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Silke...

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Anschließend wurde Silke, mit ihrer Einwilligung, vorgestellt. Per Gebärdensprache bestätigte sie ihre Identität und beantwortete so auch sämtliche Fragen der Journalisten.

Nun begannen die Diskussionen erst recht! Die Welt war mit der Tatsache konfrontiert, dass es nun eine zweite intelligente Spezies auf der Erde gab.

Die Bevölkerung spaltete sich in zwei Lager. „Tötet diese Monster!" „Sperrt sie in einen Zoo!" waren die Argumente derer, die die Gummipuppen nicht akzeptieren wollten.

Selbst die Damen des horizontalen Gewerbes fürchteten, dass die Gummipuppen als billige Huren sie um ihren Liebeslohn bringen könnten.

Die andere Seite war leiser in ihrer Wortwahl, auch für sie waren lebende Gummipuppen etwas Unvorstellbares, doch befürworteten sie ein friedliches Miteinander.

Um die „Invasion der Gummipuppen" - so die Zeitung mit den großen Buchstaben am nächsten Tag - zu relativieren, führte man eine „Volkszählung" durch.

Tanja hatte perfide Buch geführt, an wen sie Gummipuppen verkauft hatte. Bei Herrin Bianca fand man zwei - ihre ehemalige Zofe Marie und '22869'. Insgesamt 36 Gäste hatten bei Tanja eine Gummipuppe erstanden.

Drei dieser Herren hatten - obwohl es im Kaufvertrag ausdrücklich verboten worden war - ihren eigenen Frauen anschließend die Gummimilch zu trinken gegeben, einer sogar auch noch seiner Schwiegertochter, so dass man insgesamt zusätzlich 42 Gummipuppen aufspürte, die alle von ihren Sklavenhalsbändern befreit wurden und in das Universitätslabor gebracht wurden.

Die Weltgesamtbevölkerung an Gummipuppen betrug also 51. 51 Gummipuppen mit einem unbändigen Hunger nach Sperma.

Man musste sich beeilen, musste zu Entscheidungen kommen. Die Gummipuppen waren zweifellos lebende und intelligente, sogar hochintelligente, Lebewesen. Sie hatten - als „Nebenwirkung" des Retrovirus - einen wesentlich höheren IQ als die übrige Bevölkerung. Also musste man die Gummipuppen den Menschen gleichstellen.

Eine hohe Intelligenz wurde von der Wissenschaft aber auch den Walen zugesagt, also konnte man sie auch als eine neue Tierart eingruppieren und somit galt für sie das Tierschutzgesetz.

Die Bundesregierung suchte Rat bei den EU-Behörden und bei der UN-Menschenrechtskommission, bekam aber zur Antwort, dass dieses ein rein nationales Problem war.

Sämtliche Staaten beschlossen im Eilverfahren ein Gummipuppen-Einreiseverbot, um mit dieser Problematik nicht konfrontiert zu werden. Deutschland war auf sich selbst gestellt.

Letztendlich wurde entschieden, dass die Gummipuppen registriert werden sollten und wie Hunde ein Halsband mit einer amtlichen Registriernummer zu tragen hatten. Die Weitergabe der Gummimilch wurde unter Strafe gestellt.

Regelmäßig sollte von Amts wegen die Haltung der Gummipuppen überprüft werden.

Es wurden keine Strafanträge gestellt, es lagen ja auch rechtlich keine Straftaten vor, es wurde auch keine Anzeige gestellt, und so erhielten die 36 Herren und Herrin Bianca ihre - jetzt registrierten - Gummipuppen zurück. Blieben noch die ursprünglichen neun.

Man konnte sich offiziell um diese Gummipuppen bewerben und von offizieller Seite achtete man darauf, dass keine von ihnen in einem Bordell landen sollten. Die Anfrage war überraschend groß und man überprüfte die Seriosität der Bewerber. Letztendlich überließ man den Gummipuppen selbst die Auswahl. Schnell waren alle vergeben.

Silke hatte das Glück, dass Dr. Angela Seiffert sich um sie bewarb. Sie sollte gemeinsam mit ihr und ihrem Lebensgefährten Christoph in ihrem Haus am Rande der Stadt wohnen. Gern willigte sie ein.

Menage à Trois

Silke durfte sich ihr neues Halsband selbst aussuchen. Sie entschied sich aus Gewohnheit für ein breites Metallhalsband mit O-Ring. Nachdem ihre Registriernummer eingraviert worden war und ihr mit dem leisen „Klick" des versteckten Schließmechanismus das nunmehr nicht mehr unzerstörbar zu entfernende Halsband angelegt worden war, konnten Angela und Christoph sie mit nach Hause nehmen.

Sie bewohnten einen ehemaligen Bauernhof in einem kleinen Vorort am Rande der Stadt. Christoph, der Linguistiker, hatte sich einst selbstständig gemacht und im ehemaligen Kuhstall eine Linguistikschule eingerichtet.

Hier unterrichtete er taubstumme Kinder und lehrte sie die Gebärdensprache. Nebenbei führte er Volkshochschulkurse in Rhetorik durch. Für Angela war dieser Bauernhof ein willkommener Ort, um sich von der anstrengenden Arbeit im Biologischen Institut zu erholen.

Hund und Katze gehörten ebenso ihrem Bauernhof wie ihr eigenes Pferd, das allerdings, der notwendigen Pflege wegen, auf dem Nachbarbauernhof im Stall stand.

Silke erhielt zunächst ihr eigenes Zimmer. Angela war durchaus bewusst, dass sie Christoph nun mit ihr teilen musste, schließlich sollte sie ja nicht verhungern.

Es war Angela auch durchaus so recht, denn Christoph war satyriasisch veranlagt und sie hoffte, ihn so halten zu können. Sie hatte ihm am Anfang ihrer Beziehung schon gedroht, Schluss zu machen, sollte er fremdgehen.

Lieber sollte er es mit einer Gummipuppe treiben als mit einer anderen Menschen-Frau.

Ein anderer dunkler Schatten lag auf der jetzt 36-jährigen Angela. Als sie 23 Jahre als war, stellte man Gebärmutterkrebs bei ihr fest. Sie wurde total operiert, worauf ihre Ehe in die Brüche ging. Sie stürzte sich in die Arbeit, kaufte diesen Bauernhof, nachdem sie von ihren verstorbenen Eltern ausreichend geerbt hatte.

Nach einigen Jahren lernte sie in der Universität Christoph kennen und lieben. Er war zwar sieben Jahre jünger als sie, aber das störte die Liebe nicht. Sie lebten jetzt drei Jahre glücklich zusammen und die Beziehung hielt, trotz Christophs Veranlagung.

Die Harmonie zwischen Angela und Christoph ging auch auf Silke über. Sie wurde immer mehr der sexuelle Mittelpunkt beider. Es dauerte nicht lange, bis sie nicht mehr auf ihr eigenes Zimmer beschränkt blieb. Sie trieben es eben zu dritt.

Silke war ja durch ihre Anatomie in der Lage, Angela und Christoph gleichzeitig zu befriedigen. Während Silke auf Christoph sitzend seinen Pilz in ihrer Vagina versenkte und er mit ihren massiven Brüsten spielte, drang ihre Schweifspitze tief in Angela ein und gleichzeitig züngelte sie mit ihr. Das war für alle die ausgesprochene Lieblingsposition.

Angela und Christoph scheuten sich nicht, sich öffentlich mit Silke zu zeigen. Wurden die beiden zu einer Party eingeladen, kam Silke eben mit. War Silke nicht erwünscht, machten sie sofort auf der Hacke kehrt und fuhren wieder nach Hause.

So erkannten sie ihre Freunde und diejenigen, die sich nur so nannten. Dadurch kamen immer mehr Menschen mit Silke in Kontakt und fingen an, sie zu akzeptieren. Die Gleichberechtigung der Gummipuppen fing an, erste Keime zu tragen.

Tagsüber, wenn Silke alleine auf dem Bauernhof war, machte sie den Haushalt. Sie hielt die Wohnung in Ordnung und sie entwickelte sich zu einer guten Köchin, obwohl sie die Speisen nicht abschmecken konnte, aber nachträgliches Würzen war für Angela und Christoph kein Problem.

Im kleinen Ort war sie bereits so integriert, dass sie ungestört durch die Straßen gehen konnte, um die notwendigen Besorgungen zu tätigen. Auch in der Linguistikschule half sie mit und übte mit den Kindern die Gebärdensprache. Gerade die Kinder hatten keine Vorurteile gegen die „Tante in dem komischen Kostüm".

Ab und zu kam ein Beamter vorbei und kontrollierte die, wie es im Amtsdeutsch hieß, „Ordnungsmäßige Haltung von registrierungspflichtigen Wirbeltieren".

Da stets nichts auszusetzen war, durfte Silke weiterhin bei Angela und Christoph bleiben.

Krebs

Zwei Jahre hielt das Glück zwischen den Dreien, als Silke eines Tages zwischen Angela und Christoph eine Veränderung feststellte.

Beide kamen mit todernsten Mienen nach Hause und ließen das Essen einfach stehen. Sie redeten nicht miteinander, starrten nur so vor sich hin und beachteten Silke überhaupt nicht. Silke beschloss, diese Nacht in ihrem eigenen Zimmer zu verbringen, zwei oder drei Tage ohne Sperma konnte eine Gummipuppe schon aushalten.

Am nächsten Morgen hatten Angela und Christoph das Haus schon so früh verlassen, dass Silke es gar nicht bemerkte. Sie hatten sich auch nicht bei Silke verabschiedet. Abends wartete Silke vergeblich und das schöne Essen, sie hatte sich an diesem Tag besonders viel Mühe gemacht, blieb unangerührt.

Selbst die Linguistikschule blieb geschlossen und die Volkshochschulkurse fielen aus.

Erst nach sechs Tagen kehrten beide zurück und fanden Silke in einem Koma-ähnlichen Zustand auf. Sie war fast verhungert.

Christoph musste sofort mit einer Samenspende Wiederbelebungsmaßnahmen einleiten. Zum Glück erholte sich Silke schnell. Christoph blieb die ganze Zeit bei ihr und stillte nach und nach ihren Hunger.

„Sie hat Krebs, im fortgeschrittenen Stadium!"

Silke wusste, dass Krebs bei Menschen eine tödliche Krankheit war, besonders wenn er schon so weit fortgeschritten war. Sie kuschelte sich an Christoph heran.

„Sie wollen es noch einmal mit einer Chemotherapie versuchen, haben uns aber keine Hoffnungen gemacht."

Silke streichelte Christoph, es war ein deutliches Zeichen, dass sie ihn trösten wollte.

„Und dich haben wir fast vergessen, entschuldige bitte."

Er küsste ihren kahlen Gummikopf.

Am nächsten Tag suchte Silke Angela auf und kuschelte sich auch an sie heran. Angela wusste diese Geste zu schätzen und streichelte wortlos den glatten, schwarzen Körper.

Es wurde in diesen Tagen nicht viel geredet. Angela und Christoph waren täglich zur Untersuchung in der Uniklinik und aßen, wenn überhaupt, dort.

Silke bekam ihr notwendiges Sperma. Für Christoph war es eine Art Zwangsvorstellung, er hatte aus Sorge um Angela keine Lust auf Sex, doch Silke musste gefüttert werden.

Angela wurde immer blasser und dünner, durch die Chemotherapie hatte sie ihren Haarschopf verloren, diese herrlich polangen, brünetten Haare, die Christoph so sehr mochte.

Zwei Monate später kam Christoph alleine nach Hause.

„Sie will nicht mehr. Die Chemotherapie wirkt nicht, sie hat nur noch Schmerzen. Sie ist schon so schwach, dass man sie in ein Hospiz gebracht hat. Es geht zu Ende."

Christoph heulte wie ein Schlosshund.

Silke kniete sich zu ihm und legte ihren Kopf in seinen Schoß. Ihr Hunger konnte warten, jetzt musste sie für einen Freund da sein. Plötzlich kam ihr ein Gedanke.

„Du liebst sie wirklich sehr. Als Mensch wird sie sterben, aber als Gummipuppe könnte sie weiterleben", sagte sie ihm in Gebärdensprache.

Christoph sah sie ungläubig an.

„Was meinst du damit?"

„Tanja sagte uns damals: Ewiges Leben, keine Krankheiten mehr. Der Retrovirus könnte den Krebs besiegen!"

„Du willst ihr von deiner Milch geben? Aber das ist doch verboten!"

„Ist dir deine Liebe das nicht wert?"

Doch, das war es.

„Wir versuchen es!" entschied Christoph und fuhr mit Silke sofort zum Hospiz.

Der dortige Chefarzt war ein guter Bekannter der Beiden und Silke hatte er auch schon auf einer Party kennen gelernt.

„Das kann ich nicht machen!" sagte der erschreckt, als er von Christoph erfuhr, was sie vorhatten.

„Als Arzt hast du den Eid des Hippokrates geschworen, jedes Leben zu erhalten, und das ist eine Möglichkeit! Du brauchst ja nicht dabei zu sein, wir als ihre Freunde werden doch mit ihr allein sein dürfen, oder?"

Der Chefarzt verzog das Gesicht und schüttelte den Kopf.

„Nicht hier im Hospiz."

„Dann bringen wir sie zu uns nach Hause!"

Damit war der Arzt einverstanden. Er bestellte einen Rettungswagen, mit dem die Sterbende zum Bauernhof transportiert wurde. Er begleitete sie und legte ihr in ihrem Schlafzimmer die Kanülen neu an. Christoph wurde noch instruiert, wie und wann er die Infusionen zu wechseln hatte, aber das kannte er noch aus seiner Zeit als Zivildienstleistender.

„Wenn es soweit ist, benachrichtigt ihr mich."

Der Arzt verabschiedete sich und fuhr im Rettungswagen zum Hospiz zurück.

Angela lag wie in Trance da. Der Krebs und die schmerzstillenden Medikamente hatten sie in einen Dämmerzustand fallen lassen. Silke hatte bereits damit begonnen, ihre Brüste auszupressen. Christoph war es dann, der Angela die volle Tasse verabreichen wollte.

„Trink, Liebste, trink!" Angela bekam die zähe Flüssigkeit in den Mund gegossen und versuchte instinktiv zu schlucken. Tatsächlich nahm sie alles zu sich, spukte aber kurze Zeit später den Großteil wieder aus.

„Es hat keinen Zweck!" resignierte Christoph.

„Wir versuchen es später noch einmal", deutete Silke ihm.

Sie konnte zweimal täglich Milch geben und so warteten sie einen halben Tag, um einen erneuten Anlauf zu nehmen. Wieder spukte Angela einen Teil der Milch wieder aus, aber es war diesmal deutlich weniger. Am nächsten Tag behielt sie sogar alles für sich. Ein gutes Zeichen?

Es bildeten sich keine Fasern und Angela fiel in einen tiefen Schlaf. Ab und zu hatte sie einen wachen Moment, den Silke nutzte, ihr ihre Milch direkt in den Mund zu spritzen.

Angela glühte. Sie hatte hohes Fieber. In ihrem Körper war ein gnadenloser Kampf zwischen dem Retrovirus und dem Krebs entbrannt. Christoph und Silke waren fast rund um die Uhr an ihrem Bett. Wenn er zu müde war, zog er sich in ein Gästezimmer zurück. Zwischenzeitlich wurde Silke „gefüttert".

Da Gummipuppen kaum Schlaf brauchen, saß Silke die meiste Zeit an Angelas Bett. Wieder hatte Angela einen lichten Moment und Silke gab ihr die Brust, als Silke die ersten Fasern entdeckte.

Sofort weckte sie Christoph und gemeinsam schleppten sie die Kranke zu einem eigens gebauten Kokongerüst. Es dauerte fast einen ganzen Tag, bis der Kokon fertig war. Wie lange würde jetzt die Metamorphose dauern? Angela hatte ja nur wenig Gummimilch zu sich nehmen können. Und wie würde der Krebs die Umwandlung beeinflussen?

Es blieb nichts anderes übrig, als abzuwarten. Aber es bestand Grund, sich Hoffnungen zu machen. Immerhin hatte sich - wenn auch nur langsam - ein Kokon gebildet.

Christoph und Silke schauten mit Optimismus in die Zukunft. Es war möglich, dass Angela überleben konnte. Aber sie mussten mit einer langen Wartezeit rechnen.

Als nach exakt 289 Tagen Christoph morgens erwachte, machte sich die Gummipuppe gerade mit ihrer Schlangenzunge heran, den „kleinen" Christoph wiederzubeleben. Der ließ auch nicht lange auf sich warten und ragte bald senkrecht in den Himmel.

Nachdem die Gummipuppe ihm sämtliche Samenblasen leer gesogen hatte bemerkte Christoph, dass sie gar kein Halsband trug.

„Angela, bist du das?"

Tatsächlich war Angela in dieser Nacht ihrem Kokon entstiegen. Silke hatte, als Christoph bereits fest schlief, mit ihrem empfindlichen Gehör wahrgenommen, dass die Fasern des Kokons von innen aufgerissen wurden.

Sie war sofort zu Angela geeilt, um ihre neue Schwester in der Welt der Gummipuppen willkommen zu heißen. Angela war glücklich, den Krebs besiegt zu haben und jetzt eine Gummipuppe zu sein. Beide beschlossen, Christoph auf die dann erfolgte Weise zu überraschen.

Während Christoph und Angela im Bett ihr Wiedersehen feierten, stand Silke etwas nachdenklich in der Tür. Bislang hatte Christophs Samen für sie gereicht, jetzt musste er zwei Gummipuppen ernähren.

Recht haben und Recht bekommen

Tatsächlich vernachlässigte Christoph Silke unbewusst und vergnügte sich ausschließlich mit Angela. Die wollte ihrer Schwester aber nichts vorenthalten und ließ sich von ihr die noch nicht absorbierten Samen aus ihren Körperöffnungen lecken. Das war zwar wenig, aber ausreichend für Silke.

Auf Christoph dagegen kamen andere Probleme zu. Angela war als Mensch tot, aber er hatte keinen Totenschein. Den konnte ohne Leiche kein Arzt ausstellen. Zudem hatte er jetzt eine zweite, nicht registrierte Gummipuppe.

Das letztere Problem war eigentlich das einfachste. Er besorgte ein weiteres Stahlhalsband, das gleiche wie Silke es trug, nur diesmal mit einem D-Ring statt des O-Ringes. So konnte er beide voneinander unterscheiden.

Natürlich ließ er Silkes Registriernummer in Angelas Halsband gravieren. Die nächste amtliche Überprüfung sollte so ohne Schwierigkeiten ablaufen.

Zum Thema Totenschein kam er aber nicht mehr. Plötzlich stand das Ordnungsamt in Polizeibegleitung vor seiner Tür. Der Graveur hatte ihn angezeigt.

Es war ihm seltsam vorgekommen, eine bereits vergebene Registriernummer auf ein neues Halsband, ohne amtliche Bescheinigung, anbringen zu sollen. Da musste jemand illegal eine Frau zur Gummipuppe gemacht haben.

Tatsächlich fanden die Ordnungshüter Silke mit ihrem echten und Angela mit ihrem gefälschten Halsband. Christoph leugnete die Tat gar nicht erst. Alle drei wurden abgeführt.

Christophs Anwalt Dr. Cramer war ein guter Freund von Angela gewesen. Er hatte sie leiden gesehen und wollte Christoph auf alle Fälle verteidigen, gegebenenfalls bis hin zum Bundesgerichtshof.

Zunächst wurde die Anklage angezweifelt. Nicht Christoph sondern Silke hatte schließlich die Idee zur Metamorphose und sie war es, die der Todkranken ihre Milch direkt in den Mund spritzte.

Die Zeit bis zur Hauptversammlung fiel den Drei sehr schwer. Christoph war in Untersuchungshaft und vermisste seine beiden Gummipuppen.

Silke und Angela wurden wieder ins Labor auf dem Universitätsgelände gebracht und ernährten sich dort von „Studentenfutter".

Aber sie wollten die Zeit dort nutzen. Angela nahm Kontakt mit dem Chef der Uniklinik auf. Gemeinsam mit ihm wollten die beiden Gummipuppen das Geschehene Revue passieren lassen. Leider beherrschte der Dr. Eckert die Gebärdensprache nicht, so dass man noch einen Dolmetscher hinzuziehen musste.

Was war denn eigentlich geschehen? Angela, eine Menschen-Frau, wurde in eine Gummipuppe verwandelt. Gut, das war die Aufgabe des Retrovirus. Aber Angela, die Menschen-Frau, war schwer krebskrank und Angela, die Gummipuppe, war kerngesund.

War die Gummimilch das lang gesuchte Mittel gegen Krebs? Würde der Retrovirus auch bei männlichen Krebskranken wirken? Vor der Metamorphose waren Männer doch durch ihr Y-Chromosom immun. Das konnte man nur durch einen Versuch feststellen.

Auf der Kinderkrebsstation lag gerade ein neunjähriger Junge mit Knochenmarkkrebs. Es hatte sich, trotz Aufrufe in Presse, Funk und Fernsehen, kein geeigneter Spender gefunden. Der Junge lag jetzt im Sterben. Seine Eltern waren verzweifelt.

Dr. Eckert nahm sich vor, mit den Eltern zu sprechen. Er wollte ihnen als letzten Versuch eine Gummimilch-Therapie vorschlagen, natürlich ohne Aussicht auf Erfolg. Aber es würde einen Versuch wert sein.

Das Elternpaar sah dies als letzten Strohhalm der Hoffnung an und sie willigten ein. Sie hatten bisher Vorurteile gegen die Gummipuppen gehabt und misstrauten ihnen, aber jetzt wären sie vielleicht die Rettung für ihren Sohn.

Sie waren dabei, als Silke und Angela ihre Brüste auspressten. Die Mutter persönlich verabreichte ihrem Kind die Gummimilch. Der Junge konnte nicht alles zu sich nehmen und fiel ins Koma. Wie bei Angela wachte jetzt Silke am Krankenbett und spritzte ihm in wachen Momenten wieder ihre Milch direkt in den Mund.

Der Junge bekam hohes Fieber, sein Körper kämpfte gegen die tödliche Krankheit. Täglich wurden ihm Blutproben entnommen mit unverändertem Befund. Das war an sich schon ein Erfolg.

Und tatsächlich, nach einer Woche verbesserte sich das Blutbild zunehmend und die Temperatur ging langsam zurück. Ein paar Tage schlug er die Augen wieder auf. Er war zwar schwach, aber ansprechbar.

Die Knochenmarkkrebs-Symptome waren nicht mehr zu erkennen. Er war geheilt! Seine Eltern waren überglücklich und danken den Ärzten. Die verwiesen aber auf die Gummipuppen.

Der Beweis war erbracht, das Retrovirus tötete den Krebs! Bei männlichen Menschen ohne Nebenwirkungen und bei Frauen ... die Metamorphose. Auf alle Fälle hatte man jetzt für die Verhandlung gegen Christoph einen Trumpf in der Hand.

Endlich sollte der Prozess stattfinden. Die Öffentlichkeit zeigte ein reges Interesse, war es doch das erste Verfahren wegen „unerlaubter Durchführung einer Metamorphose zu Ungunsten eines menschlichen Wesens".