Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Katharinas Bergtour

Geschichte Info
Zu ersten Gipfeln.
13.2k Wörter
4.65
84.1k
46
Geschichte hat keine Tags

Teil 1 der 6 teiligen Serie

Aktualisiert 06/11/2023
Erstellt 03/05/2022
Teile diese Geschichte

Schriftgröße

Standardschriftgröße

Schriftabstand

Standard-Schriftabstand

Schriftart Gesicht

Standardschriftfläche

Thema lesen

Standardthema (Weiß)
Du brauchst Login oder Anmelden um Ihre Anpassung in Ihrem Literotica-Profil zu speichern.
ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier

Teil 1

Zu ersten Gipfeln

Seit mehreren Jahren gehörte es schon zur guten Tradition, dass Katharina mit einer Freundin und Arbeitskollegin in den Schulferien eine ausgedehnte Wanderung durch das Gebirge unternahm. Beide waren Lehrerinnen an dem Gymnasium, in das auch Katharinas Kinder, die achtzehnjährige Petra und ihr um ein Jahr älterer Bruder Thomas, gingen. Mit Ende 30 waren die beiden Freundinnen auch ungefähr gleich alt. Weder Katharinas Mann Andreas noch der Mann ihrer Freundin hatten jemals Interesse gezeigt, sich diesen Strapazen zu unterziehen. Beiden Frauen war das eigentlich auch ganz recht, da sie gerne einmal im Jahr unter sich sein konnten und weder auf ihre Männer, noch auf ihre fast erwachsenen Kinder Rücksicht nehmen mussten. Auch genossen sie es, den ganzen Tag fern jeglicher Zivilisation an der frischen Luft zu sein und abends in einer einsamen Berghütte andere Wanderer zu treffen oder ganz alleine in einem kleinen Zelt zu übernachten.

Auch in diesem Jahr hatten sie schon alle Vorbereitungen getroffen, die Route war festgelegt und die Rucksäcke praktisch schon gepackt, als Katharina die überraschende Nachricht bekam, dass ihre Freundin einen Unfall gehabt hat und im Krankenhaus liegt. Damit schien der ganze Urlaub zu platzen. Katharina hätte heulen können.

Doch nicht nur Katharinas Pläne gerieten dadurch völlig durcheinander. Andreas ließ sich zwar nichts anmerken, aber er hatte gehofft, dass er sich in diesen beiden Wochen ein paar schöne Stunden mit seiner achtzehnjährigen Tochter Petra machen kann. Sein um ein Jahr älterer Sohn Thomas wollte auch mit seinen Freunden eine Tour unternehmen und wäre auch nicht zu Hause gewesen. Er wäre wirklich mit seiner Tochter ganz alleine. Auf eine solche Gelegenheit wartete er schon sehr lange. Ein Problem könnte sich höchstens dadurch ergeben, dass Petra auch lieber mit Freundinnen unterwegs sein will, als zu Hause bei ihrem Vater zu sein. Doch er glaubte, das irgendwie regeln zu können. Jetzt also das. Katharina würde zu Hause bleiben müssen und Andreas' gesamte Pläne und Hoffnungen waren über den Haufen geworfen.

Ohne, dass Katharina und Andreas etwas davon ahnten, haben sich Petra und ihr Bruder lange darüber unterhalten, was sie machen könnten, dass ihre Mutter trotzdem noch ihren Urlaub hat. Beide wussten, wie nötig sie ihn nach einem stressigen Schuljahr hatte und wie sie sich darauf gefreut hat.

„Fällt dir jemand ein, mit dem sie ihre Tour machen kann, Thomas?" wollte Petra von ihrem großen Bruder wissen, als sie mal wieder in ihrem Zimmer saßen und quatschten.

„So richtig nicht. Ich weiß nur, dass unser Vater alles machen würde, aber nicht zwei Wochen durch die Berge latschen. Und eine andere Freundin von Mama fällt mir auch nicht ein."

„Was würdest du sagen, wenn ich mit Mama die Tour mache? Mir würde das nichts ausmachen."

„Mama würde sich darüber bestimmt freuen. Aber du wolltest doch auch mit deinen Kumpels wandern gehen."

„Das könnte ich absagen. Du wärst dann aber zwei Wochen mit Papa alleine" gab Thomas doch noch zu bedenken.

„Mach dir da mal keine Sorgen. Mit ihm komme ich schon klar, auch wenn du nicht ständig auf mich aufpasst."

Für Thomas war es wirklich kein Problem, mit seiner Mutter zwei Wochen durch die Berge wandern zu gehen. Er unternahm ohnehin mit seinen Freunden regelmäßig ausgedehnte Touren durch die Berge. Auch kannte er die Fitness seiner Mutter. Oft war er mit ihr in seinem Fitnessraum, den er sich eingerichtet hatte und quälte sich mit ihr an den Geräten.

Thomas sah gerne zu, wie sie sich quälte und anstrengte. Ihre engen Leggins und das körperbetonte Sportdress zeigten ihm sehr deutlich ihre sehr frauliche und durchaus interessante Figur. Thomas bekam eine Ahnung davon, wie groß ihre Brüste, wie schmal ihre Hüften, wie kräftig ihre Schenkel, wie straff ihr Bauch und wie prall ihr Hintern waren. Das alles verbarg sie leider immer unter ihrer ganz normalen Kleidung. Manchmal trug sie allerdings auch enge Jeans und enge, körperbetonte Tops mit etwas tieferen Dekolletés, die etwas mehr von ihr zeigten. Thomas war durchaus bewusst, dass das alles Dinge waren, die ihn als Sohn bei seiner Mutter nicht zu interessieren hatten, doch er fand es ganz einfach schön und manchmal auch aufregend, wenn er sich vorstellte, wie seine Mutter wohl ohne diese Kleidungsstücke aussehen könnte. Bisher war ihm höchstens mal ein Blick auf ihren halbnackten Körper vergönnt gewesen, wenn sie im Urlaub nur einen Bikini anhatte oder sie sich im Garten sonnte.

Ganz anders war das bei seiner Schwester. Sie hatte zwar keinen Bock, sich auch an Thomas' Geräten abzuschinden, dafür hing sie mit ihrem Bruder gerne in einem ihrer Zimmer oder auf einer Liege im Garten ab. Seitdem Thomas der Meinung war, dass seine kleine Schwester nicht mehr nur eine blöde Zicke war, sondern sich allmählich zu einem ganz vernünftigen Mädchen entwickelt hatte, waren sie unzertrennlich geworden. Für Petra wurde er nicht nur ein Junge, mit dem sie über alles reden konnte, was sie weder mit ihren Eltern und manchmal nicht einmal mit ihren Freundinnen konnte. Auch war er immer ein treuer Beschützer, wenn sie das Gefühl hatte, dass sie von einem Kerl unverschämt angemacht wurde. Schon aufgrund seiner Größe von fast zwei Metern nötigte er den anderen Jungs einen gehörigen Respekt ab.

Beide teilten auch ihre intimsten Geheimnisse miteinander. So hatte Thomas recht bald von seiner Schwester erfahren, wie beschissen es das erste Mal gewesen ist, als sie mit einem Jungen geschlafen hat. Ebenso wenig machte Thomas seiner Schwester gegenüber ein Geheimnis daraus, dass er bisher mit Mädchen, außer ein bisschen rumknutschen, noch nichts hatte. Petra verstand das überhaupt nicht, wurde er doch von allen ihren Freundinnen umschwärmt. Von ihnen wusste sie, dass er immer fast ausriss, wenn es versprach, etwas interessanter für die Mädchen zu werden. Scherzhaft hat Petra von ihnen auch schon den Ratschlag bekommen, mit ihrem Bruder mal ein bisschen zu üben, damit er sich nicht weiter so dusselig anstellt. Das kommentierte Petra aber immer nur mit einem abfälligen „ihr seid ja so doof". Dass sie eigentlich überhaupt nichts dagegen gehabt hätte, mit ihrem Bruder mal etwas rumzumachen, behielt sie lieber für sich. Einmal hatten sie sich schon richtig geküsst. Da hatte er sich gar nicht so dämlich angestellt. Das konnte sie natürlich nicht zugeben. Stattdessen meinte sie nur ganz cool „Wenn du noch ein bisschen übst, wird das schon, Thomas". Aus reiner Neugier hatte sie ihm dabei auch erlaubt, ihre Brüste anzufassen. Das hat er echt gut gemacht und es hat ihr gefallen. Aber auch das behielt sie vorsichtshalber für sich. Es musste niemand wissen, dass er das ruhig wieder einmal hätte machen können. Ihrem Bruder wollte sie es gelegentlich mal sagen.

Als ihre Entjungferung so schrecklich schief gegangen war, hatte sie sich sogar gefragt, ob sich ihr Bruder auch so dämlich angestellt hätte. Dass sie eigentlich nichts dagegen gehabt hätte, wenn er es gewesen wäre, war ihr streng gehütetes Geheimnis. Das musste nicht einmal ihr Bruder wissen.

Ihrem Bruder gegenüber hatte Petra kein ausgeprägtes Schamgefühl. Ihr machte es wenig aus, wenn sie sich ohne ihr Bikinioberteil im Garten sonnte und ihr Bruder kam dazu. Genauso wenig Schamgefühl zeigte sie, wenn sie sich im Bad zurecht machte und dabei wenig bis gar nichts anhatte. An den Anblick ihres schönen Mädchenkörpers, den langsam größer werdenden Brüsten und dem allmählich dichter werdenden Dreieck blonder Härchen hatte sich Thomas schon lange gewöhnt. Leider war er in dieser Beziehung deutlich zurückhaltender. Seinen Schwanz hatte sie noch nie in erigiertem Zustand gesehen. Irgendwann musste das auch mal sein. Sie war sich sicher, dass ihr dazu schon was einfallen wird.

Dieses so vertraute Verhältnis der Geschwister blieb natürlich auch den Eltern nicht verborgen. Einerseits waren sie darüber sehr froh, dass die beiden sich so gut verstanden, andrerseits war es besonders für ihren Vater ein Grund, auf seinen Sohn neidisch bis eifersüchtig zu sein. Diesen vertrauten Umgang wünschte er sich ebenfalls zu seiner Tochter. Aber ihm gegenüber machte Petra aus ihrem schönen Körper ein großes Geheimnis. Wenn er nicht die vielen Bilder von ihr hätte, auf denen er sich heimlich alles ansehen konnte, wäre ihm das alles auch weiterhin verborgen geblieben.

Als Mutter eines fast erwachsenen Sohnes und einer Tochter, die an der Schwelle zum Erwachsensein stand, hatte sie natürlich auch ihre Sorgen und Nöte. Im Gegensatz zu ihrem Mann, der Petra am liebsten einsperren würde, ließ sie ihr deutlich mehr Freiheiten. Aus eigener Erfahrung wusste sie noch, dass Verbote nichts halfen und die lange Leine deutlich effektiver war. Ein achtzehnjähriges Mädchen musste sich ausprobieren, auch wenn sie dabei mal auf die Nase fiel. In dieser Beziehung vertraute sie voll und ganz auf Thomas, der aus ihrer Sicht den größten Einfluss auf sie hatte.

Manchmal war nicht ganz klar, wer diesen Jungen mehr bewunderte. War es die kleine Schwester oder doch eher die Mutter. Oft fragte sich Katharina, ob Thomas wirklich erst 19 war. Er war für sein Alter schon so erwachsen, wie sie es selten bei Gleichaltrigen erlebt hat. Als Gymnasiallehrerin hatte sie schon seit Jahren mit Jungs dieses Alters zu tun und wusste, wie albern und kindisch sie meistens noch waren. Sie hatten zwar den großen Mund, vor allem was ihre angeblichen oder tatsächlichen Erlebnisse mit Mädchen betraf, aber vom Erwachsensein waren sie noch weit entfernt. Thomas war in dieser Beziehung ganz anders. Katharina glaubte nicht, dass sie sich in Thomas täuschte, nur, weil er ihr Sohn war.

Was Katharina besonders gefiel, war sein Umgang mit Mädchen. Nie sprach er abfällig von ihnen, hatte aber andrerseits auch eine klare Meinung von der einen oder anderen. So hielt er überhaupt nichts von Mädchen, die damit angaben, mit wie vielen Jungs sie schon gevögelt hatten. Diesen Einfluss schien er auch auf seine Schwester zu haben. Welche sexuellen Erfahrungen Thomas selbst schon gemacht hatte, wusste Katharina allerdings nicht. Sie war aber überzeugt, dass es noch nicht sehr viele gewesen sein konnten. Gelegentlich wollte sie mal mit ihrer Tochter über ihn reden. Sie wusste bestimmt darüber sehr gut Bescheid.

Andreas und ganz besonders Katharina waren sehr überrascht, als ihre Kinder mit dem Vorschlag ankamen, dass der Urlaub ihrer Mutter nicht ausfallen muss, weil Thomas mit ihr wandern gehen wollte.

„Das würdest du wirklich machen, Thomas?" fragte erstaunt und freudig Katharina.

„Warum nicht? Mit meinen Freunden habe ich das doch auch schon gemacht. Wir waren zwar nicht so lange unterwegs, aber das wäre nicht das Problem. Ob eine Woche oder zwei ist doch egal. Du musst es nur wollen, Mama."

„Und ob ich das will. Ich hätte mich nie getraut, dich zu fragen."

„Warum denn nicht?"

„Weil es doch ein großer Unterschied ist, ob du mit deinen Kumpels durch die Berge streifst oder mit deiner alten Mutter."

„Von alt kann ja nun wirklich keine Rede sein. Und fit bist du auch. Das sehe ich doch, wenn ich mit dir an den Geräten im Fitnessraum bin. Da kann nicht mal Petra mithalten."

„Blödmann" fuhr Petra dazwischen. „Aber es stimmt, Mama. Du bist wirklich fit. Freust du dich denn gar nicht?"

„Und wie ich mich freue. Kommt ihr denn zwei miteinander aus?" wandte sie sich an Andreas und Petra.

„Warum denn nicht? Wenn du mit deiner Freundin unterwegs bist, geht das doch auch. Ich kümmere mich schon um Papa. Oder, Papa?"

„Du machst das schon. Bist ja alt genug. Ich finde eure Idee übrigens auch sehr gut. Langweilig wird es euch bestimmt nicht in den Bergen." Andreas war mit einem Mal wieder ganz hoffnungsfroh, dass seinem Vorhaben nichts mehr im Wege steht.

„Und euch hoffentlich auch nicht" ergänzte Katharina. „Ich hoffe nur, dass du deine Tochter nicht die ganze Zeit einsperrst und ihr auch mal ein paar Freiheiten lässt, auch wenn Thomas nicht auf sie aufpassen kann."

„Ich werde mich schon durchsetzen, Mama. Und aufpassen kann ich auch auf mich alleine. Da brauche ich nicht immer Thomas."

„Und sei nicht immer gar so zickig zu deinem Vater. Ein bisschen lieb kannst du ruhig zu ihm sein."

„Das wird schon, Mama. Lass mich nur machen."

Während Katharina ungehemmt ihrer Freude Ausdruck verleihen konnte, musste sich Andreas mit seiner Freude etwas zurückhalten. Das war mehr, als er erwarten konnte. Jetzt würde er tatsächlich zwei ganze Wochen mit seiner Tochter alleine sein. Das war ihm in den letzten zwei Jahren noch nie gelungen. Er musste jetzt nur noch dafür sorgen, dass sie nicht jeden Abend verschwand und erst weit nach Mitternacht nach Hause kam.

Da die Entscheidung, dass Thomas seine Mutter bei der Bergtour begleiten wird, sehr kurzfristig gefallen war, blieb für die Vorbereitung nur noch wenig Zeit. Das eine oder andere musste auch noch eingekauft werden. Am Abend vor ihrer Abreise waren die Rucksäcke gepackt und im Auto verstaut. Petra und Thomas waren noch unterwegs, damit er sich von seinen Freunden verabschieden konnte. Dabei stieß er nicht bei allen auf Verständnis. Mit der eigenen Mutter zwei Wochen durch die Berge zu latschen, war für die meisten von ihnen unvorstellbar. Und dann noch mit ihr in einer kleinen Berghütte oder gar in einem engen Zelt schlafen...da gab es wahrlich andere Dinge, wie man sich die Zeit vertreiben konnte. Natürlich ließ sich Thomas nicht beirren. Dass er sich selbst nichts Schöneres vorstellen konnte, als mit seiner Mutter mal zwei Wochen alleine zu sein und ja, auch mit ihr in einem engen kleinen Zelt zu übernachten, musste er niemandem sagen. Das ging keinen etwas an. Höchstens mit seiner Schwester hätte er es sich in einem kleinen Zelt noch schöner vorstellen können. Doch die war für sowas nicht zu haben. Jedenfalls nicht, wenn sie tagsüber wandern musste.

An ihrem letzten Abend hatten auch Katharina und Andreas noch einiges zu besprechen. Katharina hatte als Frau und Mutter natürlich noch mehrere gute Hinweise, damit der Haushalt in ihrer Anwesenheit nicht völlig verkommt.

„Meinst du, dass du mit Petra klarkommst? Sie ist ja zurzeit nicht ganz einfach."

„Warum sollte ich nicht?"

„Du bist manchmal ziemlich hart zu ihr. Lass ihr ihre Freiheiten. Sie wird es schon nicht übertreiben."

„Ich weiß, dass du mit ihr viel großzügiger bist als ich."

„Überleg mal, wie ich in dem Alter war und was du gesagt hättest, wenn meine Eltern pausenlos hinter mir her gewesen wären. Erinnerst du dich, wie alt ich war, als wir das erste Mal zusammen geschlafen haben? Und das war bei weitem für mich nicht das erste Mal. Da müsste das Petra jetzt schon längst hinter sich haben."

„Mal den Teufel nicht an die Wand. Das würde ich nie akzeptieren."

„Darauf hast du leider keinen Einfluss. Wenn sie es will, dann macht sie das auch. Du bist wahrscheinlich ohnehin der letzte, der das erfährt. Da berät sie sich eher noch mit ihrem Bruder. Wenn du nicht willst, dass sie nur mit irgendwelchen Kerlen rumhängt, dann kümmere dich um sie. Mach du mit ihr was, biete ihr was, damit sie nicht mit anderen auf dumme Gedanken kommt."

Das war ein Angebot, das Andreas unmöglich ausschlagen konnte. Genau das hatte er auch vor. Doch das konnte er Katharina unmöglich sagen.

„Meinst du, dass das mit dir und Thomas klappt und dass du nicht überfordert bist?"

„Da habe ich überhaupt keine Bedenken. Ich fühle mich wirklich fit für so eine Tour und weiß, dass ich mich auf Thomas verlassen kann. Er ist ja kein Draufgänger. Eigentlich bin ich auch sogar sehr froh, dass ich mal mit einem Mann unterwegs bin. Manchmal braucht man den schon. Und mit Thomas ist es ja noch etwas ganz anderes als mit einem anderen Mann. Du bist ja für sowas nicht zu begeistern."

„Mit einem anderen Mann hätte ich dich ganz bestimmt nicht gelassen. Mit Thomas ist das was anderes."

„Da kannst du dir ganz sicher sein, dass das etwas anderes ist."

Seit Katharina wusste, dass Thomas mit ihr diese Bergtour machen wird, machte sie sich doch den einen oder anderen Gedanken. Mit ihrer Freundin war es überhaupt kein Problem, wenn sie zusammen in einer kleinen Berghütte aus Platzmangel in einem Bett schliefen oder wenn sie nur das kleine Bergzelt zur Verfügung hatten. Doch mit Thomas konnte das durchaus zum Problem werden. Sie wusste, wie eng das dabei manchmal zuging. Sie war sich bei Thomas nicht hundertprozentig sicher. Auch ihr war etwas komisch zumute. Sie war ja nicht nur Mutter sondern auch eine Frau. Inständig hoffte sie, dass sie diese zwei Wochen unbeschadet überstehen werden.

Diese Gedanken versuchte Katharina zu verdrängen, ohne dass sie wusste, dass Thomas ähnliches durch den Kopf ging. Er wusste aus den Erfahrungen seiner Bergtouren mit seinen Freunden, dass es manchmal in den Berghütten sehr spartanisch zuging und man nur selten ein bequemes Bett zur Verfügung hatte. Aber das hatte ihn bisher nie gestört. Normalerweise gab es unterschiedliche Schlafräume für Frauen und Männer, aber das war nicht überall so. Wie das mit seiner Mutter werden wird, wenn sie mal nur auf ihr kleines Zelt angewiesen waren, konnte er sich nicht vorstellen. Als er die Idee eines zweiten Zelts ansprach, lehnte das Katharina aus Platzgründen kategorisch ab. Sie hätten es ja immer mitschleppen müssen.

Nach einer langen Fahrt kamen Katharina und Thomas in ihrem Zielort an, in dem sie ihr Auto die nächsten beiden Wochen stehen lassen wollten und die erste Nacht in einem Hotel gebucht hatten. Schon beim Einchecken im Hotel wurde Katharina schlagartig klar, dass sie vergessen hat, das Doppelzimmer, das ihre Freundin für sie gebucht hatte, in zwei Einzelzimmer zu tauschen. Da das Hotel ausgebucht war, konnte sie es auch nicht nachträglich ändern. Katharina nahm es relativ gelassen und lehnte es auch strikt ab, dass Thomas nicht bei ihr im Bett, sondern auf der Couch schlafen wollte. Aufgrund seiner Größe wäre es auf der Couch auch ein Problem geworden.

Während es für Katharina völlig normal war, einen Mann neben sich im Bett zu haben, musste sich Thomas erst einmal daran gewöhnen, dass er nicht alleine im Bett lag. Noch nie hatte er, seit er aus dem Kindesalter raus war, zusammen mit jemand anderem in einem Bett geschlafen. Auch wenn es seine Mutter war, war es ihm etwas komisch. Was würde sein, wenn er ihr im Schlaf zu nahe kommt und sie versehentlich anfasst? Wie würde sie darauf reagieren? Würde sie das überhaupt merken, wenn sie schläft? Lange lag Thomas wach und machte sich darüber Gedanken, während er die gleichmäßigen Atemzüge seiner schlafenden Mutter hörte. Er nahm aber auch den fraulichen Duft ihres frisch geduschten Körpers wahr. Das war ein Duft, den er so noch nie gerochen hatte.

Als Katharina am nächsten Morgen aufstand und geduscht hatte, schlief Thomas noch tief und fest. Wie er, nur mit seiner Schlafanzughose bekleidet und nur halb zugedeckt im Bett lag, konnte sie ihre bewundernden Blicke nicht von ihm nehmen. Auch sie hatte ihren großen Sohn lange nicht so gesehen. Natürlich kannte sie ihn in und auswendig und von ihrem gemeinsamen Sport kannte sie auch seinen muskulösen Körper. Ihr wurde bewusst, dass aus ihrem Sohn ein richtiger Mann geworden war. Einerseits war das doch schmerzhaft, weil sie ihn als Kind schon unsterblich geliebt hatte, andrerseits war sie unsagbar stolz, was aus ihm geworden war. Wie er so dalag, war Thomas wirklich kein Kind mehr. Er war auch kein Teenager mehr. Er war ein richtiger Mann geworden. Am liebsten hätte sie sich noch einmal zu ihm ins Bett gelegt und sich an seinen schlafwarmen Körper geschmiegt.

Nach dem Frühstück erledigten sie die notwendigen organisatorischen Dinge. Im örtlichen Informationsbüro stimmte Katharina die Route, die sie sich vorgenommen hatte, mit den einheimischen Bergführern ab. Sie bekam Karten, in denen alle Berghütten und auch Notunterkünfte eingetragen waren, die auf ihrer Route lagen. Auch informierten sie sich grob über die zu erwartende Wetterlage, obwohl die sich im Hochgebirge von einer Stunde auf die andere ändern kann. Für alle Fälle bekamen sie auch eine Notrufnummer, falls ein unerwartetes Ereignis eintreten sollte.