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Neugier

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"Zu Befehl."

"Tatsächlich. Kaum zu glauben. Du bist ein Mann."

"Seit meiner Geburt."

"Trotzdem bist du jetzt meine allerbeste Freundin."

"Du auch."

"Ja, tatsächlich ein Mann."

"Genau. Daran werden wir erkannt. Oh... das... den... hast du gut begriffen."

Und ich, warum ihre ersten Freunde so gute Laune gehabt hatten. Mein lieber Herr Gesangsverein. Das konnte sie virtuos. Sie sah mich dabei aufmerksam an. Ich konnte sehen, dass es in ihr arbeitete. Dass sie überlegte, ob sie oral bei mir probieren sollte, oder nicht.

Ich strich über ihr Gesicht und schüttelte andeutungsweise den Kopf.

"Das reicht völlig. Das machst du richtig gut."

Eine gewisse Erleichterung war ihr anzusehen. Prompt ging sie deutlich engagierter zu Werke. Entschied sich dann, das Ganze für mich bequemer zu gestalten. Ließ mich die Rückenlage einnehmen, und begab sich an meine vorherige Position, zwischen meine Beine, die ich ebenfalls etwas aufstellte, um ihr Platz zu schaffen.

Um ihr Werk dann richtig zu genießen. Ruhige, sanfte Schwünge, abgelöst von kurzen Beschleunigungsphasen, wieder beruhigend zurückgefahren, wundervolles, sehr gelungenes Wellenreiten, von dem ich jede Minute in stiller Begeisterung genoss.

Bald nicht mehr ganz so stiller. Hoppala, es war vielleicht nicht der beste Hand-Job, den ich je hatte, aber dafür, dass sie sicher seit Jahren aus der Übung war, und das eben gar nicht so ihr Medium, schlug sie sich mehr als nur wacker. Brachte mich langsam, aber stetig zum Kochen.

Und dann tat sie es kurzentschlossen doch. Ließ mit den Handbewegungen nicht nach, aber stülpte ihre Lippen um meine Eichel, drückte damit meine Vorhaut weit genug zurück, dass sie nun unten blieb. Und ließ ihre Zunge drum herumtanzen. Hui, das war nun richtig genial. Aber richtig gefährlich, soweit, wie ich eigentlich schon war.

Wollte sie gerade noch warnen, als sie ihn aus dem Mund entließ und forschend in mein Gesicht schaute. Ob sie gespürt hatte, was nun passierte? Nein, eher nicht, der warme Segen in ihrem Gesicht schien sie zu überraschen. Sie schloss schnell die Augen, denn die Einschläge kamen diesen bedrohlich nahe.

"Es ist sicher, sie wieder zu öffnen. Es hat aufgehört, Sperma zu regnen", gab ich amüsiert bekannt, als dies tatsächlich der Fall war.

"Na sowas", meinte sie grinsend, als sie meinem Vorschlag folgte.

"Du siehst lustig aus", teilte ich ihr mit. "Perfekte Tarnung. So würde dich niemand für eine Lesbe halten."

"Das war ein etwas merkwürdiges Gefühl. Ich hätte nicht gedacht, dass es so schnell geht."

"Hast du hier irgendwo Taschentücher? Ich glaube nicht, dass du es im Gesicht verreiben solltest. Und das kannst du dir als Erfolg verbuchen, dass es so schnell ging. Das war sehr aufregend. Fast wäre ich deinem Mund gekommen. Ich wollte dich gerade warnen."

Sie ertastete eine von den Sperma-Linien auf ihrem Gesicht, nahm eine kleine Probe und leckte sie von ihrem Finger ab.

"Hm. Dann war es so wahrscheinlich besser. Eigenartiger Geschmack. Vorne in der Seitentasche, wenn du so lieb wärst."

Das war ich und säuberte sie anschließend gründlich. Kaum gab ich mein "fertig" bekannt, als sie meine Lippen suchte. Wir küssten uns lange und durchaus leidenschaftlich. Dabei kippte sie mich wieder auf den Rücken und nahm ihre bevorzugte Ruheposition auf mir ein.

"Also hat dir gefallen, was ich mit meinem Mund gemacht habe?", wollte sie nach einiger Zeit dann doch wissen.

"Oh, das war richtig gut. Nur hattest du mich mit der Hand schon sehr nahe dran gebracht, als du damit anfingst."

"Es war mir nicht so unangenehm wie ich dachte. Beim nächsten Mal probiere ich das vielleicht ausgiebiger."

"Beim nächsten Mal..."

"Wir sind jetzt allerbeste Freundinnen. Natürlich wird es ein nächstes Mal geben."

"Ah, ich dachte, du meinst heute noch."

"So? Wenn du nochmal willst, probiere ich es gleich."

"Stopp... So schnell schießen die Preußen nicht... nochmal. Wie gesagt. Außerdem wäre ich nach meinem Empfinden wieder an der Reihe."

"Du leckst verdammt gut. Aber mir reicht es für heute auch. Ich muss überhaupt erstmal damit klarkommen, dass ich gerade zum ersten Mal Sex mit einem Mann hatte."

"Ja. Verstehe."

"Vor allem, wie sehr es mir gefallen hat."

"Das freut mich zu hören. Das wünsche ich meiner besten Freundin. Dass sie immer Spaß am Sex hat, mit wem auch immer. Besonders aber mit mir."

"Du bist echt niedlich", meinte sie, und rutschte dann höher, damit sie mich wieder küssen konnte.

Wir küssten uns ebenfalls im Bett noch lange, bevor wir endlich einschliefen. Am nächsten Morgen kuschelten und küssten wir, hatten aber keinen Sex. Masturbierten auch nicht. Ganz ehrlich, ich war ein bisschen erleichtert, und schloss mich ihrer Einschätzung, wir sollten das erst einmal "sacken" lassen, sofort an.

War glücklich, dass wir den Sonntag trotzdem unbeschwert und fröhlich miteinander verbrachten. Wieder ins Schwimmbad gingen, unheimlich viel Spaß hatten. Und am Ende beide einen leichten Sonnenbrand, weil wir vor lauter solchem das erneute Eincremen vergessen hatten.

Abends fingen wir die nächste Staffel unserer Serie an, und schauten eine Folge nach der anderen, bis wir müde wurden. Am Tage hatten wir uns nach dem Aufstehen nicht einmal geküsst. Als wir allerdings im Bett nackt in unseren Armen lagen, änderte sich das rasch.

Begann zärtlich und verspielt. Wurde dann ganz schnell leidenschaftlich. Ups. Und richtig aufregend. Was ihr nicht entging.

"Jetzt bist du nicht mehr müde", meinte sie mit diesem Signatur-Grinsen. "Dein Zipfel ist jedenfalls richtig wach."

"Das wundert nicht, insbesondere, wenn du ihm... die Mütze abnimmst... so wie jetzt."

Wir lagen uns seitlich gegenüber, sie rückte leicht ab, damit sie besser herankam. Und stellte demonstrativ ein Bein auf. Ich nahm die Einladung sofort an. Nass war sie noch nicht, aber schon angenehm feucht.

"Ich kann mich auch anders darum kümmern", schlug ich prophylaktisch vor.

"Nein, so ist das wunderschön. Und wir können uns dabei ansehen. Und küssen."

Was wir taten. Ausgiebig. Ließen uns insgesamt sehr, sehr viel Zeit. Probierten, ohne dies vorher großartig abzusprechen, gemeinsam zu kommen. Eine halbe Minute trennte uns dann doch. Sonst nichts. Befriedigt schliefen wir beide leicht aneinanderklebend ein.

~~~

Am Morgen hatten wir beide Schwierigkeiten, aus dem Bett zu kommen, denn wir waren doch relativ spät eingeschlafen. Dementsprechend hektisch wurden Duschen und Frühstück. Ich bekam zwar den ganzen Tag beim Arbeiten ein Grinsen nicht aus dem Gesicht, aber auch leichte Bedenken.

Sie schien mit der Erweiterung unseres Verhältnisses nicht wirklich Probleme zu haben und ich eigentlich zu diesem Zeitpunkt auch nicht. Es war mir allerdings sehr wohl klar, dass es sich nun doch mehr und mehr wie eine Beziehung für mich anfühlte.

Und dass ich längst nicht mehr nur die wohlige Wärme des Mögens für sie empfand. Irgendwo schon an einer Vorstufe des Verliebt-Seins angekommen war. Wie war das bei ihr? Das eben konnte ich nicht einschätzen. Für sie schienen Sex und Küssen mit Freundinnen ja ohne Weiteres ohne Gefühl möglich.

Oder eben aus diesem freundschaftlichen Gefühl heraus. Wahrscheinlich war es mit mir für sie sogar noch sicherer als mit ihren gleichgeschlechtlichen Freundinnen. Weil ich, trotz aller auch räumlichen Nähe, eben immer jemand aus dem Lager vom anderen Ufer für sie war.

Obwohl, worüber machte ich mir eigentlich Gedanken? Wenn es einfach nur so weiterging, wie zu diesem Zeitpunkt, führte ich doch realiter eine Beziehung. Und wenn sie ihre Ankündigung wahr machte, komplett mit Sex, nur ohne echten Verkehr.

Ich hatte schon Beziehungen gehabt, wo Sex mit Verkehr inkludiert war, und nicht mal ansatzweise an das bisherige Erleben mit ihr heranreichte. Allein das Küssen mit ihr war irgendwie jenseits von allem zuvor Erlebten.

Der einzige Grund zur Sorge für mich war eigentlich, dass sie eventuell mit meinen Gefühlen nicht umgehen konnte, sollten die sich tatsächlich verschärfen. Aber mittlerweile traute ich ihr alles zu, selbst damit umgehen zu können.

Sie nahm mich so, wie ich war. Mit meinen Wunden, meinen Ängsten und auch meinen Träumen. Sogar diesen Körper, der nun leider für sie das falsche Geschlecht aufwies. Wer weiß, wenn es richtig akut wurde... hing ich wirklich so sehr daran?

Meine Kollegen im Google-Meeting konnten mit meinem plötzlichen Heiterkeitsausbruch natürlich nichts anfangen. Wunderten sich ohne große Nachfrage. Das war der Vorteil der Heimarbeit, in der Firma hätte sicher jemand nachgehakt.

Ob sie sich auch ihre Gedanken gemacht hatte? Es war kurz vor fünf, als ich sie zurückkehren hörte. Keine zwei Minuten später klopfte es an meiner Tür, wie sich das eingebürgert hatte. Okay, dass sie mir um den Hals fiel, und mich küsste, bis mir die Knie weich wurden, war neu. Hoppala.

"Sorry, das musste raus", meinte sie erklärend. "Kommst du rüber? Eigentlich bin ich mit Kochen dran, vergessen?"

"Stimmt ja. Na, ich wollte dir Zeit geben, dich zu sammeln."

"Das ist lieb. Aber ich komme auch gut damit zurecht, herrlich durcheinander zu sein."

"Bist du das?"

"Du etwa nicht?"

"Irgendwie schon. Sehr angenehm durcheinander."

"Siehst du, wir sammeln uns gemeinsam. Du bist meine allerbeste Freundin. Ist doch klar, dass es anders ist als sonst", schien sie eher sich selbst als mich beruhigen zu wollen.

"Ich habe wie gesagt keinerlei Vergleichsmöglichkeiten."

"Freitag wirst du Jessica erleben. Dann ändert sich das", meinte sie schmunzelnd.

"Du freust dich schon total auf sie, nicht wahr?"

"Natürlich. Sie ist eine wunderbare Frau. Ich muss sie nachher noch anrufen. Ich habe ein, zwei Dinge vergessen, die ich doch gerne hier hätte, und die noch bei meinen Eltern lagern."

"Hast du die eigentlich schon besucht, seitdem du aus Amerika zurück bist?"

"Nein, dafür ist schließlich Weihnachten da. Wir haben telefoniert."

"Oh. Ihr habt nicht so das beste Verhältnis?", fragte ich leicht betroffen, von dem Tonfall, in dem sie das sagte, während ich an ihrem Küchentisch Platz nahm.

"Meine Mutter. Sie kommt nicht so gut damit zurecht, dass ich lesbisch bin. Sie ist immer angespannt, wenn ich da bin. Nörgelt ständig an mir rum. Nicht direkt deshalb, aber das ist wahrscheinlich die Ursache. Nur an Weihnachten nicht, da gehört es sich nicht, zu streiten. Sie ist auch ein bisschen seltsam. Aber eben meine Mutter. Ich verstehe sie manchmal nicht, sie nervt ohne Ende, aber lieben tue ich sie selbstverständlich doch."

"Und dein Vater?"

"Das genaue Gegenteil. Von ihm stammt tatsächlich der Spruch 'warum sollte es dir anders gehen als mir'. Das war seine Reaktion, als ich ihm erklärte, dass ich Frauen liebe. Und wenn ich ihm erzählt hätte, dass es Schäferhunde oder Antilopen sind, wäre das für ihn auch okay gewesen, da bin ich mir hundertprozentig sicher. Ich bin sein kleiner Augenstern, immer schon gewesen."

"Na, das freut mich. Geschwister hattest du keine, wenn ich mich recht entsinne."

"Nein. Zwei Jahre vor meiner Geburt hat meine Mutter ein Kind verloren, einen Jungen, schon im sechsten Monat. Sie hatten eigentlich gar nicht mehr damit gerechnet, dass es klappen könnte, die Ärzte hatten ihnen damals davon abgeraten, es noch einmal zu versuchen."

"Na, bin ich froh, dass sie nicht auf sie gehört haben."

"Und ich erst. Magst du mir das Zwiebelschneiden abnehmen? Deine Augen scheinen da unempfindlicher zu sein."

"Kann sein, gerne, gib her. Nicht, dass ich mich vor dir wegen Tränen schämen würde. Davon hast du ja reichlich zu sehen bekommen."

"Das brauchst du auch nicht. Und wenn ich dich so irgendwann vor Glück heulen sehe, dann ist meine Mission erfüllt."

"Da bist du auf dem besten Wege. Aber vermutlich nicht ganz so wie geplant."

Sie wirkte nicht direkt betroffen, aber schon etwas nachdenklich, nachdem ich diesen Satz gesagt hatte. Fing sich aber wieder recht schnell.

"Was kann man im Leben schon planen. Hast du Geschwister?"

"Zwei Brüder. Leben wie meine Eltern in Hameln, wo ich ursprünglich herkomme. Mareike kam aus Berlin, und wollte hier nicht weg. Einer ist verheiratet und hat drei Kinder, die sind jetzt bald schon erwachsen, ich glaube, der Älteste macht gerade sein Abitur."

"Gar nicht so weit weg von uns. Ich habe in Hannover studiert, aber in Hameln war ich nie. Kenne ich nur von der Rattenfänger-Geschichte."

"Viel mehr gibt es da auch nicht. Ist ein schönes, kleines Städtchen, aber das war es dann schon. Ich bin auch höchstens mal Weihnachten dagewesen. Jetzt aber schon zwei Jahre nicht mehr. Vielleicht fahre ich dieses Jahr mal wieder hin."

"Aber du kommst mit deinen Eltern zurecht?"

"Ja, aber nicht mit ihrer Anteilnahme und ihrem Mitleid. Das ist manchmal einfach zu viel."

"Verstehe. Fertig? Ich bräuchte die jetzt zum Anbraten."

"Sicher. Bitte schön."

Wir unterhielten uns noch während des Kochens und hinterher beim Essen über unsere Familien, Kindheit und Jugend. Gingen danach wieder in meine Wohnung, wo wir nun habituell unsere Serie anmachten. Und doch war es anders.

Wir kuschelten nicht nur. Wir streichelten und küssten uns. Zum Teil so lange, dass wir in der laufenden Folge ein Stück zurückgehen mussten. Hielten Händchen. Und fühlten uns unbeschreiblich wohl. Waren einfach nur zärtlich, liebevoll. Nicht mehr.

Aber selbst das war schon grenzwertig schön. Für beide, das wurde mir immer mehr klar. Auch, dass wir uns noch weiter annäherten. Noch weiter aufeinander zukamen, obwohl wir schon diese unglaubliche Nähe und Vertrautheit hatten. Es ging eigentlich schon zu diesem Zeitpunkt über alles hinaus, was ich kannte.

Im Bett waren wir zärtlich, aber vorsichtig. Uns nicht wie in der vorangegangenen Nacht heiß zu machen. Erfolgreich, zumal wir wirklich müde waren. Es klappte gleichfalls so am Dienstag. Am Mittwoch spielten wir dann wieder händisch miteinander.

Sahen uns in die Augen, als wir gleichzeitig kamen. Diesmal klappte es tatsächlich. Schweißte uns noch mehr zusammen als unser "normales" Adhäsiv. Donnerstag stand schon ganz im Zeichen von Jessicas bevorstehenden Besuch. Doro war total aufgeregt.

Auch am Freitag, wo sie schon um drei Feierabend hatte. Allerdings kam Jessica nicht wie abgesprochen um vier, rief stattdessen von der Autobahn an, und steckte im alles andere als seltenen Freitagnachmittagsstau.

Um kurz vor fünf klingelte dann ihr Handy, und Jessica bat uns runterzukommen, um gleich ein paar von den Sachen reinzutragen. Okay, die Umarmung und der lange Kuss kamen mir bekannt vor. Also war der Umgang mit ihren Freundinnen tatsächlich nicht so anders wie mit mir.

Neugierig starrten wir uns danach kurz an, bevor wir uns ans Ausladen machten. Sie war einen ganzen Kopf größer als Doro, brünett, sehr schlank und mit langen, in den engen Jeans etwas dünn wirkenden Beinen. Hatte mittellanges, lockiges Haar.

Ein blitzendes Lächeln und wunderschöne große Augen, die ihr einen harmlosen, kindlichen, fast scheuen Ausdruck verliehen. Wie doch erste Eindrücke täuschen können. Beim Rauftragen war sie allerdings schon noch etwas zurückhaltend. Wirkte amüsiert, als sie erlebte, wie Doro und ich miteinander umgingen.

Ich ließ die beiden dann erst einmal alleine, wie mit Doro abgesprochen. Sie hatte gemeint, sie würden zusammen kochen und dabei dann Geschichten über Freundinnen und Bekannte austauschen, die mich nur langweilen könnten, weil ich die schließlich nicht kannte.

Zum Essen sollte ich dann dazu stoßen. Mir war natürlich klar, dass es nicht nur darum ging, sondern dass Doro ihr auch von den letzten Entwicklungen erzählen wollte. Und das mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit getan hatte, als ich mich später am Tisch einfand.

Jessy kriegte nämlich ihr Grinsen das ganze Essen über nicht mehr aus dem Gesicht.

"Und was ist der Plan für heute?", fragte ich, in die trotz fröhlicher Lockerheit irgendwie gespannt wirkende Atmosphäre hinein.

Die beiden Frauen wechselten einen schnellen Blick.

"Wir hatten an eine Kneipentour gedacht", gab Doro bekannt. "Du wirst uns ins Berliner Nachtleben einführen."

Stimmt, das kannte sie noch gar nicht, und grob hatten wir darüber ja zu einem früheren Zeitpunkt mal gesprochen. Aber nicht, dass dies schon für diesen Abend angedacht war. Ich hatte eigentlich vermutet, dass die beiden, vom Essen abgesehen, den Abend alleine verbringen wollten.

"Kreuzberg würde sich anbieten", teilte ich ihnen mit.

"Ja, das ist geil. Ich war schon öfter hier", fügte Jessica erklärend hinzu. "Ist allerdings schon wieder einige Jahre her."

"Ich war schon Ewigkeiten nicht mehr auf Achse. Wir werden uns trotzdem bestimmt amüsieren. Nur, so irre trinkfest bin ich sicher nicht."

"So lange wollten wir gar nicht raus", schmunzelte Doro und wechselte einen langen Blick mit ihrer Freundin. "Uns richtig betrinken auch nicht."

Oh, na dann. War klar. Die beiden hatten sicher in dieser Beziehung einiges an Nachholbedarf. Meinen Segen hatten sie. Obwohl der Gedanke, zum ersten Mal seit Wochen eine Nacht alleine zu verbringen, mich etwas irritierte.

War ich tatsächlich ein bisschen eifersüchtig? Schwer zu sagen. Komische Gedanken gingen mir durch den Kopf. Aus Jessy wurde ich dabei immer noch nicht so richtig schlau. Sie sah mich fast durchgängig an. Nicht nur neugierig, irgendwie anders.

"Sag mal, diese Frisur hat dir doch bestimmt Doro verpasst, oder?", wollte sie plötzlich wissen.

"Genau. Sie hat mich zu ihrem speziellen Projekt gemacht. Ich habe große Schwierigkeiten, ihr irgendwelche Wünsche abzuschlagen. Sie quält mich sogar mit Sport."

Jessica fand das offenbar total komisch, denn sie lachte laut los.

"Ja, abschlagen kann man ihr nichts. Das geht mir ganz genauso. Es steht dir aber, mach dir keine Gedanken. Du siehst niedlich aus."

Okay, offenbar war das unter Lesben eine verbreitete Meinung. Da wollte ich nicht widersprechen.

"Und was sagst du zu Jessy?", interessierte sich Doro, die dabei von einem Ohr zum anderen grinste.

"Ehm... du meinst vom Aussehen? Ja, sehr hübsch, wirklich. Du hast wunderschöne Augen."

"Du bist ja ein Süßer. Danke schön. Das wird ein lustiger Abend, ich sehe es genau", wandte sie sich an Doro.

"Sag ich doch. So Fabian, dann machen wir uns mal ausgehfertig. Wobei wir wahrscheinlich etwas länger als du brauchen werden. Wir holen dich dann ab, wenn wir so weit sind, okay?"

"Alles klar. Dann bis gleich", wollte ich mich für den Moment verabschieden.

Aber Doro stand gleichzeitig mit mir auf, hielt mich fest. Umarmte mich. Und küsste mich. Richtig. Heftig. O weia. Drehte sich dann grinsend ihrer Freundin zu.

"Er küsst sowas von gut."

"Klasse. Und nicht nur das, wie ich höre", meinte Jessica, deren Grinsen noch breiter zu werden schien.

"Ehm..."

"Eh, du brauchst doch nicht rot zu werden", amüsierte sie sich. "Das ist ja nun ein gemeinsames Hobby."

"Wenn du das sagst. Gut, ich mach mich dann vom Acker", stahl ich mich dann doch etwas eingeschüchtert aus dieser Szene, in der die beiden Damen wahrscheinlich nach meinem Abgang laut loslachen würden. Na, für die beiden würde es wohl wirklich ein lustiger Abend werden.

Jessica verwirrte mich. Das tat sie gleichfalls in der U-Bahn-Fahrt, wo die beiden einige Blicke auf sich zogen. Kein Wunder, beide in engen kurzen Miniröcken, sehr dezent geschminkt, beide mit bauchfrei Tops, wobei es bei Jessy neben rankenähnlichen Tattoos auch einen blitzenden Edelstein im Bauchnabel zu bewundern gab.

Und, was bei dem weiten Hemd, das sie zur Fahrt getragen hatte, nicht so ersichtlich gewesen war, eine recht beeindruckende Oberweite. Ich wurde prompt in die Mitte genommen, was mich nicht so irritierte, schon aber, dass die Freundin aus Bielefeld ebenfalls keinerlei Berührungsängste gegenüber Männern zu haben schien.

Was sich durch ihre Seitdrehung so äußerte, dass sie ihren drallen Busen sehr freimütig persönlich meinem Arm vorstellte, und meinen Oberschenkel zudem für einen ausgezeichneten Ort zum Aufstützen ihrer Hand zu halten schien. Also, von wegen scheu und zurückhaltend.

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