die Innenstadt Münchens. Unterwegs rief ich Robert an und bat ihn zu unserem Café in der Innenstadt zu kommen. Er fragte nicht warum und sagte nur, dass er sich sofort auf den Weg machen würden. Nachdem ich meinen Wagen in einem Parkhaus abgestellt hatte gingen wir zu Fuß zu dem Café in der Fußgängerzone. JinJin trug eine enge Jeans und eine weiße Bluse, an den nackten Füssen hatte sie flache Leder-Sandaletten, die mit farbigen Steinen geschmückt waren. Sie trug ihr Haar wieder wie gestern, einen Knoten auf dem Kopf und dann fielen ihr die Haare auf den Rücken. Obwohl sie sehr schlicht gekleidet war, drehten sich die Passanten in Scharen nach ihr um. Sie war einfach in jeder Kleidung und Situation ein Augenschmaus. Ich trug auch Jeans und T-Shirt und hatte Wildleder Mokassins ohne Strümpfe an.

Als wir an unserem Café ankamen suchte ich uns einen freien Tisch und bestellte uns beide eine Apfel-Schorle. Mal sehen ob das JinJin schmecken würde. Da sah ich auch schon Robert kommen. Als er mich mit JinJin sitzen sah blieb er für einen Augenblick stehen und kam dann mit fragendem Blick an unseren Tisch. Ich stand auf und wir klopften uns kurz ab. Danach sagte ich zu ihm:

„Buddy, das ist meine Frau aus Hong Kong, JinJin." Nun war Robert sprachlos. Dann fing er sich und fragte:

„Frau? Ist das dein Ernst?" Er war total perplex.

„Ja Buddy, JinJin ist gestern aus Hong Kong gekommen und wird ab nun bei uns leben. Sie spricht außerdem Deutsch. Du kannst sie ruhig begrüßen."