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Servas 01: Die Schule Teil 02

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Mara sah auf. Sie hatte sich ein wenig beruhigt und nicht damit gerechnet, so glimpflich davon gekommen zu sein. »Es tut mir leid Miss. Ich wollte nicht, daß das passiert«, sagte sie.

»Glaub mir, wenn ich das denken würde, wärst du jetzt auch im Keller. Jetzt geh zurück zu den Anderen und hilf ihnen weiter zu putzen.«

Mara schaute sie fragend an. Aber die Frage nach dem Keller, die unausgesprochen im Raum stand, wollte sie nicht stellen. Also knickste sie und wollte das Büro verlassen.

»Die Bilder lässt du besser hier«, sagte die Schulleiterin als sie sich gerade um drehen wollte. Sie legte alle Teile vorsichtig auf den Schreibtisch und verließ dann endlich das Büro.

Weder Kim oder Abigail noch Miss Isabella waren noch auf dem Flur. Also ging sie zu den anderen Schülerinnen, die noch dabei waren, die Büros zu säubern und half ihnen dabei. Sie achtete von nun an sehr darauf, nicht noch etwas zu zerbrechen.

Kurz vor dem Mittagessen kam auch Miss Isabella wieder zu ihnen. Sie schaute sich die Räume an, die bereits geputzt waren und war recht zufrieden mit der Arbeit, die die Frauen bisher geleistet hatten. Kim und Abigail tauchten jedoch auch nicht auf, als sie beim Mittagessen saßen. Da jedoch einige Schülerinnen aus anderen Gruppen mit am Tisch saßen, wollte Mara lieber nicht fragen, was mit den Beiden war. Zudem versuchte sie, sich gerade mit Gedanken über das Essen, es gab Gulasch mit Klößen und Rotkohl, den sogar mit geriebenem Apfel, von ihrer bevorstehenden Strafe für die zerbrochenen Bilder ab zu lenken. »Ich dachte immer, das Essen in der Schule ist so schlecht«, sagte sie, mehr zu sich selbst.

»Was denkst du denn, wer hier kocht?«, fragte eine Schülerin, die sie als Anita in Erinnerung hatte. »Irgend wie müssen wir ja lernen, zu kochen. Und der Satz, den die Schule für das Essen jeder Schülerin bekommt, ist genau so hoch wie der, den auch Kasernen für Soldaten bekommen.«

»Eben. Aber niemand sagt, daß man nachher auch so gutes Essen bekommt«, sagte eine ihr bisher unbekannte Schülerin. »Also immer schön auf essen.«

Nach dem Mittagessen mussten sie weiter die Büros putzen. Dies lief ohne weiteren Zwischenfall ab. Aber nach dem Abendessen waren alle noch mehr geschafft als sie es sonst ohnehin waren. Die Meisten legten sich sofort in ihre Betten und schliefen schnell ein. Nur Larissa und Lena knieten zwischen ihren Betten und spielten eine Partie Schach.

Am nächsten Morgen erschien Miss Isabella wie gewohnt um halb sechs zum Wecken. Mara war, wie auch gut die Hälfte der Gruppe, bereits wach und fertig zum Sport angezogen. Die Anderen sprangen auf Miss Isabellas Weckruf aus ihren Betten und zogen sich schnell die Sportsachen an. Nur Abigail und Kim, die auch beim gestrigen Abendessen fehlten, waren auch bis jetzt noch nicht wieder aufgetaucht. Während sie nach dem Duschen fertig angezogen vor ihren Betten standen, trat Frida vor und hob die Hand, als Miss Isabella an ihr vorbei ging.

»Was ist denn Frida?«, fragte diese.

»Miss, ich wollte fragen, wo Kim und Abigail sind?«

»Das werdet ihr noch früh genug erfahren. Jetzt reicht es, wenn ihr wisst, daß die Beiden morgen wieder hier sein werden.« Miss Isabella machte eine wegwischende Handbewegung »Er reicht, wenn ihr wisst, daß ihr da, wo die Beiden jetzt sind, sicherlich nicht sein wollt. Und jetzt auf ins Verwaltungsgebäude weiter putzen.

Wieder mussten sie den ganzen Tag Büros im Verwaltungsgebäude putzen. Nach dem Mittagessen rief Miss Isabella sie zusammen. Im Flur erklärte sie ihnen »Also, wenn ihr in dem Tempo weiter macht, dauert es noch eine Woche bis hier alles sauber ist. Darum habe ich beschlossen, daß wir nach dem Abendessen weiter machen. Dann habt ihr drei Stunden länger Zeit. Und wenn das nicht reicht, dann werdet ihr die nächsten drei Nächte eben durcharbeiten. Ich will auf jeden Fall, daß hier alles blitzblank ist.«

Ein allgemeines Stöhnen ging durch die Reihe der Schülerinnen.

»Ruhe!«, rief Miss Isabella sie zur Ordnung. »Wenn ihr euch endlich mal beeilt, dann müssen wir das nicht machen. Also etwas mehr Bewegung. Das hier ist kein Feriencamp, sondern das echte Leben. Und jetzt alle wieder an eure Arbeit.« Sie schickte die Frauen wieder zurück in die Büros und schaute der Reihe nach in jedes Zimmer, in welchem sich die Frauen gerade befanden, um nach dem Rechten zu sehen. Am Abend, eine Stunde bevor es Zeit war, zu Bett zu gehen, rief sie die Gruppe zusammen und brachte sie in den Schlafsaal. Auf dem Hof stand ein großer, schwarzer Transporter. Auf den Seiten prangte ein großes Logo, welches keine der Schülerinnen kannte. Ein Kreis dessen obere Hälfte von einem großen H eingenommen wurde. In der unteren Hälfte befanden sich drei aufwärts gebogene Linien. Eine Frau kam mit einer großen Tasche aus dem Hauptgebäude, öffnete die Hecktür und warf diese in den Transporter. Sie nickte Miss Isabella zu, setzte sich ans Steuer und fuhr durch das Tor, welches sich hinter dem Wagen schloss.

Als sie in den Schlafsaal kamen, sahen sie sofort, daß Kim, bis zum Hals zu gedeckt in ihrem Bett lag und schlief. Abigails Bett jedoch war leer. Es fehlten sogar Kissen, Decke und Laken.

Miss Isabella ließ die Frauen vor den Betten Aufstellung nehmen.

»Wie ihr alle seht, hat Abigail sich dazu entschlossen, die Schule zu verlassen.« Sie deutete auf das leere Bett. »Kim wird noch ein paar Tage Bettruhe brauchen. Deshalb werdet ihr hier etwas ruhiger sein und sie nicht stören. Jetzt wünsche ich euch eine gute Nacht.«

Ohne ein weiteres Wort verließ sie den Schlafsaal. Die Frauen bemühten sich möglichst leise zu sein und zogen sich um. Die meisten fielen sofort in ihre Betten und schliefen ein.

Kim musste auch am nächsten Tag im Bett bleiben, während die Anderen weiter putzten. Erst als sie am Abend vollkommen fertig zurück kamen, saß Kim in ihrem Bett und las. Alle gingen zu ihr und wollten wissen, wo sie gewesen, was passiert und wo Abigail abgeblieben war. Doch Kim sagte nur, sie sei mit Abigail im Keller gewesen und diese wollte nicht mehr in die Gruppe zurück. Mehr konnte oder wollte sie nicht preis geben.

Auch am nächsten Tag putzen die Anderen weiter. Die Büros waren mittlerweile auf Vordermann gebracht und so folgten heute die wenigen anderen Räume und die Flure. Kurz vor dem Abendessen waren dann auch der letzte Flur und die Treppenhäuser geputzt und gebohnert.

»Ich bin zufrieden mit euch«, sagte Miss Isabella als sie zusammen vor dem Gebäude standen. »Obwohl zwei Mitschülerinnen fehlen habt ihr es geschafft, rechtzeitig fertig zu werden, ohne die Nächte durcharbeiten zu müssen. Deshalb hab ich eine kleine Überraschung für euch. Nach dem Abendessen will ich euch alle in Sportsachen hier sehen.« Ein leises Stöhnen ging durch die Gruppe. Keine der Frauen wollte jetzt noch Sport machen oder laufen. »Ruhe jetzt sonst laufen wir alle zusammen 20 Runden um den See«, sagte sie. Sofort war wieder Ruhe. »Und jetzt ab mit euch zum Essen.«

Sie drehte sich um und ging zurück ins Verwaltungsgebäude.

»Was soll das denn werden?«, fragte Mandy in die Runde. Doch niemand wusste, warum sie ausgerechnet jetzt noch einmal laufen sollten. So gingen sie über den Hof, in dem mittlerweile eine Art Bühne errichtet worden war und mehrere Tische U-förmig neben dem Eingang der Küche standen, die mit Planen abgedeckt waren. Auch einige Stehtische standen bereits im Hof verteilt. Der Bereich vor der Mauer war mit Stangen und rot-weißem Band vom Rest des Hofs abgeteilt.

Nach dem Abendessen gingen alle schnell in den Schlafsaal und zogen sich um. Keine zehn Minuten später standen sie wieder vor dem Verwaltungsgebäude und warteten auf Miss Isabella. Diese kam kurz darauf aus dem Hauptgebäude zu ihnen. Sie trug ebenfalls Sportsachen.

»Wenn ihr euch daneben benehmt, werdet ihr alle die nächste Woche im Keller verbringen«, sagte sie ruhig zu den Frauen und lief auf das Tor zu. Dieses öffnete sich und sie folgten ihr nach draußen. Anstatt jedoch nach rechts zu laufen, wo es zum Park ging, führte sie Miss Isabella nach links. Nachdem sie etwa 200 Meter von der Schule entfernt waren, verlangsamte Miss Isabella ihren Schritt und sie spazierten gemütlich die Straße entlang bis in einen Bereich der Stadt, in dem die Straße für den Verkehr gesperrt war. Auch um diese Uhrzeit schlenderten noch hunderte Menschen zwischen den Geschäften, Cafés und Restaurants umher. Miss Isabella führte sie in eine schmale Nebenstraße und ging auf einen Hauseingang zu. Sie ging die zwei Stufen nach oben und klopfte an die Tür. Ihr wurde geöffnet und sie trat hinein. Hinter ihr fiel die Tür ins Schloss und die Frauen standen etwas ratlos auf der Straße.

»Wollt ihr da draußen stehen bleiben?«, fragte Miss Isabella, die die Tür wieder geöffnet hatte und heraus schaute. Die Frauen sahen sich verwundert an und folgten ihr. Direkt hinter der Tür führte eine schmale Treppe nach oben. Eine ältere Serva mit schneeweißen Haaren hielt ihnen die Tür auf und begrüßte sie freundlich lächelnd mit einem »Herzlich willkommen.« Ihr Halsband hatte nicht den obligatorischen Ring. Nur eine Nummer war darauf eingraviert.

Die Frauen gingen die Treppe hinauf und befanden sich in einem großen Raum wie er in jedem beliebigen Café als Gastraum hätte dienen können. Alles war sehr hell und gemütlich eingerichtet. Auf den Tischen standen Kerzen in kleinen Gläsern und an den Wänden hingen viele Bilder, Poster und Zeichnungen. An einer Wand hingen mit Nadeln befestigt, einige Hundert Postkarten aus allen Teilen der Welt. Daß dies kein normales Café war konnte man nur daran erkennen, daß die Tische nur etwa einen halben Meter hoch waren und anstatt Stühlen weiche Kissen rund herum lagen. Miss Isabella ging zu einem runden Tisch und kniete sich davor und deutete den Schülerinnen es ihr gleich zu tun. Die Schülerinnen knieten sich nun ebenfalls an den Tisch. Sie fragten sich, was das zu bedeuten hatte. Mara, die direkt am Fenster kniete, schaute heraus und konnte direkt auf die Straße sehen. Auf der gegenüber liegenden Straßenseite befanden sich ein ziemlich teuer aussehendes Restaurant und daneben eine Boutique einer exklusiven Modemarke.

Die Frau, welche sie unten herein gelassen und begrüßt hatte, kam an den Tisch und fragte »Was darf's denn sein?«

Miss Isabella sagte »Wer Cappuccino will hebt die Hand, wer Kakao will, lässt sie unten.« Sie zählte kurz durch und sagte dann »Sechs Cappuccino und drei Kakao bitte, Klara. Und das Übliche.«

Die Frau bedankte sich und verschwand dann wieder.

Die Schülerinnen saßen schweigend am Tisch, keine traute sich, in Anwesenheit von Miss Isabella ein Wort zu sagen. »Ihr könnt ruhig reden, wir sind hier unter uns«, sagte diese und deutete auf die anderen Gäste. Es waren ausnahmslos Frauen und alle trugen ein Halsband. Die Meisten eines mit Ring, einige jedoch auch eines ohne.

Chris schaute sich um und fragte etwas eingeschüchtert »Was hat das eigentlich mit dem Ring auf sich? Ich meine, die Serva die ich gesehen habe, hatten alle ein Halsband und alle haben den Ring vorne dran.«

Miss Isabella sah sie an und schüttelte leicht den Kopf, grinste aber. »Ich wollte jetzt eigentlich keinen Unterricht mehr halten. Aber was soll's? Wenn ihr die Schule verlasst, bekommt ihr alle ein neues Halsband. Das heißt nicht mehr und nicht weniger als daß die Trägerin eine Serva ist. Der Ring bedeutet, daß die Trägerin nicht frei ist und jemandem gehört. Ein Halsband ohne Ring heißt also, daß die Trägerin frei ist.« Sie tippte auf ihr eigenes Halsband, bei dem dieser fehlte. Bevor sie weiter erklären konnte, kam die Frau zurück und stellte ein großes Tablett mit dampfenden Tassen vor ihnen auf den Tisch. Sie ging wieder und kam mit einem weiteren Tablett, welches sie ebenfalls auf den Tisch stellte. Auf diesem befanden sich Schalen mit Eiscreme.

»Greift zu«, sagte sie Miss Isabella. Zögernd nahmen sich die Frauen die Tassen und Eisschalen und begannen zu Essen und trinken. Langsam wurden sie lockerer und es entspann sich eine gemütliche Unterhaltung an der sich auch Miss Isabella beteiligte. Doch richtig locker wurde diese Unterhaltung durch deren Anwesenheit nicht.

Mara und auch die anderen die am Fenster saßen, schauten immer wieder hinaus und beobachteten das Treiben auf der Straße. Viele Leute gingen hektisch umher, andere schlenderten langsam und sahen sich die Schaufenster der Geschäfte an. Maras Blick fiel auf ein Paar, welches in das Restaurant ging. Er trug einen Anzug, sie ein schickes Kleid mit glitzernden Pailletten und hohe Schuhe. Der Mann hielt ihr die Tür auf und bevor sie das Restaurant betrat, knickste sie vor ihm. Dabei konnte Mara deutlich das Halsband erkennen, welches sie trug.

»Guck nicht so erstaunt Mara«, holte sie Miss Isabellas Stimme aus ihren Gedanken zurück. Sie hatte gesehen, was Mara so erstaunte. »Serva zu sein muss nicht unbedingt nur heißen, zu dienen. Viele leben ein ganz normales Leben, haben Familie und bekommen Kinder.« Nun sahen alle etwas erstaunt zu ihr. Sie drehte sich um und rief »Klara, hast du mal ein paar Minuten Zeit?«

Die Bedienung kam zu ihnen an den Tisch. »Sag mal, kannst du meinen Schülerinnen mal die Bilder von deinem Sohn zeigen?«, fragte Miss Isabella.

Die Frau lächelte »Gerne doch. Mal wieder Anschauungsunterricht, Isa?«

Miss Isabella nickte »Alle zwei Jahre wieder das Selbe.« Sie lachte leise.

Die Frau verschwand kurz und kam einen Augenblick später mit einem Pad zurück, kniete sich an den Tisch und legte es darauf. Sie tippte kurz etwas ein und es erschien ein Bild auf dem ein Mann in Freizeitkleidung und eine etwas schüchtern drein blickende Frau zu sehen waren. Sie trug eine einfache Tunika und ein Halsband. Das nächste Bild zeigte wieder die Beiden, dieses Mal im Hintergrund das Meer oder ein See. Auch die nächsten Bilder zeigten die Beiden vor wechselnden Hintergründen. Mal in den Bergen, mal in einem Garten vor einem Pool herumalbernd. Ein Schnappschuss zeigte ihn, wie er gerade in den Pool fiel, offenbar hatte sie ihn hinein geschubst. Alles waren ganz normale Familienbilder wie sie jedes Paar den Eltern schickte. Die Beiden wurden auf den Bildern sichtbar älter. Dann kamen einige Bilder einer Hochzeit. Eines davon zeigte die Beiden vor dem Tor eines alten Gebäudes stehend, sie im weißen Brautkleid mit Schleier und langer Schleppe, er im Anzug, ein typisches Hochzeitsbild. Die nächsten Bilder zeigten die Frau, die im Gegensatz zu den vorherigen Bildern wieder eine Tunika trug. Vor immer dem gleichen Hintergrund stand die Frau in immer der selben Pose und der Mann deutete grinsend auf jedem Bild mit einer anderen Grimasse auf ihren immer dicker werdenden Bauch. Auf dem letzten Bild dieser Reihe hockte er vor ihr mit einem ganz in Rosa gekleideten Säugling im Arm während ihr Bauch wieder einen normalen Umfang hatte.

Die Bilder zeigten die Beiden nun immer öfter mit dem Kind, das wuchs und wuchs. Es waren Bilder einer Einschulung dabei wo die Tochter mit braunen Locken zusammen mit ihren Eltern in einer steifen Pose vor einer Schultafel stand und Urlaubsbilder an den unterschiedlichsten Orten.

Als eines der Bilder die Drei zeigten wie sie vor der Freiheitsstatue posierten, das Mädchen, es war auf diesem Bild ungefähr zehn Jahre alt und hatte die selbe Pose eingenommen wie das berühmte Wahrzeichen, schaute Frida erstaunt zu Miss Isabella, dann wieder auf das Bild. Einige Bilder später fuhr die Frau auf einem Skateboard von ihrer Tochter gestützt eine Straße entlang. Das nächste Bild zeigte das Mädchen mit einem Gipsbein und einem zerbrochenen Skateboard unter dem Arm. Nun schaute auch Mara erstaunt zu Miss Isabella. Mittlerweile war allen klar geworden, das Mädchen war ganz eindeutig Miss Isabella und die Frau und der Mann ihre Eltern.

»Aber das sind ja Sie«, sagte Larissa. Die Anderen schauten zu ihrer Lehrerin.

»Ja, das sind meine Eltern und ich. Eine ganz normale Familie wie jede Andere auch«, sagte Miss Isabella lächelnd. »Ich wollte, daß ihr das seht, um euch zu zeigen, daß eine Serva nicht immer nur eine Dienerin sein muss. Überlegt doch mal, bei jeder Auktion werden etwa 40 Serva versteigert, das sind im Jahr 120 nur an unserer Schule. Und alleine in Mitteleuropa gibt es sieben Schulen, drei weitere in der Mittelmeerunion. Denkt ihr denn, es gibt so viele Leute, die eine Dienerin brauchen oder etwas in der Art?«

Keine der Frauen hatte sich bisher darüber Gedanken gemacht. Alle hingen nun ihren eigenen Gedanken nach und es wurde still am Tisch.

»Aber bevor ihr euch irgend welche falschen Hoffnungen macht, es gibt auch genug Leute die eine Serva kaufen, die dann wirklich nur eine Dienerin ist. Es gibt jede Menge Möglichkeiten, was passieren kann. Und niemand kann euch irgend etwas garantieren.« Sie schaute die Frauen an, die noch immer stumm da saßen. »So, und jetzt lasst uns mal langsam wieder zurück in die Schule gehen.« Sie erhob sich, umarmte die Frau, die nun ebenfalls aufgestanden war und ging zur Treppe. Die Schülerinnen standen auf, knicksten vor der Frau und folgten Miss Isabella nach draußen. Im Laufschritt ging es zurück zur Schule, wo alle sofort in ihre Betten geschickt wurden.

Am nächsten Morgen lief auch Kim wieder mit den Anderen um den See und beteiligte sich an den morgendlichen Übungen. Nach dem Lauf mussten sich alle duschen und wurden von Miss Isabella sehr gründlich inspiziert. Erst als alle ordentlich gekämmt, mit blitzblanken Fingern und glatt rasiert waren durften sie zum Frühstück gehen. Danach ging es zurück in den Schlafsaal wo Miss Isabella sich vor ihnen aufstellte. »Wer von euch hat denn schon einmal eine Auktion gesehen?«

Sie schaute die Schülerinnen an. Keine hob die Hand. »Dann ist es also für euch alle die erste Auktion. Seht es euch gut an.«

Nach dem Frühstück mussten sie helfen vor der Bühne die Stühle auf zu stellen und rund herum Stehtische zu verteilen. Sie halfen bei den Vorbereitungen wo gerade jemand gebraucht wurde. Georgia, Lena und Chris wurden abgestellt mit einigen anderen Schülerinnen Getränke zu servieren. Sie wurden angewiesen nicht lange irgend wo herum zu stehen. Wer nichts zu tun hatte, musste sich im Schlafsaal aufhalten.

»Ihr beide kommt mit.« Miss Isabella deutete auf Larissa und Mara. Sie folgten ihr und mussten sich neben einen Eingang des Hauptgebäudes stellen. Von ihrem Standpunkt aus hatten die Beiden eine gute Sicht auf die Bühne und den Platz davor. »Ihr bleibt hier stehen und rührt euch nicht. Wenn jemand Fragen hat, beantwortet ihr die und wen jemand irgend wo hin will, dann führt ihr in oder sie dort hin. Seid höflich, knickst ordentlich und steht ansonsten still. Ihr werdet später abgelöst und könnt dann in den Schlafsaal zurück.«

Miss Isabella ließ die Beiden so stehen und ging.

Mara und Larissa unterhielten sich leise und schauten aufmerksam herum. Noch war kein Gast zu sehen. Erst kurz vor Mittag wurde es langsam unruhig. Die ersten Gäste kamen herein und auch die ersten Autos der Gäste mit persönlicher Einladung kamen durch das Tor und wurden auf der abgesperrten Fläche eingewiesen zu parken. Nun mussten auch Larissa und Mara ihre Aufgabe erfüllen denn die ersten Gäste kamen zu ihnen und fragten nach dem kleinen Saal. Dort fand die Besichtigung der Schülerinnen statt, die heute versteigert werden sollten. Abwechselnd führten die Beiden die Gäste dort hin und stellten sich wieder an ihren Platz.

Irgendwann begannen sich die Stuhlreihen vor der Bühne zu füllen und es kam kaum noch jemand zu den Beiden, um nach dem Weg zu fragen. Als die meisten Stühle bereits belegt waren, kam ein Mann auf die Beiden zu. Die Beiden knicksten und stellten sich gerade hin. Der Mann war etwa einachzig groß. Den schwarzen Hut mit breiter Krempe und schneeweißem Band hatte er so tief ins Gesicht gezogen, daß er seine Augen fast komplett verdeckte. Sein brauner Mantel mit pelzbesetztem Kragen hing ihm locker über die Schultern so daß man den schwarzen Anzug mit Nadelstreifen, sein ebenfalls schwarzes Seidenhemd und die weiße Krawatte sehen konnte. Selbst seine sehr teuer aussehenden Schuhe waren aus schwarzem und weißem Leder und an seinem Handgelenk glitzerte eine goldene Uhr. Er musterte sie eingehend und ging dann wieder.