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Marion: Roxys Geheimnis 01

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Roxy schaute Marion völlig gelassen an. „Und, wie hat er reagiert?" Marion lachte sarkastisch auf. „Na, wie wohl? Völlig ausgeflippt ist er. Da könnte ich doch gleich als Nutte auf den Strich gehen. Ob ich mich nicht schämen würde, mich wie eine dreckige Hure zu benehmen." Wieder stiegen Marion die Tränen in die Augen und sie warf sich vor Trauer und Scham in Roxys Arme, um den Tränen noch einmal freien Lauf zu lassen.

Als Roxy sie wieder beruhigt hatte, sagte sie mitfühlend: „Du hast überhaupt nichts Falsches gesagt. Er hat völlig überreagiert." Marion nickte mit gesenktem Haupt, halb um Roxy zu danken und halb um sich selbst im Nachhinein recht zu geben und dadurch die Schuld zu nehmen.

Nachdem Marion nichts sagte, fragte Roxy wieder einfühlsam: „Hat er dich dann auch geschlagen?" „Nein, das war später" sagte Marion jetzt wieder entschlossener. „Ich glaube er hätte sich wieder beruhigt, aber jetzt war ich auf hundertachtzig. Ich musste in diesem Moment meine ganze angestaute Wut auf diese heuchlerische, arrogante, ewig gestrige Lebenseinstellung aller selbsternannten Moralapostel loswerden."

Marion erzählte erregt, wie sie ihrem Mann an den Kopf warf, dass seine Parteigänger einerseits auf die niederen Dienste von sogenannten Huren angewiesen waren, weil sie mit ihrer negativen Lebenseinstellung keine Frau abbekamen, oder sie zumindest nicht ranlassen. Und dass sie die Huren dafür hassen und schlechtreden.

Genauso wie sie Pflegekräfte runterreden, weil sie sich im Alter von ihnen den Hintern abwischen lassen müssen. Putzfrauen, Kanalarbeiter, Müllmänner; die Liste der Berufe, ohne die die Welt im Dreck versinken würde, die aber keinerlei Anerkennung erhalten, ließe sich ewig fortsetzen. „Aber diese Menschen, denen bestimmt nichts in den Schoß fällt, machen ihren Job jeden Tag aufs Neue, um sich und ihre Familien über die Runden zu bringen.

Und sie können stolz darauf sein, im Gegensatz zu den ganzen abgehobenen Schwätzern, die sich nicht die Hände schmutzig machen wollen, in der Öffentlichkeit das soziale Gewissen heucheln aber hinten herum nach unten treten. „Wenn du meinst, ich könnte gleich als Hure arbeiten: ich würde es machen, wenn ich keine andere Wahl hätte. Und weißt du was? Ich wäre stolz darauf!"

Jetzt standen die Tränen in Roxys Augen. Sie nahm Marions Gesicht in beide Hände und drückte ihr einen sanften Kuss auf die Stirn. „Marion, ich bin jetzt wirklich sprachlos. Das war so was von stark von dir. Man sollte deine Worte auf jede Häuserwand in diesem Land -- ach was auf der ganzen Welt -- sprühen!" Marion müsste lächeln und streichelte dankbar das hübsche, ehrfurchtsvoll dreinblickende Gesicht ihrer Freundin.

„Ja, manchmal platze ich eben, auch wenn es in den denkbar ungünstigsten Momenten ist" sagte Marion entschuldigend. „Nein, ich glaube das war genau der richtige Moment. Wie hat er reagiert?" entgegnete Roxy. „Na ja, du weißt es ja schon: er hat mir eine gescheuert." Roxy nickte und meinte: „Klar, du hast ihn durchschaut, demaskiert, mit dem Rücken an die Wand gedrängt und seiner verqueren Ideologie verbal den Todesstoß versetzt. Er wusste sich nicht anders zu wehren."

„Du meinst, ich bin an diesem Abend zu weit gegangen?" fragte Marion mit sorgenvoller Miene. „Um Himmels Willen, nein! Hochkant rauswerfen hättest du ihn sollen. Aber das hast du ja auch getan."

„Na ja nicht, gleich. Er hat sich gleich entschuldigt, gemeint er wisse nicht, was in ihn gefahren sei, und das würde nie wieder vorkommen. Ich hab' aber meine Sachen gepackt und ihm gesagt, dass ich ein paar Tage zu meinen Eltern fliege um nachzudenken."

„Aber danach hast du Schluss gemacht" konstatierte Roxy. „Ja. Meine Mutter meinte zwar, ich solle es nochmal versuchen. Man werfe eine Ehe wegen Meinungsverschiedenheiten nicht einfach hin." Marion hörte Roxy leise das Wort „Meinungsverschiedenheiten" wiederholen und sah, wie sie dabei missbilligend die Augen verdrehte.

Nicht darauf eingehend fuhr sie fort: „Mein Vater jedoch sah es wie ich: wenn er nicht ehrlich bereute, und nicht zu Respekt und Toleranz anderen gegenüber fand, dann müsse ich die Sache beenden. Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende."

„Und es war ein Ende mit Schrecken für dich?" äußerte Roxy halb fragend, halb feststellend. „Ja. Ich hatte ihm eine SMS geschrieben, wann ich von meinen Eltern zurück bin, und dass wir dann über unsere Zukunft reden müssten."

Wieder stockte Marion, weil sie die negativen Erinnerungen überrollten. Roxy kam ihr aufmerksam wie immer zu Hilfe: „Lass mich raten, er hat gekniffen." „Fast, er war ziemlich angetrunken, hörte mir kaum zu, jammerte herum, dass andere Frauen sich um Kinder und Haushalt kümmern und mehr auf ihre Männer hören würden. Ich hab' ihm dann nur gesagt, er habe eine Stunde Zeit seine Koffer zu packen und den Schlüssel auf den Tisch zu legen, und bin ein Bier trinken gegangen. Wahrscheinlich hat er das schon so vorhergesehen, denn er war ohne Widerrede weg."

„Marion, meinen allerhöchsten Respekt. Ich hätte das so nie hinbekommen. Auch wenn ich vorhin immer wieder leicht reden konnte: ich würde an deiner Stelle wahrscheinlich heute noch krampfhaft festhalten." Jetzt war Marion überrascht über diese Selbsteinschätzung.

„Ich denke, du hättest es ähnlich gemacht. Und mir ist es auch alles andere als leichtgefallen. Manchmal zweifle ich immer noch daran, ob es wirklich die richtige Entscheidung war." „Unbedingt. Er hätte dich auf Händen tragen müssen" versuchte Roxy ihr die Zweifel zu nehmen.

„Hast du ihn je wiedergesehen? Nach der Scheidung, meine ich." „Ja, erst letzten Sommer hab' ich ihn mit seiner neuen Freundin in der Stadt getroffen" antworte Marion nachdenklich. „Hat es weh getan?" fragte Roxy fürsorglich. Marion schüttelte unmerklich den Kopf.

„Ich weiß nicht, ich fühlte irgendwie nichts. Es war ein Gespräch wie unter flüchtigen Bekannten." „Er und seine Freundin. Wirkten sie glücklich?". Wieder ein leichtes Kopfschütteln. „Möglich. Sie schien ihn anzuhimmeln. Oder zumindest sein Geld." Beide mussten schmunzeln.

„Und seither hattes du niemanden mehr an deiner Seite?" „Ich hatte ein paar Verabredungen und mit zweien bin ich auch irgendwann im Bett gelandet. Aber es hatte nicht ‚Zoom' gemacht." Roxy nickte vielsagend und Marion senkte traurig den Kopf.

„Das Thema hat sich glaube ich erledigt." Entschieden widersprach Roxy. „Hey, das ist doch nicht wahr. Du könntest zehn an jedem Finger haben. Ich denke, es liegt halt auch mit daran, dass die Männer immer noch glauben, sie müssten sich vor den Frauen beweisen, anstatt immer auf Augenhöhe zu bleiben." Etwas weniger bestimmt fügte Roxy hinzu: „Die sollten eigentlich schon froh sein, wenn sie es annähernd auf deine Augenhöhe schaffen."

Marion lächelte gequält. „Danke für das Kompliment. Und entschuldige, wenn mich das nicht gerade zuversichtlicher macht, was die Männer betrifft." Roxy nahm Marions Gesicht in beide Hände, sah ihr tief in die Augen und sagte: „Ich bin bestimmt nicht diejenige, die dir irgendwelche Vorschriften machen kann. Aber wenn du einen Tipp von mir hören wolltest, würde ich dir sagen: ‚Geh einfach wieder offener durchs Leben, lass dich wieder auf die Menschen ein und wirst bestimmt jemanden finden, der dich so liebt wie du bist.'"

„Danke. Das ist lieb von dir. Ich versuche es zu beherzigen." Auch sie hob nun ihre Hand, um ihrer Freundin dankend über die Wange zu streicheln. Roxy schaute ihr immer noch tief und beinahe ernst in die Augen und fuhr ihr mit dem Daumen zärtlich über ihre Unterlippe.

Wieder kam dieses irritierende, aber wohlige Kribbeln in ihrer Bauchgegend auf. Sie schaute auf Roxys Mund und ihr fiel zum ersten Mal bewusst auf, welch einen frechen, ja sexy Schwung ihre Lippen hatten. Für einen kurzen Moment war ihr, als ob sie nicht widerstehen konnte, diese Lippen zu küssen.

Doch dann wanderte ihr Blick unwillkürlich auf ihre Armbanduhr, und sie erschrak etwas. „Mein Gott, es ist ja bald schon zwei Uhr!" sagte sie, sich von ihrer Freundin lösend. Urplötzlich überkam sie auch ein Anfall von Müdigkeit und Erschöpfung. Sie musste herzhaft gähnen und hielt sich die Hand vor den Mund. „Entschuldige bitte, aber ich bin jetzt über zwanzig Stunden auf den Beinen. Und ich glaube mein Geheule hat uns beiden sehr viel Kraft gekostet."

„Also mich überhaupt nicht" wehrte sich Roxy mit etwas irritiertem Gesichtsausdruck, die Hände im Schoß. „Es war der schönste Heiligabend in meinen Leben." „Ja, es war wunderschön, mit dir über Gott und die Welt zu reden. Aber bitte sei mir nicht böse. Ich bin fix und fertig und muss jetzt ins Bett. Wenn du noch aufbleiben willst -- fühl dich wie zuhause. Du kannst fernsehen oder ins Netz. Der Computer ist im Gästezimmer. Es ist kein Passwort drauf. Und falls du noch Hunger hast: der Kühlschrank ist gefüllt."

Sie sah sich zur Küche und zum Esstisch um. „Und stör dich nicht an dem Chaos. Ich mach dann morgen früh wieder Ordnung. Und dann unternehmen wir zusammen noch Etwas. Was meinst du?" Sie stand auf und schaute Roxy fragend an.

Diese schien irgendwie nachdenklich und murmelte nur leise „Ja, klar, gern. Und danke." „Nichts zu Danken. Gute Nacht. Schlaf gut und träum was Süßes" sagte sie halb gähnend und drückte ihrer Freundin einen Kuss aufs Haar. Die Antwort war ein Gemurmel, das Marion nicht mehr verstand, zumal sie schon auf dem Weg ins Badezimmer war, wo sie sich nur kurz abschminkte -- sie trug ohnehin nur einen Kajal und etwas Rouge -- und die Zähne putzte.

Als sie auf dem Weg zum Schlafzimmer nochmal am Sofa vorbeischlurfte saß Roxy vertieft in ihr Handy da, schaute aber auf und lächelte ihr zu.

Marion warf ihr einen schlaftrunkenen Kussmund zu und verschwand hinter ihrer Schlafzimmertür, schlüpfte in der Ankleide aus Pullover, Jeans, Socken Strumpfhose, BH und Slip und schlurfte nackt zu ihrem Bett, wo sie -- aus Macht der Gewohnheit -- immer ihr Nachthemd unter der Bettdecke versteckt hatte. Als sie die Bettdecke zurückgeschlagen hatte und gerade nach dem Hemd griff, meinte sie, die Tür hinter sich aufgehen zu hören. Sie drehte sich um und tatsächlich: die Tür stand offen und Roxy kam auf sie zu.

Marions Puls begann zu rasen. Roxy war komplett nackt und ging langsam, aber festen Schrittes auf sie zu. Das aus dem Flur einfallende Licht zeichnete ihre perfekte Figur scharf ab und ließ die Tattoos im Halbdunkel noch geheimnisvoller und sinnlicher erscheinen. Marion stand wie angewurzelt da. Sie konnte keinen klaren Gedanken fassen und hielt immer noch mit beiden Händen ihr Nachthemd vor sich.

Sie hörte Roxy einen schockierend schön klingenden Satz sagen, dessen genaue Bedeutung sie aber im Moment nicht greifen konnte.

Keine Sekunde später fühlte sie Roxys zarte, warme Hand an ihrer nackten Taille, die andere in ihrem Nacken, um ihren Kopf zu ihr zu ziehen, bis sich ihre Lippen berührten. Die Berührungen durchfuhren sie wie einen Blitz und ihr war, als würde ihr die Luft abgeschnürt.

Roxys Lippen fühlten sich so zart und doch so voll an. Ihr heißer, feuchter Atem schien ihr jegliche Fähigkeit für ein bewusstes Handeln oder Denken zu nehmen. Überrascht aber fasziniert ließ sie geschehen, dass Roxy begann, zart an Marions willenlosen Unterlippe zu knabbern und zu saugen.

Sie schloss die Augen und öffnete widerstandslos den Mund, damit die blutjunge Verführerin ihre Lippen zwischen ihre drängen konnte, um ihr zarte, feuchte, honigsüße, feurige Küsse zu schenken.

Sie wusste nicht mehr, wie lange sie bewegungslos dastand und alles willenlos mit sich geschehen ließ, bis Roxy den Kuss löste und Marion soweit wieder bei sich war, dass sie die Augen öffnen konnte.

Sie sah Roxys hübsches, liebevoll schauendes Gesicht direkt vor ihr. Mit der Rückseite ihres Zeigefingers streichelte sie zärtlich über Marions Gesicht und Kinn zu ihrem Hals, während die andere Hand zärtlich und langsam von ihrer Taille der Seite entlang in Richtung ihrer Brüste streichelte. Marion musste tief einatmen, während sie Roxy fragend flüstern hörte: „War das gut?"

Marion meinte, jede Faser ihres Körpers ein lautes „Ja!" formulieren zu hören, doch gleichzeitig war da wieder dieser Klos im Magen, der sie zu Vernunft zu riefen schien. Einen Moment schienen sich beide Seiten in ihr noch um die Oberhoheit über ihren willenlosen Körper zu streiten, bis sie dann doch bewusst eingreifen konnte und einen Schritt zurück machte. Sie ließ das Nachthemd fallen und ergriff Roxys Hände, bevor sich diese auf ihre angeschwollenen, sich nach Berührung sehnenden Brüste legen konnten.

„Roxy, was tust du mit mir?" fragte Marion sie überraschend gefasst und vorsichtig. Roxy machte einen Schritt auf sie zu und legte Marions Hände auf ihre jungen, aufregenden Hüften und schlang ihre eigene um die schlanke, trainierte Taille ihrer erfahrenen Freundin. „Ich will nicht länger warten. Bitte schlaf jetzt mit mir."

Kurz wurde Marion wieder schwach und wehrte sich nicht, als Roxy ihr wieder einen sinnlichen, hungrigen Kuss schenkte. Doch sie ließ diesmal die Augen offen und reagierte schneller. Sie nahm ihre Hände von den verführerischen Hüften ihrer Freundin, ergriff deren Arme, um sie von ihrer Taille zu lösen und machte abermals einen Schritt zurück.

Roxy schaute sie mit einer Mischung aus Ernst, Verführung und Unsicherheit an und streichelte ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Willst du mich nicht?" formulierte sie eine Frage, die Marion völlig überforderte.

„Doch, äh nein... ich meine..." stammelte sie unbeholfen, während sie verzweifelt versuchte, ihre Emotionen irgendwie in den Griff zu bekommen. Als es ihr gelang sagte sie schnell: „Mensch Roxy, wie kommst du denn darauf, dass ich mit dir schlafen will?"

Jetzt machte Roxy einen kleinen Schritt zurück und schaute Marion etwas ungläubig und leicht fürsorglich an, um mit einem fragenden Unterton zu sagen: „Äh, wir waren uns doch einig?". Marion kam sich unheimlich unwissend vor und machte wohl ein ebenso fragendes Gesicht.

Roxy fuhr fort: „Als du mich mitgenommen hast. Ich wollte dir nichts schuldig bleiben und hab dir versprochen, du wirst es nicht bereuen?" Marion dämmerte langsam etwas und hörte Roxy noch sagen: „Du meintest, wir würden uns schon einig werden. Und ich bin es längst, also..."

Weiter kam Roxy nicht, denn Marion wurde plötzlich ganz bleich, ihre Beine schienen zu Brei zu werden; etwas unbeholfen tastete sie nach der Bettkante hinter sich und setzte sich unsicher, um dann die Hände vors Gesicht zu schlagen. Die Erkenntnis traf sie wie ein Donnerschlag aus heiterem Himmel. „Oh mein Gott!" presste sie zwischen ihren Händen hervor, die sie noch immer wie ein Sichtschutz vor ihre erschreckte Mundpartie hielt. „Ich dachte..., oh Gott bin ich blöd..."

Erschrocken setzte sich Roxy neben sie und ergriff ängstlich Marions Hände, um sie vor ihrem Gesicht zu nehmen. „Alles in Ordnung, Liebling?" fragte sie fürsorglich. Aber Marion hatte sich wieder gefasst. Jetzt nahm sie beide Hände ihrer Freundin und sagte. „Bitte verzeih mir, ich bin echt ein Stoffel. Ich glaube, da haben wir gründlich aneinander vorbeigeredet."

Weiter ungläubig stammelte nun Roxy: „Aber du wusstest doch, dass ich auf Frauen stehe..., auf Dich stehe..." Marion machte nur ein hilfloses Gesicht. Roxy fuhr fort „das Telefonat mit Susanne hast du doch mitgehört... du hast mich auf Lara angesprochen... die kleinen Gefälligkeiten..." Roxy schaute mehr und mehr entgeistert, wie Marion hilflos mit den Schultern zuckte und leicht mit dem Kopf schüttelte.

Jetzt schlug Roxy erschrocken die Hände vor den Mund. „Oh Gott Marion...das tut mir so leid, ich wusste nicht... Gott ist mir das jetzt peinlich, ich..." Sie schlug sich die Hände vors Gesicht, um sich beschämt dahinter zu verstecken und ließ kraftlos ihren Kopf hängen.

Marion fühlte sich unendlich schuldig an der Enttäuschung der sonst so lebenslustigen und faszinierenden jungen Frau. Sie spürte einen überwältigenden Drang, sie zu trösten. Es war ihr völlig egal, dass sie beide nackt waren, sie drückte das Mädchen, das nun Tränen der Scham und Enttäuschung in den Augen hatte, einfach an ihre Brust, streichelte ihren Rücken und ihr Haar und hauchte ihr einen zarten Kuss auf die Stirn. „Roxy nein, das muss dir nicht peinlich sein. Ich bin schuld an dem Missverständnis. Ich bin diejenige, die in zwischenmenschlichen Dingen nichts kapiert."

Roxy schluchzte kurz auf und löste sich vorsichtig von ihrer Freundin. „Danke, das ist sehr nett von dir. Aber zu Missverständnissen gehören immer zwei." Die zwei Frauen saßen da wie zwei begossene Pudel und sinnierten unschlüssig vor sich hin.

Als Marion die Absurdität der Situation begriff, schaute sie zu Roxy hinüber, die das gleiche zu denken schien. „Wir sind schon zwei so Superchecker!" sagte Roxy mit einem gequälten Grinsen. Marion musste loslachen. Roxy schaute zwar zunächst entgeistert, stimmte dann aber mit ein.

Als sie sich wieder beruhigt hatten, ergriff Roxy die Initiative. „Es tut mir leid, ich glaube bei mir war der Wunsch wohl eher Vater des Gedankens. Ich konnte nicht von dir erwarten, dass du genau wusstest wovon ich spreche." Marion hörte aufmerksam zu.

„Jetzt wird mir auch so vieles klar. Ich dachte immer, du spielst nur mit mir, lässt dich zwar heftig von mir anflirten aber zeigst mir in den entscheidenden Momenten wieder die kalte Schulter." Marion durchfuhr es erneut eiskalt.

„Oh, Gott ich hatte keine Ahnung! Es tut mir so leid, ich wollte dich nie irgendwie verletzen" versicherte sie. „Natürlich, das ist mir jetzt klar geworden. Und deshalb hätte ich ahnen müssen, was es wirklich war. Aber wie heißt es so schön? Liebe macht blind."

Erneut erschrak Marion ob der deutlichen Worte. Instinktiv griff sie nach Roxys Händen um sie zu halten. Sie schaute Roxy an, doch diese schaute weg, weil sie Tränen in die Augen bekam. Einmal mehr überkam Marion ein unwillkürlicher Drang, das zarte traurige Geschöpf zu trösten und zu umarmen.

„Ich mag dich auch sehr. Ich habe lange niemand mehr so nah an mich herangelassen wie dich. Nein. Ich habe noch nie jemanden auch nur annähernd so sehr an mich herangelassen."

Diesmal schlang Roxy ihre Arme um Marions nackten Körper, legte ihren Kopf auf ihre Schulter und schluchzte dankbar. Wieder streichelte Marion instinktiv Roxys nackten Körper und zeichnete dabei gedankenverloren die Silhouette des Dornröschentattoos nach.

Das wohlige Kribbeln kam zurück, und verstärkte sich, als sie merkte, dass Roxy ihrerseits anfing, Marions nackten Rücken zu streicheln, und ihre Schulter leicht mit den Lippen zu berühren. Sie schloss die Augen und sah eine Sommerwiese. Ein Schmetterling umschwirrte beide und setzte sich auf Roxys nackte Schulter.

„Marion?" hörte sie ihre Freundin sagen und riss sie aus den Träumen. Sie löste sich ein wenig von ihr und schaute ihr ins Gesicht. „Was ist mein Schatz?" fragte sie liebevoll.

Roxy schaute ihr tief und ernst in die Augen, druckste etwas herum und platze dann aber heraus: „Willst du mit mir schlafen?" Marions Magen verkrampfte sich schlagartig.

„Ich weiß nicht" antwortete sie ehrlich und hielt Roxys flehendem Blick stand. Dieser bekam nun einen Anflug von Hoffnung. „Warum nicht? Findest du mich nicht attraktiv?". Marion musste fast ärgerlich auflachen.

„Machst du Witze? Du bringst mich schon den ganzen Abend von einer Bredouille in die andere!" „Was ist es dann?" Marion fühlte sich ertappt, denn sie konnte es ja selbst nicht so genau sagen. Sie versuchte es mit dem Naheliegendsten: „Roxy, ich hab noch nie mit einer Frau geschlafen." „Einmal ist immer das erste Mal" kam die prompte wie entwaffnende Antwort. Der fragende Blick blieb.

Marions Gedanken begannen zu rasen, das Kribbeln im Bauch breitete sich langsam wieder zu ihren Brüsten aus, der Drang diese zarten verführerischen Lippen zu küssen nahm unweigerlich zu. Und der Wunsch, diesen so nahen, erregenden nackten Körper nicht nur freundschaftlich zu berühren formte sich unaufhaltsam in ihrem Bewusstsein. Mit letzter Energie versuchte es der Stück um Stück schwindende rationale Teil ihres Hirns mit einer letzten Ausrede: „Aber ich könnte doch deine Mutter sein..."