Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Thao 08

ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier

Karl bejahte.

„Dann gern."

Xena drückte Thao an sich. Die Punkerin ließ es zu und kämpfte mit sich.

„Beruhig dich erst mal und dann sprechen wir, okay?"

Das Mädchen nickte. Karl brachte in der Zwischenzeit drei Gläser und setzte sich dazu. Die Domina sah, dass er nur einen Blick für seine Freundin hatte, eine ungewohnte Situation für sie. Sie spürte die innige Verbundenheit zwischen den beiden, was ihr ihre eigene Einsamkeit umso unerträglicher erscheinen ließ. Thao versöhnte sich mit der Anwesenheit Xenas immer mehr. Diese Frau hielt sich für sie zurück, das imponierte ihr.

„Du hast ja wieder dieselbe Montur an, wie das letzte Mal."

Xena lachte.

„Du doch auch."

Sie grinsten sich an.

Xena warf einen Blick auf den Jungen, Thao registrierte ihn.

„Und? Neugier befriedigt?"

Die Domina nickte.

„Mehr als du denkst."

Karl sah, unsicher geworden, zwischen den beiden Frauen hin und her.

„Ihr fangt mich jetzt aber nicht zu verarschen an, oder?"

Xena grinste.

„Wieso? Würde dir das Spaß machen?"

Karl schüttelte den Kopf. Sie zeigte ihm die Sadistin und für den Moment glaubte er zu spüren, wozu diese Frau im Stande war.

„Mir wäre es ganz lieb, wenn du uns helfen könntest."

Xena sah ihn nachdenklich an.

„Da hast du recht. Ist das okay für dich, Thao?"

Das Punkermädchen hob den Daumen.

„Wie lange ist deine Mutter schon maso?"

Xena stutzte.

„Blöde Frage. Warte!"

Sie überlegte.

„Wie lange, glaubst du, lebt sie diese Seite schon aktiv aus?"

Thao hätte auch so gewusst, was sie meinte.

„Fünf oder sechs Jahre sicher. Ihre Ehe mit meinen Vater ist daran kaputt gegangen. SM war der Grund, warum er sie verlassen hat."

Xena sah sie emotionslos an.

„Hast du einen Kaugummi für mich?"

Thao nickte und gab ihr einen.

„Was macht deine Mutter beruflich?"

„Sie ist Lektorin und arbeitet selbstständig."

Xena lächelte.

„Zeigst du mir ihren Arbeitsplatz?"

Thao und Karl waren erstaunt.

„Warum?", fragte das Mädchen schließlich.

„Wenn wir Glück haben, hat sie Rüdiger über das Internet kennengelernt. Und wenn das der Fall ist, finden wir vielleicht auch Informationen über ihn."

Xena stand auf und klatschte in ihre Hände.

„Hopp! Hopp!"

Thao lachte und ging voraus durch den Flur ins Wohnzimmer.

„Setz dich und schalt ein!"

Xenas Stimme schien fast automatisch in den Imperativ zu fallen. Thao störte es in diesem Moment nicht wirklich und fuhr den PC hoch.

„Kennst du ihr Passwort?"

Die Punkerin sah unsicher auf den Anmeldebildschirm.

„Ich habe seit Jahren einen eigenen Laptop, von daher ...."

Xena runzelte die Stirn.

„Scheiße!"

Karl bat Thao zur Seite.

„Lass mich mal! So schnell geben wir nicht auf. Ich habe mal einen Bericht gelesen, was die Menschen meistens als Passwörter verwenden. Geburtsdaten, Vornamen der Liebsten, Haustiere ... all so einen Scheiß, den man nicht vergessen kann."

Thao hatte nicht viel Vertrauen, während Xena stehenblieb und über Karls Rücken auf den Bildschirm sah.

„Na los! Probiere es."

Xena konnte sich nicht dagegen wehren, der Junge hatte eine Entschlossenheit an sich, die ihr imponierte. Thao wollte nicht, dass er sie anrief und dennoch war sie jetzt hier.

Monoton folgte Frage auf Frage. Karl tippte die von ihnen vermuteten Passwörter ein und stellte dann die nächste. Thao hatte längst jede Hoffnung aufgegeben.

„Ich habe dich doch mal gefragt, was Thao heißt. Du hast mir gleich darauf eine geklebt, erinnerst du dich?"

Sie starrte ihn an, müde und gefrustet.

„Und? Soll ich mich entschuldigen?"

Karl stöhnte.

„Komm schon! Ich kann auch mit dem Handy googeln."

Sie runzelte die Stirn.

„Höflichkeit oder Großherzigkeit."

Xena lachte schallend.

„Was?!"

Thao ließ ihre Faust auf den Oberschenkel der Blondine knallen.

„Au!"

Die Domina lachte weiter.

„Das ist doch süß! Ich finde, das passt super."

Karl konnte nur mit äußerster Anstrengung ruhig bleiben. Seine Freundin sah es und drohte mit ihrem Zeigefinger.

„Wag es!"

Der Anmeldebildschirm verschwand und die Windowsmelodie ertönte.

„Die Mutter hat mehr für ihre Tochter übrig, als man meinen sollte."

Xenas Kommentar war trocken, aber treffend. Thao schien verblüfft zu sein.

„Schau mal in die E-Mails, Karl!"

Die Drei überflogen die Betreffzeilen, es war aber nichts Auffälliges zu finden.

„Hab ich mir schon gedacht. Wird sicher eine zweite E-Mailadresse für ihre Spielchen haben."

Karl drehte sich um und sah zu Xena hinauf.

„Und jetzt ...?"

Xena fixierte ihn mit ihren blauen Augen und kniff ihn in die Wange.

„... weiß ich, warum dich Thao so liebt, bist ein ganz Niedlicher."

Die Punkerin lachte, während Karl nur rot wurde.

„Ihr seid beide doof, das wisst Ihr, oder?"

„Schau mal in den Browser, vielleicht finden wir da ja etwas?"

Karl wusste, wonach sie suchte und überprüfte den Datumsverlauf, in dem die besuchten Internetadressen gespeichert wurden. Xena zeigte auf eine der Seiten.

„Yes!!!!"

Karl sah sie fragend an.

„Was ist das für ne Seite?"

Die Domina lächelte.

„Eine Coverseite! Wo man sich Hilfe holen kann, wenn man auf die Reise ins Unbekannte geht."

Sie nahm ihm die Maus weg und klickte sich durch einige Menüpunkte.

„Wir haben Glück, Thao, deine Mutter war zu faul, sich immer wieder anzumelden und hat die Daten gespeichert."

Sie hockte sich hin, die gebeugte Haltung schien ihr unbequem zu sein. Karl musste sich zusammenreißen, um nicht in ihr Dekolleté zu sehen.

„Okay! Das war es. Hier sind die Adresse und auch der Countdown. Sie hat noch 27 Stunden und 14 Minuten Zeit, um Spaß zu haben, ansonsten werden die Schutzengel alarmiert."

Thao war verblüfft. Sie hatte ihrer Mutter nicht so viel Weitsicht zugetraut.

„Ich wusste nicht, dass es so etwas gibt."

Xena lächelte.

„Viele nicht. Dabei ist es wirklich notwendig. Es gibt Sadisten, die nicht, wie ich, die Möglichkeit haben, ihr Verlangen kommerziell auszuleben."

Karl sah sie erschrocken an. Stimmt, da war ja was.

„Du willst mich jetzt was fragen, stimmt´s?"

Ihre blauen Augen schienen den Jungen regelrecht einzufangen. Sie waren durch schwarzen Lidstrich und -schatten sehr stark betont, sodass man sich in ihnen verlieren konnte. Karl sah zu Thao hinüber. Sie klickte immer noch auf der Seite herum.

„Heute nicht, aber ein anderes Mal gern."

Xena folgte seinem Blick.

„Du bist ein Guter, Karl! Auch wenn du es nicht hören willst. Ich kann Thao verstehen, würde dich auch nehmen."

Er sah sie verblüfft an, sie schien das ernst zu meinen. Sie nickte ihm zu und lächelte.

„Nimm es als Kompliment! Dein Mädchen muss auf dich aufpassen."

Thao schien nicht richtig zugehört zu haben und sah die beiden fragend an.

„Hab ich was verpasst?"

Xena nickte.

„Ja, schon, aber er will lieber unter dir dienen."

Die Domina grinste.

„Ich mach wieder den Abflug, Ihr braucht mich hier nicht mehr, oder?"

Thao hielt sie zurück.

„Das mit der Coverseite ..., sollten wir nicht trotzdem bei Rüdiger vorbeischauen?"

Xena schüttelte den Kopf.

„Er weiß Bescheid darüber. Das ist eine der Regeln. Deiner Mutter kann nichts passieren, außer, er wäre wirklich kriminell. Aber er hat ja eine Bewertung und die schaut ganz okay und zumindest unauffällig aus. Wenn sie sich nicht nochmal rührt, ruft Ihr mich an! Ich schaue gern mit bei Rüdiger vorbei."

Karl verstand sie nicht.

„Warum?"

Die Domina sah ihn verwundert an.

„Na um ihm die Fresse zu polieren. Was dachtest du?"

Karl stöhnte. Was hatte er da nur für Frauen um sich herum.

„Xena!?"

Thao folgte der großen Frau, die bereits an der Tür stand.

„Danke dir!"

Die Domina lächelte.

„Ich bin schon ein Engelchen, was?"

Das Punkermädchen drückte sie an sich.

„Ich ruf dich an, ja?"

Xena warf einen Blick auf Karl.

„Schade, dass du ihn liebst, wenn er dein Sklave wäre, hätte ich ihn mir gern geborgt."

Karl wurde bleich bei diesem Gedanken. Thao runzelte die Stirn.

„Such dir selbst einen!"

Xena lachte.

„Würd mich freuen, Euch wiederzusehen. Kommst mit, Karl, oder?"

Der Junge grinste.

„Klar. Aber nur, wenn ich nicht verborgt werde."

Die Domina sah auf Thao hinunter.

„Ich glaube, da brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Hier haben Pech und Schwefel sich gefunden."

Das Punkermädchen schloss hinter Xena die Tür. Sie war erleichtert. Dass sie eine so große Hilfe war, hatte sie nicht glauben wollen. Sie fiel dem Jungen in die Arme.

„Du bist super lieb, mein Karl!"

Er erwiderte ihre Zuneigung und gab ihr einen zärtlichen Kuss auf die Wange.

„Ich weiß jetzt aber nicht, warum."

Sie grinste.

„Wirklich nicht?"

Er hob die Schultern.

„Komm mit!"

Er ging hinter ihr her in stiller Vorfreude.

„Gehen wir nicht ins Schlafzimmer?"

Thao schüttelte ihren Kopf.

„Und meine Mutter kommt tatsächlich nach Hause, was dann?"

Er folgte ihr aufs Bett und legte sich an ihre Seite. Thao sah auf ihn hinab, strich ihm seine langen Haare aus der Stirn und gab ihm einen flüchtigen Kuss.

4. Zweisamkeit

„Wie fandest du sie?"

Karl überlegte.

„Sie hat nicht so viel von sich preisgegeben, oder?"

Thao verneinte.

„Ich kann die Anderen nicht verstehen. Sie mögen sie von einer anderen Seite her kennen, aber zu dir und mir ist sie ganz anders."

Sie lächelte.

„Sie scheint ein wenig auf dich zu fliegen."

Karl lachte.

„Für mich der Beweis, dass sie wirklich einen Schuss weghat."

Thao gab ihm eine Ohrfeige.

„Ach ja? Wirklich? Aber bei mir geht das in Ordnung, oder was?"

Karl wedelte mit seiner Hand.

„Kann ich da wieder rauskommen?"

Thao biss ihm in die Nase.

„Weiß nicht? Eigentlich wollte ich dich ja fragen, ob du einen Wunsch hast, aber so ..."

Karl sah sie interessiert an.

„Was für einen Wunsch denn?"

Sie grinste. Er sprang sofort darauf an.

„Wie du mich haben willst?"

Sie hob ihre Augenbrauen und zwinkerte ihm zu.

„Das kleine Mädchen vielleicht?"

Sie wiegte ihren Oberkörper, presste ihre Brüste zusammen und sah ihn mit betont unschuldigem Blick an.

„Ich kann dir aber auch die Krankenschwester machen und dich mal eingehend untersuchen."

Sie grinste.

„Oder wünschst du dir deine Herrin?"

Ihr Blick hatte etwas Bettelndes.

„Ich würde einfach gern faul daliegen und du besorgst es mir."

Thao verzog das Gesicht.

„Pascha, was?"

Karl nickte.

„Du wolltest doch?"

Sie lächelte.

„Na komm! Dann legen wir den Schatz mal frei."

Ihr Blick hatte etwas Zärtliches und ihre Hand fuhr über sein Shirt hinunter zu seinen Hosen. Sie zog ihm sein Hemd aus und küsste ihn auf die entblößte Brust. Karl schloss seine Augen, es war unbeschreiblich. Er spürte ihre Haare auf seiner Haut, dann ihre Zunge, wie sie über den Bauch glitt.

„Hilf mir bei der Hose! Komm!"

Sie löste seinen Gürtel und öffnete den Hosenstall. Er hob sein Becken für sie und so zog sie ihm auf einmal Hose und Unterhose aus.

„Und schon steht er wieder in seiner ganzen Pracht."

Sie lachte, beugte sich über seinen Schoß und küsste seine Eichel. Sie schmeckte Reste seines Urins, ließ sich aber nichts anmerken. Karl schüttelte sich vor Erregung, fühlte ihre Zunge auf der Oberfläche seiner Penisspitze. Sein Atem wurde schneller, sein Glied fing an zu schmerzen. Thao aber schien sich an seiner Lust zu erfreuen und ließ seinen Schaft langsam in ihren Mund hineingleiten. Der Junge verlor sich in seiner Geilheit und musste alle Beherrschung aufbringen, ihn ihr nicht einfach tief in den Mund hineinzudrücken. Thao schmatze, saugte, lutschte, Karl aber war kurz vor dem Explodieren.

„Warte, warte, warte! Hör auf!"

Thao löste sich von ihm und sah ihn fragend an.

„Ist das nicht schön?"

Er hob seinen Kopf und sah sie ungläubig an.

„Es ist der Wahnsinn, aber komm, ich will, dass du auch mich spürst."

Thao grinste.

„Das hätte ich doch auch so."

Karl machte eine eindringliche Geste.

„Komm!"

Sie zeigte ein Lächeln und zog sich ihren Pulli samt Hemd über den Kopf. Sie zog den BH aus und streifte dann ihre Hose und das Höschen ab.

„Mal anders herum?"

Karl war einverstanden. Vielleicht war das für sie beide ein neues Gefühl. Sie setzte sich mit dem Rücken zu seinem Gesicht auf seinen Schoß. Zwar sah er so nicht mehr ihre Brüste und das Gesicht, aber auch ihr Rücken hatte etwas Schönes und Sinnliches.

„Können wir?"

Sie schaffte es nicht, sich ganz herumzudrehen. Er lachte.

„Startklar! Motoren an!"

Sie hob ihr Becken und griff nach seinem Schwanz. Karl spürte den Druck auf eine neue Art und Weise, er war in dieser Stellung an einer ganz anderen Stelle seiner Eichel spürbar. Thao ging es ähnlich, ihre Bewegung war eine völlig andere. Sie stöhnte, lehnte sich immer wieder zurück und ließ ihr Becken kreisen. Dabei griff sie in ihren Schritt, um zu verhindern, dass Karls Penis ganz aus ihr herausglitt. Sie stöhnte und röchelte, Minute für Minute wurde es intensiver für sie. Es würde nicht mehr lange dauern ...

„Ich bin gekommen, Süße!"

Sie drehte sich fassungslos zu ihm um.

„Echt?"

Er biss die Zähne aufeinander und zeigte seinem Mädchen eine entschuldigende Miene, ihm war nicht wohl dabei. Thao ließ ihren Blick wandern.

„Meinst du, wir kriegen ihn nochmal hoch?"

Karl lächelte.

„Leg dich hin! Ich hab da noch andere Möglichkeiten."

Sie war enttäuscht. Sie hätte sich gewünscht, mit ihm gemeinsam zu kommen.

Karl führte ihr seine Finger ein und rieb mit seinen Daumen an ihrer Klitoris. Es war erstaunlich, wie schnell er gelernt hatte. Thao stöhnte und kam ihm mit ihrem Becken entgegen. Ihr Atem wurde schneller, Karl zog immer wieder seine Finger aus ihrem Geschlecht heraus, um es sogleich mit seiner Zunge zu bearbeiten. Er gab sich unendlich viel Mühe, sie bäumte sich auf, packte seinen Kopf und drückte ihn sich tiefer zwischen die Beine. Einige Minuten später kreischte sie auf, während ihr Körper heftig zu zittern begann. Karl hob seinen Kopf aus ihrem Schoß und genoss das Schauspiel, das sie ihm in ihrer ekstatischen Verzückung bot. Thaos Bewegungen erweckten auf ihn den Eindruck, als ob sie unter Strom stehen würde.

Karl wartete geduldig, bis sie sich wieder ein wenig gefangen hatte, dann rutschte er zu ihr hoch, um sich neben sie zu legen. Er schob seinen Arm unter ihren Kopf und schmiegte sich eng an sein Mädchen.

„Wollen wir schlafen?"

Thao drehte sich zu ihm um und nickte.

„War es schön für dich?"

Karl grinste.

„Du fragst einen Mann! Für die ist es immer schön."

Die Punkerin grinste.

„Ich fürchte, da würde dir Salim etwas anderes erzählen."

Karl war stolz in diesem Moment. Thao gab ihm viel Selbstbewusstsein.

„Ich liebe dich!"

Thao kuschelte sich bei ihm ein und fing unter seinem Arm zu graben an.

„Es muss noch irgendwie näher gehen ..."

Er lachte.

„Ich liebe dich auch! Ohne Ende, Süßer! Es ist so unendlich schön zu wissen, dass jemand für mich da ist."

Er war ihr so ohne Ende wichtig geworden.

Sie redeten noch eine Weile miteinander, dann löschte sie das Licht. Sie war müde und freute sich darauf, im Schlaf ihre Gedanken loslassen zu können. Xena hatte sie beruhigt. Sie vertraute auf deren Urteil. Sie würde die Frau keine Freundin nennen wollen, aber immerhin war sie da gewesen, genauso wie Karl.

Sie schloss die Augen, einen Blick auf das Foto ihres Vaters werfend, und hoffte, dass er irgendwo war, um erfahren zu dürfen, dass seine Tochter in diesem Moment glücklich gewesen ist.

„Thao!"

Sie schreckte aus dem Schlaf hoch.

„Ja! Was passiert? „

Sie dachte sofort an ihr Handy und versuchte sich, zu orientieren.

„Deine Mama ist gekommen."

Das Mädchen seufzte. Es war mitten in der Nacht.

„Gott sei Dank!"

Karl strich ihr durchs Gesicht.

„Erleichtert?"

Sie nickte.

„Warte kurz! Ich rede mit ihr."

5. Mutter und Kind

Thao schaltete das Licht im Flur an und sah gerade noch, wie die Tür zum Wohnzimmer geschlossen wurde. Sie hatte nur eine Person gehört, ihre Mutter war also allein. Der Schatten hinter der Glasscheibe kam zurück, die Tür öffnete sich wieder.

„Thao!?"

Thao war glücklich in diesem Moment, die Stimme ihrer Mutter zu hören, erleichtert und froh darüber, dass ihr nichts zugestoßen war.

„Geht es dir gut, Mama?"

Thao war nackt, was ihre Mutter etwas verlegen zur Kenntnis nahm.

„Selbstverständlich, Süße! du hast dir hoffentlich keine Sorgen gemacht, oder?"

Sie spürte die nackte Haut ihrer Tochter, die sich ihr in die Arme warf. Mein Gott, wie lange war es nun schon her, seitdem das Mädchen das letzte Mal solch eine Berührung zugelassen hatte?

Thao hatte Tränen in den Augen.

„Ich hab mir Sorgen gemacht, Mama. Ich hab erst am Morgen gesehen, dass du angerufen hast."

In diesem Moment wurde die selbstbewusste Punkerin zu einem kleinen Mädchen, welches Angst um ihre Mutter hatte. Anne trocknete ihrer Tochter mit dem Saum ihres Ärmels die Augen.

„Dabei wollte ich doch genau das vermeiden, Schatz. Mein Akku ging aus, es waren die letzten Reserven. Ich hätte dir einfach eine SMS schicken sollen, aber schlau ist man erst hinterher."

Thao löste sich wieder von ihrer Mutter und musterte sie kritisch.

„Du warst die ganze Zeit wieder bei ihm, oder?"

Thaos Mutter zögerte.

„Ich weiß, dass es dir nicht recht ist, aber ich kann einfach nicht anders. Ich brauche ihn."

Ihre Tochter drückte sich wieder an sie.

„Er darf dich nicht kaputt machen oder mir wegnehmen, Mama! Versprich mir das! Bitte!"

„Das verspreche ich dir, Süße! Tausend und abertausend Mal!"

Thao drängte ihre Mutter ins Wohnzimmer und schloss die Tür hinter sich. Sie wischte sich noch einmal die Tränen aus dem Gesicht und schluckte.

„Karl schläft, ich wollte nicht allein auf dich warten."

Ihre Mutter blickte sie an und setzte sich schließlich auf die Couch.

„Komm zu mir, Thao! Das haben wir so lange nicht mehr gemacht, stimmt´s?"

Das Mädchen sah sie fragend an.

„Was meinst du?"

„Geredet, ohne uns gleich anzuschreien oder Vorwürfe zu machen."

Das Mädchen senkte den Kopf. Sie wollte ihre Frage nicht hinunterschlucken.

„Warum bist du allein gekommen? Wo ist das ..."

Die Mutter legte ihrer Tochter den Zeigefinger über deren Lippen.

„Fang nicht gleich wieder damit an, okay? Ich brauchte einfach ein wenig Pause von ihm."

„Nur eins möchte ich, dass du weißt. Ich weiß, wo er wohnt und wenn er dir was antut, wird er es bereuen."

Anne sah ihre Tochter erschrocken an. Thao hatte etwas in ihrem Blick, das Angst in ihrem Fühlen aufkommen ließ. Sie versuchte, ihre Tochter zu beruhigen, drückte sie an sich und küsste sie auf die Stirn.

„Auch wenn du es mir nicht glaubst, Thao, aber Rüdiger liebt mich. Er ist nur manchmal etwas zu ..."

Thao legte ihr die Hand auf den Rücken, ihre Mutter zuckte zusammen. Das Mädchen kämpfte mit sich, Wut stieg in ihr hoch. Es war der Gedanke an Karl, der sie zurückhielt. Würde sie irgendwann im Stande sein, auch ihm so weh tun zu können? Ihre Mutter schämte sich, sie ging wieder auf Abstand. Thao aber wollte den Moment nicht kaputt machen, sie hatte Sehnsucht.

„Lässt du mich sehen, Mama?"

Ihre Mutter sah ihr in die Augen.

„Ich mach das später allein, einverstanden? Lass uns einfach ein bisschen hier sitzen."

Sie drückte ihre Tochter nochmals Tochter an sich.

„Ich liebe dich, Thao! Habe ich immer."

Sie strich über den zerstrubbelten Kopf ihres Mädchens.

„Wie Deinen Vater auch. Ich wollte Euch das nicht antun, glaubst du mir das?"

Thao biss sich auf die Lippen, nickte aber schließlich. Es war schwierig für sie, der Mutter das Recht einzuräumen, von ihm zu sprechen. Doch sie kannte jetzt ihre eigenen Wünsche und spürte, dass diese immer stärker wurden.

„Ich habe Angst, dass es dich kaputt macht."

Thao dachte nach. Sie hatte sich falsch ausgedrückt.

„Nein! Ich habe Angst, dass Rüdiger dich kaputt macht."