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Reifeprüfung

Geschichte Info
Julia fühlt sich von Alexander vernachlässigt.
10.6k Wörter
4.65
14.9k
7
Geschichte hat keine Tags

Teil 1 der 2 teiligen Serie

Aktualisiert 03/22/2024
Erstellt 02/11/2024
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Allmählich legte sich der kühle Wind und wurde von einem lauen Lüftchen abgelöst. Die Sonnenstrahlen nahmen immer mehr und mehr an Kraft zu. Es wurde Sommer.

Seit unseren Wochen im Süden war inzwischen einige Zeit vergangen und vor allem die ersten Tage zeigten sich von ihrer unfreundlichsten Seite. Aus dem erwarteten Frühling wurde eine unangenehme Mischung aus Schnee, Matsch und nasskalter Luft. Durch die äußeren Bedingungen ließen wir uns viel schneller als gewollt in den Strudel des Alltags hineinziehen, als wir es uns vorgenommen hatten.

Unser Erlebnis am Wasserfall war aber immer noch präsent. An den ersten Wochenenden nach unserer Rückkehr gingen wir in Gedanken immer wieder zurück an den Ort, der uns einen verbotenen Raum zugänglich gemacht hatte. Wir waren uns einig, dass wir diese Türe nicht mehr verriegeln wollten. Ohne dass wir das Bedürfnis spürten, sich von nun ab regelmäßig mit jemand anderem austoben zu müssen, wollten wir uns diese Eventualität offen lassen. Um ehrlich zu sein, seit meinem Abenteuer mit Jubale gab es keinen neuen sexuellen Kontakt, außer zu meinem Ehemann. Viele verruchte Gedanken die wir uns in den letzten Jahren ausgemalt hatten, waren weg. Wo waren all die Bilder hingekommen?

Ohne es selbst wahrzunehmen, ließ sich Alexander immer mehr in diverse berufliche Projekte einbinden, die seine ganze Energie in Anspruch nahmen. Ob ich wollte oder nicht -- ich musste es akzeptieren und gewöhnte mich ein bisschen daran. Schon immer hatte er das Talent, dass er sich mit Themen beschäftigen musste, vor der sich andere frühzeitig verdrückten. Er war aber auch derjenige, der immer auf der Suche nach Lösungen für kleinere und größere Herausforderungen war.

So kam es, dass er mir vor ein paar Tagen erzählte, dass er sich um eine Bleibe für einen Praktikanten aus einer französischen Niederlassung seiner Firma kümmern wollte. Bei der Hotelbuchung wäre irgendetwas schiefgelaufen und der arme Kerl müsste nun für einige Zeit eine Unterkunft finden. Vermutlich hatte er gehofft, dass ich sofort vorschlage, dass wir doch ausreichend Platz hätten, aber so leicht wollte ich es ihm nicht machen. Nach einer intensiven Diskussion und dem Versprechen, dass sich das Büro weiter um eine geeignete Unterkunft bemühen würde, gab ich schließlich nach.

Natürlich haben wir mehr Platz als nötig und durch Alexanders stetigen Aufstieg in seiner Firma konnten wir uns auch hier ein bisschen Luxus aufbauen. All das wäre aber auch nicht ohne meine Opferbereitschaft möglich gewesen, denn ich muss sehr oft auf meinen Mann verzichten. In den letzten Wochen sogar viel öfter als normal. Seine vielen Geschäftsreisen ließen mich oft alleine in unserem kleinen Reich herumsitzen. War nun ein junger Gast im Haus, blieb mir wenigstens für diese einsamen Tage jemand mit dem ihm mich am Abend unterhalten konnte. Auch wenn so ein Jungspund kein Ersatz für meinen Mann war, gab es sicherlich ein paar nette Gesprächsthemen, die mich das Einerlei des Alltags etwas vergessen ließen.

Je näher der Tag der Anreise kam, umso mehr störte es mich aber dann doch, dass ich dem Hausgast zustimmte und sich ein völlig fremder Mensch in unserem Haus aufhalten durfte. Die Privatsphäre war erst einmal futsch, auch wenn man sich im Notfall aus dem Weg gehen konnte, ein paar Einschränkungen musste ich wohl in Kauf nehmen.

Da Alexander den jungen Mann selbst noch nicht kannte, gab es auch keine genaue Beschreibung, nur dass er als sehr begabt galt und aus einem kleinen Dort in der Normandie stammte, wo er bei seiner Mutter aufwuchs. Das waren wohl die Informationen, die er aus der Personalakte des Unternehmens entnommen hatte. „Typisch Mann -- mich hätten andere Dinge viel mehr interessiert. Das werde ich dann wohl selbst herausfinden müssen!" gab ich Alexander zu verstehen, weshalb mich so etwas in seinen Augen „Unwichtiges" auf die Palme brachte.

In den letzten Tagen vor seiner Anreise war unser französischer Besucher dann immer mehr DAS Gesprächsthema. Immer neue Fragen beschäftigten mich, auch hier war Alexander keine große Hilfe: „Wenn Du schon so viel fragst und über ihn wissen möchtest, freust Du Dich ja doch ein bisschen, dass wir einen Gast bekommen!" Alexander hatte mich ertappt. Je größer meine Bedenken wurden, umso interessierter war ich auch, wer dieser junge Mann war und wie die gemeinsame Zeit verlaufen würde. Ein Foto hätte mir ja auch schon mal geholfen doch auch meine heimliche Recherche auf Facebook war leider erfolglos.

Dann war der Moment der Ankunft gekommen. Es war Anfang Juni und ich saß mit einem kühlen Gin-Tonic und einer Zigarette auf unserer Terrasse. Es war einer dieser seltenen Tage an denen man sich am liebsten keinen Zentimeter bewegt. Das Thermometer hatte schon vor ein paar Stunden die 30 Grad-Marke überschritten. Selbst im Schatten war es kaum auszuhalten. Unter meinem überdimensional großen Sonnenschirm genoss ich die vereinzelten Windbrisen, die meinen Körper umschmeichelten und für wenige Sekunden für ein bisschen Abkühlung sorgten. So sehr ich mich noch vor kurzem nach wärmeren Temperaturen gesehnt hatte, der Übergang von Kalt auf Warm ging nun definitiv etwas zu schnell.

Von draußen hörte ich wie sich ein Motorengeräusch immer lauter unserem Grundstück näherte. Kurz darauf folgten männliche Stimmen und das Öffnen unserer Haustür. Alexander hatte früher Feierabend gemacht, um unseren Gast nach Hause zu bringen. Im Begleitschutz von Alexander stand plötzlich und junger, gutaussehender Mann vor mir. Wir stellten uns gegenseitig mit festem Händedruck vor und ich musterte ihn von oben bis unten. „Leonard", mit einem süßen französchen Akzent untermalt, passt sein Name zu ihm. Er ist einen guten Kopf größer als ich, hat strahlend blaue Augen, weiche und sehr gepflegte Hände. „Ein hübscher und sympathischer Kerl!" dachte ich mir.

Mit einer schüchternen Geste streichte er danach sein langes, dunkles Deckhaar zurück, das weich in sein Gesicht fiel. Ohne zu ahnen, wie sehr mich sein französcher Akzent um die Finger wickelte, fuhr er fort. „Merci für Ihre Hospitalité, isch offe isch mache keine großen Umstände für Sie?". Seine Stimme und sein Akzent streicheln meine Seele. „Bitte, nenne mich bei meinem Vornamen. Ich bin Julia und mache Dir keine Gedanken. Ich freue mich, dass Du uns für einige Zeit Gesellschaft leistest!" war meine Antwort und ich versuchte ihm dadurch seine eigenen Bedenken zu nehmen.

Gemeinsam schafften wir sein Gepäck nach oben und zeigten dem Neuankömmling sein Zimmer. Leonard schien mit seinem kleinen Reich zufrieden zu sein, sanft streifte er mit den Fingern um jedes Möbelstück. Fast zärtlich wanderten seine Hände um jedes Detail der Einrichtung.

Meine Bedenken waren innerhalb von Sekunden wie weggeblasen und ich lächelte still in mich hinein. Die Zeit mit ihm könnte doch ganz nett werden,...

Nachdem sich Leonard in seinem Zimmer eingerichtet und etwas frisch gemacht hatte, beschlossen wir, unser Abendessen ins Freie zu verlegen. Bei diesen Temperaturen war es draußen wesentlich angenehmer. Alexander warf den Grill an und kreierte seine neuesten Fleischvariationen. Mit einem kühlen Bier in der Hand ist es seine Art, von einem stressigen Arbeitstag abzuschalten. Leonard und ich gönnten uns ein Glas von dem französischen Rotwein, den mir der junge Mann als Gastgeschenk mitgebracht hatte. Er entspannte sichtbar als er immer mehr spürte dass wir ihn ganz zwanglos in unserer Mitte aufgenommen hatten. Wegen der noch immer hohen Temperaturen verzichtete ich darauf, mich „geschlossener" einzupacken und behielt mein etwas tiefer ausgeschnittenes Sommerkleid an. Amüsiert stellte ich fest, wie Leonard nach unserem 2. Glas immer wieder verstohlene Blick in meinen Ausschnitt warf. Normalerweise müsste ich mich darüber echauffieren, aber komischerweise machte es mich an diesem Abend eher stolz. In mich hinein schmunzelnd stellte ich fest: „Sexy mit 50 zu sein, fühlt sich besser an, als Sexy mit 20."

Die nächsten Tage vergingen wie im Flug. Es ist wohl normal, dass es ein bisschen gedauert hat, bis wir eine gewisse Alltagsroutine entwickelt haben. Leonard gab sich jedoch alle Mühe, sich in unsere häuslichen Abläufe einzufügen und schon schnell war er kein „fremder" Gast mehr. Vor allem an den Abenden, an denen Alexander wegen irgendwelcher geschäftlichen Themen erst spät nach Hause kam, fing ich an, die Gesellschaft dieses intelligenten jungen Mannes zu genießen.

Unsere Gespräche waren amüsant aber auch tiefsinnig. Ich war erstaunt, über welche Themen er sich Gedanken machte. Am 2. Abend erklärte er mir etwas schüchtern, dass ihn seine Freunde nur „Leon" nennen würden. Als ich ihn provokativ fragte, ob er mich zu seinen Freunden zählte, lief er rot an und versuchte sich aus der Situation heraus zu stottern. Alexander war indirekt sein Vorgesetzter und Leon wurde bewusst, dass er sich mit einer falschen Antwort unter Umständen in eine missliche Lage bringen konnte. Mir gefiel seine Reaktion vor allem deshalb, weil ich erkannte, wie leicht er zu verunsichern war. Trotzdem beruhigte ich ihn schnell und erklärte ihm, dass ich mich freute, wenn ich ihn von nun ab mit „Leon" ansprechen durfte.

Als ich damit begann den Abendtisch abzuräumen, ging er mir schnell zu Hand und übernahm dieses Amt dann ganz automatisch. Auch wenn es keinen großen Aufwand für mich bedeutete war es eine schöne Geste, die ich von nun an sehr genoss. Wenn Alexander später nach Hause kam, hatte er in der Regel schon mit seinen Kollegen oder Kunden zu Abend gegessen, so blieben nur noch 2 Weingläser am Tisch stehen, die für Leon und mich reserviert waren. Auch das wurde zur Tradition zwischen dem netten französischen Jungen und mir. Während ich jedes Wort, garniert mit diesem süßen französischen Akzent aufsaugte, kamen wir auf immer neue Themen. Unbewusst speicherte ich ganz besondere Auffälligkeiten ab. Beispielsweise seine Körpersprache, um gewisse Dinge besonders hervorzuheben. Dabei nahm ich die Sanftheit seiner Hände wahr. Seine kurz geschnittenen und gepflegten Fingernägel, keine Schwiele an der Innenfläche,.... Diese Hände haben ganz ganz sicher noch nie irgendeine harte Arbeit verrichtet.

Wahrscheinlich ist es in so einer Kennenlernphase normal, wenn man sein Gegenüber von mal zu mal genauer betrachtet. Seine vorwitzige Haarsträhne, die immer wieder nach vorne fällt. Manchmal spürte ich das Bedürfnis, sie ihm zurück zu streichen, kann meinen spontanen Impuls aber unterdrücken. Leon könnte es falsch verstehen und ich wollte ihn nicht ständig verunsichern, um mit seiner Schüchternheit zu spielen. Die gemeinsamen Tage wurden für mich immer angenehmer und das wollte ich nicht durch eine unüberlegte Handlung aufs Spiel setzen.

Auch wenn ich es immer wieder mal genoss, Zeit für mich selbst zu haben, wenn Alexander auf Geschäftsreise war oder später nach Hause kam, vermisste ich auch sehr oft seine Anwesenheit. Das wurde mir an den Abenden die ich alleine mit Leon verbrachte, umso bewusster.

Umso mehr gefiel es mir, wie meine Gespräche mit Leon immer weiter ausschweiften. Die Themen wurden privater. Er erzählte von seinem Leben in Frankreich, der Scheidung seiner Eltern, seinen Hobbies und dass er nur wenige gute Freunde habe. Er war sehr auf eine berufliche Karriere fokussiert. Ein bisschen hörte ich auch heraus, dass er Mädchen seines Alters gegenüber sehr schüchtern wäre. Auf meine direkte Frage, weshalb das so sei, ging er aber nicht weiter darauf ein und wechselte das Thema. Ich nahm mir vor, an seinem Selbstbewusstsein zu arbeiten.

Unsere gemeinsamen Abende veränderten auch etwas die täglichen Abläufe. Der Kleidungsstil im Haus wurde lockerer und wenn Leon nach seinen Arbeitstagen zurück war, ging er mir immer mehr zur Hand. Sobald ich in seiner Nähe auftauchte, strahlte mir sein Lächeln entgegen. Zwischendrin befürchtete ich immer wieder, dass sich Leon vielleicht doch nicht so wohl fühlen könnte bei uns. Wer in seinem Alter sitzt schon gerne jeden Abend mit etwas älteren Leuten herum und würde viel lieber das Nachtleben genießen. Da wir doch etwas außerhalb wohnen, ist der Weg in die Stadt etwas weit und der Rückweg nach dem ein oder anderen Drink auch nur mit dem teuren Taxi lösbar. Aus unseren Gesprächen wusste ich aber, dass er auch in Frankreich kein Partygänger war. So wie er sich jetzt von Tag zu Tag immer mehr öffnete, konnte ich diese Bendenken beruhigt ablegen.

Pünktlich zum Wochenende kam dann wieder einmal Alexander mit schlechten Nachrichten. Ein wichtiger Kunde im Ausland reklamierte irgendwelche technischen Themen, für die Alexanders Firma verantwortlich sei, diverse Videobesprechungen hätten keine Lösung gebracht und weil er der einzige wäre, der den Kunden davon überzeugen könnte, dass der Fehler eine andere Ursache hätte, ist eine längere Auslandsreise nötig. „Wann musst Du denn los?" fragte ich nach und in der Hoffnung, dass wir noch ein schönes gemeinsames Wochenende verbringen könnten, schockierte mich die Antwort. „Leider schon am Sonntagvormittag. Wegen den Flughafenstreiks nächstes Woche würde ich sonst einige wichtige Tage verlieren. Ich fürchte, dass ich mindestens eine Woche weg bin, da ich dort auch diverse Filialen unseres Kunden aufsuchen und deren Techniker nachschulen muss." Obwohl es nicht das erste Mal war, dass Alexander für einige Tage weg war, fühlte ich mich wie vor den Kopf gestoßen. Seit wir von unserem Urlaub zurück waren, vereinnahmte ihn sein Unternehmen immer mehr. Ich wünschte mir so sehr, dass wir wieder ein normaleres Leben führen konnten. Unser Lebensstandard, den wir uns von seinem Job leisten konnten, war nicht alles. Wenn Alexander von mindestens einer Woche sprach, konnte auch schnell mehr daraus werden. Nicht nur wegen der noch immer anhaltenden Hitzewelle und täglich neuen Wärmerekorden war die Luft zum Schneiden dick.

Leon bekam am Rande mit, dass etwas nicht stimmte und zog sich zurück. Am Samstag lieh er sich Alexanders Fahrrad aus und verbrachte den Tag an einem nahegelegenen See. Während ich den Sonntag damit beschäftigt war, Alexanders Klamotten für die Reise zu bügeln, verbrachte Alexander die ersten Stunden des „heiligen Sonntags" in seinem Arbeitszimmer und bereitete sich auf den Kundenbesuch vor. Trotz der angespannten Stimmung schafften wir es dann doch noch, die letzte Stunde harmonisch zu verbringen, ohne sich im Streit zu verabschieden. Pünktlich um 11 Uhr klingelte dann der Taxifahrer und holte meinen Mann in Richtung Flughafen ab. Als er weg war, tat mir Alexander leid. Man sah ihm den Stress der letzten Wochen an und diese Reise war alles andere als eine Erholungstour. Trotzdem mussten wir es doch endlich wieder hinbekommen, dass wir wieder mehr Zeit füreinander finden.

Waren es nur Alexanders viele geschäftliche Termine, die mich so störten?

Ich begann nachzudenken und je länger ich meine Gedanken kreisen ließ, umso klarer wurde mir, dass wir anfingen, an uns vorbei zu leben. Ich vermisste seine Aufmerksamkeit, Komplimente,...

Ich musste mit Alexander reden, wenn wir wieder alleine waren.

Trotz meines aufgestauten Frustes war es dieses Mal etwas anders. Unser junger Besucher konnte meinen Mann in keinster Weise ersetzen, aber er brachte Abwechslung in meinen Alltag, ging mir zur Hand und schaffte es, mich von meiner aktuellen Unzufriedenheit abzulenken.

Wo war er eigentlich? Seitdem Alexander abgereist war, hatte ich Leon nicht mehr gesehen. Bevor ich mir weiter darum Gedanken machte, beschloss ich mich um die Wäsche zu kümmern. Der Waschkorb war voll und wenn ich etwas nicht leiden konnte, dann unkontrollierbare Berge von Klamotten oder Unordnung.

Nachdem der erste Waschgang durch war, ging es darum die Unterwäsche zum Trocknen aufzuhängen. Fehlte da nicht etwas? Ich vermisste meinen schwarzen Slip mit der Strassblume. Es war nicht das erste Mal, dass unsere Waschmaschine etwas „verschluckte". Das „alte Ding" musste wohl endlich mal gegen eine Neue getauscht werden. Man hat so seine Lieblingsstücke und dieser Slip gehörte definitiv dazu. Wie ärgerlich!

Auf dem Rückweg aus dem Waschraum hörte ich Musik aus Leons Zimmer. „Eigenartig, warum er bei diesen Temperaturen nicht im Freien unterwegs ist. Die Luft im Haus ist ja bei verschlossenen Türen noch weniger auszuhalten. Seine Entscheidung!" dachte ich mir noch kurz und beschloss die Markise auf der Terrasse auszufahren. Als ich ins Freie hinausging, wusste ich im ersten Moment nicht, ob es drinnen nicht doch angenehmer war und konnte nun verstehen, warum sich Leon in sein Zimmer zurück zog. Bis die Markise für ein bisschen Abkühlung sorgte, liefen mir bereits Sturzbäche von Schweiß hinunter. Das einzige Haus von dem man in unseren Garten sehen konnte, gehörte einem älteren Herrn und Leon hatte sich in sein Zimmer zurückgezogen und hörte Musik. Was sprach also dagegen, sich etwas von den Klamotten zu entledigen und ein kühles Getränk zu genießen?

Ich ging also noch einmal zurück ins Schlafzimmer, zog mir meinen neuen Bikini an und nach einer kurzen Abkühlung unter unserer Gartendusche streckte mich auf einer unserer Liegen aus. Falls mich unser Nachbar beobachtete, war es mir egal. So hatte er vielleicht einen weiteren erfreulichen Tag in seinem Leben.

Ich musste wohl eingeschlafen sein. Als ich ein Geräusch hinter mir hörte, schrak ich zusammen und drehte mich ruckartig um und sah Leon in der Küche stehen. Nur in T-Shirt und Shorts bekleidet, bereitete er einen kleinen Snack vor. Der dünne Stoff seine Hose war weit geschnitten aber als ich ihn so beobachtete, fiel mir etwas sehr offenkundiges ins Auge. Eine große Beule zeigte nach vorne und offenbarte etwas, was mir erst in diesem Moment bewusst wurde. Zum ersten Mal nahm ich unseren jungen Gast als Mann wahr. Kurz darauf verließ er ohne sich umzudrehen die Küche. Was hatte ihn so erregt?

Als ich ein bisschen Tomate und Mozzarella in dünne Scheiben schnitt, erschien mir das kleine Zelt an Leons Hose noch einmal in meiner Gedankenwelt. Natürlich wusste ich dass er schon 21 Jahre alt war, aber bisher hatte ich ihn nicht als „richtigen Mann" wahrgenommen. Selbst sein spärlicher Bartwuchs, wenn er sich einmal nicht rasiert hatte, war eher ein dünner, weicher Flaum an seiner Haut. Die Größe der Ausbuchtung die sich unter dem Stoff verbarg, ließ jedoch das Gegenteil vermuten. Aus der Ferne betrachtet, war an dieser Stelle nichts Jugendliches mehr zu erkennen.

Während mir diese Bilder und Gedanken im Kopf kreisten, kam Leon um die Kurve und freute sich, dass ich unseren Abendsnack vorbereitet hatte. „Mhhhh, das ist für heute Abend das perfekte souper léger! Darf isch Dir noch etwas behilflisch sein?" Mit einem innerlichen Grinsen sah ich noch einmal zwischen seine Lenden und malte mir die Größe seines jugendlichen Schwanzes aus. War ich es, die ihn so gereizt hatte? In meinen Gedanken entwarf ich ein Spiel, um das herauszufinden.

Bevor es aber dazu kam, musste erst einmal das Essen aufgetragen werden. „Es wäre sehr lieb Leon, wenn Du Dich um den Wein kümmern könntest? Lass uns doch draußen essen!" Leon öffnete einen tiefroten Cuvée aus besonders erlesenen Trauben, füllte unsere 2 Gläser ein und half mir danach den Tisch einzudecken. Dass sich unsere Körper das ein oder andere mal streiften war eigentlich normal, dieses Mal nahm ich es aber anders wahr, als in den Tagen zuvor. Bei jeder Berührung bereitete sich in mir ein leicht wohliges Gefühl aus. Ich ertappte mich auch dabei, diese Berührungen etwas zu provozieren.

Obwohl der abendliche Snack nichts außergewöhnliches war, genossen wir die laute Sommernacht und leerten 3 Gläser Wein, bevor wir zu Bett gingen.

Wie schon in den letzten heißen Sommernächten verzichtete ich auf jeglichen überflüssigen Stoff und streckte mich auf meinem Bett aus. Ein bisschen spürte ich den Wein, der mir in den Kopf stieg. In meinen leicht beschwipsten Gedanken sah ich noch einmal Leon mit seiner Erektion in der Küche stehen und erschrocken stellte ich fest, dass mein Schritt feucht wurde. Wie konnte es sein dass mich ein so junger Mann erregte? Dieses Bild erschien immer intensiver vor mir und ich versuchte mir vorzustellen, wie es wäre von seinen jugendlichen Lippen geküsst zu werden. Je mehr ich mich auf die moralischen Werte besinnen wollte, umso verruchter wurden meine Gedanken. „Wie es sich wohl anfühlt, diese weichen Händen auf meinem nackten Körper zu spüren?" Meine Fantasien schweiften immer weiter ab und der Drang mich dabei zu berühren nahm von Sekunde zu Sekunde zu. Bevor ich jedoch selbst Hand anlegte, überkam mich ein tiefer Schlaf.