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Marion: Roxys Geheimnis 04

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Marion sah das Leuchten in Roxys Augen und die Leidenschaft in ihrer Stimme. Es musste etwas sehr Wichtiges und Tiefgreifendes in dieser Erkenntnis stecken, wenn diese so intelligente, gebildete und einfühlsame junge Frau so sehr davon beseelt war.

Aber Marion konnte es nicht greifen. Eigentlich war ihre Auffassungsgabe fast legendär; neue Fakten ordneten sich in ihrem Kopf fast von selbst in die logische Reihenfolge. Hier aber war sie blockiert. Da war eine Wand. Das machte sie hilflos und ärgerlich.

Sie wusste zwar, dass die Wissenschaft mittlerweile davon ausging, dass die Evolution Liebe und Sex nicht nur zum Zweck der Fortpflanzung „erfunden" hat. Dafür waren die Mechanismen beim Menschen viel zu komplex. Hintergrund, dass sich zwei Menschen aneinander binden war vor allem, dass sich dadurch wesentlich bessere Überlebenschancen ergaben.

„Ja, die Frau kann heutzutage gut für sich allein sorgen..." Marion erinnerte sich an Roxys Aussage vom Vorabend über das ‚altmodische Treueversprechen' und spürte, wie sich der Ärger in ihrem Brustkorb verstärkte. Lauter als sie eigentlich wollte, rief sie deshalb: „...aber was bitteschön soll denn so falsch daran sein, wenn sich zwei Menschen die ewige Treue versprechen?"

Roxy schaute sie mit aufgerissenen Augen und zusammengepresstem Mund an. Marion erschrak förmlich. Jetzt ärgerte sie sich über sich selbst. Dass sie ihre Emotionen nicht im Griff hatte. Und vor allem, dass sie ihre geliebte Roxy damit verletzte.

„Oh Gott, entschuldige!" sagte sie sofort und nahm Roxys Hände um sie zu küssen. „Es tut mir leid, ich wollte dich nicht angreifen." Besorgt schaute sie der jungen Frau ins Gesicht. Deren Gesichtszüge entspannten sich langsam. Marion fiel ein Stein vom Herzen. Sie hatte sich schon ausgemalt, wie Roxy sie vor die Tür setzte.

Roxys Mundwinkel zuckten kurz, dann lachte sie los. Marion war verwirrt, wolle erst mitlachen. Doch dann spürte sie wieder den Ärger, der die Sorge und Erleichterung wieder ein Stück weit verdrängte. „Lachst du mich jetzt etwa aus?" fragte sie ernst.

Roxy streichelte Marion zärtlich über die Wange und sagte: „Nein ganz und gar nicht. Ich lache mich selbst aus!" Marion war abermals verwirrt und schaute entsprechend. Roxy fuhr fort: „Vor diesem Moment hatte ich schon den ganzen Tag riesige Angst, ich blöde Nuss, und dabei war es doch gar nicht so schwer." Marion schwirrte wieder der Kopf. „Wieso Angst? Was war nicht so schwer?"

„Na ja, an dieser Stelle endet die Diskussion mit den meisten Menschen, die mit dem ‚was-weiß-ich-wievieltem' Gebot aufgewachsen sind, und ich bin unten durch."

Marion musste nur einen Moment überlegen. „Du wirst niemals bei mir ‚unten durch' sein, egal was du sagst oder machst. Du verhältst dich mit allem so selbstverständlich, so selbstbewusst, also ist es für dich richtig. Und wenn es für dich richtig ist, dann kann es für die anderen nicht falsch sein. Ich glaube, ich bin nur zu blöd, es zu verstehen."

„Nein, überhaupt nicht!" widersprach Roxy vehement. „Du musst es nur noch greifen. Begriffen hast du es schon!" „Hä?" äußerte sich Marion unwillkürlich, was die paradoxe Situation auf die Spitze trieb.

Roxy beugte sich vor, nahm Marions Hände, legte sie ihr auf den Schoß und küsste ihr zärtlich auf die Stirn. „Du fragtest, was denn so falsch daran sei, wenn sich zwei Menschen die ewige Treue versprechen. Und später sagtest du, was für mich richtig ist, kann für andere nicht falsch sein."

Roxys Kuss auf die Stirn und die beiden Sätze ließen nun einige lose Gedanken in ihrem Kopf zu einer Logik zusammensetzen. „Hm.... du meinst, ein ‚altmodisches' Eheversprechen ist genau so wenig falsch oder richtig, wie sich zum Beispiel überhaupt nicht zu binden und nur Spaß zu haben?"

„Ja und nein. Ja, weil natürlich etwas, das Jahrtausende völlig richtig war nicht auf einmal völlig falsch wird, nur weil Alternativen dazu auftauchen. Nur weil ich mitbekomme, wie jemand anderes etwas anders macht, heißt das nicht, dass ich es falsch mache. Lebenslange Treue ist richtig, wenn es für beide richtig ist. Und nein, weil es falsch ist, wenn man sich es nur aus Tradition verspricht, sich aber nicht daran hält."

„Das ist natürlich schon klar, dass man sich auch bemühen muss, sich an das Versprechen zu halten. Sonst ist ja schon von Anfang an kein Vertrauen da" entgegnete Marion.

„Aber genau da steckt glaube ich das Problem. Die meisten Menschen bemühen sich redlich, schaffen es aber nicht, ein Leben lang treu zu sein. Ein Ausrutscher und sie haben das Versprechen gebrochen. Sie haben ein schlechtes Gewissen, können es aber auch nicht beichten, weil der Partner bzw. die Partnerin tief verletzt ist, wenn er/sie es erfährt. Also verschweigt man es und fühlt sich als Betrüger und macht den anderen zum Betrogenen. Und das Vertrauen ist hin. Und obwohl sonst eigentlich noch alles Nötige für eine tolle Partnerschaft da wäre, ist sie gescheitert, weil das Treueversprechen, auf dem diese beruht hatte, gebrochen wurde."

„Hm, klingt logisch. Aber das gilt ja wiederum nur für diejenigen, die es eben nicht schaffen, treu zu sein."

„Die wenigsten schaffen es, ein Leben lang treu zu sein. Der Mensch ist nicht monogam. Vielfalt ist das Erfolgsgeheimnis der Evolution."

„Aber wieso dann die jahrtausendealte Tradition der Ehe und das Siebte Gebot?"

„Sicherheit. Die Frau war bis zum Lebensende versorgt und der Mann war sich sicher, nicht die Nachkommen eines Rivalen zu versorgen."

„Und der Mensch hat sich zu Gunsten der Sicherheit einfach so wider der Natur monogam verhalten?"

„Einfach so nicht unbedingt. Es fehlte schlicht an Gelegenheiten. Das Leben war kurz und voller Arbeit. Und die allermeisten kamen aus ihrer Dorfgemeinschaft nicht heraus."

Marion nickte leicht. „Hm, ich verstehe. Damals waren die Menschen von früh bis spät auf den Feldern, mussten hart arbeiten und wurden selten viel älter als vierzig. Viele Frauen starben früh bei Geburten. Heute gilt die 35-Stunden-Woche und man ist weltweit vernetzt, kann in einem Augenblick mit einem Menschen am anderen Ende der Welt chatten und ihn 24 Stunden später mit dem Flugzeug auch real treffen."

Jetzt nickte Roxy. „Tja. Gelegenheit mach Diebe..."

Die Wand in Marions Kopf hatte sich tatsächlich etwas aufgelöst, aber sie war immer noch weit davon entfernt, alles so klar zu sehen, wie Roxy es offensichtlich tat. Sie griff das nächstbeste lose Ende in ihren Gedanken auf und fragte:

„Du glaubst also, dass die meisten Menschen irgendwann fremd gehen und es deshalb besser ist, man lebt in einer offenen Beziehung, damit man nicht betrogen werden kann?"

„Das ist jetzt von dir etwas sarkastisch formuliert, aber im Kern trifft es schon zu."

„OK, und was ist dann in einer offenen Beziehung dann so erlaubt?"

„Das kann man nicht pauschal sagen, das machen die Paare untereinander aus."

Marion überlegte, ob es klug wäre, Roxy jetzt direkt zu fragen, was sie mit Lara ausgemacht hat. Aber sie traute sich nicht. Roxy schien aber zu ahnen, dass ihr das Kopfzerbrechen bereitete, denn sie fuhr fort: „Ich jedenfalls, um auf deine Eingangsfrage von vorhin zurückzukommen, bin für dich frei."

Marion wusste nicht, ob sie sich darüber freuen sollte. Denn was bedeutet dies? Dass Lara es duldet, wenn Roxy mit anderen Frauen schläft? Duldet sie es auch, wenn Roxy andere Frauen liebt?

Der Klos im Magen zog sich wieder zusammen. Nahm sie Lara nicht Roxy weg? Musste sie damit leben, dass Roxy auch mit anderen Frauen schlief und andere Frauen liebte? Sie dachte an Roxys Aussage, dass sie ihr treu bliebe, wenn sie es so verlangt. Aber das konnte sie beim besten Willen nicht, denn Roxy war so überzeugt von ihrer Lebenseinstellung. Sie musste sich einfach damit arrangieren, dass sie Roxy nie für sich allein haben konnte.

Bei diesem Gedanken zog sich jedoch wieder ihr Magen zusammen. Irgendetwas tief in ihr sperrte sich dagegen. „Aha, der Eisbergeffekt" sagte sie sich in Gedanken. Beruflich kam sie immer wieder in Situationen, in denen sie keinen richtigen Zugang zum Gegenüber bekam, weil sie deren Haltung einfach nicht nachvollziehen konnte. In diesen Momenten erinnerte sie sich an eine geniale Fortbildung, die sie vor Jahren besucht hatte.

Der Eisbergeffekt besagt, dass nur ein Bruchteil der menschlichen Meinung rationalen Argumenten zugänglich ist. Der weit größte Teil liegt quasi unter der Wasseroberfläche verborgen und wird von unbewussten Erfahrungen und Emotionen bestimmt.

Sie musste sich also in einem ersten Schritt versuchen, alles Intuitive zu diesem Thema auszuklammern, und sich rein auf die Fakten konzentrieren. In einem zweiten Schritt würde sie dann versuchen, Roxys Intuition zu begreifen.

Als sie sich sammelte, wurde ihr bewusst, dass sie einige Sekunden mit gesenktem Blick gegrübelt hatte. Sie schaute Roxy ins Gesicht, die sie erwartungsvoll aber geduldig anschaute. Marion lächelte sie kurz an, nahm ihre Hände und ließ dann ihren Blick an Roxys hübschem Gesicht vorbeischweifen. Sie fixierte ihren Blick auf das Highboard mit seinen exakt waagerecht und im rechten Winkel ausgerichteten Konturen.

Mit der äußeren Ordnung war sie nun auch in der Lage, die Fakten in ihren Gedanken zu ordnen. In Bruchteilen von Sekunden stellte sie sich Fragen und versuchte sie selbst zu beantworten.

‚Was ist Liebe? Warum fühlen wir uns zu anderen Menschen hingezogen? Es sind Emotionen, letztlich chemische Reaktionen.

Wozu? Der Mensch ist ein soziales Wesen. Kein Einzelgänger.

Warum? Die Evolution hat gezeigt, dass er in der Gruppe bessere Entwicklungschancen hat.

Aber Gruppe und Partner sind etwas Verschiedenes. Der Gruppe fühlen wir uns zugehörig. Liebe und Begehren beziehen sich jedoch auf eine Person. Die Hormone führen dazu, uns an einen Menschen zu binden. Gerade eben das Emotionale, Intime, Exklusive, das man Fremden und auch anderen Nahestehenden nicht entgegenbringt, schafft doch erst eine Vertrautheit, eine Partnerschaft, ein bedingungsloses füreinander Einstehen. Wie verträgt sich dies mit der Haltung, mehrere Menschen lieben und begehren zu können?'

An dieser Stelle stocken die Zahnrädchen in ihrem Kopf, die bis eben noch wie ein Uhrwerk rotierten. Sie schaute Roxy an und fragte: „Du bist also nicht der Meinung, dass die Natur Liebe und Sex erfunden hat, um zwei Menschen aneinander zu binden?"

Roxy überlegte nur kurz: „Doch, das denke ich schon. Aber Sex ohne große Zuneigung ist ja etwas völlig Alltägliches und führt in aller Regel nicht zu Beziehungen."

Die Aussage führte Marions Inneres wieder unter die Wasseroberfläche und ihr Herzschlag beschleunigte sich. „Das heißt, du liebst Lara gar nicht?", fragte sie mit einer Mischung aus Verwunderung und Hoffnung.

Ihre Freundin schlug den Blick nieder. Zuerst dachte Marion, das geschehe aus Verlegenheit, aber sie blickte auf ihre Hände, um sie zu ihrem Mund zu führen und zu küssen. Dabei schaute sie Marion tief und fest in die Augen und sagte gefühlvoll: „Ich liebe dich. Über alles in der Welt." Marions Herz schlug wieder schneller.

„Aber ich liebe auch Lara". Bumm. Marion musste schlucken. Der Klos im Magen war zurück.

Schnell suchte sie den Anblick des Highboards und ließ den Blick über die fünf exakt ausgerichteten Schubladen streichen. Ein tiefer Atemzug und sie war wieder über der Wasseroberfläche und klar in ihren Gedanken. Ohne den Blick vom Möbelstück abzuwenden formulierte sie eine weitere Frage:

„Du glaubst also auch, dass Liebe und Sex dazu da sind, dass ZWEI Menschen eine besonders innige Beziehung eingehen. Dann können sie doch nicht mit anderen auch intim sein, sonst ist es ja keine besondere Beziehung."

„Na ja, im Grunde schon. Man kann ja mit vielen Menschen intim sein, aber trotzdem zu wenigen besonderen Menschen eine besonders innige Beziehung haben."

Etwa stockend kamen Marions Zahnrädchen wieder in Gang. Sie ließ nochmal alle Fragen und Argumente vor ihrem geistigen Auge ablaufen. Sie musste Roxy recht geben. Es fand sich kein sachlicher Grund, weshalb man nur mit einem Menschen eine Beziehung eingehen müsste.

Trotzdem sperrte sich Marion bei dem Gedanken. Es war also etwas unter der Oberfläche. Sie nahm sich vor, dies in den nächsten Tagen herauszufinden und gestand sich ein, dass sie im Moment an dieser Stelle nicht weiterkam.

„Okay, ich kann dich verstehen. Trotzdem fühlt es sich für mich nicht stimmig an, den Menschen, mit dem ich eine Liebesbeziehung haben möchte, mit jemandem teilen zu müssen."

„Natürlich mein Liebling, das hätte mich auch sehr gewundert, wenn du so einfach deine Einstellung ändern könntest."

„Wieso, hältst du mich also doch für eine unflexible Spießerin?" fragte Marion gespielt beleidigt und knuffte der jungen Frau zärtlich in die Seite.

„Nein -- im Gegenteil. Ich bin einmal mehr von deiner Auffassungsgabe beeindruckt. Bei mir hat es Tage gedauert, bis ich es erst einmal rational erfasst hatte. Und es ist völlig normal, dass das Bauchgefühl dem Kopf nicht einfach so folgen will. Das Unterbewusstsein lässt sich nun mal nicht rational steuern."

Marion war einmal mehr tief beeindruckt. War sie nicht gerade gedanklich am selben Punkt angelangt? Sie fühlte sich in diesem Moment unheimlich stark mit dieser großartigen Frau verbunden. Wenn sie sich bisher noch nicht im Klaren war, ob sie Roxy liebte, so zweifelte sie nun nicht mehr.

Einem Impuls folgend nahm sie das hübsche Gesicht ihrer Geliebten in beide Hände, küsste sie auf die Stirn und sagte: „Roxy, ich liebe dich. Ich möchte dich glücklich machen, was immer es dazu braucht!"

Die junge Frau strahlte über das ganze Gesicht und bekam Tränen in die Augen. Sie wollte etwas sagen, fand aber keine Worte. Marion wischte ihr zärtlich mit dem Daumen eine Träne aus dem Augenwinkel und flüsterte: „Bitte versprich mir nur, dass du mir noch etwas Zeit lässt."

Roxy nahm Marions Gesicht in beide Hände, küsste sie zärtlich auf den Mund und flüsterte: „Natürlich mein Liebling. Ich gebe dir alle Zeit der Welt. Auch ich will dich glücklich machen. Was immer es dazu braucht!"

Jetzt brach Marion in Tränen aus. Sie hatte ihre Emotionen unterdrückt, um klar denken zu können, und nun brachen sie sich umso stärker ihren Weg. Überwältigt vor Glück schlang sie ihre Arme um ihre jungen Geliebte, presste ihr Gesicht in Roxys Halsbeuge und ließ ihren Tränen freien Lauf.

Roxy schlang ihre Arme um ihre Geliebte, wiegte sie sanft hin und her, streichelte dabei ihren Rücken, drückte ihr zärtliche Küsse ins Haar und flüstere zärtlich tröstende Worte. Nach einer halben Ewigkeit schluchzte Marion nur noch und löste sich langsam von ihrer jungen Geliebten, um sich verschämt die Tränen aus den Augen zu wischen.

„Entschuldige bitte, ich bin zurzeit so eine Heulsuse..." „Gar nicht, du bist die stärkste Frau der Welt. Und die darf ruhig auch mal heulen. Aber künftig bitte immer nur noch vor Glück! Versprochen?"

Marion musste etwas lächeln. „Versprochen!" Zum Zeichen ihrer Verbundenheit verschränkten sie die Finger beider Hände ineinander und gaben sich einen langen und zärtlichen Kuss.

Als Roxy sich langsam wieder aus dem Kuss löste, schoss Marion ein Gedanke in den Kopf, den sie sofort aussprach: „Liebling, das gerade eben..., ich meine das gegenseitige Versprechen und der Kuss... heißt das, dass wir jetzt zusammen sind?" Roxy strahlte über das ganze Gesicht und drückte Marion gleich nochmal einen Schmatz auf den Mund. „Ja -- ich will mit dir zusammen sein. Bis ans Lebensende..."

Marions Herz schlug schneller vor Freude. Aber da war auch ein Anflug eines gegenläufigen Gefühls, das ihr einen leichten Druck auf den Brustkorb legte. Da war ein Anflug von Sorge. Der Sorge, ihr Versprechen nicht halten zu können, mit Roxys anderer Beziehung nicht klarzukommen. Sie nahm einen tiefen Atemzug, ihren ganzen Mut zusammen und formulierte eine Frage an ihre Geliebte: „Ich weiß, das ist jetzt ein wenig unsensibel von mir. Aber hast du das auch Lara versprochen?"

Roxy antwortete sofort und ohne die befürchtete Kränkung. „Nein. Das verspreche ich nur dir. Du bist meine Traumfrau. Ich habe das schon gefühlt, als wir damals zum ersten Mal miteinander gesprochen haben. Und spätestens seit gestern Abend bin ich mir sicher."

Marions Druck auf der Brust verstärkte sich ein wenig, als sie weiterfragte: „Aber du bist auch weiter mit Lara zusammen?" Jetzt zögerte Roxy etwas mit der Antwort und Marion hatte das Gefühl, es dauere eine Ewigkeit, während ihr Brustkorb immer enger wurde, und sie fürchtet keine Luft mehr zu bekommen.

„Naja, das würde ich nicht so sagen..." Marions Herz machte einen Hüpfer und sie schaute Roxy fragend an. „...sie studiert und lebt in London..."

Mit einem Mal fiel von Marion der ganze Druck ab, und der Erleichterung, dass da momentan wohl nichts war, was ihre Beziehung zu Roxy stören konnte, folgte eine leichter Anflug von Ärger: „Ach so! Ja sag das doch gleich. Ihr habt euch getrennt."

Roxy schaute nur etwas mitleidig. Marions Erleichterung ließ wieder etwas nach. „Beziehungspause?" Roxy nickte leicht. „Hm, so könnte man es nennen..."

Marion versuchte in Gedanken zu ordnen, was das für ihr Verhältnis bedeuten konnte, spürte aber, dass das jetzt doch zu viel war. Auch das verschob sie auf später und nickte nur zum Zeichen, dass sie es erst einmal dabei belassen würde.

Trotzdem waren da noch weitere Gründe, die in Marion Eifersuchtsgefühle auslösten. Vorsichtig fragte sie weiter: „... und was ist mit Susanne?"

Jetzt kam die Antwort wieder spontan und aufrichtig. „Ach, das ist nur Sex. Susi ist überhaupt nicht beziehungsfähig."

„Du bist nicht in sie verliebt?" „Nö. Aber ich mag sie -- obwohl ich sie öfter mal an die Wand klatschen könnte..."

„Verstehe..." nickte Marion und fuhr fort: „...Anja?"

„Die ist lieb aber überhaupt nicht mein Typ."

Wieder ein Anflug von Erleichterung. Sie bohrte weiter: „... und dieser Markus?" „Ich steh nicht auf Männer!" kam die prompte, etwas brüskierte Antwort.

Marion war verwirrt. „Aber du gehst doch mit ihm ins Bett, oder?"

Jetzt wieder ein Zögern von Roxy. „... ja, in gewisser Weise schon, aber ich würde mich nie in einen Mann verlieben.

Marion ließ sich von ihrer Neugierde vorantreiben und fragte einfach weiter: „Bitte verzeih mir, wenn ich jetzt etwas indiskret werde, aber schläft du jetzt mit ihm oder nicht?"

„Das ist schon okay, ich will keine Geheimnisse vor dir haben. Ob ich's mit ihm treibe...?" Roxy errötete und schlug sich kurz die Hand vor den Mund. „... sorry... ich meine, ja ich denke, man kann das schon als Intimitäten bezeichnen, was da manchmal zwischen uns abläuft. Aber herkömmlicher Sex ist es nicht."

„Jetzt machst du mich aber wirklich neugierig! Ist er etwa ein... Perverser?"

„Quatsch, nö. Er ist ein ganz Lieber. Er würde sicher gern mehr mit mir machen, aber Julia hat da gerade etwas den Hahn zugedreht."

„Seine Frau? Inwiefern?"

„Naja, seit sie schwanger wurde, ist ihre Einstellung was ihre offene Beziehung betrifft, nicht mehr ganz so freizügig. Aber das ist ja auch vollkommen okay. Sie kann mit dem Kind nicht mehr so wie sie gerne wollte, und dann ist es nur gerecht, wenn sich ihr Mann auch zurückhält."

Marion schaute Roxy nur fragend und ungeduldig an.

„Naja, ich zeige mich ihm halt recht freizügig und er genießt es..." „Also...du machst dich für ihn nackig?"

Roxy nickte „Ja. Oder ich hab' knappe Sachen an. Oder teure Wäsche..."

Marion stellte sich den perfekten jungen Körper ihrer Freundin in teuren Dessous vor und musste schlucken. Doch der Gedanke, dass sie sich diesem Mann zeigt, machte sie ärgerlich.

„Und? Dabei holt er sich einen runter?" sagte sie einem Impuls folgend, bereute aber sofort ihre vulgäre Ausdrucksweise.

Roxy schien aber überhaupt nicht empört zu sein: „Na klar. Aber nur, wenn ich es ihm erlaube..." Sie grinste schelmisch: „... also quasi fast immer..."

Marion machte große Augen.

„...das wäre ja auch ungerecht. Ich kann mich dann ja auch nicht zurückhalten..."

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2 Kommentare
AnonymousAnonymvor mehr als 3 Jahren
Eine wunderschöne Liebesgeschichte. Weiter so!

Eine wunderschöne Liebesgeschichte. Weiter so!

silverdryversilverdryvervor mehr als 3 Jahren
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sehr schön erzählte Story

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