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Polyamorie 03 - Kapitel 08

Geschichte Info
Chronik einer neuen Familie Teil 3: New York I - Kapitel 8.
12.7k Wörter
4.63
6.9k
7

Teil 8 der 9 teiligen Serie

Aktualisiert 06/08/2023
Erstellt 11/07/2017
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Polyamorie - Chronik einer neuen Familie

Teil 3: New York I -- Kapitel 8

Sex-Roman

von

BlackHatNCat

Copyright © Januar 2022

Anmerkung:

Liebe Leser,

Frank und Yasi haben geheiratet und zur Überraschung aller, wurde daraus eine Partnerschaftszeremonie. Das Brautpaar steht eine berauschende Hochzeitsnacht bevor.

Quereinsteiger sollten vorher Polyamorie -- Chronik einer neuen Familie -- Teil 1 und Teil 2 lesen sowie den Prolog und die Kapitel 1-7 von Polyamorie Teil 3.

Kurzzusammenfassung:

Poly1:

Der tragische Unfalltod ihrer Familienangehörigen schweißt Frank, Lisa und Lena enger zusammen. Ihre Liebesbeziehung geht dabei durch Höhen und Tiefen.

Poly2:

Das Auftauchen von Lenas Freundin bringt neue Schwierigkeiten mit sich, aber auch eine unverhoffte Überraschung. Sie wird Teil der polyamoren Familie.

Zahlreiche Höhepunkte erwarten euch im finalen Kapitel von Polyamorie Teil 3.

Viel Vergnügen

Euer

BHNC

Schlagwörter:

Orgasmus -- Hochzeitsnacht -- oral -- anal -- Sperma

Kapitel 8 -- Die Hochzeitsnacht

Freitag 6. Januar -- Samstag, 7. Januar 2017, New York -- USA

Frank

Als wir die Suite betraten, schien alles normal, bis wir in die Lounge kamen. Die Möbel waren verschoben. Die sich gegenüberstehenden Sofas waren L-förmig gestellt, der Tisch unter das Fenster geschoben, wo vorher Pflanzen standen. Die waren nirgends zu sehen, dafür gab es in der Mitte eine freie Fläche. Ich wollte gerade fragen, wer das war, weil doch alle meine Lieben bei uns waren, da sah ich Brandon aus dem Flur zum Schlafzimmer auf uns zukommen. Nun war klar, wer die Lounge umgestaltet hatte. Ich konnte mich auch sofort denken, wer das ausgeheckt hatte. Mein Blick ging zu Lisa und Lena.

Ertappt rückten sie zusammen, klimperten mit den Augen und riefen im Chor: „Überraschung!"

Bevor ich etwas erwidern konnte, flötetet Brandon: „Hallo ihr Lieben, ihr seid schon da?!" Mein Kopf schoss herum. Mit ausgebreiteten Armen kam er auf uns zu. „Herzlichen Glückwunsch zur Hochzeit. Und wie ich gehört habe, kann man auch zur Schwangerschaft gratulieren." Er umarmte Yasi dezent und beabsichtigte Gleiches bei mir tun. Ich hielt mich zurück. Brandon erinnerte mich an Siggi, unserem Freund in Deutschland. Reserviert wollte ich ihm lediglich meine Hand reichen, da bekam ich von hinten einen Schubs und ehe ich mich versah, landete ich in Brandons Arme.

Er umklammerte mich nicht, sondern ließ mich gleich wieder los. Kein Kuss auf den Mund oder Griff in den Schritt. Er war doch anders als Siggi. Bei dem Sex-Shop Besitzer wäre ich sicherlich nicht ungeschoren davon gekommen. Brandon wandte sich an Lena und flüsterte mit ihr, hinter meinem Rücken. Dennoch hörte ich, was er sagte: „Im Schlafzimmer ist alles vorbereitet. Ich hoffe, sie werden es genießen!"

Was würde uns in dem Brautgemach erwarten? Ich reckte meinen Hals. Natürlich konnte ich aus der Lounge nichts erkennen, ich würde mich wohl überraschen lassen müssen.

„Danke Brandon. Du bist sehr freundlich und echt süß", entgegnete Lena und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Den Lippenstift wischte sie sofort mit dem Daumen ab. „Sorry! Lipstick!" Er lächelte sie an, verabschiedete sich von uns mit einer höflichen Verbeugung und verließ die Suite.

Lisa bemerkte meinen neugierigen Blick. Mit ausgestreckten Armen versperrte sie uns den Weg ins Schlafzimmer. „Halt, da dürft ihr erst später rein. Ich kann ja gut verstehen, dass ihr euch auf die Hochzeitsnacht freut und gern allein sein wollt, aber erst wollen wir mit euch zusammen feiern. Hier in der Lounge." Sie ging in den Wohnbereich, dimmte das Licht und schaltete Musik ein.

Julia und Lena tanzten gleich drauf los. Yasi und ich hielten uns an der Hand und schauten ihnen zu. Lisa flüsterte mir zu: „Wenn du nicht mit deiner heißen Braut tanzen willst, dann übernehme ich das gerne ... Los, mach schon!" Und wieder gab es einen Schubs.

Natürlich wollte ich mit Yasi tanzen. Sie sah fantastisch aus in ihrem Kleid, den gewellten Haaren und ihrem immer noch perfekten Make-Up. Yasi trug noch ihren Kranz aus Margeriten in den Haaren. Es waren kleine Spangen, auf die Seidenblumen geklebt waren. Um natürlich zu wirken, hatte man sie mit einem frischen Duft eingesprüht.

Ich drehte mich zu ihr und breitete meine Arme aus. „Darf ich sie Bitten, Frau Brandt?" Sie strahlte mich an, legte ihre Hand in meine und ließ mich zur langsamen Musik führen. Es fühlte sich an, als würde ich mit einer Feder tanzen. Unsere Bewegungen waren wie aus einem Guss, wir harmonierten, wie ich sonst nur mit Lisa. Yasi lächelte mich an, offensichtlich machte es ihr auch Spaß. Nebenbei bemerkte ich, wie Lisa Maries Hand nahm und beabsichtigte mit ihr zu tanzen. Doch Marie weigerte sich. Beschämt schaute sie zu Boden: „Ich habe nie tanzen gelernt. Ich kann das nicht."

„Macht nichts, ich bringe es dir bei. Du wirst sehen, das macht echt Spaß. Lass mich nur führen." Lisa zeigte ihr einfache Anfängerschritte.

Als die Musik wechselte, tanzten Yasi und ich schneller. Wir drehten uns. Achtetet dabei auf die anderen. Der freigeräumte Platz war für drei Tanzpaare nicht gerade groß. Zumal Lisa und Marie auf einer Stelle blieben. Lena und Julia hingegen passten gut zusammen. Man sah nicht, wer führte, mal schien es Lena zu sein, mal war es Julia, doch ihr Lachen verhieß Spaß.

Nach einer Weile traute sich Marie auch mehr zu. Sie wurde sicherer. Ich beobachtete sie. Dabei trat ich aus Versehen auf Yasis Fußspitze.

„Ups, Entschuldigung!", lächelte ich und war damit wieder ganz bei ihr.

„Genau, mein Lieber. Hier spielt die Musik. Ich bin heute deine Nummer eins, ist das klar?"

„Klar, Lady Yasmin!", spielte ich unterwürfig. Das brachte postwendend einen Fausthieb auf den Oberarm ein.

„Ja, schlag mich, spucke mich an, gib mir Tiernamen!", forderte ich von ihr im Spaß.

„He, für solche Spielchen bin ich eigentlich die Spezialistin", mischte sich Julia ein. Sie schob sich mit Lena an uns vorbei, drehte sich zurück und fügte hinzu: „Wenn ihr wollt, kann ich euch ein paar Tipps geben, wie du ihn kleinkriegst." Der Nachsatz war mit einem Zwinkern an Yasi gerichtet.

„Nicht nötig. Den bekomme ich immer klein, egal wie groß er ist!", zwinkerte Yasi zurück und schmiegte sich an mich.

Himmel, das ging eindeutig zweideutig zu.

Nach dem Lied legten wir eine Pause ein und tranken vom bereitgestellten Champagner. Für Yasi gab es wieder ‚nur' Saft und Wasser, kein Alkohol. Sie akzeptierte es, auch wenn es unsere Hochzeit war. Letztendlich war es für das Ungeborene gesünder, außerdem brauchte Julia nur böse gucken, und schon spurte mein Kätzchen. Amüsierte verkniff ich mir das Lachen, rieb stattdessen über meinem Oberarm.

Im Hintergrund erklang ein neues Lied. Yasi schnappte meine Hand und zog mich wieder hoch zum Tanzen. Es war ein schneller Discofox, bei dem Yasi plötzlich führte. Nicht nur das, sie sang sogar den gesamten Song mit ihrer traumhaften Stimme mit.

Standing in a crowded room, and I can't see your face

Put your arms around me, tell me everything's OK

In my mind, I'm running round a cold and empty space

Just put your arms around me, tell me everything's OK

Break my bones but you won't see me fall, oh

The rising tide will rise against them all, oh.

Mein Kätzchen klang fast genauso wie das Original. Ich ahnte schon, dass es wieder ihre Lieblingssängerin Jess Glynne war. Sie umschwärmte mich zum Refrain.

Darling, Hold My Hand

Oh, won't you hold my hand?

Cause I don't wanna walk on my own anymore

Won't you understand? Cause I don't wanna walk alone.

Lebensfroh versprühte Yasi gute Laune. Die übertrug sich auf alle anderen. Die Frauen lachten und waren ausgelassen. Das war ihr wahres Ich. Sie war ein Sonnenschein. Nicht dieses zerbrechliche, von Albträumen geplagte Wesen, das in einem Wutausbruch ihr Handy an die Wand wirft und heulend auf dem Boden zusammenbricht. Ich wünschte, nur noch diese Yasi zu erleben.

I'm ready for this, there's no denying

I'm ready for this, you stop me falling

I'm ready for this, I need you all in

I'm ready for this, so darling, hold my hand.

Marie flippte regelrecht aus. Sie kannte den Text ebenfalls. Mit Julia tanzte sie fast schon ekstatisch dazu. Vorgebeugt auf der Stelle laufend, deutete sie im Wechsel mit den Armen auf Juls und rief ihr den Text zu. Diese antwortete mit uh-uh-uh. Es kam einer gegenseitigen Liebeserklärung gleich.

Soul is like a melting pot when you're not next to me

Tell me that you've got me and you're never gonna leave

Tryna find a moment where I can find release

Please tell me that you've got me and you're never gonna leave.

Dann drehte sich zunächst nur Yasi um mich herum, bis sich alle anschlossen und einen Kreis bildeten. Ich reckte die Arme in die Höhe und tanzte in der Mitte in entgegengesetzter Richtung.

Break my bones but you won't see me fall, oh

The rising tide will rise against them all, oh

Darling, hold my hand

Oh, won't you hold my hand?

Cause I don't wanna walk on my own anymore

Won't you understand? Cause I don't wanna walk alone

I'm ready for this, there's no denying

I'm ready for this, you stop me falling

I'm ready for this, I need you all in

I'm ready for this, so darling, hold my hand

Don't wanna know

That feeling when I'm all alone

So please don't make me wait, cause I don't wanna break

No, I don't wanna fall

When you're next to me

Can tell I'm not afraid to be

That you don't make me wait, and never let me break

You never let me fall

Darling, hold my hand

Oh, won't you hold my hand?

Cause I don't wanna walk on my own anymore

Won't you understand? Cause I don't wanna walk alone

I'm ready for this, there's no denying

I'm ready for this, you stop me falling

I'm ready for this, I need you all in

I'm ready for this, so darling, hold my hand.

Zum Finale griff ich Yasis an der Hüfte und küsste sie stürmisch. Juls schnappte sich Marie, Lisa und Lena fielen sich ebenfalls in die Arme. Wir hatten viel Spaß.

Die nächsten Songs tanzte Marie nun locker mit. Sie sprang umher wie ein Gummiball und lachte mit Lisa und Lena um die Wette. Julia kurvte langsam zu uns herüber. Yasi und ich bezogen sie in unserem Tanz ein. Ich griff sowohl Julia als auch Yasi um die Hüfte. Sie schlossen ihre Hände zusammen. Zu dritt bewegten wir uns im Einklang mit der Musik. Wir tanzten immer langsamer und enger zusammen. Am Ende des Liedes hielt ich beide Frauen im Arm und wurde von ihnen gleichzeitig rechts und links geküsst.

„Und was ist mit uns?"

Klar musste das jetzt kommen. Das konnte nur Lisa gewesen sein. Wir drei lachten und lösten den Kreis auf, um Platz für die anderen zu machen. Da ich nur zwei Seiten hatte, tanzte ich als Nächstes mit Lisa und Marie.

Zu einem langsamen Lied tanzte ich mit Lena allein. Wir nahmen uns in den Arm. Sie legte ihren Kopf an meine Schulter und drückte sich an mich. „Bist du auch so glücklich wie ich?", fragte sie.

„Mindestens, wenn nicht sogar noch mehr." Ich schaute zu meiner Traumfrau. Sie tanzte ebenfalls eng mit Lisa. „Ich bin der glücklichste Mann auf Erden."

Meine Verstimmung vom Morgen war vergessen. Ich dachte nicht mehr daran, als Lena ihre schönen langen Haare hat abschneiden lassen. Obendrein noch mit dem Plan herausrückte, sie färben zu wollen. Das hatte mich ärgerlich gemacht. Für einen kurzen Moment musste ich an ihre Haare in meiner Hosentasche denken. Diese Trophäe würde ich als Erinnerung mit nach Hause nehmen.

Wir blieben stehen. Ich schaute ihr in die warmen braunen Augen. „Wenn ich Yasi nicht gefunden hätte, wer weiß, vielleicht wären wir beide jetzt verheiratet."

Lena schluckte. Ihr Blick wurde ernst.

„Das habe ich mir anfangs auch erträumt, als nur du, Lisa und ich ... Aber glaube mir, ich bin nicht eifersüchtig. Ich liebe euch beide und weiß, dass du uns auch liebst. Wir alle wollten es doch so. Sieh doch nur, wie glücklich alle sind. Lisa, Julia und Marie. Schau doch nur Yasi, wie sie wieder auflebt. Du hast das Richtige gemacht."

Sie reckte sich und drückte mir zur Bekräftigung ihre Lippen auf. Kurz bevor Lena sich wegdrehte und auf das Sofa setzte, erblickte ich in ihrem Auge eine kleine Träne. Sie sagte es so, vielleicht fühlte sie auch so, doch ein kleines bisschen gehofft hatte sie bestimmt. Erst recht nach unserer Zeit in Nürnberg. Als wir uns nah kamen, noch bevor ich Yasi traf und wahrscheinlich danach, bis Yasi in der Weihnachtszeit zu uns kam. Ich dürfte nicht vergessen, wem ich mein neues Leben zu verdanken hatte. Es war Lena, die alles ausgelöst hatte. Mein kleiner Teufel, ich liebe dich und werde es immer tun.

Wir setzten uns und aßen vom aufgebauten Buffet. Yasi wurde von Julia angewiesen keinen rohen Fisch oder die Austern zu essen. Sie half ihr bei der Auswahl und legte nur gesunde Sachen auf den Teller. Zu mir meinte sie hinterher: „In Zukunft solltet ihr auch anders einkaufen. Am besten, ich helfe dabei einen gesünderen Ernährungsplan aufzustellen."

„Das ist prima und dein gutes Recht als unsere Partnerin. Du bist der Experte und wir folgen deinem Rat."

Julia lächelte und nickte zur Bestätigung.

Marie sprang auf die Sofalehne und kuschelte sich an mich.

„Na, meine Kleine, gefällt es dir auch?"

„Du hast uns heute Morgen alle echt überrascht. Ich bin so happy, wieder eine Familie zu haben. Juls war die Einzige, die zu mir hielt, als meine Eltern nichts mehr mit mir zu tun haben wollten und mich rausgeworfen haben." Es sprudelte aus ihr heraus. Mir fiel auf, dass ich über Maries Familie nichts wusste.

"Warum will deine Familie nichts mehr mit dir zu tun haben?"

„Das ist kompliziert", fing sie an und senkte traurig den Blick. Sie setzte sich zurück auf ihre Hacken und spielte mit den Fingern an einer Schleife an ihrem Kleid.

„Meine Familie ist streng katholisch und ich hatte immer ein Problem, mich auszuleben. Sex war tabu. ‚Jungfräulichkeit bis zur Hochzeit' und Freunde nur unter Aufsicht. Voll spießig! Als Protest habe ich mir dann das Piercing machen lassen, doch gesagt hatte ich es ihnen nicht. Dann kam der Unfall."

Marie schniefte. „Noch im Krankenhaus haben meine Eltern mich verstoßen und mein Vater sagte: Er hätte keine Tochter mehr. Ich sei eine Schande für die Familie. Am liebsten hätte er mich wieder mit seinem Gürtel geschlagen, aber er würde niemanden schlagen, der nicht zu seiner Familie gehörte." Sie schaute nach unten. Wut und Tränen standen ihr im Gesicht. Durch die Zähne zischte sie: „Ich passte so gar nicht in ihr, ach so christliches Weltbild. Ich war die missratene Tochter, die sich heimlich Piercings machen lässt und womöglich noch außerehelichen Sex wollte. Hölle und Verdammnis!" Sie öffnete die Augen. „Seitdem habe ich sie nicht mehr gesehen. Ich bin dann zu Juls gegangen. Sie war die einzige, mit der ich Reden konnte. Sie hat mich aufgenommen und von da an für mich gesorgt. Dann kam die Psycho-Blockade. Ich konnte nen Orgasmus nur unter Schmerzen bekommen, bis du-"

Wir umarmten uns. Marie schluchzte laut. Julia hatte neben uns alles mit angehört. Tröstend strich sie Marie über den Kopf. Marie kletterte über mich zu ihr und setzte sich bei ihr auf den Schoß. Sie hielt Julia umklammert wie ein Kind seine Mutter. „Danke Juls, für alles!", schluchzte sie.

„Hey, das ist eine Hochzeit, keine Trauerfeier", sagte Yasi hinter uns. „Ich habe hier was für alle Frauen."

Ich drehte mich zu ihr. Die anderen schauten ebenfalls hoch.

Yasi hatte einen roten Punkt auf der Stirn und machte sich daran, Marie auch einen aufzumalen. Ich fragte: „Warum der Punkt?"

„Nur zum Spaß. Jede Frau bekommt einen. Viele verheiratete Frauen in Indien tragen den Punkt auf der Stirn. Er ist einerseits ein Schmuckstück und soll Glück bringen. Häufig ist der Punkt rot, aber oft wählen die Frauen seine Farbe passend zur Kleidung. Übrigens heißt der Punkt Bindi und kommt aus dem Hinduismus."

„Ich dachte, das Zeichen in der Mitte der Stirn steht für das dritte Auge des Gottes Shiva und symbolisiert die göttliche Kraft", philosophierte Marie.

„Stimmt, dafür gilt er auch", entgegnete Yasi. „Aber für uns ist er heute das Zeichen für verheiratet. Und zwar alle mit einem Mann."

Ich schaute Marie und Julia an. Indes schnappte Yasi die vorbeilaufende Lena und malte ihr den Bindi auf die Stirn. Lisa sprang auf und hielt die Haare zurück, damit Yasi ihr auch einen verpassen konnte.

„So, jetzt seid ihr alle verheiratete", meinte sie zum Schluss und schraubte den Lippenstift zu.

„Es gibt Geschenke für euch", rief Lisa und trug ein großes Paket in weißem Papier, mit einer roten Schleife herein.

„Das kleine Päckchen, oben drauf, darf Yasi auspacken und das hier ist für dich." Sie reichte mir das größere und gab Yasi ein kleines, ebenfalls in weißem Papier mit einer roten Schleife. Ich wartete auf Yasi, sie sollte ihres zuerst auspacken.

Sie knotete vorsichtig die Schleife auf, rutschte ab und setzte erneut an.

„Mann, reiß schon auf, ist doch nur Papier!", rief Lisa ungeduldig und wollte schon selber mit Hand anlegen. Yasi zog es weg. „Hey, meins. Das ist ein Geschenk und keine Bluse, worin sich Titten verstecken", konterte sie.

Wir grölten, selbst Lisa feuerte sich an. Als Yasi den Deckel des kleinen Kartons öffnete, konnten wir nicht erkennen, was darin war. Sie verdrehte die Augen. „Nee, ne!" Über ihren Zeigefinger gestülpt, präsentierte sie uns einen Penisring. Erstaunt und zugleich erfreut schauten nicht nur Yasi und ich auf den Gummiring, auch Marie und Julia grinsten breit.

„Der ist zum Benutzen da, nicht nur zum Angucken!", kommentierte Lena unsere Reaktion.

„Den werden Yasi und ich einweihen. Alleine, vielleicht heute Nacht", sagte ich. Damit beabsichtigte ich, alle anderen neidisch zu machen. Yasis Grinsen wurde immer breiter. Sie freute sich schon, schien aber ein Wenig verlegen zu sein. Sie sah so süß aus. Dass, sie nach alledem noch verlegen sein konnte, brachte ihr weitere Bonuspunkte als Wundertüte ein. Schließlich hatten wir alle schon miteinander Sex. Uns war dabei nichts peinlich, doch dieses kleine Geschenk war eigentlich nicht nur für mich, alle wussten es. Yasi liebte die Wirkung des Penisrings. Sie ging dabei richtig ab. Als ich alle Sexspielzeuge von Lisa und Lena in ‚Pandoras Box' verbannt hatte, trauerte sie dem Ring nach. Am liebsten hätte sie ihn wieder herausgeholt. Doch ich wollte meinen Teil zur Abstinenz beitragen und schloss ihn auch mit ein.

Nun war ich an der Reihe mit Auspacken. Ich zog die Schleife seitlich vom Geschenk und riss, Lisa zu liebe, das Geschenkpapier mit beiden Händen auf. Lisa klatschte in die Hände. „Yes Paps, so macht man ein Geschenk auf!"

Der Karton hatte einen Deckel. Der Spannung willen, hob ich ihn nur für mich an und warf einen Blick hinein.

„Ach nee, was ist das denn?", fragte ich, wohl wissend, was es war. Ich öffnete den Karton ganz.

„Das habe ich doch alles in ‚Pandoras Box' gelegt. Wie kommt das denn hier her?"

„Du hast doch deinen Koffer vom Schrank genommen, um ihn für den Flug zu packen", erinnerte mich Lisa.

„Ja, und?" Mir schwante, was geschehen war. Mein Koffer mit dem Zahlenschloss war ‚Pandoras Box'. Ich hatte in der Eile alles auf das Bett gekippt und den Koffer gepackt, ohne für den Inhalt ein neues Versteck zu finden.

Alle freuten sich und griffen nach einem Gegenstand aus der Kiste.

„Okay, okay. Mein Fehler, aber, wie kommt das hier her nach New York? Habt ihr es heimlich in euren Koffern gesteckt und mitgenommen?", fragte ich Lisa und Lena.