Nachts im Regen Teil 04

"Sehr gut gemacht." hörten wir Pauls Stimme. "Steht jetzt auf und verbeugt euch, dann habt ihr es geschafft."

Wir standen langsam auf. Sämtliche Muskeln taten mir weh. Dann stellten wir uns vor die Matratze und verbeugten uns. Der Applaus wurde nochmal lauter. Bevor das Licht ausging und der Vorhang nach oben gezogen wurde, schaute ich mir unser Publikum nochmal genauer an. Ich glaubte ein paar Leute zu erkennen. Da waren zum einen ein paar Freundinnen meiner Mutter und ein Nachbar von uns. Hoffentlich hatte uns niemand erkannt.

Wir wurden von Paul zurück in den anderen Raum geführt. Ich konnte einfach nicht glauben was wir hier vor all diesen Leuten getrieben hatten. Es war wie ein Traum der in Erfüllung gegangen war. Als wir unsere Masken abnahmen sah ich zu Hanna und fragte:

"Wie gehts dir?"

"Erschöpft aber glücklich. Und dir?"

"Genauso."

"Und? War das jetzt so schlimm?"

fragte Paul.

"Nein."

sagte ich trotzig. Aber insgeheim hätte ich ihn am liebsten umarmt. Ohne seine Einmischung wäre es niemals soweit gekommen.

"Dann geht euch duschen."

Er deutete auf einen anderen Raum auf der andren Seite des langen Gangs. Die Dusche tat unglaublich gut. Als wir fertig waren und uns wieder angezogen hatten erklärte uns Paul das er sich demnächst wieder bei uns melden würde. Er sei sich sicher das das nicht unserer letzter Auftritt gewesen war. Dann verabschiedeten wir uns und gingen zu mir nach Hause. Auf dem Weg redeten wir intensiv über unser Erlebnis. Es hatte uns beiden unglaublich gut gefallen und wir freuten uns schon auf Pauls nächste Nachricht. Allerdings war uns auch klar, das es jetzt wahrscheinlich unzählige Fotos und Videos von uns gab und wir hofften das die Masken genug Tarnung gewesen waren. Hanna erzählte mir das auch sie Leute aus dem Publikum zu kennen glaubte. Doch in einem Anflug von Leichtsinn dachten wir:

"Was kann schon groß passieren?"

Fortsetzung folgt...