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Samira 07 Schockmomente

Geschichte Info
Nachwehen von der Messe und ein alter Bekannter spielt mit.
14.6k Wörter
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5.5k
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Vorwort

Nach längerer Pause nun die Fortsetzung, wie zuvor bedanke ich mich für die vorangegangen Bewertungen. Sie geben Motivation an der Geschichte fest zu halten, auch wenn mich offen gestanden ab und an die Muse verlassen hat, und es verdammt schwer sein kann, glaubwürdige Handlungsstränge zu kreieren.

Nichtsdestotrotz ist es weiterhin eine fiktive Geschichte, einzige Ausnahme, das in diesem Teil der Geschichte vorkommende Beratungs-Zentrum SOPHIE und die Musik-Titel wie auch Interpreten gibt es tatsächlich.

Tatsächlich habe ich einen „roten Faden" im Kopf, welcher ja in der Anfangssequenz des ersten Teils gipfeln soll, dieser Faden verblasst jedoch stellenweise zu zart-rosa, darum wäre ich der interessierten Leserschaft dankbar für mögliche Szenen oder Charakter-Entwicklungen, die Ihr vielleicht gern in der Geschichte lesen oder finden würdet.

Mit Dank im Voraus und wünsche gute Unterhaltung ;-)

- -:- -

Ein sanftes Rütteln an meiner Schulter „Glitzerhase ... Aufstehen, Uni" flüstert mir Schnucki ins Ohr.

„Mmmhm .." grummle ich ein wenig grantig, aus dem wohligen Schlaf gerissen zu werden, löse ich die Umarmung um Lisas Brust, roll mich auf den Rücken, blinzelnd, schlaftrunken, blick ich in Sevils Gesicht.

„Komm schon, auf mit Dir" flüstert sie drängend, immer noch kaum hörbar.

Gähnend lass ich meine Füße über die Bettkante hängen, stehe widerwillig auf und folge Sevil schlurfend, Augen reibend in die Küche. Dort empfängt mich ein angenehmer Kaffeeduft und Sevil stellt mir eine gefüllte Tasse auf den Esstisch, wo immer noch unsere ´Beute´ vom Wochenende steht.

Unwillig lass ich mich auf einen Sessel nieder, das war auf alle Fälle eine zu kurze Nacht und bin versucht, den Kopf auf meiner rechten Handfläche abgestützt, wieder ins Land der Träume abzudriften.

„Nichts da, munter werden, Du Langschläferin" gibt mir Schnucki einen schnellen Kuss auf die Wange, der mich ein wenig aus meiner Lethargie raus reißt. Während ich den ersten Schluck mache, schließt Sevil leise die Tür zu Julias Zimmer.

„Ich glaub, ich mach heute blau" grummle ich ins Porzellan.

„Gut, dann hilf mir wenigstens nach der Dusche mit der Verzierung von der Torte." erwidert sie mit einem gewissen Nachdruck „Die soll fertig sein wenn Julia aufsteht."

Ah ja... da war ja was, der Kaffee und die Gedanken an Julias Geburtstag helfen mir wieder mehr ins Hier und Jetzt zu finden.

„Sag bloß Du warst noch nicht im Bett?" schau ich Sevil ungläubig an.

„Nein Sherlock, die Torte haben die Heinzelmännchen gebacken, jetzt komm, ab unter die Dusche mit Dir, sonst brauchst noch den halben Tag um auf Trab zu kommen." erwidert sie sarkastisch.

Mit einem großen Schluck als ´Wegzehrung´ tapse ich widerwillig ins Bad und erleichtere erst mal meine Blase. Am Waschbecken seufze ich tief durch und fange an, mir die Zähne zu putzen. ´Verrücktes Wochenende´ denk ich so bei mir. Es hat mir tatsächlich gefallen, alles, sogar das total unerwartete ´Verkauft werden´, nur ein wenig Enttäuschung schwingt mit, für Julia kein schönes Geschenk bereitet zu haben.

Unter der Dusche fallen mir wieder ihre Vorwürfe ein, besonders zwei Worte drängen sich immer mehr in den Vordergrund ´Demut´, ´Stolz´. Nun ja, an Stolz mangelt es mir nicht, Stolz auf meine Gene, auf mein Haar, meinen Intellekt, denke doch, dass sinnerfassendes, kombinierendes Denken mein Eigen ist, genauso wie auf die angeeigneten Fähigkeiten, die ich in meinem jugendlichen Leben gesammelt habe. Sogar jemanden zum Abspritzen zu bringen, ohne einen eigenen Höhepunkt zu erleben, macht mich stolz, wenn auch ein wenig enttäuscht auf der Strecke geblieben zu sein.

`Demut´ ... vor dem Leben an sich, klar, aber sexuell? Genuss, trifft es da besser, ich hab ja nicht mal Respekt bei den Schwanzträgern. Sie bereiten mir Lust, ja, selbst wenn sie es mit aufstachelnden Schlägen unterstreichen, mich erniedrigend, animalisch und brutal nehmen, fehlt jegliche ´Anbetung´.

Auch wenn mir ab und an Angst, ... nein ... Ehrfurcht vor einem überdimensionalen Schwellkörper oder Situationen mit Peitschen, die Wirbelsäule hochsteigt, im Endeffekt sind sie derweil nur Mittel zum Zweck, Befriedigung für meine Lust, meinen Ehrgeiz sie zum Kommen zu bringen, sogar wenn ich vielleicht darum betteln muss. Einzige was ich mir vorstellen kann, ist ´Demut´, ´Hörigkeit´ für meine eigenen Orgasmen zu empfinden.

Respekt, gibt es eigentlich nur für vier Menschen, bis vor kurzen waren es noch fünf, die sich meinen Respekt verdient haben. Papa, Mum, Oma, Sevil und Julia. Nicht mal die Lehrkörper, bei denen ist es Anerkennung um ihr Wissen, mehr schon nicht.

„Ah, fertig, sehr gut." reißt mich Schnucki aus den Gedanken als ich, mein Haar in ein Badetuch einwickelnd, in die Küche komme.

„Sei so gut, räum derweil unsere Taschen ins Zimmer, ich richte die Deko her." kommandiert sie ein wenig aufgewühlt.

Als ich wieder zurück bin dekorieren wir die Pfirsich-Melba-Torte mit diversen fertigen Zuckerguss-Stickern, pflanzen noch 19 Kerzen und eine Sprühkerze und stellen sie zurück in den Kühlschrank.

„Wenn die so gut ist wie sie riecht und aussieht, dann freut sie sich sicher." lobe ich Sevil.

„Sag, glaubst sollen wir verlängern?" fragt sie mich

„Was meinst? Unser ´Dienstverhältnis´ für Julia?"

„Jep, vielleicht mit mehr Unterwürfigkeit, so wie sie es halt gern hätte, oder hat sie zu Dir noch was gesagt?" zuckt sie mit den Schultern.

„Geredet haben wir nichts mehr. Würde sagen wir warten erst mal ab."

Wie aufs Stichwort kommt Julia aus ihrem Zimmer, verschlafen, das Haar zerrupft, gähnend verschwindet sie gleich im Bad. Sevil startet die Kaffeemaschine und füllt drei Tassen, während ich die Torte aus dem Kühlschrank nehme. Wie ich die Spülung höre, zünde ich die Kerzen an.

„Alles Gute zum Geburtstag" kam zeitgleich von unseren Lippen als sie die Küche betritt.

„Danke schön Mädels" untermalt mit einem überraschten Lächeln und umarmt uns, als wäre nichts gewesen. Sie pustet mit einem freudigen Glanz in den Augen die Kerzen aus, und kurz darauf finden wir uns alle drei sitzend am Esstisch, jede Kaffee und Torte vor sich.

„Was hast Du heute vor?" frag ich sie, während ich ihr die zwei Halsbänder überreiche.

„Oh wunderschön, danke schön" haucht sie mir einen Kuss auf die Wange.

„Ich weiß noch nicht, auf jeden Fall zu Jan, dann Eltern. Mal sehen." zuckt sie mit den Schultern.

„Danke Sevil." nimmt sie Schnuckis Kuvert entgegen, „Hey cool, Tätowier-Gutscheine, danke Dir" gibt sie Sevil einen flüchtigen Kuss „Das Du das noch weißt?" bezieht sie sich auf ihre Aussage von vor über drei Jahren sich einen Drachen stechen lassen zu wollen.

„Wegen gestern, bevor es irgendwie zwischen uns stehen könnte." beginnt sie ein wenig zaghaft, verlegen „Ich weiß es zu schätzen und rechne es Euch hoch an, dass Ihr es versucht habt. Meine Reaktion war ein wenig sehr übertrieben emotional, vergebt mir bitte."

„Wir müssen uns entschuldigen, da wir anscheinend nicht fähig waren, unseren Egoismus zurück zu stellen, um tatsächliche ´Dienerinnen" zu sein." schmettere ich im ruhigen Ton ihre Entschuldigung ab.

„Wir kamen auf unsere ´Kosten´, wo Du jedoch übrig geblieben bist. Also falls Du willst, darfst Du Dich gern revanchieren, ... Madame" ergänzt Sevil reumütig und stellt sich in Grundposition.

„Ne lass mal, gut gemeint, aber ich tauge nicht zur Domina." kichert Julia mit Blick auf Schnucki.

„Könnt ich jetzt nicht gerade behaupten, hast uns gut herum gescheucht und das trietzen mit dem Ei ... das war echt böse" räusper ich hustend ob ihrer Reaktion, Sevil nickt zustimmend.

Julia wirkt jetzt total verlegen mit einem Hauch Rosé auf den Wangen „Ganz was anderes. Wir haben doch einen Haufen Angebote bekommen für diverse Clubs, als GoGo´s beziehungsweise Hintergrund-Tänzerinnen zu tanzen. Da ist nichts mit bezahlten Sex oder so, was haltet Ihr davon, wir drei, Publikum einheizen bei guter Musik und wir würden zusammen sein." bei ´da ist nichts mit bezahlten Sex´ blickt sie Sevil in die Augen.

Schnucki holt tief Luft und poltert los „Julia, mich wundert es zwar nicht, dass Du mich nicht anschaffen hast lassen, aber haltet mich nicht für blöd, ich hatte damals schon den Verdacht, dass Samy bei dem Typen für Kohle die Beine breit gemacht hat, Tulpengarten und so, ja ja, ohne diesen Background wäre das gestern nicht passiert." hält sie beleidigt Julias Blick stand.

„Hätte ich sollen? Bei dem Fass was Du anscheinend bei Yasi aufgemacht hast?" kontert Julia irritiert.

„Yasemin ist sechzehn und meine Schwester, da wundert es Dich, dass ich an die Decke gehe, wenn sie für Kohle Blowjobs verteilen würde? Echt jetzt? Ihr seid mündig, von mir aus könnt Ihr Euch für einen Zehner alle drei Löcher stopfen lassen, wenn es Euch solchen Spaß macht." mit aufkeimender Wut und einem gefährlich Blitzen in den Augen „Und ich hätte es sogar als ´Sklavin´ akzeptiert, ob Du es glaubst oder nicht." schnaubt sie verächtlich.

Beide schauen wir sie verdutzt an, als hätte sie gerade erzählt, sie würde anschaffen gehen wollen. ... Moooooment, ... hat sie ja tatsächlich.

Eisernes, verblüfftes Schweigen, eine gute halbe Stunde sitzen wir da, jede in ihren Gedanken fest gefahren.

Warum hat sie nie etwas gesagt, nie auch nur eine Andeutung gemacht, mich nicht zum Teufel geschickt, im Gegenteil sogar die Beziehung vertieft? Irgendwann breche ich dieses zermürbende Schweigen und frage sie.

„Warum? Weil ich Dich liebe, Glitzerhase. Selbst wenn Du jeden Tag mit zehn Typen ins Bett steigen würdest, ob für Kohle oder nicht, es wäre mir egal, weil Schwänze kein Herz haben. Und ich weiß dass es anders herum genauso wäre, Du es mir nicht krumm nehmen würdest." streichelt sie mir über die Wange.

„Aber das mit Sex gegen Cash, ich glaub ich hab mich verhört? Wenn Julia Dich gestern vorgeführt und den geilen Böcken angeboten hätte, hättest Du tatsächlich ...?" schau ich sie ungläubig an.

„Ja, hätte mich vielleicht gesträubt, die Strafe fürs Zögern auf mich genommen, aber tun das ´Sklavinnen´ nicht? Sich dem Befehl und Wunsch des Herren oder der Herrin zu beugen, um ihnen zu gefallen und es nach besten Gewissen zu erfüllen suchen?" provoziert sie in Richtung Julia.

Julia überlegt kurz „Wahrscheinlich schon, ... ziemlich sicher sogar. Bei Jan kam halt der Wunsch mich vorzuführen oder zu teilen noch nicht vor und bin mir nicht mal sicher ob er das überhaupt möchte."

„Red einfach mit ihm, wenn er die gleichen Gefühle für Dich hat wie Du für ihn, dann sehe ich keinen Grund Dir nicht dieses Verlangen zu befriedigen, diesen Wunsch zu erfüllen, außer Eifersucht vielleicht. Aber wenn Eure Herzen eins sind, dann ist es ja nur Sex, oder? Vielleicht Komplexe, weil Du an größere Schwänze ran kommen würdest, Männer sind da irgendwie ganz eigen." resümiert Sevil.

„Wie ich Papa kenne, an Gefühlen für Dich scheitert es sicher nicht. Das mit Eifersucht und Komplexen, mmmh, vielleicht." ergänze ich „Aber wenn Du nicht mit ihm redest, wirst Du es nie erfahren, schließlich kann auch er keine Gedanken lesen."

Erschreckt zucken wir zusammen als mein Handy läutet.

Karin ist dran „Hey Samy, wir haben ein Problem" klingt sie aufgewühlt

„Was ist denn los?"

„Polizei war hier im Laden, hab eine Anzeige wegen ´Zuhälterei´. Was war da dieses Wochenende? Was hab ich nicht mitbekommen?"

„Ach Du Scheiße" entfährt es mir geschockt „Wir kommen vorbei, dann reden wir, ok?"

„Ja, bitte, tut das, weiß grad echt nicht wo mir der Kopf steht." immer noch total aufgelöst.

- -:- -

Ein wenig betrubst, mit gesenkten Haupt stehen wir vor Karin nach dem wir ihr gestanden haben, was sich so hinter dem einen oder anderen Vorhang zugetragen hat.

„Ach Mädels, wie dumm kann man sein?" schüttelt sie resignierend den Kopf.

„Wir gehen da hin und klären das auf, das ist das mindeste was wir machen können" sage ich bestimmt und zeige auf den Briefkopf des behördlichen Schriftstücks.

„Und wenn ich es drauf ankommen lasse? Schließlich wäre es dann Aussage gegen Aussage?" erwidert Karin hoffnungsvoll uns aus Schwierigkeiten heraus zu halten.

„Nope, unser Fail, also unser Bier, außer Du willst uns begleiten?" schmettert Julia den Vorschlag ab.

- -:- -

Im Polizeipräsidium führt man uns in ein Büro der Sitte, zu dem zuständigen Beamten, ein ca 180cm großer Mann, stämmig in der Figur, leichten Bauchansatz, gepflegt, rasiert, für seine vielleicht 45-50 Jahre volles, graumeliertes brünettes Haar, leger in einer dunklen Anzugshose und einem schlichten weißen Hemd, wo der Kragenknopf offen ist, die Ärmel formlos 2x aufgekrempelt.

Er steht zur Begrüßung auf „Bitte die Damen, Oberleutnant Piskobil mein Name, schließen Sie die Tür und nehmen Sie Platz, wie kann ich Ihnen helfen?" bietet er uns höflich aber resolut Sitzplätze vor seinem Schreibtisch an. Da nur drei Sessel vorhanden sind, bleibe ich ein wenig hinter den dreien stehen.

„Ja, wie Sie aus diesem Schreiben entnehmen können, werde ich der Zuhälterei bezichtigt, was schlichtweg Nonsens ist, da ich mir keiner Schuld bewusst bin." erklärt sich Karin.

„Ja Frau Schmidt, mal sehen, ... sie werden beschuldigt, hier in der Anzeige, nicht genannten Frauen, zu bezahlten, sexuellen Diensten genötigt zu haben." liest er aus dem Akt vor.

„Nun, das ist nicht korrekt, Herr Oberleutnant, Frau Schmidt kann hier gar nichts dafür." ergreift Julia das Wort. Es überrascht mich, dass dieses Mädel einfach so, fasst schon rebellisch, die Führung übernimmt. Von ihrer devoten Einstellung ist hier nicht das Geringste zu merken.

„Dann erklären Sie mir den Sachverhalt aus Ihrer Sicht, Frau ..?" und lehnt sich in seinem Bürosessel zurück.

„Julia, nun, wir drei .." deutet sie auf Sevil, mich und sich selbst „haben Karin auf freundschaftlicher Basis bei der Messe ausgeholfen, das Publikum zu animieren. Glaube kaum dass dies irgendwie ein Rechtsbruch wäre."

„Mag schon sein, dennoch wird hier explizit auf Prostitution hingewiesen, und das ist ohne Zulassung auf jeden Fall zu verfolgen. Oder wie ist Ihre Sichtweise darauf?" bleibt er professionell beim ´Sie´, verschränkt jetzt seine Arme vor der Brust und blickt uns alle abschätzend an.

„Es ist doch so, ja es gab den einen oder anderen sexuellen Kontakt auf dieser Messe, jedoch ohne Publikum oder Wissen von Karin. Dass wir dafür Geld genommen haben sollen, kann einfach nur eine Anschuldigung von jemanden sein, der nicht ´ran´ durfte. Vielleicht gekränkter Stolz oder so, keine Ahnung wer sich so etwas aus den Fingern gesogen hat, und selbst wenn, dann sicher nicht im Auftrag von irgendjemanden." argumentiert sie sachlich. Sie scheint sich echt Gedanken gemacht zu haben, auf dem Weg hierher.

Mit einem wissenden Lächeln ob dieser Lüge und doch nicht Abstreiten, führt er weiter aus „Sexuelle Kontakte, so so, ´und selbst wenn´, ... mmhmmhm ... und das öffentliche Auspeitschen?"

„Das war eine spontane Eingebung, gefördert durch die aufgeheizte Atmosphäre, sicherlich auch durch Lust, aber Sex kann man es ja nicht nennen, oder? War mehr eine Vorführung der Ware" holpert jetzt Sevil verlegen eine Erklärung in den Raum.

„Nun, Sex zu definieren obliegt jetzt nicht unbedingt meiner Kompetenz, auch wenn ich privat meine eigene Meinung diesbezüglich habe." grinst er ein wenig anzüglich „Würde sagen, wir nehmen das Ganze jetzt mal zu Protokoll, wenn die Damen so nett wären einen Ausweis bereit zu halten, dann tipp ich das mal so in das Formular."

Während er seinen Bericht in den Computer eingibt, unsere Daten aufnimmt und bei der Nennung unserer gemeinsamen Adresse wieder schmunzelnd nickt

„Wenn ich den Damen einen inoffiziellen Rat geben darf, verschmähte Herren nehmen einem gern was krumm, besorgen Sie sich einen Deckel, außer Sie beschränken sich auf reine Begleit-Dienste, also Escort, da ist das Gesetz doch ein anderes, auch bezüglich Steuer und Sozialversicherung gibt es gewaltige Unterschiede. Vielleicht möchten Sie beim Beratungs-Zentrum SOPHIE vorbei schauen, das ich Ihnen wärmstens ans Herz legen möchte." schaut er Julia, Sevil und mir eindringlich in die Augen.

Zu Karin gewandt „Und diese Anzeige sehe ich, bei vier Aussagen dagegen, jetzt als erledigt an, Sie, Frau Schmidt, bekommen das dann noch schriftlich, kann aber dauern." und legt uns das ausgedruckte Protokoll zur Unterschrift vor.

Mit einem freundlichen, jedoch besorgt strengen Blick, einem kurzen Nicken, entlässt er uns zum Verlassen seines Büros und ringt uns noch das Versprechen ab, auf uns aufzupassen.

- -:- -

Nachdem die Kellnerin die vier Kaffee und vier Cointreau abgestellt hat, prosten wir uns zu und kippen den Alk auf ex hinunter. Jede von uns seufzt erleichtert auf, die Last von den Schultern zu haben.

„Den hab ich jetzt wirklich gebraucht." schüttelt Karin den Kopf und zündet sich eine Zigarette an.

„Jep. Hat mich erstaunt, dass Du so die Ruhe bewahrt hast." bestätige ich mit einem erneuten Seufzen in Richtung Julia.

„Solltest Jura studieren und nicht Architektur" kichert Sevil.

„Na danke, ist mir zu trockener Stoff" schüttelt sich Julia, als würde ihr ein kalter Schauer über den Rücken laufen.

„Auf jeden Fall, Danke, dass ihr die Sache aus der Welt geschafft habt. War doch ein ziemlicher Schock als die zwei Polizisten im Geschäft standen. Apropos, muss eh wieder los, schaut bei Gelegenheit wieder vorbei" trinkt ihren Kaffee aus, dämpft den fertig gerauchten Sargnagel aus und verabschiedet sich.

Nun nur mehr zu dritt, trinken wir noch einen Tequila auf Julias Geburtstag, da fällt mir doch noch etwas ein.

„Sag, wie kam es eigentlich dazu, dass Du mich angeboten hast?"

„Ähm ... ja ... bei den Runden haben wir Eindruck gemacht, und Ihr beiden habt ja echt scharf ausgesehen. Irgendwie war öfters die Rede von ´Ausleihen der Sklavinnen´ und Ähnliches. Bis der erste ein Angebot machte was ich gleich mal abgelehnt habe." kam energisch über ihre Lippen ... „Aber der schaukelte sich selbst derart hoch, dass dann ein Angebot von 250 Euro kam für ein Gebläse. Auch für Dich Sevil." zuckt sie mit den Schultern. ... „Das wiederholte sich eben bei jedem, der scharf auf Dich war. Immer bis zu 2-300 Euro. Und nach der Geschichte mit Gerhard dachte ich einfach, warum nicht? Was auch der Grund war, warum ich Sevil außen vor gelassen habe." rechtfertigt sie sich ergänzend.

„Ok, und wie viel hat es jetzt gebracht?" frag ich doch neugierig, wie gierig die Typen auf mich waren um so viel Kohle abzudrücken.

„Ja ... angefangen haben sie alle immer bei 50-100, ich sagte halt immer nein bis deren Schmerzgrenze erreicht war. Nur der eine, wahrscheinlich auch der, der die Anzeige gemacht hat, der war stur, wollte gerade mal nur 20 anbieten. Somit die erfreuliche Nachricht, die Haushaltskasse bekommt einen Schub von ... €2050 nur fürs Blasen, die €500 für´n Arschfick und die €200 fürs anpissen." rechnet sie uns ein wenig verlegen vor.

Sevil schluckt laut vernehmbar, und mir schwillt die Brust vor lauter Stolz.

„Wie viele waren das bitte?" fragt Schnucki ungläubig.

„Ich hab insgesamt neun gezählt" kam von mir mit einem leicht prahlerischen Unterton, ´den hätte ich mir verkneifen können´ schießt es mir durch den Kopf, als die Worte gesagt waren.

„A-ha" war die schlichte Reaktion, ohne erkennbare Emotion.

„Wie auch immer, ich steck das Geld dann in die Keksdose" bringt es Julia auf den Punkt. Die Keksdose, unser Rückhalt für Unvorhergesehenes, wie kaputte Waschmaschine oder so.

Julia wird nun schon ein wenig unruhig, dankt uns abrupt nochmal für die Geschenke und verabschiedet sich mit liebevoller Umarmung, da ja noch ihre Eltern und Papa am Programm stehen bei ihr.

„Julia ist verdammt schlau, hast Du bemerkt wie sie in einem Aufwischen gleich das ´Aushelfen´ auf freiwilliger Basis angemerkt hat?" versuche ich irgendwie die seltsame Miene von Sevil auf zu lockern.

„Mmh? Ja, .. war schlau, dass nicht noch ´Schwarzarbeit´ zu der Anschuldigung dazu gekommen ist." wirkt Sevil immer noch abgelenkt „Werd mir einen Termin beim Frauenarzt holen." ergänzt sie.