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ST: Die Talos Eskalation 02

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Verkniffen betrachtete die Sternenflottenangehörige die Überlebende und fällte eine schnelle Entscheidung. Jede weitere Sekunde die sie hier standen, war verschwendete Zeit. Sie fluchte, weil sie so überstürzt aufgebrochen waren. Rings herum war aber beim besten Willen keine Möglichkeit des Unterschlupfes zu sehen.

"Na gut, weiter! Beißen wir die Zähne zusammen Gentleman! Los geht's! befahl sie ihren Männern und erhöhte das Tempo. Der strenge Wind pfiff ihr um die Ohren und eisigkalte Verwehungen strichen über ihre bloßen Beine, dass sie das Gefühl hatte Frostpartikel hefteten sich an ihre Haut. Der Regen nahm an Niederschlag zu und auf der Hälfte des Weges begann auch sie nicht von den giftigen Tropfen gemieden zu werden.

Zum Glück trafen sie zunächst lediglich den Stoff ihrer Uniform, wo sie sich zischelnd durch das Gewebe fraßen und winzige Löcher hinterließen. Doch als die Böen den Regen mit sich trugen, plieschten schließlich immer mehr gegen ihre ungeschützten Arme und Beine. Einer zersprang gar auf ihrer Stirn und zwei weitere in ihren Haaren, wo sie scharf zubissen wie die Stiche von Feuermoskitos. Nyota stieß ein gequältes Keuchen aus, presste jedoch tapfer die Lippen aufeinander und überwand hetzend die letzten Meter, die sie von der abschirmenden Höhlung trennten.

Wie als wäre ihnen eine Horde blutdürstender Klingonenkrieger auf den Fersen, hechteten auch Cantrell und Bates ihr dichtauf in die Höhle und kamen schnaufend zum stehen. Vina war ihnen allen einen Tick voraus gewesen und drehte sich ihnen freudestrahlend zu, indes draußen die Schleusen des Himmels sich nun vollständig öffneten und ihr nasses, säurehaltiges Gut rauschend über das Land ergossen.

"Puh, das wäre geschafft! Danke für ihr Vertrauen. Das war ziemlich knapp... das gebe ich freilich zu, aber wer Talos IV kennt, lernt mit solchen Unannehmlichkeiten zu leben. Wir sind noch gut durchgeschlüpft." erklärte sie und machte sich dann daran den natürlichen Tunnel zu betreten, der leicht abgewinkelt in die Tiefe führte. Das dies keine herkömmliche Höhle war und das Mädchen sie nicht angeschwindelt hatte, zeigte sich allein schon an der Tatsache das in der rechten Felswand eine Ausbuchtung hineingehauen war, in welcher ein rundliches Gefäß stand, das offenbar mit einer brennbare Flüssigkeit gefüllt war, da Flammen aus seiner oberen Öffnung schlugen und die übliche unterirdische Dunkelheit vertrieben.

Bald darauf war sie nahezu schon hinter einer Biegung verschwunden, winkte den drei Mitgliedern des Außenteams aber vorher noch eifrig zu.

"Kommen sie! Wir müssen nur noch dem Gang folgen, der ist leider etwas verschachtelt, bleiben sie also besser dicht hinter mir." begründete sie, verzichtete dieses Mal aber darauf jemand an der Hand zu ergreifen.

Nyota wechselte einen Blick mit ihren Gefährten, die das Funkeln der Wachsamkeit in ihren dunkelbraunen Augen erkannten und entsprechende Vorsicht walten ließen. Aus irgendeinem Grund schmeckte ihr die Situation nicht. Möglich, dass das Mädchen einfach überreagierte, zu aufgedreht war, weil sie die Rettung für ihre Leute in ihr heimisches Lager brachte, trotzdem konnte sie einige Empfindungen wie die überschäumende Fröhlichkeit Vinas nicht wirklich nachvollziehen. Sie war sich ziemlich sicher, dass sie keine Gefahr darstellte, dennoch wollte sie ihr noch nicht blindlings vertrauen.

Vielleicht hatte die absonderliche Strahlung des Planeten im Laufe der Zeit den zerebralen Kortex der Überlebenden beeinflusst oder ihre Gehirnwellen durcheinandergewirbelt, woraufhin ihr soziales Verhalten etwas entartet wurde... nein, geistig beschädigt oder labil waren sie gewisslich nicht, doch die Zurschaustellung ihrer Emotionen schien dafür bei allem Verständnis für ihre Aufregung befremdlich und untypisch zu sein.

Zu ihrer blonden Führerin sagte sie aber nur lächelnd, um keine Zweifel aufkommen zu lassen: "Alles klar, wir bleiben in deiner Nähe. Geh ruhig voran."

Und Vina tat wie ihr geheißen und navigierte sie sicher durch das verwirrende Tunnelnetz, das sich unter dem Felskegel verzweigte, in passgenauen Abständen aber stets mit Lichtquellen ausgestattet war. Da viele der Kreuzwege und Gabelungen aber immer wieder im Hauptschacht mündeten, bedurfte es schon einer Kundigen, um sich hier unten zurecht zu finden.

Schließlich aber, nach einem gefühlten Gewaltmarsch durch ein und dieselben Tunnel, gelangten sie endlich an eine klaffende Öffnung im Fels, die hinunter in eine ausgedehnte Kaverne mit hoher Decke führte. Ohne Umschweife schlüpfte Vina durch die Passage und flitzte die abfallende Steinpiste hinab. Uhura, Cantrell und Bates verharrten vorerst einmal in ihrem Schritt, um die Dimension der Höhle zu begreifen und sich eine Übersicht zu verschaffen.

Ihren neugierigen Augen bot sich das Bild einer losen Gruppierung von einem Dutzend behelfsmäßiger Bauten die, über das recht weiträumige Areal in der Kaverne verteilt, errichtet worden waren. Es waren notdürftig zusammengeschweißte Metallplatten, denen man ihre Herkunft zum Teil noch ansehen konnte, prangten hie und da doch noch die Bezeichnungen und Insignien eines föderalen Sternenschiffes auf ihren matten, zerkratzten Oberflächen. Die Seitenwand des größten Gebäudes, welches zudem die Mitte jener Siedlung markierte, wurde von dem Schriftzug S.S Columbia geziert und erstickte somit auch die letzten Zweifel in ihrem Keim, das es sich bei den hiesigen Menschen nicht um die Überlebenden des Absturzes handelte.

"Unglaublich, das sind sie, Lieutenant. Vina hat uns nichts vorgemacht... wir haben sie wahrhaftig gefunden." kommentierte Parker ihre Entdeckung und fuhr sich über seinen militärischen Bürstenschnitt.

Vina rief unterdessen bereits die Bewohner dieser vergessenen Kolonie aus ihrem Alltagstrott, relativ zügig versammelte sich eine Menge von knapp über zwanzig Personen auf dem Hauptplatz und starrte zu ihnen empor.

"Ich will es selbst kaum glauben, aber anscheinend nimmt dieser Tag doch noch ein gutes Ende" meinte Nyota freudig und stieg den Abhang herunter. Als sie in die erwartungsvollen Mienen der Überlebenden sah und wusste welch gute Botschaft sie ihnen überbringen konnte, war der Verdruss der vorherigen Stunden wie weggespült. Kein Rush, kein Gedankenmanipulation, kein stürmisches Gewitter vermochte es in diesem Moment ihr die Stimmung zu vermiesen.

Sie hatte den Weg noch nicht vollständig zurückgelegt, da kam ihr Vina mit einer kleinen Delegation, bestehend aus zwei Männern um die fünfzig, mutmaßlich gewählten Vertretern dieser übersichtlichen Gesellschaft, bereits entgegen.

Unverzüglich übernahm sie die Vorstellung.

"Dies hier sind Captain Gallegos und unser guter Dr Boyce, sie sind die Wortführer unser Gemeinschaft und werden daher die Absprachen übernehmen... Captain, Doktor, dies sind Lieutenant Nyota Uhura, Chief Petty Officer Cantrell und Crewmann Bates, sofern ich alles richtig behalten habe. Sie sind hier um uns endlich von hier wegzubringen." Mit dieser Verkündung konnte sie wohl nicht hinterm Berg halten. Sofort wurde Getuschel unter den Überlebenden laut.

Esteban Gallegos räusperte sich gerührt, er war ein markanter Argentinier, mit kantigen Gesicht, tiefbraunen Pupillen und einem angeborenen dunklen Teint. Über seiner zivilen Kleidung trug er die Uniformjacke eines Captains.

"Willkommen Lieutenant, entschuldigen Sie... ich bin für gewöhnlich ein gefasster Mann, aber das... nun, das überrumpelt selbst mich. Ich kann Ihnen gar nicht sagen wie... unbegreiflich das ist, Sie hier endlich bei uns zu haben. Nach all der Zeit... aber, ich will Sie nicht langweilen, mein Gott... es gibt viel zu tun. Sie gehören sicher einem Rettungstrupp an, der uns evakuieren soll... ganz nach Standartverfahren 9 A, wir werden uns bemühen Ihnen bestmöglich zu helfen um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten... Verzögerungen müssen Sie uns aber bitte verzeihen, wir sind ein wenig aus der Übung..." begrüßte der ehemalige Kommandant sie bewegend und streute sogar eine scherzhafte Floskel ein.

Nyota war klar, warum er den Rang des Captains und Oberhaupts der kleinen Gemeinschaft inne hatte.

"Ich danke Ihnen für diesen herzlichen Empfang Captain Gallegos und glauben Sie mir, ich kann Ihre Lage nachempfinden... zumindest einigermaßen, alles andere wäre eine Lüge. Was Sie und Ihre Leute hier vollbracht haben ist schier übermenschlich und verdient größten Respekt. Es ist mir eine Ehre sie hier aufgespürt zu haben und ein ganz besonderes Privileg dafür zu sorgen, dass sie alle sicher zurück in die Föderation gelangen. Die Enterprise befindet sich im Orbit, spezielle Emitter werden gegenwärtig zur Leistungsverstärkung auf der Planetenoberfläche installiert um Sensoren und Teleportation zu ermöglichen. Sie können ganz beruhigt sein, wir sind jetzt hier und fliegen nicht mehr fort... nicht ohne sie alle." klärte sie den Offizier und zugleich die lauschende Zuhörerschaft auf.

"Das sind fantastische Neuigkeiten." schaltete sich Dr Boyce ein, ein Engländer, wie sie an seinem deutlichen britischen Akzent bemerkte.

"Ich könnte Ihnen jetzt einen Vortrag darüber halten, warum die Sternenflotte so lange benötigt hat uns hier aufzustöbern, aber wir alle kennen die Risiken solch einer interstellaren Mission und dass dabei einiges schief gehen kann... verdammt noch eins, eben dieser Fall ist eingetreten, niemand von uns war darauf vorbereitet... auf solch eine Katastrophe, aber wir haben es dennoch überstanden. Erst im letztem Monat sind einige wichtige medizinische Vorräte zur Neige gegangen, dringend erforderliche Vorräte... unter anderem jene, die die radioaktive Strahlung hemmen... Ihr Auftauchen hier hätte also zu gar keinem geeigneteren Zeitpunkt sein können Lieutenant."

Trotz seiner etwas knorrigen Art, schien der alternde Arzt sichtlich zufrieden zu sein.

Die Kommunikationsoffizierin legte eine Hand auf den Arm des Doktors.

"Unsere Krankenstation ist hervorragend ausgestattet, sie alle werden eine hundertprozentige Genesung und eine komplette Regeneration des angegriffenen und defekten Zellgewebes erfahren. Unser Chefarzt Dr McCoy ist ein Experte auf diesem Gebiet, sie werden bei ihm in besten Händen sein." versicherte sie den Menschen, musste dann aber anfügen: "Leider müssen wir mit der Evakuierung noch ein wenig warten, über uns tobt derzeitig ein heftiges Unwetter, der Sturm verhindert den Shuttleverkehr und erschwert die endgültige Programmierung der Transmitter. Sie müssen sich noch gedulden, bis sich die klimatischen Gegebenheiten weitestgehend wieder beruhigt haben."

Nun war es Captain Gallegos, der näher zu ihr trat und seinem Arm um ihre Schulter schlang. "Ach wissen Sie Lieutenant, wir haben achtzehn Jahre auf unsere Erlösung gewartet, da werden wir die paar Stunden mit Sicherheit auch noch durchstehen." Er lachte befreit und beendete damit die Angespanntheit der Situation.

Nyota lächelte ob der abrupt übergreifenden Heiterkeit und Ausgelassenheit. Viele der Columbia Crew umarmten sich innig, sie sah dass die ein oder andere Freudenträne kullerte und überdies fühlte sich die muskulöse Hand an ihrem Oberarm sehr gut an. Der Kommandant gefiel ihr, der dunkle Klang seiner Stimme, seine selbstbewusste Haltung, den körperlich vitalen Eindruck, den er machte. Gut, er war nicht ihre Altersklasse, zwischen ihnen mochten vielleicht sechsundzwanzig oder auch dreißig Jahre Unterschied liegen, aber wenn man dies einmal außer Acht ließ...

"Jetzt, wo Sie schon mal hier sind und kurz davor die Retterin und Heldin von Talos IV zu werden, was halten Sie davon, wenn wir Ihnen zu Ehren ein kleines Fest veranstalten. Hah, nichts weltbewegendes, aber bis wir darauf warten dass sich der Sturm verzieht, können wir Sie wenigstens etwas bewirten... uns mangelt es hier an vielem, aber einen recht würzigen, einheimischen Tee nach eigener Rezeptur, den bekommen wir erstklassig hin. Nicht alles an diesem Felsbrocken ist schlecht, hier unten wachsen tatsächlich einige brauchbare Pflanzen aus denen sich halbwegs schmackhafte Sachen gewinnen lassen... ist zwar nicht zu vergleichen mit der guten irdischen Küche, aber immerhin. Außerdem lassen sich bestimmt noch einige leckere Dinge aus den Notvorräten zaubern, auf die wir ja nun nicht mehr länger angewiesen sind." schlug Esteban höflich vor und übte einen seichten Druck auf ihre Schulterblätter aus, um ihr sanft zu signalisieren den Weg zum Haupthaus einzuschlagen.

"Liebend gern" erwiderte sie ihm lächelnd und ließ sich von ihm leiten.

Das Innere des Gemeindehauses entpuppte verhältnismäßig geräumige Abmessungen. Waren die anderen Hütten eher im Stile kleinerer Verschläge oder Baracken erbaut worden, um hochgradig vielen Personen Schlafgelegenheiten zu bieten oder umfangreiche Materialien zu lagern, so merkte man jener Konstruktion an, dass sie einzig und allein den Zwecken der Versammlung, Besprechung oder auch zu Festivitäten zugeordnet werden konnte. Die Einrichtung setzte sich aus selbstgefertigtem Mobiliar und gerettetem, intaktem Wohnungshausrat aus den alten Quartieren der Columbia zusammen.

Es gab einen langen Tisch aus glatt geschmirgelten Holz (wie die Überlebenden das Wunderwerk zustande gekriegt hatten war Uhura ein Rätsel, aber sie sprach es nicht an), drum herum waren Klappstühle aus Kunststoff sowie Sitzecken aus Polstern und Kissen drapiert. Die Stirnwand des Raumes säumte eine mitgenommene Fahne der vereinten Föderation der Planeten.

Auf dem Tisch und an Befestigungen in den Wänden standen überall diverse Behälter und Schalen, allesamt gespeist mit der brennbaren Flüssigkeit, die sie schon aus dem Tunnelsystem kannte, und verbreiteten einen ausreichend schummrigen orangenen Schein.

Captain Gallegos führte sie zum Kopfende des Tisches und sagte galant:

"Bitte Lieutenant, erweisen Sie mir die Freude an meiner Seite zu sitzen. Ich, wir alle, haben lange nichts mehr aus der Heimat gehört. Was für sie längst passé ist dürfte für uns brandneu sein. Es wäre großartig wenn Sie ein wenig über das Heute des Jahres... 2259 müsste es sein, erzählen könnten. Wir leben hier immer noch in der Vergangenheit, ohne geringste Kenntnis was sich derweil draußen in der Galaxie getan hat."

Nyota spürte den feinen aber bestimmten Druck, welche seine Hand auf ihrer Schulter ausübte um ihr zu bedeuten sich niederzulassen, bevor er seinen Arm von ihr nahm, dabei rieselte es ihr prickelnd den Rücken herab. Sie hatte keine Erklärung weshalb, aber die Berührung dieses Mannes, ja, allein seine Gegenwart wühlten sie auf. Bereitwillig sank sie auf eine Kissenstatt nieder und versuchte Disziplin in ihre Gedanken zu bringen.

"Natürlich Captain, diesen Wunsch werde ich Ihnen gerne erfüllen, bedauerlicherweise habe ich keine Ahnung, wo ich anfangen soll... hätten Sie eventuell ein Thema parat das sie besonders interessiert?" antwortete sie und beobachtete nebenher wie Cantrell und Bates sich unter das Volk mischten, das ihnen ins Haus nachströmte und ebenfalls an den Tisch eingeladen wurden. Amüsanterweise waren es bei ihnen die ansässigen Frauen die sich um sie kümmerten. Auch Vina war unter ihnen, sie schien sich außerordentlich um das Wohlergehen des Chief Petty Officer zu sorgen. Hatte sie sich etwa innerhalb so einer knappen Zeitspanne in den gutaussehenden Sicherheitsangehörigen verguckt? Durchaus vorstellbar, die Auswahl an Kandidaten vor Ort war äußerst limitiert für eine junge Schönheit wie sie.

"Ein Thema sagen Sie? Hmm, mir fallen eintausend ein. Aber Sie haben Recht Lieutenant, konzentrieren wir uns auf wesentliche Dinge. Wie steht es um die Sternenflotte, um die Föderation. Politik und Wirtschaft sind trockene Angelegenheiten, ich weiß, doch nach fast zwanzig Jahrzehnten Abstinenz von der galaktische Bühne bin ich hungrig nach Wissen... gibt es neue Feinde, Bedrohungen, positive Ergebnisse oder Allianzen?" fragte der drahtige Argentinier und beugte sich in seinem Sessel nach vorn um nicht wie ein Oberbefehlshaber auf sie herabzublicken.

Eben dieser Blick drang Uhura durch und durch, die Stimme versagte ihr und sie musste sich räuspern. Ihr Herzschlag beschleunigte sich. Was war nur los? Sie hoffte nicht rot zu werden, die Nähe zu diesem Mann rief Gefühle in ihr wach, die sie zuletzt als sechzehnjähriges Mädchen empfunden hatte.

"Der Sternenflotte" begann sie zögernd "geht es gut." Was für eine Aussage, tadelte sie sich insgeheim. Und startete von neuem:

"Augenblicklich ist die Lage friedlich, sieht man einmal von den üblichen Zwischenfällen mit den Orions, klingonischen Marodeuren und nausikannischen Piraten ab. Die Flotte hat in den vergangenen sieben Jahren ihre Fabrikationsrate aufgestockt, mehr Schiffe als je zuvor verlassen die Raumdocks, um in unbekannte Sektoren vorzustoßen und die immer weitläufigeren Grenzen zu sichern... oh!" unterbrach sie sich, als sie registrierte dass jemand an sie herangetreten war, um ihr eine Tasse zu reichen.

"Ah, die versprochene Erfrischung... echter talosanischer Tee, geben Sie ihm eine Chance Lieutenant." bat Gallegos grinsend und nahm ein weiteres Trinkgefäß entgegen.

Die junge Offizierin bedankte sich und nippte an dem dampfenden Getränk. Zunächst schmeckte es nur nach leicht aromatisierten Wasser, aber nachdem sie einen zweiten und dritten Schluck genommen hatte, entfaltete sich plötzlich ein herrlich würziger Geschmack auf ihrer Zunge, der sämtliche Rezeptoren ansprach und wohlig bis pikant stimulierte.

"Er schmeckt köstlich", urteilte sie überrascht und ließ sich von seinem Grinsen anstecken. "Wie es scheint muss auch ich meine Meinung über diese Welt revidieren. Wissen Sie, während meiner Studienzeit an der Akademie und auch heute noch, sofern die begrenzten Landurlaube es zulassen, verbringe ich sehr viel Zeit in Bars... am liebsten sind mir die, die von Aliens geradezu überschwemmt sind. Das soll jetzt keineswegs diskriminierend klingen, aber nirgendwo sonst erhalte ich dermaßen viele Gelegenheiten außerirdische Sprachen und Dialekte aufzuschnappen. Und eines kann ich Ihnen schwören Captain, solch einen Tee hatte keine dieser Bars je auf der Karte. Könnte ein wahrer Exportschlager werden." scherzte sie und genoss hierbei die Aufmerksamkeit ihres Gastgebers.

Der schien sich an ihrem Geplauder nicht zu stören und knüpfte an.

"Ihrer kleinen Geschichte entnehme ich, dass sie Expertin für Kommunikation und Xenolinguistik sind, faszinierende Wissenschaften... außerdem sind Sie eine Spezialistin, was zwielichtige Destillen angeht, welch entzückende Kombination. Vortrefflich, dass es Ihnen mundet, dieser Tee ist das Beste, was wir in achtzehn Jahren Verschollensein hinbekommen haben. Den Vertrieb trete ich gerne an Sie ab... aber bitte erzählen Sie doch weiter von den galaxisumspannenden Ereignissen", ersuchte er sie erneut formvollendet um Berichterstattung.

Nyota hatte das Gefühl in seinen Augen zu versinken, die wie glühende Kohlen auf sie gerichtet waren. Hitze entflammte in ihrer Brust und sie wusste irgendwie, dass es nicht an der minderwertigen Belüftung der Räumlichkeit lag. Unter seinem Blick schmolz sie dahin wie Wachs unter dem brennenden Docht einer Kerze. Rationales Denken fiel ihr zunehmend schwerer und sie ertappte sich dabei das sie verlegen einige nicht präsente Strähnen hinter ihr Ohr streichen wollte.

"Ja sicher, ich war ja noch gar nicht fertig," gestand sie ein und versuchte sich zu sammeln.

"Wo war ich... also die gewöhnlichen Zwiste zwischen den mächtigsten Parteien werden auch weiterhin ausgetragen, doch verheerende Konflikte konnten bislang vermieden werden. Die Expansion der Föderation verschlingt nach wie vor ein Vermögen, aber die Finanzausschüsse halten den Kostenapparat stabil..." Angestrengt überlegte sie was noch von Belang für Esteban... nein, natürlich Captain Gallegos sein konnte.

"Ein tiefgreifendes Begebnis hat sich allerdings doch während ihrer... Abwesenheit ereignet, eine Katastrophe unbeschreiblichen Ausmaßes. Es hat den gesamten Quadranten erschüttert. Vulkan ist nicht mehr... der Planet ist zerstört worden durch einen wahnsinnigen Commander der Romulaner aus der Zukunft... der jedoch gestoppt wurde eher er weiteren Schaden anrichten konnte. Oh, ich sehe das war ein wenig zu viel des Inputs... diese Sache ist auch schrecklich kompliziert..." befand sie schließlich selbst und geriet ins stammeln.