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Thao 11

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Xena seufzte.

„Alles klar bei dir? Du bist so schweigsam."

Thao überlegte, ob sie sich ihrer Freundin anvertrauen sollte. Suchte aber von dieser Idee Abstand.

„Passt schon. Alles gut."

Xena schien ihr nicht zu glauben.

„Ich weiß, dass du irgendetwas auf dem Herzen hast, Kleine. Sag einfach Bescheid, wenn du mich vollplappern musst. Schließlich habe ich mittlerweile Übung darin."

Thao konnte nicht anders, sie musste lachen.

„Vielleicht später."

„Sag Karl, dass er sich gefälligst anstrengen soll! Ich verliere nicht gern."

Thao versprach es.

„Bist später, Süße!"

„Ciao, Xena!"

Thao knöpfte Karls Hemd zu, sah ihm in die Augen und war erleichtert, als sie die Wärme in ihnen wiederfand. Sie hatten sich bis jetzt kein einziges Mal geküsst, vielleicht war es der Zeitpunkt, auch hier wieder zueinanderzufinden. Vorsichtig näherten sich ihren Lippen seinem Mund, unsicher und langsam. Karl kam ihr entgegen, auch er hatte genug von der Distanz zwischen ihnen. Sie berührten einander und umarmten sich, es schien jetzt endlich geschafft.

„Lass mich los! Sonst heule ich wieder."

Karl öffnete seine Arme und gab sein Mädchen frei. Tatsächlich hatte sie wieder feuchte Augen bekommen.

„Scheiße! Ich habe mich doch gerade erst geschminkt."

Karl strich über ihre Brüste und lächelte. Wäre es zum Bruch gekommen, hätte er sie sehr vermisst. Thao sah hinunter und schüttelte ungläubig den Kopf.

„Na dann weiß ich ja, warum du uns eine Chance gibst."

Karl lachte.

„Die beiden sind einfach toll."

Noch einmal berührten sich kurz ihre Lippen, dann zogen sie ihre Jacken an.

Katja kam aus dem Wohnzimmer auf die beiden zu. Harald hatte Schicht, sie war allein.

„Ihr geht aus?"

Karl nickte.

„Schade! Wollte euch fragen, ob Ihr mit mir zusammen einen Film ansehen wollt."

Der Junge gab seiner Mutter einen flüchtigen Kuss auf die Wange.

„Das nächste Mal, okay?"

Seine Mutter sah den beiden an, dass sie etwas ziemlich beschäftigte, und konnte nur mit Mühe ihre Neugierde zügeln.

„Sagt Ihr mir wenigstens, wohin Ihr geht?"

Karl nickte und erzählte ihr vom Billard spielen.

„Du passt auf ihn auf, Thao! Versprochen?"

Das Mädchen senkte den Kopf und mied ihren Blick. Irgendetwas lag zwischen den beiden im Argen.

„Ihr habt doch irgendetwas, kann das sein?"

Karl wusste, dass Lügen bei seiner Mutter keinen Zweck hatte.

„Wir haben gestritten, es geht aber keinen anderen außer uns etwas an."

Seine Worte klangen bestimmt, nie hätte Katja ihrem Sohn so etwas zugetraut.

„Passt schon. Wenn Ihr mich aber braucht ..."

Karl winkte ihr zu und ging durch die Tür ins Freie. Wie viele ältere Söhne hatte auch er schnell genug von dem, was seine Mutter zu sagen hatte.

„Bis morgen, oder?"

Die beiden nickten und schlossen die Tür hinter sich.

„Oh mein Gott!"

Thao starrte ungläubig zu dem Billiard-Schuppen hinüber, der auf der anderen Straßenseite lag.

„Das kann doch nicht ihr Ernst sein. Oder doch?"

Sie sah Karl fragend an, der aber war genauso ratlos.

„Ein wenig rustikal, na und?"

In den Fenstern hingen rotweißkarierte Vorhänge, dazwischen kleine Feldblumengestecke. Wenigstens war Rauchen verboten.

„Scheiße!"

Thao sah Xenas schwarzes Motorrad unter einem Baum stehen. Karl bog sich vor Lachen, als er das Dilemma erkannte.

„Im wahrsten Sinne des Wortes. Besser hätte sie ihre Maschine nicht abstellen können."

Thao befielen ganz andere Sorgen. Was die große Blonde wohl zu diesem Loch sagen würde, wagte sie sich gar nicht erst, vorzustellen.

„Komm! Gehen wir rein."

Karl hielt ihr die äußere der beiden Doppeltüren auf. Der Gastraum war mit alten Bauernmöbeln vollgestellt, außer ein paar älteren Männern schien keiner da zu sein.

„Na endlich! Ich dachte, ihr kommt nicht mehr."

Xena saß an der Bar, sie schien sich mit dem kleinen, rundlichen Wirt unterhalten zu haben. Sie löste sich von ihrem Barhocker und ging mit ausholenden Schritten auf das Pärchen zu. Wieder einmal gab sie die Lederfrau zum Besten, Thao konnte sie sich mittlerweile auch gar nicht mehr anders vorstellen. Xena umarmte die beiden und gab Karl sogar einen Kuss auf die Wange.

„Du bist so ein Süßer, mein Kleiner!"

Karl stand verloren vor ihr und wünschte sich schon jetzt, dass der Abend schnell vorübergehen möge. Fast bereute er es, dass er Thaos Vorschlag abgelehnt hatte.

„Übrigens, dein Motorrad wird gerade vollgeschissen."

Aus Xenas Gesicht entwich das Blut.

„Was?"

Karl grinste amüsiert.

„Tut mir leid, aber ich würde es an deiner Stelle woanders abstellen."

„Scheiße! Ich komm gleich wieder."

Xena stürmte nach draußen, um ihr Motorrad zu retten.

„Grüß Euch! Mögt Ihr was trinken?"

Der kleine, dickliche Wirt, mit Halbglatze und einem gekringelten Schnauzer verziert, begrüßte sie mit einem Lächeln. Er schien von den jungen Gästen ziemlich überrascht worden, zu sein. Karl wartete, bis Thao ihr Bier bestellt hatte, und stieg mit ein.

„Zwei Mal also? Kommt sofort!"

Sie setzten sich an die Bar, Thao legte ihre Hand auf seinen Schoß.

„Ist wieder alles gut?"

Karl strich ihr durchs Haar und nickte.

„Wir passen das nächste Mal besser auf."

Das Mädchen atmete tief aus und war zutiefst erleichtert.

„Du meinst, du passt dann auf mich auf, oder?"

Karl zeigte ihr ein teuflisches Grinsen.

„Warum? Einmal hab ich doch gut."

„Hier Kinders! Seid Ihr Freunde von der Xena?"

Thao und Karl waren überrascht. Nie hätten sie es für möglich gehalten, dass die Domina mit einem einfachen Kneipenwirt ins Gespräch kommen würde.

„Ja! Wir wollen mit ihr hier Billard spielen."

Der Wirt nickte.

„Ich reserviere Euch einen Tisch. In einer halben Stunde ist hier alles voll."

Xena kam wieder herein, sie war richtig angepisst.

„Die blöden Tauben haben mir mein ganzes Moped vollgekackt."

Karl und Thao lachten schallend.

„Hast unter dem Baum geparkt, gell?"

Die Domina sah zum Wirt hinüber.

„Ist der einzige Parkplatz, der hier ständig frei bleibt. Mach dir nichts draus! Ich sag dem Günter Bescheid, er soll es für dich putzen."

Xena lächelte.

„Dein Sohn, Heinz?"

Der Wirt nickte.

„Er macht gerade Abi! Genau wie meine Tochter. Ob es bei der allerdings dieses Jahr noch etwas wird ..."

Er schob der Domina ein weiteres Bier hin.

„Ihr habt Euch ja schnell angefreundet.", stellte Karl fest.

Xena nickte.

„Ist schließlich Motorradfahrer, genauso wie ich. Er hat mir vorhin seine alte BMW gezeigt. Sechzig Jahre alt das Maschinchen. Ein Sound! Echt kernig."

Sie sprach voller Anerkennung.

„Und wo bleibt jetzt die Vierte im Bunde?"

Thao sah auf ihre Uhr.

„Amelie? Ich habe keine Ahnung. Sie ist sonst immer so pünktlich."

Heinz sah erstaunt in die Runde.

„Ihr seid Freunde von der Amelie? Herrgott Sakrament! Sagt das doch gleich!"

Er wandte sich einer Tür in seinem Rücken zu.

„AAAMMMELLLIIIEEE! Dein Besuch ist da!"

Hinter der Theke kam das dicke Mädchen zum Vorschein. Sie schien in der Küche gearbeitet, zu haben, und winkte ihnen zu.

„Bin gleich da. Ziehe mich nur noch schnell um. Zeigst du Ihnen den Tisch, Papa?"

Xena sah Thao und Karl verwirrt an. Die hoben aber auch nur die Schultern.

„Kommts! Ich kann Euch gar nicht sagen, wie sehr sich meine Tochter auf euch gefreut hat. Ich wusste bis jetzt gar nicht, dass sie Freunde hat."

Heinz ging voraus, durch einen schmalen Gang in einen großen Saal hinein. Zwanzig Billard-Tische standen hier, fünf noch größere Tische waren weiter hinten zu sehen und nahmen in der Reihe die ganze Länge des Gebäudes ein.

„Ihr bekommt den hinten rechts. Dort ist es am ruhigsten."

Er führte seine Gäste hin und stellte ihre Gläser auf einen kleinen Kneipentisch. Dann nahm er die Untersetzer an sich und verteilte neue.

„Ihr seid eingeladen!"

Thao grinste zu Xena hinüber, die wütend zurück starrte.

„Boah! Scheiße, hast du ein Glück!"

Karl blickte Xena nachdenklich an und dachte an Amelie.

„Du hast kein Problem mit dicken Menschen, oder?"

Xena sah erstaunt zu ihm hinunter.

„Sag mal, was denkst du eigentlich von mir?"

Der Junge hielt ihrem Blick stand.

„Genau das ist ja mein Problem, ich kenne dich ja kaum."

Die Domina musterte ihn, sie nahm ihm seine Frage übel.

„Nein ich habe kein Problem mit etwas fülligen Menschen, genauso wenig, wie mit dürren."

Karl stieg die Röte ins Gesicht.

„Und jetzt mach mich ja nicht weiter blöd an, sonst suche ich mir einen anderen Partner!"

Thao zog ihre Lederjacke aus und sah immer wieder zu ihrem Freund hinüber. Sie machte sich immer noch Sorgen. Der Abend musste Spaß machen, dann war viel für sie beide gewonnen.

„Hängst du meine bitte auch auf?"

Das Punkermädchen nahm auch Xenas Jacke und hing sie neben ihre. Die Domina trug ein enges, schulterfreies Top, nur ihre Handschuhe blieben dort, wo sie waren.

„Das schaut geil aus!"

Xena lächelte.

„Warum ziehst du dir nicht auch mal so was an? Würde dir doch stehen!"

Thao runzelte die Stirn.

„Kommerz? Nee danke."

„Danke, dass Ihr gewartet habt und hergekommen seid. Ich habe mich so auf Euch gefreut."

Amelie musterte neugierig die große Frau und gab ihr schließlich lachend die Hand.

„Ich bin die Amelie!", flötete sie.

Die ganz in schwarz gekleidete Frau lächelte zu dem vollschlanken Mädchen hinunter.

„Xena! Wie du heißt, konnte ich vorhin ja kaum überhören."

Dann waren Thao und Karl an der Reihe und mussten die Umarmungen und Küsse ihrer Freundin über sich ergehen lassen.

„Du tust mir leid, Karl. So allein mit drei Frauen. Konnte Simon nicht?"

Karl war überrascht. Er wusste nicht, dass Amelie seinen Freund kannte.

„Er ist krank im Moment und zu Hause."

Das Mädchen reagierte bestürzt.

„Das ist traurig. Ist es etwas Schlimmes?"

Karl wollte ihr den Abend nicht verderben und schwächte ab.

„Er ist auf dem Weg der Besserung."

Amelie war ganz aufgeregt.

„Bestelle ihm schöne Grüße! Wir haben uns mal in der Aula unterhalten, er war richtig nett."

„Wollen wir jetzt spielen?"

Thao wurde ungeduldig. Amelie lachte.

„Klar! Nehmt euch schon mal einen Queue!"

Karl nickte, während Thao und Xena nicht wussten, was sie meinte.

„Was für ein Ding?"

Karl grinste und reichte der großen Frau einen der langen Stäbe.

„Ach so! Die Stöcke!"

Thao lachte.

„Das wird so doof."

Amelie und Karl dagegen fingen an zu fachsimpeln.

„Wir spielen Standard, okay?"

Der Junge nickte.

„Lass! Ich baue schon auf."

Er nahm ein Kunststoffdreieck unter dem Tisch hervor und ordnete Kugeln hinein, die er einem Holzkasten entnahm. Amelie stellte sich zu Thao und Xena und zeigte den beiden jungen Frauen, wie sie die Spitze des Queues mit Kreide präparieren mussten.

„Das ist wichtig, damit die Kugel von der Spitze richtig getroffen werden kann, ohne abzurutschen."

„Hilf das bei Schwänzen auch?", fragte Thao trocken.

Xena lachte lauthals auf, Amelie aber wurde rot.

„Tschuldige! Ich bin jetzt wieder lieb."

Karl seufzte. Dieser Abend würde sehr, sehr peinlich für ihn werden. Wie zur Bestätigung wandte sich Xena ihm wieder zu.

„Komm Karl! Wir zeigen es jetzt den beiden Pfeifen dort drüben."

Xena nahm ihn zur Seite.

„Zeig mir mal, was ich jetzt machen muss." Forderte sie, nachdem sie sich mit dem Queue über den Tisch gebeugt hatte.

Der Junge grinste.

„Warten, fürchte ich! Amelie und Thao sind zuerst dran."

Die Domina reagierte enttäuscht.

„Na gut! Die Letzten werden die Ersten sein."

32. Bei Amelie zu Gast

Amelie lehnte sich über die Bande, ihre Speckringe quollen an den Seiten ihres Oberteils heraus. Thao musste wegsehen, trotz aller Sympathien für die Freundin. Sie schämte sich dafür. Das Mädchen aber war voller Konzentration, visierte über die weiße Kugel eine Stelle links neben der ihr zugewandten Spitze des Kugeldreiecks an und stieß dann fest, aber wohl dosiert, zu.

„Boah!"

Karl war voller Anerkennung. Gleich zwei Kugeln fanden die Taschen, zu seinem und Xenas Glück waren es je eine halbe und eine volle.

„Wir können es uns aussuchen, oder?"

Karl war sich nicht sicher, ob seine Regeln die Richtigen waren, und hielt Rücksprache mit Amelie.

„Können wir gern so spielen."

Amelie lächelte, ging zum Tisch und reichte Thao ihre Flasche.

„Bin ich jetzt dran?"

Xena sah fragend in die Runde.

„Möchtest du, dass ich dir helfe?", bot Karl der großen Blondine freundlich seine Unterstützung an.

„Na sicher! Ich bin kein Mensch, der gern verliert, das sage ich dir gleich."

Sie lächelte ihm zu, als er sich an ihre Seite stellte. Der Junge musste sich beherrschen, um sie nicht anzustarren. Xenas Körper war einfach nur beeindruckend. Man konnte sie nicht direkt schlank nennen, dazu waren ihr Hinterteil zu breit und ihre Brüste zu massiv, aber ihre Arme gaben ihre Muskulosität preis, genauso wie ihr Kreuz, das für eine Frau relativ breit war. Ihn schauderte bei dem Gedanken, dass sie mit diesem Körper arbeitete, um anderen Menschen Schmerzen zuzufügen. Wie viel mochte sie bei ihrer Größe wohl wiegen? Ob er sie fragen durfte?

Er lächelte Thao zu, die ihn unentwegt besorgt ansah. Er selbst hatte kaum noch an ihre missglückte Session gedacht, doch seine Freundin war immer noch angespannt und sehr besorgt um ihn. Er zwinkerte ihr zu, was sie erleichtert registrierte. Ein zärtliches und liebevolles Lächeln bekam er als Quittung von ihr.

„Kannst du mal aufhören, Thaos Ofen anzuheizen und dich gefälligst mir widmen?"

Amelie und das Punkermädchen lachten.

„Es ist ganz einfach ..."

Karl konzentrierte sich und legte den Queue zwischen ihrem von Leder umkleideten Zeigefinger und Daumen ab.

„Kannst du damit spielen?"

Xena ließ den Queue zwischen ihren Fingern vor- und zurückgleiten.

„Geht wunderbar. Weiter im Text!"

Er versuchte, seinen verlorenen Faden wiederaufzunehmen.

„Es ist ganz einfach, du zielst mit der weißen Kugel auf die Halben! Die liegen besser! Triffst du sie in der Mitte, rollen sie geradeaus, triffst du sie rechts, rollen sie nach links und den Rest kannst du dir denken. Ist reine Gefühlssache."

Xena zielte.

„Geht mal lieber zur Seite! Ich habe keinen Bock, dass einem von Euch ne Billardkugel aus dem Kopf eitert."

Amelie und Thao stellten sich einsichtig etwas abseits.

„Vielleicht sollten wir lieber Gesichtsmasken und Bauarbeiterhelme tragen?"

Die große Blonde sah Thao vorwurfsvoll an.

„Du bist echt bekloppt, Punkertussi."

Karls Freundin grinste breit. Xena wandte sich wieder dem Jungen zu.

„Schaut´s scheiße aus, Karl? Wenn ich mich blöd anstelle, sagst mir das, ja?"

Der Junge seufzte. Die Domse war ziemlich anstrengend.

„Stoß einfach zu!"

Xena ließ die Queuespitze vor- und wieder zurückschnellen. Sie hielt sogar das linke Auge geschlossen, um besser zielen zu können. Sie setzte wieder ab und sah sich erneut zu Karl um.

„Soll ich eher fest oder leicht zustoßen?"

Karl schüttelte entnervt den Kopf.

„Mach einfach, wie du meinst!"

Die Domina rollte mit den Augen.

„Mein Gott bist du unprofessionell!"

Amelie und Thao lachten, es war einfach zu komisch. Wieder zielte die ganz in schwarz gekleidete Frau über den Queue hinweg, holte zum Stoß aus und traf die weiße Kugel mit voller Wucht ... allerdings am Rand. Es hörte sich an, als ob das Holz splittern würde, die getroffene Kugel rollte langsam im stumpfen Winkel zur linken Bande und blieb dort liegen. Thao lachte gehässig auf, Amelie konnte es sich mit Mühe verkneifen.

„Tut mir leid, Karl! Das war jetzt scheiße, oder?"

Der Junge klopfte ihr kameradschaftlich auf den Rücken.

„Das wird schon."

Die große Blonde nickte ungläubig.

„Wenn du es sagst."

Amelie kümmerte sich indes um Thao. Die war erleichtert, schlechter als Xena konnte sie es ja nicht mehr machen. Das füllige Mädel redete auf die Punkerin ein, trat dann zur Seite und Thao stieß zu. In gerader Linie rollte die weiße Kugel auf die blaue Volle zu, traf sie an der Seite und legte sie vor die Mitteltasche. Karl nickte anerkennend. Für den ersten Stoß war das richtig gut gewesen. Xena aber rümpfte die Nase.

„Streberin!"

Sie ging zum Tisch und nahm einen Schluck Bier, während Karl sich über den Billardtisch beugte und zu seinem Stoß ansetzte. Die Kugeln knallten und tatsächlich war seine Halbe in der rechten Ecktasche gelandet.

„Super Karl! Der Stoß war nicht einfach.", rief Amelie ihm anerkennend zu.

Thao gab ihrem Freund einen Kuss.

„Für´s Stoßen hat er ein Talent, der Gute."

Der Junge errötete sichtlich, während sich Xena am Bier verschluckte. Amelie klopfte ihr auf die Schulter. Karl aber wurde richtig sauer.

„Lasst mich einfach spielen, verdammt!"

Er hatte versucht, sich auf diesen Abend einzustellen, aber es wurde noch nerviger als ohnehin schon befürchtet. Und jetzt stütze sich auch noch Thao ihm gegenüber auf der Bande des Tisches ab, drückte ihre vollen Brüste zusammen, leckte sich lasziv über die Lippen und kniff abwechselnd ihre Augen zu. Wie sollte er noch da Ruhe bewahren und sich auf seinen nächsten Stoß konzentrieren?

„Das ist unfair! Jetzt hör auf damit!"

Rasch und entschlossen drückte Xena das Punkermädchen von der Bande, breit grinsend verfolgte der Junge die lustige Szene.

„Hey! Ich mach doch gar nichts!", protestierte Thao lachend.

Die große Blonde nickte dem Jungen zu.

„Mach! Ich habe sie unter Kontrolle!"

Karl schüttelte den Kopf. Jetzt waren es Xenas große Brüste, welche über den Kugeln hingen. Amelie schüttelte sich in einem Lachkrampf, sie fand die drei einfach zum Piepen. Eine weitere Kugel konnte Karl noch versenken, dann waren Amelie und Thao wieder an der Reihe. Das vollschlanke Mädchen spielte unglaublich. Sie schien die Kugeln auf dem Tisch zu lesen, sah sich deren Konstellation genauestens an und spielte vorausschauend, indem sie den nachfolgenden Stoß bereits berücksichtigte.

„Bist du Xena?"

Eine raue Männerstimme war hinter der großen Blonden zu hören. Die drehte sich um und sah auf einem vielleicht 1,70 m großen, glatzköpfigen Jungen hinunter. Er war sehr stämmig gebaut, hatte breite Schultern und ein sehr markantes Gesicht.

„Was willst du?" Die Stimme der Domina klang sofort aggressiv. Günter ging automatisch auf Abstand zu der großen Frau. Sie wirkte überhaupt nicht so, wie sein Vater sie beschrieben hatte.

„Ich wollte dir nur sagen, dass deine Maschine wieder sauber ist."

An die hatte Xena gar nicht mehr gedacht. Sie schämte sich für ihren Tonfall und reichte dem ungefähr gleichaltrigen Jungen die Hand. Thao sah ihre Freundin vorwurfsvoll an. Xena registrierte den Blick und versuchte sich in Wiedergutmachung.

„Ich wollte nicht so blöd rüberkommen .... Wie heißt du nochmal?"

Sie lächelte zu dem jungen Mann hinunter, der ihrem Blick nicht nur standhielt, sondern seinerseits ebenso interessiert und selbstbewusst zu ihr aufsah.

„Günter! Das ist ein krasses Teil, was du hast. Eine Agusta habe ich noch nie gesehen, ich meine auf der Straße."

Xena unterbrach ihn, indem sie ihm die Hand auf die Schulter legte.

„Warte kurz! Karl verprügelt mich, wenn ich nicht meinen Stoß mache."

Günter sah ungläubig zu dem hageren Jungen hinüber, der eher hilflos aussah und verzweifelt zu ihm rüber lächelte.

„Amelie hat vier versenkt, ich glaube, wir gehen mit wehenden Fahnen unter."

Amelie stellte Thao ihren Bruder vor. Auch die Punkerin hatte ein interessantes und hübsches Gesicht. Vor allem ihre Augen waren etwas ganz Besonderes. Dazu kam ihre üppige Figur, die gar nicht so recht zu den feinen Gesichtszügen passen wollte.

„Und das ist ihr Freund, Karl."

Der Junge seufzte, gab Günter die Hand und ging zu der Blondine an den Tisch. Er korrigierte ihre Haltung, sprach eindringlich auf sie ein und hoffte das Beste. Xena stieß aber wieder zu hart und ließ die weiße Kugel gegen die Bande krachen, wenigstens streifte sie eine der Halben. Die allerdings traf und versenkte die blaue Volle in die Mitteltasche. Xena sah fragend zu Karl hinüber, der ihr ein betroffenes Gesicht zeigte.