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Mopedmiezen - Wilde Mädchen

Geschichte Info
Eine Erzählung, vom Leben, mit wilden Mädchen. Korrigiert.
15k Wörter
4.8
4k
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4
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Ja, das war richtig klasse. Wir hatten einen beeindruckend tollen Sommer und ich war unglaublich gut drauf.

Ich bin der Ralf und eigentlich der normale Durchschnitt. Ganz kurze braune Haare, 1,78m groß, blaue Augen, Brille und normal gebaut. Ich bin Handwerker, also nicht zerbrechlich oder so.

Zwar war ich zu der Zeit, von der ich Dir hier erzählen will, mit knapp fünfzig, wieder solo, aber damit kam ich zurecht. Ich hatte trotzdem Spaß. Hauptverantwortlich für meinen Spaß war damals, wie heute, mein wichtigstes Hobby. Seit ich sechzehn bin, fahre ich leidenschaftlich gern Motorrad.

Zum Zeitpunkt der Ereignisse besaß ich drei verschiedene Mopeds: Eine schicke Reiseenduro, einen Sportler und eine Harley. So hatte ich, für jede Laune, das richtige Gefährt zur Hand. Ja und das Wetter und die Clique spielten mit. Wie sollte ich da nicht gut drauf sein?

Wir sind auch heute noch ein total bescheuerter Haufen. Bunt gemixt, alle Jahrgänge, Männlein, Weiblein, Bildungsstände. Wir hatten uns durch einen Stammtisch kennen gelernt, der sich zwar später auflöste, wir aber blieben ein Haufen und sind es heute noch. Schön so! Büroangestellte, Handwerker, Selbständige, ein Steuerberater, Soldat, Hausfrau und Mutter, sogar ein Gynäkologe war dabei. Einige weiblich, aber die Masse war schon männlich. Viele Paare, wie das halt so kommt und wir wurden immer mehr. Hierzu sei mein jüngstes Töchterlein, als Beispiel genannt.

Auch meine jüngere, von zwei Töchtern, gehörte dazu. Sie war gerade sechzehn geworden, hatte ihre erste 125er und war eine ganz Wilde! Wenn Sie mit auf Tour war, ging es nicht wesentlich langsamer, aber das war es ja, was unseren Haufen so klasse machte. Wenn alle da waren, waren wir schon fast eine Bedrohung. Mit 30 Bekloppten, im Schnitt, war das schon ein richtiger Aufmarsch. Ich wüsste nichts, was ich besser finden würde, als meine Freizeit so zu verbringen.

Wir fuhren unsere Touren immer in zwei Gruppen. Eine schnelle, die führte der Mischa, eine langsamere, die führte ich. Immer ein anderer suchte in der Calimoto-App eine angebotene Tour raus, oder erstellte eine und stellte sie dann in die Gruppe. So hatten alle immer eine neue Strecke und die fuhren wir dann ab. An Meetingpoints trafen sich Hase und Schildkröte wieder. Wir machten Pausen, Kaffee, Kuchen, Eis und Bier, wie das ebenso ist. Waren wir bei mir, in der Nähe unterwegs, endeten die Touren eigentlich immer in meinem Garten, vor dem Grill. Oben bedeutet, dass ich selbst in einem der deutschen Mittelgebirge wohnte. Rund um unseren Ort ging es eigentlich nur bergab. Alleine in meinem direkten Umfeld gab es fünf, zum Teil noch aktive Bergrennstrecken. Ein Traum für uns Mopedfahrer und schon echt nett, sag ich Dir.

Diesmal war es ein bisschen anders: Wir hatten ein verlängertes Wochenende genutzt und es ging zum Gardasee. Für mich zwar auch blöd, da ich, als selbständiger Handwerker, einen echt großen Bus besaß und so zum Begleitfahrzeug-Deppen gemacht wurde. Ich hatte den Bus umgebaut, teils Werkstatt, teils Wohnmobil. So konnten wir unterwegs, bei Pausen, beliebig viel Kaffee trinken, kalte Getränke, Toilette usw. und eben auch Gepäck, Ersatzteile und was nicht noch alles laden.

Im Kofferanhänger war meine Enduro, Zelte usw. geladen und seien wir mal ehrlich: Es gab schlimmeres, als im Sommer, bei über dreißig Grad im Bus mit Klima zu sitzen und die Autobahn abzuspulen. Am Ziel war ich so mal sicher der Entspannteste.

Auf dem Campingplatz angekommen, sorgten wir erst für Wirbel. Die Familien und Rentner meinten wohl, die Rocker kommen (oder laut Werners Meister Röhrich: „Die Russen kommen!"), aber das hatte sich schon beruhigt, als wir alle Zelte zusammen aufgebaut hatten. Meine Tochter und ich waren ein echt gutes Team und wir zwei rockten ganz gut mit. Unsere Sprüche und Hilfe wurden richtig gern genommen und nicht nur unser Haufen, sondern auch die Nachbarn hatten echt viel zu lachen. Es war einfach genau meine Clique, ein super Haufen und Bombenstimmung!

An dem Tag lief nix mehr groß. Alle waren müde und geschafft. Wir gingen Pizza essen, hatten Spaß, das war´s. Töchterlein schlief im Dach-Zelt, ich im Bus, der Rest in den Zelten, so wurde der Tag beendet.

Nächster Morgen, Frühstück, fertig machen und los. Wir hatten uns auch hier, wie üblich, unsere Touren geplant und hatten für die paar Tage immer eine andere Route. Auf dem Campingplatz war unsere An-, und Abfahrt immer ein bisschen, wie der Einmarsch der Russen, aber was soll´s. Wir wollten auch nur leben und Spaß.

Schon auf der ersten Tour ist uns dann der Dämpfer für diesen Ausflug passiert. Hanna, ja! Hanna! Was soll ich sagen? Ich beschreib sie Dir am besten erst mal: Hanna war eine ganz zierliche. Am ähnlichsten war sie meiner 16-jährigen Tochter. Schwarze lange Locken, so komisch graue, sehr helle Augen, sehr schlank, heute weiß ich 75 B, 34er bis 36er Größe - sie konnte mit meiner Kleinen Klamotten tauschen.

Hinter ihr wolltest Du nicht herfahren, weil der Blick auf ihren geilen Arsch, im Leder, Dich todsicher die nächste Kurve verpassen lassen würde. Hatte was von der Loreley, bei Sankt Goar am Rhein. Sie war eben immer schon optisch sehr geil, aber sonst ein Miststück vor dem Herrn!

Sie ist die Tochter von einem echt reichen Großunternehmer bei uns im Landkreis. Verwöhnt und verzogen, arrogant und eine Schnepfe! Jede Clique hat auch Leute, die Du nicht so magst. Hanna? Ne, Du, die konnte ich noch nicht mal auf Abstand leiden. Eine echt blöde Kuh. Und dabei rückte sie mir schon immer auf die Pelle! Ging mir voll auf den Zeiger. Ständig wollte sie was, oder es war was. Zum verrückt werden! Die anderen lachten sich schon kaputt und kriegten sich nicht mehr ein. Vor allem, wenn sie meine verzweifelten Fluchtversuche kommentierten.

Ich beschreib Dir mal ein Paar Specials:

Hanna hatte durch Papi viel Geld. Sie musste unbedingt die Besondere markieren, also kaufte sie ein größeres Moped, nachdem ihr Führerschein offen war. Jeder normal denkende Mensch sucht sich sein Moped so aus, wie es zu ihm passt. Nicht die Hanna. Wir redeten alle auf sie ein. Sogar ich gab mir Mühe und versuchte, sie gut zu beraten. Nichts hat geholfen! Hanna kaufte eine KTM 1290 Super Duke! Sicher weiß nicht jeder, was das ist, aber die es wissen, sagen Dir, das ist eine absolute Waffe und hoffnungslos übermotorisiert.

Das als zierliches Mädel? Ich hatte keine Fragen mehr. Wenn Du jetzt noch weißt, dass sie sich selbst mit ihrer alten 600er immer an mich ran klemmte und versuchte Linie und Kurven fahren zu lernen, ist sicher alles erklärt. Ich nahm sie hinten drauf mit, um ihr zu zeigen, wo das Moped wann wie zu liegen hatte. Sie nervte mich selbst auf meinen Feierabend-Touren. Die anderen lachten mich nur noch aus!

Aber auch eben menschlich mal ein Beispiel:

Wir hatten Jens, neu in der Truppe. Natürlich wusste der ja auch noch nicht Bescheid. Er erkannte, als Singe natürlich sofort, dass Hanna zu haben war und versuchte sie zu umwerben. Die guckt sich das ein paar Augenblicke an und sagt zu ihm: „Junge, geh da in die Büsche, dich abreagieren und lass mir meine Sonne. Du bist nicht meine Liga!" Versteht mich nicht falsch! In einer Disco muss sich ein Mädel wohl manchmal so retten, aber doch nicht auf einer Tour in einer Super-Clique! Sie versaute damit die ganze Stimmung. Hanna wäre so ein geiles Weib gewesen. Die hätte jeder haben wollen. Durch ihre Art hat sie kein Einziger von uns angemacht. Das sagt doch alles, oder?

Wir fuhren also auf der Westseite des Sees, eine richtig coole Strecke. Wieder, wie immer, in zwei Gruppen. Kurz vor einem Tunnel, in einer scharfen Linkskurve verlor Hanna die Kontrolle über ihr Moped. Wie immer fuhr sie direkt hinter mir. Wie immer hatte ich sie voll im Blick. Ich beobachtete sie im Spiegel und schon, bevor sie lag, hatte ich mein Baby in einer Vollbremsung in den Stand geprügelt. Seitenständer raus, Warnblinker an und rasend schnell zu Hanna gerannt!

Du musst wissen, dass am Westufer extreme Steilhänge und eine beeindruckende Fels-, bzw. Berglandschaft zu sehen sind. Hinter der Leitplanke kommt hier nix mehr. Ich stürzte mich also unter die Leitplanke. Das Moped war weg und Hanna hing festgeklammert an einem Leitplanken-Pfosten. Ich packte sie mir, in voller Panik! Ein anderer Kollege war schnell dabei und zusammen zirkelten wir sie wieder auf die Straße.

Sie stand, schien unverletzt. Ihre riesen großen Augen zeigten, wie geschockt sie war. Keiner sagte was, keiner schrie. Ich setzte meinen Helm ab, legte ihn ab, ging zu Hanna, nahm ihr den Helm ab. Sie ließ es einfach geschehen. Keine Reaktion, sie sah mich nur an. Ich packte sie, nahm sie in die Arme und sie heulte los. Meine Güte, was ein Schock! Ein Kumpel beugte sich über die Leitplanke, sah nach dem Moped. Er schaute zu mir und zeigte mit Kopfschütteln den Daumen nach unten.

Hanna hatte sich etwas beruhigt. Ich setze sie auf einem Felsen ab. Ich sah mich um und dann selbst mal nach dem Moped. Das schöne Baby, ach Mann! Ein Mädel aus unserer Clique rief dann die Polizei. Das Moped musste ja irgendwie geborgen werden. Ich schickte dann die anderen, mit heftiger Ermahnung, weiter. Unsere Italienerin, Hanna und ich warteten auf die Polizei. Keiner sagte groß was. Hanna schon grad gar nicht mehr. Als alles erledigt war, fuhren wir mit zwei Mopeds, Hanna bei mir hinten drauf zu unserem Campingplatz.

Jetzt war erst mal eine richtig miese Stimmung. Beim Grillen redeten wir in Ruhe darüber. Hanna wäre um ein Haar etliche Meter in die Tiefe abgestürzt. Da macht keiner mehr Witze. Ich saß mit meiner Tochter zusammen und wir aßen unser Gegrilltes mit Salat. In kurzen Hosen und Mini Trägertop kam Hanna barfuß zu uns. Sie setzte sich, sah mich an und meinte: „Sag es, schrei mich an!" Sie weinte. Ich hätte weinen müssen, denn ich merkte was in mir, dass ich nicht merken wollte! Ich sah sie nur an und sagte: „Hanna, ich hätte dich so oft, so gerne zum Mond geschossen, du hast mich so oft sowas von angekotzt, was soll ich dich anschreien? Scheiß auf das Moped, gut dass es weg ist, aber Alter, was bin ich froh, dass du noch da bist!" Sie heulte vor sich hin, sah mich an, konnte mich aber sicher nicht sehen. Sie tat mir so leid und ich fühlte Dinge, die schnell wieder aus mir raus mussten.

Hanna war von jetzt an nicht mehr Hanna. Ein Teil von ihr musste wohl doch abgestürzt sein. Nach dem Teil würde aber sicher keiner suchen! Hanna fuhr die letzten Touren jetzt bei mir mit. Die anderen hatten glücklicherweise ihre Stimmung wiedergefunden. Nur Hanna und ich waren verdammt still. Wir rollten unsere Meter ab. Jetzt war meine Tochter immer hinter mir. Nicht weil sie das wollte, nein, sondern weil ich sie sonst ohne Moped in den Zug nach Hause gepackt hätte. Ich hatte Angst um sie. Ich war geschockt, ohne es zu merken.

Hanna wich mir nicht mehr von der Seite und wünschte sich viel Kuscheln und Zärtlichkeiten. Oder, wie ging der Satz, vom Olaf, in „Die Schneekönigin" „Ich liebe Umarmungen!" Ich wollte nicht einsehen und auch nicht wahrhaben, dass ich das auch wollte. Ich hätte fast die verhasste Hanna verloren! Wieder beim Italiener, am Abend vor der Abfahrt sagte dann meine Tochter zu mir: „Papa, du alter Arsch, pack dir die Hanna, treibt es miteinander und sieh es endlich ein, dass du die Braut liebst, du Vogel!"

Alle lachten sich kaputt und grölten, Hanna drückte sich an mich, nur ich wollte es nicht glauben. Ich arbeitete doch so gut daran, dieses Scheißgefühl aus mir raus zu kriegen! In meinem Arm küsste und schmuste ich sie und war fest davon überzeugt, dass ich sie entsorgen müsste. Ja, von wegen! Dieses blöde Gefühl übernahm die Kontrolle und ich war doch eigentlich so glücklich, als ich noch Single war.

Hanna schlief in der Nacht bei mir im Bett. Es war gefühlvoller und sehr sanfter Sex. Wir streichelten uns. Wir küssten fast die ganze Zeit irgendeine Stelle unserer Körper. Sie war so zart, ihr Geruch war die Sünde pur. Ich war sowas von verliebt in sie und hätte sie fast verloren. Ich sag doch, Scheißgefühl! Ich hätte heulen können, nachdem ich gekommen war. Ich blieb einfach in Hanna. Wir schmusten und kuschelten und schliefen dann friedlich ein.

Der Beifahrersitz in meinem Bus war ab da eigentlich nie mehr leer. Wir hatten nie darüber geredet. Wir fuhren zusammen nach Hause. Ich wollte sie eigentlich bei ihr zuhause absetzen, hatte wohl nur die Abfahrt verpasst. Wir landeten bei mir. Luden zusammen aus und legten die Sachen der anderen in meinem Moped-Raum zusammen, die würden dann später abgeholt werden.

Meine Tochter war schon auf dem Weg zu ihrer Mutter und ich ging mit Hanna auf meine Terrasse, jeder mit einem kalten Getränk in der Hand. „Was soll ich jetzt machen mit meiner Moped-Fahrerei?" „Was möchtest du denn gerne? Willst du denn weiterfahren?" „Ich liebe es! Es macht mich glücklich, aber ich gebe zu, die KTM war die falsche und du hattest recht. Ich würde gerne weiter mit dir üben und eine neue mit dir zusammen aussuchen. Wäre das ok für dich?" „Ok, machen wir das."

Wir entspannten zusammen auf der Terrasse. Ich simste mit meinen Töchtern, ich habe nämlich zwei, wobei nur eine Moped fährt. Wir verabredeten uns für den Abend beim Griechen. Zu viert hatten wir dann dort ein schönes Abendessen und noch schöneren Abend.

Ich hätte sicher fragen sollen, ich weiß, aber ich fuhr danach einfach zu mir nach Hause und wir hatten bei mir im Bett, unglaublich schönen Sex. Ich simste am nächsten Morgen mit meinen Töchtern und für beide war es so, wie es sein musste, dass Hanna jetzt zu mir gehörte. War das denn so offensichtlich? So normal, dass ich mit dieser verhassten Zicke zusammen war?

Jedenfalls fuhr Hanna an diesem Abend, nach Feierabend meine alte 600er Sportler, die sie bis heute auch nicht mehr hergegeben hat. Dazu sollte ich noch was sagen. Hanna kam ja von einer 600er und wollte dann aufsteigen. Das ist sie jetzt auch. Meine hat den gleichen Hubraum. Ich bin ein paar Jahre mit Jahreskarte regelmäßig auf dem Nürburgring gefahren. Genauso waren wir mit ein paar Leuten auch viel auf anderen Strecken unterwegs. Meine 600er war aus dieser Zeit, also etwas älter, aber ein kompletter Vollumbau. Nichts dran, was nicht richtig edel ist. Superbike-Lenker drauf, damit man die Bergrennstrecken hier bei uns besser wetzen konnte.

Hanna hatte jetzt ein Moped mit optimaler Leistung, handlich wie ein Fahrrad und deutlich leichter. Eben auch gut für eine Frau. Sie liebt das Teil und guckt ums Verrecken nach nichts anderem. Ich konnte nur grinsen und zusammen fuhren wir etliche Kilometer. Dabei fand ich es so cool, dass auch meine Tochter so oft dabei war.

Ja...

Hanna ist inzwischen, ohne dass wir je darüber geredet hätten, bei mir eingezogen. Ihre Eltern kannte ich schon lange vom Geschäft her. Wir verstehen uns super und wenn sie jemals was Negatives gesagt haben, dann weiß ich nichts davon. Sie stehen da immer sehr positiv dazu, was wir hier machen, obwohl Hanna doch wesentlich jünger ist als ich. Das hilft ihr wiederum enorm im Umgang mit meinen Töchtern.

Da wir bis heute nie darüber geredet haben, weiß ich natürlich auch nicht so genau, was das wird oder noch bringt. Hannas abgestürzter Teil ist jedenfalls bis jetzt nicht wieder aufgetaucht. Den vermissen aber selbst ihre Eltern nicht. Die Zicke ist dann wohl doch gestorben, denn bei uns läuft es grad sehr harmonisch, liebevoll mit reichlich viel Sex. Jetzt gibt es so einige Jungs in der Clique, die richtig gerne abklatschen würden. Blöd nur, dass ich sie jetzt nicht mehr hergeben kann und sie kann nicht mehr gehen. Der Streit um meine 600er würde ja ewig dauern. Ok, sorry, ich lach mich weg...!

Hanna, ja... Wenn Du jetzt noch mal im Kopf zurück gehst, dann weißt Du auch, warum ich das jetzt so schreibe. Ich hätte drauf gewettet, dass ich ihr mal die Gurgel rumdrehen würde, aber sicher nicht darauf, dass wir mal zusammenkommen würden.

Aber wie heißt es so schön: „Was sich neckt, das liebt sich!" Im Nachhinein betrachtet, war es wohl schon immer so, dass ich echt viel zu viele Gefühle für sie hatte. Schon immer! Wie sonst hätte man erklären wollen, dass ich sie auf der einen Seite zum Mond schicken wollte und andererseits ihr bei jedem Scheiß immer wieder geholfen habe? Wir so viel zusammen gemacht haben.

Umgekehrt muss man wohl feststellen, dass ich eben nicht der Papi-Ersatz für Hanna war. Ich hatte oft das Gefühl, die hängt so an mir, weil ich ihr Möchtegern Papi oder ihr Herr Lehrer sein sollte. Ich bin nun mal so deutlich älter. Sie ist nur 10 Jahre älter als meine Töchter... Ich wollte auch keine so junge Schnepfe. Das bringt doch nur Stress und Ärger! Egal, es ist, wie es ist. Seit ihrem Unfall waren wir ein Kopf und ein Arsch. Das harmonierte derart blind zwischen uns, da stellt man dann eh keine Fragen mehr.

Hanna, ja... !

Wie ich schon geschrieben hatte: Sie fuhr jetzt immer meine Honda CBR 600. Weil ich grundsätzlich immer die langsame Gruppe bei uns führte, dachten schon die ganze Zeit, so einige, ich könnte halt auch nicht so schnell. Ich ließ sie reden. Aus dem Alter war ich raus. Es war wohl eher so, dass ich die besseren Nerven und Geduld habe. Ich nehme mir in unserer Truppe immer viel Zeit für unsere Anfänger und habe Spaß dran, wenn sie gerne von mir lernen.

War nicht ein Unfall, wie der von Hanna auch ein grobes Versagen von uns alten Hasen? Ich bin schon so viele Kilometer auf dem Moped gefahren. Egal wo, und egal wie schnell, ich habe nie einen Pokal am Ziel bekommen. Im Gegenteil! Auch hier wurden die Meter langweiliger und die Freunde weniger. Es waren so viele auf der Strecke geblieben, vor allem in jungen Jahren! Jetzt hatte ich deutlich mehr Ruhe und Spaß dran, den Anfängern zu helfen. Dazu kam dann, wie Hanna mir mal anvertraut hatte, dass ich den Mädels gegenüber deutlich weniger Probleme im Umgang hatte. Ich wollte einfach keine anspringen. Sex war mir nicht mehr interessant. Warum? Erzähl ich Dir gleich.

Hanna und ich waren jetzt ein Team. Egal wo, egal wie, es harmonierte super. Auf dem Moped lernte sie jetzt, was jeder Alte schon wusste. Je besser du und dein Moped zusammenpassen, desto besser und leichter kommst du auch zurecht. Schneller, sicherer und genauer wirst du dann schon von ganz alleine.

Hanna war da nicht die Ausnahme, sondern der Beweis. Nach nicht mal so langer Zeit fuhren wir in einem derart schnellen Tempo, in derart kurzem Abstand hintereinander her, dass ich jetzt nicht bestätigen könnte, dass uns einer hätte folgen können. Bei unseren Touren hätte sich keiner mehr einen Spruch erlaubt. Hanna gehörte jetzt zu den Besten bei uns. Wie das kam? Das war Mischa's Schuld!

Bei einem Bier am Feuer frotzelte er und zog sie auf, weil sie ja jetzt so viel kleinere Brötchen backen würde mit ihrer CBR, im Vergleich zu ihrer geschrotteten KTM. Da merkte man halt: Mischa war zwar Instruktor auf der Nordschleife. Als Angestellter eines ABS-Systeme Herstellers in Frankfurt brachte er anderen Testfahrern bei, wie man Moped fährt. Der war gut, echt, aber hatte null Empathie, also Gefühl für andere, war ein unbeschreiblicher Egoist, man darf ruhig sagen, er war so ok, aber eben auch ein Arsch. Ob jemand mitkommt oder nicht. Abfliegt oder nicht. Es ist ihm egal, er macht sein Ding.

Hanna ist noch jung. Sie hat richtig Temperament, aber sie konnte es jetzt. So ermahnte ich sie nur. Wenn sie Scheiße bauen würde, würde ich sie mit Anlauf, ohne Vorspiel oder Faxen, ungefiltert in den Arsch ficken. Sie sah mich nur an und sagte eiskalt: „Ok!" Dann fuhr sie die nächste Tour in der schnellen Gruppe mit und überholte den Mischa zweimal in Schräglage. Ruhe war! Ich war sauer, als ich das hörte, aber es war gut gegangen. Mister dicke Hose Mischa wurde ruhiger und jeder wusste jetzt, dass Hanna es jetzt konnte. Wir fuhren viel und wir fuhren auch im Winter, zwischen den Feiertagen. In Spanien, Calafat. Rennstrecke. Mach das mal, ist geil.