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Mr. und Mrs. Right

Geschichte Info
Eine Frau findet Ihren Mr.Right.
11.9k Wörter
4.7
14.2k
5
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Freitag.

Früher Abend.

Frisch geduscht, die langen Haare noch feucht, stand ich vor dem großen Spiegel in meinem Ankleidezimmer.

Nackt.

Und was mir mein Spiegelbild zeigte, gefiel mir eigentlich recht gut.

Ein Meter achtundsiebzig geballte Frauenpower.

Eine schmale Taille, nicht zu breite Hüften, ein flacher Bauch und lange Beine.

Dazu eine beachtliche Oberweite mit himbeergroßen Brustwarzen. Und die stand wie eine eins. Nichts hing.

Alles Natur.

„Sarah. Für deine dreißig Jahre siehst du echt geil aus,"

sagte ich meinem Spiegelbild.

Langsam fuhr meine rechte Hand den Körper entlang.

Am Hals angefangen, über meine großen festen Brüste, den Bauch bis zu meinem enthaarten Lustdreieck mit dem Herztattoo auf dem Schamhügel.

Die Laserbehandlung vor ein paar Jahren war ein voller Erfolg gewesen. Keine Intimrasur mehr notwendig.

OK. War nicht billig gewesen.

Teilweise unangenehm und auch schmerzhaft.

„Doch wer schön sein will, muss leiden," sagte Mama immer.

Ich seufzte.

Seit etwa drei Jahren leitete ich nun das Unternehmen meiner Eltern. Einen großen Beautykonzern, mit angegliederter Kette von Schönheitssaloons.

Sehr erfolgreich übrigens.

Und auch mein Penthouse im obersten Stock unseres Verwaltungsgebäudes zeigte, wie erfolgreich ich war.

Zumindest darin.

Denn eins hatte ich bis heute nicht geschafft.

Den passenden Mann zu finden.

Und ich befürchte, den gibt es auch gar nicht.

Und so stand ich vor dem Spiegel und sehe eine hübsche, sinnliche und erotische Frau mit einem großen Problem.

Ich bin hoffnungslos untervögelt.

Schon seit Jahren kein Mann in Sicht, mit dem ich die Matratze teilen möchte.

Und mein Lustgarten zur Wüste verkommen.

Natürlich könnte man jetzt einwerfen, das da draußen doch genug Mannsbilder herumlaufen. Ist ja auch soweit ganz richtig.

Aber halt nicht für mich.

Waren meine Ansprüche zu hoch?

Aus meiner Warte nicht.

Weder wollte ich einen Kerl der sich aushalten ließ, noch einen von diesen Supermachos, der sich mit einer hübsche

Frau nur schmücken will.

Und von denen gab es, zumindest in meinen Kreisen, mehr als genug.

Außerdem sollte er doch bitteschön ein gewisses Niveau haben. Und, ob man es glaubt oder nicht, auch in meinen Kreisen ist Niveau nicht ganz selbstverständlich.

Also! Was für ein Mann muss es sein.

Erstmal äußerlich betrachte:

Größer als ich. Vielleicht so um ein Meter neunzig.

Damit ich, selbst mit Stilettos an den Füßen mich noch an ihn anlehnen kann, ohne im auf den Kopf spuken zu können. Sportlich schlank, etwas muskulös vielleicht.

Kurze dunkle Haare.

Bloß kein Bart.

Und Augen, in denen noch ein kleiner Junge aufblitzt.

In denen man sich verlieren möchte.

So weit, so gut.

Zweiter Punkt auf meinem Wunschzettel:

Sein Wesen:

Er sollte finanziell unabhängig sein.

Weder sollte er auf mich, noch ich auf ihn angewiesen sein.

Also finanziell. Denn wenn Geld eine Rolle spielt, bleiben echte Gefühle ganz schnell auf der Strecke.

Ich bin gleichberechtigt.

Ich brauche keinen Typen, der meint mich an die Kette leger zu können.

Gleichzeitig sollte er das Herz auf dem rechten Fleck haben. Ohne Standesdünkel. Ohne der Meinung sein, bloß weil er Geld hätte, wäre er was besseres.

Nur weil man Kohle hat, ist man noch lange nicht ein besserer oder wertvollerer Mensch.

Denken leider auch viel zu viele.

Und bloß kein Partylöwe.

Die wissen meist, wenn sie alleine oder zu zweit sind, nichts mit sich anzufangen.

Zärtlich sollte er sein.

Aber kein Softie.

Ich brauch und will keinen Mann, der mir nach dem Mund redet.

Intelligent sollte er sein. Und Fantasievoll.

Immer für eine (positive) Überraschung gut.

Ein Kerl, bei der ich auch mal die schwache Frau sein kann. Die Träumerin. Die sich anlehnen will. Wo ich mich akzeptiert und beschützt fühle.

Alleine eine solche Kombination bei einem Mann zu finden ist nahezu unmöglich.

Doch jetzt geht es wirklich ans Eingemachte!

Seine Attribute:

Ich weiß, das es jetzt echt heftig wird.

Ich will einen Kerl mit einem echt großen Hammer!

Nicht nur L oder XL. Gerne XXL.

Und dazu ein gut gefüllter Sack.

Werd ich jetzt ordinär?? Egal!!!

Ich habe schon vor Jahren festgestellt, das ich voll darauf abfahre, wenn ich beim Sex bis fast an die Schmerzgrenze gedehnt werde. Dazu liebe ich es, wenn der Schwanz bei mir am Muttermund andockt oder sogar diesen aufdehnt.

Ich weiß, das die meisten Frauen da extrem empfindlich sind und es ihnen sehr weh tut.

Ich bin da nun mal anders.

Erst wenn er hinten anstößt, komme ich so wirklich zum Orgasmus. Und der wird dann wirklich heftig.

Dazu kommt, das ich unheimlich auf Sperma stehe.

Auf viel Sperma. Sehr sehr viel.

Vor Jahren war ich sogar mal in einem Swingerclub und hab da bei nem Gangbang mitgemacht.

Nur um einmal so richtig vollgespermt zu werden.

Etwa ein dutzend Kerle hatten es mir da besorgt.

Danach kam der Katzenjammer.

Ich fühlte mich echt beschissen.

Nicht meine Welt.

Sperma satt und doch nicht wirklich befriedigt.

Und glücklich schon mal gar nicht.

Es fehlte für mich das wichtigste beim Sex.

Das Gefühl von Liebe, Zärtlichkeit, Romantik.

Darum blieb es auch bei dem einen Mal.

Und ich bis heute alleine.

Also suche ich einen Mann, der mich zärtlich liebt und mich auch geil abfickt wie die letzte Hure.

Und der dazu mehrfach seinen heißen Saft in und auf mir verteilt.

Und da haben wir das größte Problem.

Denn so einen zärtlichen, liebevollen Zuchthengst gibt es garantiert nicht.

Und so kommen wir zum Ergebnis meiner Analyse :

Mir bleiben auch in Zukunft nur meine Freunde aus Silikon.

Traurig aber wahr.

Und ich denke nicht, das der Weihnachtsmann mir meinen Traummann unter den Tannenbaum, beziehungsweise in mein Bett legt.

So nach dem Motto:

„Lieber Weihnachtsmann,

ich wünsche mir zu Weihnachten einen Kerl,

der mich abgöttisch liebt, zärtlich ist und mich jeden Tag

so durchvögelt, das ich nicht mehr aus dem Schreien heraus komme.

Ach ja. Und mich dabei so mit seinem Saft vollkleistert,

das ich nicht weiß wo er diese Mengen her nimmt.

Deine Sarah

PS.: wenn du das tust, werde ich auch immer brav sein."

Mal ehrlich.

Klingt doch echt lächerlich.

Mit einem Seufzer schaute ich auf die Uhr.

Kurz nach sieben.

Langsam wurde es Zeit mich fertig zu machen.

Ich war, wie so oft, mit Claudia um acht verabredet.

Mädelsabend.

Erst so ein, zwei Cocktails im „Stuff".

Das ist eine exklusive Bar im Zentrum.

Wir treffen uns da regelmäßig so alle zwei bis drei Wochen. Danach dann in einen Club zum „abzappeln".

So in etwa läuft es.

Ziemlich regelmäßig.

Claudia ist meine älteste und liebste Freundin.

Seit der Grundschule schon miteinander befreundet, haben wir so ziemlich alles schon gemeinsam erlebt.

Streiche, erste Liebe, Liebeskummer.

Nur in einem unterscheiden wir uns gravierend.

Warte ich noch auf den Richtigen, meinen „Mr.Right",

verliebt sich Claudia immer recht schnell. Und der aktuelle ist natürlich immer genau der richtige. Allerdings hält diese Meinung bei ihr maximal drei Wochen. Dann steht plötzlich der nächste vor der Türe.

Und der ganze Murks geht wieder von vorne los.

So ist sie eben.

Gott sei Dank leidet Claudia niemals unter der Trennung von ihren Lovern.

Tja. So ist eben Claudia.

Und auch wenn sie mich manchmal aufzieht und nervt, so ist sie doch die beste Freundin der Welt.

Aber genug jetzt.

Was zieh ich nur an?

Das ewige Problem von uns Frauen.

Selbst bei meinem riesigen Ankleidezimmer, immerhin so groß wie bei anderen die halbe Wohnung, vollgepackt mit edler Kleidung und hunderten von Schuhen, findet man doch nie das richtige.

Schlussendlich entschied ich mich für einen kurzen Faltenrock in Anthrazit und einer roten, leicht durchscheinenden Bluse mit viel Spitze.

Dazu einen schwarzen, sehr knappen BH und dem passenden String.

Dann noch die halterlosen Seidenstrümpfe.

Ich liebe diese Dinger.

Hauchzart, nahezu unsichtbar und edel umschmeicheln sie meine endlos lange Beine.

Ein wenig eingebildet darf auch ich sein.(Grins)

Noch ein wenig geschminkt und es konnte losgehen.

Der Aufzug brachte mich nach unten, wo schon ein Taxi auf mich wartete.

An solchen Abenden lasse ich mein geliebtes Bentley Cabrio in der Tiefgarage.

Ich war so kurz von acht in der Bar, bestellt mir einen „Manhattan" und setzte mich in der Ecke der Bar auf meinen Stammplatz.

Guter Überblick und doch unsere Ruhe.

Und blöde angequatscht wird man hier auch nicht.

Und so wartete ich, an meinem Cocktail nippend, auf meine Freundin Claudia, die, natürlich, mal wieder auf sich warten ließ.

Sie ist eigentlich immer zu spät.

Und obwohl ich Unpünktlichkeit hasse, konnte ich ihr irgendwie nie wirklich böse sein.

Seiner besten Freundin lässt man ja bekanntlich so einiges durchgehen.

Ich hatte ihn gar nicht hereinkommen sehen.

Plötzlich stand er an meinem Tisch.

„Entschuldigen Sie. Ist hier noch frei?"

Ich hob den Kopf und erstarrte.

Vor mir stand „ER".

Geschätzt über ein Meter neunzig.

Sportlich schlanke Figur, schwarze, kurze Haare.

Gekleidet in einen sauteuren Anzug, wie mir mein Kennerblick verriet.

Jedoch ohne Krawatte, den obersten Hemdknopf geöffnet, was ihm was edles, aber legeres verlieh.

Sein männlich markantes Gesicht, sein Lächeln um die Lippen und seine grau-grünen Augen, ließen mein Herz kurz aussetzen.

„Ist hier noch frei?" wiederholte er seine Frage.

„Ähh. Natürlich."

„Darf ich..?" fragte er, deutete auf den freien Sessel.

„Na....Natürlich."

Wieso stotterte ich denn plötzlich?

Ich meine, er ist ja auch nur ein Mann.

„Und was für einer!" meldete sich eine Stimme in

meinem Kopf.

„Darf ich mich vorstellen? Frank. Frank Berger."

„Ähh. Sarah. Sarah Weber."

„Nett Sie kennen zu lernen, Sarah. Ich darf doch Sarah sagen?"

Bei jedem anderen Kerl wäre ich wahrscheinlich sofort an die Decke gegangen, wegen dieser unverfrorenen

Vertraulichkeit.

Doch warum nicht bei ihm?

„Gerne. Wenn ich Frank sagen darf?"

Dabei lächelte ich ihn an, und wunderte mich über mich selbst.

Hatte ich das gerade wirklich gesagt?

Wo war meine Reserviertheit dem männlichen Geschlecht

gegenüber hin?

„Ich bitte darum."

Sein Mund zuckte vor Vergnügen.

Seine Augen strahlten mich an.

Diese Augen faszinierten mich.

Neugierig wie ein kleiner Junge, dazu freundlich, jedoch keineswegs aufdringlich war sein Blick.

Und noch etwas sah ich darin.

Irgendwo verborgen in ihnen sah ich eine gewisse Melancholie, einen tiefsitzenden Schmerz und eine

große Traurigkeit.

Augen,die ich, und das wurde mir sofort klar, niemals wieder würde vergessen können.

Was, zum Teufel, passierte da gerade mit mir???

Frank setzte sich und winkte den Kellner heran.

„Darf ich Sie zu einem Getränk einladen?" so seine vorsichtige Frage, die ich nur mit einem leichten Nicken beantwortete.

„Die Dame bekommt einen....?" „Manhattan"

„...einen Manhattan und für mich bitte eine Cola."

Der Kellner entschwand.

„Und Sie erwarten noch jemanden?"

„Meine Freundin. Mädelsabend. Und Sie?"

„Neugierig bist du ja gar nicht,Sarah?" meldete sich

wieder die Stimme in mir.

„Nur was trinken. War schon sehr lange nicht mehr hier in der Stadt," antwortete er.

„Auf der Durchreise?" wollte ich wissen.

„Nein nein. Die Zeiten sind vorbei. Glaube ich,"

grinste er. „Im Alter wird man ruhiger."

Fast hätte ich mich vor Lachen verschluckt.

Grob geschätzt war er doch höchstens vier, fünf Jahre

älter wie ich.

„Im Alter?"

Er lachte kurz auf.

„Ich war die letzten zehn Jahre in der Welt unterwegs. Wird Zeit mal sesshaft zu werden."

„Beruflich?" wollte ich wissen.

„Ja. Für die Firma meiner Eltern."

Berger....Berger...Frank Berger...

Wo hatte ich diesen Namen schon einmal gehört?

Da fiel es mir ein.

Im Manager-Magazin des letzten Monats war ein Bericht über ihn und den Berger-Konzern gewesen.

Allerdings ohne Bild.

Seine Eltern hatten sich vor etwa sechs Jahren aus der Firma zurückgezogen und ihm die Leitung übertragen.

Und das machte er wohl mit ziemlichem Erfolg, wenn man den Berichten Glauben schenken darf.

Letztens hatte ich noch ein Gespräch meiner Sekretärinnen mitbekommen.

„Du. Ich hab gelesen Frank Berger ist in der Stadt."

„Der Frank Berger? Der ewige Junggeselle?"

„Ja. Genau der."

„Komischer Kerl. Keine Frau an seiner Seite. Niemals, Keine Skandale. Nix. Wahrscheinlich total langweilig der Mann!"

„Bestimmt. Aber sexy sieht es aus."

„Allerdings. Sehr sexy."

Dann hörte man nur noch ein Kichern.

Und genau dieses Gespräch fiel mir gerade ein.

Warum ich ihn dann folgendes fragte, weiß ich wirklich nicht.

„Und gleich nach Hause? Zu Frau und Kindern?"

„Ab nach Hause stimmt. Der Rest eher nicht."

Sein Lächeln ging mir unter die Haut.

Scheiße. Der Kerl flirtet mit mir.

„Vorsicht Sarah," meldete sich die Stimme wieder.

„Der Kerl kann dir gefährlich werden. Sehr gefährlich!"

Und das wurde mir in diesem Moment auch klar.

Aber Scheiß drauf.

„Solo?"

„Jepp," grinste er. „Bisher ist mir meine Mrs. Right

noch nicht begegnet. ......Noch nicht!"

Warum, zum Teufel, betonte er diese letzten zwei

Worte so sehr? Und dazu dieses Lächeln!

Darauf hatte ich keine Antwort, merkte nur, wie sich in meinem Nacken eine Gänsehaut bildete und anschickte

sich über den ganzen Rücken auszubreiten.

Da piepste mein Handy. Zum Glück.

Nachricht von Claudia.

- Sorry Süße. Kann nicht kommen. Hatte Unfall.-

- Schlimm?- tippte ich.

- Nee. Treppe zu schnell runter. Knack. -

. Scheiße-

- Nicht so schlimm. Bin im Krankenhaus.-

- Soll ich kommen? -

- Lass mal. Besser morgen. Bin gut aufgehoben.-

Und dann kam, typisch Claudia:

- Der Assistenzarzt ist ja soooo süß. Und solo. Mal gucken ob da was geht. -

Claudia wie sie leibt und lebt.

- Dann bis morgen Claudi. Komm dich besuchen. -

- OK. Und sorry nochmal. -

- Pass auf dich auf. Und tu nichts was ich nicht auch tun würde. -

Der letzte Satz musste einfach sein, wusste ich doch nur zu gut, wie Claudia tickte.

Als Antwort kam nur ein Smiley mit Bussy.

„Schlechte Nachrichten?" wollte Frank wissen.

„Meine Freundin kommt nicht. Hatte nen Unfall,"

ließ ich ihn wissen.

„Oh." Seine Bestürzung schien echt zu sein.

„Nichts schlimmes," beruhigte ich ihn.

„Sie flirtet schon mit nem Arzt rum. Also kann es gar

nicht so schlimm sein," lachte ich.

„Gut. Aber wenn sie wollen Sarah, fahr ich sie gerne zu ihrer Freundin."

„Nett von Ihnen Frank. Aber unnötig."

Klar war der Mädelsabend damit gelaufen.

Aber jetzt einfach gehen konnte und wollte ich irgendwie auch nicht. Scheiß auf die warnende Stimme in meinem Kopf. Seine Gesellschaft, wenn auch noch etwas distanziert, war einfach zu angenehm.

Und so unterhielten wir uns weiter, erzählten uns gegenseitig aus unserem Leben, ohne allerdings zu konkret zu werden.

„Müssen Sie nicht langsam nach Hause? Sie werden doch sicherlich erwartet?"

( Der geht aber ran. )

Und wieder dieses Kribbeln im Nacken.

„Es geht mir da wie Ihnen Frank. Solo. Kein Mr. Right.

....Noch nicht..!"

Scheiße!

Auch ich hatte diese Worte extra betont.

„Sarah," brüllte die Stimme in mir. „Was ist los mit dir?

Bist du so untervögelt, das du leichtsinnig wirst?"

„Halts Maul!"

Damit war die Unterhaltung in mir vorerst beendet.

Ich schaute in seine faszinierenden Augen.

Sah ich da tatsächlich kurz Hoffnung aufblitzen?

Doch gleich darauf überschattete wieder diese Melancholie das kurze Aufflackern.

Wir redeten und redeten.

Schon nach kurzer Zeit waren wir zum „Du" übergegangen.

Wir sprachen über fast alles.

Kindheit, Jugend, Literatur, Kunst und Musik.

Immer vertrauter wurde er mir, und ich wohl auch ihm.

Es kam mir vor, als wenn wir uns schon ewig kennen würden.

„Was hatten deine Freundin und du eigentlich vor,

bevor.....?" fragte er etwas schüchtern.

Der Kerl war tatsächlich etwas schüchtern?

„Wir wollte eigentlich tanzen gehen," war meine Antwort.

„Würdest du eventuell...," er beugte sich etwas über den Tisch. „.....mit mir tanzen gehen?"

Irgendwo in mir machte es KLICK.

Schlug mein Herz plötzlich schneller?

Jedenfalls wurde mir warm.

„Sehr sehr gerne," flüsterte ich.

Frank stand auf, reichte mir seine Hand.

Fast zaghaft ergriff ich sie.

Und diese erste Berührung war wie ein elektrischer Schlag. Meine Atmung beschleunigte sich und ein leichter Schwindel erfasste mich.

Und mir wurde klar :

Ich war auf dem besten Weg mich zu verlieben.

Aber so richtig.

Im Vorbeigehen bezahlte Frank noch, geleitete mich dann zu seinem Wagen. Ein schwarzer Bentley Continental GT.

Ich musste laut auflachen.

„Zu protzig?" fragte er unsicher.

„Nein," lachte ich. „Ich hab den selben, aber....."

„Lass mich raten," bat er.

„Als Cabrio. Cremefarben mit kupferfarbenem Softtop."

„Du kennst mein Auto?"

„Geraten," antwortete er mit verschmitztem Lächeln.

„Ist natürlich Quatsch. Ich hab ihn ein paar mal hier gesehen. Ein sehr schönes Auto. Passt zu Dir."

Galant öffnete er die Beifahrertür, ließ mich einsteigen.

Nachdem er auf dem Fahrersitz Platz genommen hatte, schaute er mich lange an.

„Darf ich dich heute entführen?" bat er.

„Zum Tanzen natürlich!"

Wieder diese Unsicherheit in seiner Stimme.

Einfach süß der Kerl. Zum verlieben süß.

Die Stimme in meinem Kopf, die zur Vorsicht riet, flüsterte nur noch leise.

Längst war mir bewusst geworden, wie es um mich stand, wie heiß ich auf Frank bin.

Heiß und verknallt.

Da kann man doch mal etwas mutig sein? Oder?

Und wenn wir uns auch erst knapp zwei Stunden kannten, hatte ich doch Vertrauen zu ihm.

Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, das er es ausnutzen könnte. Er war so ganz anders, als die Männer, die ich bis dahin getroffen hatte.

Aber wirklich so völlig anders.

Und so fiel es mir auch nicht schwer ihm zu antworten:

„Dann entführ mich mal, du Held."

Geschickt lenkte er den schweren Wagen durch die Nacht, vorbei an der beleuchteten Skyline der Großstadt.

Er hielt vor einem Club, der mir unbekannt war.

Drinnen erwartete uns ein stilvolles Ambiente.

Kein wummernder Bass. Kein Lärm. Keine Hektik.

Stattdessen heiße Latinorhythmen und ein gehobenes Publikum. Er leitete mich zu einem Zweiertisch nah der Tanzfläche und winkte den Kellner heran.

„Ein Manhattan für die Lady und für mich bitte eine Cola," gab er die Bestellung auf.

Auf mein doch erstauntes Gesicht zuckte er nur mit den Schultern.

„Ich trinke nie Alkohol wenn ich fahre."

Dann sah er mir tief in die Augen.

„Und mit einer schönen Frau im Wagen schon mal gar nicht ."

Und wieder machte mein Herz einen Sprung.

„Du...du...du findest mich schön?" hauchte ich.

„Wunderschön," flüsterte er.

Wieder diese Gänsehaut.

Diesmal am ganzen Körper.

Und noch etwas merkte ich.

Ich wurde feucht. Sehr feucht.

„Gott. Was macht der Kerl nur mit dir?" dachte ich.

Aber egal was es war, es gefiel mir.

Sogar sehr.

Als er mir dann wieder die Hand hinhielt und sagte:

„Darf ich bitten?" , war ein Nein von meiner Seite undenkbar.

Er war ein begnadeter Tänzer.

Fest und doch leicht lag ich in seinen Armen, ließ mich von ihm führen und über die Tanzfläche wirbeln.

Egal ob Latino, Mambo, Samba, Tango, Rumba oder

Cha-Cha-Cha, er beherrschte sie alle.

Längst waren wir alleine auf der Tanzfläche, bewundert von den anderen Gästen.

Doch das bemerkte ich nicht einmal.

Gefangen durch seine Bewegungen, seine Augen und seine Arme, hatte das Universum um uns herum aufgehört zu existieren.

Hier und jetzt gab es nur noch uns.