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Sex in Serie S1E08

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Das Geheimnis wird gelüftet.
10.9k Wörter
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Laras Pläne für diesen Samstag waren unkompliziert. Vormittags: Nichtstun. Nachmittags: Date mit Pascal. Kein Date-Date, sondern ein Geheime-Missions-Date. Lara hatte gestern Zoe über die Schulter geschaut, als ihre Geliebte Trish gerade eine Verabredung für heute, 16 Uhr bestätigte. Bingo, hatte Lara gedacht und sich vorgenommen, die Sache zu Ende zu bringen.

Sie würde Zoe und Trish auf frischer Tat ertappen. Die würden schön blöd gucken, wenn Lara sie damit konfrontierte, dass Zoe Betriebsgeheimnisse von D-ream heimlich an Trish weitergab. Ein klarer Verrat! Lara musste dieser ominösen Trish nur noch entlocken, für wen sie arbeitete. Das Fernsehen? Ein anderer Streaming-Dienst? Oder war Trish einfach eine Youtuberin, die sich mit Insiderinformationen wichtigmachen wollte?

Zum Glück hatte Pascal letztlich eingewilligt, sie zu begleiten. Mit dem, was er hartnäckig „Zickenkrieg" nannte, wollte er zwar nichts zu tun haben. Er würde aber zumindest Schmiere stehen und konnte notfalls die Polizei verständigen.

Pascal. Ein vergnügtes Lächeln glitt über Laras Gesicht, als sie an ihn dachte. Dass er sie begleiten würde, war schon mal gut. Aber sie hätte auch nichts dagegen gehabt, wenn sich zwischen ihnen mehr entwickelte. Pascal sah gut aus, hatte einen straffen, sehnigen Körper, und unverwüstliche gute Laune. Und hatte er ihr nicht erst vorgestern ein eindeutiges Angebot gemacht? Filmgucken bei ihm zu Hause. Es war ja wohl klar, was er damit meinte.

Andererseits wäre es wirklich übertrieben, jetzt auch noch mit Pascal was anzufangen. Sie hatte diese Woche schon genug Sex mit Diego gehabt. Und der war zwar umwerfend, brachte sie aber auch an ihre Grenzen. Wenn schon, wäre es wichtiger, Kontakt zu ihrem Ex-Freund zu halten. Zwar hatte Ben sie schändlich betrogen, was Lara immer noch wütend machte, aber sie hing trotz allem an ihm. Immerhin hatte sie ihn mal für ihre große Liebe gehalten. Sowas legte man nicht einfach ab wie abgetragene Kleidung. So viele Erinnerungen - besonders hier, in ihrem eigenen Bett, wo Ben sie so oft mit sanftem Streicheln geweckt hatte. Fast immer war aus den Zärtlichkeiten mehr geworden. Am Ende lagen sie meist verschwitzt und verklebt auf zerwühlten Laken.

Lara fing gerade an, sich ihren Erinnerungen hinzugeben und an sich herumzuspielen, als ihr ein dringendes menschliches Bedürfnis dazwischen kam. Seufzend stand sie auf, öffnete leise die Zimmertür und schlich durch den WG-Flur. Wenn ihre Mitbewohner hörten, dass sie wach war, würden sie Lara womöglich für irgendwelche Aktivitäten einspannen. Was Teil Eins ihrer Tagesplanung widersprach: „Vormittags: Nichtstun".

Ihre Mitbewohner Tim und Ute unterhielten sich gerade in der Küche, deren Tür einen Spalt weit offenstand. Neugierig lauschte Lara und riskierte sogar einen Blick durch den Spalt. Ute spülte Geschirr und Tim trocknete ab.

„Also ... ich meine ... wegen neulich ...", stammelte Tim. „Können wir das nicht einfach vergessen? Zurück auf Los?"

Ute ließ den Schwamm ins Wasser fallen und stützte sich mit beiden Händen auf den Rand des Spülbeckens. „Nein, können wir nicht."

Tim guckte enttäuscht. Offensichtlich hatte er sich Hoffnungen gemacht, dass Ute auch in nüchternem Zustand etwas für ihn empfand.

„Es ist passiert. Wir können nicht so tun, als wäre es nicht passiert."

„Wir tun aber die ganze Zeit so."

Da musste Lara Tim recht geben.

„Vielleicht ist das unser Problem?" Ute blickte Tim an.

„Wie meinst du das?"

„Wenn wir endlich akzeptieren, was passiert ist - obwohl sowas nie hätte passieren dürfen - dann ..." Jetzt war es Ute, die sich sichtlich unwohl fühlte. „Dann könnten wir vielleicht nochmal anfangen, aber diesmal bei Schritt eins und nicht gleich bei Schritt drei oder fünf."

Tim lief puterrot an. Lara kannte das nur zu gut, allerdings von ihr selbst, nicht von Tim. Mit belegter Stimme fragte Tim nach: „Wir sollen akzeptieren, was wir getan haben?"

Ute zögerte, bejahte seine Frage dann aber. Lara gegenüber hatte Ute behauptet, sie könne sich an rein gar nichts mehr erinnern, so betrunken sei sie gewesen. Sie habe nur am nächsten Morgen Tims Sperma an ihren Brüsten klebend vorgefunden.

„Also ... ich möchte betonen, dass ich sowas normalerweise nicht tue. Dass ich es überhaupt nie tue", präzisierte Tim.

Ute zog fragend die Augenbrauen hoch. „Du meinst, dass du dich normalerweise nicht mit einer guten Freundin betrinkst, um anschließend mir ihr in die Kiste zu springen? Schön zu hören."

„Nicht nur das." Tims Kopf würde platzen, wenn ihm noch ein einziger Tropfen Blut zusätzlich ins Gesicht schoss. „Auch das mit dem ... Finger im Hintern. Ja, ich habe gesagt, ich fänd's geil. Weiß auch nicht, warum. Ich käme sonst nie auf die Idee, mir hinten was reinzustecken."

Ute entspannte sich sichtlich. Sie nahm das Geschirrspülen wieder auf. „Wenn du das sagst ..."

Pause. Man hörte nur den Schwamm quietschend einen Teller schrubben. Ute schien den Eindruck zu haben, ebenfalls von ihren Erinnerungen berichten zu müssen. „Und normalerweise reibst du ihn auch nicht zwischen den Brüsten, hm? Zumindest nicht bis zu Ende."

„Aber ..." Tim kam heute aus dem Stammeln nicht heraus. „Aber das war doch Deine Idee! Du hast gesagt: Hör auf, meine Brüste anzustarren und fick sie endlich!" Ute erstarrte mitten in der Bewegung. Tim fuhr rasch fort: „Und du hast gesagt: Komm auf mich, ich will spüren, wie es herausspritzt!" Scheppernd fiel Ute der Teller aus der Hand. Er zerbrach auf dem gefliesten Boden in tausend Stücke.

Lara nutze die entstandene Verwirrung, um kurz im Bad zu verschwinden. So ein Pech aber auch. Die beiden waren so nahe dran gewesen, was Ernsthaftes miteinander anzufangen. Und dann kam ihnen schon wieder dieses eine Besäufnis dazwischen. Ob sie wohl jemals darüber wegkommen würden?

Zurück in ihrem Zimmer stellte Lara fest, dass sie nach dem belauschten Gespräch zwar noch mehr in Stimmung war als vorhin, dass es aber nicht unbedingt Ben sein musste, über den sie fantasierte. Lara schnappte sich ihren Laptop und rief die Website von SurrealSex auf.

Zunächst musste sie Werbung für Filme wegklicken, die man nur als Abonnent sehen konnte. SurrealSex hatte ein kompliziertes System mit Leveln, in die man aufsteigen konnte. Aber eigentlich machte es keinen Sinn, Erfahrungspunkte sammeln zu wollen, ohne zu bezahlen. Das Modell war nur dazu da, einem auf die Nerven zu gehen, damit man letztlich doch ein bezahltes Abo abschloss.

Aber es gab auch eine ganze Menge freier Videos, bei denen man nur die Werbung am Anfang überstehen musste. Lara blätterte die Filmtitel durch: „Strip langsam. Mit Bruce Will-es". „Kevin allein im Dollhaus". „Black Jack und White Jane". „Science Ficktion: Die Reise zum Ur-Anus". Ein Titel alberner als der andere. Lara entschied sich für: „Blas mich in den Himmel." Beim Blasen sah man die Schwänze am besten, meist in Großaufnahme.

Der Laptop lag vor ihr auf dem Bett, zwischen ihren Beinen. Das überlange T-Shirt, dass sie anstelle eines Nachthemdes trug, war bereits hochgerutscht, so dass sie ungestört an sich herumspielen konnte.

Der Film startete mit drei properen jungen Frauen in knallbunten Bikinis, passend zu ihren roten, blauen und rosa Haaren. Die Frauen stiegen in ein Schwimmbecken und spritzten sich dabei gegenseitig nass. Ein großer, bunter Wasserball kam hereingeflogen. Den warfen sich die drei gegenseitig zu, wobei sie immer schön in die Höhe sprangen, damit ihre beachtlichen Brüste auf und nieder schwangen.

Lara begann sich zu fragen, wo die zugehörigen Kerle blieben. Wenn „Blasen" schon im Titel vorkam, durfte man doch wohl erwarten, zu sehen, wie harte Schwänze von den Darstellerinnen abgeschleckt wurden.

Als endlich drei Männer auftauchten, entfuhr Lara ein enttäuschter Seufzer. Wie sahen die denn aus? Sollte das eine Anspielung auf Star Wars sein? Offenbar, denn die Männer nannten sich gegenseitig alle Luke. Sie hielten eine Art kurzes Laserschwert in den Händen, das ebenso neonbunt leuchtete wie die Bikinis der Frauen.

Lara erkannte sogar, worum es sich bei dem Laserschwert in Wirklichkeit handelte - nämlich um einen Seifenblasen-Stab. Man konnte den Griff abschrauben, an dem eine ovale Plastikschlaufe zum Durchblasen hing. Der „Klingen"-Teil des Schwerts enthielt die Seifenflüssigkeit. Sie hatte die Dinger erst neulich im Kaufland gesehen. Wenn sie jetzt darüber nachdachte, hatten diese Spielzeuge wirklich die Form von Dildos.

Die drei Männer riefen die Frauen aus dem Wasser, betatschten sie erst mal gründlich und zogen ihnen die Bikinis aus. Lara musste zugeben, dass die bunthaarigen Frauen gut gebaut waren. Alle drei knieten sich auf Pool-Liegen und streckten den Kerlen Hintern und Muschi entgegen. Was sollte das denn jetzt? Wann wurde hier endlich mal geblasen? Stattdessen machten sich die Männer an ihren „Laserschwertern" zu schaffen. Sie zogen eine Art Cock-Ring über die runde „Klinge" und führten die neonbunten Stäbe dann in die übertrieben stöhnenden Frauen ein. Bei zweien in die Muschi, bei der Blauhaarigen sogar in den Hintereingang. Statt dass geblasen wurde, bearbeiteten die Männer Muschis und Hintern mit den zu Dildos umfunktionierten Seifenblasen-Schwertern.

Laras Smartphone vibrierte. Na toll. Sie stellte den Laptop auf lautlos, ließ den Film aber weiterlaufen. Was bisher zu sehen war, interessierte ja eh nur männliche Zuschauer. „Hallo?"

„Lara?"

„Ja?"

„Kendra hier. Kate hat mir Deine Nummer gegeben." Kate war Diegos Assistentin.

„Äh -- okay." Was um Himmels Willen wollte Kendra von ihr? Die berühmte Schauspielerin, die die Hauptrolle in Love-me-Tinder spielte. Und - Lara wurde bei dem Gedanken wieder mal rot - deren Muschi sie geleckt hatte.

„Ich war wirklich beeindruckt gestern."

„Oh, freut mich. Dabei habe ich gar keine Erfahrung, ich hab's noch nie mit einer Frau gemacht."

Kendra lachte fröhlich. „Das meinte ich nicht, aber das war auch nicht schlecht." Pause. „Ich war beeindruckt, dass Diego für dich in die Bresche springen wollte. Er wäre wirklich an Deiner Stelle unter den Tisch gekrochen."

Lara freute sich. Also war sie nicht die einzige, die glaubte, dass Diego es nur für sie getan hätte. „Ja. Das war eine sehr nette Geste von ihm."

„Nette Geste?! Mädchen, wir reden hier von Diego! Es ist vollkommen undenkbar, dass er sich herablässt, einer Mitarbeiterin eine peinliche Aufgabe abzunehmen. Niemals würde er vor einer Schauspielerin auf die Knie gehen. Erst recht nicht unter einem Tisch, während die Kamera läuft und sie kein Höschen anhat."

„Aber er hat es doch angeboten?"

„Das ist es ja! Unglaublich! Was hast du mit ihm gemacht? Eine Gehirnwäsche?"

„Ich mit ihm? Die Frage ist eher, was er mit mir gemacht hat." Ups. Lara merkte, dass sie den letzten Satz nur hatte denken wollen, nicht aussprechen.

„Oder was er mit dir noch vorhat."

„Wieso?" Lara freute sich über Kendras Bewunderung, kam aber nicht mehr mit.

„Irgendeinen Grund muss es ja haben, dass er auf einmal über seinen Schatten springt. Entweder er ist bis über beide Ohren in dich verknallt." Laras Herz hüpfte vor Aufregung. „Oder er hat noch was mit dir vor. Etwas so Wichtiges, dass er für dich seine eisernen Regeln bricht."

Lara hing noch dem Gedanken nach, Diego könne heftig in sie verliebt sein, stutze aber bei der letzten Äußerung. „Eiserne Regeln?"

„Na zum Beispiel: Keine Beweise für seine Techtelmechtel. Es gibt nie Fotos oder irgendwelche anderen Belege. Bestimmt hat er dir auch verboten, seine Nummer im Smartphone zu speichern. Stimmt's?"

„Stimmt."

„Da siehst du, wie vorsichtig er ist. Und dann zeigt er uns dieses Foto von dir und gibt es uns auch noch in die Hände!"

Lara wurde bleich. „Welches Foto?"

Rauschen in der Leitung. „Du weißt es gar nicht?"

„Was?"

„Als wir zusammensaßen, und ihr mir einen Vortrag gehalten habt, wie ich einen Orgasmus vortäuschen soll. Da hat Diego mir ein Foto von einem wirklich überzeugenden Orgasmus-Gesichtsausdruck gezeigt. Und den anderen Schauspielern auch."

Lara schloss die Augen. Sie ahnte, was jetzt kam.

„Das warst du, auf dem Foto. In Diegos Büro." Kendra machte eine Pause. Als Lara nicht antwortete, sprach sie weiter. „Wie gesagt, sowas ist total untypisch für Diego. Er erzählt nie jemandem, mit wem er gerade ins Bett geht, und verteilt schon gar kein Beweismaterial. Er hat die Fotos zwar wieder eingesammelt, aber trotzdem. Irgendeine besondere Bedeutung hast du für ihn, das ist sonnenklar."

Lara versagte die Stimme. Sie hatte einen Kloß im Hals.

Kendra räusperte sich und fuhr mit beruhigender Stimme fort: „Ich glaube, es wird Zeit, dass wir uns mal in Ruhe unterhalten. Hättest du Lust, einen Blick auf meine Villa zu werfen?" Als Lara weiterhin schwieg, ergänzte Kendra: „Ich meine damit natürlich nichts Unanständiges. Nicht so wie gestern. Wir gehen im Garten spazieren und trinken einen Cappuccino oder ein Gläschen Wein im Atrium."

„Ja." Lara presste es heraus. „Das wäre schön. Ich meld' mich, okay?" Sie legte auf, bevor ihr die Tränen kamen. Diego hatte sie heimlich fotografiert! Und das Foto herumgezeigt, ohne ihr Wissen! Schlimmer noch, als sie ihn darauf angesprochen hatte, war er ausgewichen, anstatt zuzugeben, dass sie auf dem Foto zu sehen war.

Oder log Kendra sie etwa an? Als Lara Diego auf das Foto angesprochen hatte, war sie davon ausgegangen, dass es in dem maurischen Zimmer in Diegos Wohnung eine versteckte Kamera gab. Dort hatten zum ersten richtig miteinander geschlafen. Aber Kendra behauptete, dass Foto stamme aus Diegos Büro? Dann hätte er sie ganz zu Beginn fotografieren müssen, bei der Vorführung der Vibratoren. Konnte es wirklich eine versteckte Kamera in seinem Büro geben? Diego selbst hatte ihr versichert, es gäbe dort keine Kameras, das sei viel zu riskant. Die Mitschnitte würden irgendwann unweigerlich dem Falschen in die Hände fallen. Lara fand die Begründung überzeugend. Nein, Diego würde keine versteckten Kameras in seinem Büro dulden.

Plötzlich fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Wie sie dagesessen und das Formular gelesen hatte, die Einverständniserklärung für sexuelle Handlungen. Wie Diego ihr Bedenkzeit gegeben hatte und so lange zur Seite gegangen war, wo die Dekoration für das Investorenbriefing stand. Eine hübsche Deko, mit Klappe, Regiestuhl und - Kamera. Diego hatte irgendwas an der Kamera gemacht. Sie ausgerichtet und eingeschaltet, vermutlich. Es gab keine versteckte Kamera. Die Kamera hatte groß und breit vor ihren Augen gestanden!

Lara war enttäuscht und verwirrt. Was sollte sie davon halten? Diego hatte sie zwar nicht direkt belogen -- als sie nach dem Foto gefragt hatte, hatte er eigentlich gar keine Antwort gegeben. Und versteckte Kameras gab es auch nicht, auch da hatte er die Wahrheit gesagt. Trotzdem stieg Bitterkeit in ihr auf. Sie fühlte sich verraten. Diego machte mit ihr, was er wollte! Und sie sollte ihm vertrauen! Was dachte der sich überhaupt?

Anderseits sah Kendra die Dinge offenbar ganz anders. Sie schien nichts daran zu finden, dass Diego eine Affäre mit Lara hatte. Dass Diego bereit war, offen zu Lara zu halten und ihr sogar peinlich Aufgaben abnehmen wollte, hatte Kendra sogar positiv überrascht. Was heißt überrascht - es hatte sie umgehauen. Kendra fand es sensationell, dass Diego sich zu Lara bekannte. Nie dagewesen!

Was nun? War die Sache mit dem Foto schlimm oder schön? Der Verrat schmeckte bitter, aber dass Diego Lara behandelte, wie er noch nie jemanden behandelt hatte, erfüllte sie mit Stolz und Freude. Hatte er sich doch in sie verliebt? Konnte jemand wie Diego sich überhaupt verlieben?

„Verdammt, Diego. Warum musst du immer so sein? Mich ständig überfordern? Was soll ich nur mit dir machen, hm?"

Erst jetzt fielen Laras Augen wieder auf den Laptop. Der Film neigte sich bereits dem Ende zu. Die Frauen hockten immer noch auf den Liegen. Die Laserschwerter waren verschwunden, nur die Ringe, die über die „Klingen" geschoben worden waren, konnte man noch sehen. Sie steckten jetzt in zwei Muschis und einem Hintern. Die Frauen strengten ihre Beckenbodenmuskulatur an, als wollten sie Sperma aus sich herauspressen, mit dem sie gerade abgefüllt worden waren. Anstelle von Sperma kam aber Seifenflüssigkeit heraus. Sie füllte den Ring, spannte sich -- und schwebte als Seifenblase davon! Die Blauhaarige war besonders erfolgreich. Seifenblase um Seifenblase stieg aus ihrem Hintern auf und trieb gen Himmel.

Lara war verletzt und verwirrt. Gerade hatte sie sich auf Diego eingelassen und darauf, was er ihr abverlangte. Nachdem er ihr gestern überraschend aus der Patsche helfen wollte, hatte sie davon geträumt, dass mehr zwischen ihnen sein könnte als nur eine heiße Affäre. Und jetzt die Geschichte mit den Fotos.

Die Seifenblase platzte. Der Film war aus.

***

Pascals Finger trommelten auf das Lenkrad. „Erklär mir noch mal, warum ich hier bin."

„Weil du ein Gentleman bist und ein Mädchen nicht in die Höhle des Löwen gehen lässt, ohne ihr Rückendeckung zu geben."

Pascals Auto stand ein gutes Stück entfernt vom Durchgang zu Trishs Wohnhaus. Einfach weil sich direkt neben dem Durchgang eine Kirche befand, vor der Pascals grelloranger Sportwagen besonders deplatziert gewirkt hätte.

Pascal hatte im Wagen gewartet, während Lara die Örtlichkeiten auskundschaftete. Sie hatte sogar unentdeckt beobachten können, wie Zoe eintraf. Aus ihrem Versteck heraus konnte Lara die Treppenhausfenster sehen, hinter denen Zoes markante pinkfarbige Haare in der Wohnung im ersten Stock links verschwinden. Das passte einigermaßen zum Klingelschild von „T. Krieger", welches Laras Meinung nach eindeutig auf Trish hindeutete. Fall die Anordnung der Klingelschilder exakt der Wohnungsanordnung entsprach, hätte T.Krieger zwar die rechte statt der linken Wohnung sein sollen, aber vermutlich hatte man es bei den Beschriftungen nicht so genau genommen.

„Bist du dir ganz sicher, dass Zoe etwas Verbotenes tut? Du kannst echt Ärger bekommen, wenn du dich irrst."

„Absolut sicher. Die Einträge in ihrem Skript sind eindeutig. Sie weiht Trish in alles ein, was sie über die Romeo-und-Julia-Saga weiß."

„Na dann." Pascal klopfte Lara aufmunternd auf die Schulter. „Packen wir's an."

Möglichst unauffällig schlenderten sie in den Hof des Nachbargebäudes. Traten nah an das Haus heran, so dass sie nicht zu sehen waren, falls Hausbewohner aus den Fenstern blickten. An die Garagen gelehnt, die den Hof von Trishs Wohnhaus trennten, verschränkte Pascal die Hände.

„Räuberleiter. Stell Deinen Fuß hinein, ich hebe dich hoch. Der Rest ist Deine Verantwortung. Ich warte im Auto."

Lara hob einen Fuß, setzte ihn auf Pascals Hände und versuchte, sich hochzudrücken. Ungeschickt, wie sie war, schob sich dabei ihr Busen an Pascal entlang, insbesondere an seinem Gesicht.

„Machst du das absichtlich?"

„'Tschuldigung. Ich glaub, jetzt hab ich's. Kannst du mich noch ein bisschen höher heben?"

Er konnte. Sie stützte sich auf das Garagendach, zog ein Bein nach und rollte auf das Dach. Praktischerweise grenzte das andere Ende der Garage fast direkt an den Balkon von Trishs Wohnung. Auch ohne Pascals Hilfe gelang Lara der Schritt zum Balkon problemlos. Sie schwang sich über die Brüstung, ging in die Hocke und kroch unter dem Fenster her. Durch die Gardinen hindurch hätte sie ohnehin nichts sehen können. Aber die Länge der Gardinen passte nur zur Höhe des Fensters - für die Balkontür daneben waren sie zu kurz. Hier blieb der untere Bereich frei. Das war aus Sicht der Bewohner unbedenklich, da bereits die Balkonbrüstung diesen Bereich gegen Blicke vom Hof abschirmte. Nicht aber gegen Blicke von jemandem, der sich auf dem Balkon befand und vorsichtig durch die Balkontür ins Innere der Wohnung lugte.

Ein Wohnzimmer. Sofa und Sessel über Eck dem Fenster zugewandt. Dahinter eine Art Trennwand aus hohen Grünpflanzen, noch weiter stand hinten vermutlich ein Esstisch, der hinter den Pflanzen nur undeutlich zu erkennen war. Rechts ein Schaukelstuhl und ein Bücherregal, auf dem Boden stapelweise Papier. Verräterisches Material? Fremde Skripte, illegal erbeutet?