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Thao 15

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Thao sah ihm hinterher.

„Hey! Warte mal! du kanntest die nicht, oder?"

Salim drehte sich erstaunt um.

„Wieso fragst du mich das? Hab die noch nie bei uns gesehen."

Erst jetzt schien er die Bedeutung ihrer Frage zu begreifen.

„Nee, Thao! So einer bin ich nicht."

Die Punkerin sah ihm nach. Sie glaubte ihm.

„Ist alles okay bei dir?"

Karl saß da und blieb stumm. Sie versuchte ihn zu beruhigen.

„Hey! Die Wichser sind doch weg."

Der Junge schloss die Augen und atmete tief durch. Eine Träne lief über seine Wange. Thao machte sich Sorgen.

„Karl! Was ist los? Es ist doch vorbei."

Er sah vor sich auf den Boden.

„Begreifst du es nicht? Ich bin ein Schwächling. Der Typ hätte alles mit dir machen können, Thao."

Sie schloss ihn in ihre Arme.

„Du hast mich doch schon vor ganz vielem beschützt, Süßer. Das weißt du doch!"

Sie zog seinen Kopf an ihre Schulter.

„Karl, du bist kein Schläger. Du hast das nie gelernt."

Andreas aber beobachtete die beiden aus einem sicheren Abstand und grinste. Auch wenn die Punkerin den Verlauf des Spiels geändert hatte, vorbei was es deshalb lange noch nicht. Ganz im Gegenteil, seine drei Kumpel hatten jetzt ein eigenes Interesse daran, den beiden eine Lektion zu erteilen. Grinsend wollte er sich abwenden, als Anke sich ihm in den Weg stellte.

„Du hast damit nichts zu tun, oder?"

Andreas starrte die Klassenkameradin ärgerlich an.

„Geh aus dem Weg, Schnalle!"

Er schob sie einfach beiseite und verschwand in der Menge. Das Mädchen hatte aber jetzt die Gewissheit.

12. Ein neues Clubmitglied

„Karl! Thao! Das ist Lena."

Die beiden Freunde betrachteten das fremde Mädchen neugierig.

„Sie hat mich angebaggert."

Lena sah Amelie erschrocken an.

„Hey! du bringst mich gerade in Verlegenheit."

Das dicke Mädchen aber winkte nur ab, während Karl und Thao mit Mühe ein Lachen unterdrücken konnten.

„Wir haben zusammen getanzt, ich habe ihr ein paar Moves gezeigt."

Thao reichte dem dürren Mädchen ihre Hand.

„Freut mich, Lena!"

Sie wandte sich Amelie zu, während Lena die Punkerin im Abendkleid interessiert musterte.

„Karl und ich wollen abhauen Amelie ..."

Ihre Freundin reagierte bestürzt.

„Aber warum? Gefällt es Euch nicht? Die Musik ist doch super und die Stimmung ..."

Thao unterbrach sie.

„Lass gut sein! Beim nächsten Mal bleiben wir wieder länger."

„Ihr könnt nicht gehen, Karl!"

Anke drängte sich zwischen Lena und Amelie durch.

„Die Typen von vorhin warten auf Euch. Ich habe sie draußen am Haupteingang gesehen."

Karl sah erschrocken das Mädchen aus seiner Klasse an.

„Scheiße!"

Amelie wusste nicht, was passiert war. Anke erzählte es ihr.

„Du hast dich wieder geprügelt, Thao?"

Es klang wie ein Vorwurf. Die Punkerin ignorierte sie.

„Soll ich meine Mutter anrufen? Die kann uns abholen."

Thao warf Karl einen unsicheren Blick zu.

„Dann treffen wir sie irgendwann anders, Karl. Und dann haben wir niemanden, der uns helfen kann."

„Ich kann meinen Bruder anrufen. Der hat viele Freunde."

Amelie strahlte. Günter war kräftig und kannte sich mit solchen Konflikten aus. Thao war einverstanden.

„Ruf ihn an!"

Karl aber fand diese Entwicklung bedenklich. Es wurde alles immer schlimmer.

„Spinnt Ihr? Wir können dort draußen doch keine Massenschlägerei beginnen. Was, wenn jemand verletzt wird? Ich gehe raus und rede mit ihnen."

Thao aber hielt ihn zurück.

„Und dann wird nur einer verletzt, oder was? du spinnst wohl! Nein Karl! du bleibst hier! Die Arschlöcher haben angefangen."

Amelie war in die Vorhalle gegangen, um zu telefonieren. Sie kam zurück und hob den Daumen.

„Günter kommt in einer Stunde."

Sie grinste.

„Aber Xena ist gleich da."

Thao kapierte nicht.

„War die bei deinem Bruder?"

Amelie nickte.

„Und zu mir hat sie gesagt, sie muss arbeiten, die doofe Kuh."

Sie warf einen Blick zu Karl hinüber.

„Jetzt ist der Club der gescheiterten Persönlichkeiten vollständig versammelt, Herr Präsident."

Aber der sah nur finster drein. Er wollte das alles nicht wahrhaben.

„Karl! Der Typ wird uns sonst nicht in Ruhe lassen, verstehst du?"

Anke kam hinzu und hockte sich vor Karl hin. Thao blieb ruhig, sie hatten es dem Mädchen zu verdanken, dass sie den Typen nicht in die Arme gelaufen waren. Anke näherte sich Karls Ohr. Was sie zu sagen hatte, war nur für ihn bestimmt.

„Thao hat recht, Karl. Die würden keine Ruhe geben, da bin ich mir sicher."

Anke drehte sich zur Tanzfläche um.

„Ich weiß es nicht hundertprozentig, glaube aber, dass Andreas was damit zu tun hat."

Karl sah Anke erstaunt an.

„Ist er sich denn nicht im Klaren darüber, was die Typen mit uns gemacht hätten? Vor allem mit Thao?"

Das Mädchen wurde unsicher.

„Es ist nur ein Verdacht, Karl! Ich weiß es ja nicht sicher."

Karl dankte Anke und sah mit einem sorgenvollen Blick zu seiner Freundin hinüber.

„Sag Thao nichts davon! Die flippt sonst völlig aus."

„Na? Wo brennst denn?"

Amelie kam mit der großen Blondine im Schlepptau herein.

„Machen wir doch noch Party heute, oder?"

Xena grinste und schloss das Punkermädchen in ihre Arme.

„Wie siehst du denn aus? Das ist ja mal geil!"

Sie lachte, als sie Karl sah.

„Wow! Übt Ihr schon für die Hochzeit, oder?"

Sie drückte die beiden an sich.

„Kommt! Erzählt mal der Tante, was los ist."

Thao kniff ihr in die Seite.

„Erkläre du mir mal lieber, warum du nicht arbeitest!"

Xena drückte sie lachend weg.

„War früher fertig und ich wollte bei Heinz noch ein Bier trinken gehen."

Die Punkerin lachte.

„Bei Heinz, ja?"

Xena nickte.

„Genau! Ich mag Amelies Paps halt gern."

Das dicke Mädchen grinste. Thao wollte mit ihr sprechen, aber Karl kam ihr zuvor. Er wollte nicht, dass seine Freundin einen Schlachtplan aufstellte und alles noch schlimmer machte, als es ohnehin schon war.

Also erzählte er Xena, was passiert war und wie sehr Thao sich wünschte, die Sache mit Gewalt zu klären.

„Ich weiß nicht, was ich machen kann, damit Andreas endlich Ruhe gibt. Obwoh ich mir auch nicht sicher bin, dass er was damit zu tun hat."

Xena sah den Jungen mitleidig an.

„Du bist ein Guter, Karl! Ich finde das super. Aber Thao hat recht, fürchte ich. Wir gehen da jetzt zu dritt raus und klären das. Und wenn es ernst wird ..., hältst du deine Süße zurück."

Karl wollte unbedingt Xena aufhalten.

„Xena! Die sind zu dritt. Es wird dir, außer mir und Thao, sonst niemand helfen können. Warten wir wenigstens auf Günter!"

Die Frau in der schwarzen Lederkombi ging zu dem Punkermädchen.

„Komm! Wir gehen mit ihnen reden."

Thao sah Xena ungläubig an.

13. Auf der Straße

„Hey, da kommen ja unsere Hübschen!"

Die drei jungen Männer hatten am Haupteingang des Schulgeländes gewartet, alle anderen waren wegen der Feier geschlossen worden. Xena ging voraus und hielt direkt auf die drei Kerle zu.

„Wen haben wir denn da? Will sich die Rockertussi hier an unserem Spiel beteiligen?"

Xena blieb zwei Meter vor den Typen stehen. Ihre blauen Augen schienen die Kerle abzutasten und dabei ihr Gewaltpotential einzuschätzen.

„Wo ist Euer Problem? Hättest du meine Freundin nicht angemacht, hätte sie dir auch nicht in deine Bällchen getreten. Kannst froh sein, dass sie dich nicht angezeigt hat."

Der Typ, der vorher Thao angemacht hatte, strich sich nachdenklich über seine kurzen Haare.

„Ich bekomme noch einen Tanz von ihr, dann lasse ich sie in Ruhe. Natürlich erst, nachdem ihr Kerlchen seine Tracht Prügel bekommen hat, schließlich kann ich schlecht eine Frau schlagen."

„Aber es ist doch für dich in Ordnung, wenn eine Frau dich schlägt, oder?"

Der Kopf des Jungen wurde zur Seite geschleudert, als Xena ihm mit aller Kraft eine Ohrfeige verpasst hatte. Er stolperte ein paar Schritte zur Seite, einen Sturz dabei gerade noch vermeidend.

„Du bleibst bei Karl, Thao!"

Xena wandte sich wieder den Kerlen zu.

„Los! Ihr verabschiedet auch jetzt!"

Der Typ, den sie geohrfeigt hatte, schrie wie wahnsinnig auf, machte einen Schritt auf die Blondine zu und schlug mit seiner rechten Faust nach deren Gesicht. Sie aber blockte und trat mit aller Kraft ihren Stiefel gegen seinen rechten Schulteransatz, bevor der Schlag ihr Gesicht treffen konnte. Er fiel nach hinten und blieb auf dem Boden liegen.

„Und Ihr zwei? Wollt ihr Eurem Helden hier nicht zur Seite stehen?"

Die Jungs schienen unsicher geworden zu sein und schienen zu spüren, dass diese Frau Routine hatte. Die beiden wollten ihrem Freund aufhelfen, aber der blieb stöhnend am Boden liegen, sich die Schulter mit der linken Hand haltend. Xena ging drohend auf sie zu:

„Der bleibt, wo er ist! Und Ihr verzieht Euch! JETZT!"

Die Domina beugte sich über den Jungen und schlug diesem ihre Faust ins Gesicht. Karl schrak zusammen. Niemals hätte er gedacht, dass Xena zu so etwas fähig war. Die Lippe des Schlägers platzte auf und Blut spritzte zur Seite.

„Beweg dich ein Stück und ich prügel dich zu Brei, Freundchen!"

Sie suchte in der Jacke des Jungen und fand neben seiner Brieftasche auch ein Messer.

„Wow! du bist ja ein richtiger Krieger! Wenn wolltest du denn damit aufschlitzen, hey?"

Sie drückte dem Jungen ihr Knie in den Magen. Der stöhnte laut auf und spuckte noch mehr Blut aus.

„Nun will ich mal sehen, mit wem wir es hier zu tun haben. Ah! Nett! Deinen Ausweis behalte ich ein, okay?"

Sie erhob sich langsam und warf die Brieftasche in hohem Bogen über den Zaun der Schule.

„Viel Spaß beim Suchen, Wichser!"

Xena trat nochmal an den auf dem Boden kauernden Typen heran und spuckte auf ihn hinunter. Dann ließ sie den Kerl liegen und ging an Karl und Thao vorbei Richtung Party.

„Kommt! Wir wollen noch ein wenig feiern, Ihr Hübschen. Tante Xena hat sich schließlich nicht umsonst auf den Weg hierher gemacht."

Thao und Karl sahen schockiert auf das zusammengeschlagene Bündel Mensch. Die Domina war äußerst brutal vorgegangen.

„Wir können ihn doch nicht so liegen lassen, Xena."

Die große Blondine seufzte.

„Karl! Der Typ kämpft nicht um sein Leben, okay? Der kommt allein in die Notaufnahme, vertrau mir!"

Karl zögerte. Genau so etwas hatte er befürchtet. Thao fasste ihn an der Hand und zog ihn hinter sich her.

„Komm, Süßer! Er ist selber schuld."

„Was war da los?"

Der Türsteher begutachtete die drei voller Misstrauen. Thao aber lächelte engelsgleich.

„Da haben sich ein paar Typen geprügelt. Wir haben Angst bekommen und gehen lieber später eine rauchen."

Der Mann vom Sicherheitsdienst sah an der blonden Bikerin hoch.

„Sollen wir die Polizei rufen?"

Xena schüttelte den Kopf.

„Ich glaube nicht. Die besoffenen Kerle scheinen das schnell geklärt zu haben. Aber wie meine Freundin schon gesagt hat, wir hatten auch Schiss näher ranzugehen."

14. Doch noch ein wenig Spaß

„Das ist Lena. Amelie hat sie heute kennengelernt."

Xena grinste breit.

„Lena, Xena? Wie bescheuert ist denn das? Hallo! Grüße dich!"

Das dünne Mädchen lachte.

„Hört sich wirklich blöde an."

Thao zeigte auf Anke.

„Ne Klassenkameradin von Karl. Sie hat uns gewarnt."

Anke sah ungläubig zu der blonden Frau auf.

„Wie groß bist du denn?"

Xena lächelte zu ihr hinunter.

„Hoch! Nicht groß! Aber ich bin schon etwas länger geraten, stimmt schon."

Sie sah sich nach Karl um.

„Kommst du mal?"

Sie nahm ihn beiseite und ging mit ihm ein Stück abseits.

„Ich kann dich verstehen, dass du dich scheiße fühlst. Aber wenn du so ...", sie wusste nicht, wie sie es formulieren sollte, „ ... dünn und schmächtig bleibst, wirst du immer Feiglinge anziehen, die sich auf deine Kosten zu profilieren suchen."

Sie sah sich nach Thao um.

„Und sie wird das niemals zulassen."

Karl sah an Xena vorbei nach seiner Freundin.

„Und wenn ich Kampfsport mache? So Karate, wie du vorhin?"

Xena lächelte.

„Werd einfach ein wenig kräftiger, Karl! Das reicht schon. Muss nicht mal viel sein."

Karl kapierte.

„Du meinst ein Fitnessstudio, oder?"

Die Domina hob die Schultern.

„Ist doch egal durch was."

Der Junge blieb nachdenklich.

„Warum tust du das für uns? Ich kapiere das nicht."

Xena sah Karl überrascht an.

„Aber wir sind doch Freunde, oder nicht?"

Der Junge nickte.

„Ja! Aber ..."

Die Blondine winkte ab.

„Kein aber, Karl. Typen, wie die da draußen, haben mir einen Teil meines Lebens kaputt gemacht. Und wenn ich daran denke, dass Thao ..."

Ihr Gesicht wurde hart und abweisend.

„Komm, Karl! Lass uns wieder zu den anderen gehen!"

„Kommt! Wir gehen tanzen! Und dieses Mal kommt Ihr mit."

Amelie nahm Karl und Thao an die Hand und zerrte sie auf die Tanzfläche.

„Was soll das, blöde Kuh! Lass uns doch in Ruhe!", kreischte die Punkerin auf.

Doch Amelie kannte keine Gnade.

„Ihr müsst auf andere Gedanken kommen! Los, Xena! du auch!"

Sie tanzten ausgelassen zur Partymusik, nur Karl und Thao bewegten sich sehr verhalten.

„Bleib locker, Thao! du musst die Musik fühlen!", rief Amlie der Freundin ins Ohr.

„Ich fühle sie ja, aber ich finde sie scheiße!"

Karl lachte. Seine Freundin sah wirklich etwas unbeholfen aus.

„Du lach nicht so blöd! Schaust auch nicht gerade aus, wie Fred Astaire."

15. Xenas Drohung

„Hallo!"

Andreas sah erstaunt zu der großen Blondine hoch, die vor ihm stand.

„Kann ich mich zu dir setzen? Bin total geschafft vom vielen Tanzen."

Der Junge nickte. Das Weib war echt eine Granate. Wenn sie auch größer war, als er selbst.

„Kennen wir uns?"

Die Blondine beobachtete die Menschenmenge vor sich und antwortete, ohne sich ihm zuzuwenden.

„Nein! du kennst aber Freunde von mir."

„Wen denn?"

Die junge Frau in den Lederklamotten antwortete ganz beiläufig.

„Karl, Thao ... und Amelie, glaub ich auch, oder?"

Andreas wurde unsicher.

„Ja mag sein, aber ..."

Die Blonde drehte sich jetzt zu ihm um und sah ihm in die Augen.

„Ich sage dir das jetzt nur ein einziges Mal, Arschloch. Passiert meinen Freunden irgendetwas und ich habe nur den Verdacht, es könnte mit dir zusammen hängen ..."

Andreas runzelte die Stirn, hob sein Kinn und grinste.

„Was dann? Willst du mich verhauen?"

Die Lederfrau lehnte sich in dem Stuhl zurück und lächelte.

„Wir haben noch einen gemeinsamen Freund."

Sie legte vor ihm einen Personalausweis auf den Tisch. Andreas riss die Augen auf.

„Den kannst du ihm gern wiedergeben."

Sie holte noch etwas aus der Jacke.

„Ach ja! Das hier gehört ihm auch."

Sie schien nachzudenken

„Das aber lieber nicht. Damit verletzt er sich nur."

Sie hielt ein Messer in den Händen, das der Junge gut kannte.

„Also, feige Ratte! Fange ich nochmal an."

Xena beugte sich über den Tisch und sah Andreas drohend an.

„Tust du den dreien etwas, werde ich dafür sorgen, dass du Deines Lebens nicht mehr froh wirst. Hast du das kapiert?"

Die blauen Augen der Frau blitzten zu ihm hinüber. Das Messer in ihren Händen sprach für sich selbst. Er wollte etwas entgegnen, aber sie hielt nur die schwarze Lederhand an ihren Mund.

„Psssst! Fresse halten!"

Die große Frau stand auf und bahnte sich den Weg zurück durch die Tanzenden. Er aber sah auf den Ausweis hinunter, er schien Bände zu sprechen.

16. Nachhauseweg

„War doch noch ganz okay, oder?"

Karl lächelte, als er Thaos Hand in seinem Gesicht spürte.

„Bin trotzdem froh, wenn wir zu Hause sind."

Er sah betrübt vor sich hin. Er hoffte, dass Andreas nun wirklich Ruhe geben würde.

„Karl!"

Er blieb stehen und drehte sich zu ihr um.

„Ja?"

Sie nahm seine Hand und und drückte sie.

„Du bist aber nicht das ganze Wochenende so, oder?"

Der Junge schüttelte den Kopf.

„Weißt du, ich finde es einfach scheiße, dass alles so eskaliert ist. Ich wollte doch einfach nur Ruhe haben. Hoffentlich wird jetzt nicht alles nur noch schlimmer."

„Gib Ruhe! Wir gehen jetzt einfach nach Hause und haken diesen Abend ab, okay? Komm, Süßer! Morgen schaut alles anders aus."

Thao fiel Sophie ein.

„Wann willst du zu Simon gehen?"

Karl überlegte, er war in Gedanken immer noch bei den Schlägern.

„Ich rufe morgen mal an. Ich glaube, wir sind beide froh, wenn alles so ist wie früher."

Thao zog ihn an sich heran und küsste ihn.

„Ich komme aber mit!"

Er war erstaunt.

„Warum denn?"

Er ahnte die Lüge bei ihr.

„Na, ich will doch auch sehen, wie es Simon geht."

Karl stieß sie leicht in die Seite.

„Und Sophie ist kein Grund?"

Sie wurde ernst.

„Nein! Sollte es das denn?"

Karl verneinte grinsend.

„Wollen wir uns noch ein Thema aussuchen, wobei wir uns scheiße fühlen?"

„Nee, Süßer, habe ich keinen Bock drauf. Lass uns einfach weitergehen, okay?"

Sie redeten bis zu Karls Elternhaus kein Wort mehr miteinander. Sie versuchten leise, ihre Kleidung aufzuhängen und schlichen dann in Karls Zimmer.

„Kann ich dich ausziehen?"

Thao lächelte.

„Ich bin aber zu müde, Karl ..."

Er gab ihr einen Kuss.

„Ich auch! Komm!"

Sie zogen sich gegenseitig aus, berührten sich vorsichtig, liebevoll und sanft. Immer wieder trafen sich ihre Küsse, es lag aber keine Geilheit darin. Sie legten sich ins Bett, fühlten die Haut des anderen auf der eigenen und schliefen eng umschlungen ein.

17. Schlafmittel

Thao öffnete ihre Augen. Sie war aus dem Tiefschlaf aufgewacht und musste dem Druck ihrer Blase nachgeben. Karl lag mit offenen Augen neben ihr und hatte sie anscheinend in ihrem Schlaf beobachtet.

„Hey, Süßer! Kannst nicht schlafen?"

Karl lag da und hob lustlos seine Schultern. Er warf ihr einen flüchtigen Blick zu.

„Schlaf weiter! Alles gut. Bin halt ein wenig aufgekratzt."

Thao glaubte ihm nicht.

„Denkst du immer noch über gestern nach?"

Er zögerte.

„Nur ein wenig. Ich glaube, du kannst das nicht nachvollziehen ..., ist so ein Männerding."

Thao stöhnte.

„Ich bin gleich wieder da. Lässt du mich raus?!"

Karl raffte sich auf und ließ sie vorbei. Dieses Mal hatte er keinen sehnsüchtigen Blick für seine nackte Freundin. Ein paar Augenblicke später hörte er die Spülung und den Wasserhahn ..., dann war sie wieder bei ihm.

„Komm, lass mich rein!"

Sie krabbelte zu ihm ins Bett und schob ihren Arm unter seinen Kopf.

„Karl, ich glaube, ich weiß, um was es dir geht. Du fühlst dich in Deiner Würde verletzt, oder?"

Sie strich ihm durchs Haar.

„Glaub mir, die haben wir Mädels auch. Nur äußern wir unsere Aggressionen weniger körperlich."

Er sah sie grinsend an.

„Na gut ... andere Mädchen.", lachte sie.

Er fühlte ihre Brüste an seiner Schulter. Karl drehte sich zu ihr um und strich über die beiden kräftigen Hügel. Sie ließ es zu, es war ihr wichtig, dass er endlich entspannte.

„Ich melde mich fürs Fitnessstudio an. Ich möchte keine Spargeltarzan mehr bleiben."

Thao sah zu ihm hinunter. Sie war selbst überrascht, dass ihr der Gedanke nicht gefiel.

„Aber du hast doch mit dem Abi genug zu tun. Und wegen mir brauchst du das nicht. Das weißt du hoffentlich. Du bist für mich schön und sexy, so wie du bist."

Sie suchte ihre Worte zu unterstreichen, indem sie ihm über den Bauch streichelte.

„Es geht dabei um mich, Thao. Ich möchte nicht immer Opfer sein. Verstehst du?"

Sie verstand ihn nur zu gut.

„Na toll, dann laufen dir noch mehr Frauen nach."

Er atmete tief durch.

„Noch mehr? Habe ich was verpasst?"

Sie küsste ihn auf den Mund.

„Weißt du, wie viele Mädchen mich um dich beneiden?"

Er grinste.

„Echt?"

Thao ließ leicht ihre Hand in sein Gesicht klatschen.

„Ja, echt. Und mir gefällt das gar nicht."

„Du fängst jetzt nicht wieder von Sophie an, oder?"

Er merkte, dass Thao wütend wurde.

„Boah, das ist so eine intrigante Kuh!"

Sie schien in Gedanken weiter über das blonde Mädchen zu fluchen.

„Karl?"

Er sah ihr fragend ins Gesicht.

„Hmh?"

„Du stehst nicht auf sie, oder?"

Karl sah sie erstaunt an.

„Sag mal spinnst du? Wie kommst du darauf?"