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Statistik Kann Auch Spannend Sein

Geschichte Info
Eine Geschichte von Herzblatt63 & Constantin1893
11.6k Wörter
4.62
4.8k
2
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Hallo werte Leserinnen und Leser,

zusammen mit meiner Freundin, die hier unter dem Namen „Herzblatt63" schreibt, habe ich mich daran probiert, zusammen eine Geschichte zu schreiben.

Wir sind der Meinung, dass diese durchaus gut gelungen ist.

Es hat seine Vorteile, wenn zwei Personen ihre ganz eigenen Stärken und Ideen in eine Geschichte einbringen.

Viel Spaß beim Lesen und über Rückmeldung in Form von Lob und/oder konstruktiver Kritik freuen wir uns immer.

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I'm on the Hiiiiiighway to hell!

Alle Personen, darunter vorwiegend Studenten aus der Stadt, springen auf der bunt leuchtenden Tanzfläche des brechend vollen Klubs auf und ab, völlig im Rausch versunken. Den mit unbändiger Energie gefüllten dunklen Raum durchfluten neben den Stroboskoplichtern die unverkennbaren Gitarren von ACDC zu diesem Hit, der das heutige Thema dieses Klubabends perfekt widerspiegelt und mit seinen Bässen den Boden regelrecht zum Erzittern bringt. Heute werden 70-er und 80-er Hits abgespielt, was selbst bei den Studenten von heute jedes Mal zündet.

Genauso auch bei James und Chloé, die beide heute Abend ihren eigenen Weg hierher gefunden haben.

Chloé ist mit ein paar Mädels aus ihrer Kohorte gekommen, da sie als „Ersti" natürlich an der Ersti-Party teilnehmen wollte. Auf diese Art hat sie die Möglichkeit, neue Leute kennenzulernen und den noch eher wackligen Kontakt zu den anderen zu vertiefen.

James hingegen hat seinen Bachelor mittlerweile abgeschlossen und befindet sich im Masterstudium, was ihn aber nicht daran hindert, zusammen mit Erstis auf einer Party zu sein. Er erhofft sich von diesem Klubbesuch nämlich eine schöne Zeit, und vielleicht findet er ja auch eine schöne Frau, mit der er sich gut versteht. Oder auch mehr als nur gut verstehen, denn seitdem er das letzte Mal Sex hatte, ist einige Zeit verstrichen.

Auf der Tanzfläche rockt er, völlig in der Musik eingetaucht und davon eingenommen, zu dem Lied ab, die Hand in Form einer Pommesgabel nach oben gereckt. Sein Vater hatte ihm diesen Song früher vorgespielt, als er noch ein Kind war, und von da an war es einfach etwas Besonderes für ihn.

Währenddessen beschließt Chloé ungefähr nach der Hälfte des Liedes, sich eine Pause zu gönnen.

Seit über einer Stunde ist sie am Tanzen, was recht anstrengend ist, obwohl sie darauf acht gibt, fit zu sein. Daneben ist sie es eigentlich gewohnt, viel von sich lasziv bewegenden, leicht schwitzenden Menschen angetanzt zu werden, aber mit all den Studenten, ihren neuen Kommilitonen und wer weiß, was sich sonst noch für Personen hier herumtummeln, scheint das Ganze noch einmal schlimmer zu sein. Enger.

Sie läuft über ein paar Stufen zu einem erhöhten und weniger musikgeladenen Bereich, wo sich die großzügig angelegte und viel zu teure Bar befindet. Während sie auf ein Glas Piña colada, welches sie bestellt hat, wartet, schweift ihr Blick interessiert über die vollgepackte Tanzfläche. Sie hat ihre Ellbogen auf das Geländer gestützt und beugt sich leicht vornüber, sodass ihr Ausschnitt tiefer wirkt.

Ihre Augen bleiben recht schnell an James hängen, den sie noch nie gesehen hat. Chloé mustert ihn eindringlich, saugt jedes Detail ein, was sie aus der Ferne wahrnehmen kann. Und was sie erspähen kann, gefällt ihr.

Seine Kleidung, seine Frisur, seine offensichtliche Begeisterung für den Song und wie er sich davon berauschen lässt.

Ein Lächeln schleicht sich auf ihre Lippen, denn diese ehrliche Begeisterung ist sehr attraktiv. Man merkt, dass er jemand ist, der weiß, wie man zu leben hat.

Und nicht zuletzt spricht sein Stil für ihn, die dunkle, sexy Lederjacke und die dünne Halskette, die im Schein der Lichter ab und zu aufblitzt.

Nachdem sie, nach einer gefühlten Ewigkeit, ihr Getränk bekommen hat, nippt sie genüsslich daran und unterhält sich sporadisch mit Typen, die neben ihr stehen und sie ansprechen. Mühsam unterdrückt Chloé den Drang, sarkastische Antworten ob der nervigen Unbeholfenheit der Vertreter des männlichen Geschlechts beim Smalltalk zu geben. Also beobachtet sie lieber den ihr unbekannten Mann auf der Tanzfläche, der sie viel mehr fasziniert als die Worte des Gegenübers, die einfach an ihrer Haut abprallen.

In dem Moment, in dem sie das Getränk ausgetrunken hat, legt sie das nötige Geld dem Bartender hin und verabschiedet sich abwürgend von dem Typen, der sie gerade belabert. Etwas gedemütigt zieht sich dieser zurück, und Chloé läuft erleichtert davon.

Sie wird sich nun auf den Heimweg machen, denn es ist schon sehr spät und die Mädels, mit denen sie hierhergekommen war, sind in der tanzenden Menge untergetaucht. Auf Zehenspitzen schaut sie sich nach einem Ausgang um und stellt fest, dass sie erst einmal quer über die Tanzfläche zur Garderobe neben der Tür laufen muss, um nach draußen zu gelangen.

Zu den Beats von Just can't get enough drückt sich die neue Studierende in die Menge und muss auch an dem etwas älteren Typen vorbei, der ihr vorher schon aufgefallen ist und den sie stillschweigend beobachtet hat.

Unauffällig huscht sie an James vorbei, der noch die letzten Töne von dem Lied von Depeche Mode genießt und erst dann zur Ruhe kommt, als der Song vorbei ist. Da ist Chloé schon ein paar Schritte an ihm vorbei, leider.

Erst da nimmt James das hübsche Mädchen, das sich an ihm übereilt vorbeischlängelt, für einen kurzen Moment wahr. Seine Augen fallen auf ihren tollen runden Hintern und er kann es nicht verhindern, daran hängenzubleiben. Was für ein Knackarsch, denkt er sich. Kurz schaut er nach oben, sieht ein ausgeblichenes Top mit einer interessanten Farbmischung, pink und grün. Auch ihre wilde, leicht fransige Frisur nimmt er von hinten wahr und bereut es nun, sie nicht früher gesehen zu haben. So gerne hätte er ihr Gesicht begutachtet. Kurz schaut er ihr nach, aber wendet sich dann dem nächsten Lied zu, das über die Boxen den Klub ausfüllt.

Die Anfangsbeats von Funkytown penetrieren seinen Gehörgang und der Boden bebt im Rhythmus. Das Lied liebt er, seitdem er es in einer Sitcom eine Szene gesehen und gehört hatte, bei der er am Boden lag vor Lachen. Die Bewegungen in seinem Körper setzen ein und er beginnt wieder zu tanzen, versucht, sich wie zuvor der Musik vollends hinzugeben.

Aber ihm will das mysteriöse Mädchen mit dem bombastischen Arsch nicht aus dem Sinn gehen. Er ertappt sich immer wieder dabei, wie er sich fragt, wie sie wohl von vorne aussehen würde.

Aber all das Zweifeln und Nachdenken bringt ihm nichts, beschließt er und fokussiert sich auf den Song.

Nach einiger Zeit, in der er es versucht, merkt er, dass er den Fokus auf die Musik wohl heute nicht mehr finden wird, und beschließt zu gehen. Zwar ist er nach wie vor etwas geil, aber in dieser Nacht wird er niemanden mehr finden, den er mitnehmen könnte. Zu sehr hängt ihm das Mädchen mit dem süßen, eingepackten Arsch nach, das an ihm vorbeigelaufen ist. Nur selten begegnet James Personen, die er nicht ganz so schnell aus dem Kopf bekommt.

Und das nervt ihn vornehmlich.

Geplagt von leichter Frustration verlässt er den Klub. Es ist schon nach Mitternacht und am nächsten Morgen um 8 Uhr wird er seine erste Statistikvorlesung dieses Semesters haben.

Vielleicht sollte er dafür zumindest halbwegs fit sein und nicht übernächtigt mit dunklen Augenringen sabbernd auf dem Platz sitzen.

Im leichten Nieselregen macht er sich auf den Weg zu seiner kleinen Wohnung nahe der Universität.

***

Am nächsten Morgen begibt sich Chloé auf dem Weg zur Universität, die noch neu für sie ist. Sie ist ziemlich nervös, es ist der erste richtige Tag nach der Einführungswoche. Und es würde, zu ihrem Leid, direkt mit Statistik losgehen. Das berühmt-berüchtigte schlimmste Modul, das man haben kann, will sie schnellstmöglich hinter sich bringen und hatte sich daher bei der Auswahl dazu gezwungen, es direkt im ersten Semester zu wählen.

Nach der etwas beschwerlichen Suche nach dem richtigen Hörsaal in dem riesigen Gebäudekomplex steht sie endlich vor dem richtigen Raum und atmet noch einmal tief durch. Ihre Hände zittern leicht, daher versteckt sie sie, so gut es geht. Wäre ja peinlich, wenn das jemand mitbekommen würde.

Und dann tritt sie ein, um ihr Studium zu beginnen.

James sitzt in dem Saal, in dem er nun gleich mit Statistik gequält wird. Geschlafen hat er sehr gut, aber dennoch muss er dem Drang widerstehen, den Kopf auf den Tisch zu knallen und die Augen zuzumachen. Vielleicht sollte er das nächste Mal nicht am Sonntag, sondern an einem Tag feiern gehen, wo er am nächsten Tag nicht an der Uni sein muss.

Und plötzlich sind seine Gedanken wieder beim Klub gestern. Das Mädchen. Der Arsch.

Er schüttelt den Kopf und verbannt die Gedanken aus seinem Kopf.

Immer wieder dreht er sich aus Gewohnheit nach hinten um, in der Hoffnung, jemanden zu erblicken, den er noch aus dem Bachelor kennt. Geteiltes Leid ist halbes Leid, wie man so schön sagt.

Bei einem seiner Kontrollblicke über die Schulter stockt er allerdings.

In seinem Blickwinkel erfasst er eine Farbkombination, die sich in seinem Kopf seit gestern Abend eingegraben hat. Ausgewaschenes pink und grün, eine seltene Mischung.

Sein Blick wandert nach oben, er sieht eine junge Frau, offensichtlich noch nicht so weit wie er im Studium. Und er ist baff.

Sie besitzt markante blaue Augen, mandelförmig und mit langen Wimpern besetzt und ihre schmalen, leicht aufeinandergepressten Lippen haben eine angenehme, geschwungene Form. James muss sich ein Lächeln verkneifen, denn sie sieht so unschuldig und absolut nervös aus, so wie sie sich umschaut und alles genauestens inspiziert.

James Kopf arbeitet auf Hochtouren, sie sieht wirklich toll aus. Er hätte sie gestern im Klub ansprechen müssen, vielleicht hätte gestern etwas daraus entstehen können.

Auf einmal wandert ihr Blick in seine Richtung, schnell dreht er sich wieder nach vorne, bemüht darum, nicht rot zu werden. Okay, vielleicht war es etwas zu schnell.

Chloé hat mitbekommen, dass sie von rechts intensiv beobachtet wurde, und dementsprechend konfrontativ dorthin geschaut. Erstaunt stellt sie fest, dass es der interessante Typ mit der Lederjacke und der Halskette aus dem Klub gestern ist. Nur hat er heute ein T-Shirt mit dem Print einer Musikband an. Ihr Herz schlägt nicht nur wegen ihrer Nervosität schneller, und sie fasst Mut.

Mit leichtem Grinsen nimmt sie wahr, wie dieser sich, erwischt von ihr, schnell nach vorne dreht.

„Wie groß ist denn die Chance, dass ich ihn hier treffe?", fragt sich Chloé und bewegt sich zielgerichtet auf die Reihe zu, in der neben dem Mann noch auf beiden Seiten Plätze frei sind. Zum Glück.

Neben ihm angekommen sieht die 18-jährige Studentin, wie er sie flüchtig anschaut und grüßend nickt. Ein Hauch Röte kann sie auf seinen Wangen ausmachen, und damit wird ihr bestätigt, dass er sie gesehen haben muss.

Nur scheint von ihm nichts zu kommen, also traut sie sich, den ersten Schritt zu machen, was etwas ungewohnt für sie ist.

„Hey, ich bin Chloé. Warst du nicht gestern auch bei der Oldie-Party in diesem einen Klub in der Innenstadt?"

Freundlich schaut sie ihn an und er blickt zurück. Herrje, er sieht ja vielleicht scharf aus! Chloé muss schlucken. Sein kantiges und doch so sanftes Gesicht, seine mysteriösen, stahlgrauen Augen, die leichten Bartstoppeln ... Er nickt auf ihre Frage zustimmend.

„Ja genau. Ich hab dich da gesehen, du hattest das gleiche Top wie jetzt an. Mit dieser Farbkombi bist du echt aufgefallen. Außerdem bist du auch in Sachen Attraktivität herausgestochen."

James behilft sich mit dieser kleinen Lüge, denn er hat die Attraktivität nicht wirklich beurteilen können, da er sie nur wenige Sekunden von hinten gesehen hat. Aber direkt in die Offensive zu gehen macht ihm Spaß. Und der Effekt seiner Lüge lässt sich auch interessanterweise nicht lange auf sich warten.

Die junge Frau, deren Name er soeben erfahren hat, wird etwas rot, was sie nur noch süßer erscheinen lässt. Nochmals schaut sie sich um und bleibt an einem der leeren Sitze ein paar Reihen weiter vorn hängen.

„Ich bin übrigens James. Du kannst dich gerne neben mich setzen, falls du willst", versuchte er sie dazu zu bewegen, hierzubleiben. Er würde sie gerne näher kennenlernen, so viel hatte er schon für sich beschlossen.

Ohne weiter über die Sitzplatzwahl im eher leeren Saal nachzudenken, setzt sich Chloé selbstbewusst neben James auf den unbequemen, klappbaren Holzstuhl und fängt an, ihn mit ein paar Fragen zu löchern. Smalltalk, dagegen wird er wohl nichts haben.

Nach zehn Minuten gegenseitigen Ausfragens, das angeregt und sehr interessiert verläuft, tritt ein älterer, konservativ gekleideter Mann an das Lehrerpult und begrüßt alle Studenten im Saal mit ruhiger Stimme. Dabei richtet er das Mikrofon aus, das über ein Headset verbunden ist.

Mit dem Ertönen seiner Stimme über die Lautsprecherboxen tritt beinahe völlige Stille im großen Saal ein und alle lauschen mehr oder weniger gespannt seinen Ausführungen, da er nach wenigen Minuten sich schon den statistischen Inhalten zuwendet und diese nicht gerade die Aufmerksamkeit auf sich ziehen.

Nachdem er auf einigen Folien in seinem Tablet Notizen aufgeschrieben und eine kurze Skizze gezeichnet hat, beschließt James, Chloé nun nochmal anzusprechen. Seitdem der Professor mit der Vorlesung angefangen hat, haben sich die beiden nicht mehr unterhalten, und er möchte nicht, dass das Gespräch von vor wenigen Minuten im Nichts endet. Zudem spürt er den großen Drang in sich, mehr über sie erfahren zu wollen.

Leise flüstert er zu ihr, ohne seinen Kopf zu verdrehen.

„Wie kommt es eigentlich dazu, dass du so ein interessantes Top trägst? Die Farbenkombination ist einzigartig." Innerlich schüttelt James den Kopf.

Eigentlich eine eher billige Frage, aber momentan fällt ihm einfach nichts Besseres ein. Wie auch? Noch kennt er sie nicht sonderlich gut.

Chloé indessen, die ihr Gesicht nach vorn zum Pult gerichtet hat, muss bei seinen Worten etwas schmunzeln ob des eher ungeschickten Smalltalks, beschließt aber mitzuspielen. Irgendetwas an ihm reizt sie sehr, und irgendwie ist seine Unbeholfenheit auch süß.

„Ich hab das mal vor einigen Jahren bei einer Limited Edition Aktion gekauft. Glaub mir, war das vielleicht eng mit der Stückanzahl", wispert sie ihm zu und grinst, „es gefiel mir einfach sehr, und manchmal mag ich es, etwas aus der Menge herauszustechen."

„Ja, das kann ich verstehen", stimmte ihr James zu.

„Und dein Freund hat kein Problem, wenn du damit heraussstichst?"

Sehr offensiv. Der Versuch, sich zu erkundigen, ob sie einen Freund hat, hätte wohl kaum platter sein können, aber er wollte es unbedingt wissen. Es kommt schließlich nicht jeden Tag vor, dass zufällig das Mädchen aus dem Klub, das einen super Knackarsch hat, am nächsten Tag neben einem selbst im Statistikunterricht sitzt.

Seine neue Sitzgefährtin muss fast laut losprusten ob der Unbeholfenheit der Erkundung nach einem möglichen Freund, findet es aber auch sympathisch und authentisch. James macht den Eindruck, als ob er nicht lange um den heißen Brei herumredet, sondern sich das holt, was er will. Sexy.

„Ich hoffe, es würde einen möglichen Freund nicht stören, wenn ich das trage. Ich mag es halt, wenn ich nicht genau wie alle anderen aussehe."

Theatralisch und zugleich spielerisch fährt sie sich durch die Haare, wodurch beide in verhaltenes Gelächter ausbrechen und einen strengen Blick vom Dozenten abbekommen. Das hält aber nicht davon ab, weiter zu kichern.

„Und, hast du einen Freund?", richtet sie seine Frage an ihn und erhofft sich dadurch herauszufinden, wie es um seinen Beziehungsstatus steht. Der Wunsch, er würde „nein" sagen, macht sich in ihr breit, und sie wartet gespannt auf seine Antwort.

Er schüttelt verneinend den Kopf.

„Ich hab weder einen Freund noch eine Freundin. Und ich kann es ja kaum glauben, dass du keinen Freund, so schick wie du aussiehst."

Noch mehr offensiv. Wieder errötet seine Nebensitzerin hauchzart, druckst kurz herum, bevor sie sich recht schnell fängt und zu einem gekonnten Gegenschlag ansetzt. Damit rechnet James nicht.

„Du spuckst hier große Töne und ich gefalle dir ja anscheinend, aber warum hast mich dann nicht im Klub gestern angesprochen? Dafür geht man da ja unter anderem hin, oder nicht?" Chloé triumphiert innerlich, die Oberhand über die Konversation gewonnen zu haben.

James stockt kurz, das Mädchen vor ihm kann wohl sehr wortgewandt sein. Aber das kann er ebenso.

„Du hast mich ja offensichtlich auch wieder erkannt, so wie ich das höre. Findest du mich vielleicht auch attraktiv, hm?"

Chloé biss die Zähne aufeinander und fühlt sich ertappt. Mist, Punkt für ihn. Und leider fällt ihr absolut nichts Schlaues mehr ein, was sie ihm entgegenwerfen könnte.

„Ach, halt die Klappe!", zischt sie im feixend zu und grinst ihn mit wackelnden Augenbrauen an. Da wandern seine Mundwinkel gleich nach oben, aber für einen Moment.

Sofort wird er wieder ernst, und seine Worte, die er daraufhin sagt, wirken gar nicht so unernst, wie er sie vermutlich meint.

„Wie sprichst du denn mit mir? Muss ich dich bestrafen?" Seine Stimme ist so leise, bedrohlich und rauchig, dass es in Chloé kribbelt. Oh Gott, wie kann man nur so klingen wie er?

Währenddessen wundert sich James über sich selbst. Er hat zwar eine dominante Ader, und wenn er recht darüber nachdenkt, sogar sehr, aber so schnell und offensichtlich fragt er sonst nie nach. In der Regel lässt er sich dabei Zeit.

Nun ist er aber unweigerlich zum Bersten gespannt auf die Reaktion von Chloé.

Zuerst kann er aber überhaupt nichts wahrnehmen. Chloé spürt neben dem Kribbeln ein elektrisches Gefühl, das einem Blitz gleicht, in ihren Schoß rasen und eine nur allzu bekannte Wärme kommt in ihr auf.

Einige Erfahrungen hat sie mit Jungs schon gemacht, aber das hier ist nochmal eine andere Nummer. So hat sie noch nie jemand angesprochen, auf diese freundliche wie auch verruchte Art und Weise nur ein paar Minuten nach einem offiziellen Kennenlernen. Und doch merkt sie, wie ihr Atem zugleich mit dem Klopfen ihres Herzens schneller wird.

Sie schluckt und packt allen Mut zusammen für einen frechen Konter.

„Wie würde das denn aussehen, hm? Willst du mich etwa hier spanken, vor allen anderen Mitstudierenden inklusive Prof? Und belohnst du mich auch, wenn ich mich brav verhalten habe?"

Interessiert inspiziert sie ihn aus dem Augenwinkel und ist gespannt darauf, ob er dieses Spiel so weiterspielen will. Und vor allem, wie weit ist er bereit zu gehen?

„Scheiße", denkt sich James. Bei ihren Fragen musste er glatt an ihren heißen Arsch denken und wie er momentan gegen die Sitzfläche gedrückt wird. Er spürt es in der Lendengegend ziehen, sein Schwanz zuckt wegen den heißen, fast schon verboten sexy Worten leicht auf. Er ist voller Anspannung und weiß ehrlich nicht, wie ernst oder ironisch sie das meint. Um die Verwirrung und den großen Knoten in seinem Kopf zu lösen, beschließt er, nicht auf sein rational denkendes Hirn mit der vernünftigen Stimme zu hören, sondern seiner aufkommenden Lust zu folgen.

„Vielleicht sollte ich das wirklich tun, so frech, wie du bist. Riskierst ne große Lippe, typisch für ein „Ersti"-Mädel."

Er beschließt, einen Schritt weiterzugehen und noch ein wenig gewagtere Formulierungen rauszuhauen, gespannt darauf, wie sie reagieren würde.

„Wie würdest du es denn finden, wenn ich ..." Er stoppt.

Chloé presst die Lippen aufeinander und ist auf dem Stuhl nach außen gerutscht. Sie schaut ihn nicht mehr an und scheint am Gespräch kein Gefallen mehr zu finden. Ganz ehrlich, der Start des Kennenlernens war gut. Sehr gut. Aber jetzt weiß sie, dass sie offenbar mit einem Arschloch redet, der kein Problem damit hat, sie wegen ihres jüngeren Alters aufzuziehen.

Es ist ja nicht so, als ob sie schon eine reife Frau wäre oder sieben Jahre älter, so wie er. Aber seine Betonung darauf, dass sie ein „Ersti" ist, hat einen bitteren Beigeschmack und lässt die ganze aufkommende Lust in ihr einfach verpuffen. Stattdessen kommt Wut und Enttäuschung auf.