Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Servas 05: Finale Teil 02

ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier

Emylia schüttelte energisch den Kopf, während sie schrieb: »Es ist mir ganz egal wie, aber macht diese Dinger ab.«

»Das geht nicht«, sagte Pauline und erntete von Emylia aber auch von Elisa böse Blicke. »Durch die Passwörter nehmen sie keine anderen Befehle entgegen. Und eine Kabelverbindung geht auch nicht, so lange sie angelegt sind. Und ein Comm für den Notfall hat Larissa nicht angemeldet. Einfach ab ziehen geht auch nicht. Die Gelenke sind verriegelt, wenn sie angelegt sind, da geht nichts«, erklärte Pauline.

»Es ist mir egal wie, mach die gefälligst ab!«, schrieb Emylia noch einmal.

Pauline nahm sich ein Pad und öffnete einige Konstruktionszeichnungen. »Während wir nach einer Lösung suchen, kannst du ja das, was du eben gesagt hast, aufschreiben, so daß es amtlich ist.«

Emylia schaute, noch immer verärgert, zu Pauline und begann, zu schreiben, während Pauline und Larissa die Köpfe zusammen steckten.

Nachdem Emylia aufgehört hatte zu schreiben und der Text auf der Wand erschien. Sah Pauline auf und las sich diesen gründlich durch.

Emylia hatte festgehalten, daß Larissa vorläufig als Entwicklerin angestellt war und auch das übliche Gehalt bekommen würde. Pauline bekam für die Dauer dieses Projektes mehr Gehalt und Elisa hatte keinen Einfluss mehr auf dieses Projekt.

»Sieht gut aus. Wie wäre es denn noch jeden Tag mit einem ordentlichen Frühstück auf deine Kosten?«, fragte Pauline grinsend.

»Vergiss es. Seh lieber zu, daß wir hier raus kommen«, schrieb Emylia.

»Machen wir doch schon. Aber du kannst das schon mal unterschreiben«, gab Pauline zurück.

»Das unterschreibe ich erst, wenn ich diese Dinger hier los bin!«, schrieb Emylia.

»Meinetwegen.« Pauline wandte sich an Emylia. »Wisst ihr, was Beckenbodentraining ist?«, fragte sie und erntete verständnislose Blicke der Beiden.

»Ihr müsst mit eurem PC-Muskel drei Mal hintereinander SOS morsen. Wie das geht, wisst ihr ja wahrscheinlich. Drei Mal kurz, drei Mal lang und wieder drei Mal kurz. Dann sollten die Clinger sich lösen.«

Emylia bedachte Pauline und Larissa mit einem seltsamen Blick und kurze Zeit später löste sich der Mouthclinger, den sie nahm und auf die Werkbank legte. Dann fasste sie sich unter ihr Shirt und holte den Breastclinger hervor, bevor sie ihre Hose herunter zog und mit einem leisen Stöhnen den Crotchclinger abnahm, den sie ebenfalls auf die Werkbank legte.

Dann zog sie sich wieder ordentlich an und sah, so wie die Anderen, zu Elisa, die ein wenig verkrampft erschien und ein ratloses Gesicht machte.

»Meine Fresse, weißt du nicht, was der PC-Muskel ist? Das ist der, den du anspannst, wenn du nicht rechtzeitig aufs Klo kannst«, sagte Emylia.

Elisa fuchtelte wild mit den Armen herum und deutete auf ihren Schritt. Dabei kreuzte sie die Beine und wippte auf und ab.

Larissa wollte etwas sagen, doch Emylia winkte ab. »Dann geh halt und mach das auf dem Klo«, sagte diese zu Elisa.

Diese nickte und rannte beinahe aus dem Raum.

»So, und jetzt mal zu euch. Wisst ihr eigentlich, was das Wort Erpressung bedeutet?«, fragte Emylia.

»Ja, wissen wir«, gab Pauline zurück. Aber weißt du auch, was das Wort Wertschätzung bedeutet? Denn das, was ihr hier machen wolltet, ist genau das Gegenteil davon. Larissa hat sich den Arsch aufgerissen, um dieses Projekt weiter zu bringen. Sie hat eine ganze Woche in den Clingern gesteckt. Und zwar mit dem vollen Programm, nur damit der Test weiter gehen konnte. Und dann kommt Elisa und überredet dich dazu, Larissa dieses Projekt weg zu nehmen. Das ist doch wohl das allerletzte.«

»Elisa hat ziemlich gute Argumente«, sagte Emylia ruhig.

»Scheiß drauf. Das Mindeste, was ihr hättet machen können, wäre ja, vorher mit ihr zu reden. Aber noch nicht mal das habt ihr für nötig gehalten.« Pauline war schon wieder dabei, sich in Rage zu reden.

Doch Emylia blieb ruhig und wandte sich an Larissa: »Was meinst du denn dazu? Wenn ich auf Paulines Bedingungen eingehe, machst du dann weiter? Ich nehme mal an, das, was du wolltest, war wesentlich weniger als das, was Pauline mir da abgepresst hat. Also, bist du damit einverstanden, so lange ganz offiziell als Entwicklerin zu arbeiten und das Projekt zu Ende zu bringen? Und bist du damit einverstanden, dich zuerst andere Designs zu kümmern?«

»Kann ich die Clinger trotzdem so machen, wie sie mir gefallen?«, fragte Larissa.

»Wieso? Was gibt's denn da noch dran zu machen? Die Form ist doch schon soweit fertig, oder?«, hakte Emylia nach.

Larissa schaute sich die Clinger an, die auf der Werkbank lagen und nickte. »Ja, eigentlich schon, bis auf ein paar Kleinigkeiten.«

»Na also, was gibt's denn dann noch daran zu ändern. Soweit ich das mitbekommen habe, geht es doch jetzt nur noch um die Programmierung und um eben diese Kleinigkeiten. Und ihr bekommt noch zwei Leute dazu, die sich um die anderen Designs kümmern, also brauchst du dich doch nur noch um die Kleinigkeiten zu kümmern. Zum Beispiel um solche Sachen, wie daß die Teile einen nicht einfach so auf dem Klo anfallen können, um einen zu zwingen, auch die anderen anzulegen, wenn man das gar nicht will.«

»In Ordnung«, sagte Larissa.

»Gut.« Emylia und Larissa schüttelten die Hände und auch Pauline und Emylia besiegelten so diese Abmachung, die Emylia dann auch noch unterschrieb.

In diesem Moment kam Elisa mit den drei Clingern unterm Arm wieder in die Werkstatt und legte sie reichlich unsanft auf die Werkbank.

»Also das geht mir zu weit«, rief sie. »Ich will, daß das Konsequenzen hat!«

Emylia schaute sie einen Moment lang an. »Hat es doch. Die stehen da und ich habe sie gerade unterschrieben.«

»Was? Das kannst du doch nicht machen. Die Beiden haben dich erpresst«, reif Elisa aus.

»Doch, das kann ich machen und ich habe es außerdem bereits getan. Auch wenn es meiner Meinung nach in die falsche Richtung gegangen ist, Larissa hat Einsatz gezeigt und damit ziemlich deutlich klar gemacht, wie viel ihr dieses Projekt bedeutet. Und ich denke, sie wird sich auch weiter so dahinter klemmen, bis alles fertig ist.« Mit diesen Worten ließ Emylia Elisa stehen und wandte sich zur Tür. »Larissa, du gehst bitte morgen Nachmittag zu Vera Kever, um deinen Arbeitsvertrag zu unterschreiben«, sagte sie, als sie schon in der Tür stand.

Dann wandte sie sich noch einmal an Elisa. »Kommst du bitte mit?«

Elisa folgte Emylia zur Tür, während diese sich einen Zigarillo ansteckte. »Wir wollten doch schon lange mal über eine neue Aufgabe für dich nachdenken«, war von Emylia noch zu hören, bevor diese die Tür hinter sich und Elisa schloss.

Als Larissa und Pauline sich ansahen, war es so, als würde Druck aus dem Raum entweichen und von Beiden fiel die Anspannung ab. »Gratuliere«, sagte Pauline lachend.

»Dir auch«, erwiderte Larissa und fing ebenfalls erleichtert an zu lachen.

»Gratuliere. Das habt ihr gut hinbekommen«, sagte Johanna, die es sich in einer Ecke auf einem kleinen Tisch bequem gemacht hatte und das Ganze von dort aus mit angesehen hatte, ohne sich einzumischen. »Dann wartet ja in der nächsten Zeit noch einiges an Arbeit auf euch Beide.«

Sowohl Larissa als auch Pauline stimmten ihr zu.

»Was hat sie eigentlich gegen mich? Ich habe ihr doch gar nichts getan«, sagte Larissa.

»Sie hat gar nichts gegen dich. Ich habe eher das Gefühl, Elisa hat ihr den Floh ins Ohr gesetzt«, antwortete Pauline.

Larissa warf ihr einen verwunderten Blick zu. »Ich meinte nicht Frau Kroll, sondern Elisa.«

»Das kann ich dir genau sagen«, fing Johanna an. »Sie ist eifersüchtig. Sie hat fünf Jahre studiert und als Entwicklerin hier angefangen. Aber alles, was sie angefangen hat, ist ein riesen Flop geworden. Sie hatte nie eigene Ideen und was noch viel schlimmer ist, sie hat nie Einsatz gezeigt, so wie du das heute wieder mal getan hast. Emylia wollte sie aber auch nicht entlassen, also hat sie ihr die Leitung der Entwicklung übertragen. Aber das war ihr auch nicht recht. Und so wie ich das hier sehe«, sie hielt ein Pad hoch »wollte sie selber wieder ein Projekt leiten. Und da hat sie sich deins ausgesucht. Denn das, was sie nie geschafft hat, obwohl sie studiert hat, hast du, ganz ohne Ausbildung, mal eben aus dem Ärmel geschüttelt.«

»Dann hat Elisa das alles angezettelt?«, fragte Pauline und man konnte ihr deutlich ansehen, daß sie sich darüber mehr als nur ärgerte.

»Die Auswertung der Zielgruppenbefragung hat sie gemacht, obwohl das eigentlich gar nicht ihre Aufgabe ist. Ich glaube, ich werde nachher mal mit Emylia ein Wörtchen zu reden haben und ihr das alles hier zeigen. So wie ich das sehe, hat Elisa alles getan, um dich los zu werden um dein Projekt übernehmen zu können. Und glaub mir, so leicht lasse ich sie dieses Mal nicht davon kommen«, sagte Johanna.

»Dieses Mal?« Pauline warf Johanna einen fragenden Blick zu.

»Ja, dieses Mal. Anscheinend hat sie das auch schon bei Rebeccas Fellanzügen versucht. Aber da hat Emylia anscheinend gemerkt, woher der Wind weht.«

»Ich weiß, daß sie ziemlich intrigant sein kann, aber das hätte ich doch nicht von Elisa erwartet«, warf Pauline ein.

»Nein, daß sie so weit gehen würde, hätte ich auch nicht gedacht. Aber damit muss jetzt Schluss sein. Wenn das so weiter geht, dann vergiftet sie die ganze Atmosphäre hier.«

»Das alles nur, weil ich eine Idee hatte und sie nicht?«, fragte Larissa und sah recht enttäuscht aus.

»Daran musst du dich gewöhnen meine Kleine. Jemanden, der dich um deine Ideen beneidet, wird es immer geben. Daß das soweit geht, ist zwar ziemlich ungewöhnlich, aber damit wirst du zurechtkommen müssen. Und ich bin mir sicher, daß du das schaffen wirst.«

Larissa lehnte sich bei Johanna an. »Danke, meine Herrin«, sagte sie leise und genoss es, daß Johanna ihr den Nacken kraulte. Langsam entspannte sie sich wieder und seufzte leise. »Ja, ich denke, das schaffe ich.«

»Das denke ich auch. Und damit du es weißt, ich bin auf jeden Fall stolz auf dich und das, was du bisher schon geschafft hast.«

Larissa schaute lächelnd hinter Johanna her, nachdem diese aufgestanden und zur Tür gegangen war.

»Daß wir beide heute Abend noch einiges miteinander zu bereden haben, dürfte dir ja auch klar sein«, sagte Johanna, bevor sie die Werkstatt verließ.

Larissa schaute sie erstaunt an. »Wieso denn, Herrin?«

Johanna lächelte ihr zu, als sie bereits in der Tür stand. »Ganz einfach, du bist eine Serva. Und soweit ich weiß, darf eine unfreie Serva keinen Arbeitsvertrag abschließen«, sagte sie, warf Larissa einen Kuss zu und verließ die Werkstatt.

Larissa, der gerade klar wurde, was das bedeutete, schaute mit offenem Mund zur Tür.

- - -

Mara stand am Zaun des Paddocks und beobachtete, wie Duchess, Princess und einige andere Ponys mit einem großen Ball spielten.

Es war jetzt eine Woche her, seit sie aus Nürnberg zurück gekommen waren. Rebecca hatte den Transporter neben dem Stall geparkt und war dann gleich zu Sonja gegangen. Diese hatte Princess und Duchess persönlich aus dem Transporter in ihre Box gebracht und hatte Frederike gerufen, damit diese den beiden neuen Ponys etwas zu Fressen brachte.

Frederike war Princess um den Hals gefallen und hatte sie lange geküsst. Duchess hatte dabei ein wenig abseits gestanden und es war ihr anzusehen, daß sie sich zwar für die Beiden freute, aber auch etwas eifersüchtig gewesen war. Doch nachdem sie ihren Kuss gelöst hatten, war Frederike zu Duchess gegangen und hatte auch diese lange umarmt und ihr sogar einen Kuss gegeben.

Sonja hatte Mara am nächsten Tag erzählt, daß die Drei sich die ganze Nacht lang ausgesprochen hatten. Was dabei heraus gekommen war, hatte Sonja nicht erzählt, aber die Drei schienen sich gut zu verstehen und hatten sich mit der Situation arrangiert.

»Na, möchtest du auch mit machen?«

Mara schaute zu der Seite, von der diese Frage gekommen war. Sie hatte keine Ahnung, wie lange Charlotte bereits neben ihr gestanden hatte.

»Das geht nicht. Saphira zieht heute aus. Ich wollte nur mal schauen, wie es den Beiden geht. Aber wo ist eigentlich Frederike?«

»Die ist in Deutnitz. Sie legt heute ihre Prüfung ab und darf dann ganz offiziell Ponys trainieren.«

»Das ist schön. Dann kann sie ja Princess und Duchess trainieren«, sagte Mara lachend. »Dann kann sie den ganzen Tag mit den Beiden zusammen sein.«

»Ja, das hat Frau Byglan auch so gedacht«, sagte Charlotte mit einem Augenzwinkern. »Sie möchte, daß die Beiden ein Zweiergespann bilden, mit Frederike als Fahrerin. Seit sie das erfahren hat, geht sie jeden Tag nach Feierabend in den Trainingsraum um abzunehmen«, sagte Charlotte leise lachend.

»Wer? Frau Byglan?« Mara schaute Charlotte verwirrt an.

»Was? Nein, Frederike.« Nun lachte Charlotte laut los. »Sie will es den Beiden leichter machen, sagt sie.«

Mara wollte sich gerade von Charlotte verabschieden, da bemerkte sie ein Pony, welches im Nachbarpaddock auf einem Strohballen saß und sich sonnte. Doch etwas kam Mara an dem Pony seltsam vor. »Wer ist das denn?«, wollte sie von Charlotte wissen.

»Das ist Juno. Sie kommt zwei Mal im Jahr für drei Wochen her und ist in dieser Zeit dauernd Pony. Den Handschuh legt sie nur ab, wenn sie im Stall ist und ich habe sie bisher noch nie reden gehört.«

»Irgend was an ihr kommt mir seltsam vor«, sagte Mara.

Charlotte lachte. »Na, wenn du erst mal 74 Jahre alt bist, dann siehst du auch nicht mehr so fit aus wie jetzt.«

»74 Jahre?«, fragte Mara erstaunt.

»Ja, Sie war früher mal ziemlich gut. Sie war mehrere Jahre lang hintereinander unter den ersten zehn auf der Rangliste. Aber jetzt kommt sie nur her, um ein wenig Dressur zu machen und gelegentlich fährt Sonja mit ihr im Sulky durch die Gegend.«

»Unter den ersten Zehn? Vielleicht schafft Sunrise das ja auch mal«, sagte Mara grinsend.

»Dann musst du dich aber ran halten. Ich rede nicht von der europäischen Liste, sondern von der Weltrangliste. Ich habe mal ein Interview mit ihr gesehen, das war ungefähr vierzig Jahre alt. Da hatte sie zu Hause eine ganze Wand voll mit Schleifen hängen.«

Mara wollte noch etwas fragen, doch in diesem Moment vibrierte ihr Comm um sie daran zu erinnern nach Hause zu gehen. Sie verabschiedete sich von Sonja, setzte ihren Helm auf, zog die Handschuhe an und fuhr dann mit dem Longboard die Straße herunter nach Hause.

-

Zu Hause angekommen, hörte Mara aus dem kleinen Salon Stimmen und als sie eintrat, lachten alle Anwesenden laut. Nur Frau Kroll, die gegenüber der Tür saß, sah nicht aus, als wäre ihr zum Lachen zumute.

»Kommt schon, so witzig war das nicht. Das Teil hat mich auf dem Klo angefallen und sich mir ins Gesicht geklammert. Und dann sind die anderen Beiden angekommen und als ich sie nicht da hin lassen wollte, wo sie hin wollten, hat mir das teil im Gesicht Stromschläge verpasst. Mir ist gar nichts anderes übrig geblieben, als mich auszuziehen und die anderen Teile an mich ran zu lassen«, regte Frau Kroll sich auf.

»Das hätte ich Larissa nicht zugetraut, muss ich sagen. Aber ich finde es gut, daß sie ihre Meinung vertritt, auch wenn sie vielleicht etwas andere Mittel hätte verwenden können«, sagte Miss Isabella ruhig.

»Und was hast du gemacht?«, fragte Saphira und bekam von Yanna einen leichten Schlag an den Hinterkopf.

Sie sah Yanna an und sagte »Entschuldigung. Ich meinte: Und was haben Sie dann getan?«, berichtigte sie sich

»Was schon? Ich habe mit den Beiden geredet. Und nachher ist Johanna auch noch zu mir gekommen. Sie hat mir ein paar Dinge gezeigt, die ich einfach nicht mehr ignorieren konnte. Eigentlich wollte ich Elisa darauf hin raus werfen. Aber sie hat mich so belabert, daß ich ihr einen anderen Job angeboten habe«, sagte Frau Kroll.

Herrin Rebecca sah zu Mara, die noch immer neben der Tür wartete und winkte sie zu sich. Mara trat zum Sofa und kniete sich neben ihr auf den Boden.

»Was für einen Job denn?«, wollte Miss Isabella wissen.

»Als Langzeittesterin für unsere Produkte. Jemanden der so intrigant ist, kann ich keine leitende Position mehr anvertrauen. Jetzt testet sie diese Clinger. Erst mal für einen Monat und wenn es keine Probleme gibt, dann für weitere zwei Monate mit verschiedenen Programmen«, sagte Frau Kroll.

»Na, dann hat sie ja doch, was sie wollte«, sagte Herrin Rebecca, worauf hin Frau Kroll und Miss Isabella sie verständnislos ansahen. »Na, sie hat Larissas Projekt, wenn auch vielleicht nicht ganz so, wie sie es wollte.«

Alle sahen Herrin Rebecca an. Es war Frau Kroll, die als erste anfing zu lachen und die Anderen fielen in ihr Gelächter mit ein.

»So, aber deshalb sind wir ja eigentlich nicht hier«, sagte Miss Isabella, nachdem sich alle beruhigt hatten und die Stimmung wieder ein wenig ernster war.

»Ja, wir sind wegen Saphira hier«, sagte Frau Kroll. »Wenn es nach mir ginge, könnten wir diese ganzen Beschränkungen aufheben, aber da die ja der Richter ihr auferlegt hat, steht das nicht zur Debatte. Aber den Nervenblocker, braucht sie eigentlich nicht mehr zu tragen. Oder ist jemand anderer Meinung?« Sie schaute in die Runde, doch niemand sagte etwas.

Doch dann hob jemand die Hand. Zu aller Erstaunen war es Saphira selbst.

Miss Isabella nickte ihr zu.

»Ich finde, ich sollte den Nervenblocker weiterhin tragen«, sagte Saphira. »Ich weiß, daß Sie alle mir soweit vertrauen und ich möchte dieses Vertrauen auch nicht brechen, indem ich irgend etwas Blödes anstelle. Aber ich finde, es ist besser, wenn ich ihn weiterhin trage. Und wenn es nur dafür ist, daß Sie alle hier weniger auf mich acht geben müssen.«

»Meinetwegen. Dann bleibt also alles, wie es ist.« Miss Isabella schaute in die Runde und füllte auf einem Pad ein Formular aus. Dieses reichte sie Helen, die bisher noch kein Wort gesagt hatte.

»Keine Einwände der Anwesenden? Kein Eigentumsvorbehalt?«, fragte Helen und schaute in die Runde. Als sie Mara ansah, spürte diese ein seltsames Kribbeln im Nacken.

»Gut, da niemand Einwände erhebt, ist Saphira jetzt Yannas Serva. Die Auflagen die Saphira vom Gericht auferlegt worden sind, bleiben weiterhin bestehen. Sie darf weder ein Comm noch ein Pad benutzen. Eine Ausnahme gibt es für das Bestellsystem, welches sie aber nur an dem entsprechenden Terminal und nur in dringenden Fällen benutzen darf. Saphira darf die Wohnung nur in Begleitung verlassen. Ausgenommen davon ist der tägliche Einkauf, für den sie zum Lager gehen darf und einmal im Monat darf sie alleine ins Zentrum gehen, wo sie sich nur im Bistro aufhalten darf. Außerdem hat sie jederzeit einen Keuschheitsgürtel zu tragen. Von dieser Tragepflicht ist die tägliche Reinigung ausgenommen, für die sie jeden Tag 15 Minuten Zeit hat. Über weitere Ausnahmen dieser Regel entscheidet Yanna, allerdings darf der Keuschheitsgürtel nur 6 Stunden in der Woche oder 25 Stunden im Monat abgelegt werden. Die tägliche Reinigung zählt zu dieser Zeit dazu. Wer hat sich diese bescheuerte Regelung denn ausgedacht? Die letzte Auflage, die hier festgehalten ist, ist daß Saphira jeden mit Sie anzureden hat.«

Helen schaute noch einmal in die Runde und unterschrieb dann auf dem Pad.

»So, hiermit erkläre ich euch Beide für Herrin und Serva. Ihr dürft euch jetzt küssen oder so«, sagte Helen.

Yanna und Saphira sahen sich an und Saphira warf einen kurzen Blick zu Miss Isabella, worauf hin sie den Kopf schüttelte.

»Dann eben nicht. Jedenfalls gehört Saphira jetzt offiziell Yanna. Sowas kompliziertes ist mir noch nie untergekommen. Meistens muss ich nur die ID-Chips scannen, den Kaufvertrag bestätigen und unterschreiben«, sagte Helen. »Ich wünsche euch noch einen schönen Tag.« Sie stand auf, schaute noch einmal in die Runde, wobei Mara wieder dieses seltsame Kribbeln im Nacken spürte und verließ dann den kleinen Salon. Kurz darauf hörte man, wie sie sich von Silke verabschiedete und wie die Haustür geschlossen wurde.

»Aus irgend einem Grund macht diese Frau mir Angst«, sagte Yanna.

»Helen ist eine ganz liebe. Sie sieht zwar etwas seltsam aus aber man soll einen Menschen ja nicht nach seinem Äußeren beurteilen. Und sei froh, daß sie dir nicht die Zähne gezeigt hat«, sagte Rebecca.

1...45678...10