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Thao 18

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Karl gab seiner Mutter einen Kuss auf die Wange und zog dann mit Thao ab.

„Wie war es bei Schmerzkunst? Hat es dir Spaß gemacht?"

Karl nahm ihr die Tasche ab und stellte sie beiseite. Dann zog er sein Mädchen hinter sich her aufs Bett hinauf und forderte sie mit einer Geste seiner linken Hand dazu auf, sich neben ihn zu legen. Thao spürte, dass dieser Moment nicht günstig war, aber sie wollte ihn nicht anlügen. Zu sehr plagte sie das schlechte Gewissen in diesem Moment.

„Karl? Ich muss dir was erzählen, wovon ich weiß, dass du ein Problem damit haben wirst."

Der dünne Junge mit den langen Haaren und der randlosen Brille sah sie erschrocken an.

„Was ist los? Du machst aber nicht Schluss, oder?"

Thao schüttelte ihren Kopf.

„Ich habe Angst, dass du es machen könntest."

Er hatte keine Lust zu raten, nahm seine Hände von ihr und blickte fragend zu ihr auf. Thao sah kurz auf den Bettbezug vor sich und suchte Zeit zu gewinnen, um das, was sie ihm sagen wollte, in die richtigen Worte zu bringen. Es lag an ihr, es ihm so zu vermitteln, dass er es akzeptieren konnte.

„Bei Schmerzkunst habe ich eine Domina kennengelernt. Sie arbeitet im Palais, einem großen SM-Klub. Sie hat mich heute mitgenommen und assistieren lassen. Die Chefin dort möchte, dass ich an der Bar arbeite und ab und zu bei einem Termin helfe. Ich möchte das lernen, verstehst du? Domina zu sein, meine ich."

Karl starrte sie mit offenem Mund an und war unfähig, etwas zu sagen.

Thao raffte sich auf, kletterte aus dem Bett und ging zu ihrer Tasche. Sie nahm ihren Zeichenblock, kam zum Bett zurück und reichte ihn Karl.

„Sieh dir die anderen Zeichnungen an, Karl! Ich möchte, dass du weißt, wie lange ich diese Fantasien schon habe."

Der Junge folgte ihrer Bitte, blätterte in den Zeichnungen und erkannte seine Freundin als Femdom wieder, die Männer und Frauen quälte, demütigte und in ihren Bann zog. Nach einigen Minuten legte er den Block wieder zur Seite.

„Weißt du, was mich fertigmacht, Thao?"

Karl sah sie müde an.

„Jeder lädt einfach so seine Kacke bei mir ab, fordert von mir das Ja und Amen ein und scheißt darauf, wie ich mich dabei fühle. Was machst du dort? Lässt du dich dort auch ficken? Musst du ihnen die Schwänze wichsen, oder was genau?"

Die letzten Worte hatte er laut ausgesprochen. Thao hatte Angst, dass Katja sie gehört hatte.

„Was ist, wenn ich dagegen bin? Wofür entscheidest du dich dann?"

Das Punkermädchen sah zu ihm hinunter, strich ihm das Haar aus der Stirn und schüttelte den Kopf.

„Für dich, Karl! Wie kannst du etwas anderes annehmen?"

Sie wurde blass.

„Da ist nur etwas in mir, verstehst du? Und ich möchte herausfinden, was das ist. Du kennst diesen Drang, hast ihn schon oft genug beobachten und spüren dürfen. Ich will wissen, wieviel dahintersteckt."

Karl sah an ihr vorbei. Sie spürte seinen Groll auf sie in diesem Augenblick.

„Karl, eine Domina schläft nicht mit ihren Kunden. Und auch sonst trage ich Handschuhe, berühre sie also nie direkt. Bitte!"

Er wollte sich nicht vorstellen müssen, was sie mit anderen Männern tat. Wie konnte er ihr das untersagen? Sie würde ihn dafür verantwortlich machen, dass er ihr eine Welt verbot, die sie so lange schon beschäftigte und interessierte. Karl stand auf und ging zur Tür.

„Ihr seid alle Arschlöcher! Meine Mutter, mein Vater, du, Simon."

Er hatte die beiden Sätze regelrecht ausgespuckt. Thao kam hinter ihm her und zog ihn wieder zurück ins Zimmer.

„Warte, Karl! Ich weiß genau, was ich von dir verlange. Aber hätte ich dich denn anlügen dürfen? Jetzt warte doch mal!"

Sie drückte ihn an die Wand und legte ihren Kopf an seine Schulter.

„Bitte! Ich weiß doch, was ich von dir fordere. Bitteeee!"

Ihre Blicke trafen sich.

„Was ist danach? Du lernst schnell und weißt, was ich meine. Hörst du dann auf?"

Er erwischte Thao stehenden Fußes, darüber hatte sie noch nicht nachgedacht.

„Mit SM?"

Karl verneinte.

„Nein! Damit, dich an Kerle zu verkaufen."

Seine Stimme klang verbittert und böse. Thao konnte es nicht leugnen, wenn seine Worte auch hart gewählt waren.

„Ja! Ich verspreche es dir. Ich höre dann auf."

Sie sah ihm fest in die Augen. Karl kämpfte mit sich.

„Gut! Wie lange soll das gehen?"

Sie überlegte nicht lange und fasste einen Entschluss.

„Bis zum Ende der Sommerferien?"

Bis dahin hatte sie Klarheit, über ihre Mutter, sich selbst und das, was es hieß, Domina zu sein.

Er wandte sich von ihr ab.

„Das hört auf! Ich kann nicht mehr, kapier das!"

Sie war bestürzt.

„Was meinst du?"

Karl drehte sich böse zu ihr um.

„Ich bin nicht euer Mülleimer, versteht ihr? Der jede Scheiße, die ihr verzapft, zu fressen bereit ist. Dann lieber allein! Ehrlich!"

Sie sah ihn erschrocken an. Er meinte es ernst.

„Beruhigst du dich jetzt mal? Über was regst du dich jetzt auf? Dass ich mit dir darüber spreche, was mich bewegt und für mich wichtig ist? Können wir nicht über alles reden? Muss ich in Zukunft Rücksicht nehmen und jedes Mal vorher fragen, oder was?"

Sie näherte sich ihm und drehte ihn zu sich um.

„Karl! Ich möchte mit dir über alles reden können, so wie du es mit mir auch kannst. Bitte! Was denkst du, wieviel Schiss ich hatte vor dem hier?"

Er ging zum Bett zurück und setzte sich auf dessen Kante. Sie folgte ihm, drückte seinen Oberkörper auf die Matratze hinunter und legte sich auf ihn. Sie wollte ihn nicht mit Sex manipulieren oder gütlich stimmen, aber ihm nahe sein.

Er sah an ihr vorbei, spürte ihre Hand in seinem Gesicht und ihren Blick, der auf ihn gerichtet blieb. Karl merkte, wie die Wut in ihm seine Kraft verlor. Er wollte das nicht, er war doch im Recht, oder etwa nicht? Thao streichelte ihn weiter, sie spürte, wie er entspannte, Unruhe und Zorn ihre Kraft verloren.

„Lass mich mal aufs Klo!"

Widerwillig rollte se sich von ihm ab.

„Du kommst aber wieder, oder?"

Er nickte.

„Wenn du reden willst, Karl, bitte! Ich möchte nicht, dass du wütend auf mich bist."

Kurz trafen sich ihre Blicke, dann ging er aus dem Zimmer. Er blieb lange weg, sie machte sich Sorgen. Vielleicht brauchte er die Zeit für sich? Sie schloss die Augen. Hätte sie es ihm doch lieber verschweigen sollen? Sie dachte an übermorgen. Karl war die Lust auf SM wohl ein für alle Mal vergangen.

Sie hörte seine Schritte, er kam zurück. Sie legte sich weiter nach hinten ins Bett, um ihm Platz zu machen. Er legte sich neben sie, zog die Decke über seinen Körper und blieb auf seinem Rücken liegen. Sie tastete mit ihren Fingern nach seiner Hand, fühlte sie endlich, griff nach ihr und hielt sie fest.

„Ich könnte verstehen, wenn du auf Freitag keine Lust mehr hast."

Er drehte seinen Kopf in ihre Richtung und sah sie nachdenklich an.

„Keine Lust? Scheiße, ich war bei Xena wegen dir. Weiß sie das eigentlich? Dass Ihr nun Kolleginnen seid, meine ich."

Das Mädchen wurde augenblicklich blass.

„Sag es ihr nicht! Sie würde total ausrasten!"

Karl sah sie ungläubig an.

„Und bei mir geht das in Ordnung, oder was?"

Thao fühlte, wie sich seine Wut auf sie erneuerte.

„Ich wollte dich nicht anlügen, Karl. Es ist so, wie ich es dir gesagt habe. Xena ist meine Freundin, dich aber lieb ich nun mal."

Er seufzte.

„Wir gehen ins Sama! Vielleicht ist es ganz gut so. Wenn es mir gefällt, möchte ich das regelmäßig machen."

Sie sah ihn ungläubig an.

„Was meinst du jetzt? Ins Sama gehen oder mir den Dom geben?"

„Dir den Dom geben! Du tobst dich als Domina aus und ich nehme das hin für dich. Dafür wirst du aber in Zukunft meine Sklavin sein, wann immer mir danach ist! Ich finde das nur fair."

Sie spürte seine Genugtuung.

„Und was ist mit mir? Wenn ich dich dominieren möchte?"

Karl lächelte.

„Die Zeit werden wir dann auch noch finden, denke ich. Aber so, dass es sich zwischen uns beiden in der Waage hält! Einmal bin ich der Dominante, beim nächsten Mal dann wieder du."

Sie hatte große Probleme mit seinem Wunsch und gerade das schien ihm eine Genugtuung zu verschaffen.

„Was sagst du?"

In seiner Stimme klang eine nicht zu überhörende Spur von Arroganz mit.

„Einverstanden?"

Thaos braune Augen blickten zu ihm hoch. Ihre Stimmung hatte sich verändert, nun war auch sie gereizt.

„Ich mache das für dich, Karl. Du hast recht, es ist fair. Aber nur, wenn es wirklich in der Waage bleibt."

An diesem Abend sprachen sie nicht mehr miteinander. Die Stimmung schien gestört zu sein, beide mussten das Gesagte, jeder für sich selbst, erst einmal verdauen. Sie lagen zwar nebeneinander, doch es gab keine Zärtlichkeit zwischen ihnen. Sie sorgten sich beide deswegen, doch weder das Mädchen noch der Junge war bereit für den ersten Schritt. So wurde es ihre erste Nacht, in der eine Distanz zwischen ihnen lag, welche sie nicht überbrücken konnten.

45. Der nächste Morgen

„Wie hast du geschlafen?", fragte sie ihn am Morgen.

Karl öffnete seine Augen und fand sich nicht gleich zurecht. Es ging eigentlich, er war sehr müde gewesen.

„Geht so."

Er log, sein Schlaf war tief und fest gewesen. Thao aber hatte kein Auge zugemacht. Zermürbt saß sie im Bett und blickte zu ihm hinunter.

„Können wir wieder normal sein? Bitte!"

Karl sah zu ihr auf.

„Klar!"

Er streckte seinen linken Arm aus, damit sie sich hineinlegen konnte.

„Ziehst du dich aus? Ich möchte deine Haut spüren." Bat sie ihn.

Karl lächelte. Sie hatte recht. Diese ganz spezielle Wärme verband sie sofort. Sie drückte ihren Körper an den seinen, legte ihren Kopf auf seinem Arm ab und küsste seinen Hals. Sie war erleichtert, als er ihre Liebkosungen erwiderte, sie an sich heranzog und seine freie Hand über ihre Hüfte streichen ließ. Thao blickte Karl in die Augen, nahm seine Hand und führte diese zwischen ihre Beine. Sie fühlte, seinen Zeigefinger zunächst durch ihre Ritze gleiten, dann sanft über ihre Perle streichen.

Der Junge hörte, wie sich ihr Atem beschleunigte und sah, wie ihre Hand seinen längst steif gewordenen Penis massierte. Es dauerte nicht lange und ihr Verlangen wurde übermächtig.

Karl drückte sie aufs Bett, legte sich auf sie und setzte dann sein Glied an ihrer Scheide an. Seine Eichel drang zwischen ihre Schamlippen und verschwand mit einem schmatzenden Geräusch in ihrem Geschlecht.

Das Mädchen fühlte seinen Schwanz in sich arbeiten, die harten Stöße in ihrem Unterleib und das Reiben seines Glieds an ihrer Klit. Ihre Augen wurden glasig und entrückten, während ihr verhaltenes Stöhnen immer zügelloser wurde.

Karl spürte ihre Hände auf seinem Rücken, ihre Fingernägel, die über seine Haut fuhren. Hart stieß er zu, immer wieder, bis er sich endlich in ihr entlud.

Sie war nicht gekommen, wie er enttäuscht feststellte, doch es schien ihr gleichgültig zu sein. Sie drückte seinen Kopf zwischen ihre Brüste und versuchte sich zu beruhigen. Der Fick hatte ihnen beiden wieder das Gefühl geschenkt, dass sie zusammengehörten und dass das Einzige von wirklicher Bedeutung sie selbst waren.

46. Karls Spiel

Die Frau hinter dem Tresen blickte Thao neugierig an. Sie konnte sich noch gut an die unangenehme Begegnung mit dem vorlauten Mädchen und vor allem deren imposanter Begleitung erinnern, die zwei Gäste gezwungen hatte, an ihren Stiefeln zu lecken.

Damals noch arrogant und überheblich, gab sich heute das charismatische Mädchen wortkarg und distanziert, es schien in seinen Gedanken gefangen zu sein und beschrieb die vor ihr liegenden Blätter mit wenig Begeisterung.

„Ist mein Freund schon da?"

Die braunen Augen des schwarzhaarigen Mädchens waren fragend auf die Dame gerichtet. Die nickte ihr zu und nahm die Formularblätter entgegen.

„Dann wünsche ich Euch beiden viel Spaß!"

Thao dankte höflich und ging die Treppen hinauf. Ihr Gang war nicht betont langsam, aber auch nicht wirklich schnell. Sie war unsicher in diesen Moment und suchte sich vergebens auf Karls Spiel einzustellen.

Es war nicht dasselbe Appartement wie beim ersten Mal. Karl hatte ein anderes angemietet. Weil er vielleicht keine unliebsamen Erinnerungen wachrufen wollte? Thao war aufgeregt und neugierig zugleich. Was hatte Xena ihrem Freund gezeigt? Würde er ihr wirklich weh tun können? Wenn ja, in welchem Ausmaß? Gerade diese Möglichkeit bereitete ihr Probleme. Nicht so sehr der Schmerz an sich, sonder Karl und seine Rolle dabei.

Sie blickte noch einmal auf die Nummer an der Tür, ihre Hand lag lange auf der bronzenen Klinke, doch sie drückte sie nicht. In ihrem Innersten wehrte sie sich mit aller Macht gegen dieses Spiel, dessen Rollenverteilung sie einfach nicht akzeptieren wollte.

Sie zwang sich dazu, an ihr Versprechen zu denken und so hob sie die Hand und klopfte verhalten.

„Komm rein, Schatz!"

Karls Stimme klang wie immer, liebevoll, warm und ohne jegliche Aggression. Thao atmete noch einmal tief durch, öffnete die Tür und betrat den Raum. Erstaunt erblickte sie ihren Freund, welcher in ein schwarzes Hemd, gleichfarbigen Stoffhosen und neu wirkenden, schwarzen Halbschuhen gekleidet vor ihr stand. Eine dunkelrote Krawatte hing um seinen Hals, welche nicht wirklich gut zu ihm passte, wie sie fand.

Das Zimmer war mit dicken Vorhängen abgedunkelt worden, ein schwarzer Schrank stand an der von der Eingangstür links liegenden Wand, ein wuchtig wirkendes Doppelbett wurde von zwei Doppelfenstern flankiert. Ein moderner Esstisch mit zwei Stühlen füllte die rechte Seite des Raumes, auf ihm standen zwei Gedecke und ebenso viele Kerzen, welche den Raum in ein mattes Licht tauchten. Unter zwei silbern glänzenden Glocken schienen gefüllte Teller zu warten und selbst an eine Flasche Rotwein hatte Karl gedacht.

Oh Mann, wie spießig, dachte sich Thao und suchte vergebens sich auf dieses Szenario einzustellen.

„Was hast du denn vor?"

In ihrer Stimme klang unverhohlen Hohn mit. Karl kam auf sie zu, gab ihr einen zärtlichen Kuss und legte ihr seinen Finger auf den Mund.

„Du spielst heute mein Spiel, Thao! Egal, was auch immer ich von dir verlangen werde! Abgemacht?"

Die in Falten gelegte Stirn bezeugte ihren Widerstand deutlich.

„Aus dem Fenster spring ich nicht, wenn du es sagst."

Thao grinste ihn an, willigte aber dennoch ein. Noch einmal drückte er sie an sich, gab ihr einen innigen Kuss, ging dann aber entschlossen auf Abstand.

„Zieh dich aus!"

Das Mädchen sah ihn zunächst fragend an, begann sich aber schließlich zögerlich zu entkleiden. Karl indes setzte sich an Tisch und beobachtete jede ihrer Bewegungen mit neugierigen Blicken.

„Lass dir Zeit, Süße! Mach langsam, ja? Ich sehe dir gern dabei zu, wie du dich vor mir ausziehst."

Gedanken rasten durch ihren Kopf. Sie hatte ihn unterschätzt, in allem. Er sorgte für eine Stimmung, die ihr zutiefst widerstrebte. Sie musste sich überwinden und dies fiel ihr ungemein schwer. Widerwillig zog sie sich aus, während er keinerlei Anstalten erkennen ließ, sich ebenfalls zu entkleiden. Erst jetzt wurde ihr klar, was allein dieser Umstand für ein Ungleichgewicht zwischen ihnen erzeugte. Wut stieg in ihr hoch, nicht so sehr auf Karl, sondern weil sie erkannte, wie sehr er sie mit diesem Spiel treffen konnte.

Nachdem sie sich ihrer Schuhe und Söckchen entledigt hatte, ließ sie langsam ihre Hose zu Boden gleiten und zog das T-Shirt über ihren Kopf. Dann öffnete sie ihren BH und gab ihre Brüste damit seinen Blicken preis.

Karl lächelte, er schien voller Genugtuung zu sein. Es klappte. Die Situation war ihr unangenehm. Zufrieden mit sich selbst sah er ihr dabei zu, wie sie ihr Höschen nach unten streifte. Endlich stand sie nackt vor ihm, mit ihrer linken Hand ihr schwarzes Schamhaar und mit ihrem rechten Unterarm ihre Brüste bedeckt haltend. Sie schien sich damit instinktiv seinen musternden Blicken entziehen zu wollen.

„Du wolltest freiwillig mitspielen, oder nicht?"

Karl sah sie eindringlich an.

„Mir das zugestehen, was du auch von mir verlangst. Gleiches mit Gleichem vergelten."

Ihr Blick wurde ungehalten. Thao kämpfte mit sich, suchte ihren Zorn vor ihm zu verbergen und ließ schließlich ihre Arme sinken. Lächelnd stand er auf und ging auf sie zu. In seinen Augen las sie keine Gier, eher Erleichterung und Freude. Sie zuckte dennoch zusammen, als sie seine Finger über ihren Rücken und ihre Schultern streichen spürte.

„Du darfst jetzt mit mir essen, mein Schatz. Die Glocken kannst du dort auf dem Speisewagen ablegen, nachdem du aufgetragen hast, dann schenkst du uns Wein ein. Mir, als deinem Herren, selbstverständlich zuerst."

Er nickte ihr gütig zu, während sie seinem Wunsch zögerlich nachkam. Am liebsten hätte sie sich angezogen und wäre einfach aus dem Zimmer gegangen.

Karl hatte wieder Platz genommen und sah ihr interessiert dabei zu, wie sie die Weingläser füllte. Er musste mit sich kämpfen, längst hatte er sich an ihrer Nacktheit erregt und erhebliche Mühe, sich zu beherrschen. Ihre linke Brust hing vor seinem Gesicht, sie bediente ihn mit regloser Miene und distanzierter Geste. Sie versuchte, so wenig devot wie möglich zu wirken, wollte ihn aber auch nicht provozieren. Beinahe wünschte sie sich, endlich von ihm gezwungen zu werden, bei all dem, was er von ihr forderte. Sie hatte ja die Wahl, ihm zu gehorchen oder nicht, weshalb ihr es umso schwerer fiel. Wenigstens fror sie nicht, das Zimmer war gut beheizt.

„Danke! Setz dich jetzt! Das Essen wird sonst kalt."

Thao sah auf ihren Teller, es gab Hüftsteak mit Kroketten und feinem Gemüse. Sie warf ihm einen süffisanten Blick zu, er ließ es wirklich an nichts fehlen. Karl unterband mit einem Kopfschütteln ihren Versuch zu sprechen und legte grinsend den Zeigefinger auf seine Lippen.

„Tut mir leid, mein Schatz, aber ich bin dran. Und deshalb bestimme ich, wann du sprechen darfst und wann nicht. Iss einfach dein Essen! Ich habe mir so viel Mühe gegeben, alles stimmig für dich zu gestalten."

Thao konnte seinen versteckten Hohn kaum überhören. Sie sah wieder auf ihren Teller und schnitt ein kleines Stück Fleisch von ihrem Steak.

Wortlos verspeisten sie den an sich hervorragenden Hauptgang, legten aber beide wenig Aufmerksamkeit darauf. Karl hatte schneller aufgegessen und wartete geduldig, bis auch Thao ihr Besteck am Rand des Tellers ablegte.

„Würdest du uns jetzt bitte die Nachspeise holen?"

Dass er so höflich darum bat, machte es für sie keinesfalls leichter. Karl lehnte sich demonstrativ in seinem Stuhl zurück, während sie den ihren zurückschob und vom kleinen Wägelchen die Süßspeisen zum Tisch brachte.

„Du darfst gern loslegen, mein Baby! Ich weiß doch, wie sehr du Tiramisu magst."

Thao mied seinen Blick und teilte mit ihrer Gabel die Süßspeise. Sie hatte versucht, sich den Abend vorzustellen, hatte Karl in der Rolle des blutigen Anfängers gesehen, der ängstlich darauf bedacht war, nur ja nichts falsch zu machen, und sie eher amüsierte als züchtigte. Jetzt saß er vor ihr und spielte sein Spiel, das sie zutiefst demütigte und genau darauf abzielte, ihr das zu nehmen, dessen sie sich stets so sicher war. Ihre gefühlte Überlegenheit ihm gegenüber soweit es SM betraf.

„Sieh mich an!"

Karls Stimme klang immer noch weich, aber trotzdem bestimmt. Sie hob den Blick und konnte ihre Wut ihm gegenüber kaum noch bändigen. Dieses Spiel bereitete ihr weder Lust noch Freude.

„Räum jetzt den Tisch ab und dann setz dich wieder!"

Widerwillig gehorchte sie ihm, würde sie sich wehren, hätte er gewonnen. Sie hätte damit gezeigt, dass er nicht das Gleiche von ihr fordern durfte, wie sie von ihm. Das war der Kern des Ganzen. Sie fühlte es deutlich.

Karl bewunderte die Beherrschung seiner Freundin. Thao war von antiautoritärem und aggressivem Gemüt. Dass sie so ruhig blieb in allem, schien wohl daran zu liegen, dass sie sich vor ihm keine Blöße geben wollte, vielleicht sogar gespannt war, was er mit ihr noch vorhatte.

„Danke fürs Abräumen! Das ist lieb von dir."

Am liebsten hätte er nach ihren Brüsten gegriffen, sie geknetet, geküsst und sich ihren Körper genommen. Wenn sie nur wüsste, wie schwer es ihm fiel, sich zu beherrschen und dieses nach seinen Regeln verlaufende, ihr zutiefst widerstrebende Spiel durchzuhalten.