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Samira 07 Schockmomente

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„Was los?" frag ich besorgt.

„Nichts, einfach so ... vielleicht wird es Zeit mich in Verhütung schlau zu machen, welche Art ich vertrage, Pille, Spirale, das ist alles. Weil vielleicht will ich Dich ja mal begleiten." gärt es in ihr sichtbar.

„Begleiten? Wohin?" frag ich naiv.

„Keine Ahnung, falls mal wieder so ein ´Gerhard´ auftaucht? Aber das mit dem Tanzen, in Clubs anheizen, das könnte schon Spaß machen." bringt sie ihre Gedanken aufs Tableau.

„Oh ja" bestätige ich bezüglich des Tanzens, jedoch verblüfft über die doch sehr unerwartete Wendung ihrer Ansicht über bezahlte Dates. Ohne das Thema jetzt zu vertiefen, da ich ihr ansah dass es nach wie vor in ihr rumorte, und sie dafür einfach noch Zeit braucht.

Wir bestellen uns noch einen Kaffee, plaudern über mögliche Outfits fürs Tanzen, gehen zum nächstgelegenen Italiener, ringen den aufkeimenden Hunger mit Pizzas nieder, beratschlagen uns dabei welcher Club den für uns in Frage käme. Die Diskussion setzt sich fort bis wir wieder daheim sind und den Rest des Tages, mehr faul als sonst was, am Balkon und im Bett verbringen.

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Tatsächlich ist es uns dreien gelungen in unserem favorisierten Club eine Anstellung als Tänzerinnen zu ergattern. Nachdem Paul, der Manager, sich von unseren Tanz-Moves überzeugt hat, welche wir ihm in freizügigen Clubdressen vorgeführt haben, sind wir nun jeden Freitag und Samstag in einem der vier Dancefloors, auf den überdimensionalen Boxen, an der Stange, auch in einem frei hängenden Käfig oder schlicht neben den DJ-Pulten am shaken.

Der Dienst ist gechillt, immer von 22 Uhr bis 3 in der Früh, voller Spaß, die DJ´s sind echt gut in ihrem Metier, somit fällt das Tanzen leicht. Das Publikum blenden wir meist total aus, geben uns einfach dem Rausch der Musik hin, die Gäste sind überwiegend diszipliniert, selten kommt die Aufforderung nach einem Striptease, welche wir geflissentlich ignorieren. Und falls sich jemand für unseren Geschmack doch zu sehr aufdrängt, dann ist gleich mal die Security da, welche uns immer mit im Blick haben.

Je nach Musik tanzen wir verteilt, abwechselnd, allein oder zu zweit, seltener zu dritt, lasziv, sich gegenseitig aufgeilend mit Streicheln und auch festen Griffen an den Brüsten, Beinen und auch im Schritt. Ab und an liefern wir auch eine eingeschobene verruchte Tanzeinlage mit einem Part an der Leine ab.

Da nicht alkoholische Getränke aufs Haus gehen und der Lohn von € 120 pro Nacht und Nase ist, finden wir ein gutes Auslangen. Klar, große Sprünge machen wir nicht damit, aber die Miete mit Betriebs- und Lebenshaltungskosten sind mehr als gedeckt. Noch dazu steckt uns Paul dann und wann ein gutes Trinkgeld zu, wenn der Club brechend voll gewesen ist.

Unsere zwischenmenschlichen Aktivitäten nahmen wieder mehr Fahrt auf, aufgeheizt durch die Beats im Club, das gegenseitige Aufstacheln beim Tanzen, die Vibes vom Publikum, all das führte fast immer zu einem ausgelassenen Stelldichein, wenn wir, meist erst weit nach der Sperrstunde, dann wieder heim kamen. Ab und zu schafften wir es nicht einmal mehr bis nach Hause, fielen schon auf einem verdunkelten Spielplatz, oder einer Telefonzelle, wo das Licht kaputt war, über uns her.

Unser Sammlung an Strapons, Dildos, Vibratoren, Fessel-Utensilien und auch Schlagwerkzeug nahm sprunghaft zu. Es ist immer lustig, erregend wenn wir bei Karin im Laden sind, meist wie gackernde, pubertierende Hühner.

Diesmal jedoch war Karin irgendwie anders drauf, als Schnucki und ich die neu eingetroffene Ware in Augenschein nahmen. Unruhig, ein wenig erregt, etwas brannte ihr auf der Zunge „Sagt, hättet Ihr Zwei vielleicht Interesse an einer Party mit guter Musik? Kommenden Sonntag, ab 18.00 Uhr mit Open-End. Latex, Leder, Ketten, Gothic, Renaissance Steampunk oder was auch immer ihr vorzieht, ohne Verpflichtungen, maskiert wenn Ihr wollt. Viele Kunden und Bekannte von mir sind dabei, allerdings fast nur Pärchen. Man könnte es auch einen zwanglosen Swinger-Treff nennen. Alles kann, nichts muss." erklärt sie freundschaftlich.

„Wo wäre das, falls wir kommen würden, ist da Eintritt, wie läuft das ab?" sprudelt es spontan aus mir heraus.

„Kein Eintritt, Ihr bekommt von mir ein Passwort für die Türsteher. Aber gebt es nicht weiter, bitte. Die anderen zahlen nämlich sehr wohl einen Obolus. Essen und Trinken geht auf mich, da es als Danke-Schön-Party an meine Kunden geht. Vielleicht machen wir eine Spaß-Versteigerung, der Erlös davon und die Eintritte gehen als wohltätige Spende an einen Verein für Obdachlose." erklärt sie eifrig, und als sie endlich die Lokalität erwähnt, fallen uns die Kinnladen runter. Keine andere als der Club wo wir zwei Tage die Woche ´arbeiten´.

„Wie viele Leute sollen da kommen?" frag ich erstaunt.

„Nicht so viele, vielleicht drei-vierhundert." zuckt sie beiläufig mit den Schultern.

„Ah eh nur" fährt es aus mir, während vor meinem geistigen Auge 200 nackte Leiber stöhnend, vögelnd auf einander kugeln, ineinander verstrickt, wo nicht aus zu machen ist, welche Gliedmaßen zu welchem Körper gehören.

Auf erhöhten Plattformen stehen voll maskierte, in Matrixmäntel gehüllte Gestalten, lassen schwere Peitschen in der Luft knallen, zielen auf hochgereckte Körperteile, verzieren diese mit tiefen, blutenden Striemen. Unzählige Schreie, geschwängert von Lust und Qual, hallen durch den Raum.

Fünf Pranger stehen in Form eines Pentagramms außerhalb um die kopulierenden Meute herum, in jedem steckt ein wimmernder, flehender, nackter Körper. Davor und dahinter stehen nackte, muskulöse Männer, groß wie Bäume, jeder hat einen Vollvisierhelm auf, schwere Stiefel mit metallischen Schnallen, die Hände festgekrallt an den Hüften und Köpfen der Gepeinigten, penetrieren Fotzen, Ärsche und Hälse mit 30-40cm langen, dicken Schwänzen. Ein DJ, eingehüllt in einer schwarzen Ku Klux Klan Robe, spielt von Rammstein den Titel ´Engel´.

„Also kommt ihr?" reißt mich Karin aus meinem düsteren Tagtraum der mich doch derart erregt hat, dass ein leichtes Brodeln sich bemerkbar macht.

„Was? ... Ähm" sehe ich zu Sevil „Was sagst Du?" immer noch geflasht von meiner Phantasie.

„Warum nicht, vorbei schauen kann man alle mal" zuckt sie mit den Schultern.

Am Heimweg traktiere ich Schnucki mit Ideen für Outfits, welche ich meist gleich selbst wieder verwerfe. Im Partnerlook oder jeder für sich ein eigenes, das Thema Swinger lässt mich partout nicht los, schließlich war ich ich noch nie auf so einer Veranstaltung.

„Komm runter, wir werden schon was finden, ist ja nur eine Party" reagiert Sevil ungehalten und genervt von meinen pausenlosen Vorschlägen.

Ein wenig beleidigt von dieser Zurechtweisung, dackeln wir nach Hause, wo sich Sevil zurück zieht und sich über ihre Studium-Unterlagen stürzt.

Um mich irgendwie abzulenken erledige ich liegen gebliebene Hausarbeit. Nützen tut es nicht viel, immer wieder fahren mir die abstrusesten Bilder durch den Kopf, was mich dort nicht alles erwarten könnte. Schließlich informiere ich mich im Internet über das Thema, welches interessant aber doch ziemlich ernüchternd ist. Meist sind es 40-60 jährige die von ihren Erlebnissen berichten, Fotos und Bilder von meist ´alten´ und teils übergewichtigen Personen.

Keine Frage, Sex ist Sex, und die Vorstellung von 2-3 Schwänzen in jeder meiner Öffnungen erregt mich, dennoch, keine Partys in Kostümen, meist lockeres nacktes Beisammen sein oder gar in Bademantel und Schlapfen, enttäuschen meine Erwartungshaltung sehr.

Desillusioniert verdränge ich das Gesehene und beschließe das Ganze einfach auf mich zukommen zu lassen.

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Gefrustet schiebe ich mir, nach der ausgiebigen Körperpflege samt Spülung und Ganzkörperrasur, den Turban am Kopf, das Tampon ein. ´Warum heute?´ denk ich mir innerlich fluchend, als ich die rötliche Spur an der Innenseite meiner Oberschenkel während des Duschens entdeckte, hätte ja erst morgen kommen sollen, eigentlich.

Somit kann ich mir das ausgesuchte Outfit, mit dem Falten-Latex-Mini, für die heutige Party in die Haare schmieren. Unten frei mit dem verräterischen blauen Schnürchen, nein, nein und nochmals nein.

Verärgert stehe ich vorm Kleiderkasten, nach langem hin und her entscheide ich mich für einen schwarzen Spitzenslip, blaue Low-Waist-Stretch-Jeans mit breiten Gürtel, eine schwarze Seidenbluse die ich unter den Brüsten verknote, die Ärmel aufgekrempelt, den Kragen halb aufgestellt. Die favorisierten schwarzen Overknee-Stiefel, eine schlichte, Taillen und Schulter betonende, schwarze Lederjacke dazu.

´Voll Fetisch´ denk ich mir sarkastisch, und streife mir goldfarbene Armbänder über, dass es nur so klimpert und scheppert als ich das Nasen-Ohr Kettchen anlege und mein noch minimal feuchtes, leicht gewelltes Haar durchschüttle.

Das einzige Fetisch-Teil ist dann das goldfarbene 2cm Sklavenhalsband von der Messe und ein goldenes Kettchen als Verbindung zwischen den Nippelringen, welche mir Sevil geschenkt hat. In der Mitte hängen drei filigrane Goldketten zwischen den Brüsten hinunter, das mittlere verbunden mit dem Nabelpiercing, die äußeren werden am dreireihigen Bauchkettchen eingehakt, hat ein wenig was von Eifelturm, Cat-Eyes Makeup, rosé Lipgloss und Nagellack sind dann die Finisher.

Sevil kommt aus dem Bad und gibt mir einen Klapps auf den Hintern „Fesch, mein Glitzerhase"

Unzufrieden maule ich „Scheiß Tage"

„Mist, ... aber sieh es positiv. Wenn es uns nicht gefällt, können wir noch wo anders hingehen." muntert sie mich auf.

Solidarisch wählt sie eine ähnliche Garderobe, nur statt der Hose eine zerrupfte, blaue Jean-Hot-Pants, deren Schritt schon fast mehr preis gibt als verdeckt. Von der Kopftuch tragenden Sevil war sie mittlerweile weiter weg als dass ich zum Papst werde. Einzige Ausnahme, wenn sie ihre Eltern besuchte, da hielt sie es doch eher schlicht und konservativ.

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Um 19 Uhr kommen wir zu dem umgebauten Kino. Ein Investor hat vor ein paar Jahren das aufgelassene Filmtheater zu dem heutigen Club umbauen lassen, der helle Empfangsbereich wurde zu einem Treffpunkt mit einer großen Bar-Insel umgestaltet, in der Regel mit fünf Barkeeper/innen besetzt, von wo man die sechs Säle betreten kann.

Jeder Saal verkörpert quasi ein eigenes Thema, im ersten ist Mainstream Hitparade vertreten, der zweite rein Techno und Rave, der dritte deckt ziemlich alle Arten von Metal und Rock ab und der vierte meist Oldies der 70er 80er und 90er oder für Live-Auftritte von Bands. Der fünfte ist Gastronomisch angelegt für den kleinen Hunger zwischendurch, Pizza, Burger, Kebap, eine überdimensionale Imbissbude halt. Last but not least, der sechste eine Spielhalle, mit Flipper, Dart, Billiard, Konsolen-Spieltische.

Bis auf die Musikrichtungen gleichen sich die Säle, bei den Leinwänden stehen die Misch-Pulte, am Rand sind, wie in einer Arena, auf zwei ´Stufen-Erhebungen´ Sitzgelegenheiten mit kleinen Tischen, und in der Mitte die Tanzfläche, vis a vis von der Leinwand eine kleine Bar.

Basti und Flo, die zwei Türsteher, begrüßen uns freundschaftlich. Die Anthrazit grauen Anzüge samt Krawatte, welche bei ihnen zum Standard gehören, kaschieren schmeichelhaft ihre wuchtigen, ca 190cm großen, muskelbepackten Leiber.

„Heute mal Privat?" strahlt mich Flo mit einem charmanten Lächeln an.

„Kennst uns doch, wir gehen keinem Spaß aus dem Weg" bemühe ich mich frohgelaunt zu wirken, die blöde Periode nervt mich immer noch.

Während Basti von einem Pärchen die Zugangskarten kassiert, hält Flo für uns die Eingangstür auf „Bitte schön die Damen"

„Kein Passwort?" frage ich ein wenig irritiert.

„Aber bitte, ihr gehört doch zum Inventar" lacht Flo.

An der Garderobe begrüßt uns Vera, die gute Seele, freudestrahlend. Sie ist eine Tante von Paul, sicher schon über 60, ein bisschen mollig, aber immer einen Scherz auf den Lippen. Hinter ihr sehe ich schon unzählige Mäntel und Jacken der verschiedensten Art hängen.

„Scheinen ja schon einige da zu sein" deute ich hinter sie.

„Oh ja, und fesche Outfits dabei" erwidert sie Augenzwinkernd „Den einen oder anderen würd ich schon hinter die Pudel ziehen" und macht lachend eine zu sich ziehende Bewegung über die Garderobentheke.

„Vielleicht ergibt sich ja noch das eine oder andere" schmunzelt Schnucki sie an.

„Schau ma mal, wünsch Euch viel Spaß da drin" und wendet sich zu dem hinter uns hereingekommen Pärchen.

Er in einem dunkelblauen Maßanzug, Krawatte mit doppelten Windsor-Knoten, goldene Manschettenknöpfe, befreit sie galant aus dem bodenlangen, Bordeauxroten Umhang, welcher vom Hals bis Brusthöhe zugeschnürt ist.

Fasziniert betrachte ich das dunkelblau-weiße Latex-Ensemble, Bustier mit freien gepiercten Nippel, Strapsgürtel, Stringtanga, Strümpfe, weiße Ballerina-Heels und am Rücken die Arme in einem weißen Mono-Handschuh. Er befestigt eine Kette an ihrem Halsband und streichelt ihr über die Wange.

Umso mehr komme ich mir jetzt deplatziert vor und würde am liebsten im gefliesten Erdboden versinken. Die Neugier auf ´Drinnen´ wächst jetzt proportional zur Scham und wir machen den Beiden Platz zum Vorausgehen. Bewundernd verfolge ich die sicheren Schritte der ´Sklavin´, die sichtlich sehr geübt in diesem Schuhwerk ist. An der Bar im Empfangsbereich werden sie von zwei weiteren Anzugs-Typen respektvoll begrüßt, beide sind in Begleitung von offensichtlich unterwürfigen Damen. Auch wenn die Herren nach Geld ´stinken´, deren Sklavinnen wirken elegant, gestylt, mit Hochsteckfrisuren, wenn nicht das freizügige Outfit wäre, könnten sie in einem Abendkleid glatt auf den Opernball gehen.

Wir treten in den nächstgelegenen Dancefloor ein und sind geflasht von der Vielzahl der Garderoben. Erst vermeint man die verschiedenen Stilrichtungen in Gruppen zu erkennen, wie bei einem Schulball, wo die Nerds unter sich sind, genauso wie die Sportler, ´Barbiepuppen´, Schachclub und so weiter.

Aber es täuscht, sehr wohl sind sie zwar zentriert an den Tischen die Gothic-Anhänger, Herren und Damen mit sklavischen Anhang, Steampunks, Latexträger, Dessous-Models teils mit Bunny-Ohren, Cross-Dresser, Fantasy-Anhänger beziehungsweise Cosplayer verschiedenster Spiele und Filme, wie Anime, Star-Wars oder Trekkies, aber an der Bar und auf der Tanzfläche ist jeder mit jedem im Gespräch und am tanzen.

Die Musik ist Mainstream, durchsetzt mit verschiedenen Stilrichtungen wie zum Beispiel Rock, Psychedelic, Dupstep, Metal und Techno, einzig was ausgespart wird ist Rap, aber das liegt an der Philosophie von Paul dem Manager.

Jede von uns mit einem alkoholfreien Cocktail in der Hand, suchen wir uns einen Platz neben dem Misch-Pult, um einen besseren Überblick über das Publikum zu bekommen. Mike begrüßt uns mit einem grinsenden Nicken, in seiner Routine tendiert er die Musik zu unserem ´Eröffnungstitel´ ´Då Som Nu För Alltid´ von Kent und wir sind, wie bestellt, in unserem Flow als wären wir in der ´Arbeit´.

Einige Gäste fangen zum johlen an als sie uns bemerken, scheinen doch ein paar Stammgäste hier zu sein, der zweite Aufhänger folgt sogleich mit ´Rolling In The Eye Of The Tiger´, die Adele-Version.

In unserem Fokus aufs Publikum und beginnender Trance, bemerken wir nur beiläufig die blonde Viking-Braut, mit extrem langen, geflochtenen Extensions, geschmückt mit metallischen Haarperlen, Side-Cut, kriegerisch dunkel mit weißen Runen geschminkt, bauchfreies Fell-Gilet über dem nackten Oberkörper, das vorne nur von einer Kette zusammen gehalten wird, Mini im selben Braun wie das Gilet und passenden Stiefeln, Goldfarbene Bänder und Manschetten an Unter- und Oberarmen, das selbe weiße Halsband, welches ich Julia zum Geburtstag geschenkt habe, tanzt sie neben uns im gleichen Style und Rhythmus wie wir.

„JUUULIAAA" kreisch ich los, als ich sie endlich erkenne und falle ihr um den Hals. Sevil begrüßt sie genauso frenetisch als sie bemerkt was da ab geht.

Julia lacht und deutet auf die Tanzfläche. Mein alter Herr tanzt, die Musik genießend, winkt uns zu als er bemerkt, dass wir zu ihm sehen. Sein Bart ist in zwei Zöpfen geflochten, reichen bis zum Bauchansatz, ebenso mit Haar-Schmuck, allerdings silbern, verziert. Nur das Outfit ist eher konservativ, mit blauer Jean und schwarzes Jeans-Hemd, breite Lederarmbänder, mir wird bewusst dass ich ihn zum ersten mal Solo tanzen sehe.

Julia deutet uns nach draußen zu folgen. Wir pflanzen uns an der Empfangsbar auf, wo ebenfalls reges Treiben herrscht, man sich aber in normaler Lautstärke unterhalten kann. Da wir nicht im ´Dienst´ sind, bestellen wir uns ´rostige Nägel´, Shots bestehend aus Tequila und Tabasco, den typischen Salzrand am Glas, die obligatorische Zitronenspalte und stoßen auf einen vergnüglichen Abend an.

„Prost Mädels" steht Papa plötzlich neben uns und grinst uns an „Wieder fleißig am Durst löschen?"

„Muss auch mal sein, Herr" lächelt ihn Julia an.

„Na dann, werd ich auch mal was bestellen" klatscht er ihr lachend auf den Hintern.

Oha, das könnte heute böse flüssig werden und schon stehen vier Cognac-Schwenker mit einer brennenden, klaren Flüssigkeit, darin je drei Kaffeebohnen, vor uns am Tresen.

Es riecht überraschend angenehm, auf meinen fragenden Blick „ ´Flugbenzin´, mit Dampf aufgeheizter Gin, Prost ihr drei" nimmt Papa das Glas mit Daumen und Zeigefinger am platten Glasfuß. Wir tun es ihm gleich, pusten die Flamme aus und kippen das Getränk auf Ex. Die erhitzte Flüssigkeit ist erträglich in der Temperatur und das Getränk flutscht angenehm im Geschmack in den Magen, wo sich die Wärme weiter ausbreitet.

„Falls Ihr auf Überraschungen steht, ich hatte gerade eine auf der Herrentoilette. Zwei kniende Sklavinnen, die sich als Pissoir anboten. Keine Ahnung wie lang die schon dort sind, aber nach der Optik scheinen sich schon paar an und in ihnen erleichtert zu haben." schmunzelt er in Richtung Julia, die gleich Farbe aufzieht „Vier Plätze wären noch frei ... ah, vielleicht später" droht er seiner Sklavin neckend, packt sie sanft im Genick und zieht sie für einen leidenschaftlich Kuss zu sich. Julia umarmt ihn hingebungsvoll und ihre Zungen liefern sich das alte Spiel der Begierde.

Wir bestellen noch zwei Runden B52 und steigen danach jeder auf einen Longdrink um, der Alkohol verfehlt nicht seine Wirkung, wohlige Wärme im Magen benebelt ein wenig unsere Hirne, was sich in einer belebten Unterhaltung gipfelt.

„Guten Abend die Damen, begrüße Sie Frau Shabiz" begrüßt uns und Sevil im speziellen, eine mir irgendwie bekannte Stimme, der Oberleutnant steht wie aus dem Nichts neben uns.

„Oh, Herr Oberleutnant, Sie auch hier?" ist Julia am schnellsten im Erfassen der polizeilichen Präsenz.

„Bitte, nicht so förmlich, Piskobil mein Name." stellt er sich bei meinem Vater vor.

Papa nickt ihm zu, reicht ihm die Hand zur Begrüßung, ohne sich selbst vorzustellen.

Sevil mittlerweile gefasst von der direkten Ansprache, skeptisch was er von uns wollen könnte: „Dienstlich hier, Herr Piskobil?"

„Nein, nein, Sie werden es nicht glauben, aber auch ich habe ein Privatleben" grinst er sie freundlich an.

Auch wenn Papa nie mit der Exekutive zu tun hatte, außer dem alltäglichen, legt er einen Arm um Julias Hüften, entschuldigt sich einen schönen Abend wünschend und zieht seine Amazone in einen der anderen Säle.

Gerade als ich ansetze zu fragen ob er den ohne Begleitung hier sei, ertönt hinter mir eine brummende, tiefe Stimme, die ich ebenfalls kenne: „Hallo, kleiner Floh, schön Dich hier zu sehen. ... Servus Sevil, ... Herr Oberleutnant"

„Ah Herr Özmir, auch hier?" begrüßt der Polizist reserviert die Stimme hinter mir.

Neugierig dreh ich mich um und muss den Kopf ins Genick legen um diesen Berg von Mann hinter mir ins Gesicht sehen zu können ... Yussof.

Verlegen krächze ich gerade noch ein „Hi Du" heraus, während er der Staatsgewalt achselzuckend antwortet: „Ja, jetzt darf ich ja wieder" und zu mir lächelnd „Darf ich Dich entführen?"

„Ähm ... Moment" stottere ich total aus der Fassung und deute auf Schnucki, er nickt mir zustimmend zu.