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Thao 16

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„Wie geht's dir jetzt?"

Thao schien in sich hineinzufühlen, strich sich ihre Haare aus dem Gesicht und sah vor sich hin.

„Es geht. Vielleicht, weil ich einfach schon Zeit hatte, mich darauf vorzubereiten."

Sie lächelte.

„Er hat mir so geschrieben, wie er immer gesprochen hat. Das finde ich irre. Mir kommt es so vor, als ob ich dabei seine Stimme hören könnte."

Sie lachte und dennoch liefen ihre Tränen über ihre Wangen. Sie saßen eine Weile schweigend nebeneinander. Katja hatte dem Mädchen ihren Arm umgelegt, starrte vor sich hin und ließ den eigenen Gedanken freien Lauf.

„Kann ich dich was fragen, Katja?"

Karls Mutter nickte.

„Klar!"

Das Mädchen sah sie unsicher an.

„Du und Harald ... Ihr trennt Euch nicht, oder?"

Katja beugte sich nach vorne und sah Thao erschrocken an.

„Wie kommst du denn darauf?"

Thao wurde unsicher.

„Ich will nicht, dass Karl dasselbe erlebt wie ich."

Katja nahm ihre Hand.

„Weißt du, Thao, ich würde lügen, wenn ich nicht manchmal selbst davor Angst hätte. Aber wir haben im Streiten viel Übung und im Lieben auch. Es gibt einiges zwischen uns zu klären und glaub mir, wenn ich dir sage, dass wir das werden. Mach dir keine Sorgen!"

Sie strich Thao die Haare aus dem Gesicht.

„Ich würde dich gern mal zeichnen sehen. Hast du Lust, mir mal was zu zeigen?"

Die Punkerin grinste.

„Ich habe Karl porträtiert, magst mal sehen?"

Sie wartete ihre Antwort nicht ab und stürmte aus dem Zimmer. Katja sah ihr erstaunt nach.

„Das ist gut!"

Katja war verblüfft.

„Das ist sogar sehr gut, Thao!"

Sie warf dem Punkermädchen einen anerkennenden Blick zu.

„Magst du mir davon eine Kopie machen? Ich würde es gern haben."

Das Mädchen lächelte. Sie nickte eifrig.

„Klar! Wenn du willst, zeichne ich dir auch eins."

Sie legte den Kopf schräg.

„Oder wie wäre eins von Harald?"

Katja lachte und freute sich über den Eifer des Mädchens.

„Sehr, sehr gern!"

Dem Mädchen schien es besser zu gehen.

Es klopfte an der Milchglasscheibe der Tür.

„Kannst mal kommen, Katja? Ich möchte etwas mit dir bereden."

Katja sah Thao unsicher an. Sie wollte nicht dort weitermachen, wo sie und ihr Mann in der Früh aufgehört hatten.

„Geh zu Karl, Thao! Ich glaube, Harald und ich haben einiges zu klären."

Das Mädchen sah sie traurig an.

„Ihr streitet jetzt aber nicht wieder, oder?"

Katja schüttelte den Kopf.

„Keine Angst! Wir machen das schon."

Harald nickte Thao zu, als das Mädchen an ihm vorbeidrängte. Sie mied seinen Blick, wahrscheinlich hatte sie Angst, etwas darin zu entdecken, das ihr nicht gefiel.

25. Geteiltes Leid ...

„Hey! Finger weg von Deiner Nudel!"

Karl schreckte auf und zog hastig die Hand aus der Hose.

„Es hat nur gejuckt. Ehrlich!"

Thao schüttelte ungläubig den Kopf. Sie kam zu ihm und wartete darauf, dass er ihr im Bett Platz machte.

„Geht es dir besser?"

Thao nickte und legte sich ihren Kopf auf seinem Arm zurecht.

„Er hatte recht."

Karl sah sie fragend an.

„Du meinst Heinrich? Womit?"

Sie sah zur Decke hoch und seufzte.

„Na dass wir uns nicht mehr gesehen haben. Ich kann ihn loslassen und wundere mich darüber, wie leicht das geht."

„Du hast doch schon Wochen vorher um ihn getrauert, Thao. Vielleicht hat dir nur die Gewissheit gefehlt, dass er endgültig gegangen ist."

Sie sah ihn an und strich mit ihrem rechten Zeigefinger über seine Nase.

„Meinst du, es wird jetzt bei uns ruhiger werden?"

Karl grinste.

„Für dich nicht."

Sie sah ihn fragend an.

„Was meinst du?"

Er lachte.

„Ich habe Xena angerufen. Ich bin morgen bei ihr."

Das Punkermädchen sah ihn mit verärgerter Miene an.

„Boah! Ist die gemein. Aber bei mir immer die Besorgte raushängen lassen."

Karl grinste.

„Aber genau deshalb ja. Sie will nicht, dass ich etwas bei dir falsch mache. Und wenn ich ehrlich bin, möchte ich das auch nicht."

Thao lächelte.

„Ich weiß jetzt, wie du dich gefühlt hast. Ich bin richtig aufgeregt, wenn ich ehrlich bin."

Der Junge feixte.

„Hast Schiss, oder?"

Thao boxte ihn gegen seine Brust.

„Arschloch!"

Karl lachte.

„Also doch! du wirst in mir schon Deinen Herrn finden."

Sie schüttelte den Kopf.

„So haben wir nicht gewettet, Karl. Einmal! Dann wird wieder nach den alten Regeln gespielt."

Er drückte ihr einen Kuss auf.

„Dann muss ich es ja umso intensiver auskosten, oder?"

Sie schwieg. Ihre braunen Augen fixierten ihn.

„Du übertreibst es nicht, oder?"

Karl verneinte.

„Nein! Keine Angst!"

26. Auszeit

Karl war froh, dass sie wenigstens am Sonntag zur Ruhe kamen. Sein Vater hatte Rücksicht genommen und nicht das gegebene Versprechen, mit ihm zum Angeln zu fahren, eingefordert. Vielleicht versuchte er sich auch mit seiner Mutter auszusöhnen? Es war so merkwürdig ruhig im Haus. Er selbst hatte über seinen Büchern gesessen, während Thao in Heinrichs Unterlagen gelesen hatte. Ab und an liefen wieder ihre Tränen, aber sie schien es doch relativ gefasst zu nehmen, dass ihr bester Freund nun endgültig gegangen war. Vielleicht half es ihr auch, dass Karl sie ab und an um Hilfe bat. Es lenkte sie ab. Gerade in diesem Moment hatte sie wieder ihren Kopf auf seiner Schulter abgelegt und sah auf den Computerbildschirm, wo er seine Formeln abarbeitete, um sie aufzulösen. Karl schloss die Augen, sog ihren Körpergeruch ein und spürte die Wärme ihres Körpers.

Er würde sie gern berühren und streicheln, ihre eigenen Begehrlichkeiten wecken, aber er wollte nicht ihre Trauer unterbrechen. So blies Karl gleich aus doppeltem Grund Trübsal und gaffte hohl auf den Monitor. Thao riss ihn aus seinen Gedanken und zeigte auf eine Stelle des Bildschirms.

„Schau her, Karl! Bei dieser Variable hast du nicht aufgepasst."

Sie nahm sich einen zweiten Stuhl und setzte sich neben ihn. Strich sich ihre Haare aus der Stirn und überlegte sich die Sätze, mit denen sie ihm ihren Lösungsweg zu erklären suchte. Ruhig flossen ihre Worte dahin. Er versuchte, ihnen zu folgen, so sehr es ihm auch schwerfiel.

„Konzentriere dich! Mach schon, Karl!"

Er riss sich nochmals zusammen, aber nach weiteren 10 Minuten hatte es keinen Sinn mehr. Er fühlte sich einfach nur ausgebrannt.

„Wollen wir uns ein wenig aufs Bett legen?"

Thao kämpfte mit sich.

„Du bist geil, oder?"

Sie fühlte an seinem Schritt. Karl schämte sich.

„Tut mir leid. Ich weiß, das ist Scheiße."

Sie schüttelte den Kopf und ging mit ihm zum Bett.

„Ist es nicht. Ich möchte aber trotzdem nicht. Verstehst warum, oder?"

Er nickte, fand sich für sie damit ab und blieb ruhig neben ihr liegen.

Sie beobachtete ihn, spürte seine Spannung und musste lächeln. Dass er sich für sie so beherrschte, gefiel ihr. Sie sah die Erhebung in seinem Schritt, wahrscheinlich versuchte er krampfhaft, an etwas anderes zu denken.

„Wollen wir das am Freitag absagen? Ich meine das Sama?"

Thao überlegte kurz. Daran hatte sie gar nicht mehr gedacht. Sie schüttelte den Kopf.

„Nein! Vielleicht ist es genau das Richtige. Ich will einfach sehen, was du dir einfallen lässt."

Ihre Hand fuhr über seinen Steifen. Er stöhnte auf, als er ihren Druck durch den Stoff seiner Hose spürte. Sie warf ihm einen flüchtigen Blick zu.

„Hab ein wenig Geduld mit mir! Es fühlt sich für mich im Moment einfach falsch an."

Karl verstand sie ja. Was blieb ihm auch anderes übrig? Sie gab ihm einen Kuss und drückte ihre Wange an die seine.

„Ich weiß, warum ich dich so liebe. Du bist einfach ein Guter."

Seine Hand glitt über ihren Bauch. Mit Absicht ließ er ihre Brüste aus. Sie aber spürte seine Wärme, es gefiel ihr. Mit einem wohligen Gefühl ließ sie sich zurück aufs Bett sinken.

Das Punkermädchen wurde müde, sie spürte, wie sie sich entspannte. Karl streichelte sie weiter, bat sie, sich auf den Bauch zu legen und schob ihren Pulli nach oben. Dann öffnete er ihren BH und strich dessen Verschlüsse an die Seite. Sie wollte protestieren, unterließ es dann aber, wollte abwarten, um ihm kein Unrecht zu tun. Ihre Anspannung wich, als sie seine Berührung auf der Haut spürte. Thao schloss ihre Augen und seufzte, als seine Fingerspitzen über ihren Rücken streichelten. Karl konnte so ohne Ende zärtlich sein.

Noch einmal kamen dem Mädchen die Brücke in den Sinn, Heinrichs Gesicht, dessen Stimme ... Dann wurde alles zum Nichts.

Karl krabbelte und streichelte sie weiter, hörte, wie regelmäßig ihr Atem wurde und das Mädchen schließlich mit einem tiefen Seufzer einschlief.

27. Bei Xena

Karl hatte ein flaues Gefühl im Magen. Sollte er vielleicht doch am Freitag improvisieren? Er dachte an Thao. Nein! Er wollte ihr etwas Besonderes bieten. Karl schreckte zusammen, als neben ihm der Lautsprecher knackste.

„Willst du noch weiter warten oder endlich hochkommen?"

Xenas Stimme klang amüsiert. Erst jetzt fiel ihm die Kamera auf, die im Türgong eingelassen war. Er hörte Xenas Lachen, Karl musste ziemlich blöd aus der Wäsche gesehen haben. Der Türsummer ging, dann war der Junge im Haus.

Xena wohnte im obersten Stockwerk, er ließ sich Zeit, bis er bei ihr war. Krampfhaft versuchte er die eigene Aufregung in geordnete Bahnen zu lenken, als er auf den Fahrstuhl wartete. Leider gelang ihm dies nur mit sehr begrenztem Erfolg. Die Schiebetür bimmelte, ging auf, dann sah er Xena, die in ihrer Wohnungstür auf ihn wartete.

„Hallo Karl!"

Der Junge starrte die Freundin verblüfft an. Xena war mit einem langen, schwarzen Bademantel bekleidet, nur zwei schwarze Stiefelspitzen schauten unter seinem Saum hervor. Sie trug Handschuhe und ein breites Halsband, es verwirrte ihn sehr, dass sie sich ihm so anders zeigte, als sonst.

Sie aber drückte ihn an sich und schien sich über seinen Besuch sehr zu freuen. Karl fühlte ihre großen Brüste durch den Bademantel hindurch und einen sanften Kuss auf seiner Wange.

„Komm rein! Und entspann dich erst mal!"

Sie boxte ihn gespielt in die Seite.

„So aufgeregt?"

Karl nickte. Xena nahm seine Jacke und musterte ihn lächelnd.

„Setz dich, wohin du magst! Ich hole uns was zu trinken."

Der Junge setzt sich auf die schwarze Ledercouch. Die Domina hatte eine krasse Wohnung. Das Wohnzimmer war riesengroß. Nur mit Farben und Deko hatte es Xena wirklich nicht.

„Was magst haben?"

Sie zeigte kurz ihr Gesicht. Es war streng und unnahbar geschminkt.

„Alkohol ist aber nicht. Das sage ich dir gleich."

Karl lächelte.

„Ne Cola?"

Sie nickte gnädig.

„Kein Problem. Hab extra eingekauft."

Er hörte sie in ihrer Küche arbeiten.

„Nach Thao und Günter bist du mein dritter Besuch. Ich habe mittlerweile ein richtiges Gesellschaftsleben."

Sie kam zu ihm zurück, lächelte und reichte ihm ein Glas. Xena hatte sogar an Eiswürfel und Zitrone gedacht. Sie setzte sich dem Jungen gegenüber und sah ihn erwartungsvoll an.

„Und Karl? Wie geht's Euch? Von der Feier erholt?"

Der Junge wirkte nachdenklich und ungewohnt angespannt auf die Domina.

„Wenn es dabei geblieben wäre ..., ist alles in letzter Zeit ziemlich viel geworden bei uns."

Xena machte sich Sorgen.

„Ist alles gut zwischen dir und Thao?"

Karl sah zu ihr hoch.

„Nein in diesen Punkt musst du dir keine Sorgen machen. Wir haben nur einen Haufen Scheiße an der Backe, das ist alles."

Die Domina nahm einen Schluck aus ihrem Glas.

„Du meinst wegen den Typen? Hat sich da noch was ergeben?"

Karl verneinte.

„Etwas anderes, Xena. Ein guter Freund von Thao ist gestorben. Es ist abzusehbar gewesen und sie kann damit umgehen, aber es nimmt sie dennoch mit."

Xena warf ihm einen besorgten Blick zu.

„Und Ihr wollt trotzdem ...?"

Karl lächelte.

„Sie will ihr Versprechen einlösen, damit sie mir wieder einen auf Herrin machen kann."

Xena lachte. Karl konnte nicht anders, auch er musste grinsen.

„Danke, dass du mir helfen willst."

Die große Blondine winkte ab.

„Freunde helfen sich nun mal, ist doch so, oder?"

Sie schien zum eigentlichen Thema kommen zu wollen.

„Hast du konkrete Vorstellungen, wie es am Freitag laufen soll?"

Karl schüttelte seinen Kopf.

„Gar nicht. Ich weiß ja nicht einmal, was Thao von mir erwarten könnte."

Xena musste sich beherrschen. Karls Unbedarftheit amüsierte sie.

„Was?"

Er sah sie fragend an.

„Sorry! Aber du hast irgendwie den Eindruck gewonnen, dass du das für Thao tust, oder?"

Der Junge sah sie erstaunt an.

„Und?"

Xena lächelte.

„Löse dich von dieser Vorstellung, Karl! Sie soll dir zu Willen sein. Das Objekt Deiner Begierde. Sie soll sich dir hingeben und Dinge tun, zu denen sie sonst vielleicht nicht bereit ist."

Sie stand auf, kam um den Couchtisch herum und setzte sich neben ihn.

„Verstehe SM als eine Entführung! Thao ist normalerweise diejenige, die dich in eine ihrer Fantasiewelten holt und dieses Mal bist du damit dran. Sie wird Mühe haben, sich von dem Bild, das sie von dir hat, zu lösen, aber genau das sollte dein Ziel sein. Du befiehlst, sie gehorcht. Entspricht sie Deinen Wünschen nicht, bestrafst du sie und beginnst von vorne."

Karl wollte sie unterbrechen, aber Xena legte ihren, vom schwarzen Leder eingeschlossenen Finger auf seine Lippen.

„Lass mich nur noch das Eine sagen: Lege vorher die Regeln fest, damit sie weiß, was du von ihr erwartest. Zeigt sie sich einverstanden, kann sie sich dir nicht mehr entziehen."

„Aber was soll ich mit ihr machen? Ich habe da echt keinen Plan."

Die Freundin stand auf und ließ ihren Bademantel fallen. Sie war völlig eingeschlossen in Latex und Leder, einzig ihr Gesicht zeigte Haut. Schwere, schwarze Stiefel an den Füßen und ein breiter Gürtel an der Hüfte zeigten ihm die berufstätige Domina und Sadistin.

„Steh auf, Karl!"

Der Junge wurde unsicher. Er hatte keinerlei Vorstellung, was nun kommen sollte.

„Ich werde mit dir jetzt eine Session machen und dir dabei alles erklären. Sei bitte offen, vertraue mir und habe keine Hemmungen! Ich sehe das vollkommen professionell, also mach dir keine falschen Gedanken!"

28. Das Spiel beginnt

Xena half Karl beim Aufstehen. Sie spürte seine Unsicherheit.

„Glaub mir, ich bin selbst total aufgeregt. Hatte lange keinen Anfänger mehr beim Wickel."

Sie lächelte und ihre weißen Zähne schimmerten durch den dunkelroten Lippenstift. Ihre blauen Augen blickten Karl direkt in die seinen.

„Vertraust du mir?"

Der Junge atmete tief durch. Vor ihm stand die Frau, die ihnen schon so oft geholfen hatte. Wie könnte er da diese Frage verneinen? Er nickte.

Xena legte ihm ihre Hand auf die Schulter, gab ihm einen Kuss auf die Wange und drückte ihn nochmal an sich.

„Dann beginnen wir jetzt mit unserer Reise."

Ihr Gesichtsausdruck wurde ernst und kalt. Von einer Sekunde auf die andere verschwanden jegliche Regung und Mimik. Karl bemerkte diesen Wandel voller Staunen. Xena schien auf einmal wie aus Eis zu sein. Kalt, unnahbar und feindlich.

„Ausziehen!"

Karl sah sie fragend an. Doch Xena zeigte noch einmal ihre andere Seite und fasste sich an den Kopf.

„Scheiße! Was bin ich blöd. Gib mir deine Brille!"

Er nahm sie ab und reichte sie ihr. Die Domina schloss die Bügel, packte sie sorgsam zur Seite und kam dann zu ihm zurück.

„Ausziehen!"

Er hatte sie verstanden, aber er zögerte.

„Du, Xena ... ich."

Ein heftiger Schlag in sein Gesicht riss ihm den Kopf zur Seite.

Er erschrak furchtbar, spürte den Schmerz an seiner Wange, fühlte die Demütigung und seinen aufsteigenden Zorn.

„Ausziehen!", wiederholte sie ihren Befehl.

Er öffnete sein Hemd. Er wollte dieses Spiel nicht auf die Spitze treiben, Xena schien bereit zu sein, seinen Widerstand zu brechen. Eine Tatsache, die ihn erschütterte.

„Schneller! Man lässt seine Herrin nicht warten."

Xena schlug ihm erneut ins Gesicht, allerdings nicht mehr so hart, wie zuvor. Tränen stiegen ihm in die Augen, während er sich hastig seiner Kleidung entledigte. Sie aber blieb ungerührt. Karl wollte seine Unterhose anbehalten, aber Xena schüttelte den Kopf.

„Weiter! Alles!"

Schon schlug erneut ihre Hand in sein Gesicht. Karl taumelte zur Seite, er spürte seine Tränen, seine Wut und war bereits an seiner Grenze angelangt. Xena übertrieb. Das war kein Spiel,dwas sie spielten. Sie hatte anscheinend vergessen, wer vor ihr stand. Endlich hatte er auch seine Unterhose abgestreift und suchte seine Nacktheit vor ihr zu verbergen, indem er seine Hände über sein Intimstes legte. Xena lächelte. Schon schlug ihre Hand erneut in Karls Gesicht.

„Hände weg!"

Ihre Stimme klang böse und feindlich. Sie würde ihn zwingen, so oder so. Karls Sympathie für diese Frau schien in Sekunden zu schwinden, er verstand nicht, was sie mit ihm anstellte und wollte abbrechen. Er öffnete den Mund, sie aber legte ihm sofort die Hand auf den Mund.

„Nimm die Hände weg!"

Ihre blauen Augen wurden für einen kurzen Moment sanft, zögernd kam er ihrem Befehl nach. Xena nickte ihm zu, sah aber nicht hinunter zu seinem Schoß. Sie fühlte, wie unangenehm ihm das war, und wie sehr er sich für seine Nacktheit schämte.

„Gut! Pause!"

Xena lächelte und sofort wurden ihre Gesichtszüge wieder weich und warm.

„Wie hast du dich gefühlt, jetzt gerade?"

Karl war wütend auf Xena und wollte ihr das auch sagen.

„Was ich gefühlt habe? Ich fand es scheiße, dass du mich einfach geschlagen hast."

Der Junge war richtig wütend.

„Wieso hast du mir nicht gesagt, dass ich mich ausziehen soll? Das geht mir einfach zu weit, Xena."

Die Domina konnte nicht anders, sie musste grinsen.

„Komm! Setzen wir uns nochmal auf die Couch."

Karl wollte seine Klamotten vom Boden aufheben, sie aber zog ihn weiter.

„Nein! du wolltest, dass ich dir helfe, Karl, und sollst mir endlich vertrauen."

Er sah sie verdattert an. Endlich schien er zu kapieren.

„Ich habe dich dazu gebracht, Dinge zu tun, die du nicht willst und für die du dich schämst. Das wirst du bei Thao auch machen müssen. Es gehört dazu, dass du, als Dom, sie in Situationen bringst, die ihr nicht gefallen und für die sie sich überwinden muss. Tut sie es nicht, zwingst du sie, wie ich es bei dir gerade getan habe."

Xena wischte dem Jungen mit ihren Lederdaumen die Tränen von den Wangen.

„Karl! Wir haben von einer Reise gesprochen. SM ist eine. Du sorgst dafür, dass Thao sich unwohl fühlt, wütend auf dich ist, vielleicht sogar verzweifelt, aber eben auch, um einen Kontrast zu schaffen für das, was du ihr dafür wiedergeben willst. Sie hat doch schon mit dir gespielt. Du weißt, was ich meine, oder?"

Karl überlegte.

„Ich glaube schon. Ich fand es toll, wenn Thao mich belohnt hat und versuchte, alles wiedergutzumachen."

Die Domina lächelte.

„Bei dir ist es noch viel mehr. Thao sieht in dir den lieben, einfühlsamen und integeren Karl. Wenn du es richtig machst, wirst du sie überraschen und ihr ein blaues Wunder bescheren. Du musst ihr nicht besonders intensiv weh tun dabei, aber ihr zeigen, dass du den Weg bestimmst und sie zu parieren hat. Sie ein Objekt ist, das dir für deine Wünsche zu Diensten ist und für seine Hingabe belohnt wird, wenn es seine Sache gut gemacht hat."

Xena runzelte die Stirn und wirkte auf einmal nervös.

„Kann ich mal gucken?"

Karl sah sie an und lachte.

„Du machst es doch eh, oder?"

Die Domina grinste.

„Scheiße ich hätte nicht gedacht, dass ich bei dir zögern würde. Glaub mir, Karl! Nicht nur du denkst dabei an Thao. Ich tue das auch."

Xena schüttelte den Kopf. Sie schien selbst über sich zu staunen.

„Ihr macht mich weich, Ihr beiden."

Sie stand auf und winkte ihn wieder zu sich heran.

„Lass dich mal anschauen!"

Karl versuchte, ihr seine Unsicherheit nicht zu zeigen. Xena indes besah sich seinen Körper mit ehrlichem Interesse. Von Spott, Hohn oder bloßer Amüsiertheit keine Spur.

„Trainieren solltest du schon, Karl! Aber du hast einen schönen Schwanz, für den brauchst dich nicht schämen."

Fast hätte sie ihn gedankenverloren angefasst, zog dann aber ihre Lederhand wieder zurück.