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Servas 04: Fügungen Teil 03

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»Wieso? Reicht es dir noch nicht, in der Schule jeden Morgen beim Üben der Haltungen geschlagen zu werden?«, fragte Isabella und erntete dafür einiges an Gelächter. »Wenn du das gerne möchtest, reicht es glaube ich, deine zukünftige Herrschaft einfach darum zu bitten«, fuhr sie fort.

»Also unsere Herrin schlägt uns nie«, sagte Frida, nachdem sich das Gelächter gelegt hatte. »Aber sie hat unglaublich viele Ideen, wenn es darum geht, jemanden zu bestrafen, auch ohne zu schlagen«, erklärte sie, worauf hin Isabella ihr lachend zustimmte.

Erst am Nachmittag waren offenbar die meisten Fragen der Schülerinnen beantwortet und nach und nach verließen diese den Saal. Auch Rebecca winkte nun Mara zu sich und sie gingen nach draußen.

Am nächsten Tag gingen alle zusammen noch einmal in die Stadt, um Klara zu besuchen, die Rebecca und Emylia gut kannten. Am Nachmittag packten alle ihre Sachen und gingen recht früh zu Bett. Mara schlief bei Rebecca und hatte ihre Sachen bereits aus dem Schlafsaal geholt. Das Meiste Gepäck hatten sie auch schon ins Auto gebracht und verabschiedeten sich am Sonntag Morgen nach dem Frühstück von Miss Wilhelmina, bevor sie nach Hause fuhren.

- - -

Larissa kniete im Wohnzimmer vor dem Sofa, das Gesicht ihrer Herrin zugewandt. Herrin Johanna hatte ihre Beine so auf ihren Schultern liegen, daß die Unterschenkel hinter Larissas Rücken herunter baumelten und diese hinter Larissas Rücken verschränkt.

Gelegentlich schaute Herrin Johanna zu ihr und hielt ihr ab und zu ein Stück Käse, etwas Wurst oder eine Scheibe hartgekochtes Ei vor den Mund. Jedes Mal öffnete Larissa diesen bereitwillig und nahm das Essen mit dem Mund entgegen.

Als Herrin Johanna vor gut einer Stunde gefragt hatte, ob sie diesen Film kennen würde, hatte Larissa verneint.

»Gut, dann sehen wir ihn uns an«, hatte sie gesagt.

Doch von dem Film, den Larissa wirklich gerne gesehen hätte, bekam sie außer den Dialogen und der Musik nichts mit. So hatte sie es sich nicht vorgestellt, sich zusammen mit Herrin Johanna diesen Film anzusehen. Dementsprechend war sie ein wenig enttäuscht, so hier zu knien. Ihre Hände waren mit Ledermanschetten hinter ihrem Rücken gefesselt und so konnte sie sich so gut wie gar nicht bewegen.

Zu Beginn des Filmes war sie zwei Mal eingenickt, doch beide Male hatte Herrin Johanna sie durch einen unsanften Zug an ihren Nippeln geweckt und ihr gesagt, sie solle doch wach bleiben und sich bitte konzentrieren.

Johanna bewunderte Larissa insgeheim für ihre Ausdauer. Seit fast zwei Stunden lief der Film nun und sie war abgesehen von den beiden Malen am Anfang nicht mehr eingenickt. Statt dessen schaute sie ihr die ganze Zeit über mit diesem seltsamen Lächeln im Gesicht in die Augen, welches sie immer dann aufsetzte, wenn sie etwas sehr demütigendes von ihr verlangte.

Sie fragte sich wieder einmal, wie weit sie wohl würde gehen können, bevor Larissa das Zeichen benutze, welches sie zum Abbruch vereinbart hatten. Immer wieder schärfte Johanna ihr ein, dieses zu benutzen, wenn ihr etwas zu viel wurde, doch bisher hatte sie nich nicht einmal ansatzweise zu erkennen gegeben, daß es ihr zu viel wurde.

Johanna betrachtete Larissa eingehend. Natürlich machte es ihr Spaß, sie so zu demütigen aber sie wollte auch nicht, daß Larissa es als zu unangenehm empfand. In diesem Falle würde sie lieber einige Schritte zurück rudern und es etwas langsamer angehen lassen, als etwas zu tun, was Larissa wirklich nicht gefiel. Sie war sich vollkommen im Klaren darüber, daß sie trotz allem eine große Verantwortung Larissa gegenüber hatte, der sie auf jeden Fall gerecht werden wollte. So sehr sie es auch genoss, sich immer etwas Neues einfallen zu lassen, um Larissa immer wieder aufs Neue zu erniedrigen, so sehr liebte sie sie und sie würde nie etwas tun, was ihr wirklich schadete.

Sie war sich auch darüber im Klaren, daß Larissa es so lange es ging hinauszögern würde, das Abbruchsignal zu geben, also war es an ihr selbst, zu erkennen, wann es wirklich genug war. Daher beobachtete sie Larissa sehr genau, um zu erkennen, ob wirklich nich alles im Rahmen blieb. Zwar bekam sie dadurch von dem Film selbst kaum etwas mit, aber das galt ja auch für 'ihre Kleine'. Sie beschloss, daß sie sich den Film ein anderes Mal noch einmal ansehen würden.

Wie lange der Film schon lief, konnte Larissa beim besten Willen nicht sagen. Sie schaute ihrer Herrin die ganze Zeit über in die Augen und konzentrierte sich dabei auf die Dialoge des Filmes um nicht noch einmal einzunicken. Auch wenn ihre Knie mittlerweile etwas schmerzten, gefiel ihr diese Situation sehr. Sie war nah bei ihrer Herrin und genoss es ihre Beine auf ihren Schultern zu spüren und ihre Füße, die gelegentlich über ihren nackten Rücken strichen. Am liebsten hätte sie einfach die Augen geschlossen, um sich ganz auf diese Berührungen zu konzentrieren, aber dann hätte es wahrscheinlich wieder so ausgesehen, als ob sie eingenickt wäre, also beschränkte sie sich darauf, gelegentlich ihren Kopf etwas zur Seite zu neigen und mit der Wange über Herrin Johannas Bein zu streichen.

Die Dialoge ließen erahnen, daß der Film balde zu Ende sein würde, als Herrin Johannas Comm sich meldete. Aus dem, was Herrin Johanna sagte, schloss sie, daß es um eine Einladung zu irgend einer Party ging und daß Herrin Johanna etwas zur Dekoration mit bringen sollte, denn diese fragte, um was für eine Art Dekoration es sich handeln würde. Sie schloss die Unterhaltung mit den Worten: »Das lasse ich sie selbst entscheiden. Ich werde sie fragen und melde mich morgen noch mal bei dir.«

Herrin Johanna schaute sie mit einem nachdenklichen Blick an und nahm die Beine von Larissas Schultern.

Larissa stöhnte leise auf als sie der Druck plötzlich nachließ, nahm sich aber sofort wieder zusammen und blieb so knien.

»Komm her«, sagte Herrin Johanna und deutete neben sich auf das Sofa.

»Aber der Film ist doch noch nicht zu Ende«, wandte Larissa ein.

»Das macht nichts. Wir schauen ihn uns bei Gelegenheit noch mal an, damit du auch etwas mitbekommst.«

Langsam stand Larissa auf und bewegte ihre Beine etwas um sie zu lockern, dann setzte sie sich neben Herrin Johanna. Diese legte den Arm um ihre Schulter und zog sie zu sich heran.

»Das war Ingrid. Sie hat uns eingeladen, auf eine Jahresendfeier in dem Club zu kommen, in den sie und Veronica ab und zu mal gehen.«

»Das ist doch toll Herrin«, sagte Larissa, ohne den Kopf von Herrin Johannas Schulter zu nehmen, an die sie sich angelehnt hatte.

»Ob das wirklich so toll ist, weiß ich nicht. Eigentlich hat sie nämlich nur mich eingeladen. Diese Party ist eigentlich eine Art Herrenabend und nur für Doms gedacht. Und die Subs sollen dabei nur die Dekoration abgeben.

»Oh«, sagte Larissa nur, ohne die Augen zu öffnen.

»Oh? Das ist alles, was du dazu zu sagen hast?«, fragte Herrin Johanna. »Das hieße für dich, daß du den ganzen Abend und vermutlich auch noch die Nacht über entweder an einer Wand hängst oder als Statue auf einem Podest stehen musst, ohne dich bewegen zu können. Und das Einzige, was dir dazu einfällt, ist 'oh'? Das heißt auch, daß dich ungefähr 50 Leute so sehen würden. Möchtest du das?«

Larissa öffnete die Augen und sah Herrin Johanna an. Die größte Öffentlichkeit, in der sie bisher gespielt hatten, waren die monatlichen Kaffeekränzchen mit Ingrid und Lucy. Zwar hatte sie nie ausgeschlossen, auch in einer größeren Öffentlichkeit zu spielen, da vertraute sie ganz auf ihre Herrin, aber die Vorstellung daß so viele Leute sie so sehen würden, fand sie nicht besonders angenehm. »Lieber nicht meine Herrin. Aber wenn Sie meinen, daß das in Ordnung ist, dann ist das für mich auch in Ordnung«, sagte sie leise und lehnte sich wieder an Herrin Johannas Schulter.

Johanna spürte Larissas Kopf an ihrer Schulter. Vertraute sie ihr wirklich so weit, daß sie alles mit machen würde? Sie wollte von Larissa ein klares Ja oder Nein hören und was bekam sie statt dessen? Larissa überließ ihr selbst die Entscheidung. Hatte sie sie schon so weit gebracht, daß sie keine eigene Meinung mehr hatte, daß sie wirklich alles mit sich machen ließ? Das ging ihr ganz klar zu weit. Sie wollte zwar so viel mit Larissa tun, aber ihr die eigene Meinung nehmen, ihr jede Entscheidung abnehmen, das war ganz bestimmt nicht das, was sie wollte. Eine Beziehung auf Augenhöhe, ja selbst die eingeschränkte Gleichberechtigung, die jeder Serva abverlangt wurde, war das hier zwar schon lange nicht mehr, aber sie wollte doch Larissa nicht jegliche Selbstständigkeit nehmen. Oder war dies schon längst geschehen? Sie schaute Larissa an und bekam ein schlechtes Gewissen ihr gegenüber. So weit wollte sie es nie kommen lassen. Aber ließ sich das überhaupt miteinander vereinen? Einerseits Larissas Unterordnung und andererseits ein Mindestmaß an Augenhöhe? Sie wurde wütend. Wütend auf sich selbst, weil sie es zugelassen hatte, daß Larissa offenbar kurz vor der Selbstaufgabe stand und sie das nicht bemerkt hatte. Doch alle Wut half ihr nichts. Sie musste herausfinden, ob es wirklich schon zu spät war und sie Larissa die Selbstständigkeit genommen hatte.

Larissa bemerkte eine Veränderung bei ihrer Herrin. Sie löste sich aus der Umarmung und schaute sie an. »Ist alles in Ordnung?«, fragte sie.

Herrin Johanna schüttelte sich leicht, so als ob sie sie gerade aus ihren Gedanken gerissen hätte. »Das weiß ich nicht mein Kleine. Ich fragte dich jetzt ganz klar, möchtest du auf diese Party gehen und da vor wer weiß wie vielen Leuten Deko spielen oder nicht?« Herrin Johannas Stimme war etwas belegt, als sie das fragte.

»Ich denke, ich würde mich dabei nicht wirklich wohlfühlen, aber ich weiß, daß Sie auf mich aufpassen werden. Und wenn Sie das wollen, dann werde ich mit kommen«, sagte Larissa. Sie hatte zwar kein all zu gutes Gefühl bei dieser Vorstellung aber würde sie ihrer Herrin nicht vertrauen, würde sie doch diese ganzen Spiele nie mit machen.

»Nein nein nein!«, sagte Herrin Johanna so laut, daß Larissa erschrak. »Ich habe dich gefragt und ich möchte eine klare Antwort von dir. Ja oder nein? Es ist deine Entscheidung. Und ich will, daß du sie für dich triffst.«

Larissa schaute sie verwundert an. »Lieber nicht Herrin«, sagte sie nach einigem Zögern. »Hier würde ich das liebend gerne machen. Aber vor so vielen Leuten möchte ich das lieber nicht.«

Sie bemerkte, daß Herrin Johanna aufatmete. »Gut, dann sage ich Ingrid ab«, sagte diese.

Trotz des klaren Tadels lehnte Larissa sich wieder bei ihrer Herrin an. »Vielen Dank, meine Herrin«, sagte sie leise und schloss die Augen.

»Weißt du, ich denke, wir müssen einmal eingehend miteinander reden«, sagte Johanna und streichelte Larissa über den Kopf, als diese sie fragend an sah.

»Ich habe Angst, daß du zu unselbstständig wirst. Und so sehr es mir auch Spaß macht, mit dir zu spielen, ich möchte einfach nicht, daß aus dir eine willenlose Puppe wird, die alles tut, was ich dir sage. Ich möchte daß du eine eigene Meinung zu den Dingen hast und diese auch sagt, wenn ich dich danach frage.«

»Ich verstehe, meine Herrin«, sagte Larissa leise.

Zwar hatte Johanna eigentlich vor gehabt, heute Abend Essen zu gehen und danach mit Larissa vielleicht ein paar Stunden zu tanzen aber diese Idee verwarf sie schnell. Statt dessen unterhielten die Beiden sich den ganzen Abend lang darüber, wie sie sich ihre Beziehung vorstellten. Erst weit nach zwei Uhr nachts gingen sie ins Bett und schliefen schnell ein.

- - -

»Also ich fand das schon ganz schön übertrieben. Wir konnten eine ganze Woche lang nur stehen. Selbst wenn wir uns hinlegen wollten, musste uns jemand helfen.« Kira hatte sich in Fahrt geredet und redete sich ihren Ärger von der Seele. »Weißt du eigentlich, wie anstrengend das war?«

»Nein«, sagte Mara und grinste breit. »Aber ich stelle es mir besser vor, als in den Keller gehen zu müssen.«

»Ich kenne diese Teile. Ich musste sie ein paar Mal testen, als Herrin Johanna sie gebaut hat. Aber ich habe sie immer nur ein paar Stunden getragen. Das Längste waren zwei Tage um zu sehen, ob irgendwas drückt oder so«, mischte Larissa sich ein. »Und ich konnte sogar die Arme nicht mehr bewegen. Das war toll.« Larissas Blick war etwas abwesend und sie lächelte vor sich hin.

»Toll? Na danke auch. Sag deiner Herrin, daß es nicht mehr so toll ist, wenn man sie eine Woche lang tragen muss«, ereiferte sich Nora.

»Was habt ihr eigentlich angestellt, daß ihr euch das verdient habt?«, wollte Vivian wissen. Da Kati und Nora ihre Gebärdensprache nicht verstanden, schreib sie ihre Frage auf eine ihrer Karten und legte diese auf den Tisch.

Larissa lachte und schaute in die Runde. »Sie haben Miss Leonie, Miss Noemi und Miss Isabella zusammen geklebt.«

»Von wegen zusammen geklebt. Zusammen betoniert passt besser. Das ist wie Plastik das Zeug. Es hat zwei Tage gedauert, alles soweit ab zu fräsen und zu schleifen, bis Herrin Isabella sich wieder halbwegs bewegen konnte. Und der Hersteller hat gesagt, daß es auf der Haut kleben bleibt, bis die sich weit genug selbst erneuert hat. Er hat was von zwei bis drei Wochen geredet. Sie hat getobt wie ein wütender Stier und außerdem tut das ganz schön weh, wenn man an den Resten hängen bleibt. Ich hätte euch so lange stehen lassen, bis das bei den Dreien alles ab ist.« Frida schob den Ärmel ihrer Tunika hoch und deutete auf einige ziemlich breite Kratzer die langsam verblassten. »Das ist gleich in der ersten Nacht passiert, obwohl wir ihr die Arme mit dicken Binden eingewickelt haben«, sagte sie vorwurfsvoll.

Die drei Schülerinnen schauten ein wenig betreten zu Frida, die gerade ihre Tunika öffnete und ihnen weitere Kratzer auf ihrem Bauch und ihrer Brust zeigte. »Und Maja hat einen ziemlich fiesen Kratzer auf dem Rücken abbekommen. Der musste sogar genäht werden. Und jetzt schläft Herrin Isabella alleine, bis das Zeig alles ab ist. Aber das Bettzeug und wahrscheinlich auch die Matratze können wir danach weg werfen.«

»Das tut mir leid. Das wollten wir doch so gar nicht«, sagte Kira betreten.

»Ich habe doch nicht gedacht, daß das Zeug sogar durch den Stoff geht, bevor es fest wird. Ich dachte, es wäre lustig, Miss Noemis Tunika damit einzusprühen. Ich konnte doch nicht wissen, daß das so stark aufschäumt. Und daß Miss Leonie und Miss Isabella gerade dann rein kommen, als das Zeug aufgeschäumt ist, konnten wir doch auch nicht ahnen«, sagte Kati. Sie hatte bisher kaum etwas gesagt und schon wieder Tränen in den Augen. Nora reichte ihr ein Taschentuch und nahm sie in die Arme.

»Jetzt hasst Miss Isabella mich und wird mich von der Schule werfen«, sagte Kati nach einem lauten Schniefen.

»Na du bist gut. Du hast das Zeug ja nur besorgt. Aber wir beide haben Miss Noemi damit eingekleistert. Was sollen wir denn sagen?«, fragte Kira. »Wenn sie wirklich noch so wütend ist, können wir unsere Sachen auch gleich packen.«

»Ihr beiden vielleicht. Aber mich kann sie nicht raus werfen. Ich werde denen noch 15 Monate lang jeden Tag unter die Augen treten müssen, wenn sie mich nicht an eine andere Schule schicken«, sagte Nora. Auch sie sah ziemlich mitgenommen aus.

Frida stellte ihr Glas ab und schüttelte den Kopf. »Raus werfen wird sie euch ganz sicher nicht. Aber ihr solltet euch besser was einfallen lassen, um euch bei den Dreien zu entschuldigen. Mit eurer Strafe ist das zwar erledigt, aber vergessen werden sie es mindestens drei Wochen lang schon mal gar nicht.«

»Und was bitte?«, fragte Kira. »Sollen wir ihnen anbieten, uns auszupeitschen oder sowas?«

Vivian schüttelte den Kopf und schrieb etwas auf eine Karte. »Wie wäre es damit, wenn ihr ihnen bis zum Probemonat jeden Sonntag die Wohnungen putzt?«

»Ja, am besten in einer dieser tollen Dienstmädchenuniformen«, sagte Mara kichernd.

»Bei Miss Leonie sollte die aber besser aus Gummi sein. Die mag sowas«, wandte Larissa ein. Sofort als sie das ausgesprochen hatte, wurde sie knallrot.

»Miss Leonie und Gummi?«, fragte Nora. »Woher willst du das denn wissen?«

Larissa atmete tief ein und wieder aus, bevor sie sprach. »Herrin Johanna und ich waren mal bei ihr zum Kaffeekränzchen. Da hatte sie sowas an.«

»Und was hattest du da an?«, fragte Mara lachend.

Larissa nuschelte undeutlich etwas in ihr Glas und schaute verlegen zu Boden.

»Einen was?«, fragte Kati, die als Einzige verstehen konnte, was Larissa gesagt hatte, erstaunt.

»Einen aufblasbaren Anzug aus Latex«, wiederholte Larissa verlegen und warf Mara einen vorwurfsvollen Blick zu.

»Schau nicht so. Ich mache kein Geheimnis daraus, daß ich es mag, ausgepeitscht zu werden. Aber in der Öffentlichkeit möchte ich das trotzdem nicht«, sagte Mara lachend.

»Oh Mann, wer weiß, was wohl bei Miss Noemi zu sehen wäre, wenn wir dort putzen würden. Oder bei Miss Isabella«, sagte Nora grinsend.

»Also bei uns würdest du gar nichts finden. Wir sind ganz normal«, sagte Frida mit einem selbstsicheren Gesichtsausdruck.

»Von wegen nichts finden. Bloß weil es nicht jeder sieht, heißt das noch lange nicht, daß du nicht mit mehr Metall in dir herum läufst als im Schaufenster eines Juweliers zu sehen ist«, sagte Larissa und warf Frida einen frechen Blick zu.

Fridas selbstsicherer Blick verschwand und wich einer starken Rötung ihrer Wangen, sie versuchte, sich zu rechtfertigen: »So viel ist das doch gar nicht. Das sind noch nur die paar Ringe in den Schamlippen und der am Kitzler und das Fourchette und die Ringe an den Brüsten und im Nabel und das in der Zunge und das Hufeisen.« Sie hob während sie das aufzählte einen Finger nach dem Anderen. Am Ende hatte sie die Zehn einmal übersprungen und hielt nun neun Finger in die Luft. Erst als sie die Blicke der Anderen auf sich bemerkte, wurde ihr bewusst, daß sie eigentlich gerade viel zu viel gesagt hatte und nahm schnell beide Hände unter den Tisch.

Einzig Vivian schlug sich immer wieder, tonlos lachend, mit der flachen Hand auf die Schenkel. Tränen rannen ihre Wangen herunter und sie hatte sichtliche Mühen, Luft zu bekommen.

»Ach komm schon«, sagte Larissa, als Vivian sich wieder beruhigt hatte und sich die Lachtränen mit ihrer Serviette abwischte. »Ich möchte gar nicht wissen, was bei Euch so im Schlafzimmer passiert.«

»Du bist viel zu neugierig um das nicht wissen zu wollen«, schrieb Vivian auf eine Karte und legte sie vor Larissa auf den Tisch. Diese schaute sie erwartungsvoll an, als sie etwas auf eine weitere Karte schrieb.

Larissa machte ein langes Gesicht, als Vivian ihr diese mit einem breiten Grinsen vorlegte. »Aber ich verrate es dir nicht. Das geht nur Herrin Vera und mich etwas an«, stand auf der Karte.

»Och komm schon«, sagte Larissa. »Uns kannst du es doch ruhig verraten«

Mit einem Lächeln gestikulierte Vivian ein deutliches »Nein«.

Nachdem eine Weile Schweigen am Tisch geherrscht hatte, schaute Nora zu Frida. »So viele Piercings? Hat deine Herrin dir das befohlen?«, wollte sie wissen.

»Nein, nur erlaubt. Maja mag sowas eben und mir gefällt es auch«, sagte sie.

»Was ist denn ein Hufeisen? Hast du etwa echte Eisen an den Füßen?«, fragte Kira interessiert und dachte dabei unwillkürlich an Maras Stiefel.

Frida schüttelte den Kopf und nahm eine Hand vors Gesicht. Mit der anderen Hand fummelte sie irgend etwas hinter der vorgehaltenen Hand herum. Als sie diese weg nahm, ragten die mit kleinen Kugeln verzierten Enden eines hufeisenförmigen Ringes aus ihren Nasenlöchern hervor.

»Den Trick hat Trish mir gezeigt. Man kann es einfach hoch klappen, dann sieht es niemand«, erklärte Frida mit einem Anflug von Trotz in der Stimme.

»Praktisch«, sagte Kira. »Sowas könnte ich mir auch machen lassen.«

»Auf keinen Fall!«, sagte Mara energisch.

»Wieso denn nicht? Ich finde, das sieht gut aus. Und jetzt komm bitte nicht damit, daß ich deine kleine Schwester bin«, sagte Kira grinsend.

Resigniert ließ Mara die Schultern hängen. »Nee«, sagte sie etwas missmutig. »Aber als Serva wird dir das niemand erlauben. Und Trish wird es dir auch nicht machen, ohne daß du Miss Isabellas Erlaubnis hast.«

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