Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Sabine 05: Liana

ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier

„Ach, ich denke 30 Minuten wäre zur Demonstration OK. Du hast bei mir schon länger ausgehalten." Andrew sah zu Liana „Oder wie siehst du das?"

„OK." Sie verband ein Seil mit dem Hocker, führte es über eine Öse an die Wand und hängte ein Gewicht daran. Anschließend zog sie Sonya soweit hoch, dass sie nur noch auf den Zehenspitzen balancierte.

„Sobald deine Beinmuskeln nachlassen, zieht es den Hocker weg und du hängst. Also, es liegt ganz bei dir, wie schlimm es wird." sagte Liana ihr.

Die Seile waren nun strammer und sie fühlte die Belastung. Und die Knoten waren nun wirklich unangenehm. Nach knapp 10 Minuten war es vorbei und ihre Beinmuskeln gaben nach. Der Hocker rutschte, sie konnte ihn nur knapp halten. Kurz darauf war er weg und sie hing frei.

Ziemlich schnell war sie damit beschäftigt, die Schmerzen wegzuatmen. Jede Bewegung, die sie versuchte, verursachte zusätzliche Schmerzen.

Andreas betrachtete Sonya. Da lief nichts unnormal blau an, alles war warm, als er nachfühlte. Er nickte anerkennend. „Schöne Lösung. Könnte sie auf den Zehenspitzen stehen, wäre es viel angenehmer."

„Angenehmer???" stöhnte Sonya.

„Nicht wirklich. Es würde nur länger dauern." meinte Liana. „Glaub mir, als Physiotherapeutin kenne ich mich mit Verspannungen aus." Dann, zu Sonya „Nicht wahr?"

Sonya nickte, soweit sie konnte.

„Es wirkt, du hast Schmerzen und du willst, dass es aufhört, stimmt's?" fragte Liana. Sie ließ Sonya nicht aus den Augen. Diese nickte. „Dann musst du mir einfach nur einen Wunsch gewähren!"

„Welchen?"

„Wenn du es wüsstest, wäre es ja keine Überraschung für dich. Aber ich mache es dir einfach. Nach der Zeit erlöse ich dich. Oder früher, wenn ich einen freien Wunsch bekomme." Sie blickte ihr in die Augen. „Es könnte eine Tasse Kaffee sein. Oder der Wunsch, dich hier später nochmal eine Stunde hängen zu lassen. Vielleicht ist es auch nur ein kleiner Orgasmus, oder aber ich will sehen, wie du dich hältst, wenn ich dir den Hintern mit einer Tawse verstrieme. Schwierig, nicht wahr?" Sie sagte es ganz liebenswürdig.

‚Die Kleine ist gut.' dachte Sonya. Sie stellte ihr ein frühes Ende in Aussicht, unter unbekannten Bedingungen. Inzwischen schwitzte sie leicht, und ihre Muskeln schmerzten auch schon. Ihr Zeitgefühl war schon weg. Sie riss sich zusammen, gab dann aber gefühlt nach nur wenigen Minuten auf und riskierte es. „Ich erfülle dir einen Wunsch." Es war in der 28. Minute.

Es dauerte keine 2 Minuten, dann lag sie auf der gepolsterten Liege. Liana hatte Andreas gebeten Getränke und ein paar Snacks besorgen. Sonya hatte die Augen geschlossen. „Das wird heute nichts mehr mit deiner Bondage, ich kann mich kaum bewegen!"

„Warte ab." antwortete Liana und begann mit Sonyas Behandlung. Sie nahm sich Sonya vor und stellte ihre Beweglichkeit wieder her. 30 Minuten später waren die Schmerzen und Verspannungen fast völlig gewichen.

„Wow, das hätte ich nicht gedacht." meinte Sonya ehrlich erstaunt. „Und was ist nun dein Wunsch?"

Liana grinste sie frech an. „Ach, wir bleiben ja überraschend bis morgen Mittag, und ich will einfach nicht alleine sein heute Nacht und jemanden in meiner Nähe haben. Mehr nicht."

„Das hättest du auch so haben können." grinste Sonya zurück.

„Schon, aber so machte es mehr Spaß. Aber, im Ernst: Wenn du keine Lust hast, oder Termine, ist das OK. Es war ja mehr oder weniger erpresst."

„Ach was, das ist in Ordnung." Sonya lächelte sie offen an. „Ich nehme deinen Wunsch als Kompliment."

„Was ist ein Kompliment?" fragte Andrew, der zurück war.

„Lianas Wunsch. Sie will nur etwas Gesellschaft haben heute Abend."

„Ah. Klar." Dann: „Wie fühlst du dich?"

„Gut" antwortete Sonya. „Sie hat alle Verspannungen ziemlich wegmassiert. Wenn ich mich etwas ausgeruht habe, bin ich wieder fit. Und dann bin ich dran, sie zu fesseln." Sie stellte sich hin und drehte sich. „Nur deutliche Abdrücke der Seile. So, wie es sich angefühlt hatte, müsste ich blaue Flecken haben oder so. Du bist wirklich gut, Liana."

„Danke. Etwas Muskelkater wird aber unvermeidlich sein, je nach Kondition. Aber dann bin ich wieder weg." Sie blickte Sonya ziemlich unschuldig an, als sie das erwähnte.

Sonya wollte sich noch etwas bewegen, um wieder richtig beweglich zu werden. Sie führte Liana bei der Gelegenheit durch das Hofgut. Anstatt den Bademantel anzuziehen hatte sie sich schnell hohe Schuhe und einen fast durchsichtigen Slip aus schwarzer Spitze besorgt, ein Hauch von nichts auf ihrer Haut. „So sieht man die Abdrücke besser." meinte sie zu Liana. Und sie hatte Recht, es sah erotisch aus. Der blaue Slip zeigte sehr deutlich Sonyas Erregung durch die Fesselspiele über den halben Tag. Und die letzte Bondage hatte daran nichts geändert, im Gegenteil. Darauf angesprochen meinte sie nur „klar macht mich das heiß. Ich stehe dazu. Und -- was mich genauso sehr erregt wie das Gefesseltwerden heute, ist die Vorfreude auf das, was ich mit dir vorhabe."

„Auch die strenge Fesselung am Ende?" fragte Liana.

„Oh ja, ganz besonders die. Es war neu, und" Sonya zwinkerte ihr zu „weil du es warst. In meinem Alter, neu und begabt, und eine Freundin von Lady Eloise. Du hast mich in dem Wissen, dass ich nachher irgendwas mit dir machen werde, in die Strafbondage gesteckt. Gib es zu, es hat dich auch erregt, mich so zu sehen."

„War das so deutlich?" fragte Liana.

„Dein Slip war ein bisschen verfärbt, als ich noch stand, und nass, als ich hing."

Liana gefiel die Idee, so knapp bekleidet zu sein und bekam ein schreiend rosa Spitzenhöschen, dass sündig erotisch an ihr wirkte (und perfekt mit Sonyas Haaren harmonierte) und schwarze Schuhe mit nicht ganz so hohen Absätzen. Liana entdeckte ein Halsband aus rotem Samt mit einer dünnen roten Leine aus Leder, das sie Sonya anlegte und sie daran führte. Sie zogen einige interessierte Blicke auf sich bei ihrer Tour. Madame Eva, die gerade jemanden empfang, lächelte, als sie vorbei gingen.

Sie setzten sich an die Bar und bestellten sich zwei Portionen Pommes und O-Saft dazu. Als sie die Bar verließen, hatte Liana das Halsband an. Sie waren die ganze Zeit gut gelaunt und lachten viel.

Sonya führte sie in einen anderen Raum. Von der Decke hing ein Seil mit einer Stange.

„Bereit? Wenn du nicht willst, sag es jetzt. Ich höre hierbei nicht mittendrin auf." Sonya sah sie an. „Ich würde es dir nicht übel nehmen und bliebe trotzdem bei dir."

„Nein, ich habe es versprochen und will es auch so." meinte Liana gut gelaunt.

Sonya legte ihr eine stramme Brustbondage an. An jeder Brust waren oben Seile als Schlaufe herausgeführt. Liana zog die Luft scharf ein, als Sonya mehrfach fest nachzog, aber sie blieb ansonsten ruhig. Der schmerzhafte Druck, den die beiden nun kugelförmigen Brüste nun aussandten war wirklich nicht zu ignorieren und würde sicher schnell stärker.

Sonya ließ die Stange herab, bis Liana sie mit leicht angewinkelten Armen greifen konnte. Dann verband Sonya die Schlaufen damit.

Liana hielt sich mit den Händen an der Stange fest. Sie wusste nicht, wohin damit. Als Sonya anfing, die Hände an die Stange zu fixieren meinte sie „Moment". Sonya hielt mit einem Stirnrunzeln inne. Liana ging mit den Fingern durch ihre Spalte. „Ich bin klatschnass, Sonya." Sie legte die Hand wieder zurück. „Danke, ich wollte nur wissen, ob ich richtig fühle." Liana schloss die Augen und konzentrierte sich auf ihren Körper.

Nachdem ihre Hände ebenfalls mit Seilen bewegungslos an der Stange fixiert waren, nahm Sonya die kleine Fernbedienung und sie wurde langsam angehoben, bis sie nur noch auf ihren Fußballen stand. Sie zog sich mit den Armen hoch, um Zug aus ihrer Brust zu nehmen. Dabei berührten nur noch ihre Zehenspitzen den Boden.

„Sobald deine Arme ermüden, wirst du absinken und ein ordentlicher Teil deines Gewichts an deinen Brüsten hängen. Nach kurzer Zeit wirst du wieder versuchen, dich hoch zu ziehen. Es wird sehr schmerzhaft auf Dauer. Ich denke, die 30 Minuten, die du mir zugestanden hast, passen hier auch."

Sonya stellte sich vor sie und kam ihr näher. Ihre Lippen berührten sich. Die Berührung schickte einen kleinen Schauer durch Liana. „Du kannst es auch abkürzen. 2 Minute frei hängen erlösen dich."

Liana war gut in Form. Durch Beruf und Training hatte sie viel Kraft und Ausdauer in Armen und Oberkörper. Sie hielt sich lange oben und pendelte den Rest der Zeit immer wieder zwischen Armen und Brüsten. Der Schmerz war wirklich sehr präsent, aber sie hielt ihn aus. Sie zwang sich dazu. Die Möglichkeit, abzubrechen war immer vor ihren Augen, aber sie war zu stur. Dabei war sie eigentlich neugierig. Der Schmerz wäre bestimmt bestialisch, aber trotzdem... der Druck vertrieb jedes Zeitgefühl. Aber sie zwang sich, es durchzuhalten, auch weil sie wissen wollte, ob sie es konnte.

„Wow, du hast die volle Zeit durchgehalten. Da hätte ich voll dagegen gewettet." Sonya nickte anerkennend und ließ sie ab.

„Warte." Liana sah sie an. „Zieh mich hoch. Ich will es wissen."

„Was?" Sonya runzelte die Stirn. War es das, was sie dachte?

„Wie es sich anfühlt. Ich könnte es nie mit jemandem tun, wenn ich es nicht selbst erlebt habe." Liana blickte Sonya an. „außerdem bin ich, glaube ich, ziemlich geil. 2 Minuten?"

Sonya zog sie hoch. 2 Minuten waren eine lange Zeit.

‚Was hat mich da nur geritten?' war das letzte, was Liana dachte, bevor der Schmerz geradezu absurde Ausmaße annahm. Reflexhaft zog sie sich hoch und nahm den Zug aus ihrer Brust. Mit äußerster Mühe schaffte sie es, ihre Arme wieder locker zu lassen, sie wollte es doch aushalten! Ihre Brüste brannten, als ob glühendes Kupfer darüber ausgegossen würde. 2 Minuten waren viel zu lang! Da war kein Platz mehr für Lust und Geilheit. Hatte sie geschrien? Der Schmerz ließ nach... nein, es waren ihre Arme. Sie ließ sofort wieder locker, der Schmerz erfüllte wieder ihr Bewusstsein. Sie zog sich wieder hoch und ließ sie da, ein Reflex, den sie nicht wirklich unterdrücken konnte. Dann fühlte sie eine Berührung. Sie wurde angehoben, der Zug war auf einmal weg, als Sonya ihr die Seile mit ein paar schnellen Bewegungen abnahm. Als das Blut wieder zirkulierte schrie sie auf vor Schmerz. Sterne tanzten vor ihren Augen.

Die Schmerzwellen verebbten, und es kam süße Lust in ihr auf. Sie konnte es erst gar nicht zuordnen, dann realisierte sie, dass es Sonyas Zunge zwischen ihren Beinen war. Es war schön!

Sonya wusste, wie es sich anfühlt. Es war unglaublich, mit welcher Willensanstrengung Liana ihre Arme immer wieder locker ließ, um den Schmerz zu spüren. Sie nahm einen Hocker und stellte ihn vor Liana. Anschließend löste sie die Knoten und zog die Seile in Sekunden ab. Das war der erste laute Schrei, den sie von Liana hörte.

Dann setzte sie sich unter Lianas Beine, so dass ihre Beine über ihre Schultern glitten. Lianas Spalte war nun direkt vor ihrem Gesicht. Ihre linke umfasste Lianas Hintern und ihre Zunge glitt heraus in Lianas nasse Vulva. Nun hielt sie Liana mit beiden Händen fest, während ihr Mund ihr Geschlecht verwöhnte. Liana hatte recht, sie war wirklich stark erregt. Ihr Körper wusste es, aber ihr Geist hing noch hinterher. Und das änderte sich gerade. Nach einer Weile kam Liana mit einem weiteren Aufschrei, diesmal war es pure Lust.

Sie verbrachten die Nacht miteinander, allerdings anders, als Liana es ursprünglich gedacht hatte. Das Bett war groß und komfortabel und sie waren beide noch heiß vom vergangenen Tag. Nunja, das ließ sich ja miteinander im Laufe der Nacht abbauen. Irgendwann schliefen sie aneinandergekuschelt ein.

Zum Frühstück tauchten sie frisch geduscht in Seidenkimonos auf. Das erschien ihnen angenehmer als in Jeans und T-Shirt. Sie setzten sich an den Tisch neben Madame Eva und Lady Eloise.

„Ihr müsst ein wenig aufpassen. Mache Gäste kommen nicht gut damit klar, wenn ihr übergangslos switcht und dabei Witze macht und lacht." meinte Madame Eva. „Vor allem die, die eine 24/7 Beziehung haben oder ein entsprechendes Arrangement für ihre Zeit hier. Intoleranz wird hier nicht geduldet, jeder soll machen, wie er oder sie will. Aber man muss auch nicht übermäßig provozieren."

Liana und Sonya blieben nach diesem Tag befreundet und trafen sich regelmäßig für Spiele miteinander, oder auch gemeinsame Shows, oder andere, etwas speziellere Anlässe, in denen meist Liana die Femdom war.

Liana hatte nach einer Weile einen kleinen Stamm an Kunden. Sie hasste diesen Begriff, aber was waren sie sonst? Sie zahlten schließlich dafür, dass sie sich in zuverlässige Hände begeben konnten, um sich eine Weile ihren Phantasien hinzugeben, oder die Kontrolle abzugeben und die Last der Verantwortung abzustreifen. Und -- es gab so gut wie keinen direkten Körperkontakt, von Verkehr ganz zu schweigen. Handschuhe waren ein fester Bestandteil ihres Outfits und ihrer Sessions. Einen Sub mit Handschuhen zum Orgasmus zu wichsen oder mit einem Dildo zu penetrieren war kein Verkehr in ihren Augen.

Reine Bondagesessions waren anders. Da die selten völlig nackt abliefen, und ein Höhepunkt üblicherweise kein Bestandteil war, verzichtete sie dann auf Handschuhe. Gerade diese Kunden waren die treuesten. Sie erfasste meist nach wenigen Augenblicken in der Besprechung, was sie sich wünschten, oder besser gesagt brauchten.

Aber, wie so oft, gab es auch hier die eine Ausnahme. Etwa ein Jahr nach ihrer Zeit bei Lady Eloise war sie für ein Wochenende als Physiotherapeutin für eine Veranstaltung in einem Golfresort. Es war ein exklusives Treffen, und Golf war nur eine Nebenbeschäftigung. Ansonsten ging es um... tja, Geschäft, Geld, und durchaus auch handfeste Sportarten und etwas Angeberei. Sie ließ sich das nicht entgehen, seit sie kurz vor Ende ihrer Ausbildung dorthin mitgenommen wurde. Entgegen des Tipps ihres Chefs trat sie dort in einem sehr schicken, ihre weibliche Figur betonenden, aber trotzdem strengen weißen Dress auf, der überaus deutlich „rühr mich an und ich breche dir einen Finger" sagte. Er war sauteuer, aber sie musste ihn haben. Sie sah so etwas ähnliches zufällig in einem Sexshop und fragte sich durch, bis sie bei dem Schneider landete, der den Dress entworfen hatte. Der war leicht verwundert, dass sie so etwas nicht für einen Fetisch wollte, sondern tatsächlich für ihren Job als spezielleres Outfit. Er entwarf einen berufstauglichen Dress und fertigte ihn für sie in doppelter Ausführung an, und sie bereute diese Ausgabe nicht einen Moment.

Er war weiß mit farblich fein abgesetzten Kanten, streng und perfekt funktional für sie als Physiotherapeutin. Dazu ihre langen dunkelblonden Haare mit bunten Strähnen, es war eine Mischung aus „Sex sells" und Kompetenz, die sie ausstrahlte. Entfernt schimmerte die Domina bereits durch, aber das erkannte sie damals noch nicht. Nach ihrer „Weiterbildung" ließ sie sich eine in dieser Hinsicht etwas verbesserte Version anfertigen.

Bevor der erste Tag vorbei war, hatte sie bereits die Buchung für die nächste Veranstaltung, und das als Auszubildende. Seitdem fehlte sie nie. Manche Gäste kamen nur auf eine Massage, andere musste sie nach einem harten sportlichen Wettkampf wieder gangbar machen, wie sie es ab und zu ausdrückte.

Die Veranstaltung war äußerst gut bezahlt, weit über dem normalen Satz. Dafür ging ihr Einsatz bis in den späten Abend. Da sie zu dritt waren, wurde es abends für alle ruhiger. Sie bekam eine Anfrage für Mitternacht. Das war zwar außerhalb der verpflichteten Zeit, aber auch nicht ungewöhnlich. Sie konnte, musste aber nicht zusagen. Der Gast legte aufgrund der späten Zeit noch einen Bonus obenauf und wollte speziell sie.

Sie ging in den Raum. Er war schon da und sah leicht verbeult aus. „Ein Wettkampf im Parcours. Ich werde mit Mitte 40 wohl langsam zu alt für so etwas." meinte er lapidar. Er hatte sich bis an seine Grenze belastet, vermutlich auch darüber hinaus, und nun wollte er für den nächsten Tag einigermaßen fit sein. Liana begann.

Mittendrin sagte er „Miss Clara?". Nunja, das musste kommen, einer ihrer Kunden war auch hier. Er hat einen Termin am nächsten Tag gebucht und sie würde darauf achten, dass er ihre Rollen achtete, ansonsten könnte er sich beides in die Haare schmieren. Und Miss Clara wollte er sicherlich nicht ersetzen müssen.

„Nicht heute, nicht hier!" Sie blieb ganz die Physiotherapeutin. ‚muss das jetzt sein, um diese Zeit?' fragte sie sich. Andererseits war es jetzt ruhig und er traute sich vielleicht erst dann.

Er wollte sich umdrehen. Sie hielt ihn fest. „Entspannen Sie sich. Ich bin jetzt Liana. Wir reden, wenn wir hiermit fertig sind, nicht früher!" Er nickte und entspannte sich wieder.

Als sie fertig war, wies sie auf zwei Stühle. „Ja, ich bin auch Miss Clara. Ist das ein Problem für Sie? Ich trenne diese beiden Seiten sehr streng."

„Nein, kein Problem, sonst wäre ich nicht hier um diese Zeit. Ein Bekannter hat von Ihren Bondagekünsten geschwärmt." er atmete tief durch. „Es geht jedoch nicht um mich." meinte er.

Liana hob fragend die Augenbrauen. „Um wen geht es dann?"

„Um meine Frau Charlotte."

Er erzählte von dem Wunsch seiner Frau, gefesselt zu sein. Eigentlich gefesselt genommen zu werden, aber das kam nicht in Frage. Ihre erste Liebe hatte sie immer wieder gefesselt und sie genoss es jedesmal. Nach der Geburt ihrer Tochter ging die Ehe in die Brüche, mit 23 Jahren wurde sie zur alleinerziehenden Mutter. Er bekam am Rande mit, dass einer seiner Geschäftsführer sie wegen ihres Kindes unter Druck setzte und los werden wollte, da sie nicht von ihrer Teilzeitstelle zurück auf Vollzeit wechseln wollte und auch gelegentlich wegen ihrer Tochter ohne Vorwarnzeit fehlte. Nicht ungewöhnlich bei Vorschulkindern. Ihre Priorität war klar ihr Kind.

Seine Priorität war, den Geschäftsführer mit Nachdruck zu entsorgen. Er sorgte auch dafür, dass er in der Umgebung keinen guten Job mehr in dieser Position bekam. Dazu nahm er sich selbst den halben Tag Zeit, er statuierte sozusagen ein Exempel. Am späten Nachmittag fuhr er zu seiner Angestellten nach Hause, mit einem Blumenstrauß und einer Entschuldigung. Sie war am Boden zerstört nach den Anrufen ihres Chefs, dass der „Big Boss" persönlich zu ihr kam und erwartete das Schlimmste, als er vor ihr stand. Charlotte brach in Tränen aus, als sie realisierte, dass ihr oberster Boss sich persönlich bei ihr entschuldigte. Ein halbes Jahr später zogen die beiden bei ihm ein. Er bemühte sich, der Tochter einen guten Vaterersatz zu geben, und heiratete bald darauf Charlotte. Bald darauf schenkte Charlotte ihm zwei Söhne. Sie waren im Großen und Ganzen glücklich und er beschrieb ihre Ehe als gut. Der Sex war gut und regelmäßig, auch wenn alles inzwischen routiniert ablief und überall ein wenig Spannung fehlte.

Er sprach recht offen und ruhig mit Liana. Ihre beiden Persönlichkeiten, oder Berufe -- wie man es sehen wollte -- hatten Diskretion als Basis. Außerdem musste sie ja wissen, worum es ging.

„Sehen Sie, Charlotte hat in all den Jahren nur einmal einen Wunsch geäußert, den ich nicht erfüllen konnte. Sie wünscht sich eine feste Fesselung. Ich versuchte es, aber ich bringe es nicht fertig. Nicht körperlich, sondern psychisch. Der Gedanke, sie zu fesseln ist mir zuwider."

„Und hier komme ich ins Spiel." stellte Liana freundlich fest. „Was haben Sie sich vorgestellt?"

„Ehrlich? Ich weiß es nicht. Ein Mann kommt nicht in Frage. Für uns beide." meinte er. „Ich weiß nicht, ob ich das könnte, und sie will es auch gar nicht."

„Das ist verständlich." Dann, mit einem Stirnrunzeln fragte sie „Warum fragt ihre Frau nicht? Wenn ich mich recht an den Namen erinnere, war sie heute Mittag bei mir."

Er lächelte. „Meine einzige Bedingung ist, dass ich mir ansehe, von wem sie sich fesseln lassen möchte. Ich muss sicher sein, dass sie in guten Händen ist." Er sah ihr direkt in die Augen. „Und ich glaube, das ist sie bei Ihnen." Dann noch, schnell mit erhobenen Händen hinterhergeschoben „Ich will gar nicht dabei sein. Auch wenn es ein erotischer Anblick bei anderen sein könnte, bei meiner eigenen Frau könnte ich nicht zusehen!"