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Servas 01: Die Schule Teil 02

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Maras Beine schmerzten immer mehr. Sie wollte auf keinen Fall noch einmal so lange aushalten wie beim ersten Mal. Sie schaute zu Miss Isabella, die auf ihrem Stuhl saß und las. Langsam und ohne die Hände zu Hilfe nehmend stand sie auf, schüttelte ihre Beine, ging mit weichen Knien zu Miss Isabella und knickste unbeholfen. Diese sah sie an, nickte und stand auf. Mara öffnete den Gürtel ihrer Tunika und ließ diese einfach fallen. Mit dem Fuß schob sie die Tunika zur Seite und legte die Hände in den Nacken.

»Dreh dich um«, hörte sie Miss Isabellas Stimme wie durch Watte.

Langsam drehte sie sich um so daß sie mit dem Gesicht zu den Anderen stand. Sie spürte wie ihre Beine zitterten und machte sich darauf gefasst den ersten Schlag zu spüren und spannte sich an.

Obwohl sie ihn erwartet hatte traf der erste Schlag ihren Rücken vollkommen unerwartet. Das Ende der Peitsche wand sich um ihren Rücken und schlug hart unterhalb ihrer Brust auf die Haut. Sie hatte sich fest vorgenommen nicht zu schreien. Aber als der Schmerz sie durchfuhr, schrie sie spitz auf. Sie atmete tief durch und erwartete den nächsten Schlag. Dieser ließ nicht lange auf sich warten. Wieder schrie sie auf. Sie biss sich auf die Lippen, um nicht laut los zu schreien. Nach dem siebten Schlag hatte sie einen metallischen Geschmack im Mund. Sie spürte daß ihre Beine sie nicht mehr lange tragen würden und hoffte, daß es balde vorbei war. Die letzten Schläge spürte sie wie in einer Art Trance. Sie spürte die Schläge und den Schmerz. Ihre Gedanken versiegten und sie fühlte nichts mehr, nur noch die Schläge und den Schmerz. Sie hörte jemanden, wie aus weiter Ferne leise stöhnen und ein seltsames Gefühl breitete sich in ihr aus. Auch nach dem letzten Schlag war da noch dieses seltsame Gefühl, welches sie nicht zuzuordnen wusste.

Erst, als Miss Isabella sie am Arm fasste,

Sie fühlte nichts mehr, sie dachte nichts mehr sie war nur noch. Miss Isabella fasste sie am Arm. Diese Berührung riss sie zurück in die Realität. Miss Isabella legte ihr die Tunika über den anderen Arm und führte sie aus dem Saal.

»Kannst du laufen?«, fragte sie. Mara nickte nur. Sie war unfähig auch nur ein Wort zu sagen.

»Hier, nimm das.« Miss Isabella steckte ihr etwas in den Mund und setzte ihr ein Glas Wasser an die Lippen. Sie trank das Wasser und schluckte die Tablette herunter.

»Das ist ein leichtes Schmerzmittel. Geh jetzt in den Schlafsaal, helf Larissa den Rücken mit der Salbe ein zu reiben und sag ihr, sie soll dir auch dabei helfen. Dann legt euch hin und schlaft.«

Langsam ging Mara zum Schlafsaal wo Larissa nackt auf ihrem Bett hockte, den Kopf in die Hände gelegt hatte und weinte. Obwohl sie selbst große Schmerzen hatte, holte sie die Salbe, setzte sich neben Larissa und rieb ihr den Rücken ein wobei sie die wenigen aufgeplatzten Stellen vorsichtig aus ließ. »Kannst du mir bitte helfen?«, fragte sie und hielt Larissa die Tube mit der Salbe hin.

Weinend drehte Larissa sich zu ihr und rieb ihr den Rücken ein. Es schmerzte bei jeder Berührung, doch sie spürte wie die Salbe ihre Haut kühlte und wie gut ihr diese tat.

Sie bedankte sich bei Larissa und nahm sie in den Arm.

Nach einer Weile hörte sie, wie die Tür sich öffnete und schaute auf. Die Ärztin trat in den Schlafsaal und kam auf sie zu. Mara wollte gerade auf stehen doch die Ärztin sagte »Bleibt sitzen.« Sie schaute sich zuerst Maras, dann Larissas Rücken an. »Du gehst jetzt in dein Bett und leg dich auf den Bauch. Zu dir komme ich gleich.« Als Mara aufgestanden war, wies sie auch Larissa an, sich hin zu legen. Mara legte sich in ihr Bett und schaute zu den Beiden. Die Ärztin redete mit Larissa, untersuchte ihren Rücken, und klebte offenbar einige Pflaster auf die Haut. Dann stand sie auf und kam zu Mara. Während dessen öffnete sich erneut die Tür und Kim kam herein.

»Leg dich auf dein Bett. Ich komme gleich zu dir«, sagte sie zu dieser gewandt, beugte sich über Mara und schaute sich die Wunden an. »Das sieht nicht so schlimm aus Mara. Aber einige Stellen werde ich kleben müssen. Das wird vielleicht etwas weh tun aber dafür bleiben keine Narben zurück.«

Mara spürte wie sie etwas auf die Wunden auf trug, ein heftiges Brennen ließ sie aufstöhnen. Dann klebte sie Pflaster auf die Stellen und drückte die Haut dabei zusammen.

»So, fertig. In ein paar Tagen sieht man nichts mehr davon. Jetzt schlaf. Und morgen früh beim Duschen etwas vorsichtig sein. Ich wünsch dir eine gute Nacht.« Sie stand auf und ging zu Kim, die bereits in ihrem Bett lag. Mara legte den Kopf zur Seite und schloss die Augen. Es dauerte nicht lange und sie war eingeschlafen.

Miss Isabella saß auf ihrem Stuhl und fragte sich, wann Chris endlich auf stehen wollte. Die Anderen hatten sich, nachdem Larissa und Mara aufgestanden waren, kurz hintereinander dazu entschlossen daß es besser war das Ganze nicht in die Länge zu ziehen und waren aufgestanden. Sie musste sich jedes Mal aufs neue dazu überwinden nicht zu locker zu zu schlagen. Nachdem sie damals selbst die Schule abgeschlossen hatte, war sie weitere zwei Jahre lang hier geblieben, um Lehrerin zu werden. Dabei gehörte es zu ihrer Ausbildung dazu, sich zu überwinden andere auszupeitschen und zu schlagen. Obwohl sie gelernt hatte, den Schmerz ihrer Schülerinnen nicht an sich heran zu lassen fiel es ihr von Jahr zu Jahr schwerer ausreichend Distanz zu halten.

»Chris, wie lange willst du das noch machen?«, sagte sie. »Es bringt dir nichts. Glaub es mir. Es wird nur schlimmer, je länger du wartest.«

Sie kniete sich vor Chris und sah in ihr verheultes Gesicht. Sie schloss die Augen und tat etwas, was sie noch ein Jahr zuvor nie getan hätte. Sie hob die Hand, legte sie auf Chris Wange und streichelte sie.

»Ich habe Angst Miss Isabella«, sagte Chris leise.

Isabella erinnerte sich an die erste Schülerin, die dies in einer ähnlichen Situation zu ihr gesagt hatte. Sie hatte diese damals an geschrien, sie am Arm hoch gezogen und bei jedem Schlag laut geschrien »Los, das schaffst du, du bist doch kein Weichei!« oder »Ich weiß, daß du das durchhältst.« Doch das war vor langer Zeit gewesen. Sie wusste, daß sie das selbst nicht mehr all zu lange durchhalten würde.

»Komm, steh auf.« Sie fasste Chris am Arm und zog sie hoch. Weinend stand sie vor ihr und vermied es, ihr in die Augen zu schauen. »Zieh dich aus. Es wird weh tun. Aber die Anderen haben es auch ausgehalten.« Chris sah sie an, öffnete dann ihren Gürtel und zog die Tunika aus. Noch immer weinend stellte sie sich auf, legte die Hände in den Nacken und stand zitternd vor ihr.

Es kostete Isabella einiges an Überwindung ihr die zehn Hiebe mit der Peitsche zu verpassen. Sie sah Chris an, die die ganze Zeit über nicht einen Ton von sich gegeben hatte. Dann führte sie sie nach draußen, gab ihr eine Schmerztablette und ließ sie etwas trinken. »Geht's? Kannst du laufen?«, fragte sie.

»Ja Miss Isabella, ich dachte, es wäre schlimmer.«

Isabella starrte sie fassungslos an und sagte: »Geh in den Schlafsaal.«

Sie schaute sich in dem kleinen Saal um. Dabei sah sie sich selbst in den Spiegeln. Sie erschrak über die Frau, die sie sah. Die braunen Locken hingen etwas wirr herab und unter ihren Augen hatten sich Ringe gebildet. Die Wangen waren eingefallen und ihre Haut sah matt aus. Sie nahm sich zusammen, straffte sich und stellte sich gerade hin. Nur noch eineinhalb Jahre dachte sie. Sie wusste, daß sie Miss Wilhelmina jederzeit bitten konnte sie gehen zu lassen. Doch was würde denn passieren? Vitória, eine Schülerin die vor einem Monat aus São Paulo als Lehrerin her gekommen war und noch keine eigene Gruppe hatte, würde die Frauen übernehmen. Das würde es für diese nicht besser machen. Sie musste noch durchhalten. Nur noch diese Gruppe und sie würde dieser Schule den Rücken kehren. Sie verließ den Raum und ging langsam zu ihrem Zimmer. Als sie an Ellens Zimmer vorbei kam, sah sie dort licht brennen. Kurzentschlossen klopfte sie an.

»Hallo Isabella. Komm rein und setz dich«, sagte Ellen und deutete auf einen Stuhl. Sie schaute Isabella lange an. »Du hast auch schon mal besser aus gesehen.«

»Ich weiß Ellen. Lange halte ich das nicht mehr durch. Wenn diese Gruppe hier fertig ist, werde ich auch gehen. Aber so lange muss ich noch durchhalten.«

Ellen nickte, holte ein Glas und schenkte etwas aus einer braunen Flasche ein. »Hier, trink das.«

»Ich glaube, ich muss mir das nächste Mal besser überlegen, ob ich zu dir komme. Sonst werd ich noch zur Alkoholikerin.« Isabella nahm das Glas und roch daran. »Das riecht ja scheußlich.«

Ellen lachte. »Da ist kein einziger Tropfen Alkohol drinne. Das ist ein altes Rezept meines Urgroßvaters. Und der ist immerhin mehr als hundert Jahre alt geworden.«

»Dann auf deinen Urgroßvater«, sagte Isabella und leerte das Glas in einem Zug. Sie schaute Ellen mit großen Augen an, röchelte und schloss die Augen. Nach fünf Minuten rieb sie sich die Augen, atmete tief durch und sagte heißer »Also was immer da drinne war, wenn du mir das noch mal gibst, werde ich keine 35 Jahre mehr alt.«

»Ach stell dich nicht so an. Das sind alles natürliche Zutaten.«

»Soweit ich weiß, kommen Tollkirschen auch in der Natur vor«, sagte Isabella, »Dein Urgroßvater muss wirklich kerngesund gewesen sein, wenn er trotz diesem Zeug so alt geworden ist.« Sie hustete und hatte Tränen in den Augen.

Wieder lachte Ellen. »Am besten du gehst mal ins Bett und schläfst dich richtig aus. Morgen sieht alles wieder ganz anders aus. Und morgen Abend kommst du noch mal vorbei, dann geb ich dir noch was da von.«

»Danke. Ich schau mal, ob ich mir das morgen noch mal antun will. Schlaf gut Ellen.«

Isabella ging in ihr Zimmer, legte sich ins Bett und schlief schnell ein.

Die Wunden waren nach ein paar Tagen soweit verheilt, daß man kaum noch etwas davon sah. Bei einem Blick in den Spiegel stellte Mara fest, das tatsächlich keine Narben zurück geblieben waren.

Auch die nächsten Wochen waren durch Lernen und stumpfes wiederholen geprägt.

In der freien Zeit nach dem Abendessen ging sie mit Caro und Larissa, mit denen sie sich mittlerweile sehr gut verstand und angefreundet hatte in die Bibliothek der Schule in der es viele echte Bücher gab, die noch auf Papier gedruckt waren. Eines dieser Bücher faszinierte sie besonders. Es war recht umfangreich und fasste die Geschichte der Serva vom der Sklaverei im römischen Reich über die Leibeigenschaft im Mittelalter, die amerikanische Sklaverei bis zum Unabhängigkeitskrieg, die ersten modernen Gesetze für Serva während der großen Seuche Mitte des 21. Jahrhunderts bis zu den umfangreichen Gesetzen und Regeln die jetzt, 300 Jahre nach der Seuche galten zusammen.

Doch dann wurde die Routine durch ein besonderes Ereignis unterbrochen.

»Drei mal im Jahr findet eine Auktion statt, in der die Schülerinnen, die in den vier Monaten zuvor ihre Ausbildung abgeschlossen haben versteigert werden. Am kommenden Samstag ist es wieder so weit. Bis da hin wird eure Ausbildung unterbrochen. Statt dessen wird hier alles auf Vordermann gebracht. Ihr seid dazu eingeteilt, das Verwaltungsgebäude zu putzen. Und zwar von oben bis unten, bis alles blitzblank ist«, erklärte Miss Isabella als sie nach dem Frühstück im Schlafsaal vor ihren Betten standen. »Bei einer Auktion geht es nämlich nicht nur darum, daß die Schülerinnen versteigert werden die ihre Ausbildung abgeschlossen haben, sondern es ist auch ein Tag an dem viele Leute kommen und sich die Schule ansehen können. Jetzt packt euch das Putzzeug und kommt mit.«

Aus dem Schrank neben der Tür holten sich die Frauen Eimer, Schrubber, Besen und Schaufeln, Staubtücher und Reinigungsmittel. Sie folgten Miss Isabella in das Verwaltungsgebäude neben dem Haupttor. Im Flur stellten sie sich in einer Reihe auf. Miss Isabella tippte Kim, Mara und Abigail an.

»Ihr drei kommt mit.« Sie führte die Drei in ein Büro und deutete auf die Wände an denen einige dutzend größere und kleinere Bilder hingen, von denen jedes eine Katze zeigte. Gemalte, fotografierte und gezeichnete. Auf schmalen Regalen standen eine Unmenge Katzenfiguren aus Porzellan. Auch auf dem geschwungenen Schreibtisch aus dunklem Holz standen mehrere gerahmte Bilder. Auch diese zeigten Katzen verschiedenster Rassen, in den unterschiedlichsten Posen zeigten. Das Kurioseste in diesem Büro war jedoch eine überlebensgroße Katze aus Terrakotta die in einer sitzenden Pose neben der Tür stand und einen Strohhut und ein Schleifchen trug.

»So hat wohl jede ihren kleinen Spleen«, sagte Miss Isabella leise und schaute sich in dem Büro um. Es war auch für sie das erste Mal, daß sie in Vitórias Büro war. Laut sagte sie »Ihr werdet hier Staub putzen« sie deutete auf die Wände und den Schreibtisch »und den Teppich saugen.« Bis zum Mittag will ich, daß ihr fertig seid.« Sie schaute sich noch einmal kurz um, schüttelte den Kopf und ging nach draußen zu den Anderen. Die Tür ließ sie offen und schaute ab und an hinein.

Die Arbeit war zwar nicht einfach, bei all den vielen kleinen Figuren und Bildern, ging aber gut voran. So hatten sie nach gut zwei Stunden bereits die ganzen Bilder und Figuren mit Staubwedeln und Tüchern gesäubert. Abigail holte den Staubsauger herein und begann zu saugen während Kim den Schreibtisch feucht abwischte und Mara mit einem Staubwedel der an einem langen Stiel befestigt war, die Ecken zwischen Wand und Decke entstaubte.

Mara stand gerade mitten vor der Wand und hatte den Staubwedel hoch gehoben als Abigail rückwärts mit dem Staubsauger auf sie zu kam und sie an stieß. Mara strauchelte und stieß mit dem Stiel des Staubwedels einige Bilder von der Wand. Wie in Zeitlupe sah sie diese fallen und auf dem Boden auf schlagen. Zwei der Rahmen zerbrachen in mehrere Stücke.

»Du dumme Kuh. Pass doch auf«, rief Abigail, die den Staubsauger aus geschaltete hatte und drehte sich zu Mara.

»Was ist denn hier los?«, fragte Miss Isabella die gerade zur Tür herein gekommen war.

»Mara hat die Bilder runter geworfen«, sagte Abigail und zeigte auf die zerbrochenen Rahmen, die am Boden lagen.«

»Es tut mir leid Miss, das wollte ich doch nicht«, sagte Mara, kniete sich hin und sammelte die Überreste auf.

»Erst hat sie mich angerempelt und dann die Bilder runter geworfen«, sagte Abigail und warf einen verärgerten Blick zu Mara.

»Des stimmt doch garnich«, mischte sich Kim ein. »Du hast nich aufgepasst und sie angerempelt. Dann sin die Bilder runter gefallen.« Sie deutete mit dem Finger auf Abigail.

»Sag mal, hast du sie nicht mehr alle?«, schrie diese. »Willst du sagen ich bin schuld da dran?« Sie ließ den Schlauch des Staubsaugers fallen und lief zu Kim. Sie schlug ihr mit der flachen Hand auf die Brust so daß diese taumelte und im Fallen ein Bild vom Schreibtisch wischte, welches ebenfalls auf dem Boden zerbrach. Kim rappelte sich auf und rammte ihr die Schulter in den Bauch, so daß auch sie lang auf den Boden fiel.

»Aufhören!«, schrie Miss Isabella laut und verpasste beiden einen Schlag mit der Gerte. Die Beiden gingen auseinander, standen auf und warfen sich wütende Blicke zu.

Mara stand, noch immer mit den zerbrochenen Bildern in der Hand, vor der Wand und sagte »Das wollte ich nicht. Das ist alles meine Schuld.«

»Nein, des ist Abigail schuld dran. Die hat dich angerempelt«, sagte Kim und handelte sich damit einen weiteren Stoß von dieser ein.

»Schluss jetzt. Ich will keinen Ton mehr hören!«, schrie Miss Isabella. »Und zwar von keiner von euch.« Ihr Blick verriet wie wütend sie war. »Ihr kommt jetzt mit. Alle Drei!« Sie wies mit dem Arm zur Tür und die Drei gingen in den Flur. Abigail, die hinter Kim ging, schob diese unsanft an und Mara hielt noch immer die zerbrochenen Bilderrahmen vor sich in den Händen. Miss Isabella führte sie zum Büro der Schulleiterin und ließ sie dort auf dem Flur knien.

»Einen einzigen Ton und ihr verbringt alle drei die nächste Woche im Keller!«, sagte sie laut bevor sie klopfte und auf ein »Herein!«, das Büro betrat und die Drei alleine auf dem Flur zurück ließ.

Von drinne waren die Stimmen vom Miss Isabellas Stimme und der Schulleiterin zu hören, aber durch die Tür zu gedämpft als das man etwas hätte verstehen können. Alle Drei knieten mit nach vorne gerichtetem Blick schweigend auf dem Flur als Miss Isabella endlich wieder aus dem Büro heraus kam.

»Abigail, steh auf und geh zur Schulleiterin«, sagte Miss Isabella.

Abigail stand ohne eine Regung zu zeigen auf, klopfte an die Tür und ging nach einem »Herein« in das Büro. Miss Isabella stellte sich neben die Tür und schaute zu Kim und Mara die ihr einen ängstlichen Blick zu warf.

Von drinne konnte sie die Stimme der Schulleiterin hören die anscheinend sehr wütend war.

Mit ausdruckslosem Gesicht kam Abigail nach einer scheinbaren Ewigkeit aus dem Büro, sagte »Kim, du sollst jetzt rein« und kniete sich mit etwas Abstand neben Mara.

Mara sah Abigails Gesicht. Anscheinend hatte sie geweint. Sie schaute nach unten, zu den Bildern, die in ihren Händen lagen und ihr Magen krampfte sich zusammen. Ihr war klar, daß sie eine Strafe dafür erwartete daß sie die Bilder zerbrochen hatte und sie wusste, daß diese Strafe sicher sehr hart werden würde. Sie musste an Neela denken, die Frau, die an ihrem ersten Tag hier vor allen Anderen ausgepeitscht wurde.

Wieder war aus dem Büro die ärgerliche Stimme der Schulleiterin zu hören. Nach einer Weile schien sie sich zu beruhigen und ihre Stimme wurde leiser. Nach einer ganzen Weile öffnete sich die Tür und sie hörte die Schulleiterin sagen »Ja ja, schon gut.« Dann kam Kim heraus. Sie schien bei weitem nicht so mitgenommen wie Abigail. Sie trat zu Miss Isabella, knickste und sagte »Die Schulleiterin möchte Sie noch einmal sprechen, Miss.« Dann kniete sie sich wieder vor die Wand. Miss Isabella klopfte und ging in das Büro. Sie kam recht schnell wieder heraus, schaute zu Mara und sagte ihr sie solle jetzt hinein gehen.

Mara stand mit zitternden Knien auf, ging zur Tür und klopfte. Nach dem »Herein«, öffnete sie die Tür, trat ein, schloss die Tür so leise es ging hinter sich und knickste. »Es tut mir leid, ich wollte die Bilder nicht kaputt machen, Miss«, sagte sie mit gesenktem Blick.

Die Schulleiterin schaute sie mit ernstem Blick an. »Ja, es ist schade um die Bilder und Miss Vitória wird darüber auch nicht sehr erfreut sein, da bin ich mir sicher. Aber du hast ja gleich zugegeben, daß du sie herunter geworfen hast.«

Mara schaute sie mit großen Augen an. Sie hatte ein gewaltiges Donnerwetter erwartete. Statt dessen schien die Schulleiterin recht gelassen zu wirken.

»Schau mich nicht so an. Natürlich bist du mit verantwortlich da für.« Sie zeigte auf die Bilder die Mara noch immer in der Hand hielt. »Wenigstens hast du dich nicht wie eine Halbstarke herum geprügelt. Aber dazu kommen wir gleich. Ich möchte jetzt erst einmal von dir wissen, was passiert ist. Und bitte, versuch nicht, irgend jemanden in Schutz zu nehmen, sondern erzähl mir was passiert ist.« Sie schaute Mara an und nickte auffordernd.

»Ja Miss«, sagte Mara leise. »Ich habe die Decke abgestaubt und dann bin ich an die Bilder gekommen und hab gemerkt daß irgend was in meinem Rücken war. Dann sind die Bilder runter gefallen und Miss Isabella ist ins Zimmer gekommen. Und dann haben Abigail und Kim sich angeschrien und sich geprügelt.«

Die Schulleiterin sah sie eindringlich an. »Und du bist sicher, daß du erst an die Bilder gekommen bist und dann von Abigail gestoßen worden bist?«

Mara schaute unsicher. »Nein, Miss, ich weiß es nicht genau. Das ging alles so schnell.«

Die Schulleiterin holte einen Zigarillo aus dem Schreibtisch, zündete diesen an und blies den Rauch in die Luft. Der schwere Geruch von Vanille breitete sich im Raum aus. Sie schaute Mara an und sagte »Egal wie vorsichtig man ist, man muss immer auch ein Auge auf andere haben, damit so etwas wie vorhin nicht passiert. Du kannst laut den Schilderungen deiner Mitschülerinnen wohl nichts dafür, daß die Bilder herunter gefallen sind. Aber dennoch hast du dich nicht so verhalten, daß es ausgeschlossen war etwas zu zerbrechen. Du hättest, als du bemerkt hast, daß deine Mitschülerin mit dem Staubsauger hinter dir war, zur Seite gehen können. Denn es ist nie auszuschließen, daß auch eine Andere unachtsam ist. Wenn man in der Nähe von solch empfindlichen Gegenständen arbeitetet, muss man eben auch auf andere achten. Daher trägst du auf jeden Fall eine gewisse Mitschuld an dem, was passiert ist. Sobald Miss Vitória wieder in der Schule ist, wirst du Bescheid bekommen und dich bei ihr melden. Da es ihre Bilder sind, die zerbrochen sind, wird sie es sein, die die Strafe fest legt und sie gegebenenfalls auch ausführen. Hast du noch etwas zu sagen?«