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Muskeln aus Stein

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Savannah war von seiner Sorge gerührt. Sie beugte sich vor und küsste ihn zärtlich. Dann rückte sie ihren Stuhl nah an seinen heran und lehnte ihren Kopf an seine linke Schulter. Sie sah, wie Alistair die Zeichnungen noch einmal vom Tisch nahm.

Beim Durchblättern lächelte er. Savannah hatte ein großes Talent für Zeichnungen und Malerei, aber er bezweifelte ein wenig, dass die Statue nach ihren Vorstellungen gelingen würde. Sicher konnte sie eine herstellen, aber ob sie damit zufrieden sein würde? Laut aussprechen würde er seine Gedanken jedoch keinesfalls. Savannah war ein Mensch, der immer voller Zuversicht an Projekte heranging. Ohne Zweifel an deren Gelingen oder den eigenen Fähigkeiten. Sie schien stets ein wenig überrascht zu sein, wenn etwas nicht klappte. Dieser beinahe grenzenlose Optimismus war einer der unzähligen Gründe, warum er sie liebte. Mehr als jeden anderen Menschen. Er wollte, dass sie das wusste und niemals vergaß. Nicht, dass er das von ihr glauben würde, aber trotzdem war es ihm wichtig, es ihr immer wieder zu sagen und zu zeigen.

Alistair legte seine Wange an ihren Scheitel und griff mit der rechten Hand nach ihrer linken. Er schloss die Augen und genoss die Wärme des Tages und den friedlichen Moment. An einem weiter entfernten Tisch saß eine Gruppe bekannter Schauspielerinnen in Feierlaune, die unzählige Selfies schossen, welche sofort gepostet wurden. Aus den Pools war das Plätschern der Wasserfälle zu hören, die von vielen Badenden zur Nackenmassage genutzt wurden. Es gab keine Kinder im Hotel, die Gäste an den anderen Tischen unterhielten sich leise. Er ließ seinen Blick wieder schweifen und betrachtete die riesige Parklandschaft, die sie umgab.

Auch Savannah war glücklich, allerdings drückte die Armlehne in ihre Rippen. Die Stühle waren sehr schön, Schmiedeeisen mit Holz kombiniert, aber weich waren sie nicht. Gerade, als sie sich wieder aufrichten wollte, hörte sie Ali flüstern: "Komm mit ins Zimmer, ich würde dich gerne verwöhnen."

Eng umschlungen schlenderten sie zum Hotel.

Alistair geleitete Savannah zum Bett und drückte sie sanft auf den Rücken. Er öffnete die Riemen ihrer dünnen Sandaletten, zog sie ihr von den Füßen und küsste Savannahs Fußsohlen. Dicht an dicht drückte er winzige Küsschen auf die Haut. Dann rieb er mit den Daumen darüber, was ihr ein Kichern entlockte. Gleichzeitig spürte sie die Erregung wachsen. Es waren weniger die Berührungen selbst, als das Wissen, was als nächstes kommen würde.

Warme, trockene Hände glitten an ihren glatten Unterschenkeln entlang zu ihren Kniekehlen, dicht gefolgt von weichen Lippen. Sie spürte, wie kräftige Finger ihre Knöcheln umfassten und ihre Beine nach oben legten. Der Saum ihres leichten, weißen Sommerkleides wurde bis unter ihre Brüste geschoben und der Seidenslip mit einem kräftigen Ruck zerrissen. Savannah stöhnte, als sie die Feuchtigkeit aus der Scheide sickern spürte.

Beim Anblick von Savannahs offengelegter Scham wurde Alistair heiß. Er bewunderte immer wieder ihre Gelenkigkeit. Sie umfing ihre Waden mit den Händen und hatte die Beine mehr oder weniger links und rechts ihres Kopfes auf das dicke Kissen gelegt. Er senkte den Kopf und küsste die zarten Übergänge von den Oberschenkeln zur Mitte, dann an der rechten äußeren Schamlippe entlang zum Venushügel und strich mit der Zungenspitze zwischen den weichen Falten entlang, die ihre Bauchhaut in dieser Haltung gebildet hatte. Er umkreiste den Nabel. Zu gerne hätte er seine Zunge darin versenkt, doch Savannah mochte das nicht. Also küsste er sich wieder nach unten. Seine Erektion pochte gegen seine helle dünne Chinohose.

Savannah spürte Zähne, die erst ein wenig an ihren Haaren zogen und dann sanft in die oberen Enden der Schamlippen bissen. Dann schob sich eine heiße Zungenspitze zwischen den mittlerweile wieder küssenden Lippen hervor und tupfte neckend gegen die Klitoris. Savannah keuchte auf und grub ihre Finger in Alistairs dichte Haare. Er lächelte zufrieden. Er öffnete den Mund weit und reizte die gesamte obere Hälfte der Vulva mit intensiven Zungenküssen.

Das laute Keuchen aus ihrem eigenen Mund hörte Savannah kaum. Viel zu sehr konzentrierte sie sich auf die Massage, mit der Alistairs Zunge und Lippen sie verwöhnten. Zwischendurch spürte sie, wenn er sich ein wenig zurückzog, um besser atmen zu können. Die warme Luft streifte dann ihre Haut wie eine Liebkosung.

Alistair fand sein Tun zunehmend anstrengend, doch solange es Savannah genoss, würde er keinesfalls unterbrechen. Er rutschte etwas tiefer und bohrte seine Zunge in sie. Er hörte ihr Seufzen und fühlte das Zucken und Wippen ihres Beckens. Dann ein leises Flüstern: "Komm zu mir, ich will dich ganz spüren."

Wieder lächelte Alistair, richtete sich auf und öffnete seine Hose. Er konnte sie nur mit dem Slip bis zu den Knien schieben, da Savannah damit begonnen hatte, sein hellblaues Leinenhemd über seinen Kopf zu zerren und dabei seine Arme nach oben zog. Sie wollte nicht mehr warten. Er rutschte nach oben und küsste sie, während er in sie eindrang.

Savannah schlang Arme und Beine um ihn, drückte ihn mit den Fersen an seinem Hintern tief in sich und genoss die Dehnung. Alis Küsse schmeckten nach ihren Sekreten. Grenzenlose Liebe durchflutete Savannah. Sie würde für diesen Mann sterben. Sie war unendlich dankbar, dass er ausgerechnet sie heiraten wollte.

Der Rhythmus wurde schneller, die Küsse intensiver und als Savannah an Alistairs Lippen laut aufstöhnte und er die heftigen Spasmen spürte, spritzte auch er kräftig pumpend in sie.

Als sein Penis in ihr schrumpfte, zog er sich zurück und schlüpfte endlich aus den teuren Wildleder-Flip Flops und seiner Hose. Er legte sich zu seiner Verlobten und hielt sie still im Arm, bis es dunkel wurde.

-------

Dariusz erlebte seltsame Tage. Einerseits verging die Zeit wie im Flug, andererseits hatte er manchmal das Gefühl, sie stünde still. Er freute sich auf das nächste Treffen mit Savannah und war gleichzeitig schrecklich nervös. Zu gerne hätte er seinen Kollegen alles erzählt und war doch keinesfalls bereit, sein Geheimnis zu lüften, um die Erinnerungen nicht zu beschmutzen.

Endlich war es Freitag. Er gab sich alle Mühe, locker zu wirken, als Pete ihn aufzog: "Na? Anscheinend braucht sie dich kein zweites Mal. Warst ihr wohl nicht gut genug?"

"Oder nicht schön genug?", ergänzte Kyle.

"Kann nicht sein", grinste Dariusz und griff sich in den Schritt. "Mir widersteht keine, wenn ich es darauf anlege."

"Dann war wohl sie nicht schön genug", stichelte Pete weiter. "Wahrscheinlich sind dir große Titten lieber."

"Oder er hat Angst vor dem Duke?", legte Kyle nach. Pete nickte zustimmend. "Das wird es sein." Dariusz lachte, gab aber keine Antwort. Getrennt machten sich die Männer auf den Heimweg.

In bester Laune klopfte er an die Wohnungstür von Kasia und Jola. Er wurde schon erwartet. "Na endlich! Beeil dich und packe ein, du kannst doch dein Mädchen nicht warten lassen!" Die beiden waren völlig aus dem Häuschen. Sie hatten Piroggen mit einer Pilzfüllung gemacht, dazu Pyzy und zum Abschluss Jagodzianki.

Dariusz umarmte beide herzlich. "Ihr seid die Besten! Vielen, vielen Dank!"

"Es wird Zeit, dass du endlich eine Frau findest. Stell sie uns doch einmal vor! Und wir wollen zur Hochzeit eingeladen werden!"

"Bei den Mengen an Essen könnte ich mindestens 10 Frauen kennenlernen." Dariusz packte alles in seinen Rucksack und ging hinauf in seine Wohnung, um zu duschen und sich zu rasieren. Es tat ihm leid, dass die alten Damen enttäuscht sein würden, wenn er ihnen keine Frau präsentieren konnte. Dann nahm er noch einen 6er-Pack polnisches Bier aus dem Kühlschrank und machte sich viel zu früh auf den Weg zur U-Bahn. Pünktlich um 17.00 Uhr hielt eine Limousine vor ihm an. Gregory hatte ihn wiedererkannt. Auch diesmal begleitete der Fahrer ihn ins Haus und kündigte ihn an, stieg jedoch nicht mehr mit in den Lift. Mit klopfendem Herzen ging Dariusz zur Wohnungstür und drückte auf den Klingelknopf.

Savannah öffnete ihm auch diesmal mit einem strahlenden Lächeln. "Da bist du ja! Komm herein." Dariusz blieb noch unschlüssiger als beim ersten Mal im Vorzimmer stehen. Wollte sie gleich arbeiten? Erst essen? Erst reden? Alles gleichzeitig? Oder - entgegen ihrer Ankündigung - doch wieder ins Bett?

Er hob den Rucksack. "Ich habe Essen mitgebracht, ich hoffe, du bist hungrig."

"Ich bin immer hungrig, ich bin auf Diät, seit ich 14 bin. Aber erst wird gezeichnet. Diesmal möchte ich wirklich sinnvoll arbeiten, beim vorigen Mal sind wir ja nicht zu viel gekommen."

"Ich finde, schon. Wir waren sehr fleißig, wir haben nur nicht gezeichnet." Dariusz grinste sie an.

Lachend verdrehte Savannah die Augen. "Ok, du hast recht, deshalb wird es heute keinen Sex geben. Nur Arbeit und Essen."

Dariusz nickte. "Passt. Soll ich mich ausziehen?"

"Ja, aber im Moment nur den Oberkörper. Ich muss sehen, wie die Schatten sich je nach Winkel und Muskelpartie bewegen. Die Halssehnen bei der Kopfdrehung sind auf einer Zeichnung leicht umzusetzen, aber in 3D muss ich es erst versuchen. Ich habe nur ein Mal eine Skulptur aus Holz gemacht. Leider kann ich nicht behaupten, dass sie gut gelungen wäre." Savannah verzog das Gesicht. "Ali lacht mich dafür immer noch aus, wenn er daran denkt."

Dariusz beschloss, den unsensiblen Typen nicht zu mögen. Savannah auszulachen, das ging ja wohl gar nicht. Er kam gar nicht auf die Idee, dass es sich um die ersten Ansätze von Eifersucht handeln könnte. Er zog sein Shirt über den Kopf, ließ es auf den Rucksack fallen und ging ins Atelier.

Wieder bewunderte Savannah den makellosen Körper, während sie hinter ihm herging. Sie konnte nicht umhin, ihn mit Alistair zu vergleichen. Der war sehr groß und schlaksig, gut trainiert, aber sehnig statt muskulös. Sein Penis war auf den ersten Blick viel kleiner als Dariusz', erigiert hatten sie jedoch sehr ähnliche Dimensionen. Gemeinsam hatten die beiden Männer, dass sie vom Hals abwärts komplett enthaart waren. Savannah hatte das vor Alistair noch nie gesehen. Teilweise ja, aber komplett? Die Absichten dahinter schienen jedoch unterschiedlich.

"Dariusz? Warum bist du haarlos?"

Er drehte sich zu ihr um. "Es geht mir um dasselbe wie dir. Ich will, dass die Formen bei jedem Licht ideal zur Geltung kommen, auch wenn ich Fotos mache und du Zeichnungen. Wieso fragst du?"

"Nur aus Neugier." Sie hatte also richtig geraten. Alistair ließ sich nicht aus Eitelkeit enthaaren, sondern aus einem seltsamen Gefühl der Reinlichkeit heraus. Savannah war immer wieder erstaunt, dass er sich noch nie über ihre Behaarung beschwert hatte. Aber 'ich liebe dich, wie du bist' schien er wörtlich zu meinen.

In den nächsten zwei Stunden arbeiteten sie konzentriert und schweigsam, abgesehen von Savannahs Anweisungen.

"Bitte lege den Arm auf die Tischkante."

"Jetzt den zweiten dazu, aber mit der Handfläche nach oben."

"Ok. Lass die Arme wieder baumeln und lege den Kopf in den Nacken. Etwas mehr. Nein, doch nicht. Bitte wieder ein paar Zentimeter nach oben."

"Kopf wieder normal, Oberkörper nach rechts, Hüfte nicht bewegen. Ich möchte sehen, wie sich die Haut ändert."

"Bleib so und hebe die Arme auf Schulterhöhe"

Dariusz war dankbar, als Savannah seufzte, den Kopf in alle Richtungen bewegte und "Ich brauche eine Pause" stöhnte. Auch seine Muskeln waren komplett verspannt und er hatte Durst. Gerade wollte er sich auf einen Stuhl fallen lassen, als Savannah ihn in die Bibliothek dirigierte. "Bring deinen Rucksack mit, wir essen eine Kleinigkeit."

"Ich bin Pole, bei uns isst man keine Kleinigkeiten. Polnisches Essen ist immer viel, schwer, fett und fantastisch!"

"Hervorragend! Ich freue mich. Ich hole das Bier, das habe ich in den Kühlschrank gestellt, geh schon mal hinüber."

Als Dariusz die Tür öffnete, stand er vor einer äußerst liebevoll und mit hundert Kleinigkeiten vorbereiteten türkis karierten Picknickdecke auf dem Fußboden. Die Hängematte war direkt vor das Fenster geschoben worden. Vorsichtig, um nichts umzuwerfen, holte er die Leckerbissen aus dem Rucksack und platzierte die Behälter zwischen die Gläser, das Besteck und die Deko, als Savannah auch schon eintrat.

"Wow, du hast nicht zu viel versprochen. Das ist ja ein Festmenü für fünf bis sechs Personen. Hast du das alles gemacht? Das ist doch nicht gekauft, oder?"

"Selbstgemacht, aber nicht von mir. Meine beiden Nachbarinnen wollen dich damit buchstäblich einkochen. Sie sind richtige Glucken, Ersatzomas, und hören schon die Hochzeitsglocken läuten." Er lächelte schief. "Sie werden enttäuscht sein."

Savannah runzelte die Stirn. "Oje, das tut mir leid. Du hättest sagen sollen, es wäre für einen Freund."

"Dann hätten sie sich aber nicht so ins Zeug gelegt. Greif zu! Oder willst du es noch einmal wärmen?"

"Nein, nicht notwendig. Aber sag mir, was ich hier eigentlich esse."

"Also: das (Dariusz zeigte auf Teigtaschen rechts von ihr) sind Piroggen. Die gibt es so ähnlich mit verschiedenen Namen in beinahe jeder Landesküche. Sie werden mit verschiedenen Füllungen gemacht, aber diese hier sind mit Steinpilzen gefüllt. Die Knödel, also Pyzy, (er zeigte darauf) sind aus Kartoffelteig, drin ist Rindfleisch mit Zwiebel. In den Jagodzianki (er hob eine knallrosa Dose an) sind Heidelbeeren und Zwetschgenmus, ganz klassisch aus Hefeteig gemacht."

Savannah stach mit der Gabel in einen Knödel, hielt ihn wie einen Lolli und biss ab. "Hmmmm, herrlich!" Genießerisch schloss sie die Augen. "Sind alle Spezialitäten in Polen gefüllt?"

"Nein, natürlich nicht. Es gibt viele Suppen und Schmorgerichte. Aber ich wollte etwas bringen, dass man leicht auch mit den Fingern halten kann. Es hätte ja sein können, dass du nebenbei beim Arbeiten essen willst."

Er starrte auf Savannahs Lippen, die von der fettigen Fleischfüllung glänzten. Sie sah ihn an und lächelte. "Gut mitgedacht, aber ich darf nur so selten essen, dass ich es wirklich zelebriere." Mit dem nächsten Bissen schloss sie die Augen wieder. Dariusz lehnte sich vor und drückte ihr einen sanften Kuss auf die Lippen. Er wurde kurz erwidert, doch leider nahm Savannah essen wirklich ernst.

Kauend und plaudernd saßen sie schon eine ganze Weile beim Picknick, als Savannahs Telefon klingelte. Sie wischte sich die Finger an der Serviette ab und griff danach. Stirnrunzelnd nahm sie den Anruf an.

"Ali? Ist etwas passiert?"

"Nein, keine Sorge. Ich wollte nur wissen, ob alles in Ordnung ist. Dein Modell ist doch heute bei dir, oder? Benimmt er sich?"

Wieder durchflutete Liebe Savannahs Herz. "Daran hast du gedacht? Oh, das ist echt süß von dir. Ich bin bald zu Hause. Bist du am Abend da?"

"Ich bin da und warte auf dich, mein Augenstern. Bis später!" Damit legte er auf.

Savannah legte das Telefon wieder zur Seite und griff noch ein weiteres Mal zu den kleinen fruchtigen Hefeteilchen. Dabei lächelte sie immer noch versonnen beim Gedanken an Alistairs Fürsorge. Dariusz beobachtete sie und diesmal erkannte er das Gefühl in seinem Magen glasklar als Rivalität.

"Hast du den Marmor schon oder wird der erst geliefert?" Er versuchte, seine Gedanken in eine andere Richtung zu drängen.

"Hab ich schon, steht im Kellerabteil. Aber es ist kein Marmor. Ich neige durchaus zum Größenwahn, aber das traue ich mir doch nicht zu. Es ist ein Specksteinblock, ein ganz blasses Hellgrün, weiß durchzogen. Er ist wunderschön, so als wäre flaches tropisches Meerwasser mit kleinen Gischtkronen versteinert. Ich hoffe, die Statue gelingt. Es wäre zu schade, wenn ich dieses tolle Material vergeude. Ich werde vorher an Holz üben. Speckstein lässt sich relativ ähnlich bearbeiten."

Als beide satt waren und die Reste zusammenpackten, fragte Dariusz: "Willst du das Essen mitnehmen? Vielleicht schmeckt es deinem Verlobten auch."

Savannah strahlte: "Das wäre wirklich sehr nett von dir. Aber willst du es nicht lieber für die nächsten Tage haben? Dann brauchst du dir nichts kochen."

Er schüttelte den Kopf. "Keine Sorge, Jola hat mir nicht alles eingepackt. Ich bin sicher, ich muss beim Nachhausekommen Rede und Antwort stehen und bekomme noch Nachschub mit."

-------

Die Wochen und Monate vergingen, inzwischen war es Spätherbst geworden. Praktisch jede Woche war Dariusz ins Atelier gekommen. Manchmal hatten sie Sex gehabt, manchmal nicht, aber immer hatten sie miteinander Spaß gehabt. Savannah war darüber ein wenig besorgt gewesen. Sie hatte befürchtet, dass er Gefühle für sie entwickelte, die über eine Zweckgemeinschaft hinausgingen. Immer wieder ertappte sie ihn auch jetzt noch dabei, wie er sie mit Wehmut musterte und fühlte sich gezwungen, es noch einmal anzusprechen: "Dariusz, bist du immer noch sicher, dass es in Ordnung ist, wenn wir uns so oft treffen? Du darfst dich nicht in mich verlieben!"

"Nein, mache ich nicht. Ich habe es dir beim letzten Mal schon versprochen. Wir sind Geschäftspartner und wenn das Projekt abgeschlossen ist, enden die Treffen. Alles gut."

Es war eine glatte Lüge. Dariusz liebte sie längst. Inzwischen hatte er es sich selbst auch eingestanden, doch wie hätte er es ändern sollen?

Savannah musterte ihn forschend. Sie glaubte ihm nicht, doch wenn er es so wollte, würde sie die Treffen nicht beenden. Sie mochte ihn.

Noch im Sommer hatte sie ihm die erste Probeschnitzerei gezeigt. Sie war komplett misslungen. Sie hatte sich mit den Proportionen verschätzt und da sie beim Schnitzen ja von außen nach innen arbeitete, brachte sie die linke Schulterpartie nicht mehr unter. Der Arm steckte mehr oder weniger im Hals.

Allerdings verschwieg sie ihm, dass es schief gegangen war und präsentierte die Statue freudestrahlend. Leider hatte sie Dariusz' Reaktion nicht gefilmt. Seine Miene zeigte gleichzeitig Entsetzen, Belustigung und die Unsicherheit, ob es vielleicht Kunst war, die er als solche nicht erkannte. Schließlich entschied er sich für die diplomatische Frage: "Bist du mit deinem Werk zufrieden?" Savannah hatte schallend gelacht. "Nein. Aber glücklicherweise wird das Holz jetzt noch genauso gut brennen wie vorher."

In seiner Abwesenheit hatte sie andere Entwürfe gezeichnet und immer wieder an Holz probiert, bis sie zufrieden war. Inzwischen arbeitete sie am Steinblock, hatte Dariusz die Fortschritte aber nie gezeigt. Sie wollte ihn überraschen.

Nun also waren sie zum letzten Mal verabredet. Savannah hatte ein besonderes Abschiedsgeschenk für Dariusz. Sie hatte die schönsten Originalzeichnungen von ihm zu einem schmalen Bildband binden lassen, von den groben Skizzen bis hin zu drei fotorealistischen Bildern ganz am Ende, die ihn im Ganzen von vorne, von hinten und als großformatiges Gesichtsporträt zeigten. Den Einband zierte ein Foto der fertigen Steinskulptur. Sie freute sich darauf, ihm das Buch zu überreichen. Doch vorher wollte sie ihm endlich ihr Werk präsentieren.

Dariusz umarmte sie zur Begrüßung besonders ausgiebig und gab ihr einen Kuss. Sie war von so viel Überschwang etwas überrascht. Bisher hatten sie sich nur ohne jede Berührung begrüßt, wenn sie ihm die Tür geöffnet hatte.

"Hoppla! Du bist heute aber stürmisch!" Savannah lachte.

"Du lässt mich hier heute zum letzten Mal herein, ich muss so viele Erinnerungen wie möglich sammeln." Ernst sah er ihr tief in die Augen.

Savannah lächelte ein wenig unbehaglich. "Du hast doch Fotos von mir. Und in der Presse bin ich öfter zu sehen, als mir lieb ist. Außerdem gibt es im Frühjahr wieder eine Ausstellung mit alten und neuen Werken, ich schicke dir eine Karte für die Eröffnung, wenn du magst. Alistair würde dich ohnehin gerne kennenlernen." Sie zwinkerte ihn verschmitzt an.

Das überraschte Dariusz. "Ach ja? Wieso?"

Schulterzuckend antwortete Savannah: "Neugier, vermutlich." Sie würde sich zu Alis sexuellen Vorlieben nicht äußern. Sie wusste nicht, ob Dariusz die Gerüchte nicht kannte oder nur nichts dazu sagte, sie würde die beiden Männer jedenfalls einander nicht vorstellen. Alistair kam nie am Eröffnungstag zu ihren Ausstellungen.