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Silke...

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Marie hatte sich dabei an ihre Herrin herangekuschelt und zeigte so auf diese Weise, dass sie über ihre Verwandlung sehr glücklich und ihr sehr dankbar war. Dass sie kein Mensch mehr war, schien ihr überhaupt nichts auszumachen.

„Ich weiß, Marie, dass du mir treu ergeben bist. Trotzdem gehört zu einem Gummipüppchen wie dir ein Halsband mit einem Mikrochip, der dafür sorgt, dass du zu einer willenlosen Sklavin wirst. Willst du, dass ich dir ein solches Halsband anlege?"

Diese Frage war nur rhetorisch, denn eine Sklavin wird nicht um Erlaubnis gefragt. Herrin Bianca genoss es aber, die Hörigkeit ihrer Zofe zu prüfen. Wie erwartet nickte Marie eifrig zustimmend.

„Und du, '29157' oder soll ich sagen: 'Silke'?"

In der Tür stand plötzlich Tanja und neben ihr '22869'.

„Du hast dich mehrfach verraten, dass dein Chip nicht funktioniert. Die versuchte Kontaktaufnahme mit den anderen Gummipuppen, dein Versuch, das Halsband von '10105' zu sabotieren, dein enger Kontakt mit '31415', der Ex-Anja, die längst schon wieder ein funktionierendes Halsband trägt und eine besonders demütige Sklavin ist.

Schon vor deiner Metamorphose wusste ich, dass eine von euch nicht gefügig war, nur wusste ich nicht, welche. '31415' war sehr geschickt, aber du hast mir dabei geholfen, sie zu entlarven. Danke!

Und zuletzt hast du hier, wie ich hörte, den Fehler gemacht, Marie warnen zu wollen, anstatt deine Milch freiwillig zu geben. Sieh mal, was ich hier für dich habe."

In ihrer Hand hielt sie zwei Sklavenhalsbänder mit den Nummern '74725' und '29157'.

„Mache dir nur keine Hoffnungen, dieser Chip ist in Ordnung, wir haben jetzt ein Testgerät dafür. Du wirst mir wirklich sehr ergeben sein, ja mir, denn du wirst wieder bei mir arbeiten, als Dank, dass du mir '31415' ausgeliefert hat. Dafür bleibt '22869' hier.

Dein neuer Chip verstärkt extrem zusätzlich deine Libido, du wirst Sperma en masse brauchen. '31415' hat damit schon ihre Erfahrung gemacht!"

Tanja grinste.

„Marie, komm her!" befahl sie plötzlich.

Marie sah fragend, soweit sie es mit ihren Augen konnte, ihre Herrin an. Bianca nickte zustimmend. Marie bekam die beiden Halsbänder in die Hand gedrückt. Anschließend holte Tanja einen Spezialschlüssel aus der Tasche, mit dem sie Silkes „altes" Halsband öffnete.

Silke hätte sich gerne gewehrt, jedoch hatte Herrin Bianca sie nicht nur angekettet sondern ihre Arme zusätzlich in einem Monohandschuh auf dem Rücken arretiert. Jetzt wusste Silke, warum sie das getan hatte. Widerstand war vollkommen zwecklos.

„Und nun, Marie, lege '29157' ihr Halsband an."

Marie tat, was ihr befohlen wurde. Mit dem „Klick" des Verschlusses verlor Silke das Bewusstsein.

Als sie wieder aufwachte, lag sie im großen Saal im Käfig. Hier war sie zu Hause. Sie war '29157', war es immer schon gewesen.

Irgendwie huschte ihr der Begriff 'Silke' durch den Kopf. 'Silke'? Was ist das, 'Silke'?

Sie blickte sich um. '31425', '10105' und '50559', das waren ihre Schwestern. Alle Gummipuppen waren Schwestern, alle waren sie hier aufgewachsen.

Gummipuppen wurden aus Kokons geboren und pflegten einen intensiven Kontakt untereinander, indem sich immer gegenseitig befriedigten. Neben Gummipuppen gab es noch Menschen. Wie Menschen sich vermehrten, wusste sie nicht, das musste eine Gummipuppe auch nicht wissen.

Es gab zwei Arten von Menschen. Menschen-Männer versorgten die Gummipuppen immer mit Nahrung, indem sie ihnen köstliches Sperma gaben. Menschen-Frauen waren Herrinnen.

Eine Herrin war immer fürsorglich und beschaffte die Nahrung für ihre Gummipuppen. Die dankten ihnen dadurch, dass sie ihnen bedingungslos dienten. Ab und zu bekam eine hässliche Raupe Gummimilch zu trinken, bevor sie sich verpuppte.

„Ja!", dachte sich '29157', „so ist das Verhältnis zwischen Gummipuppen und Menschen".

Sie war glücklich und zufrieden.

In der Luft lag der Geruch von Männern, Sperma - Nahrung! '29157' und '31415' hatten ein besonderes Gespür dafür. Ungeduldig und mit großem Heißhunger warteten sie darauf, dass der Käfig endlich geöffnet wurde.

*

Die Abläufe im großen Saal waren immer die gleichen. Die Gummipuppen warteten im Käfig auf die Männer, die sie - zu deren sichtlichen und hörbaren Vergnügen - regelrecht melkten und so ihren Hunger stillten.

Etwa alle vier bis sechs Wochen - und diese Zeitspanne bedeutete nur Außenstehenden etwas, denn die Gummipuppen hatten kein Zeitgefühl, wussten auch gar nicht, was Zeit überhaupt war - entstieg eine neue Gummipuppe ihrem Kokon und erhielt durch ein Halsband ihre Bezeichnung. Kurze Zeit später bekam eine neue, hässliche „Raupe" von der Gummimilch zu trinken.

Ab und zu verkaufte Tanja eines ihrer Gummipüppchen an solvente Kunden. Der Preis blieb dabei Verhandlungssache, nur die „Ware" bekam ihn mit, ohne sich etwas daraus zu machen, denn Geld war unbekannt in der Welt der Gummipuppen.

Die anderen vermissten ihre verloren gegangene Schwester nur kurz, kam doch jeweils kurze Zeit später eine neue hinzu.

Eines Tages, gerade war wieder eine geschlüpft und hatte als '14476' ihr Halsband erhalten, war '29157' mitten in der Nahrungsaufnahme, sprich, sie verwöhnte einen Mann nach Strich und Faden und saugte seinen Samen förmlich aus seinem Körper, als sie und alle anderen Gummipuppen von Tanja sofort ins Spiegelzimmer beordert wurden.

Alle folgten ihrer Herrin und '29157's Gast staunte nicht schlecht, als er plötzlich alleine war.

Tanja zählte ihre Gummipuppen, es waren inzwischen acht an der Zahl, und verriegelte die Tür. Danach ließ sie einen großen Pokal herumgehen, in den alle Gummipuppen ihre Milch zu geben hatten. Während der Becher weitergereicht wurde, entledigte sie sich ihrer Gummikleidung und stand völlig nackt da.

Alle Gummipuppen hatten ihre Brüste bis auf den letzten Tropfen ausgedrückt. Tanja nahm den jetzt randvollen Pokal und trank. Sie hatte Probleme mit der Menge, schaffte es aber dennoch, ihn völlig zu leeren und fiel anschließend in einen tiefen Schlaf. Sofort traten die Fasern aus ihren Poren.

Die Gummipuppen wussten instinktiv, was sie zu tun hatten. Sie schleppten den schlaffen Körper ihrer Herrin zum Kokongerüst, wo die Fasern Halt suchten und innerhalb von nur fünf Minuten einen undurchdringlichen Kokon bildeten.

Die Gummipuppen waren verwirrt. Ihre Herrin hatte sie verlassen. Wem sollten sie jetzt dienen und wer versorgte sie mit Nahrungsgebern?

Vom großen Saal her hörten sie immer lauter werdende Stimmen. Von außen wurde an der Tür des Spiegelzimmers gerüttelt, schließlich wurde diese gewaltsam geöffnet. Eine Horde von Menschen in seltsamen Gewändern stand plötzlich vor den Gummipuppen, die sich, alle acht, ängstlich in einer Ecke des Raumes zusammengekuschelt hatten.

*

Was war geschehen? Es hatte sich mittlerweile herumgesprochen, dass im Keller dieses bewussten Sex-Shops ein Privatclub, sprich ein Bordell, betrieben wurde. Man erzählte sich von willigen und sexsüchtigen Huren, die in einem Käfig gehalten und so zur Prostitution gezwungen sein sollten.

Die Ermittlungsbehörden beobachteten daraufhin das Haus mehrere Wochen lang, stellten fest, dass mehr Kunden das Geschäft betraten als verließen und dass ständig das Verkaufspersonal wechselte.

Daraufhin wurde beschlossen, das Haus zu durchsuchen und Tanja zu verhaften. Tanja hatte aber einen Kunden, der bei der Staatsanwaltschaft arbeitete und ihr den Stand der Ermittlungen gegen sie verriet.

Für sie gab es keinen anderen Ausweg. Lieber wollte sie als Gummipuppe weiterleben als ins Gefängnis gehen. Sie nahm die dreifache der sonst üblichen Menge an Gummimilch zu sich. Dies sollte ihre Verwandlung beschleunigen. In etwa zwei Wochen sollte ihre Metamorphose beendet sein.

Nun standen also sieben Polizisten und drei Polizistinnen im Spiegelraum und starrten gebannt auf die acht Gummipuppen, die sich verängstigt in die Ecke verkrochen hatten. Doch der Duft von Männern ließ ihnen die Furcht nehmen und so kamen sie langsam auf die Ordnungshüter zu.

Die Polizisten standen mit großen Augen da, die Pistolen im Anschlag, aber dieser Anblick erzeugte bei ihnen deutliche Beulen in den Hosen. Und auch die Polizistinnen waren fasziniert von dem, was sie da sahen, waren neidisch auf diese Proportionen, die jede von ihnen sich selbst wünschte.

Jetzt durfte nichts falsch gemacht werden. Was waren das nur für Wesen? Waren das Täter oder Opfer?

„Rückzug, sofort!" schrie der Gruppenführer.

Die Polizisten verließen den Raum und verschlossen ihn von außen. Drinnen saßen die Gummipuppen und sogen gierig den Männerduft ein, der durch die Ritzen drang.

Laborratte

Es wurde beschlossen, ein Expertenteam vom Biologischen Institut der Universität heranzuziehen, das erst einmal feststellen sollte, welcher Spezies diese Wesen überhaupt angehörten. Dr. Angela Seiffert wurde zur Leiterin ernannt.

Gemeinsam mit ihrem Assistenten, Dr. Frederic Baumann, wagte sie sich unter Polizeischutz in die „Höhle des Löwen", sprich in den Spiegelraum. Sie stellten fest, dass diese Wesen im Grunde friedlich waren und eine besondere Zuneigung zu menschlichen Männern hatten.

Ansonsten war eine Kommunikation mit ihnen aber nicht möglich. Warum ihnen nummerierte Halsbänder angelegt worden waren, konnten sie sich nicht erklären, das musste mit dem Bordellbetrieb in Zusammenhang gestanden haben.

Schließlich richtete man auf dem Gelände der Uniklinik ein eigenes Labor ein, in das die Gummipuppen gebracht wurden, um sie eingehender studieren zu können. Alle Beteiligten wurden zu Stillschweigen verpflichtet, man wollte die Bevölkerung nicht unnötig in Panik versetzen.

Zu schnell hätte das Gerücht einer Invasion durch Außerirdische entstehen können. Tanjas Kokon war von der Polizei zunächst nicht bemerkt worden beziehungsweise dachte man, es handelte sich um irgendein Kunstwerk, aber Dr. Angela Seiffert bemerkte sofort, wozu dieses Gebilde dienen sollte.

Sie ordnete an, dass die Entwicklung dieses Objekt per Videoaufzeichnung beobachtet werden sollte.

Im Labor stellte man schnell fest, dass diese Wesen untereinander einen engen sozialen Kontakt pflegten, indem sie sich stets gegenseitig beglückten. Jedoch begannen sie nach zwei Tagen, immer träger zu werden. Das war auch kein Wunder, denn sie hatten weder gegessen noch getrunken.

Die Wissenschaftler konnten nicht erklären, wie diese Wesen überhaupt Nahrung zu sich nahmen geschweige denn, was ihre Nahrung überhaupt war. Sämtliches Obst, Gemüse, Fleisch, Fisch und selbst Wasser und Säfte wurden ignoriert. Nur die Anwesenheit eines Mannes brachte die acht Gummipuppen in Aufregung.

Dr. Angela Seiffert schwante etwas. Sie suchte sich zunächst eine Gummipuppe aus, ihre Wahl fiel auf '29157', die durch ihren verstärkten Geruchssinn nach Männern als Gierigste erschien.

Weiterhin wurde unter den Studenten kurzfristig ein Proband für ein „wissenschaftliches Experiment im Bereich der Sexualforschung" gesucht und schnell gefunden.

'29157' wurde auf einen Gynstuhl gefesselt und eingehend untersucht. In ihren drei Körperöffnungen konnten keine Krankheitserreger festgestellt werden.

Man versuchte, ihr Blut, oder was sie auch immer im Körper hatte, zu entnehmen und bekam immer nur eine Kautschukmasse, die an der Luft sofort vulkanisierte. Auch vom Einstich konnte man anschließend nichts mehr sehen.

Dann war es soweit.

Dem nackten Probanden wurde mit einer vollkommen geschlossenen Latexmaske die Sicht genommen und man legte ihn auf ein Bett. Dann wurde '29157' in den Beobachtungsraum gelassen.

Sofort stürzte sie sich auf den Mann und begann ihn nach allen Regeln der Kunst zu verwöhnen. Sie wechselte stets die Stellungen und sog ihm mit allen Körperöffnungen seinen Samen nur so heraus.

Der Student fühlte sich wie im siebten Himmel, das musste ja eine Granate im Bett sein oder trieben es mehrere Frauen gleichzeitig mit ihm? Sein lustvolles Gestöhne ließen selbst die Doktoren Seiffert und Baumann vor Neid erblassen.

'29157' war satt und aus den Samenblasen war nichts mehr zu holen. Der Gewohnheit folgend, suchte sie den Käfig und ging daher sofort durch die zurück in den Untersuchungsraum. Dr. Seiffert und Dr. Baumann sahen, dass sie jetzt gestärkt war, sie brauchte also Sperma.

Dem Probanden war nichts passiert, außer dass ihm jetzt eine Milliarde Samenzellen fehlten, aber er war glücklich und erschöpft eingeschlafen. Die Doktoren ließen ihn sich ausruhen und schickten ihn dann dankend nach Hause.

Für die anderen sieben Gummipuppen wurden sofort weitere Probanden akquiriert. Ohnehin musste man dieses „Experiment" auf unbestimmte Zeit verlängern, schließlich sollten diese Wesen nicht verhungern. Da sollten jede Menge Studenten noch angenehme Zeiten erleben.

Währenddessen beschäftigte man sich weiter mit '29157'. Diese war auch zu Dr. Angela Seiffert zutraulicher. Diese Frau hatte ihr Nahrung verschafft, war sie jetzt ihre neue Herrin?

Die nächste Frage, die die Wissenschaftler beschäftigte, war das Halsband, das jedes dieser Wesen trug. Man beschloss, '29157' davon zu befreien.

Unter dem Vorwand, bei entsprechenden sexuellen Praktiken hätte sich eine Probandin ein nicht mehr zu öffnendes Halsband angelegt, ließ man einen Schlüsseldienst kommen.

Nachdem '29157' so weit wie nur möglich verkleidet worden war, wurde das Schloss binnen fünf Minuten geknackt.

'29157' wurde schwindlig, sie torkelte, fiel fast von dem Stuhl, auf den sie gesetzt worden war. Man versuchte, ihr beim Aufstehen zu helfen, aber ihre Beine versagten. Schnell wurde ihr wieder das Halsband angelegt, aber es zeigte sich keine Besserung. Der Mikrochip war durch das gewaltsame Öffnen deaktiviert worden. '29157' verlor das Bewusstsein.

Es dauerte fast einen Tag, bis sie wieder zu sich kam, sehr zur Freude der beiden Doktoren, hatten diese doch schon befürchtet, sie hätten ein Leben vernichtet. '29157' wurde wieder auf den Gynstuhl gesetzt. Man untersuchte ihre Augen, ihre Nase, machte Messungen an ihrer Haut.

'29157' schaute sich um, irgendetwas war anders. Der Druck im Kopf war weg. Sie war '29157', oder hatte sie nicht noch eine andere Bezeichnung? Sie sah das große „E" auf der Sehtesttafel.

„E" wie ... „E" wie ... wie „SilkE".

Sie hieß Silke und war eine Gummipuppe, und was war da noch? Sie guckte Angela an, aber die war mit ihren Messungen beschäftigt. Sie versuchte, mit der Hand Zeichen zu geben, aber sie war ja angeschnallt.

Erst nach den Untersuchungen befreite man sie vom Stuhl und wollte sie ihn ihr Quartier bringen, doch sie riss sich los, lief zur Sehtesttafel und deutete mit ihrer Zeigefingerkralle auf das „E". Angela und Frederic sahen sich an. War das der Versuch einer Kommunikation?

„Willst du uns etwas sagen?" fragte Angela. '29157' überlegte, Kopfschütteln bedeutete Zustimmung und Nicken Ablehnung. Nein, umgekehrt!

Sie nickte und ging auf Angela zu, nahm ihren Arm in die linke Hand und versuchte, auf ihren Unterarm Buchstaben anzudeuten, wie es damals Anja bei ihr gemacht hatte. „S - I - L - K -- E".

Angela nahm einen Kugelschreiber aus ihrem Kittel und Frederic besorgte ein Blatt Papier. Man setzte Silke an einen Tisch und drückte ihr den Stift in die Hand. Was war das?

So etwas hatte sie früher schon einmal gesehen, das war ein Schreibgerät, damit konnte man Zeichen machen. Und das andere, das musste Papier sein, darauf machte man die Zeichen. Silke probierte es. Es war nicht leicht, den Kugelschreiber zu halten, ihre Krallen behinderten sie dabei. Ihr fiel plötzlich ein, dass sie früher auch Krallen hatte, künstliche Fingernägel, Nagelstudio. Mit krakeliger Schrift malte sie „SILKE" auf das Papier.

„Silke? Ist das dein Name? Heißt du Silke?" Silke nickte.

Die erste Kommunion zwischen den Wissenschaftlern und ihrer Laborratte war gelungen.

Einigkeit und Recht und Freiheit

Es war anfangs nicht einfach für Silke, sich auszudrücken. Ihre Erinnerungen kehrten nur langsam in ihr Gedächtnis zurück. Aber jedenfalls wusste sie, dass Tanja, ihre ehemalige Herrin, sich selbst verpuppt hatte.

Die Doktoren benachrichtigten daraufhin die Staatsanwaltschaft. Die Tanja-Gummipuppe sollte nach dem Schlüpfen sofort verhaftet werden, um sie irgendwie anklagen zu können.

Tatsächlich stieg Tanja tags darauf aus ihrem Kokon. Beim Blick auf die Spiegelwand erschrak sie nicht, sie wusste ja um ihr Aussehen. Ihr ursprünglicher Plan war, sich selbst ein Sklavenhalshand ohne Mikrochip anzulegen.

Sie wäre dann nicht mehr von den anderen Gummipuppen zu unterscheiden gewesen, hätte aber noch ihren eigenen Willen gehabt. Dieser Plan wurde aber durch drei Polizisten vereitelt, die sie überwältigten und ihr ein anderes, ebenfalls nicht mehr zu öffnendes Halsband anlegten. Jetzt war die Täterin Tanja für alle erkennbar. Sie wurde ins Labor zu den anderen acht Gummipuppen gebracht.

Dort hatte man inzwischen alle von ihren Sklavenhalsbändern befreit. Langsam kehrten bei ihnen die Erinnerungen zurück. Obwohl sie jetzt alle wieder selbst denkende Individuen waren, bestand die soziale Bande zwischen ihnen weiterhin. Sie waren keine Menschen mehr, das war ihnen bewusst. Sie waren jetzt Gummipuppen und darüber sehr glücklich.

Ihr jetziges Leben war viel besser als ihr voriges. Als Tanja zu ihnen gebracht wurde, nahmen sie sie, zur Verwunderung der Wissenschaftler, sofort als neue Schwester in ihre Gemeinschaft auf.

Die Wissenschaftler hatten das Problem, dass für sie jede Gummipuppe wie die andere aussah und hängen ihnen daher Namensschilder um. Silke, Bettina, Nadine, Claudia, Imke, Petra, Özlem, Anja und Tanja.

Die Gummipuppen fanden das lustig, konnten sie sich doch eindeutig untereinander erkennen. Jedes Gummipuppengesicht hatte seine eigenen, für Menschen nicht erkennbare, charakteristischen Züge.

Die schriftliche Kommunikation war schwerfällig. Dr. Angela Seiffert nahm daher noch ihren Lebensgefährten Christoph mit ins Team. Christoph war Linguistiker und brachte den Gummipuppen die Gebärdensprache bei.

Zur Überraschung aller lernten die Gummipuppen sehr schnell und nach nur einer Woche konnten sie auf diese Weise untereinander kommunizieren. Das war auch für die Gummipuppen selbst ein großer Vorteil, denn bislang hatten sie sich untereinander nur sexuell unterhalten.

Ein Staatsanwalt kam vorbei, um eine Anklage gegen Tanja vorzubereiten, aber keins von Tanjas „Opfern" wollte gegen sie Anzeige erstatten. Sie waren jetzt als Gummipuppen glücklich und Tanja für die Metamorphose dankbar. Außerdem hatten sie als Schwestern ein Zeugnisverweigerungsrecht.

Dem Staatsanwalt blieb nur noch, Tanja wegen illegalen Betreibens eines Bordells anzuklagen. Aber da fingen die Schwierigkeiten schon an.

Wen konnte man überhaupt anklagen? Die Täterin war kein Mensch mehr und konnte man eine Gummipuppe vor Gericht bringen? Welchen rechtlichen Status hatten Gummipuppen überhaupt?

Zu allem Übel veröffentlichte eine Boulevardzeitung am nächsten Tag einen Bericht über die Gummipuppen. In großen Lettern stand auf der Titelseite:

„Invasion vom Mars? Was verheimlicht uns die Regierung?"

Ein großes Foto zeigte zudem den Augenblick, als Tanja ihrem Kokon entstieg. Der Kreis der Beteiligten bei Polizei, Staatsanwaltschaft und Universität war inzwischen so groß geworden, dass irgendwo eine undichte Stelle entstanden war.

„Fressen diese Aliens unsere Männer?" fragte die Zeitung in einem zweiten Artikel, der von ungewöhnlich vielen „sexuellen Experimenten" an der Universität berichtete.

Auszüge diverser Videos von Polizei- und Laborkameras zeigten die Privatsender abends im Fernsehen.

Man konnte die Tatsachen nicht mehr lange verheimlichen und vergewisserte sich erst hoch bis zu den zuständigen Bundesministerien, bis man an die Öffentlichkeit trat.

Die Wahrheit, so unglaublich sie auch klingen mochte, war besser als eine aufkommende Panik.

Für den nächsten Monat wurde daraufhin eine Pressekonferenz anberaumt, in denen vor der Öffentlichkeit sämtliche Fakten auf den Tisch gelegt wurden.