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Rameaus Geburtshaus

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"Ich falle leider aus", sagte Gaston mit trauriger Miene, "ich muß wieder zur Schulbehörde."

"Du Ärmster, dann muß es ja wirklich was Wichtiges sein", meinte Auguste cool und fuhr fort: "Dann hab ich Mélanie ja mal für mich allein -- hättest du Lust auf einen Einkaufsbummel?"

"Gern", sagte ich, "aber ich weiß nicht, ob ich genug Geld mithabe."

"Ich kenne einige gute, preiswerte Boutiquen, und da kaufen wir dir was Schönes -- ich mir auch."

"Und ihr könnt auch mal ungestört von Frau zu Frau reden", meinte Gaston.

"Worauf du dich verlassen kannst! -- So, Gaston, jetzt bringst du unsere Mélanie ins Hotel, und du, Mélanie, kommst dann so um zehn oder halb elf zum Frühstück."

Abschiedsküßchen, Taxi, Hotel, Zimmer. Nachdem wir uns unter vielen Küssen ausgezogen und in enger Umarmung aufs Bett geworfen hatten, müssen wir gleich eingeschlafen sein, denn so fanden wir uns vor, als wir gegen halb ein Uhr aufwachten. Wir waren beide noch so sex-befriedigt, daß wir uns nur streichelten. Als aber Gaston gegen halb zwei zu Recht meinte, er solle jetzt wohl allmählich nach Hause gehen, überkam ihn doch die Begierde, und er nahm mich schnell und zart. Für einen weiteren Höhepunkt meinerseits reichte es nicht, aber ich ließ Gaston dies nicht merken, sondern sagte, während er sich hastig anzog:

"Dies war als krönender Tagesabschluß nochmal ein schönes Quaqui."

"Quaqui -- Quaqui -- ist das was lateinisches -- kenn ich gar nicht?"

"Altlatein -- vor den frühesten schriftlichen Zeugnissen -- es steht für Quasi-Quickie."

Es dauerte eine Weile, bis Gaston begriff; dann fragte er besorgt:

"Hast du nicht --"

Mit Schlafzimmerbklick fiel ich ihm ins Wort:

"Es ist alles in Ordnung! Geh nur, vielleicht mußt du zu Hause auch noch mal deinen Mann stehen."

Als Gaston dies nicht gleich verstand, machte ich von hinter der Tür, wo ich nackt stand, eine obszöne Geste und schob ihn auf den Gang. Als ich allein war, legte ich mich mit weit gespreizten Beinen aufs Bett, fingerte mich zum Höhepunkt und schlief gleich ein.

Am nächsten Morgen stand ich wieder vor der Frage: Wie sollte ich mich für den Stadtbummel mit Auguste anziehen, seriös oder sexy? Als Kompromiß wählte ich einen leichten hellblauen Sommerrock, der fast, aber auch nur sehr fast, bis zum Knie reichte, und eine weiße leichte Bluse, von deren eng gesetzten Knöpfen ich je nach Schicklichkeitsanforderung mehr oder weniger offen lassen konnte. Keinen BH -- oder doch lieber mit? Nein: Dann hätte ich mir höchstens zwei Knöpfe offenlassen können, und das bei der Hitze, also ohne BH.

Auguste hatte den Frühstückstisch auf der Terrasse fast fertig gerichtet. Sie ging oben ohne mit einem dunkelblauen Bikinihöschen.

"Zieh doch deine Bluse hier auch aus und verschwitz sie nicht. Hier kann uns praktisch niemand sehen, höchstens von einer Wohnung aus dem Block da hinten durch den schmalen Zwischenraum zwischen den beiden Bäumen."

So wippten unser beider nicht mehr so ganz taufrische Busen frei in der hellen Morgensonne, wenn wir uns Tee, Kaffee, Brot, Butter, Käse oder Honig zureichten.

Als wir fertig waren, räumte ich die Frühstückssachen in den Eisschrank, und Auguste ging sich anziehen. Sie erschien in einem schicken weißen Hosenanzug, die Hosen spannten sich vielleicht ein wenig zu eng um ihre fleischigen Schenkel.

"Kann ich so gehen?", fragte sie sicherheitshalber.

"Natürlich kannst du das, meinst du wegen hier?"

"Ja", hauchte Auguste, "ich weiß nicht und unser Arzt auch nicht, woher ich diese dicken Beine bekommen habe, das ist erst seit drei oder vier Jahren, und ich bin ja noch nicht ganz so weit."

"Meinst du die Menopause?"

"Was denn sonst?"

"Hast du etwa Angst davor?"

"Du nicht?"

"Nö!"

"Ich eigentlich auch nicht."

"Endlich freier Sex!"

"Na, du bist mir eine!"

"Man muß doch auch das Positive sehen! -- Aber jedenfalls: Natürlich kannst du so ausgehen."

"Aber einige meiner Hosen und auch Röcke, die ich immer gern angezogen haben, die kann ich jetzt nicht mehr tragen. Vielleicht passen sie dir, wir haben ja fast gleich lange Beine, du kannst nachher mal einiges anprobieren."

Der Stadtbummel mit Auguste war auch interessant, sie sah die Stadt aus einem anderen Blickwinkel als Gaston, gar nicht so sehr aus dem Blickwinkel einer Frau, aber aus dem einer Person mit sozialem Denken:

"Sieh mal, nirgends Abschrägungen für Rollstuhlfahrer, ihr seid da in Deutschland schon viel weiter."

Und die staubigen Straßen und das wenige Grün, aber natürlich auch die schönen alten Häuser und Kirchen.

"Würdest du lieber in Paris leben wollen?"

"Um Gottes willen!"

Wir landeten schließlich in Augustes Lieblingsboutique, wo sie mit Umarmung und Küßchen von der Chefin begrüßt wurde. Auguste war sehr um mein textiles Wohl bemüht. Als erstes meinte sie, ich müßte meinem Dieter doch etwas bieten und suchte mir eine schwarze spitzenbesetzte Reizwäschengarnitur aus. Dann zerrte sie mich zu den Sommerröcken.

"Du kannst doch noch auch kürzere Röcke tragen!"

"Aber wenn nicht Hosen, dann trage ich nur fast immer kurze Röcke und hab den ganzen Schrank voll davon. Ich würde mir gern mal wieder einen neuen langen weiten Rock kaufen."

"So was gibt es hier auch", sagte Auguste und führte mich etwas weiter.

In meiner Größe sah ich sofort einen weißen Plisseerock, nahm ihn in die Kabine, zog ihn an, ließ mich von Auguste und der Chefin bewundern, zog mich wieder um, kaufte den Rock auf der Stelle und ließ ihn mir einpacken.

"Wenn ich dich so sehe", sagte Auguste nachdenklich, "dann könnte ich auch mal so etwas anziehen. -- Haben Sie diesen Rock auch noch in meiner Größe?"

"Ich sehe hinten mal nach", sagte die Chefin diensteifrig, verschwand hinter einer Vorhangtür und kam nach einiger Zeit mit einem ebensolchen, für Auguste um ein Weniges weiteren Rock zurück. Auguste zog ihn in der Kabine an, kam heraus, betrachtete sich im Spiegel, fand sich selbst in diesem Rock überraschend elegant, auch ich fand Auguste elegant, aber es war mir nicht überraschend, und auch Auguste kaufte sich diesen Rock sofort.

"In diesen Röcken könnten wir als Schwestern durchgehen", meinte Auguste, als wir wieder auf der Straße standen, und wir neuen "Schwestern" küßten uns zur Verwunderung der Passanten.

Bei dem Eis, mit dem wir unsere neuen Errungenschaften feierten, alberten wir herum:

"Schwesterherz", sagte Auguste, "sollen wir uns nicht, wenn Gaston nachher nach Hause kommt, unsere neuen Röcke anziehen?"

"Und sehen, ob Gaston uns auseinanderhält?"

"Bestimmt nicht, der sieht immer nur auf die Beine und Röcke", lachte Auguste. "Viel vom Bein ist ja nicht zu sehen, und die Röcke sind die gleichen."

"Aber er ist ja ein lieber Kerl."

"Das ist er; ,il est un garçon à grosses couilles -- mais moi aussi, j'en ai profité` -- er ist ja, wie er ist, auch mit seinen Weibergeschichten, aber ich bin ja auch nicht gerade, was man sich unter einem Engel vorstellt."

"Ich finde, ihr paßt toll zusammen, fest gebunden, aber doch tolerant."

"So könnte man es nennen. Ich hab dir ja gesagt: Verlassen würde er mich nie."

"Ich will ihn dir ja auch gar nicht wegnehmen, das ist nur ein Ferienabenteuer für mich." Wohlweislich ließ ich seinen gestrigen halben Heiratsantrag unerwähnt, aber neugierig war ich schon, und so fuhr ich fort: "Wie ist eigentlich Nadine?"

"Ach die -- ,je ne sais pas ce que Gaston trouve à cette gonzasse sauf son con`; die ist so dumm, mit der kann man kein vernünftiges Wort reden außer über die Seifenopern, die sie immer im Fernsehen sieht, aber irgendwas muß sie haben, daß Gaston nicht von ihr loskommt. Serge findet sie auch furchtbar und hat letztes Jahr bei unserem Ausflug sogar darauf verzichtet, mit ihr in die Büsche zu verschwinden. Nadine war schwer beleidigt."

"Warum hast du denn vorgestern Serge zurückgepfiffen?"

"Hättest du ihn denn gern näher kennenlernen wollen?"

"Nicht unbedingt."

"Na also!"

Wir aßen unser schon fast völlig geschmolzenes Eis auf, dann sagte Auguste in zaghaftem Ton:

"Du, Schwesterchen --"

"Ja, ,ma soeur` --"

"Hattest du schon einmal eine Affäre mit einer Frau?"

"Ja, das hatte ich."

"Ich noch nicht. Wie war's denn?"

"Schön. Einfach schön. Eine Kollegin hat mich verführt, als wir bei einer Tagung im selben Zimmer schliefen. Ich würde sagen, es war nicht nur Sex, Hilde war -- und ist wohl noch -- eine ganz liebe Frau."

"Weiter war dann aber nichts?"

"Nein, es war auch nur eine Art Ferienabenteuer, aber eines, an das ich mich gern erinnere."

Wir vertieften dies Thema nicht weiter, sondern brachen nach Hause auf. Unterwegs aßen wir noch einen ,Hot dog`, wie auch die Franzosen sagen trotz allen Bemühungen des Kulturministeriums um die Reinhaltung der französischen Sprache, und zu Hause sanken wir erst einmal erschöpft in die Sessel. Ich stand als die jüngere noch einmal auf und brachte uns kaltes Mineralwasser aus dem Kühlschrank, und nachdem sie zwei Glas getrunken hatte, stand Auguste auf und verschwand mit den Worten: "Ich zieh mich mal um" ins Schlafzimmer.

War ich wirklich so sehr erstaunt, als sie bald darauf in durchbrochener Reizwäsche in der Tür erschien und fragte:

"Versuchen wir's mal, zeigst du mir's mal?"

Nein, so sehr überraschend kam das nicht. Schnell zog ich meine wenigen Kleidungsstücke aus, schmiß sie in eine Ecke und sagte:

"Ich sollte aber erst einmal den Schweiß abduschen -- oder sollen wir zusammen duschen?"

Das wollte Auguste nicht, sie legte sich schon aufs Bett und wartete, bis ich sehr bald aus dem Badezimmer erschien. Ich legte mich neben sie auf ihre rechte Seite, so daß ich sie wie die meisten meiner Liebhaber auf meiner Linken hatte, und wir begannen sofort mit einem zarten Liebesspiel. Ich tat alles, was ich von meinen männlichen Gespielen gerlernt hatte: Ich streichelte Auguste an allen Körperstellen, besonders an den gewissen, ich vergrub meinen Kopf in ihrem Busen, ich zeichnete ihre Rundungen nach, und auch Auguste tat Entsprechendes an mir. Langsam arbeiteten wir uns zum Zentrum vor, und dort angelangt, fragte Auguste verwundert:

",Est-ce que tu es circoncise?`"

",Non, ma chére, mais ma clitoris est très petite.`"

",Ton clitoris`", verbesserte mich Auguste mit einem Kuß, ",mais nous aussi disons ,clit`, substantif masculin.`"

",Clit masculin, mais queue feminin -- curieux --` "

"-- .correspondant aux personnes qui s'intéressent des parts respectives.`"

";Est-ce que tu t'intéresses des queues de tes amants -- ou davantage d'être caressée?`"

"-- ,davantage, tu as raison!`"

Nach kurzer Zeit konnte sie feststellen:

",Ton clit -- il croît!`"

Das merkte ich auch, und dazu trug bei, daß ich nun schon eine Weile ihren recht großen Knubbel mit zarten Fingern umkreiste. Auguste begann schwerer zu atmen, sie hauchte: ",Ne pas cesser, te prie!`", sie stönte, gab unartikulierte Lustlaute von sich, schließlich schrie sie auf, bäumte ihren Oberkörper auf, noch mehr Feuchtigkeit umgab meine Finger, sie wälzte sich zu mir, küßte mich wild und sagte, noch atemlos: ",Merci, ma soeur!`"

Dabei war sie noch immer an meiner viel kleineren Perle zugange, und ich wiederholte ihre Worte: ",Ne pas cesser!`" Ich genoß ihr zartes, aber aus Mangel an Erfahrung etwas ungeschicktes Streicheln, fügte Mund auf Mund zum Zungenkuß, konzentrierte mich auf meinen Anstieg kam alsbald ohne Lustschrei, schloß meine Schenkel um Augustes Hand und setzte den Kuß mit einem leichten Nicken fort.

Nachdem wir wieder zu Atem gekommen waren, legten wir uns entspannt nebeneinander, die Beine leicht, aber doch schon obszön, gespreizt, genossen, wie ein kühler Durchzug uns auch dorten umfächelte und hielten Händchen auf Augustes Stoppelfeld; ihre letzte Rasur lag wohl einige Tage zurück. Sollte es sein, daß sich Gaston mir zuliebe täglich oder sogar mehrmals täglich rasierte, denn ihn beziehungsweise seinen Venus- beziehungsweise seinen Marshügel kannte ich nur spiegelglatt.

So hingegossen erwischte uns Gaston, als er nach Hause kam. Auguste machte keinerlei Anstalten, eine anständigere Haltung einzunehmen, als sie Gastons Schlüssel in der Tür hörte. Gaston war ein bißchen -- ein ziemliches bißchen -- verwundert, als er uns so liegen sah, und Auguste sagte cool:

",Avant que tu poses des questions: nous avons fait l'amour!`"

"Ich hätte es auch nicht besser sagen können", ließ ich mich etwa fünf Minuten später vernehmen, als Gaston mit dem Staunen immer noch nicht fertig war.

Auguste ließ ihren Gaston nicht ganz so lange warten:

",Viens donc chez nous`", sagte sie, ",et montre ta puissance virile!`"

Es dauerte eine ziemliche Weile, bis Gaston begriff, was sich hier abspielte. Dann zog er sich schnell aus -- und blieb mit halber Erektion fragend stehen. Auguste drehte sich zur Seite, rollte sich zusammen, zog die Beine an und bot Gaston in drastischer Deutlichkeit ihre Spalte zwischen ihren Schenkeln dar. Sie mußte noch einmal ",Viens donc!`" sagen, bevor sich Gaston sich dazu bequemte, sich hinter sie zu legen und ihrem ehelichen Wunsch nachzukommen.

Ich wollte dezent verschwinden und die beiden allein lassen, aber Auguste flüsterte mir zu:

",Reste chez nous, te prie, Mélanie!`"

Und während sie sich mit seligem Gesichtsausdruck bedienen ließ, flüsterte sie noch:

",J'avais besoin de cet contrepoison -- excuse-moi, ma chère!`"

Gaston wandte auch mit seiner Auguste seine Kunst des bewegungsfreien Spritzens an. Ich konnte nur an Augustes hinschmelzendem Gesichtsausdruck merken, wann sie seinen Erguß spürte. Nur wenige Sekunden später wiederholte sie mit erstaunlich sachlichem Ton, aber mit einer Hand mich streichelnd, ihre Worte:

",Jamais Gaston ne m'abandonnera!`", und Gaston sekundierte mit einem ",Jamais!`"

Mir kamen die Tränen, und ich sagte:

"Ich will euch doch auch gar nicht auseinanderbringen."

",Je sais, entre-temps!`", sagte Auguste, und gab mir einen Kuß.

Sie brauchte nur eine kurze Erholungsphase, dann wurde sie sachlich, und sie fragte mich:

",Est-ce que tu as déja vu un couple foutant?`"

Gaston glaubte mir erklären zu müssen:

",Foutre` heißt fi --"

"Ich weiß, was ,foutre` heißt, ,faire l'amour` --"

"Warum läßt du mich nicht ausreden? Ich wollte dir nur noch sagen: heute sagt man ,baiser`, ,foutre` ist fast schon literarisch --"

",Tu exagères un peu`", warf Auguste lachend ein.

"-- aber es gibt natürlich auch dafür noch ganz andere Ausdrücke, ,tringler` par examp' und --"

",Ne pervertis pas notre Mélanie`", unterbrach ihn Auguste.

"Ich dachte, Mélanie wollte Französisch lernen --"

"-- ja -- schon -- aber -- aber lassen wir das -- um darauf zurückzukommen", nahm ich den Faden wieder auf, "nein, so etwas hab ich noch nicht gesehen -- oder -- nein, bei unseren Schüler- und Studentenfeten waren wir noch so schamvoll, ,que nous nous sommes retirés derrière les buissons`. Und ihr?"

",Nous aussi, nous n'avons jamais vu des couples baisants, moi, en tous cas, mais tu, Gaston tu as raconté d'un swingerclub à Bremen` --"

Gaston in einem Swingerclub! Was waren wir jungen Damen inclusive Trudi und mir damals noch für Klosterschülerinnen! Swingerclubs, das waren für uns weeß Knäppchen nicht mehr ganz unerfahrenen Dinger etwas wie von einem anderen Stern, nicht wie unsere heißen Jugendfeten, nein, gestandene Erwachsene bumsen durcheinander, das mußte doch furchtbar sein -- oder aber furchtbar geil? Wir tuschelten uns mal wieder die schauerlichsten Geschichten zu, bis ich in einem von Dieters Playboys diesen Witz fand, wodurch alle wir grünen "Mädchen" das ganze Swingerwesen wieder mit normalen Augen sagen: Frage: "Was ist Chaos?" Antwort: "Wenn beim Gruppensex der Unterste zum Telephon gerufen wird." Kommentar für die Anwendung im Geschichtsunterricht: Damals gab's noch keine Handys.

Nachdem mir dies durch den Kopf gewirbelt war, wagte ich zu bitten:

"Erzähl doch nochmal, bitte, Gaston!"

"Na, was soll ich erzählen? Viele Herren, wenig Damen, ,les hommes peuvent baiser, s'ils ont de la chance. Je n'avais pas de chance ce soir.`"

",Mon pauvre`", ließ sich Auguste vernehmen, ",mais au moins, tu as vu des couples en pleine action -- je me peux l'imaginer.`"

",Assez`", sagte Auguste nur wenige Sekunden später, ",je commencerai à préparer le dîner, et vous, vous pouvez faire ce que vous plaît -- mais non -- il serait mieux -- ne veux-tu pas dormir ici, Mélanie?`"

"Ja, aber, das Hotel --"

"Das ist eine prima Idee", sagte Gaston, "ich fahr dich schnell ins Hotel, du packst deinen Koffer, checkst aus und schläfst hier, und ich bringe Dich morgen früh zum Bahnhof."

"Tu das", pflichtete Auguste bei, "dann haben wir nachher mehr Ruhe beim Essen und bei der Musik -- du spielst uns heute doch noch was zum Anschied?"

"Ich kann ja mal nachdenken, was."

Auguste zog sich nur ihre Reizwäsche an und verschwand in die Küche. Wir anderen beiden mußten uns stadtmäßig anziehen, was aber auch nicht lange dauerte. Heute ließ es sich Gaston nicht nehmen, mich in seiner eigenen ,voiture` zum Hotel zu fahren.

Gaston -- was war mit ihm los? -- machte keine Anstalten, mit mir in mein Zimmer zu kommen, sondern fragte nur:

"Wie lange wirst Du etwa zum Kofferpacken brauchen?"

"Ich denke, in einer halben Stunde bin ich fertig."

"Dann warte ich so lange im Restaurant."

"Wie du meinst -- willst du nicht -- bist du krank?"

"Nein, aber wir -- wir sind ja dann alle bei uns zu Hause."

Aha, der Dreier sollte wohl fortgesetzt werden; ich konnte wohl annehmen, daß das mit Auguste abgestimmt war.

Ich ging also allein zu meinem Zimmer hoch, zog mich aus, wechselte zu einer der neuen sexy Wäschegarnituren, packte den Koffer, sah noch einmal auf den Zettel an der Tür, was das Zimmer pro Tag kostete, nahm aus meinem Portemonnaie die entsprechende Summe plus Reserve für die Extradienste, Mahlzeiten und Kühlboxinhalt, war nach achtundzwanzig Minuten fertig, ging mit dem Koffer die Treppe hinab und direkt zur Rezeption.

",Votre note a déja été payée`", sagte der Herr nur und machte eine minimale Kopfbewegung zur Restauranttür, in der gerade Gaston erschien.

Ich wußte nicht, was ich sagen sollte, mir war zum Heulen, und ich rauschte, ohne ein Wort zu sagen, aus der Hotelhalle und gab Gaston nicht einmal Gelegenheit, mir kofferbeladenem Weibe die Türe aufzuhalten. Ich hörte nur noch, wie der Herr an der Rezeption in verwundertem Ton ",Au revoir, Madame!`" sagte.

Draußen konnte ich nicht mehr an mich halten und schrie Gaston an:

"Wie konntest du das tun? Ich bin nicht so eine, die man -- der man den Beischlaf bezahlen müßte!"

Allerdings: mich mit einem Taxi zum Bahnhof fahren lassen und dort bis morgens und halb sechs auf meinen Zug warten, das wollte ich nun doch nicht, und so stieg ich schmollend in Gastons Auto, aber auf die Rückbank.

Zu Hause angekommen, half mir Gaston in ausgemachter Höflichkeit beim Aussteigen und trug meinen Koffer ins Haus. Ich rauschte nicht mehr, sondern ging in die Küche zu Auguste, fing an zu weinen und sagte:

"Das geht doch nicht, daß ich mir von Gaston das Hotel bezahlen lasse, ich bin doch keine -- keine --"

"-- ,femme facile`", sagte Auguste und umarmte und küßte mich, "nein, das bist du nicht, wirklich nicht, aber das haben wir, wir beide, ich und Gaston, so besprochen -- nimm es für Deine liebe Gesellschaft und vor allem für die Musik, ,non pour le coucher-ensemble -- tu es aussi gentille`", und fast unhörbar flüsterte sie mir ins Ohr: ",tu es un peu plus que seulement un con comme Nadine.`"

So ließ ich mir die Bezahlung der Rechnung doch gefallen, schmollte aus Prinzip noch ein wenig mit Gaston -- der hätte mir den Durandschen Familienbeschluß ja schließlich vorher sagen können, aber am festlichen Abschieds-Abendbrotstisch war mein Groll vollständig verflogen, und wir ließen uns die Herrlichkeiten gut schmecken.

Irgendwann an diesem Abend muß ich übrigens auch Dieter angerufen und ihm mit Flötentönen die Zeit der Ankunft meines Zuges durchgesagt haben.

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