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Mallorca Beste Leben 07

Geschichte Info
Feliz Navidad y Feliz Año Nuevo.
10.7k Wörter
4.64
2.5k
1

Teil 7 der 9 teiligen Serie

Aktualisiert 01/11/2024
Erstellt 09/29/2023
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Vorwort:

In dieser Geschichte geht es auch ein wenig um spanische Sitten und Gebräuche rund um die Weihnachtszeit und Silvester / Neujahr.

Mallorca Beste Leben 07 - Feliz Navidad y Feliz Año Nuevo

Am 15. September 2021, gegen 17 Uhr betrat Oliver den öffentlichen Bereich des mallorquinischen Flughafens und wurde von seiner Liebsten in Empfang genommen. Arm in Arm schlenderten sie durch die große Halle und gingen zum Parkplatz für Besucher. Hier wartete schon die Nuckelpinne auf sie und Marina fuhr ihren Liebsten nach Hause. Es war warm an diesem Tag und Olli freute sich schon auf eine Abkühlung im Pool. Seine frühere Ablehnung gegen das nasse Element war schon in kurzer Zeit einer gewissen Vertrautheit gewichen.

Als er seine Liebste aufforderte, zu ihm ins Wasser zu kommen, kam sie seinem Wunsch nur zögerlich nach. Langsam schwamm sie auf ihn zu und stellte sich kurz vor ihm hin. Oliver schaute sie mit hochgezogenen Augenbrauen an. Irgendetwas hatte sie. Auf seinen fragenden Blick hin fing sie an zu reden: „Kannst Du Dich daran erinnern, was ich Dir an Deinem Geburtstag gestanden habe?" „Du meinst, dass Du ab und zu mal eine Frau brauchst?" Marina nickte leicht. Er wusste gleich was passiert war, kletterte aus dem Wasser, ging zu einer Liege und trocknete sich ab. Zögerlich kam sie ihm nach. Er war leicht durch den Wind. Wusste er doch nicht, wie er gerade jetzt, in diesem Augenblick, damit umgehen sollte. „Und wer war es?", fragte er leise. „Sofia," kam es genauso leise zurück. „Ich habe es damals schon geahnt, nein ich hätte es eigentlich wissen müssen, dass das einmal passiert."

Sie schwiegen sich eine ganze Weile an. Oliver kam irgendwie mit sich nicht weiter. Sollte er ärgerlich sein, oder eifersüchtig, enttäuscht oder sollte er sich aufregen und ihr Vorwürfe machen. Er stand auf und ging Richtung Haus. Kurz vor der Tür drehte er sich zu ihr um: „Ich brauche jetzt ein Bier, möchtest Du auch etwas?" „Ein Wasser vielleicht," sagte sie und versuchte ihn anzuschauen. Sie wendete sich schnell wieder ab, als sich ihre Blicke trafen.

Oliver nahm sich ein ‚San Miguel' aus dem Kühlschrank und schenkte ihr ein Wasser ein. Langsam ging er zurück zu ihr und reichte ihr das Glas. Er nahm einen langen Schluck aus der Flasche und fragte sie dann: „Wo denn? Hier?" „Ich hatte Angst allein in unserem großen Haus und sie hat von Montag auf Dienstag bei uns im Gästezimmer übernachtet. Und dort ist es dann passiert. Am anderen Tag wollte sie noch ein wenig bleiben und schwimmen. Ich war im Homeoffice und sie sonnte sich nackt an unserem Pool. Und dann haben wir uns noch einmal geliebt. Ich kann Dir noch nicht einmal sagen: Wieso, weshalb und warum? Es war einfach wieder da, dieses alte Gefühl der Vertrautheit. Und dann ..." Sie redete nicht weiter.

„Und was war von gestern Nacht auf heute?", fragte er sie tonlos. „Da habe ich in meinem Appartement geschlafen. Ich habe hier alles verschlossen, die Alarmanlage scharf geschaltet und bin die paar Meter in meine Wohnung gegangen. Ich kam erst heute Morgen zurück und habe mich für die Arbeit fertiggemacht." Wieder schwiegen sie eine ganze Zeit lang, bis sie es nicht mehr aushielt. Sie kniete sich neben ihn und fragte: „Wie soll es jetzt mit uns beiden weitergehen?" Als nicht sofort eine Antwort kam, fragte sie mit Tränen in den Augen: „Soll ich gehen?"

Er blickte ihr in ihre nassen Augen und streichelte ihr über die Wangen. „Nein, bleibe bitte bei mir. Du hast mich ja vorgewarnt, dass so etwas irgendwann einmal passieren kann. Ich hätte damals Deine Ankündigung vielleicht ernster nehmen sollen." Stirn an Stirn, mit geschlossenen Augen, vergingen die Sekunden. „Danke, dass Du den Mut aufgebracht hast und es mir gestanden hast." Sie drückte ihm ein paar kurze Küsse auf seinen Mund. Plötzlich ging ihm ein Gedanke durch seinen Kopf. ‚Mit diesen Lippen hatte sie die nasse Fotze ihrer Freundin Sofia verwöhnt.' Und er musste aufpassen, dass er keinen Ständer bekam. „Kannst Du mir verzeihen, Schatzi?", fragte sie mit einem Augenaufschlag. „Ja Liebling. Das mit Sofia kann ich Dir nachsehen, aber mit einem anderen Mann würde ich Dir nie verzeihen."

Zum Abendessen besuchten sie Enzo und Francisca, aber es kam bei unseren Beiden keine rechte Zweisamkeit auf. Das beherrschende Thema war Marinas zweiwöchentlicher Stammtisch. Da traf sie schließlich immer wieder auf Sofia. Sie wollte daran nicht mehr teilnehmen, aber er bestand darauf, dass sie weiterhin dort hinging. „Du hast Dich so darauf gefreut, dass Du daran wieder teilnehmen kannst," meinte er. „Es sind auch andere Frauen als Sofia dabei. Und mit denen wieder zusammen zu sein, genießt Du doch auch."

Die Missstimmung fiel auch Tanja, der Bedienung, auf und sie fragte, was los sei. „Ich hatte die letzten Tage in Deutschland viel zu tun und habe schlecht geschlafen," log er. Schon früh verließen sie ihre Freunde und setzten sich zuhause in die großen Korbsessel auf ihrer Terrasse. Als ihre Gläser leer waren, fragte sie ihn: „Möchtest Du noch etwas?" „Ja," sagte er leise, „Dich," und er streckte seinen Arm nach ihr aus. Mit etwas Zurückhaltung ließ sie sich von ihm auf seinen Schoß ziehen. „Ich werde damit klarkommen, nein, WIR werden damit klarkommen," verbesserte er sich.

Er streichelte über ihren Rücken und irgendwann klebten ihre Lippen aneinander und sie küssten sich zärtlich. „Streichle mich," flüsterte sie zwischen zwei Küssen, nahm seine Hand und legte sich die auf ihre Oberweite. Als er sie dort mit kleinen kreisenden Bewegungen berührte, nahm ihre Erregung allmählich zu. Sie halfen sich gegenseitig, ihre Oberkörper freizumachen und bald schon schmiegten sie sich aneinander.

Küssend und streichelnd ging es weiter und bald schon waren sie vollkommen nackt. Sie stand vor ihm und schaute auf seinen erregten Pint, der zwischen seinen Schenkeln stand. Sie fuhr sich mit der Hand durch ihre Möse und verteilte die Nässe durch die ganze Pflaume. Vorspiel war hier und heute nicht mehr angesagt. Der große Korbsessel gestatte ihr, sich mit angezogenen Knien auf seinen Unterleib zu setzen und seinen harten Schwanz zu empfangen. Mühelos drang er in sie ein und sie nahm ihn bis zum Anschlag.

Langsam hob und senkte sie ihren Schoß und jedes Mal spürte sie die ganze Länge in sich hinein- und hinausgleiten. Wenn sie sich nicht gerade küssten, hatte sie ihren Kopf an seine Schulter gelehnt und genoss seine Liebe. Zwei seiner Finger beschäftigten sich mit ihrem Kitzler und er versuchte, den wie einen kleinen Schwanz zu wichsen. Seine Versuche blieben nicht ohne Erfolg. Sie viel auch in dieser Stellung in eine Starre und hielt den Atem an. Mittendrin schnappte sie noch einmal nach Luft, bevor sich die Anspannung löste und sie auf seinem Schoß zusammenfiel. Seine Sahne sprühte er ein wenig später tief in ihre Möse.

*

Die Wochen vergingen und nach dem Closing wurde es im Oktober sehr still auf Mallorca. Die Sache mit Sofia war ausgestanden und sie waren schnell wieder zu ihrer alten Intimität zurückgekehrt. Sie genossen jeden Tag ihrer gemeinsamen Zeit und das leidige Thema ‚Fremdgehen' war nicht mehr aktuell. Anfang Dezember diskutierten die Beiden, wie sie Weihnachten feiern wollten. Deutsch oder Spanisch. „Nehmen wir von allem etwas," schlug Oliver vor. „Ich möchte auf jeden Fall einen Weihnachtsbaum," bestimmte Marina. „Und zwar einen Großen, bis hoch zur Decke! Ich hatte noch nie so ein Ungetüm, es war ja nie Platz dafür. Aber jetzt haben wir Platz."

Oliver nahm seinen Schatz in seine Arme. „Einverstanden, mein Liebling. Aber wir brauchen auch Christbaumschmuck. Und den musst Du aussuchen. Du hast einen viel besseren Geschmack als ich." „Schatzi?" „Ja, Liebling?" „Aber wie bekommen wir so einen großen Baum in unser Haus?" „Wir bitten unsere senegalesischen Freunde, mitzukommen. Die haben einen Pritschenwagen und können uns das Monstrum gleich auf die Terrasse stellen."

„Und zu essen gibt es am Heiligabend Würstchen und Kartoffelsalat," schlug Olli vor. „Den Salat mache ich übrigens selbst! Ein altes Familienrezept! Vielleicht finde wir ein Lokal, in dem wir am 1. Feiertag essen können. Auf das ‚Atlantico' brauchen wir nicht zu hoffen, das ist bis Februar geschlossen. Enzo und Franci sind bei ihrer Verwandtschaft in Italien. Übrigens: Doc ist mit seinem Schatz auf dem Festland bei ihren Eltern."

„Und die Geschenke," schloss er seine Rede, „gibt es aber schon am 24. Dezember! (Und nicht erst am 6. Januar wie in Spanien)" Da seine Marina eine ‚halbe' Deutsche war, hatte sie dagegen nichts einzuwenden.

*

Der Weihnachtsbaumkauf Mitte Dezember erfolgte mit tatkräftiger Unterstützung von Fritz, Willi und Heinrich. Sie führten unsere Zwei in ein Gewerbegebiet am Rande von Palma und schon nach einer halben Stunde hatte sich Marina für ihren Weihnachtsbaum entschieden. Es war natürlich der, den sie als erstes gesehen hatte, aber die vier Männer waren geduldig. Ihre afrikanischen Freunde brachten ihnen den Baum nach Hause und stellten ihn nach hinten auf die Terrasse. Als Olli sie für ihre Mühen entlohnen wollte, lehnten sie ab. „Freundschaftsdienst," meinte Fritz und die Drei fuhren davon.

Marina nahm Oliver mit, Christbaumkugeln und anderes weihnachtliches Schmückzeug einzukaufen. Sie wollte einen rot/goldenen Baum und da war das Angebot zum Glück sehr reichhaltig. Er fand einen stabilen Christbaumständer mit Seilzug von der niederbayerischen Firma mit „K". Sie hatten die Nuckelpinne dabei und Oliver musste die Rückbank umlegen, um alles zu verfrachten. Reichlich beladen mit Kisten und Kartons ging es zurück in ihr zuhause.

Schon am 20. Dezember konnte es Marina nicht mehr aushalten. „Komm, wir stellen den Baum auf, bat sie immer wieder und da er ihr keine Bitte lange ausschlagen konnte, holte er den Baumständer aus dem Haushaltsraum und fragte sie, wo der Baum denn stehen sollte. „Oh mein Gott, ich weiß es nicht," fing sie an. „Ich will ihn immer sehen, egal ob beim Kochen, ob beim Essen, ob beim ..." „Lieben," fiel ihr Oliver ins Wort. „Du nimmst mich nicht ernst!", beschwerte sie sich. Er nahm seine Schöne an die Hand und führte sie ins Wohnzimmer.

„Da stellen wir ihn hin! Da kannst Du ihn immer sehen. Außer beim Kochen," schmunzelte er. Sie blickte sich im Zimmer um und musste ihm recht geben. In der Ecke, neben der Terrassentür, war der einzige Platz, wo er nicht im Weg stand. „Und wenn wir es auf der Couch treiben," redete er weiter, kannst Du Dich in den großen, spiegelnden Kugeln sehen." Der Blick, der ihn ein paar Sekunden später traf, hätte jemanden umbringen können.

Sie stellte es sich bildlich vor und dann platzte es aus ihr heraus: „In den großen, spiegelnden Kugeln? Natürlich! Und weißt Du wie ich dann aussehe?" Oliver suchte einen Fluchtweg, fand aber keinen, da sie auf ihn zukam. „Groß, dick und rund!" Sie hatte ihn erreicht und fing an ihn zu boxen. Er verschluckte sich vor lauter Lachen und rief um Hilfe. Er ließ sich von ihr zu Boden ringen und sie setzte sich auf ihn. Er wehrte immer wieder ihre Hände ab, die inzwischen versuchten, ihn zu kitzeln. Als er dann mit seinen Händen ihre Brüste umfasste, hörte sie auf und er schaute sie an. „Stell´ Dir mal Deine tollen Titten vor, wenn die sich in den goldenen Kugeln spiegeln. Ein Traum!", und er schnalzte mit der Zunge.

Sie griff nach hinten und legte ihre Hand auf seinen Schritt. „Und Dein Geläut ist so groß wie ein Straußenei, oder?" „Beruhige Dich, Liebling, lass uns den Baum aufstellen und morgen wird dann geschmückt." „Warum erst morgen?" „Die Zweige sollen sich erst noch aushängen. Morgen darfst Du ihn mit den Kugeln dekorieren. Hast Du Aufhänger dafür." „Aufhänger? Die sind doch hoffentlich dabei?" Sie schauten sofort nach, aber Christbaumkugelaufhänger waren keine in den Kartons. „Und jetzt?", fragte sie. „Morgen, wenn Du im Homeoffice bist, besorge ich welche. Und jetzt lasse uns das Monstrum aufstellen. Dann kontrollieren wir noch einmal, ob wir alles haben."

Gesagt, getan! Er wuchtete das grüne Ungetüm durch die Terrassentür ins Haus und bugsierte ihn in den Ständer. Nach einigen Versuchen stand er tatsächlich gerade und er spannte ihn über den Seilzug fest. Alles, was sich Marina als Schmuck ausgesucht hatte, wurde herangetragen, geprüft und begutachtet. Christbaumkugelaufhänger wurden keine gefunden.

Am nächsten Tag besorgte Oliver die Aufhänger und als er wieder zuhause war, kümmerte er sich um die Beleuchtung. Er entschied sich für eine Dreifachsteckdose mit Zeitschaltuhr. Dann schmückte er die Nordmanntanne mit 300 LEDs. Am Nachmittag fing Marina an, den Baum zu dekorieren und er hatte die ehrenvolle Aufgabe, die Kugeln mit den Haken zu versehen und ihr zu reichen. Drei Symbole hatte er noch besorgt und er gab sie ihr ganz unverfänglich zum Anhängen: Eine Bratwurst im Brötchen mit Senf, eine Gurke und eine Pflaume. Den skeptischen Blick seiner Liebsten ignorierte er, aber sie hängte sie kommentarlos in den Baum. Es gab einen kurzen Testbetrieb und Marina war mehr als zufrieden: „Er sieht sehr schön aus, Schatzi. Genauso habe ich ihn mir vorgestellt. Dann musste der Baum bis zur Bescherung dunkel bleiben.

*

Am Tag darauf, es war der 22. Dezember, startete die Weihnachtszeit in Spanien mit der Ziehung der Lose aus der Nationallotterie! Der Hauptpreis wird „El Gordo" genannt, was so viel heißt wie „Der Dicke". Die Beteiligung an dieser Lotterie ist riesig und die Ziehung wird den ganzen Vormittag über im Fernsehen und Radio verfolgt. Die Besonderheit an diesem Event: Die Gewinnzahlen werden in einem bestimmten Rhythmus von Kindern gesungen. Die Gewinne sind im Land verstreut, denn fast jeder Spanier kauft sich ein oder mehrere Lose oder Teillose. Insgesamt werden über 2 Milliarden Euro ausgespielt (2023: 2,6 Milliarden) und der höchste Gewinn liegt bei 4 Millionen Euro.

Es kaufen sich immer wieder Familien, Freunde, Stammtische, auch ganze Ortschaften ein paar Lose und wenn gewonnen wird, dann wird auf den Straßen ausgelassenen gefeiert. Wer mehr über die Lose, Teillose und Gewinne wissen will, der googelt bitte. Nur so viel sei erwähnt: Die Gewinnchancen liegen bei der Weihnachtslotterie bei 1:100.000. Da jeder Preis jedoch in 172 Serien angeboten wird, liegen die Gewinnchancen bei nahezu sechs Prozent. Also: Jedes sechste Los geht mit einem Gewinn nachhause - wie hoch dieser ausfällt, ist dabei nicht abzusehen.

Unsere Beiden hatten 5 Zentel-Lose (Décimos) für je 20 Euro und saßen angespannt vor dem Fernseher. Gerade Marina entpuppte sich als richtige Spanierin, denn sie fieberte bei jeder Zahl mit. Oliver war entspannter, aber er freute sich über die Reaktionen seiner Frau. Die Höhe des Gewinns war ihm egal, aber er merkte, dabei sein ist wichtig! Und insgeheim nahm er sich vor, sich im nächsten Jahr einer Gemeinschaft anzuschließen! Und dann packte ihn das Losfieber sicherlich auch.

Unsere Beiden hatten doppeltes Glück: Ein Los brachte ihnen 100 Euro (volles Los 1.000 Euro) mit den letzten beiden Ziffern des Loses aus Gewinnklasse 3. Und dann bekamen sie noch einmal 20 Euro, da das eigene Los dieselbe Endziffer aufwies, wie das Hauptlos. Da bekommt man bei einem vollen Los 200 Euro. Kompliziert? Lest einfach den Gewinnplan ‚El Gordo' und spielt mit!

„Was machen wir mit dem Geld?", wollte Marina von ihm wissen. „Ich spende meinen Teil," entschied sich Oliver gleich. „Und wem?", wollte sie wissen. „Tardor", meinte er nur. „Die kümmern sich um die Gestrauchelten und Obdachlosen. Marina überlegte kurz. „Du hast recht, meinen Anteil bekommen die auch. Machst Du das?" Anstelle einer Antwort schloss er nur für einen Atemzug beide Augen. „Du legst noch etwas ´drauf, oder?" Sein Nicken war kaum wahrzunehmen, aber sie kannte ihren Schatz nur zu gut.

*

Am Heiligabend (Noche Buena) wachten sie gegen 9 Uhr auf und gingen zum Frühstücken in eine deutsche Bäckerei in der Carrer d'Acapulco. Die Besonderheit dieses Cafés ist, sie wirbt damit von Frauen geführt zu werden und LGBTQ+-freundlich zu sein. Das Frühstück war lecker und Oliver musste sich beherrschen, zum Abschluss nicht noch ein Stück Kuchen zu essen. Es war der gelungene Start für einen langer Spaziergang am Strand, immer geradeaus Richtung Hafen Arenal. Es waren heute an die 18 Grad und der Wind hielt sich nach einigen Stürmen in den letzten Tagen, zurück. Auf Höhe es Balneario 3 blieben sie stehen und schauten auf das Meer, dass seine Wellen weit an den Strand warf.

Hier, wo sich in den Sommermonaten die Holländer tummelten, waren nahezu alle Geschäfte geschlossen. Es wirkte noch trostloser als in den Bereichen B8 bis B14, wo sie sich normalerweise aufhielten. Bevor sie weitergingen, drehte er sich zu ihr und nahm sie an die Hand. „Endlich habe ich wieder eine Familie, mit der ich Weihnachten feiern kann. Auch wenn sie noch so klein ist," sagte er leise zu ihr und sie wusste darauf keine Antwort, außer ihre Arme um seinen Hals zu legen und ihn zu küssen. „Ich liebe Dich so sehr," flüsterte sie. „Gut, dass wir uns nach all den Tumulten jetzt noch gefunden haben."

„Ich möchte nach Hause," und dabei schaute sie ihn aus ihren dunklen Augen an. Olli hielt ein Taxi an und ein paar Minuten später standen sie vor ihrem Haus. Als sie die Haustür hinter sich geschlossen hatten, hielt sie ihn fest und deutete auf das gemeinsame Bild von ihnen. Ihr ahnt schon welches. Das, auf dem er sie hochhob, sich mit ihr im Kreis drehte und sie herzerfrischend lachte. „Ich wünsche mir nur eins zu Weihnachten: Dass es ganz viele solcher Momente in unserem Leben gibt."

Auf ihrer überdachten Terrasse genossen sie ein Glas Schampus, diesmal den preiswerteren Pommery, bis Marina aufstand und ihr Handy und ein Notizbuch holte. Auf den fragenden Blick von Olli meinte sie nur: „Lass uns ein paar Leute anrufen und ihnen ein ‚Frohes Fest' wünschen. Enzo und Franci freuten sich sehr, als sie von ihren Freunden hörten. Und Doc Holiday gab zu, dass sie seit vielen, vielen Jahres die Ersten seien, die, außerhalb seiner Familie, zu Weihnachten an ihn dachten.

Nach diesen beiden Telefonaten blieb Marina unruhig sitzen. Auf Oliver wirkte sie unschlüssig und er konnte sich keinen Reim darauf machen. „Was ist mein Herz?", fragte er sie. „Hast Du etwas? Kann ich Dir helfen?" Sie schaute ihn an und er sah dieses Flackern in ihren Augen. Sie hatte vor irgendetwas Angst, oder zu mindestens Bedenken. „Soll ich in Barbate anrufen? Ich möchte gerne, aber ich traue mich nicht. Ich habe schließlich Jahre lang nichts mehr von mir hören lassen." Sie las die unausgesprochene Frage in seinem Gesicht: „Warum?" „Ich habe mich geschämt. Weil ich doch das mir anvertraute Erbe verloren habe."

„Es gibt da doch noch meine Oma, die Mutter meines Vaters, sie wird nächstes Jahr Hundert! Oder meine Tante, seine Schwester, die ist auch schon an die 80 Jahre alt. Es sind da noch ein paar Cousinen und Cousins, die mich zum Teil schief angesehen haben, als ich das Haus verkaufen musste. Gib mir bitte einen Rat. Was soll ich Deiner Meinung nach tun?" Oliver stand auf und überlegte. Er dachte eine ganze Weile nach und alles Mögliche ging ihm durch den Kopf. „Rufe als erstes Deine Tante an. Ich hoffe nur, mir ihren 80 Jahren ist noch klar im Kopf. Und frage dann nach Deiner Großmutter. Wünsche Deiner Familie ‚Frohe Feiertage', und hoffe, dass alle es noch mitbekommen."

„Hoffentlich fange ich nicht zu weinen an, wenn ich mit ihnen spreche." Marina Stimme klang zittrig. „Soll ich anrufen," bot sich Oliver an und hob sein Handy hoch. „Mein Spanisch wird dazu ausreichen. Ich melde Dich an, und verheimliche auch nicht, dass Du sehr nervös bist nach so langer Zeit wieder etwas von Dir hören zu lassen." Marina schaute ihren Schatz an und ihre Gedanken fuhren mit ihr Achterbahn. „Ja," meinte sie, „dann schaff´ ich das!" Sie blätterte in dem alten Heft und zeigte auf eine Nummer. Oliver war auf einmal auch aufgeregt, aber da mussten sie jetzt durch. Gemeinsam!

Er wählte sorgfältig die Nummer und vernahm im Hörer das Freizeichen. Es klingelte lange bis sich eine weibliche Stimme meldete. „Diga!" <...> „Guten Tag, Señora," versuchte er sich in seinem besten Spanisch, „mein Name ist Oliver Mattes. Ich bin der deutsche Lebensgefährte Ihrer Nichte Marina." <...> „Nein, nein, Señora, es ist nichts Schlimmes passiert. Marina geht es gut." <...> „Möchten Sie mit ihr sprechen? Sie sitzt neben mir und ist ganz aufgeregt, weil sie doch so lange hat nichts von sich hören lassen." <...> „Ja, Señora, das ist sie manchmal!" <...> „Moment bitte, ich gebe sie Ihnen."